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Es gibt 17.038 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von patri-x.

    smakky schrieb:

    Dass diese Möglichkeit existiert, war mir gar nicht bewusst. Guter Ansatz, dem wenig entgegenzusetzen ist.

    Aktuell weiß ich, dass Brandenburg aufgrund des hohen Infektionsgeschehens so verfährt. Thüringen hat es vor den Weihnachtsferien so gemacht. Da profitieren die Familien, die ein entsprechendes Risikoprofil aufzeigen. Es wäre zB auch interessant zu sehen, wie viele Kinder mind. ein Elternteil verloren haben, das auf das Infektionsgeschehen in der Schule zurückgeführt werden kann. Warum alle Bundesländer nicht die Option geben so zu verfahren, hat allein wirtschaftliche Gründe.

    Meine Freundin in Berlin hat zwei Kinder im Schulalter. Das ältere Kind hat während der Pandemie stärkere psychosomatische Schäden entwickelt. Nicht weil die Schule etwa zeitweise geschlossen hatte, sondern weil im Schulbetrieb enormer Druck aufgebaut wurde. Unterrichtsstoff musste im Schnelldurchgang durchgepeitscht werden, damit im Lockdown auch ja keine Lücken entstehen. Als ob das zu vermeiden ginge. Das Kind kam wochenlang mit starken Kopfschmerzen aus der Schule, leidet an Sehstörungen. Ausgiebige Untersuchungen haben nichts gebracht, mitlerweile befindet es sich seit 4 Monaten in therapeutischer Betreuung, lernt Entspannungstechniken etc. Und das wird kein Einzelfall sein. Die Auswirkungen dieser Pandmie, die fehlende Infrastruktur etc., da gibt es deutlich mehr Baustellen als "Oh weh, die Kinder bekommen den Schulstoff nicht mehr gebacken". Ganz ehrlich, das sollte das kleinste Problem sein.
    Ich denke auch, dass Kinder lernfähiger sind als wir meinen bzw. unsere eigene Kindheit dadurch etwas verdrängen. Von daher würde ich mir da keine großen Sorgen machen, was die Aufnahme des Schulstoffes angeht.
    Und was das Soziale betrifft: Die Kinder können sich ja trotzdem noch mit Freunden treffen. Einsperren soll/muss man sie ja nicht, es geht da eher um große Gemeinschaftsversammlungen.
    Prominente QAnon-Verschwörungstheoretikerin stirbt an Covid, nachdem sie sagte, dass sich nur "Idioten" impfen lassen.



    Man kann das Krankenhauspersonal einfach nur zutiefst respektieren, die diese Coronaleugner noch so versiert umsorgen, behandeln.
    s-l500

    Primat schrieb:

    Die Kinder und Jugendlichen sind wirklich gefickt. Meine Fresse, was hab ich am Rad gedreht, wenn ich mal einen Tag Stubenarrest hatte. Wahnsinn, was die Kinder durchmachen. Dann erleben die noch die Klimakatastrophe. Puh, bin ich froh kein Kind zu sein.


    Kommt drauf an, wie du als Kind aufwächst. Ich spiele und spielte viel am Computer/Playstation. Wenn ich Hausarrest hatte, war das eher keine Strafe, sondern Belohnung. ;)
    Ich glaube ich komme damit auch besser klar mit der Covid-Sache als andere, die die Kneipen vermissen, weil ich nicht so der Party-Mensch bin. Kino und so ja, aber dass ich regelmäßig in Kneipen bin...nö.
    @Ratty

    Dann waren deine Eltern aber einfach nur zu blöd, dich richtig zu bestrafen, sprich PC/PS Verbot. Geht mir meine Tochter auf den Sack, deaktiviere ich einfach ihre Smartphonezeit, LAN/WLAN für PC/Fire TV, PC Nutzungszeit auch einfach auf 0 stellen, herrlich wie einfach es ist.

    Bezüglich dieser QAnon Anhängerin, da musste ich echt lachen, sorry.


    Eberhofer. Birkenberger. Dreamteam.

    Primat schrieb:

    Die Kinder und Jugendlichen sind wirklich gefickt. Meine Fresse, was hab ich am Rad gedreht, wenn ich mal einen Tag Stubenarrest hatte. Wahnsinn, was die Kinder durchmachen. Dann erleben die noch die Klimakatastrophe. Puh, bin ich froh kein Kind zu sein.


