Johnny Guitar - Gehasst, gejagt, gefürchtet

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      Johnny Guitar - Gehasst, gejagt, gefürchtet

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      Johnny Guitar - Gehasst, gejagt, gefürchtet



      Originaltitel: Johnny Guitar
      Filmlänge: 104 min
      DVD Erscheinungstermin: 25.03.2003
      Herstellungsland: USA
      Produktionsjahr: 1954
      Genre: Western
      FSK: ab 12 Jahren
      Regie: Nicholas Ray
      Darsteller: Sterling Hayden, Joan Crawford, Mercedes McCambridge, Scott Brady

      Infos zur DVD
      Hülle: Amaray
      Anzahl der DVDs: 2
      Distributor: Kinowelt Home Entertainment
      DVD-Typ: 9
      Regionalcode: 2
      Bildformat: Vollbild (1.33:1)
      Sprache: Dolby Digital 1.0 in Deutsch
      Dolby Digital 1.0 in Englisch

      Extras:
      Kein Bonusmaterial

      Filminhalt:
      In einer abgelegenen Gegend mitten in Arizona führt Vienna (Joan Crawford) einen Spielsaloon. Mit den Ranchern ringsum gibt es ständig Ärger, denn diese sind vehement gegen Viennas Pläne, in den Eisenbahnbau zu investieren und damit einen florierenden Handel nach Arizona zu holen. Wortführerin der Rancher ist die reiche Emma, die Vienna jedoch noch aus einem ganz anderen Grund abgrundtief hasst. Beide Frauen hatten sich vor Jahren in den ehemaligen Revolverhelden Johnny Guitar verliebt, doch der hatte damals nur Augen für Vienna. Jetzt allerdings hat Johnny das einsame Leben eines Desperados satt und lässt sich unerwartet bei Vienna blicken, um in ihrem Saloon ein paar Dollar mit seiner Gitarre zu verdienen. In Emma lodert der alte Hass von neuem auf. Sie verleumdet Johnny als gesuchten Mörder und erreicht beim Sheriff, dass sowohl er als auch Vienna binnen 24 Stunden die Gegend verlassen sollen. Doch Vienna denkt nicht im Traum daran, ihr Hab und Gut so einfach aufzugeben. Als ihr Saloon in Brand gesteckt wird, tritt sie zum Kampf gegen Emma an...

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      Dann hole ich den Thread einmal aus der Versenkung hervor ( ist eine schöne Überraschung zu dem Film einen eigenen Thread vorzufinden, da ich mich gedanklich eh schon darauf eingestellt hatte für Johnny Guitar erst einen eigenen Thread erstellen zu müssen ^^ ).

      Gestern erstmals gesehen und für ziemlich gut befunden. Es ist einer der wenigen amerikanischen Western die ich bisher geschaut habe, welcher mir ansatzweise so gut gefallen hat wie die dreckigen Italowestern der 60er und 70er Jahre und das hat zwei gewichtige Gründe: Eine starke und selbstsichere Frau in einer Hauptrolle und vorkommende filmische Wendungen die zum Teil äußerst düster daherkommen und dadurch so gar nicht in das Bild des nordamerikanischen Western passen will, der eigentlich meistens bemüht war eine klare Linie zwischen gut und böse bzw. schwarz und weiß zu ziehen. Grautöne bei den Charakteren gab es eher seltener - das ist hier definitiv anders. Regisseur Nicholas Ray, der kurze Zeit später mit James Dean ...denn sie wissen nicht, was sie tun drehen sollte, vermeidet in dem 1954 erschienen Film bewusst gängige Klischees dieser Zeit und hebt sich dadurch wohltuend aus der Masse der anderen US-Western ab.

      Der Cast ist richtig gut besetzt und weiß durchgehend zu überzeugen, wobei Mercedes McCambridge in der Rolle der Emma für mich das schauspielerische Highlight dieses Films ist. Ich habe schon länger keine weibliche Haupt-/ oder Nebenrolle gesehen, die derart hassenswert auftritt. Sie gesellt sich damit zu Louise Fletscher ( Einer flog über das Kuckucksnest ), Kathy Bates ( Misery ) oder auch Marcia Gay Harden ( Der Nebel ), um nur einige Beispiele zu nennen. Von Bosheit durchtrieben spielt sie meiner Ansicht nach sogar die eigentlichen Hauptdarsteller an die Wand. Ganz große klasse. Daneben haben wir noch Joan Crawford, welche als Vienna, die viel aufgeben und erleiden musste um an ihr Ziel - einen eigenen Saloon - zu gelangen, kühl und zielorientiert auftritt. Sterling Hayden als Gitarre spielender Cowboy, bei dem niemand so recht weiß woran man bei ihm ist, rundet das Trio um das sich alles dreht ab. In weiteren Rollen kann man noch David Carradines Vater, John Carradine und auch Ernest Borgnine bewundern.

      Die Musik ist nie aufdringlich oder deplatziert und auch die angesprochenen Wendungen sind überraschend und nicht vorhersehbar. So gut der Film ist, so anstregend und nervenaufreibend muss laut Berichten wohl der Dreh gewesen sein. Denn anscheinend war der Konflikt der beiden Charaktere Vienna und Emma, gespielt von Crawford und McCambridge nicht nur vor der Kamera ein Thema.^^ Die beiden Frauen konnten sich überhaupt nicht ausstehen, was sogar darin gipfelte, dass Crawford einmal in einem Anfall von Eifersucht sämtliche Kostüme für McCambridge zerstörte. Vielleicht lässt sich auf diese Weise das beeindruckende "Schauspiel" von McCambridge vor der Kamera erklären. :D Auch der Co-Star Hayden und Regisseur Ray gerieten wohl öfter mit Crawford aneinander, was zumindest Sterling Hayden zu der Aussage hinreißen lies, dass er nie wieder mit ihr in einem Film zusammenarbeiten möchte. Mir fallen da spontan mit Edward Norton und Marlon Brando auch noch zwei solcher Personen ein, welche bei Dreharbeiten als wenig umgänglich gelten/galten.


      Jedem der ein generelles Interesse an Western hat und auch einmal älteren, eher unbekannteren Vertretern des Genres Chancen einräumt, kann ich diesen Film nur empfehlen.


      08/10