Unsere Mütter, unsere Väter

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    Es gibt 28 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von joerch.

      Im grossen und ganzen hat mir das ganze sehr gut gefallen, klar hat man nicht jeden Aspekt des 3. Reiches und zweiten Weltkriegs abdecken können, aber erstens reicht ja für sowas die Zeit nicht, und zweitens wenn man ehrlich ist taten das die US-Produktionen wie BoB oder The Pacific ja auch nicht, diese beleuchteten auch nur im Prinzip einen Schauplatz. Zudem finde ich hat speziell die deutsche Geschichte viel mehr zu erzählen als die von anderen, bzw. ist diese auch komplexer. Aber für das was sich "Unsere Mütter, unsere Väter" vorgenommen hat, hat sie diese bestanden.

      werd mal im Laufe der nächsten Tage vielleicht ausführlicher schreiben, nach der zweiten Sichtung auf BR.



      ja ich war auch positiv überrascht am ende. wie burtons schon sagt, ist die deutsche geschichte sehr komplex und es gäbe auch sehr viel zu erzählen. im endeffekt merkt man "umuv" an, dass es mit einem weiteren teil noch besser gewesen wäre, von der geschichte zu erzählen. ich hab gestern abend aus der "fachpresse" kritiken gelesen, die sehr geteilt sind. von gut, grandios - bis hin zur kritik, dass das zdf unsere vorfahren nur als "grausame" menschen dargestellt hat. was da manche schreiben, kann man wirklich nicht lesen.

      für das zdf und für uns deutsche eine hervorragende trilogy. die einblick in einzelne charaktäre gibt, wie man begeistert zu beginn des krieges war und wie sehr man sich verändert hat und das grauen des krieges wahr genommen hat. auch die kriegsszenen wurden gut in szene gesetzt. ich wünsche mir auch, dass es in zukunft nochmal eine ausführlichere filmgeschichte zu erzählen gibt, die auch mal wieder die deutsche geschichte und seine erlebnisse (soldaten etc) mehr in szene setzt.
      Es galt als DAS TV-Event im Öffentlich-Rechtlichen und wurde von Anfang an als großes Kino beworben. Der Dreiteiler "Unsere Mütter, Unsere Väter", der nicht ganz zu Unrecht eine heftige Debatte über die deutsche Kollektivschuld entfacht hat.

      Der Film handelt von fünf Freunden, deren Wege sich zu Beginn des Russlandfeldzuges in Berlin trennen und sie erst nach Kriegsende wieder zusammenführen wird.

      Ich wollte mir den Film eigentlich nicht ansehen, weil ich so ein 0815-"Eventmovie" mit den üblichen Verdächtigen (Ferch, Koch, Ganz & Co.KG) erwartet habe wie es etwa mit "Die Luftbrücke", "Die Flut" oder "Dresden" schon genug gab. Die Langweile trieb mich nun doch vor den Fernseher.