    So geht es mir auch. Wahres Erlebnis bei mir: Ich war im Sommer (Ende August) in der Fußgängerzone und an mir gingen zwei Kinder im Alter um die 10 Jahren vorbei: Maske unterm Kinn und beide haben ein Eis im Freien gegessen.

    Meine innere Reaktion: Die armen Kinder. Haben eine Kindheit im Corona-Wahnsinn. Und im August wusste man ja noch alle nicht, dass das gleiche Chaos wie 2020 wieder kommen sollte. Mit Omikron vielleicht sogar noch schlimmer.

    Und dann hat sich der Papst vor zwei Tagen darüber aufgeregt, dass es so viele "kinderlose Paare" gibt. Kannst du dir alles nicht mehr schön-reden ...
    Zu der obigen "Studie" möchte ich eigentlich nicht viel Worte verlieren.

    In den USA und Kanada (Frankreich glaube ich war da auch etwas), kommt man zu ganz anderen Daten. Aber klar, die Schüler in D ticken halt ganz anders, stecken sich nicht mit Covid an und lieben die Schule grundsätzlich. Die Tatsache, dass wir Pandemie haben, spielt bei den psychischen Erkrankungen keine Rolle. 8|

    Ich frage mich allerdings warum ein Carsten Stahlmann (mitlerweile Schwurbler und Querdenker) vor der Pandemie die Schulen als Grauen aufgrund des "bullying" dargestellt hat, aber ausgerechnet während der Pandemie diese als einzigen Heilort für Kinder sieht. Finde den Fehler.

    kruemel schrieb:

    Zu der obigen "Studie" möchte ich eigentlich nicht viel Worte verlieren.


    Nettes Strohmann-Argument. Aber es geht dabei leider nicht nur um die Kausalität Suizidversuch und Schulschließungen. So vereinfacht kann die Studie leider nicht darstellen.

    Der von dir zitierte Link kann in beide Richtungen keine Kausalität feststellen. Also drehen wir uns hier im Kreis^^

    riga schrieb:

    Nettes Strohmann Argument.

    Kannst du dir schenken. Es geht mir wie so oft um die Form der Berichterstattung und dein Link war ein willkommenes Beispiel. Die Berichterstattung ist in D nur allzu oft unterirdisch. Den Schuh muss man sich da sehr wohl anziehen, weil seit Jahren propagiert wird, dass "der Lockdown" die Suizidrate bei Kindern in die Höhe schnellen lässt. Genauso wie Schulen kein Infektionsgeschehen aufweisen. Und das alles um mal schön von dem maroden System dieser abzulenken.

    kruemel schrieb:

    Und das alles um mal schön von dem maroden System dieser abzulenken.

    Das Bildungssystem ist nicht marode, es ist mittlerweile schon hinter der roten Linie und wird nur noch vom guten Willen einiger Menschen zusammengehalten. Das gilt aber für die USA genauso. Daher erscheint mir die Kindeswohl-Debatte bzgl. Lockdown auch als (unabsichtlich?) scheinheilig in beide Richtungen. Um das Kindeswohl geht m.E. niemandem. Es geht darum, dass die unwirtschaftlichen und nur Kosten verursachenden Rotzgören so lange gebabysittet werden, damit die Eltern in ihrem ungestörten Tretmühlenjob weiterarbeiten können bis die Kids dann selbst reif für den Arbeitsmarkt sind um den Tretmühlenjob von ihren Eltern zu erben. Um Bildung oder gar Kindeswohl geht es dabei schon lange nicht mehr.

    Und die Kids merken das übrigens, wie wenig sie uns wert sind. Die Aussicht, in 20 Jahren auf nem zerstörten Planeten leben zu und bereits in 10 Jahren mit sozialen Verwerfungen leben zu müssen, die es seit Hunderten von Jahren nicht mehr auf diesem Kontinent gab damit Papa weiter Daimler fahren kann: Geschenkt.

    "You're fighting a war you've already lost."
    "Well, I'm known for that."

    GregMcKenna schrieb:


    Das Bildungssystem ist nicht marode, es ist mittlerweile schon hinter der roten Linie und wird nur noch vom guten Willen einiger Menschen zusammengehalten. Das gilt aber für die USA genauso.

