Monster Uni, Die - Special

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      Monster Uni, Die - Special






      Deutscher Kinostart: 20. Juni 2013
      Im Verleih von Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
      Auch in Disney Digital 3D™

      Regie: Dan Scanlon
      www.disney.de/monster-uni
      www.monsteruniversitaet.de


      „So, liebe Freunde, ich will nicht sentimental werden, aber darauf hab’ ich mein Leben lang gewartet. Möge es nicht bloß der Beginn meines Traums, sondern der unser aller Träume sein.“
      ~ Mike Glotzkowski, DIE MONSTER UNI






      KURZINHALT & PRESSENOTIZ

      Endlich kommt Jungmonster Mike Glotzkowski an die Uni, um Schreckwissenschaften zu studieren! Ein Profi-Schrecker zu werden, war schon als kleines Kind sein Traum. Er weiß: Die besten Schrecker kommen von der Monster Uni – und nun ist er dort! Doch mit seinen großen Plänen scheitert er schon im ersten Semester, als er auf James P. „Sulley“ Sullivan, den Spross einer alteingesessenen Schreckerfamilie, trifft. Denn die Rivalität der beiden endet damit, dass sie aus dem Schrecker-Programm fliegen. Und was noch schlimmer ist: Den beiden bleibt keine andere Möglichkeit als zusammen zu arbeiten, um die letzte Chance zu nutzen, doch noch zu gefürchteten Schreckern zu werden.




      LANGINHALT

      Brüllend komisch und mit jeder Menge Herz ist DIE MONSTER UNI ein Monster-Spaß für Groß und Klein! Regie führt Dan Scanlon (CARS, „Hook und das Geisterlicht“) nach eigenem Drehbuch unter Mitarbeit von Daniel Gerson & Robert L. Baird (DIE MONSTER AG). Der Film wird produziert von Kori Rae (OBEN, DIE UNGLAUBLICHEN – THE INCREDIBLES); ausführender Produzent ist John Lasseter.

      Jedes kleine Monster träumt davon, einmal ein berühmter Schrecker zu werden – so wie Earl „Das Grauen“ Thompson, Carla „Killer Kralle“ Benitez oder „Brüllmann“ Bob Gunderson. Sie alle arbeiten als Profi-Schrecker bei der Monster AG. Ihr Job: nachts überall in die Kinderzimmer einzusteigen, die Jungen und Mädchen zu erschrecken und so die Monsterwelt mit der lebensnotwendigen Schrei-Energie zu versorgen.

      Auch für das grüne, einäugige Nachwuchsmonster Mike Glotzkowski ist Schrecker der absolute Traumjob. Als seine Grundschulklasse bei einem Ausflug die Schreck-Etage der Monster AG besucht, kommt Mike seinem Traum so nahe wie noch nie zuvor. Heimlich steigt er zusammen mit seinem großen Idol, dem Schrecker Frank McCay, in ein Kinderzimmer ein, aus dem er nur mit knapper Not wieder ungesehen entkommen kann.Alle sind entsetzt, nur der Schrecker selbst sieht die Sache cool: „Ich wusste nicht mal, dass du da drin warst. Nicht schlecht, Kleiner.“ Als er Mike dann noch sein Monster Uni Cap schenkt, ist Mikes Plan klar: zur Monster Uni gehen, seinen Abschluss in Schreckwissenschaften machen und bei der Monster AG anheuern...!

      Nun ist es endlich soweit: Mikes erster Tag als Student bricht an! Bei der Führung über den Campus fällt dem hoffnungsvollen Erstsemester zwischen dem Gewusel von Monstern in allen Farben, Formen und Größen gleich das große, ein wenig unheimliche Gebäude auf, in dem das Institut für Angst und Schrecken untergebracht ist – hier werden Schrecker gemacht! Doch zunächst muss sich Mike registrieren (immerhin ist auf dem Foto im Studentenausweis noch seine obere Hälfte zu sehen) und sich einquartieren. Er trifft seinen Zimmergenossen: Randy Boggs, ein reptilienartiges Monster, das auch im Hauptfach Schreckwissenschaften studiert und sich unsichtbar machen kann.

      Schon beginnt die erste Stunde im Fach Schreckwissenschaften bei Professor Knight. Mit einem dramatischen Auftritt betritt Dekanin Hardscrabble den Saal, die Leiterin des Studiengangs, der ein Ruf als wahrer Drachen vorauseilt. Und sie tut auch alles, ihn zu rechtfertigen: Sie warnt die Studienanfänger vor der harten Abschlussprüfung, die entscheidet, wer weiter Schreckwissenschaften studieren darf. Nur einen lässt die Drohung unbeeindruckt: James P. Sullivan, genannt Sulley, der mit einem fürchterlichen Brüller in die Stunde hineinplatzt, weder Bücher noch Stift dabei hat und so tut, als wüsste er eh schon alles. Aber er ist eben einer aus der berühmten Schrecker-Dynastie der Sullivans und so jemand kann sich solch ein Benehmen leisten! Sehr zu Mikes Ärger, der doch gerade die richtige Antwort geben wollte…

      Und auch Mikes nächste Begegnung mit Sulley verläuft nicht besser. Sulley entführt ein Monsterschweinchen namens Archie, das Maskottchen der Konkurrenz-Uni SchreckTech, und versteckt es versehentlich in Mikes statt in seinem eigenen Zimmer – Mike ist natürlich am Büffeln und nicht, wie alle anderen, auf der Erstsemesterparty. Doch Archie entwischt und es beginnt eine wilde Verfolgungsjagd, bei der Mike im Schweinsgalopp auf Archies Rücken über den Campus rast. Vorm Hauptquartier der Studentenvereinigung ROR kann er Archie schließlich einfangen. Doch wieder einmal kassiert Sulley den ganzen Ruhm und wird vom ROR Präsident Johnny Worthington herzlich in Empfang genommen. Dieser macht Mike sogleich auch klar, dass er nicht in derselben Liga spielt. Für ihn wäre eher Omega Kreischma (sprich: OK), die Verbindung der Eckensteher und peinlichen Loser, das richtige...

      Aber Mike gibt nicht auf: Er übt unverdrossen mit Randy Schrecken und sitzt ständig in der Bibliothek – während Sulley sein Lehrbuch nur dazu benutzt, den wackelnden Tisch zu stabilisieren. Der Tag der Abschlussprüfung kommt, und Mike ist sicher, dass er bestehen wird – so perfekt vorbereitet war noch kein Monster vor ihm. Doch gerade bevor er dran ist, im Schrecksimulator sein Können zu beweisen, rempelt Sulley ihn an. Mike stolpert gegen das Podest mit einer der wertvollsten Trophäen der Monster Uni: dem Schrei-Kanister mit Dekanin Hardscrabbles legendärem Rekordschrei. Der Kanister fällt zu Boden, platzt auf, schießt wie eine Rakete kreuz und quer durch den Hörsaal und bleibt schließlich zerdeppert am Boden liegen. Hardscrabble bleibt äußerlich ganz ruhig, aber sie lässt die beiden Schuldigen gnadenlos durchfallen. Zu Mike spricht sie die vernichtenden Worte: „Mr. Glotzkowski, was Ihnen fehlt, ist etwas, das niemand lernen kann. Sie sind nicht schrecklich!“

      So landen Sulley und Mike beim ödesten Studiengang, den die Monster Uni zu bieten hat – dem Schrei-Kanister-Design. Doch Mike sieht einen Ausweg: die großen Schreckspiele, bei der jedes Jahr die verschiedenen Studentenvereinigungen um den Titel der fürchterlichsten Monster der ganzen Uni kämpfen! Unter dem Gelächter der anderen will Mike sich und die Omega-Kreischma-Mitglieder für die Spiele anmelden, doch weil Terri und Terry, die sich einen Körper teilen, nur als ein Monster zählen, fehlt noch ein Mitspieler, damit die Mannschaft vollzählig ist. Mikes Freund Randy läuft zu den RORs über – doch in letzter Sekunde kommt Sulley dazu, und zähneknischend nimmt Mike ihn ins Team auf. Denn die Omega Kreischmas sind nun einmal Mikes und Sulleys letzte Chance auf eine Karriere als Schrecker. So finden sich die beiden zu einer ersten Besprechung im Hauptquartier der OKs ein – das irgendwie einen seltsamen Eindruck macht, mit seinen Vorhängen mit Blümchenmuster und Spitzendeckchen überall. Kein Wunder, denn die OKs leben im Haus von Squishys Mutter Sherrie, die es gerne plüschig hat…

      Am folgenden Abend beginnen die Schreckspiele. Die erste Aufgabe: Das Wettrennen über den Glühigel-Parcours! In der Monsterwelt gelten Glühigel, gleich nach kleinen Kindern, als die giftigsten Lebewesen überhaupt – sie verursachen bei Berührung schmerzhafte Schwellungen, und weil Don Carlton, Terri&Terry und Squishy alles andere als geschickt im Ausweichen sind, kommt das OK-Team völlig verquollen und als letztes über die Ziellinie – und nur weil die Mannschaft von Jauche-Theta-Chi disqualifiziert wird, rettet sich Mikes Team in Runde zwei. Dort wartet die nächste schreckliche Herausforderung: die Bibliothekarin! Es gilt, das riesige Tentakelmonster mit Brille und Haarknoten, das über die Stille in der Bibliothek wacht und Störenfriede in hohem Bogen aus dem Gebäude schmeißt, zu überlisten: Die Mannschaften müssen eine Flagge aus dem Lesesaal herausholen, ohne dass sie es merkt. Weil Sulley das Anschleichen zu lange dauert, läuft er vor und tritt dabei auf eine knarrende Diele. Bei der wilden Flucht vor der Bibliothekarin gelingt es ausgerechnet Squishy, die Fahne zu schnappen und die OKs in die nächste Runde zu befördern.

      Nach der zweiten Runde steigt die große Studentenparty im Verbindungshaus der RORs, und nach längerer Debatte trauen sich auch die OKs hinein. Squishy legt seine Schüchternheit ab, zeigt einer Gruppe Monstermädchen seine Moves, und auch Sulley steigt mit ein. Die Musik setzt aus: Zeit für die Ansprache von Johnny Worthington, dem ROR-Präsidenten. Zunächst schmeichelt er den OKs, doch dann zeigt er sein wahres Gesicht: Die OKs werden mit Farbe, Konfetti, Blümchen und Kuscheltieren übergossen – und alle verspotten sie als die „süßesten Monster der ganzen Uni“. Der fiese Streich der RORs ist natürlich am nächsten Morgen auch die Titelschlagzeile der Uni-Zeitung „The Campus Roar“...

      Nach dieser Demütigung braucht Mikes Team einen Motivationsschub, und den will er seinen Leuten durch einen Undercover-Besuch bei der Monster AG verschaffen. Schnell ist ein Loch in den Zaun des Firmengeländes geschnitten, und durch eines der Dachfenster schauen die OKs auf das Treiben auf der Schrecketage, wo die Top-Schrecker ihrem Job nachgehen. Gerade als Sulley und Mike, die in ihrer Kindheit beide Schreckerkarten gesammelt haben, merken, dass sie doch mehr Gemeinsamkeiten haben, als sie dachten, kommt ihnen der Wachdienst der Monster AG auf die Schliche. Ihnen bleibt nur die Flucht in Sherries Auto – und als alle angeschnallt sind, kann es auch tatsächlich auf und davon gehen...

      Das Training für den Wettkampf geht weiter, jeden Morgen sechs Uhr – und die OKs werden immer besser: Bei der dritten Aufgabe, bei der die Monster in einem Irrgarten gelangweilten Teenagern ausweichen müssen, und bei der vierten Aufgabe „Verstecken und Erschrecken“ liegen sie mit vorn. Nun sind nur noch ROR und OK dabei, und bei der letzten Disziplin der Schreckspiele wartet wieder der Schrecksimulator – nur dass diesmal jede Aufgabe den höchsten Schwierigkeitsgrad hat... Mike ist siegesgewiss. Aber haben er und die anderen OKs wirklich das Zeug zum Top-Kindererschrecker?

      Ausgerechnet am Vorabend der Entscheidung kommen Sulley Zweifel, ob sein Team gegen den großen Favoriten ROR bestehen kann – und so fasst er einen Plan, der das große Finale der Schreckspiele mit einer monstermäßigen Überraschung enden lässt...






      PRODUKTIONSNOTIZEN


      Willkommen an der Monster Uni



      „Uns war klar, dass DIE MONSTER UNI Mikes Geschichte werden sollte“, sagt Regisseur Dan Scanlon: „Er ist so aufrichtig und mit solcher Entschlossenheit dabei – er geht wirklich mit Leib und Seele auf diese Reise.“

      Von Beginn an ging es Scanlon um das Thema der Selbsterkenntnis. „Wir setzen in dem Moment ein, als Mike sich zum ersten Mal allein in die Welt hinauswagt, und das erlaubt uns, ihn auf seinem Weg zu begleiten, mit dem ganzen Spaß, den Höhen und Tiefen, den Freundschaften und den Entdeckungen, die man beim Erwachsen-Werden macht. Ob man nun studiert oder nicht: In diesem Alter lernt man sich selbst kennen – und nicht immer kommt das dabei heraus, was man erwartet hat.“

      „Mike ist sich seiner Sache schon ziemlich sicher und hat feste Überzeugungen“, sagt Produzentin Kori Rae: „Aber anders als Mike selbst, ist sein Traum überlebensgroß. Ihm kommt niemals der Gedanke, dass er sein Ziel auch verfehlen könnte. Aber man kriegt nun einmal nicht immer das, was man sich wünscht, selbst wenn es ein lebenslanger Wunsch ist. Diese Lektion zu lernen, ist für jeden hart, aber genau das ist ein Zeichen von Lebenserfahrung.“


      Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere


      Pete Docter, der Regisseur von DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001), war entscheidend daran beteiligt, die großen Themen von DIE MONSTER UNI zu entwickeln. „Ein Motiv, das uns schon sehr früh vorschwebte, war das der Türen, die sich öffnen und einem neue Möglichkeiten geben“, sagt Docter: „Türen waren ein so zentrales optisches Element des ersten Films, dass diese Idee einfach im Raum stand. Wir stellten fest, dass gerade in Filmen für Kinder die zentrale Botschaft immer wieder lautet: Wenn du es nur ernsthaft versuchst und an dich glaubst, dann kannst du alles schaffen! Das ist als Idee nicht schlecht, aber es ist eben auch nicht ganz ehrlich. Was macht man denn dann, wenn sich der Traum doch nicht erfüllt?“

      Mikes Story jedoch ist gerade dadurch, dass er sein Ziel nicht erreicht, besonders gut nachvollziehbar, so die Filmemacher. „Im Film geht es zu einem großen Teil darum, dass man sich der Realität stellen muss“, sagt Story Supervisor Kelsey Mann: „Das ist manchmal hart und auch nicht fair, aber so ist es nun einmal. Das zeigt nur, dass man eigentlich zu etwas anderem berufen war, etwas, dass sich letztendlich als das Richtige für einen herausstellen wird.“

      John Lasseter, ausführender Produzent des Films, stimmt zu: „Im College sind alle so hoffnungsfroh und glauben fest daran, dass sie die Welt verändern können. Man hat Träume und große Ziele, man ist nicht aufzuhalten. Und dann kommt die Realität ins Spiel und man steht vor verschlossener Tür. Und genau dann, wenn man sein Ziel verfehlt und der Traum zerbricht, zeigt sich, wer man wirklich ist.“

      Scanlon meint, dass sich die wahre Persönlichkeit auch daran zeigt, was für Freundschaften und andere Beziehungen man eingeht. „Egal wie sehr wir uns auch bemühen, keiner kann auf sich allein gestellt seine Ziele erreichen – wirklich keiner. Also treffen wir auf andere – und sie treffen auf uns – und wir arbeiten zusammen. Man braucht einfach die Gemeinschaft. Der schwierige Teil ist nur, das richtige Team zusammenzustellen.“

      Und wie Mike lernen muss, ist das wirklich nicht so einfach. James P. „Sulley“ Sullivan, der sich von seinem Gegenspieler zum Teamgefährten wandelt, ist zu Beginn der Geschichte noch nicht das Knuddelbär-Monster, zu dem er in seiner Laufbahn als Schrecker bei der Monster AG wird. Vom ersten Studientag an ist Sulley ein überheblicher Draufgänger, dem es nur auf sein eigenes Vergnügen ankommt. Ihm wurde das Schrecken in die Wiege gelegt; daher meint er, dass er für seinen Abschluss keinen Finger krumm zu machen braucht. „Seine lustlose Haltung geht Mike tierisch auf die Nerven“, sagt Drehbuchautor Daniel Gerson: „Mike wird schier verrückt, weil Sulley sich nicht reinhängt, um etwas zu lernen.“

      Autor Robert L. Baird fügt hinzu: „Sulley wiederum macht es verrückt, dass dieser kleine grüne Streber bessere Noten bekommt als er, der doch ein Naturtalent als Schrecker ist. Sulley kommen erste Selbstzweifel, und das befeuert ihren Zweikampf nur noch.“

      „Als dann alles schiefgeht, ist das natürlich nicht schön“, sagt Rae: „Die Dekanin höchstpersönlich schmeißt sie aus dem Schrecker-Studiengang, und das ist das Ende ihrer Träume. Aber wie das Schicksal es will, sind die beiden gezwungen, sich zusammenzutun, um ihr Ziel doch noch erreichen zu können. Ihre Helfer dabei sind ein Haufen nicht gesellschaftsfähiger Studenten, und wie diese seltsamen Monster einzeln und als Gruppe über sich hinauswachsen, macht das Ganze zu einer sehr lustigen und sehr berührenden Geschichte, mit der Menschen jeden Alters etwas anfangen können.“

      Natürlich geht dabei nicht alles nach Plan. Vielleicht aber wird es, wie Kelsey Mann sagt, dadurch nur noch besser, denn an vielen Stellen zeigt sich, dass Mike und Sulley als Freunde geradezu füreinander bestimmt waren. „Mike ist ein toller Motivator. Durch sein Bemühen um dieses unerreichbare Ziel wandelt er sich zu einem großartigen Trainer und bringt Sulley dazu, hundertmal besser zu sein als er es vorher war. Sie werden ein echtes Team, und wir können dabei zusehen.“


      Zurück in die Vergangenheit

      Seit DIE MONSTER AG Ende 2001 in die Kinos kam, wussten die Filmemacher bei Pixar, dass ein weltweites Publikum Mike, Sulley und die Welt der Monster auf ganz besondere Weise ins Herz geschlossen hatte. So stieß die Idee, die Monster ein weiteres Mal ins Kino zu bringen, auf offene Ohren. Doch wie man das machen könnte, war eine Geschichte für sich – im wahrsten Sinne des Wortes.

      Der ausführende Produzent John Lasseter erzählt: „Wenn wir bei Pixar eine ganz neue Idee entwickeln, dann sind wir am Ende der Produktion so weit, dass wir die Figuren wie alte Freunde oder Verwandte in- und auswendig kennen. Und es ist immer auch ein wenig traurig, sich dann wieder von ihnen verabschieden zu müssen. Auch daher macht es einfach sehr viel Spaß, sich neue Ideen für eine Welt auszudenken, die man schon kennt und liebt. Aber natürlich brauchten wir eine Geschichte, die mindestens so gut war wie das Original.“

      Am Anfang der Gemeinschaftsarbeit stand ein Brainstorming, das die Kreativleiter, die intern nur als „brain trust“ bekannt sind, einberiefen und dazu einige der besten Geschichtenerzähler des Hauses einluden, darunter auch manche, die schon bei DIE MONSTER AG mitgemacht hatten. Die Idee, die Vorgeschichte zu erzählen, stieß bei der versammelten Gruppe sofort auf Gegenliebe, nicht zuletzt, weil die Vorgeschichte der Hauptfiguren auch schon bei der Entwicklung der Story von DIE MONSTER AG im Hintergrund eine Rolle gespielt hatte.

      Gleichwohl waren sich die Filmemacher bewusst, welche Schwierigkeiten sie sich mit ihrer Idee eines „Prequels“ einhandeln würden. Wie Baird erzählt: „Als die Idee aufkam, sagten wir: OK, lasst uns mal die gesamte Filmgeschichte durchgehen und uns die besten Prequels aller Zeiten anschauen. Und da stellten wir fest: Es gibt keine guten Prequels.“

      Scanlon erklärt: „Eines der Probleme mit einem Prequel ist, dass dabei das Publikum schon per Definition weiß, wie die Geschichte ausgeht. Das kann es erschweren, die Dramatik durchzuhalten, weil man ja schon weiß, dass alles gut ausgehen wird. Man kann das nur schwer umgehen. Man muss daher auch etwas Neues über die Figuren erfahren können; genau das, was wir mit DIE MONSTER UNI dann auch umgesetzt haben. Wir mussten die Dramatik so weit führen, dass sie an die Grenzen dessen stößt, was die bekannten Figuren hergaben, und gleichzeitig mussten wir sicherstellen, dass das Publikum am Ende des Films Mike und Sulley nur noch stärker ins Herz schließt.“

      Rae fügt hinzu: „Es ist höllisch schwierig, ein Prequel zu machen, das nicht allzu vorhersehbar ist; eine Geschichte zu erfinden, die unerwartete Wendungen nimmt und die Figuren in einem ganz neuen Licht zeigt. Aber die Autoren haben sich wirklich reingehängt und den Figuren so viele neue Details verpasst, die die Story lustig, aber auch gefühlvoll machen und die voller Überraschungen für die Zuschauer sind.“

      Wie Mann erzählt, bot aber auch genau die Tatsache, dass das Ende vorgegeben war, einige ganz neue Möglichkeiten: „Man weiß zwar, wo man am Ende steht, aber man weiß eben nicht, wie man dort hinkommt. Der Weg dorthin ist das Entscheidende, die Idee, die dem Ganzen zugrunde liegt.“

      Scanlon ist derselben Meinung: „Der ganze Entstehungsprozess spiegelt die Entwicklung wieder, die unsere Hauptfiguren nehmen. Das ist keine schnurgerade Linie vom Anfang bis zum Ende, sondern ein Weg voller Höhen und Tiefen, scharfen Kurven und Umleitungen. Aber genau wie Mikes Geschichte fügt sich am Ende alles genau so, wie es sein soll.“

      Der Regisseur zieht seinen Hut vor dem Team bei Pixar: „Die Arbeitsatmosphäre dort ist einzigartig und ungeheuer wertvoll. Ich kriegte Tipps und Hinweise von einigen der besten Leute in der ganzen Branche. Es war gar nicht verlangt, dass ich das alles umsetze, oder auch nur einen Teil davon, aber allein dieses Feedback zu bekommen, macht mich zu einem besseren Regisseur. Und so ist auch der Film ein noch besserer Film geworden. Ich kann mich voll und ganz mit Mike und Sulley identifizieren.“

      Die Reise geht nicht ohne Schwierigkeiten vonstatten, aber, wie Scanlon sagt, ein Abenteuer ist sie auf alle Fälle: „Es ist ein College-Film und auch eine Coming-of-Age-Geschichte. Von daher wollten wir den Weg zur Selbstfindung auf möglichst lustige Art und Weise erzählen. Wir haben definitiv den Schwerpunkt auf die Gags gelegt, aber gleichzeitig erzählen wir auch eine emotionale Geschichte, in die sich jeder hineinfühlen kann. Das wichtigste für uns war, eine Geschichte zu erzählen, die dem Publikum ein wohliges Gefühl gibt. Vielleicht ist ja gerade jemand darunter, der mit etwas gescheitert ist oder dem ein großer Traum geplatzt ist, und dieser Jemand mag dann mit dem Gefühl aus dem Kino kommen, dass es doch so etwas wie Hoffnung gibt und dass jeder dieselben Schwierigkeiten hat. Der Traum mag einen anderen Kurs einschlagen, aber es ist nicht das Ende der Welt.“


      Wo die Monster schrecklich werden:
      Die Studentenschaft der MONSTER UNI



      Auch wenn die Filmemacher schon so richtig in Schwung waren, als es darum ging, die vielen Haupt- und Nebenfiguren für DIE MONSTER UNI zu entwickeln – die drei Hauptfiguren standen ja fest, ebenso wie das Aussehen der Monster-Welt – hatten sie doch noch jede Menge Arbeit vor sich. „Wir mussten mit Mike und Sulley zurück in die Vergangenheit“, sagt Regisseur Scanlon. „Sie mussten jünger werden, wie junge Studenten aussehen – aber wie macht man das mit Monstern?“

      Die Antwort auf diese Frage war für Scanlon und sein Produktionsteam eine echte Herausforderung. Die Zeichner nahmen sich Bilder von berühmten Schauspielern mit einer langen Karriere vor, um zu vergleichen, wie die Darsteller zu verschiedenen Zeiten ausgesehen hatten. Für Mike schauten sie sich genauer den Alterungsprozess von Fröschen an, um festzulegen, wie seine jüngere Version aussehen sollte. Schließlich trugen sie unter Leitung von Character Art Director Jason Deamer alles zusammen, was sie bis dahin entwickelt hatten. Deamer erzählt: „Wir haben Mike und Sulley abnehmen lassen, und sie haben kürzere Hörner. Wir haben einige Falten entfernt, die Augen stärker leuchten lassen und auch sonst kräftigere Farben verwendet. Wir haben viele Kleinigkeiten verändert und waren dann mit dem Resultat schon sehr zufrieden, als wir sie zum Vergleich direkt neben ihre älteren Versionen gestellt haben. Wir dachten, zusammengenommen würde das an Veränderungen reichen, aber das tat es eben doch nicht – ein riesiger Augapfel mit etwas hellerer grüner Haut ist eben immer noch ein riesiger Augapfel mit grüner Haut. Was man auch nach Jahren noch im Gedächtnis behält, wenn man einen Film gesehen hat, ist aber die Essenz einer Figur, egal wie sie im Detail ausschaut.“

      Und so gab das Designteam jeder der Hauptfiguren noch ein klares optisches Wiedererkennungsmerkmal mit. Der Grundschüler Mike kriegte eine feste Zahnspange verpasst, die er zu Studienbeginn aber schon durch eine Klammer ersetzt hatte. Sulley bekam wuscheliges Haupthaar, das in alle Richtungen absteht und so seine allzu lässige Haltung noch stärker betont. Randall – in DIE MONSTER UNI noch „Randy“ genannt –wurde mit einer Brille ausgestattet, die ihm immer wieder bei seinem noch nicht ganz ausgereiften Trick, sich unsichtbar zu machen, in die Quere kommt.

      Alle Figuren – die neuen wie die alten – sind gleichermaßen mit dem ganz besonderen Geist von Pixar ausgestattet; und dieses Ensemble erwachte dann durch die herausragenden Sprecher, allen voran Billy Crystal und John Goodman, endgültig zum Leben. „Die Jungs waren toll“, sagt Scanlon: „Wir haben angefangen, sie einzeln ihre Parts sprechen zu lassen, damit sie wieder ein Gefühl für die Rolle kriegten. Aber als wir sie zusammen da hatten, war es einfach wundervoll. Sie kommen bestens miteinander aus und haben gemeinsam eine echte Chemie. Für mich als Regisseur war es toll, ihnen einfach nur die Grundidee einer Szene zu geben und zuzuschauen, was sie daraus machten. Ich konnte mich zurücklehnen und brauchte bloß hier und da einmal Kleinigkeiten ändern. Sie brachten viel Energie mit. Dass wir sie zusammen aufgenommen haben, hat immer wieder kleine spontane Sachen erzeugt, glückliche Zufälle, die man bei Animationsfilmen nicht häufig hat.“

      Produzentin Kori Rae fügt hinzu: „Wir hatten großes Glück, ein solches Ensemble zusammenzubekommen. Sie sind unglaublich talentiert und bringen sehr viel Erfahrung mit – und waren von diesem Projekt total begeistert. Das hat die Sache so richtig in Schwung gebracht.“

      Auch die Technik, die den Filmemachern zur Verfügung stand, sorgte für Herausforderungen – insbesondere weil einem die heutige Animationstechnik Freiheiten erlaubt, die undenkbar waren, als DIE MONSTER AG entstand. „Beim ersten Film war das Fell der große Stolperstein“, sagt Produktionsdesigner Ricky Nierva, der schon seinerzeit am ersten Film mitgearbeitet hatte: „Wir kriegten ein haariges Monster pro Szene erlaubt, mehr nicht. Seit damals hat sich natürlich einiges getan, und in DIE MONSTER UNI konnten wir so viele Fellmonster auftreten lassen, wie wir nur wollten, und das haben wir natürlich auch gemacht. Aber Dan [Scanlon] musste da immer wieder bremsen, weil die neue Monsterwelt sich sonst zu sehr von der alten unterschieden hätte – so haben ein paar Monster im Lauf der Produktion ihr Fell wieder eingebüßt.“

      Nach Niervas Zählung kommen in DIE MONSTER UNI 500 unterschiedliche Figuren vor, durchschnittlich sind in einer Einstellung 25 von ihnen zu sehen – ein mehr als doppelt so hoher Wert wie in den vorangegangenen Pixar-Produktionen. Die Künstler entwarfen schon in einem frühen Stadium der Entwicklungsarbeit 400 Hintergrundcharaktere, während das Story-Team an den Details von Mikes und Sulleys Uni-Abenteuern arbeitete.

      Who’s who – die Monster von der Uni

      Es ist MIKE GLOTZKOWSKIs größter Wunsch, bei der Monster AG als Schrecker anzufangen – und er ist der festen Überzeugung, dass er den Dreh raus hat, wie man das schafft. Schon als ganz kleines Monster hatte er sich die Monster Uni ausgeguckt, die den weltweit renommiertesten Schrecker-Studiengang im Programm hat. Und nun ist Mike endlich ein hoffnungsvolles Erstsemester: Er weiß Bescheid über die Geschichte des Schreckens durch alle Zeitalter, er hat die theoretischen Grundlagen drauf und sich alles über die Technik des Schreckens angelesen. Das kleine einäugige Monster ist mit mehr Herzblut, Selbstvertrauen, Entschlossenheit und Begeisterung dabei als alle seine Kommilitonen zusammen.

      Dann aber trifft er auf James P. „Sulley“ Sullivan und von da an wird es kompliziert. „Er hat einen schweren Minderwertigkeitskomplex“, sagt Billy Crystal, der ins Pixar-Aufnahmestudio zurückgekehrt ist, um Mike ein weiteres Mal seine Stimme zu leihen und der Figur emotionale Tiefe zu geben: „Er fühlt sich automatisch angegriffen, wenn es um Sulley geht – dieses große, gut aussehende Monster, das alles verkörpert, was Mike nicht hat“.

      Das Problem ist, dass Sulley sein Naturtalent in keinster Weise pflegt, während Mike sich ständig vergebens abrackert. „Wir zeigen etwas, was man selten sieht“, sagt Scanlon: „Man sieht hier jemanden, der einen Traum, eine Leidenschaft hat, die er aber nicht so verwirklichen kann wie gedacht. Ich glaube, das geht auf gewisse Weise allen so. Und daher ging es uns darum, zu sagen: Wenn man gegen die Wand läuft, taucht um die Ecke etwas Besseres auf; das ist nicht das Ende der Welt. Und Mike Glotzkowski ist der perfekte Typ dafür, diese Geschichte zu erzählen.“

      Crystal fand die Figuren überraschend menschlich, dafür, dass sie nun einmal Monster sind: „Man könnte meinen, dass diese Monster keine Gefühle und keine Tiefe haben, aber das Gegenteil ist der Fall“, sagt er: „Es sind junge Leute, die versuchen herauszufinden, wer sie eigentlich sind und was sie mit ihrem Leben anfangen wollen – und nun erste Erfahrungen damit machen, was das Leben tatsächlich so zu bieten hat. Das Großartige an diesen Filmen ist, dass sie nicht nur unterhalten, sondern auch eine wundervolle Botschaft vermitteln.“

      Ein weiterer Pluspunkt war für Crystal, in die Vergangenheit vorzudringen: „Plötzlich sind wir 18 Jahre alt. Wir sehen jünger aus und sind schlanker. Ich wünschte, das würde im echten Leben auch so funktionieren...“

      JAMES P. „SULLEY“ SULLIVAN ist ein Naturtalent – mit seiner riesigen Gestalt und seinem furchterregenden Gebrüll erschreckt er so schön wie kein anderer. Er kommt aus einer altehrwürdigen Familie von legendären Schreckern und müsste so eigentlich der optimale Kandidat für den Elitestudiengang Schreckwissenschaften sein...

      „Wir wissen ja alle, was aus Sulley wird“, sagt Scanlon: „In DIE MONSTER AG war Sulley bescheiden, freundlich und sehr erwachsen, und jetzt hatten wir unseren Spaß damit, seine Figur gegen den Strich zu bürsten. Er ist ein absolut begnadeter Schrecker, großgewachsen und athletisch. Er passt perfekt in die Rolle und weiß das auch. Er gibt gern mal an und ist wohl auch ein wenig arrogant.“

      Doch kaum hat er seinen großen pelzigen Fuß in die Tür der Uni gesetzt, will er nichts als Spaß haben und Party machen – Lernen ist nicht so sein Ding. So erfährt er dann eben auf die harte Tour, dass Talent und ein makelloser Stammbaum manchmal eben doch nicht reichen, um an die Spitze zu kommen. Denn ein Streit mit einem grünen Glotzauge, den er anzettelt, führt dazu, dass er aus dem Schrecker-Programm herausfliegt. Mit angeknackstem Ego und einer unsicheren Zukunft vor Augen ist Sulley auf die Unterstützung einiger merkwürdiger Monster angewiesen. Nun gilt es für Sulley, seinen Stolz herunterzuschlucken und hart zu arbeiten, um sein Potential als Top-Schrecker auch wirklich auszuschöpfen.

      Wie die Filmemacher erzählen, machte die Figur Sulley – mit ihrem Lebendgewicht von knapp 500 Kilo – im Lauf der Produktion eine ganze Reihe von Veränderungen durch, bevor das Team die richtige Mischung aus Selbstbewusstsein und Charme traf. Gut, dass sie genau den richtigen Mann zur Verfügung hatten, um dieser komplexen Rolle Leben einzuhauchen, wie Rae sagt: „John Goodman ist der fleißigste Arbeiter im ganzen Showbusiness. Er war bereit, noch einmal Sulley zu sprechen, und er ist absolut phantastisch.“

      Goodman freute sich sehr darauf, die Rolle wieder zu übernehmen, hatte aber zunächst Bedenken, die Vergangenheit seiner so beliebten Figur auszuloten. „Ich hatte befürchtet, ich müsste den jungen Sulley mit höherer Stimme sprechen, aber das Problem hat sich dann von selbst erledigt“, sagt Goodman: „Ich bin reingekommen, habe ein paar Dialogzeilen gesprochen und dann mit dem Rest weitergemacht. Aber wir sind immer wieder auf die Originaldialoge zurückgekommen, weil die Figur da schon zu sich selbst gefunden hatte.“

      Erstsemester RANDY BOGGS hat große Erwartungen ans Studentenleben. Die Echse mit den extralangen und -beweglichen Gliedmaßen will Schreckwissenschaften im Hauptfach studieren, daneben aber auch viel Spaß mit Freunden und auf Partys haben. „Dies ist nicht der Randall, wie wir ihn aus DIE MONSTER AG kennen“, sagt Steve Buscemi, der die Rolle zum zweiten Mal spricht: „Er ist im Inneren unsicher und er will unbedingt dazugehören, und so arbeitet er daran, sich bei der coolsten Studentenvereinigung einzuschmeicheln.“

      Der Story Supervisor Kelsey Mann meint, das Publikum wird von Randys bescheidenen Anfängen überrascht sein. „Er ist total gut drauf und sieht immer das Positive. Und genau wie Mike hat auch er immer davon geträumt, einmal ein Schrecker zu werden.“

      Er ist auf jeden Fall ständig auf der Suche nach Vorbildern. Und so findet auch eine von Randalls Dialogzeilen aus DIE MONSTER AG ihren Weg in das Prequel, wenn im Bild das Poster mit der Motivationsbotschaft zu sehen ist, das bei ihm über dem Bett hängt und „Winds of Change“ verkündet.

      Hier erfährt das Publikum nun, wie es dazu kam, dass Randy im weiteren Leben so übertrieben ehrgeizig wurde – zunächst jedoch muss der spätere Top-Schrecker der Monster AG seine peinliche Angewohnheit, von einem Moment auf den anderen unsichtbar zu werden, unter Kontrolle bringen. Denn wie soll er es je zum großen Schrecker bringen, wenn ihn niemand sehen kann?


      Die Eckensteher

      Die Omega Kreischma-Studentenvereinigung entsprang spontan aus einer lebhaften Diskussion der Filmemacher beim Mittagessen. „Wir wollten die Omega Kreischmas als Spiegelbild dessen zeigen, was Mike und Sulley in der Geschichte durchmachen“, erklärt Scanlon.

      Weil die Wirtschaftskrise DON CARLTON, der eigentlich mit Leib und Seele Vertreter ist, den Job kostet, schreibt er sich als älterer Quereinsteiger wieder an der Uni ein, um seinen Kindheitstraum, Schrecker zu werden, doch noch zu verwirklichen.

      „Don ist eine meiner Lieblingsfiguren“, sagt Scanlon: „Mir gefällt die Idee ganz besonders, dass es niemals zu spät ist, sich zu ändern und etwas anderes auszuprobieren. Er hat jahrelang etwas gemacht, was ihm keinen richtigen Spaß mehr bereitet hat. Ich finde es toll, dass Don eine zweite Chance erhält, das zu tun, was er wirklich liebt.“

      Als Mitbegründer der Omega Kreischma-Studentenvereinigung kann er sein Organisationstalent voll ausleben und dabei seinen Mitstudenten beibringen, wie man einen klaren Kopf (oder klare Köpfe, wenn man mehrere hat) behält und sich mit harter Arbeit und Ehrlichkeit durchs Studentenleben schlägt.

      Joel Murray spricht im englischen Original den spätberufenen Studenten. „Joel war in der Rolle einfach brillant“, sagt Rae: „Er ist einfach sehr komisch, aber seine Filmfiguren haben oft auch eine unschuldige Freundlichkeit an sich, die sich hier auch an Don zeigt.“

      SCOTT „SQUISHY“ SQUIBBLES sitzt zwischen allen Stühlen. Er ist schon im zweiten Studienjahr, aber nachdem sich sein Traum, Schreckwissenschaften zu studieren, zerschlagen hat, irrt er ziellos und ohne Hauptfach durch die Uni.

      Scanlon sagt: „Seine Figur ist wie ein Stück Lehm, das man nach Belieben formen kann. Wir haben Squishy mit voller Absicht kleiner und niedlicher gemacht als Mike, um klarzumachen, dass es nicht bloß die Äußerlichkeiten sind, die einen guten Schrecker ausmachen – sondern etwas viel weniger Greifbares.“

      Squishy ist klein, freundlich, naiv und eher der stille Typ – und er wohnt auch noch Zuhause bei seiner Mutter, die sich rührend um ihren Squishy sorgt. Doch mit ein wenig Nachhilfe von seinen Freunden bei Omega Kreischma wird Squishy schließlich klar, dass mehr in ihm steckt, als bloß ein schüchterner kleiner Eckensteher zu sein.

      Pixar-Mitarbeiter Pete Sohn übernahm es, Squishy seine Stimme zu leihen. „Er hat den Part ziemlich am Anfang der Produktion gesprochen, und wir waren sofort hin und weg“ sagt Rae: „Pete ist ein sehr talentierter Schauspieler, den wir nun schon im mehreren Filmen eingesetzt haben – und als Squishy ist er einfach perfekt. Für mich ist diese Figur die liebenswerteste des Films.“

      ART lässt sich nichts vorschreiben – der Freigeist gefällt sich in der Rolle des mysteriösen Monsters von zweifelhafter Herkunft. „Art war im Wortsinn ein großes Fragezeichen“, sagt Scanlon: „Uns war nicht ganz klar, was und wer er ist, aber genau deswegen haben wir ihn schließlich dingfest gemacht.“

      Das bei weitem merkwürdigste Mitglied der Omega Kreischma-Studentenvereinigung rollt dank seiner körperlichen Gewandtheit und seinen vielen Tricks immer wieder das Feld von hinten auf, manchmal auch im wahrsten Sinne des Wortes. Auf seine unberechenbare Art ist Art, der fusselige Fellball, wahrhaft erschreckend.

      Scanlon fügt hinzu: „Er ist dieser seltsame Typ, über den man eigentlich gar nichts weiß – und von denen gibt es am College eine ganze Menge. Am Ende war Art eine unserer Lieblingsfiguren geworden, gerade weil er sich so bizarr verhält. Und das drückt sich auch in seiner merkwürdigen Körperform aus.“

      In der Tat merkwürdig: Art ist halbkreisförmig und hat lange, geschwungene Beine und Arme, die an den unmöglichsten Orten an seinem Körper angebracht sind. „Als wir auf dieses Design stießen, befanden wir: Das ist gut“; sagt Character Art Director Jason Deamer: „Dann haben sich die Kollegen von der Animation ihn gegriffen und ihn in alle möglichen Richtungen gedehnt. Wir hoffen, dass er im Film heraussticht.“ Charlie Day erweckt die Rolle des Art zum Leben. „Er ist auf jeden Fall jemand, der nach seinen eigenen Vorstellungen lebt“, sagt Day: „Aber Art hat ein großes Herz – und es befindet sich irgendwo zwischen seinen Augen und den Beinen.“

      Bei TERRI & TERRY PERRY stellt sich sofort die Frage: Sind zwei Köpfe wirklich besser als einer?
      Scanlon sagt: „Dass Terri und Terry sich ständig in der Wolle haben, spiegelt das Verhältnis von Mike und Sulley zu Beginn. Sie müssen irgendwie miteinander auskommen, haben aber noch keine Lösung dafür gefunden.“

      Terri und Terry sind nie derselben Meinung und streiten sich deshalb ständig. Terri mit I ist romantisch veranlagt und kann jeder Situation noch etwas Positives abgewinnen, Terry mit Y pflegt dagegen seine zynische Haltung. „Sie müssen erst noch lernen, zu einer Einheit zu werden – genau wie Mike und Sulley“, sagt Scanlon.

      Schaffen es Terri und Terry aber tatsächlich einmal, die Streitereien zu unterlassen, ihre Köpfe zusammenzustecken und ernsthaft zu arbeiten, können auch sie es schaffen, mit ihren Freunden von der Omega Kreischma-Studentenvereinigung ins Programm für angehende Schrecker zu kommen.

      Sean P. Hayes spricht Terri; Dave Foley leiht Terry seine Stimme. Das Duo nahm seine Szenen auch gemeinsam auf, was zu vielen improvisierten Gags führte. Wie Hayes sagt: „Uns macht es immer Spaß, zu improvisieren und mit neuen Sachen rüberzukommen, aber es bleibt immer im Rahmen dessen, was im Drehbuch steht.“

      Foley fügt hinzu: „Dan Scanlon hat das, was wir uns spontan ausgedacht haben, in Form gebracht, und wenn wir eine Idee hatten, die ihm so halb gefiel, hat er uns dahin geleitet, bis wir auf etwas kamen, was ihm richtig gut gefiel.“


      Die Verantwortlichen

      DEKANIN HARDSCRABBLE
      Für die hartgesottene Dekanin Hardscrabble, die Leiterin der Fakultät für Angst und Schrecken an der Monster Uni, gibt es nur zwei Arten von Monstern: solche, die Angst machen und solche, die keine Angst machen. Sie war früher selbst eine der gefürchtetsten Schreckerinnen, und an ihr müssen alle Aspiranten aufs Schrecker-Programm vorbei und sie mit ihren Künsten beeindrucken. Dabei ist sich die Dekanin sicher, dass sie noch nie ein Nachwuchs-Monster falsch eingeschätzt hat.

      „Hardscrabble ist wohl die kniffligste Figur, an der ich in meinen 15 Jahren hier gearbeitet habe“, sagt Character Art Director Jason Deamer: „Wir hatten bis zu einem Dutzend Leute, die nur mit ihr beschäftigt waren. Sie sollte furchterregend und gruselig sein, gleichzeitig aber auch elegant und stilvoll.“

      Die Filmemacher nahmen sich die seltene Tausendfüßler-Spezies Scolopendra Gigantea, den Brasilianischen Riesenläufer, als Vorbild. „Sie sollte aber kein reiner Tausendfüßler sein“, sagt Produktionsdesigner Ricky Nierva: „Und wir fanden, mit drachen- oder fledermausartigen Flügeln würde sie ziemlich cool aussehen. So kann sie auch sehr schnell von A nach B gelangen, und ihre Flügel ließen sich auch toll einsetzen, um ihre Emotionen zu illustrieren – wenn sie wütend ist, kann sie sie blitzschnell entfalten.“

      Mit ihren 30 Beinen, mächtigen Schwingen und lebenslanger Erfahrung kennt sich Dekanin Hardscrabble mit der Schreckenskunde aus. Sie verachtet Mittelmäßigkeit – und ihre Studenten wissen das. Und als die unnachsichtige Dekanin die folgenschwere Auseinandersetzung zwischen Mike und Sulley miterlebt, handelt sie unverzüglich – und zerstört in wenigen Sekunden ihre Hoffnungen.

      Anders als Hardscrabble weiß ihre Sprecherin Helen Mirren Mikes Arbeitsethos zu schätzen: „Seinem Traum zu folgen, ist ja gut und schön, aber ohne harte Arbeit geht es nicht. Ich habe den Eindruck, viele glauben, sie müssten einfach bloß träumen, und der Rest würde sich dann schon irgendwie ergeben. Dieser Film lehrt junge Leute auf sehr intelligente und elegante Art und Weise eine wertvolle Lektion. Erfolg ist zu zehn Prozent Inspiration und zu 90 Prozent Schweiß und harte Arbeit. Und selbst dann ist der Erfolg nicht garantiert.“

      PROFESSOR KNIGHT unterrichtet den Kurs „Einführung Schreckwissenschaften“ an der Monster Uni. Bei ihm landen jedes Jahr hunderte von Studienanfängern, und er muss die besonders talentierten unter ihnen herausfischen. Denn nur die Besten haben überhaupt eine Chance, die gefürchtete Abschlussprüfung zu bestehen und zum Schrecker-Programm zugelassen zu werden.

      Alfred Molina war die Wahl der Filmemacher für die Stimme des angesehenen Professors. „Professor Knight ist eine Mischung aus Fußballtrainer und Ausbilder beim Militär“, sagt Molina: „Er erwartet sehr viel von seinen Studenten und er hält sie immer auf Trab – aber er fordert ihnen deshalb so viel ab, weil er will, dass sie etwas aus sich machen.“

      Die alleinerziehende MS. SQUIBBLES liebt ihren einzigen Sohn Scott, genannt Squishy, über alles; sie ermutigt ihn, wo sie nur kann, und knutscht ihn zwischendurch immer wieder ab. Squishy ist inzwischen 19 Jahre alt, aber wer kann es ihm verdenken, dass er noch Zuhause wohnt? Ms. Squibbles ist schließlich die beste Mutter von ganz Monstropolis – sie bekocht ihn, sie wäscht seine Wäsche – und sie spielt auch die Gastgeberin, wenn Scott seine Freunde zu sich nach Hause einlädt, um „Studentenvereinigung“ zu spielen.

      Die Filmemacher wandten sich an Julia Sweeney, um diese echte Übermutter zu sprechen. „Sherri Squibbles hat fünf Augen, drei Augenbrauen und einen sehr breiten Hals“, sagt Sweeney: „Sie ist ein kompakte Dame, die meistens Lockenwickler im Haar hat, und nimmt überhaupt nicht wahr, dass ihr Sohn sich für sie vor den anderen schämt – aber es kann ja auch niemand etwas sagen, weil es nun einmal ihr Haus ist. Dieses ganze mütterliche Benehmen zu spielen, hat mir großen Spaß gemacht.“

      JOHNNY WORTHINGTON kann es sich leisten, großes Selbstbewusstsein zu zeigen. Er ist schließlich der beste Schreck-Student und außerdem Präsident der angesagtesten Studentenvereinigung auf dem Campus: der Roh Omega Roh. Johnny, gesprochen von Nathan Fillion, ist der jüngste Spross einer Familie, in der schon viele Generationen das Schreckstudium an der Monster Uni gemeistert haben. Er liebt das Erbe und die Traditionen der Uni – und ist ein leidenschaftlicher Verfechter des Systems, mit dem die Schreckens-Kenntnisse der Studenten bewertet werden. Er mag mit dem Silberlöffel ihm Mund geboren worden sein – aber dieses Monster ist alles andere als ein Softie.

      Fillion sagt: „Im Film geht es auch darum, den inneren Wert von Leuten zu erkennen – und genau daran mangelt es Johnny. Er nimmt alle so, wie er sie sieht, und so wird er sie nie wirklich kennenlernen. Genau diese Hürde müssen ja auch Mike und Sulley nehmen, um sich zu verstehen.“

      Aubrey Plaza spricht CLAIRE WHEELER, die Vorsitzende des Verbindungsrats, die in diesem Jahr außerdem die alljährlichen Schreckspiele der Uni leitet. Man darf sich von Claires grüblerischer Art und ihrer einschläfernden Sprechweise nicht täuschen lassen: In ihr steckt eine leidenschaftliche Verfechterin der Gemeinschaft an der Uni. Und als Organisatorin der Schreckspiele erinnert sie äußerst pflichtbewusst alle Teilnehmer an die Gefahren, die bei den Spielen auf sie warten

      BROCK PEARSON, gesprochen von Tyler Labine, ist Claire Wheelers Stellvertreter. Sein Job ist es, Präsidentin Wheeler bei den Schreckspielen zur Hand zu gehen. Der stets adrette Brock geht voll im Leben der Studentenvereinigungen auf. Er ist ein Supersportler, wenn auch vielleicht nicht der Hellste unter den Studenten. Aber als Moderator der Spiele ist er enthusiastisch und nicht zu überhören – er liebt einfach den Kitzel der Gefahr, der in den Wettbewerben liegt.

      CHET ALEXANDER, dem Bobby Moynihan die Stimme leiht, ist der übereifrige Handlanger von R©R-Präsident Johnny Worthington. Chet ist enthusiastisch, immer aufgeregt und immer exakt derselben Meinung wie Johnny. Wenn Johnny einen Witz erzählt, ist Chet der erste, der lacht – auch gern schon einmal vor der Pointe. Wenn Johnny jemanden auf dem Kieker hat, ist Chet der erste, der denjenigen verspottet. Und wenn Johnny Chet befiehlt, ihm nicht dauernd auf der Pelle zu hängen, wird Chet auch dabei sein bestes geben.

      CARRIE WILLIAMS ist die furchtlose Anführerin der Python Nu Kappa-Vereinigung, die sich allein mit einem Aufblitzen ihrer feuerrot leuchtenden Augen Respekt und Aufmerksamkeit verschafft. Als jüngstes von acht Geschwistern ist sie mit sieben älteren Brüdern aufgewachsen – und nun genießt Carrie umso mehr das Leben mit ihren Schwestern der PNK. Beth Behrs spricht die Rolle der Carrie.





      Die Studentenvereinigungen


      OMEGA KREISCHMA (OK)
      In dieser Studentenvereinigung haben sich die Außenseiter und Eckensteher der Monster Uni zusammengetan. Sie sind alle ganz freundliche und umgängliche Monster, die sich so gut verstehen, weil sie dasselbe Schicksal teilen: aus dem Schreckwissenschaften-Studiengang geflogen zu sein. Zunächst sind sie nur zu viert und können deswegen bei den Schreckensspielen leider keine eigene Mannschaft ins Rennen schicken. Aber auch wenn es den Omega Kreischmas an Schrecklichkeit und Selbstvertrauen fehlt, sind sie doch mit ganzem Herzen dabei.

      ROH OMEGA ROH (R©R)
      In der Roh Omega Roh-Studentenvereinigung findet man die Besten der Besten. Hier treffen sich die cleversten und technisch versiertesten Monster der ganzen Uni, die allesamt aus altehrwürdigen Schrecker-Familien stammen. Die R©Rs legen großen Wert auf ein elegantes Äußeres, aber wenn sie sich ans Erschrecken machen, können sie wild und skrupellos sein. Sie verstehen sich als die Elite der Monster Uni, und ihr Präsident Johnny Worthington gebärdet sich wie ein allmächtiger Herrscher. Die R©Rs wollen unbedingt ihren Meistertitel bei den Schreckspielen verteidigen – mit welchen Mitteln auch immer…


      PYTHON NU KAPPA (PNK)
      Auch wenn ihre Lieblingsfarbe Pink ist: Die Studentinnen der Python Nu Kappa-Vereinigung haben einiges drauf. Ihre furchtlose Anführerin Carrie hat sie zu einer perfekt ausgebildeten und gnadenlosen Truppe geformt. Bei den Schreckensspielen treten sie von Kopf bis Fuß in pinkfarbenen Outfits auf – aber süß sind sie nur solange, wie das Erschrecken noch nicht begonnen hat…


      JAUCHE THETA CHI (JOX)
      Viel Muskeln, wenig Hirn – die Jungs der Jauche Theta Chi-Studentenvereinigung in ihren auffälligen Baseball-Jacken sind gefürchtete Gegner, die kein Mittel unversucht lassen, wenn es darum geht zu gewinnen, selbst wenn sie dafür ein paar Regeln brechen müssen. Sie sind praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit auf dem Sportplatz oder in der Turnhalle zu finden. Diese Monster sind absolute Sportskanonen und glauben fest daran, dass es beim Erschrecken vor allem auf die Größe ankommt – doch das stimmt nun einmal nicht in jedem Fall…

      SCHLEIM SCHLEIM KAPPA (EEK)
      Sie sind die besten Athletinnen der Uni: Die Mädchen von Schleim Schleim Kappa trainieren tagein, tagaus mit Kraftsport und Dauerlauf, um ihr Schreckensniveau noch weiter zu steigern. Wer bei ihnen mitmachen will, muss erst einmal einen Triathlon überstehen. Die Aufnahmeprüfung und der harte Drill verbinden, und so sind die Eeks nicht nur kräftig und selbstbewusst, sondern gemeinsam auch so stark, dass sie es mit jedem anderen Monster aufnehmen können.

      ETA ZISCH ZISCH (HSS)
      Die Eta Zisch Zisch-Vereinigung besteht schon so lange wie die Monster Uni selbst. Ihre Studentinnen geben sich gern geheimnisvoll und flößen den anderen Monstern mächtig Respekt ein. Die Gothic-Mädchen von Eta Zisch Zisch mögen blass, mysteriös und mürrisch sein, aber als Teilnehmerinnen an der Meisterschaft sind sie stahlharte Gegner. Da passt es, dass die bekannteste ehemalige Eta Zisch Zisch-Studentin auch heute noch auf dem Campus für Angst und Schrecken sorgt: Dekanin Hardscrabble, die die Studenten für das Erschrecker-Programm auswählt.

      ARCHIE, DAS SCHRECKSCHWEIN, ist das quiekende Maskottchen von Fear Tech, der Konkurrenzhochschule der Monster Uni. Archie steht wider Willen im Mittelpunkt eines Studentenstreiches, als er von Sulley gepignappt wird. Aber Archie ist alles andere als ein schlaffes Kotelett: Er ist schnell und wehrhaft und hält seine Entführer ganz schön auf Trab.



      Es gibt Hausaufgaben: Die Filmemacher reisen herum,
      damit der Film schön schrecklich wird




      Die detailierte Vorbereitung jedes Films ist einer der Gründe für den Erfolg der Pixar Animation Studios. „Bei jedem unserer Filme ist Authentizität lebenswichtig“, sagt der ausführende Produzent John Lasseter: „Unsere Teams sind für MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS nach Schottland gefahren, und für FINDET NEMO haben alle einen Tauchkursus belegt. DIE MONSTER UNI vorzubereiten hat uns allen großen Spaß gemacht, weil die Geschichte am College spielt. Ich selber habe fünf Söhne, von denen zurzeit drei studieren. Das heißt, ich bekomme mit, wie junge Leute in diesem Alter denken – ich habe viele Ideen und Beobachtungen von dort zu unseren Story-Besprechungen mitgebracht.“

      Zurück zur Schule

      Regisseur Dan Scanlon hat, wie viele Mitglieder des Produktionsteams, an der Kunsthochschule studiert. „Wir hatten diese klassische Campus-Erfahrung daher nicht gemacht, also haben wir einige Unis besucht, um die Atmosphäre zu spüren. Als wir sahen, wie jung und wie gestresst die Studenten alle waren, waren wir doch froh, diese Phase hinter uns gelassen zu haben. Aber man spürt auch dieses Gefühl, dass alles möglich ist. Es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Studienfächer. Wir schauten uns die verschiedenen Bereiche innerhalb der Unis an und bekamen so jede Menge Ideen, wie eine Universität für Monster aussehen könnte.“

      Produzentin Kori Rae nahm an den Erkundungstrips teil, als die Story des Films noch ganz am Anfang stand. „Unsere erste Reise ging an die Ostküste zu einigen Unis wie Harvard und dem MIT“, sagt Rae. „Es war Wahnsinn! Am ersten Tag an der Uni waren wir einfach völlig geschockt, wie groß alles war und was für ein Gewimmel herrschte. Aber als wir dann einzelne Seminare und Vorlesungen besuchten, haben wir uns schnell zurechtgefunden.“

      Auch die Künstler ließen sich von den Besuchen an der Uni inspirieren. „In DIE MONSTER AG“, erzählt Produktionsdesigner Ricky Nierva, „hatte man Beispiele aus der Industrie genommen und auf die Monsterwelt übertragen. Und als wir uns nun all diese Unis anguckten, ging es uns darum, die Atmosphäre einzufangen und sie ebenfalls in die Monsterwelt zu übersetzen.“

      „Wir stellten fest, dass an der Monster Uni die Historie eine große Rolle spielt – auf dem Campus gibt es noch Gebäude aus der Zeit als die Uni gegründet wurde“, so Nierva weiter: „Die Geschichte zeigt sich am Baustil der Gebäude; man kann sehen, wie der Campus sich über die Jahre entwickelt hat. Es stehen sehr alte, neben ganz neuen Gebäuden. Meist war es so, dass die ältesten und besonders stark verzierten Gebäude, die oft von großen Bäumen umstanden waren, so etwas wie die Keimzelle der ganzen Uni waren und sich alles von da aus ausgebreitet hat.“

      Wie Nierva sagt, achtete das Team noch auf die kleinsten Details – und nahm schließlich auch viele ihrer Eindrücke in den fertigen Film auf. „Wir haben einiges über die Bewegungsmuster von Studenten auf dem Campus gelernt, was sehr faszinierend war. An einer Uni gab es Trampelpfade quer über die Wiese, die völlig chaotisch wirkten, aber wir stellten fest, dass die meisten dieser Pfade den jeweils kürzesten Weg von einer Lehrveranstaltung zur anderen darstellten, so dass die Studenten einfach quer über die Wiese gegangen sind, anstatt die gepflasterten Wege zu nehmen und so das Gras platt getrampelt haben. Irgendwann wurden dann diese Schleichwege und Abkürzungen auch gepflastert, weil die Gärtner genug davon hatten, immer wieder neuen Rasen einzusäen.“

      Ein Ergebnis ihrer Beobachtungen war, dass die Künstler das Institut für Erschrecken zum ältesten Gebäude auf dem Gelände der Monster Uni machten, komplett umrahmt mit großen Bäumen, ausgetretenen Pfaden zwischen den gepflasterten Hauptwegen und jeder Menge Monster, um das Ganze zu beleben. Die Filmemacher übernahmen auch eine Tradition, die sie an einer der Unis gesehen hatten: Die Studenten am Institut berühren an ihrem ersten Tag den Zeh einer Statue, was Glück bringen soll.

      Aber zum Leben an der Uni gehört natürlich noch mehr als Gebäude, Trampelpfade und Statuen. Das Team schaute sich Unis in der Nähe von San Francisco an, wie Stanford und UC Berkeley, wobei sie sich auch um den geselligen Teil des Studentenlebens kümmerten. Nierva sagt: „An einigen der Unis spürte man eine viel größere Offenheit als an anderen; dort konnten Leute auf der Wiese Frisbee spielen und einfach herumhängen. Wir hatten auch sehr viel Spaß dabei, einige Studentenverbindungen zu besuchen. Wir bekamen die Räumlichkeiten gezeigt und machten sehr viele Fotos.“

      Ein Teil des Produktionsteams war auch bei einem Footballspiel der UC Berkeley gegen Stanford dabei, das mit einem großen Feuerwerk eingeläutet wurde – dieses Erlebnis ging beispielsweise in die Szenen ein, in denen es um die Rivalität zwischen der Monster Uni und der Konkurrenz-Uni SchreckTech geht.

      Unter Käfern

      Die Recherchen erstreckten sich aber nicht nur über die verschiedenen Universitäten. Insbesondere beim Design von Monstern wie Dekanin Hardscrabble studierten die Künstler intensiv das Aussehen etwa von Eulen und Motten. Aber es war eine besonders unheimliche Kreatur, die schließlich entscheidend für Hardscrabbles Aussehen sein sollte: Owen Maercks vom East Bay Vivarium, einer auf Reptilien und Insekten spezialisierten Tierhandlung, führte dem Produktionsteam bei Pixar Scolopendra Gigantea, den Brasilianischen Riesenläufer, vor, der eine Körperlänge von mehr als 25 Zentimetern erreichen kann.

      „Das Biest war wirklich gruselig“, sagt Nierva: „Owen Maercks erzählte uns, dass er täglich mit Giftschlangen, Eidechsen und Spinnen zu tun hat, aber sich vor diesem Tausendfüßler ganz besonders hütet. Er trug lange Lederhandschuhe und fasste ihn nur mit einer Zange an und erzählte, wie gefährlich dieses Tier sei. Je länger er sprach, desto mehr dachten wir: Was um alles in der Welt machen wir hier mit so einem Ding in unserem Büro? Das Tier ist furchterregend, weil es so gefräßig ist. Er sagte: Wenn du von so einem gebissen wirst, stirbst du zwar nicht, aber du wünschst dir, du würdest es tun.“

      „Aber es bewegte sich auf eine ganz faszinierende Art und Weise“, gibt Nierva zu: „Die Animatoren waren völlig begeistert. Wir haben an diesem Tag sehr viele Aufnahmen gemacht – aus sicherer Entfernung.“

      Action Painting

      Wie bei allen Pixar-Filmen, gehörten auch diesmal zur Recherche Experimente auf dem Firmengelände in Emeryville, die auf Außenstehende eher seltsam gewirkt haben dürften. Damit die Filmemacher bestimmte Bewegungen oder Effekte am Computer erstellen können, brauchen sie dafür zur Inspiration oft reale Vorbilder.

      So suchte das Produktionsteam nach visuellen Gags für die Szene, in der Mike zum ersten Mal über den Campus geht und dabei von allen möglichen Studentenclubs angesprochen wird. „Am Stand der Kunst-AG“, erzählt Nierva, „gibt es ein besonders haariges Monster, das sich Farbe über den Kopf gießt und seinen Kopf dann gegen die Leinwand schlägt. Die Kollegen hatten großen Spaß, diese Szene vorzubereiten. Sie gossen Farbe auf eine Perücke und klatschten sie dann immer wieder gegen eine weiße Leinwand. Das Video davon ist einfach großartig.“ Und die Einstellung, die daraus entstand – mit einer Länge von ca. drei Sekunden – zeigt beispielhaft, wie viel Liebe zum Detail in jedem einzelnen Filmbild steckt.


      So baut man eine 700 Jahre alte Schule



      Für das Aussehen der Monster Universität mussten sich die Künstler und Designer in den verschiedensten Epochen umschauen, um die Fassaden und Innenräume zu gestalten. Sie hatten eine lange Liste abzuarbeiten: Da gab es große Hörsäle, Wohnheime und die Clubs der Studentenvereinigungen – und hinzu kam natürlich noch das Fabrikgebäude der Monster AG, und das zu zwei unterschiedlichen Epochen.

      Der erste Film diente den Machern des zweiten als Ausgangspunkt, wie Pete Docter, der Regisseur der MONSTER AG sagt: „Schon beim ersten Film hatten wir sehr intensiv recherchiert. Wir dachten uns, dass Monster mit architektonischen Ornamenten wie Blumen oder Blättern nichts anfangen könnten und lieber Fangzähne und Klauern als Verzierungen hätten. Das Team der MONSTER UNI hat das alles beherzigt und dann noch viel weitergetrieben.“

      Die Universität digital zu erbauen, stellte sich als echte Monumentalarbeit heraus. „Ich glaube, als wir anfingen, hatte ich noch gar keine genaue Vorstellung davon, wie die Uni aussehen sollte, sagt Regisseur Scanlon. „Aber je mehr wir recherchierten und uns die unterschiedlichsten Universitäten anschauten, desto interessanter fanden wir immer diejenigen, die sich über eine große Fläche erstreckten. Unsere Uni sollte einem gleich das Gefühl geben, dass sie eine lange Geschichte hat, ohne dabei aber steif und abweisend zu wirken. Wir kamen schließlich darauf, die Uni in eine sanfte Hügellandschaft einzubetten, mit kurvigen Pfaden und wechselnden Perspektiven, die den Blick auf immer neue Gebäude eröffnen. Denn so ist es ja auch im Studium: Man entdeckt immer wieder etwas Neues. Diese Idee wurde zu einem Grundpfeiler unseres Designs für die Uni.“


      Das Herzstück der Uni

      Robert Kondo, der als Art Director für die Sets zuständig war, sagt, das Team habe dort angefangen, wo auch die Geschichte der Monster Uni vor 700 Jahren begann: mit dem Institut für Erschrecken. „Dies war eines der ersten Dinge, die wir gestaltet haben, weil es das Zentrum der ganzen Uni darstellt.“

      Die Künstler holten sich als Vorlage Bilder von einer Vielzahl der alteingesessenen „Ivy League“-Eliteunis, um die ,europäische’ Atmosphäre einzufangen und um Vorbilder für die ganzen steinernen Ornamente, die dort die Fassaden zieren, zu bekommen – was sich, so Kondo, perfekt auf die Monsterwelt übertragen ließ. „Es war herrlich. Die Elemente ließen sich wunderbar ver-monstern; überall konnten wir schreckliche Fratzen anbringen.“
      Kondo war besonders von einem Gebäude in Harvard beeindruckt, das eine sehr vielfältig gestaltete Ziegelfassade hat. „Allein die Größe des Bauwerks macht einem schon klar, wie massiv das Ganze ist. Das Haus wurde ein Referenzobjekt für uns; ebenso wie einiges an russischer Architektur, weil man dort sehr viel Erfahrung mit sehr großen Bauten hatte. Diese Schwere war für uns der Ausgangspunkt für die Monsterwelt.“

      Als Mittelpunkt der ganzen Universität musste das Gebäude der Schreckologie herausstechen. „Wir brauchten ein ganz einzigartiges Element, das auch schon optisch die Wichtigkeit dieses Gebäudes betont“, sagt Kondo: „Das brachte uns darauf, es mit einer großen Kuppel und einem Portal zu versehen. Und auch die Eingangstüren sind toll – große, dunkle, schwere Metalltore. Dabei gibt es kleine Türen in den großen Türen, was darauf anspielt, dass es große und kleine Monster gibt und dass es in grauer Vorzeit vielleicht noch viel größere Monster gegeben hat. Diese Überlegungen haben unseren Blick auf die Welt der Monster noch erweitert.“

      Die Künstler fanden vielerlei Gelegenheit, Monstergesichter in die Gebäude zu integrieren, nicht zuletzt an der Schule des Schreckens, bei der zwei große Fenster wie Augen und das Eingangstor wie ein Mund wirken.


      Nur hereinspaziert

      Als es darum ging, die Innenräume der Schule des Schreckens zu gestalten, war den Künstlern klar, dass sie sich etwas einfallen lassen mussten, das mit den spektakulären Fassaden der Gebäude mithalten konnte. Das Team bediente sich an vielen Quellen, aber letzten Endes war es eine Filmfigur, die die entscheidende Inspiration lieferte: Dekanin Hardscrabble.

      „Ich finde, das ganze Gebäude wirkt wie eine Erweiterung ihrer Person“, sagt Kondo: „Es steht wie nichts anders auf der Welt für das, was sie geschaffen hat. In ihm sind die ganze Tradition und die Geschichte des Schreckens zu Stein geworden. Genau das lieben Mike und Sulley. Es ist das Zentrum der Uni, wo so viele Ideen aufeinander treffen; wir wollten, dass sich die Wichtigkeit des Hauses gleich erschließt.“

      Wie Kondo sagt, sahen frühe Entwürfe sehr dunkle Farbtöne vor, bevor das Team zu einem auffälligeren, theaterhaften Design fand, das sich hervorragend als Hintergrund für Dekanin Hardscrabbles dramatische Auftritte im Gegenlicht eignete. Das Team baute holzvertäfelte Wände und Säulen, um die Anklänge ans Theater zu betonen, die aber durchaus auch so respekteinflößend wie der Innenraum einer großen Kathedrale wirken sollten. Gleichzeitig hatten sie massenhaft Bildmaterial von Unis der „Ivy League“, um sicherzugehen, dass der Gesamteindruck zum Schauplatz Uni passte.

      Produktionsdesigner Nierva sagt, die akademische Anmutung sei das entscheidende Prinzip für alle Gebäude auf dem Campus gewesen; dabei hatte das Team aber die ausdrückliche Erlaubnis, die Phantasie spielen zu lassen. „Wir haben die Bauten mit wiederkehrenden Motiven wie Klauen, Hörnen, Zähnen, Stacheln, Tentakeln und Fratzen ausgestattet. Wir haben sogar ein Leitungssystem eingebaut, das mit Schrei-Energie betrieben wird“.

      Nierva weiter: „Das alles hat großen Spaß gemacht. Die Grundidee war, alles so witzig wie möglich zu machen, denn auf dem College kann man nun einmal viel Spaß haben, und die Monsterwelt bot uns eine einmalige Gelegenheit, mit diesen Elementen zu spielen.“

      Im Wohnheim

      Zu sehen, wie Mike und Sulley auf dem Campus wohnen, löst bei allen, die auch einmal auf dem College waren, ganz konkrete Erinnerungen aus, und genau darum ging es den Filmemachern. Kondo sagt: „Wer diese Erfahrung selbst gemacht hat, sollte sofort sagen: Meine Güte – das ist genau wie mein Wohnheim damals! Wir haben das Standardbett, den Schreibtisch, das Bücherregal und den Kleiderschrank und richtig lustig wird es dann, wenn man sieht, wie die Studenten ihre Zimmer ausstaffieren.“

      Die Zuschauer sehen Mikes Zimmer im Wohnheim sehr früh im Film; von daher musste sich das Team sehr schnell ein Bild davon machen, was das 18-jährige Monster für Vorlieben und Geschmäcker haben würde. „Mike ist vom Schrecken total besessen“, sagt Kondo: „Er will unbedingt der Beste sein und ist wild entschlossen, hart dafür zu arbeiten. Aber wir wollten eben auch den kleinen Mike zeigen, mit dem Stofftier, das er in DIE MONSTER AG dabei hat und auch die Bettwäsche mit dem Schrecker-Slogan ,Full Scream Ahead’, die er wahrscheinlich schon seit ewiger Zeit besitzt. In allen Fällen ging es darum, der Figur weitere Tiefe zu verleihen. Wir zeigen anhand seiner Sachen, die er von zuhause mitgebracht hat, wo er herkommt, und auch, wo er hin will, indem wir seinen Wandkalender im Bild haben. Und natürlich hat er von seinem Zimmer aus auch einen wunderbaren Blick auf das Institut für Erschrecken – er hat sein Ziel immer vor Auge.“


      Der gemütliche Teil

      Zu den wichtigsten Bereichen des Campus der Monster Uni gehören auch die Häuser der Studentenvereinigungen, wo Mike und Sulley den Entschluss fassen, über den Umweg der alljährlich stattfindenden Schreckspiele wieder in Hardscrabbles Schrecker-Programm aufgenommen zu werden. Aber das ist nicht so einfach – genauso wenig, wie die Sets für diesen Teil der Geschichte zu erstellen.
      Dafür schaute sich das Produktionsteam die Unterkünfte unterschiedlicher Studentenvereinigungen verschiedener Unis an.

      „Wir versuchten, Häuser zu finden, die schon äußerlich den Leuten ähneln, die dort wohnen“, sagt Nierva: „Zum Beispiel ist das Haus der R©Rs, wo diese elitäre Vereinigung von Monstern aus der besseren Gesellschaft untergebracht ist, eines der größten Gebäude. Es wirkt majestätisch, und wir haben es noch mit Monster-Ornamenten wie Tentakeln und Stacheln ausgestattet.“

      Das Haus der JOX ist dagegen längst nicht so stilvoll. Dass dort über Jahre hinweg immer wieder Partys gefeiert wurden, hat seine Spuren hinterlassen – auch wenn die Mitglieder der JOX sich darum in keinster Weise scheren. „Da werden heiße Partys gefeiert“, sagt Kondo, „und deshalb haben wir auch das ganze Programm durchgezogen: ein Sofa im Vorgarten, gestohlene Straßenschilder und ganzjährige Weihnachtsbeleuchtung.“

      Am anderen Ende des Spektrums steht das burgartige Anwesen der HSS-Vereinigung; und die Heimat der Goth-Mädchen ist wiederum eine ganz andere Nummer als das Vorstadthaus, das die neuen Omega-Kreischma-Mitglieder Mike und Sulley ihr Zuhause nennen sollen.

      Es ist OK

      Die Omega-Kreischma-Vereinigung wurde als Auffangbecken für alle, die nirgend woanders dazu passten, gegründet. Um diese Eckensteher und Mauerblümchen unterzubringen, entschieden sich die Filmemacher nicht für ein weiteres typisches Campus-Gebäude, sondern für das Einfamilienhaus von Ms. Squibbles. Die Künstler konnten sich bei der Innenausstattung richtig ausleben und das Haus mit Stilmöbeln und Familienfotos an der Wand füllen.

      „Wir stellten uns Großmutters Häuschen vor“, sagt Kondo. „Wir haben an vielen Stellen zierliche Muster untergebracht und nur wenn man genau hinschaut, sieht man, dass in den Mustern überall Monster-Motive stecken; die zarten Rosen zum Beispiel haben Dornen und Augen.“


      Die renovierte Monster AG


      Wie Produktionsdesigner Nierva sagt, war das Team froh, dass sie, dank der MONSTER AG, schon den fertigen Entwurf für die Schrei-Fabrik hatten: „Wir fanden es großartig, mit den wunderschönen Designs von Harley Jessup und Bob Pauley arbeiten zu können.“

      Dennoch musste die Fabriketage, die in der Eröffnungssequenz mit Mike als Schüler und in einer Szene mit den Omega Kreischmas, die zehn Jahre später spielt, zu sehen ist, praktisch von Grund auf neu errichtet werden. „Wir konnten nicht einfach das Original-Set wieder verwenden“, sagt Nierva: „dazu ist die Technologie in der Zwischenzeit einfach zu weit fortgeschritten. Wir mussten bei Null anfangen und uns dabei auch überlegen, welche Veränderungen es in der Fabrik gegeben haben könnte.“

      Zum Beispiel nahmen sich Nierva und sein Team den Kontrollraum der Monster AG vor: „Im Original wurde auf großen Monitoren angezeigt, wie viel Schreikraft sie gesammelt hatten. Wir fanden, das Ganze könnte doch mit Klapptafeln wie früher im Bahnhof funktioniert haben. Ich finde das Ergebnis absolut cool – es unterscheidet sich deutlich, aber es hat trotzdem eine klare Verbindung zum ersten Film.“
      „Wir haben uns die Entwicklung bei Handys zum Vorbild genommen,“ so Nierva weiter, „von den Ziegelsteinen von früher hin zu den heutigen Modellen. Wir haben darauf geachtet, dass die Türstationen von damals klobiger und größer aussehen, um deutlich zu machen, dass dieser Teil der Geschichte zeitlich davor spielt.“

      Die Filmemacher mussten viele weitere Sets gestalten: vom kompletten Campus für die Außenaufnahmen – darunter eine Einstellung, die Unterwassermonster zeigt, wie sie zur Vorlesung schwimmen – über die Labor- und Unterrichtsräume, bis hin zum Spielfeld für die Footballmatches. Der rote Faden, der sich durch alle Designs zog, war, dass jedes Set zu den Figuren, die es bevölkern, passen musste. Wie der ausführende Produzent John Lasseter sagt: „Es ist ein wirklich schön anzuschauender Film. Er fängt die spezielle Uni-Atmosphäre ein und dabei sind alle Details wundervoll. Wenn man genau hinschaut, ist alles bis ins Letzte an die Monsterwelt angepasst. Das Beste aber ist, dass der Film Mikes Optimismus aufgreift – an der Uni seinen großen Traum verwirklichen zu wollen.“


      Alles erleuchtet: neue Technologie für DIE MONSTER UNI



      Im Jahr 2001 stellte Mikes und Sulleys erstes Kino-Abenteuer für Pixar einen Durchbruch, insbesondere in der digitalen Darstellung von Fell, dar. Man hatte niemals vorher Fell gesehen, das sich in so komplexen Mustern bewegte und ausgeleuchtet war; und auch Stoff-Oberflächen wie Boos T-Shirt waren noch nie so originalgetreu simuliert worden. Seinerzeit war der überaus haarige Sulley eine so kompliziert zu animierende Figur, dass die Filmemacher nicht noch mehr pelzige Wesen wie ihn im Film unterbringen konnten. Mit DIE MONSTER UNI sind die Technik-Magier bei Pixar nun ein weiteres Mal in neue Dimensionen digitaler Animation vorgedrungen: Dies ist der bislang ehrgeizigste Film, was Beleuchtung, Simulation und Wiedergabe betrifft. Jetzt gibt es massenweise haarige Monster und die neu entwickelte Beleuchtungstechnik verleiht dem Film ein realistisches Aussehen, das die Wirkung der Geschichte nur noch verstärkt.

      Damit man eine genauere Vorstellung vom Ausmaß des Projekts bekommt, muss man sich vergegenwärtigen, dass DIE MONSTER UNI ungefähr 100 Millionen Arbeitsstunden an Rechenleistung brauchte – so viele wie noch nie in der Geschichte von Pixar – was einem Zeitraum von 10.000 Jahren entspricht, wenn man nur einen Rechner eingesetzt hätte. Für jedes einzelne Filmbild wurden im Durchschnitt 29 Stunden Bearbeitungszeit benötigt (wieder auf einen einzelnen Computer umgerechnet). Das Speichervolumen der „render farm“ bei Pixar, das Computer- und Rechner-Netzwerk der Firma, musste im Vergleich zum vorherigen Film MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS noch einmal verdoppelt werden. Zudem wurde jeder einzelne Rechner zum Multiprozessor umgebaut. Jedes Gerät enthielt zwölf separate Recheneinheiten, was ermöglichte, die einzelnen Einstellungen in Teile zu zerlegen und auf verschiedenen Rechnern gleichzeitig bearbeiten zu lassen.

      Eine der größten Neuerungen bei Pixar lag jedoch in der Entwicklung einer neuen Technik für die Lichtsetzung. Dank des Beleuchtungs-Programms mit dem Namen „Global Illumination“ (GI) standen den Filmemachern eine eindrucksvolle Palette optischer Effekte zur Verfügung. GI ermöglichte es ihnen, ganze Bereiche des Bildes auszuleuchten, anstatt für jeden Effekt eine individuelle Lichtquelle zu bestimmen – was für ein besonders realistisches Aussehen sorgt. Ein großer Vorteil dieser Technik war es auch, dass die Filmemacher sich so schon sehr frühzeitig einen genauen Eindruck davon verschaffen konnten, wie die endgültige Beleuchtung aussehen würde, anstatt, wie es vorher der Fall war, bis zum Ende der Produktion darauf warten zu müssen.

      Chris King, der Bereichsleiter für GI, erzählt: „Um einen Animationsfilm zu beleuchten, simulieren wir für jede Szene die Physik des Lichts. In der Realität wird das Licht unendlich oft reflektiert, wenn es auf eine Oberfläche trifft, aber das am Computer zu berechnen ist natürlich unmöglich. Das heißt, man muss das Problem vereinfachen. Bei diesem Film haben wir aber einige der Vereinfachungen, die wir in der Vergangenheit benutzt haben, weggelassen und sind so zu einer viel präziseren Nachbildung von Lichteinfall und der Brechung des Lichts auf Oberflächen gekommen.“ Auch für das Umblättern von Buchseiten – für einen Film, der an einer akademischen Institution spielt, nicht gerade unwichtig – wurde ein völlig neues Grundmuster erstellt, sodass die Bewegung jetzt völlig natürlich wirkt.

      Produzentin Kori Rae fügt hinzu: „Die Initiative ,Global Illumination’ ging von drei unserer Mitarbeiter aus, alle unglaublich talentierte Jungs, die gleich zu Beginn der Produktion zu mir kamen und fragten, ob sie einen Versuch unternehmen könnten. Ihnen blieben bloß sechs Monate, um etwas Vorzeigbares zu bauen und sie haben es geschafft. Das war eine großartige Leistung. Das Ergebnis ist ein sehr schönes und realistisches Licht im Film, das perfekt zu dem Schauplatz College passt. Außerdem war es so für das ganze Team ein viel angenehmerer Produktionsablauf, weil sie viel eher sehen konnten, wie das Licht aussehen würde. Und so hatten sie auch mehr Zeit, sich in dem engen Zeitrahmen um die anderen Sachen zu kümmern und dabei hervorragende Arbeit zu leisten.“

      Der Pixar-Veteran Bill Reeves (der Oscar®-Gewinner zählt zu den Pionieren der Computergrafik und war seinerzeit die zweite Person, die überhaupt bei Pixar angestellt wurde), Kameramann Jean-Claude Kalache und Christophe Hery standen an der Spitze des Teams, das GI entwickelte; außerdem gehörten, neben weiteren Experten, Chris King und Guido Quaroni, der stellvertretende Leiter der Software-Abteilung, dazu.

      Kalache erinnert sich: „Als wir mit der Produktion von OBEN durch waren, hatte ich ein 16-seitiges Papier beisammen, in dem ich aufgelistet hatte, was ich gerne alles verbessern und wonach ich gerne forschen würde. Mir war aufgefallen, wie komplex unsere Berechnungen für die Beleuchtung geworden waren, selbst wenn wir eigentlich nur ganz einfache Bilder hatten. Einer der Hauptpunkte war für mich GI. Als ich wusste, dass ich bei DIE MONSTER UNI mitmachen sollte, ging ich zu Guido und Kori und bot ihnen an, einen Weg zu suchen, unseren Beleuchtungsprozess zu vereinfachen. Bill Reeves war auch gerade in dem Bereich beschäftigt, und als er zu der Produktion stieß, schlugen wir vor, das Projekt gemeinsam weiterzuverfolgen. Christophe Hery, der schon bei ILM als Beleuchtungsexperte gearbeitet hatte, der Technical Director Jacob Kuenzel und Chris kamen noch dazu. Uns war klar, dass die langfristigen Vorteile, wenn man GI erst einmal am Laufen hätte, riesig sein würden. Letzten Endes gibt man auf diese Weise dem Beleuchter viel mehr Zeit kreativ zu sein, anstatt ihn dazu zu zwingen, lauter eintönige technische Dinge auszuführen.“

      „Wir wollten schon seit Jahren einen neuen Weg gehen die Szenen zu beleuchten“, fügt Reeves hinzu: „In der Zwischenzeit hat sich einiges geändert. Die Computer sind schneller und wir sind schlauer geworden. Mit GI gehen wir jetzt ganz anders an die Dinge heran. Es ist viel intuitiver und natürlicher und es erlaubt uns, mit nur wenigen Lichtquellen eine vielfältige Umgebung zu schaffen. Mit GI kann man jetzt eine Szene in einem Tag oder in zwei Tagen ausleuchten, wofür man vorher zwei bis drei Monate gebraucht hätte. Für Pixar ist GI eine richtige Revolution. Wir mussten uns beibringen ganz anders als vorher zu arbeiten, aber die Ergebnisse sind spektakulär.“

      Der Rendering Supervisor Alex Kolliopoulis erklärt, dass bei Pixar zunächst die verfügbare Rechnerkapazität völlig neu verteilt werden musste, bevor man daran gehen konnten, sich den Herausforderungen von GI zu widmen. „GI hat die benötigte Zeit verdoppelt und den benötigten Speicherplatz vervierfacht“, sagt er. „Wir mussten einen Weg finden, die Arbeit aufzuteilen und parallel laufen zu lassen, was darauf hinauslief, dass wir unsere Computer zu Multiprozessoren umwandeln mussten. Anstatt auf jeden der Rechner ein Bild zu erstellen, strecken wir die Umwandlung des einzelnen Bildes jetzt über mehrere Rechner. Generell teilen sich vier Rechner die Aufgabe und so ist das fertige Bild viermal schneller da, weil wir die vierfache Rechnerkapazität zur Verfügung hatten.“


      Die Masse macht’s: mehr Monster als jemals zuvor


      Schon der Schauplatz machte klar: DIE MONSTER UNI würde ein Film mit einem großen Ensemble werden. Studenten, Professoren und sonstige Monster zusammengerechnet, musste sich Character Supervisor Christian Hoffman um annähernd 500 verschiedene Figuren kümmern, die auf sechs unterschiedlichen Grundmodellen beruhten. Als Supervising Technical Director war Sanjay Bakshi für die Teams zuständig, die sich um das Rigging (also den Aufbau der Figuren), das Setzen der Schatten und das Modellieren der Figuren kümmerten; außerdem betreute Bakshi einen Teil der Technologie für die Sets, die Layouts und bestimmte Effekte. JD Northrups Aufgabe als Leiter des „Crowds Tech“-Teams, war es, Orte wie den Campus, das Football-Stadion und die Hörsäle mit Figuren zu füllen. Adam Burke leitete das Team, das die Monster-Massen animierte.

      Allein schon die Menge und die Vielfalt der Figuren waren riesige Herausforderungen“, sagt Bakshi: „Weil dies nun einmal ein College-Film ist, mussten wir jede Menge Figuren kreieren, damit es auch wirklich wie auf einem echten Campus aussah, nur eben in der Monsterwelt. Die Teams für das Rigging und das Modellieren waren mit dieser Vielzahl unterschiedlicher Designs voll und ganz beschäftigt. Bei DIE MONSTER AG war das noch nicht so aufwendig, weil damals Arme und Tentakeln unabhängig vom restlichen Körper gebaut wurden. Für diesen Film aber wollten wir die Figuren richtig wie aus Fleisch und Blut gestalten. Wir wussten, dass wir hunderte von Figuren bauen mussten, also haben wir zunächst mehrere unterschiedliche Spezies entwickelt, die den gleichen Grundaufbau haben. Auf dieser Grundlage konnten wir die Modelle so differenzieren, dass wir jedem Monster die Eigenschaften geben konnten, die es individuell brauchte.“

      Hoffman fügt hinzu: „Wir hatten am Ende sechs verschiedene Monster-Typen für die Figuren im Hintergrund entwickelt und mit denen haben wir dann alles mögliche ausprobiert und Hörner, Stacheln, Haar und andere Sachen hinzugefügt, um eine möglichst große Vielfalt zu erzielen. Die „Charlies“ (die nach einer Figur aus DIE MONSTER AG benannt wurden) sind Monster, deren Augen an langen Stielen hängen und die statt Armen und Beinen als Gliedmaßen Tentakeln haben. Die „Spiffs“ sind einigermaßen menschenähnlich, haben aber statt einer Nase ein Horn. „Pills“ sind eher dreieckig geformt; sie haben drei Augen und dürre Beine. „Blocks“ sind Kraftmeier mit kastenförmigen Körpern. „Fungus“-Monster sehen aus wie Schnecken und kriechen über den Boden; sie haben große Insektenaugen, einen kurzen, runden Körper und dünne Beine.

      „Wir haben auch bei den Animationen einen großen Schritt nach vorn getan“, so Hoffman weiter: „Wir können jetzt viel differenziertere Gesichtsausdrücke steuern. Zum Beispiel kriegen wir jetzt, wenn wir einen Mundwinkel hochziehen, automatisch die entsprechende Muskelbewegung in der Wange dazu – das war vorher nicht so einfach möglich. Die Animatoren können jetzt noch mehr mit den Figuren anstellen, sodass sie viel lebensechter und lebendiger wirken, allein schon, weil ihre Gesichter beweglicher geworden sind.“

      Große Mengen an Monstern zu schaffen, war für die Glaubwürdigkeit der Szenen, die auf dem Campus, im Hörsaal und bei den Schreckspielen angesiedelt sind, unerlässlich. „Was die Menge der Figuren betrifft, ist dies ein ganz schön großer Film, sagt Northrup, der für die Massenszenen verantwortliche technische Leiter: „In einer Szene im Football-Stadion hatten wir 5000 Monster, und bei vielen anderen Szenen sind es immer noch zwischen 200 und 400 gewesen. Die Schwierigkeit lag vor allem darin, dass die Monstermassen so eng gepackt waren. Wir haben hier garantiert mehr Figuren pro Einstellung als in jedem Pixar-Film vorher.“

      „Was diesen Film auch von den anderen unterscheidet, ist die große Auswahl, die wir bei den verschiedenen Monster-Typen hatten“, fügt Northrup hinzu. „Und wir mussten auch sehr genau darauf achten, dass wir die Gangbewegungen gut hinbekamen, denn wir wussten, dass wir auf dem Campus sehr viele Figuren haben würden, die sich zu Fuß fortbewegen. Die Bewährungsprobe kam für uns gleich am Anfang, bei der Szene, in der Mike zum ersten Mal über den Campus geht. Die Kamera folgt ihm entlang der verschiedenen Teile der Uni, bis er zu seinem Wohnheim kommt. In dieser Eingangssequenz wimmelt es auf dem Campus von Studenten; auf der kleineren Wiese sind es schon 500 Figuren und als Mike auf die große Wiese kommt, sind es 800 weitere.“

      Besonders stolz ist sein Team, wie Northrup sagt, aber auf die Sequenz bei den Schreckspielen am Ende des Films, die in einem großen Amphitheater spielt: „Es war keine leichte Aufgabe, die Arena mit 1600 Monstern zu füllen, die reinkommen oder rausgehen, die jubeln oder das Spielfeld stürmen.“


      Die Simulation: Fell, Pflanzen, Kopfkissen und Bücher


      Als Simulation Supervisor gehörte Christine Waggoner schon zu dem Team, das bei DIE MONSTER AG die besonders realistischen Bewegungsmuster von Sulleys Fell und Boos T-Shirt geschaffen hatte. Bei diesem Film nun standen ihr technische Neuerungen zur Verfügung, die ihr den Job in vielerlei Beziehung erleichterten, dafür aber an anderer Stelle neue Herausforderungen brachten.

      „Hier haben wir mehr haarige Figuren als jemals zuvor in einem Film“, sagt Waggoner: „In DIE MONSTER AG konnten wir uns nur ein Fellmonster pro Szene erlauben, weil wir sonst nicht genug Rechnerkapazität übrig gehabt hätten. Bei der MONSTER UNI haben etwa 15 bis 20 Prozent der Monster Fell; es ist so viel einfacher geworden, Pelz und Fell zu simulieren. Die Technik ist viel leistungsfähiger geworden und auch der Arbeitsprozess. Unser Grafikprogramm erlaubt es den Animatoren, die Haare schon bei der Animation selbst zu sehen. Sie bekommen zwar kein fertig simuliertes Haar auf den Bildschirm, aber sie können die jeweilige Oberfläche so schnell aufrufen, dass sie damit praktisch interaktiv arbeiten können. Was das Künstlerische betrifft, haben die Animatoren und Layoutzeichner dadurch einen besseren Überblick über den Bildaufbau und die Menge an Fell in jeder Einstellung.“

      Der Film forderte die Simulations-Abteilung auch noch auf einem anderen Feld: Sie mussten für lebensechtes Gras sorgen. „Wie sich herausstellte, gibt es auf unserem üppig bewachsenen Campus jede Menge Grasflächen. Wir haben einen Prozess auf die Beine gestellt, der die Figuren fast vollautomatisch mit dem Gras, auf dem sie gehen, interagieren lässt, bis hin zu den Fußspuren, die sie hinterlassen. Wir haben eine Technologie entwickelt, mit der wir das komplizierte Problem lösen konnten, wie verschiedenartige Körperteile – Beine, Arme, Tentakeln, Schwänze oder der Fuß einer Schnecke – auf die Vegetation einwirken – und umgekehrt.“

      Regisseur Dan Scanlon war mit den Ergebnissen der verschiedenen technischen Abteilungen hochzufrieden: „Ich bin immer wieder erstaunt, was die Techniker bei Pixar alles hinbekommen. Für unsere Art des Geschichtenerzählens, die ja das ist, was Pixar ausmacht, ist Technologie nun einmal das Rückgrat. So können wir noch die kleinsten Details mit Leben füllen und den Zuschauer immer wieder von neuem überraschen.“


      Monster mögen Musik: Der Score und die Songs




      DIE MONSTER UNI tanzt zu der Musik des vielfach preisgekrönten Komponisten Randy Newman sowie der Musik von Axwell & Sebastian Ingrosso von der Swedish House Mafia; außerdem wandten sich die Filmemacher an Mastodon, eine Hardrockband aus Atlanta, für den Lieblingssong eines der Monster im Film.

      „Uns ging es um die echte College-Atmosphäre, und zu der gehört nun einmal sehr viel Musik“, sagt Scanlon. Die Filmmusik und auch die Beiträge von Axwell & Sebastian Ingroso und Mastodon haben es uns erleichtert, diese fröhliche, lockere Atmosphäre am College einzufangen.“


      Newman macht’s nochmal

      Komponist und Songwriter Randy Newman, in seiner Karriere mit diversen Oscars®, Grammys® und Emmys® ausgezeichnet, kehrt für DIE MONSTER UNI zurück: Der Score ist seine siebte Arbeit für Disney•Pixar. Newman war bislang 20 Mal für einen Oscar® nominiert und gewann zweimal: für den Song „If I Didn’t Have You“ aus DIE MONSTER AG und für „We Belong Together“ aus TOY STORY 3. Newman, der kürzlich in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, schuf für DIE MONSTER UNI eine komplette Uni-Hymne mit dem Titel „Monsters University“, die im Soundtrack zum wiederkehrenden musikalischen Leitmotiv für das Uni-Leben wurde. „Wir ließen die Kollegen bei Pixar Canada die Hymne singen“, sagt Scanlon. „Wir brauchten den Klang einer riesigen Masse von verrückten Monstern, die die Hymne singen, und unser kanadisches Team hat das perfekt hinbekommen - sie sangen auf genau die richtige Art und Weise falsch. Tatsächlich war ihr erster Versuch so gut gesungen, dass ich ihnen sagen musste: Leute, dies sind Typen, die sich ein Footballspiel angucken, also singt bitte etwa schiefer.“

      Newman verlieh der Filmmusik seinen unverwechselbaren Stil, sorgte aber auch dafür, dass die College-Atmosphäre sich auch in der Musik widerspiegelt. So bediente er sich der renommierten Blaskapelle The Blue Devils und eines symphonischen Blasorchesters, um das Studentenleben akustisch einzufangen. Tatsächlich, sagt Newman, ist sogar ein bisschen Brahms im Score enthalten: „Als Mike auf dem Schwein reitet, hören wir ein kurzes Stück aus der Akademischen Festouvertüre. Ich könnte mir vorstellen, dass Brahms sich geschmeichelt gefühlt hätte, dass wir seine Musik aufgenommen haben.“

      Die Filmmusik wurde mit einem 112-köpfigen Orchester eingespielt. Der Score enthält einige Themen, die bestimmten Figuren zugeordnet sind: So begleitet eine Melodie auf dem Akkordeon die nicht so besonders coolen Mitglieder der Omega-Kreischma-Vereinigung; ein entspannter Shuffle-Rhythmus führt die Figur Sulley ein, und Mikes Auftritte werden von einem Klarinetten-Motiv begleitet, dass sich parallel zu Mikes Entwicklung im Film von Mal zu Mal leicht ändert.

      Produzentin Kori Rae sagt, Newmans Musik habe an vielen Stellen die Emotionalität des Films verstärkt, auch wo sie es gar nicht erwartet hätte: „In einer Szene zeigt Mike Sulley und den andere Oozma Kreischmas die Schreietage der Monster AG. Als Randy bei der ersten Aufnahmesession das Thema für diese Szene anspielte, kamen mir die Tränen, weil es so kraftvoll und emotional war. Es ist erstaunlich, wie ausdrucksstark seine Musik ist.“


      Moves für die Monster


      In der Szene, in der Mike und Sulley zu einer Studentenparty gehen, sollte das Publikum auch zu sehen bekommen, welche Moves die Monster so auf dem Dancefloor hinlegen – aber dafür brauchte man zunächst die passende Musik. Axwell & Sebastian Ingrosso von der Swedish House Mafia schrieben für die Szenen einen Partykracher mit dem passenden Titel „Roar“, dessen treibende Elektro-Rhythmen sicher auch Monster zu schätzen wüssten. „Der Song sollte lustig und funky klingen, dabei aber auch durchaus cool sein – und natürlich auch etwas monströs“, so Axwell.

      Scanlon stimmt zu: „Es ist wirklich ein Song, der Spaß macht. Ich weiß noch, wie einer der Animatoren an der Szene arbeitete. Am Nachbartisch konnte der Zeichner, der dort saß und mit dem Film eigentlich gar nichts zu tun hatte, nicht anders, als im Rhythmus mit dem Fuß zu wippen. Er hatte diesen Song schon seit Tagen immer wieder gehört, aber sobald die Musik einsetzte, musste er mit dem Fuß wippen.“


      Extra harter Hard Rock


      Die Filmemacher hatten sich auch folgende Frage zu stellen: Was für Musik hören Monster gern in ihrer Freizeit? Die Antwort lag für sie darin, ins Extreme zu gehen. Scanlon sagt: „Bei einer ganz bestimmten Szene im Film fanden wir es lustig, wenn die Musik der härteste Hard Rock, den wir nur auftreiben konnten, sein würde – und da waren Mastodon eine nahe liegende Wahl. Ihre Musik zeigt eine unserer neuen Figuren von einer ganz anderen, monströsen Seite.“ Zu hören ist in der bewussten Szene nun ein Ausschnitt aus Mastodons Stück „Island“.


      Die Titel des Soundtracks zu DIE MONSTER UNI von Walt Disney Records:


      1. Main Title (Score)
      2. Young Michael (Score)
      3. First Day at MU (Score)
      4. Dean Hardscrabble (Score)
      5. Sulley (Score)
      6. Scare Pig (Score)
      7. Wasted Potential (Score)
      8. Oozma Kappa (Score)
      9. Stinging Glow Urchin (Score)
      10. Field Trip (Score)
      11. Rise and Shine (Score)
      12. The Library (Score)
      13. Roar (gesungen von Axwell und Sebastian Ingrosso, Swedish House Mafia)
      14. The Scare Games (Score)
      15. Did You Do This? (Score)
      16. Human World (Score)
      17. The Big Scare (Score)
      18. Goodbyes (Score)
      19. Mike and Sulley (Score)
      20. Monsters University (Score)




      DIE ORIGINALSTIMMEN


      Billy Crystal (Mike Glotzkowski)

      Der Komiker und Schauspieler Billy Crystal ist einem weltweiten Publikum durch seine Rollen in Filmen wie HARRY UND SALLY („When Harry Met Sally“, 1989), CITY SLICKERS – DIE GROSSSTADT-HELDEN („City Slickers“, 1991), DIE BRAUT DES PRINZEN („The Princess Bride“, 1987) und REINE NERVENSACHE („Analyze This“, 1999) bekannt. Zu den großen Erfolgen des Emmy- und Tony-Gewinners gehören außerdem seine Broadway-Show „700 Sundays“ (2005), die Comedy-Show „Saturday Night Live“ und die Verleihung der Oscars®, die er mehrfach als Moderator präsentierte.

      Crystal wurde 1948 in Long Beach im US-Bundesstaat New York geboren, wo er auch aufwuchs. Er studierte an der Tisch School of Arts an der New York University, wo er 1970 mit Bachelor abschloss. Der Durchbruch gelang ihm mit der Comedyserie „Die Ausgeflippten“ („Soap“), die von 1977 bis 1981 mit großem Erfolg im Fernsehen lief. Von 1984 an trat er regelmäßig bei „Saturday Night Live“ auf, wo seine Figuren, wie der Talkshowmoderator Fernando, bald zu den beliebtesten Charakteren der Show gehörten.

      Im Kino war Crystal u. a. in THIS IS SPINAL TAP („This Is Spinal Tap“, 1984), DIESE ZWEI SIND NICHT ZU FASSEN („Running Scared“, 1986), SCHMEISS’ DIE MAMA AUS DEM ZUG! („Throw Momma from the Train“, 1987) und VERGISS PARIS („Forget Paris“, 1995) zu sehen.

      Als Regisseur drehte Crystal für den US-Sender HBO das Sportdrama „61“ (2001) über das Rennen zwischen den Baseballspielern Mickey Mantle und Roger Maris, die beide den Rekord des legendären Babe Ruth für die meisten erzielten Home Runs in einer Saison brechen wollten.

      2007 wurde Crystal mit dem Mark Twain Prize for American Humor ausgezeichnet. Er ist der Autor mehrerer Bücher, darunter „Absolutely Marvelous“ (1986), „700 Sundays“ (2005) und die Kinderbücher „I Already Know I Love You“ (2004) und „Grandpa’s Little One“ (2006).

      Crystal hat die Oscar®-Zeremonie nicht weniger als neun Mal moderiert und war auch bei drei Grammy®-Verleihungen als Moderator dabei. Für seine zahlreichen Fernseharbeiten erhielt Crystal insgesamt sechs Emmys®.

      Im Kino war Crystal jüngst an der Seite von Bette Midler in der Komödie DIE BESTIMMER – KINDER HAFTEN FÜR IHRE ELTERN („Parental Guidance“, 2013) zu sehen. In DIE MONSTER UNI nimmt er die Rolle des Mike Glotzkowski wieder auf, die er bereits in DIE MONSTER AG („Monster, Inc.“, 2001) gesprochen hatte.
      Derzeit arbeitet Crystal an einer humoristischen Abhandlung über das Alter, die noch dieses Jahr in den USA im Verlag Henry Holt erscheinen wird.


      John Goodman (James P. Sullivan)

      Zu John Goodmans aktuellen Kinofilmen gehören Ben Afflecks Oscar®-Gewinner ARGO („Argo“, 2012), Robert Zemeckis’ Thriller FLIGHT („Flight“, 2012) und Clint Eastwoods Sportdrama BACK IN THE GAME („Trouble With the Curve“, 2012). Weiterhin ist Goodman, neben seiner Sprechrolle in DIE MONSTER UNI in INSIDE LLEWYN DAVIS („Inside Llewyn Davis“, 2013) von den Coen-Brüdern, in GENERATION PRAKTIKUM („The Internship“, 2013) mit Vince Vaughn und Owen Wilson und in Todd Phillips’ HANGOVER 3 („The Hangover Part III“, 2013) zu sehen.

      Davor spielte er u. a. in dem Oscar®-prämierten Stummfilm THE ARTIST („The Artist“, 2011) und im Oscar®-nominierten EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH („Extremely Loud & Incredibly Close“, 2011). Im Fernsehen gehören u. a. die Serien „Damages – Im Netz der Macht“ („Damages“, 2011) und „Community“ (2011/2) zu seinen jüngsten Arbeiten.

      John Goodman wurde 1952 in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri geboren. Er besuchte nach Abschluss der High School mit einem Sportstipendium die Missouri State University, wechselte aber nach einer Verletzung beim Football zum Hauptfach Schauspiel. Nach dem Studium ging Goodman nach New York. Dort arbeitete er als Theater- und Fernsehschauspieler sowie als Darsteller in TV-Werbespots. Sein Broadwaydebüt gab er 1985 im Musical „Big River“, zu dessen Ensemble er während der gesamten Laufzeit am Broadway bis 1987 gehörte.

      Den Durchbruch brachte Goodman seine Rolle als Familienvater Dan Conner an der Seite von Roseanne Barr in der Erfolgs-Sitcom „Roseanne“, die er von 1988 an zehn Jahre lang spielte und für die er 1993 mit einem Golden Globe® ausgezeichnet wurde; außerdem war er für „Roseanne“ sieben Mal für einen Emmy® nominiert.

      Weitere Emmy®-Nominierungen erhielt Goodman für seine Hauptrolle in „Kingfish“ („Kingfish: The Story of Huey P. Long“, 1995), für die CBS-Fernsehproduktion von Tennesse Williams Drama „Endstation Sehnsucht“ („A Streetcar Named Desire“, 1995) und für den Coen-Brüder-Film BARTON FINK („Barton Fink“, 1991). Einen Emmy® gewann Goodman schließlich für seinen Part in der TV-Serie „Studio 60 on the Sunset Strip“ (2006/7).

      Die HBO-Produktion „Ein Leben für den Tod“ („You Don’t Know Jack“, 2010), in der Goodman an der Seite von Al Pacino und Susan Sarandon spielte, brachte ihm neben anderen Auszeichnungen eine weitere Emmy®-Nominierung als bester Nebendarsteller ein.

      Zu Goodmans zahlreichen weiteren Kinofilmen zählen IN THE ELECTRIC MIST – MORD IN LOUISIANA („Dans la brume électrique“, 2009), SHOPAHOLIC – DIE SCHNÄPPCHENJÄGERIN („Confessions of a Shopaholic“, 2009), SPEED RACER („Speed Racer“, 2008 ), DIE PÄPSTIN (2009), ALABAMA MOON – ABENTEUER LEBEN („Alabama Moon“, 2009), GIGANTIC („Gigantic“, 2008 ), DANCING TO HEAVEN („Marilyn Hotchkiss’ Ballroom Dancing and Charm School“, 2005), BEYOND THE SEA – MUSIK WAR SEIN LEBEN („Beyond the Sea“, 2005), MASKED AND ANONYMOUS („Masked and Anonymous“, 2003) und STORYTELLING („Storytelling“, 2001).

      In O BROTHER, WHERE ART THOU – EINE MISSISSIPPI-ODYSSEE („O Brother, Where Art Thou?“, 2000) trat Goodman nach THE BIG LEBOWSKI („The Big Lebowski“, 1998 ) und ARIZONA JUNIOR („Raising Arizona“, 1987) ein weiteres Mal in einem Film der Coen-Brüder auf. Außerdem spielte er in COYOTE UGLY („Coyote Ugly“, 2000), GOOD VIBRATIONS – SEX VOM ANDEREN STERN („What Planet Are You From?“, 2000), EINE NACHT BEI MCCOOL’S („One Night At McCool’s“, 2001), BRINGING OUT THE DEAD – NÄCHTE DER ERINNERUNG („Bringing Out the Dead“, 2000), DÄMON („Fallen“, 1998 ), EIN FALL FÜR DIE BORGER („The Borrowers“, 1997), BLUES BROTHERS 2000 („Blues Brothers 2000“, 1998 ), THE RUNNER („The Runner“, 1999), FAMILIE FEUERSTEIN („The Flintstones“, 1994), SCHATTEN DER SCHULD („Mother Night“, 1996), ARACHNOPHOBIA („Arachnophobia“, 1991), MR. TRAFFIC („Pie in the Sky“, 1996), BLONDINEN KÜSST MAN NICHT („Born Yesterday“, 1993), MATINEE – DIE HORRORPREMIERE („Matinee“, 1993), THE BABE – EIN AMERIKANISCHER TRAUM („The Babe“, 1992), STELLA („Stella“, 1990) und KING RALPH („King Ralph“, 1991).

      Einen Namen als Kinodarsteller machte sich Goodman bereits in den 80er Jahren mit Rollen in Filmen wie ALWAYS – DER FEUERENGEL VON MONTANA („Always“, 1989), PUNCHLINE – DER KNALLEFFEKT („Punchline“, 1988 ), EIN LEBEN VOLLER LEIDENSCHAFT („Everybody’s All-American“, 1988 ), SEA OF LOVE – MELODIE DES TODES („Sea of Love“, 1989), EDDIE MACONS FLUCHT („Eddie Macon’s Run“, 1983), C. H. U. D. – PANIK IN MANHATTAN („C. H. U. D.“, 1984), DIE RACHE DER EIERKÖPFE („Revenge of the Nerds“, 1984), MARIA’S LOVERS („Maria’s Lovers“, 1984), DER SÜSSE TRAUM VOM GLÜCK („Sweet Dreams“, 1985), TRUE STORIES („True Stories“, 1986), DER GROSSE LEICHTSINN („The Big Easy“, 1988 ), BURGLAR – DIE DIEBISCHE ELSTER („Burglar“, 1987) und SCOUT ACADEMY („The Wrong Guys“, 1988 ).

      Neben seinem Part als Sulley in DIE MONSTER AG und DIE MONSTER UNI hat Goodman in einigen weiteren Zeichentrick- und Animationsfilmen Sprechrollen übernommen, darunter in BEE MOVIE – DAS HONIGKPOMPLOTT („Bee Movie“, 2007), EIN KÖNIGREICH FÜR EIN LAMA („The Emperor’s New Groove“, 2000), „Tales of the Rat Fink“ (2006), DAS DSCHUNGELBUCH 2 („The Jungle Book 2“, 2003) sowie in der Fernsehserie „Father of the Pride“ (2004/5).

      In seiner Karriere ist Goodman auch immer wieder zu seinen Anfängen im Theater zurückgekehrt, wo er bei Dinner-Shows, an Off-Broadway-Bühnen und im Kindertheater das Handwerk von Grund auf gelernt hatte. So trat er etwa 2001 am Public Theatre in Mike Nichols Inszenierung von Tschechows „Die Möwe“ auf und stand im Jahr darauf am Broadway in Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ in einer Produktion des National Actors Theatre auf der Bühne.

      Goodman lebt mit seiner Familie in Los Angeles und New Orleans.





      DEUTSCHE STIMMEN


      Ilja Richter (Mike Glotzkowski)

      Ilja Richter wurde 1952 in Ostberlin geboren und wuchs in Köln und Westberlin auf. Bereits 1961 hatte er eine erste Hörspielrolle für eine Produktion des Westberliner Senders RIAS von Ephraim Kishons „Schwarz auf weiß“. Es folgten über 60 weitere Hörspielrollen für den RIAS und bald auch diverse Kinderrollen an Berliner Theatern; sein Bühnendebüt gab Richter 1961 am Berliner Renaissance-Theater an der Seite der Kinolegende Victor de Kowa. 1968 war Richter Mitglied des Ensembles von Peter Zadeks Inszenierung von Edwards Bonds Sozialschocker „Gerettet!“ an der Freien Volksbühne Berlin, die für einen Theaterskandal sorgte.

      Im Februar 1969, mit 17 Jahren, übernahm Richter die Moderation (zunächst noch gemeinsam mit der Schlagersängerin Suzanne Doucet) der ZDF-Musikshow „4-3-2-1 Hot & Sweet“, aus der zwei Jahre später „Disco“ wurde. Als „Disco“-Moderator mit dem Spruch „Licht aus – Spot an!“ und als Darsteller in den Sketchen, die zwischen den Musikauftritten gezeigt wurden, wurde Richter zum Fernsehstar und Teenie-Idol. Parallel dazu wirkte Richter bis Mitte der 70er in einer Vielzahl deutscher Filmproduktionen mit, von Peter Zadeks Berlinale-Gewinner Ich bin ein Elefant, Madame (1969) über den Schlagerfilm Unsere Pauker gehen in die Luft mit Wencke Myhre und Chris Roberts (1970) bis zur Militärklamotte Die Kompanie der Knallköppe (1971). „Disco“ lief, jahrelang mit Traumquoten, bis 1982.

      Nach der „Disco“-Zeit widmete Richter sich wieder in erster Linie dem Theater. Zu den herausragenden Auftritten gehören Parts in „Treppauf – treppab“ an der Berliner Komödie und in Bodo Kirchhoffs Einpersonenstück „Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf“ am Düsseldorfer Schauspielhaus, mit denen Richter auch auf Tournee ging. Zu seinen Bühnenrollen der letzten Jahre gehören die Titelrolle in „Richard III.“ am Deutschen Theater Göttingen (2008 ) und die Hauptrolle in der deutschen Erstaufführung der Komödie „Die Socken Opus 124“ an der Seite von Dieter Hallervorden am Berliner Schlossparktheater (Regie: Katharina Thalbach). Ebenfalls am Schlossparktheater spielte Richter 2010 die Titelrolle in „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“. Jüngst stand Richter am Alten Schauspielhaus Stuttgart in „Sechzehn Verletzte“ und an der Komödie im Marquardt, ebenfalls in Stuttgart, in „Komiker aus Versehen“ auf der Bühne.
      Neben zahlreichen Auftritten seit Mitte der 80er in TV-Serien und Fernsehfilmen – von „Drei Damen vom Grill“ über „Sylter Geschichten“ (1992) bis zu „Romeo und Jutta“ (2009) und „Klick ins Herz“ (2009) – und Gastrollen in Krimiserien wie „SOKO 5113“, „Hauptstadtrevier“, „Notruf Hafenkante“ und „SOKO Köln“ hat Richter auch immer wieder Synchronrollen, insbesondere für Trickfilme, übernommen. Dazu gehören die Zeichentrickserie „Graf Duckula“ (1989), Der König der Löwen („The Lion King“, 1994), Die Monster AG („Monsters, Inc.“, 2001), in dem Richter Mike Glotzkowski sprach, Die Rotkäppchen-Verschwörung („Hoodwinked“, 2006) und Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland (2010). Zuletzt sprach Richter in der deutschen Fassung von Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger („Life of Pi“, 2012) die Titelrolle des Pi und zeigt nun zwölf Jahre nach der MONSTER AG erneut sein monstermäßiges Können als Sprecher von Mike Glotzkowski in DIE MONSTER UNI.

      Zu Richters Filmrollen der letzten Zeit zählen Auftritte in Dani Levys Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (2007), Daniel Krauss’ Kaiserschmarrn mit Antoine Monot jr. (2012) und in Joachim Masanneks V8 – Du willst der Beste sein (2013).
      Richter ist Autor mehrerer Bücher: „Der deutsche Jude“ (1989; gemeinsam mit seiner Mutter Eva Richter), der Autobiographie „Spot aus! Licht an!“ (1999) und das Kinderbuch „Bruno – von Bären und Menschen“ (2007). In diesem Jahr erschienen ist „Man kann nicht immer 60 sein“ (2013).


      Axel Stein (Scott „Squishy“ Squibbles)

      Axel Stein, geboren 1982 in Wuppertal, spielte bereits in der Schulzeit Gastrollen in verschiedenen TV-Serien. Seine professionelle Schauspielkarriere begann 1999 mit Tom Gerhardts Sitcom „Hausmeister Krause“, in der er Krauses Sohn Tommie spielt. Mit Auftritten in Harte Jungs und Schule, die beide im Jahr 2000 anliefen, machte er sich auch im Kino schnell einen Namen; es folgten Hauptrollen in Knallharte Jungs (2002) und Feuer, Eis & Dosenbier (2002). Seither hat Stein in zahlreichen großen Kinoproduktionen mitgewirkt, u. a. an Til Schweigers Barfuss (2005), 7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug (2006) Lauf um dein Leben - Vom Junkie zum Ironman (2008 ) und Mord ist mein Geschäft, Liebling (2008 ). Stein gehörte zum Ensemble von Vorstadtkrokodile (2009), der im April 2010 mit dem Deutschen Filmpreis als bester Kinderfilm ausgezeichnet wurde; seine Rolle des Kleingauners Kevin nahm er für Vorstadtkrokodile 3 (2011) ein weiteres Mal auf.
      2002 ging Axel Steins erste eigene Comedy-Show „Axel!“ auf Sendung, 2005 startete die Nachfolge-Show „Axel! wills wissen“. Neben seiner fortdauernden Präsenz in der Serie „Hausmeister Krause“, die letztes Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiern konnte, spielte Stein auch in zahlreichen weiteren Fernsehproduktionen mit, so in den TV-Movies „H3 - Halloween Horror Hostel“ (2007) und „Hänsel und Gretel“ (2007) sowie 2008 in „SketchNews - Die wöchentliche Comedy“.

      Zu Steins neuesten Fernsehrollen gehören ein Part in der Folge „Rote Erde“ der Krimiserie „Lutter“ mit Joachim Król und eine Hauptrolle im Pro7-Fernsehfilm „Rookie – Fast Platt“ (2011). An der Seite seines TV-Serienvaters Tom Gerhardt war Stein jüngst in Die Superbullen (2010) im Kino zu sehen, für Gerhardt spielte er auch in dessen TV-Komödie „Blender“ (2012) für RTL.
      Zu Steins letzten Kino-Rollen gehören Parts in Til Schweigers Thriller Schutzengel (2012) an der Seite von Schweiger, Moritz Bleibtreu und Hannah Herzsprung sowie in Marc Rothemunds Komödie Mann tut was Mann kann (2012). Aktuell dreht er an der Seite von Moritz Bleibtreu NICHT MEIN TAG und arbeitet an seinem Regiedebüt TAPE_13 (AT).

      Stein ist für seine Arbeit mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt worden, darunter mit einem Rising Movie Talent Award auf dem Münchner Filmfest 2002, mit einem Jupiter 2002 als bester Nachwuchsdarsteller - und beim Deutschen Comedypreis 2002 gleich in drei Kategorien: als bester Newcomer, für den besten Kinofilm (Knallharte Jungs) und für die beste Comedyserie („Hausmeister Krause“). Darüber hinaus gab es Nominierungen für eine Rose d’Or in Montreux 2003 für die beste Comedyserie, für den Deutschen Comedypreis 2003 und für einen Romy Award 2005 als bester Nachwuchsdarsteller für „Axel! wills wissen“.

      Als Synchronstimme von Scott „Squishy“ Squibbles verhilft er dem kleinen Monster zu seinem größten Traum, ein Schrecker zu werden.


      Elyas M’Barek (Art)

      Elyas M’Barek, geboren 1982 in München, gelang der Durchbruch mit den drei Staffeln der preisgekrönten Comedyserie „Türkisch für Anfänger“, die von 2005 bis 2008 lief; seine Rolle des Cem nahm M’Barek für den Kinofilm TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER 2011 wieder auf.
      M’Barek, Sohn einer Österreicherin und eines Tunesiers, spielte seine ersten Kinorollen in Dennis Gansels MÄDCHEN, MÄDCHEN (2000) und in Florian Gaags WHOLETRAIN (2006). Seine größten Erfolge hatte M’Barek aber zunächst mit Comedyserien: neben „Türkisch für Anfänger“ mit der Sat.1-Serie „Danni Lowinski“ (ab 2008 ) und mit der RTL-Produktion „Doctor’s Diary“ (ab 2009). Weitere TV-Rollen spielte er in Krimiserien wie „KDD- Kriminaldauerdienst“, „Abschnitt 40“ und „Tatort“, in „Die ProSieben Märchenstunde – Kalif Storch“ und jüngst im ZDF-Fernsehfilm „Rottmann schlägt zurück“ (2011).

      Im Kino war M’Barek u. a. in Dennis Gansels DIE WELLE (2007), Simon Verhoevens MÄNNERHERZEN (2008 ), Til Schweigers ZWEIOHRKÜKEN (2009), Uli Edels ZEITEN ÄNDERN DICH (2010), Christian Ditters WICKIE AUF GROSSER FAHRT (2011), Matthias Schweighöfers WHAT A MAN (2011) und Elmar Fischers OFFROAD (2011) zu sehen. Seit dem TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER-Kinofilm spielte M’Barek in zahlreichen weiteren Kinofilmen mit, darunter in Mike Marzuks FÜNF FREUNDE (2011) und in Marco Petrys HEITER BIS WOLKIG (2012). Dieses Jahr wird M’Barek in Harald Zwarts Science-Fiction-Thriller CHRONIKEN DER UNTERWELT – CITY OF BONES („The Mortal Instruments. City of Bones“), in Philip Stölzls DER MEDICUS („The Physician“) und in FUCK JU GÖHTE, der neuen Komödie der „Türkisch für Anfänger“-Macher, zu sehen sein.

      DIE MONSTER UNI markiert nach HOTEL TRANSSILVANIEN (2012) die zweite Synchronrolle von Elyas M’Barek, in der er erneut sein komödiantisches Talent unter Beweis stellt und dem mysteriösen Fellball Art seine Stimme leiht.

      Manuel Neuer (Frank McKay)

      Manuel Neuer, geboren am 27. März 1986 in Gelsenkirchen, entdeckte schon früh seine Leidenschaft für Fußball. Seine Eltern förderten diese Begeisterung, die er mit seinem älteren Bruder Marcel Neuer teilt, von Anfang an.
      1991 trat er dem FC Schalke 04 bei und durchlief sämtliche Jugend-Mannschaften des Clubs. Gleichzeitig drückte Manuel Neuer weiter fleißig die Schulbank, zu seinen Mitschülern gehörte unter anderem Mesut Özil. Im Jahr 2000 wechselte er von der Realschule in Gelsenkirchen auf ein Fußball-Trainingsinternat und schloss mit der Fachhochschulreife erfolgreich ab.
      2005 unterschrieb Manuel Neuer seinen ersten Profivertrag beim FC Schalke 04 und wird damit zum jüngsten Stammtorhüter der Bundesliga. 2011 wechselte er zum FC Bayern München und stellte zahlreiche Vereinsrekorde auf. Gleichzeitig ist Manuel Neuer auch Torhüter der deutschen Nationalmannschaft.

      Manuel Neuer ist bekannt für seine disziplinierte Arbeitsmoral. Er arbeitet hart an sich und verdankt seine bodenständige Art seiner Kindheit im Ruhrgebiet. Manuel Neuer hatte das große Glück von vielen Menschen unterstützt zu werden. Seinen großen Erfolg nimmt er nicht selbstverständlich und will anderen helfen.

      Mit der Gründung der „Manuel Neuer Kids Foundation“ unterstützt er sozial benachteiligte Familien in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen.

      Für die Nummer 1 der Nationalmannschaft ist mit seiner Synchronrolle ein Traum in Erfüllung gegangen: „Ich bin ein großer Disney-Fan und habe mich daher sehr gefreut, bei DIE MONSTER UNI dabei sein zu können. Die Arbeit im Synchronstudio war eine tolle Erfahrung und hat Spaß gemacht."





      DIE FILMEMACHER


      Dan Scanlon (Regisseur / Drehbuch / Story)

      Dan Scanlon wuchs in Clawson im US-Bundesstaat Michigan auf. Als Kind war er begeisterter Fan von „Looney Tunes“-Cartoons und Disney-Zeichentrickfilmen – und natürlich auch von Pixar-Kurzfilmen. Diese Leidenschaft brachte ihn dazu, schon in der High School Film- und Animationstechnik zu belegen und auch zu seinem Studienfach zu machen; am Columbus College of Art and Design in Ohio wählte Scanlon Illustration als Schwerpunkt. Nach seinem Abschluss blieb Scanlon zunächst in Columbus, wo er bei Character Builders arbeitete, ein auf 2D-Animationen für Werbe- und Kinofilme spezialisiertes Studio.

      Zu Pixar kam Scanlon Ende 2001. Als Storyboard Artist war er bei CARS (2006) und TOY STORY 3 (2010) daran beteiligt, die Vorstellungen des Regisseurs von der Story des Films in konkrete Bilder umzusetzen. Gemeinsam mit John Lasseter führte Scanlon beim Kurzfilm „Hook und das Geisterlicht“ („Mater and the Ghostlight“, 2006) Regie, der erstmals als Extra auf der CARS-DVD herauskam. Parallel dazu arbeitete Scanlon am Spielfilm TRACY (2009), einer Doku-Parodie, bei der er neben dem Drehbuch auch für die Regie verantwortlich war.

      DIE MONSTER UNI, der 14. Animationsfilm der Pixar Animations Studios, ist Scanlons Debüt als Regisseur eines abendfüllenden Animationsfilms.


      Kori Rae (Produzentin)

      Kori Rae kam 1993 zu den Pixar Animation Studios. Als Produzentin von Werbefilmen des Studios, von denen einige mit Preisen ausgezeichnet wurden, gehörte sie praktisch von Beginn an zu dem Leitungsteam, das mit viel Einsatzbereitschaft und Unternehmergeist Pixar zu dem führenden Animationsstudio machte, das es heute ist. Ihre Arbeit als Produzentin erinnert sie immer wieder an ihre früheren beruflichen Stationen als Dozentin und Trainerin – ein großes Team kreativer Köpfe unter Termindruck zu managen, während sich die Geschichte, an der alle arbeiten, kontinuierlich ändert, ähnelt sehr stark der Aufgabe, eine Sportmannschaft zum Erfolg zu führen.

      Nach dem großen Erfolg von TOY STORY (1995) wirkte Rae als Animation Manager an DAS GROSSE KRABBELN („A Bug’s Life“, 1998 ) und TOY STORY 2 (1999) mit. Im folgenden arbeitete Rae als Associate Producer an DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) und dem Oscar®-prämierten DIE UNGLAUBLICHEN – THE INCREDIBLES („The Incredibles“, 2004). Als Produzentin mit der Zuständigkeit für die Preproduction gehörte sie zum Team von OBEN („Up“, 2009); außerdem produzierte sie die erste Staffel der Kurzfilme „Cars Toons“ (2008 ). Mit DIE MONSTER UNI gehört sie erstmals zu den Produzenten eines abendfüllenden Disney/Pixar-Animationsfilms.

      Rae wuchs im Bergen County im US-Bundesstaat New Jersey auf, ging für die High School aber nach Florida, wo sie auch studierte. Nach ihrem Abschluss am Rollins College in Winter Park zog sie nach San Francisco, wo sie seit über 20 Jahren lebt.


      John Lasseter (ausführender Produzent)

      Der zweifache Oscargewinner John Lasseter verantwortet alle Filme und dazugehörigen Projekte bei den Walt Disney Animation Studios und den Pixar Animation Studios. Sein Regiedebüt gab Lasseter 1995 mit TOY STORY („Toy Story“), dem ersten abendfüllenden computeranimierten Kinofilm. Weiterhin führte er Regie bei DAS GROSSE KRABBELN („A Bug’s Life“, 1998 ), TOY STORY 2 („Toy Story 2“, 1999) und CARS („Cars“, 2006).

      Außerdem fungierte er als ausführender Produzent von DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001), FINDET NEMO („Finding Nemo“, 2003), DIE UNGLAUBLICHEN – THE INCREDIBLES („The Incredibles“, 2004), RATATOUILLE („Ratatouille“, 2007), WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF („WALL•E“, 2008 ), BOLT – EIN HUND FÜR ALLE FÄLLE („Bolt“, 2008 ), OBEN („Up“, 2009) und MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS („Brave“, 2012).

      Darüber hinaus war Lasseter auch ausführender Produzent von Disneys Oscar®-nominierten Zeichentrickfilmen KÜSS DEN FROSCH („The Princess and the Frog“, 2009) und RAPUNZEL - NEU VERFÖHNT („Tangled“, 2010) sowie von TOY STORY 3 (2010), der auf einer Story von Lasseter, Andrew Stanton und Lee Unkrich basiert und einen Oscar® als bester Animationsfilm und für den besten Filmsong gewann.

      Lasseter hat eine ganze Reihe von Pixars frühen Kurzfilmen geschrieben, inszeniert und animiert, darunter „Die kleine Lampe“ („Luxo Jr.“, 1986, Oscar®-Nominierung), „Rots Traum“ („Red’s Dream“, 1987), „Tin Toy“ (1988, Oscar® als bester animierter Kurzfilm) und „Knick Knack“ (1989). Außerdem war er Produzent oder ausführender Produzent weiterer Kurzfilme, darunter „Geri’s Game“ (1997), „Von der Wolle“ („Boundin‘“, 2000), „Die Ein-Mann-Band“ („One Man Band“, 2005), „Lifted“ (2006), „Presto“ (2008 ) und „Teilweise wolkig“ („Partly Cloudy“, 2009) und „Day & Night“ (2010). Pixars „Tin Toy“ (1988 ) war der erste computeranimierte Film überhaupt, der mit einem Oscar® ausgezeichnet wurde. Auch die beiden Kurzfilme „Geri’s Game“ (1997) und „Der Vogelschreck“ („For the Birds“, 2000) gewannen jeweils einen Oscar®.
      Unter Lasseters Leitung wurden Pixars Spiel- und Kurzfilme mit Kritikerlob und Ehrungen aus der Filmindustrie überhäuft. Lasseter selbst erhielt 1995 einen Special-Achievement-Oscar® für seine inspirierende Leitung des TOY STORY-Teams. Außerdem war sein Drehbuch zu TOY STORY (1995) das erste Skript eines Trickfilms überhaupt, das in der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“ für einen Oscar® nominiert wurde.

      Im Jahr 2009 bekam Lasseter den Goldenen Löwen der 66. Filmfestspiele von Venedig für sein Lebenswerk. Darüber hinaus verlieh die Producers Guild of America Lasseter 2010 den David O. Selznick Achievement Award in Theatrical Motion Pictures. Es war das erste Mal, dass ein Trickfilm-Produzent diese Auszeichnung erhielt.

      2004 wurde Lasseter mit dem renommierten Outstanding Contribution to Cinematic Imagery Award der Art Directors Guild und einem Ehrenpreis des AFI (American Film Institute) ausgezeichnet. 2008 erhielt er für seine Leistungen und Beiträge zur Animationskunst den Winsor McCay Award der ASIFA-Hollywood, dem US-Ableger der International Animated Film Society.

      Vor der Gründung von Pixar 1986 arbeitete Lasseter in der Computerabteilung von Lucasfilm Ltd., wo er den Kurzfilm „The Adventures of Andre and Wally B“ und den computeranimierten Bleiglas-Ritter, der in der Steven-Spielberg-Produktion DAS GEHEIMNIS DES VERBORGENEN TEMPELS („Young Sherlock Holmes“, 1985) aus seinem Kirchenfenster springt, designte und animierte.

      Lasseter war einer der ersten Studenten, die das damals brandneue Character Animation Program am California Institute of the Arts (CalArts) absolvierten. 1979 schloss er sein Filmstudium als Bachelor of Fine Arts ab. Beide Filme, die er während seiner Zeit bei CalArts animierte, „Lady and the Lamp“ (1979) und „Nitemare“ (1980), gewannen einen Studenten-Oscar®. Seinen allerersten Preis hatte Lasseter bereits mit fünf Jahren gewonnen, als der Model Grocery Market im kalifornischen Whittier seine Buntstiftzeichnung des „kopflosen Reiters“ aus Washington Irvings „The Legend of Sleepy Hollow“ mit 15 Dollar prämierte.


      Pete Docter (ausführender Produzent)

      Pete Docter ist der Oscar®-preisgekrönte Regisseur von DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) und OBEN („Up“, 2009). Er ist als Vice President Creative einer der führenden Köpfe der Pixar Animation Studios.

      Docter begann seine Karriere bei Pixar 1990 als dritter Animator des Studios. Gemeinsam mit John Lasseter und Andrew Stanton entwickelte er die Geschichte und die Figuren für Pixars ersten abendfüllenden Spielfilm TOY STORY (1995), bei dem er auch als Supervising Animator tätig war. Er war Storyboardzeichner bei DAS GROSSE KRABBELN („A Bug’s Life“, 1998 ) und schrieb die ersten Story-Treatments für TOY STORY 2 (1999) und WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF („WALL•E“, 2008 ).

      Bereits als Achtjähriger interessierte er sich für Animation und zeichnete sein erstes Daumenkino. Später studierte er Figurengestaltung am CalArts (California Institute of the Arts) in Valencia, Kalifornien, wo er diverse Kurzfilme produzierte, darunter „Winter“, „Palm Springs“ und „Next Door“, der mit einem Studenten-Oscar® ausgezeichnet wurde. Bei Pixar animierte und inszenierte er zuerst diverse Werbeclips. Mittlerweile ist Docter für sechs Oscars® nominiert worden, u. a. in der Kategorie „Bester Film“ für OBEN und DIE MONSTER AG sowie für das beste Drehbuch für OBEN und WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF. Derzeit arbeitet er am neuen Pixar-Film „Inside Out“, der den Zuschauer auf eine Reise ins menschliche Hirn mitnimmt und 2015 in die Kinos kommen soll. Docter lebt mit seiner Frau und zwei Kindern im kalifornischen Piedmont.


      Andrew Stanton (ausführender Produzent)

      Andrew Stanton ist nicht nur als Drehbuchautor und Regisseur, sondern allgemein als eine führende kreative Kraft für die Pixar Animation Studios tätig, seit er sich 1990 dem aufstrebenden Studio und einer Gruppe von Animationspionieren als zweiter Animator und neunter Angestellter überhaupt anschloss. Als Vice President, Creative ist er für die Produktion aller Lang- und Kurzfilme des Studios verantwortlich. Stanton schrieb und inszenierte Stanton den Oscar®-preisgekrönten Animationshit WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF („Wall-E“, 2008 ), für den er eine Oscar®-Nominierung in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ erhielt.

      Stanton gab sein Regiedebüt mit dem Animations-Welterfolg FINDET NEMO („Finding Nemo, 2003). Darüber hinaus zeichnete er für dessen Story verantwortlich und war Koautor des Drehbuchs. Der Lohn für dieses Engagement: Oscar®-Nominierungen in den Kategorien „Bestes Originaldrehbuch“ und „Bester Animationsfilm“ sowie schließlich der Oscar®-Triumph in der letzten Kategorie. Es war das erste Mal, dass die Pixar Animation Studios den wichtigsten Filmpreis für einen Langfilm erhielten.

      Als einer von vier Drehbuchautoren wurde Stanton für das „Beste Originaldrehbuch“ TOY STORY (1995) für einen Oscar® nominiert. Darüber hinaus arbeitete er an den Skripts zu vielen anderen Pixar-Hits mit, darunter DAS GROSSE KRABBELN („A Bug’s Life“, 1998 ), TOY STORY 2 (1999), DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) und FINDET NEMO. Außerdem war Stanton Koregisseur von DAS GROSSE KRABBELN, ausführender Produzent von DIE MONSTER AG und den Oscar®-preisgekrönten Hits RATATOUILLE (2007) und OBEN („Up“, 2009). Auch an dem jüngsten Disney/Pixar-Animationshit MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS („Brave“, 2012) war Stanton als ausführender Produzent beteiligt. Außerdem gab er im letzten Jahr mit JOHN CARTER – ZWISCHEN ZWEI WELTEN („John Carter“, 2012) als Autor und Regisseur sein Realfilm-Debüt.

      Stanton wurde in der Kleinstadt Rockport im US-Bundesstaat Massachusetts geboren und erwarb seinen Bachelor-Abschluss in „Character Animation“ am renommierten California Institute of the Arts (CalArts). Seinen Werdegang begann er in den 1980er Jahren in Los Angeles bei Kroyer Films, dem Animationsstudio von Bill Kroyer, und schrieb darüber hinaus Drehbücher für die Zeichentrickserie „Mighty Mouse, The New Adventures“ (1987), die Animationspionier Ralph Bakshi mit seinem Studio schuf.


      Lee Unkrich (ausführender Produzent)

      Der Oscar®-preisgekrönte Regisseur ist Editorial & Layout Vice President der Pixar Animation Studios.

      Unkrich war Koregisseur von FINDET NEMO („Finding Nemo“, 2003), dem ersten Langfilm des Studios, der einen Oscar® in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ gewann und der 2012 in 3D ein weiteres Mal ins Kino kam, bevor er erstmals auch auf Blu-ray HD und Blu-ray 3D veröffentlicht wurde.

      Als Regisseur von Disney/Pixars Kritiker- und Publikumshit TOY STORY 3 (2010), wurde er mit einem Oscar® für den besten Animationsfilm ausgezeichnet. Zusätzlich war Unkrich in der Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“ nominiert. Außer mit dem Oscar® wurde der Film auch mit einem Golden Globe® und dem BAFTA ausgezeichnet.

      Unkrich kam 1994 zu Pixar und hat seitdem bei nahezu allen Pixar-Animationsfilmen eine entscheidende kreative Rolle gespielt. Vor FINDET NEMO war er Koregisseur von DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) und des Golden-Globe®-preisgekrönten Films TOY STORY 2 (1999).

      Er begann seine Pixar-Karriere als Cutter von TOY STORY (1995) und war leitender Cutter von DAS GROSSE KRABBELN („A Bug’s Life“, 1998 ) und FINDET NEMO („Finding Nemo“, 2003).
      Im Jahr 2009 erhielten Unkrich und seine führenden Pixar-Kollegen bei den 66. Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.

      Bevor Unkrich zu Pixar stieß, arbeitete er einige Jahre als Cutter und Regisseur für das Fernsehen. 1991 graduierte er an der University of Southern California’s School of Cinema/Television, wo er diverse preisgekrönte Kurzfilme inszenierte.

      In seiner Jugend spielte Unkrich in seiner Heimatstadt Cleveland, Ohio Theater am Cleveland Playhouse. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Marin County, Kalifornien.


      Daniel Gerson (Story / Drehbuch)

      Daniel Gersons Zusammenarbeit mit den Pixar Animation Studios begann 1999, als er für das Drehbuch zu Pete Docters DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) angeheuert wurde. Später lieferte Gerson Material für das Drehbuch zum Golden-Globe-Gewinner CARS (2006).

      Gerson hatte als Drehbuchautor bereits bei Serien wie „Duckman“ (1997), „Something So Right“ (1998 ), „Die neue Addams Familie“ („The New Addams Family“, 1998 ), „Teenage Werewolf“ („Big Wolf on Campus“, 1999) und „Misguided Angels“ (1999) Erfahrung gesammelt, als er sich an DIE MONSTER AG machte; das Drehbuch dazu entstand in enger Zusammenarbeit mit seinem Kreativpartner Robert L. Baird. Über die Arbeit am Skript hinaus sprach Gerson in DIE MONSTER AG außerdem die Rollen der beiden etwas beschränkten Hausmeister Smitty und Needleman, deren Job es ist, nicht länger gebrauchte Türen zu verschrotten und die beide große Fans von James P. Sullivan alias Sulley sind.

      Zu Gersons weiteren Kinofilmen und TV-Produktionen gehören TRIFF DIE ROBINSONS („Meet the Robinsons“, 2007), HIMMEL UND HUHN („Chicken Little“, 2005), „Prep & Landing“ (2009), „Prep & Landing: Naughty vs. Nice“ (2011) und der Kurzfilm „Rapunzel: Verföhnt, Verlobt, Verheiratet“ („Tangled Ever After“, 2012), für die er die Storys mit entwickelte.

      Gerson lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Los Angeles. Seine inzwischen 12 Jahre alte Tochter ist im Abspann von DIE MONSTER AG als eines der „Production Babies“ aufgelistet.


      Robert L. Baird (Story / Drehbuch)

      Robert L. Baird hat sich mit seiner Arbeit an einigen der größten Animations-Hits der letzen Jahre einen Namen gemacht. Für die Pixar Animation Studios trug er zu den Drehbüchern von DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) und CARS (2006) bei; für die Walt Disney Animation Studios arbeitete er an TRIFF DIE ROBINSONS („Meet the Robinsons“), HIMMEL UND HUHN („Chicken Little“) und „Rapunzel: Verföhnt, Verlobt, Verheiratet“ („Tangled Ever After“, 2012).

      Bevor er für Pixar tätig wurde, hatte Baird bereits als Texteschreiber für einen Alternative-Rock-Radiosender in Toronto und, nach seinem Umzug nach Los Angeles 1996, als Autor für die Fernsehserie „Breaker High“ (1997) mit Ryan Gosling gearbeitet. 2001 kam er erstmals zu Pixar, wo er an der Seite von Daniel Gerson, der zu seinem langjährigen Kreativpartner werden sollte, an Skript von DIE MONSTER AG arbeitete. Nach seiner Arbeit an DIE MONSTER UNI ist Baird derzeit wieder bei den Walt Disney Animation Studios beschäftigt, wo er an der Entwicklung eines kommenden Kinofilms beteiligt ist.

      Die Inspiration, selber zu schreiben und Geschichten zu erzählen, bekam Baird durhc die Lektüre der Werke von Isaac Asimov, Stephen King, Ray Bradbury und anderen; als Jugendlicher kam der Einfluss von Comedy-Shows wie „Monty Python’s Flying Circus“, „Second City TV“ und „The Kids in the Hall“ dazu.

      Baird wurde in Ottawa geboren und wuchs in den kanadischen Provinzen Nova Scotia und New Brunswick auf. Er studierte an der Ryerson University in Toronto, wo er mit einem BA im Bereich Radio und Fernsehen abschloss. Baird lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Los Angeles.


      Randy Newman (Musik)

      Songwriter und Komponist Randy Newman ist Oscar®-, Grammy®- und Emmy®- Preisträger und hat zu unzähligen Filmen die Musik beigesteuert, darunter JAMES UND DER RIESENPFIRSICH („James and the Giant Peach“, 1996) und die Pixar-Hits DAS GROSSE KRABBELN („A Bug’s Life“, 1998 ), DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) und CARS (2006).

      Für sage und schreibe 20 Oscars® wurde Newman bislang nominiert, darunter jeweils zweimal für die Filme RAGTIME (1981), DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) und TOY STORY (1995).

      Seinen ersten Oscar® gewann er 2002 für den Song „If I Didn’t Have You“ aus DIE MONSTER AG. Der Song brachte ihm außerdem den zweiten von insgesamt fünf Grammys® ein. Newmans Song „When She Loved Me“, den er für TOY STORY 2 (1999) schrieb, gewann ebenfalls einen Grammy® in der Kategorie „Best Song Written for a Motion Picture, Television or other Visual Media“. 2010 erhielt Newman zwei Oscar®-Nominierungen in der Kategorie „Bester Song“ sowie eine Grammy-Nominierung für Disneys gefeierten Zeichentrickfilm KÜSS DEN FROSCH („The Princess and the Frog“, 2009).

      Zu Newmans weiteren Credits gehören u. a. die Scores zu DER UNBEUGSAME („The Natural“, 1984), EINE WAHNSINNSFAMILIE („Parenthood“, 1989), ZEIT DES ERWACHENS („Awakenings“, 1990), AVALON („Avalon“, 1990), SCHLAGZEILEN („The Paper“, 1994), PLEASANTVILLE – ZU SCHÖN, UM WAHR ZU SEIN („Pleasantville“, 1998 ), MEINE BRAUT, IHR VATER UND ICH („Meet the Parents“, 2000), SEABISCUIT – MIT DEM WILLEN ZUM ERFOLG („Seabiscuit“, 2003) und MEINE FRAU, IHRE SCHWIEGERELTERN UND ICH („Meet the Fockers“, 2004).

      Für das Fernsehen komponierte er u. a. den Emmy®-preisgekrönten Titelsong „It’s a Jungle Out There“ der Erfolgsserie „Monk“. Das Multitalent war außerdem Ko-Autor der Steve-Martin-Komödie DREI AMIGOS! („Three Amigos“, 1986), zu der er auch drei Songs beisteuerte.

      Randy Newman wurde 1943 in eine äußerst musikalische Familie hineingeboren und begann seine eigene Karriere mit 17 Jahren in Los Angeles als Songwriter für einen Musikverlag. Seine Onkel Alfred, Lionel und Emil waren alle hochangesehene Filmkomponisten und musikalische Leiter. Randys Vater, Irving Newman, eigentlich ein prominenter Mediziner, schrieb einen Song für Bing Crosby. 1968 nahm Newman sein erstes, kraftvoll orchestriertes Album „Randy Newman“ auf. Es dauerte nicht lange, bis seine außergewöhnlichen und bewegenden Kompositionen von vielen berühmten Künstlern interpretiert wurden: von Pat Boone und Peggy Lee bis zu Ray Charles und Wilson Pickett.

      1970 überschlugen sich die Kritiker vor Begeisterung für sein zweites Album „12 Songs“, wodurch auch die Öffentlichkeit auf Newmans satirische, hinterlistige Songs aufmerksam wurde, die auf „Live“ (1970), dem Klassiker „Sail Away“ (1972) und dem provokativen Album „Good Old Boys“ (1974) erschienen. Auf „Little Criminals“ von 1977 befand sich mit dem bissigen „Short People“ sogar ein echter Smash-Hit. In den 80er Jahren arbeitete er sowohl an Filmkompositionen wie an eigenen Alben, darunter sein Meilenstein „Land of Dreams“ von 1988 mit einigen seiner persönlichsten und ausdrucksstärksten Songs.

      In den 90er Jahren veröffentlichte Newman das komödiantische Konzeptalbum „Faust“ mit Gastauftritten von Don Henley, Elton John, Bonnie Raitt, Linda Ronstadt und James Taylor; außerdem erschienen die Best-of-Box „Guilty: 30 Years of Randy Newman“ und das Album „Bad Love“ (1999).

      Sein jüngstes Studioalbum „Harps and Angels“ wurde von Mitchell Froom und Lenny Waronker produziert und kam im August 2008 heraus; der Konzertmitschnitt „Live in London“ erschien 2011.



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