      Dabei sei vorab anzumerken, dass ich schon immer ein schwieriges Verhältnis zum Deutschen Film hatte. Auch weil die Deutschen schon immer grandiose Profis darin waren dreist von Hollywood zu klauen und dabei quasi nix richtig zu machen. Auch "Unsere Mütter, Unsere Väter" ist z.T. unverholen von Steven Spielbergs grandioser Miniserie "Band of Brothers" abgekupfert. Ein Mini-BoB aus deutscher Sicht sozusagen. Doch gerade diese Perspektive hat so manchem Antideutschen ja schon im Vorfeld die Zornesröte ins Gesicht getrieben und schon wurde wieder von Geschichtsrevisionismus geschwafelt. Ganz ehrlich, wer das behauptet hat den Film nicht gesehen! Und in Sachen Geschichtrevisionismus hat der Deutsche Film schon weitaus grausigeres hervorgebracht. Man denke nur an all die Landserfilmchen aus den 50er und 60er Jahren, die als Abenteurfilme getarnt den Krieg völlig unreflektiert als "Spiel, Spaß und Spannung" verkauften. Das tut "Unsere Mütter, Unsere Väter" gewiss nicht! Er schildert ruhig und unaufgeregt die Schuld der Deutschen. Die Schuld der verrohten Frontsoldaten, die der Kriegsgewinnler und die des herzlosen Pöbels, der Hitler nur zu bereitwillig folgte. Sicher, ist der Film hier und da nicht perfekt. Und ja, einer Geschichtswissenschaftlichen analyse hält der Film nicht stand - so wie wohl 90% aller Historienfilme, doch auch das Historiengenre muss ein "Recht auf Unterhaltung" haben. Als Autor will ich mein Publikum unterhalten und gerade im Historiengenre gelingt das oft eben auch nur über die "halbfiktive Schiene", die mitunter auch bewusst an histrorischer Genauigkeit vermissen lässt. Um einmal Ridley Scott ("Gladiator", "Kingdom of Heaven", "Robin Hood") sinngemäß zu zitieren, der sich einst bei seinem Film "Gladiator" vor einigen Historiker dafür rechtfertigen musste, dass seine Filme (damals explizit "Gladiator" mit Russle Crowe) trotz hoher Brutalität nicht an die Realität in den römischen Arenen heranreiche: "Wir zeigen stets ein zumutbares Maß an Wirklichkeit. Die Realität ist aber oftmals schlimmer." Soll heißen, ein Filmemacher oder Autor kann immer nur einen Bruchteil, eine Momentaufnahme, zeigen. Ein komplettes Bild würde den (zeitlichen und im Medium Film darstellerisch möglichen) Rahmen sprengen.
      Sicher, der historische Kontext in "Unsere Mütter, Unsere Väter" lebt vor allem von Andeutungen, die so manchem Kritiker nicht eindeutig genug sind. So manchen linken Intelektüllen hätte es auf jeden Fall besser gefallen, wenn 4 Stunden lang nur über die Kollektivschuld schwadroniert würde, aber wer sollte sich das freiwillig anschauen? Außer ein paar knochigen Sotzen, die sich gern mit Marx in der Hand als moralisch überlegene Instanz aufspielen. Ein Film muss funktionieren. Wenn er nicht funktioniert dann ist der schlecht und langweilig. Wir sind hier an die Regeln der Dramaturgie gebunden. Das ist die Schwäche des Medium Film im Allgemeinen. Diese Schwäche wird umso klarer, je mehr ein Film versucht das komplette Bild zu zeigen. Diesen Versuch unternimmt "Unsere Mütter, Unsere Väter" gezielt nicht - und er wäre wohl auch zwecklos und nur in einer großangelegten Serie realisierbar. 3 Teile a 90 Minuten sind dafür einfach zu wenig.
      Dennoch ist "Unsere Mütter, Unsere Väter" ein erstaunlich guter TV-Film geworden, der alle Tugenden der Kriegsfilme aus dem Hause Spielberg vereint, nur eben aus der Gegenperspektive erzählt. Cinemartographisch ist der Film top und auch die Schauspieler überzeugen - wohl auch, weil es mal nicht die oben erwähnten "üblichen Verdächtigen" sind.

      Was bleibt ist ein streitbarer Film, der unterhält. Nicht mehr und nicht weniger.

      8/10 Russlandfeldzügen


      I am the Doctor!
      Doctor Who?
      Only the Doctor!




      Nach einer gefühlten Ewigkeit auf meiner Watchlist, habe ich heute alle 3 Teile relativ am Stück gesehen.

      Teilweise sehr bedrückend und krass. Austattung absolut top. Machte wirklich was her.

      Sylvester Groth einfach großartig, Tom Schilling ebenfalls. Auch der restliche Cast hat seine Sache meist sehr gut und glaubwürdig gemacht.

      8/10
      "Rappen kann tödlich sein - Autofahren auch"


      Jetzt hab ich mir die MIniserie endlich mal angesehen...

      Und was soll ich sagen. Ist eine wirklich gute deutsche Produktion. Das Thema wird differenziert angegangen und gut abgearbeitet. Es wird nicht in den Kitsch abgedriftet (was die privaten bestimmt gemacht hätten) und hat die Figuren wirklich gut ausgeleuchtet. Darsteller und Ausstattung waren sehr gut.
      Finde nicht wirklich, dass man bei BoB so sehr geklaut hat, zumal die Entwicklung in Deutschland selbst durchaus gleichzeitig mitbeleuchtet wurde und auch Storylines beleuchtet wurden, die keinen militärischen Aspekt hatten....

      Man könnte noch viel darüber sagen, aber das meiste ist ja schon geschrieben...

      Sehr sehr gute Serie. 8,5 von 10
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....