    Naja, ich weiß nicht, ob ich jetzt so direkt vom ganzen Bildungssystem denke. Das ist ja ein sehr komplexes Gebilde. Ich behaupte mal, dass man dem deutschen Lehrplan Positives abgewinnen kann. Das Studium in D kann man sich auch noch leisten, was in den USA ja nicht selten in einem Schuldenberg endet.

    Aber allein von der Infrastruktur sehe ich krasse Unterschiede. In den USA kommt es wirklich darauf an wo du wohnst, aber die Küstenstaaten hatten generell keine Probleme die Schule auf remote zu stellen. Die Kinder wurden kostenlos mit Laptops und Internet ausgestattet. Natürlich hat man auch seine 2-3 Wochen Gewöhnung gebraucht, aber von da lief der Unterricht komplett virtuell. Besonders hilfsbedürftige Kinder wurden in ganz kleinen Gruppen weiterhin in der Schule betreut. Hier haben ja Bundesstaaten grundsätzlich mehr Freiheiten, d.h. man ist nicht automatisch auf sich allein gestellt, sondern school districts entscheiden individuell und schauen, was möglich ist, was sie personaltechnisch stemmen können.

    Als ich dann von meiner Freundin in Berlin gehört habe wie es dort abging, habe ich ihr kaum glauben können, bis ich erfahren musste, dass es eigentlich in ganz D so chaotisch lief. Und Berlin von der Infrastruktur jetzt zB mit Kentucky zu vergleichen, wirft kein gutes Licht auf das reiche D.

    Aber natürlich haben auch bei uns ganz schwierige Erwachsene am Rad gedreht. Das habe ich bei den school board meetings via zoom call, an welcher alle Eltern des districts teilnehmen und Fragen stellen können, deutlich gemerkt. So etwas in der Art gibt es in D mE nicht. Jedenfalls kann man da seine Sorgen, Ängste etc. loswerden. Und der ein oder andere hat hier sicherlich auf hohem Niveau gejammert. Aber vergleichsweise muss ich sagen, dass wir bildungstechnisch sehr gut durch die Pandemie gekommen sind. Mittlerweile sind wir ja auch wieder bei in person classes. Das die Kinder stoffmäßig Defizite aufweisen, wird überall so sein. Sollte man akzeptieren und vlt. einfach den Lehrplan zeitweise etwas ausdünnen. Ist halt Pandemie. Jetzt wissen wir wie so etwas ausschaut. Bei Naturkatastrophen gibt es schließlich kein Wunschkonzert und es gilt sich den äußeren Umständen anzupassen.

    Man stelle sich vor ein Atomkraftwerk nahe D explodiert und die einzige Sorge der Erwachsenen wäre "Oh mein Gott, die Kinder dürfen ihren Schulstoff nicht vernachlässigen und wenn die Schule schließt, springen alle von der Autobahnbrücke". Letztendlich sind es ja sowieso nur die Erwachsenen, die so richtig am Rad drehen. Die Kinder machen ihr Ding und das eigentlich sogar ziemlich gut.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kruemel“ ()

    kruemel schrieb:

    "Oh mein Gott, die Kinder dürfen ihren Schulstoff nicht vernachlässigen und wenn die Schule schließt, springen alle von der Autobahnbrücke".

    Fun Fact: Vermutlich wäre das schlimmste daran sogar die gesperrte Autobahn und nicht die Springer:innen.

    Aber sei es drum. Ich widerspreche dir in deinen Ausführungen nicht - ist alles wohlfeil und stimmt auch. US-Schulen haben dafür dann einen ganz anderen Schlag von Problemen: In Colorado laufen ihnen die Lehrer weg, sodass Eltern einspringen sollen, in Indiana soll "unparteiisch" über Nazis und Faschismus gelehrt werden und in Virginia haben die school boards schon ein bisschen Bock auf Bücherverbrennung.

    "You're fighting a war you've already lost."
    "Well, I'm known for that."

    GregMcKenna schrieb:

    kruemel schrieb:

    Und das alles um mal schön von dem maroden System dieser abzulenken.
    Es geht darum, dass die unwirtschaftlichen und nur Kosten verursachenden Rotzgören so lange gebabysittet werden, damit die Eltern in ihrem ungestörten Tretmühlenjob weiterarbeiten können bis die Kids dann selbst reif für den Arbeitsmarkt sind um den Tretmühlenjob von ihren Eltern zu erben. Um Bildung oder gar Kindeswohl geht es dabei schon lange nicht mehr.


    Boar geil, danke. True dat. :bow: