12 Years a Slave (Steve McQueen)

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    Es gibt 91 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von daria.

      Hab ihn gesehen, wow was ein Trip. Fühl mich leicht ausgelaugt, war sehr emotional aufgrund der Härte der Szenen teilweise. Unfassbar gut gespielt von allen, vorallem, Chiwetel und Michael Fassbender, was die beiden da abliefern ist genial. Gegen Ende musste ich fast ne Träne vergießen. Dennoch gab es ein paar Längen in denen einfach nichts passiert ist.

      8,5/10


      "Do What Thou Wilt!"
      Original von TheKillingJoke
      Ich spiele mit dem Gedanken, am Wochenende mal meine Kilometer-Prinzipien außer acht zu lassen und circa 50 bis 60 Minuten zu fahren, um ihn zu sehen. Dann mach ich halt einen Tagesausflug wohin. :)

      Nürnberg? Willkommen! Hier gibts sogar den Originalton. ^^

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Original von Bavarian Metalhead
      Puh, der Film beschäftigt mich auch noch einen Tag nach der Sichtung. So soll es sein.


      So muss das bei einem solchen Film aber auch sein! 12 Years a Slave ist einfach unfassbar intensiv, besonders bei einer 4,5-minütigen Einstellung ohne Cut inklusive der ersten Einstellung der Folgeszene.
      Original von patri-x
      Original von Bavarian Metalhead
      Puh, der Film beschäftigt mich auch noch einen Tag nach der Sichtung. So soll es sein.


      So muss das bei einem solchen Film aber auch sein! 12 Years a Slave ist einfach unfassbar intensiv, besonders bei einer 4,5-minütigen Einstellung ohne Cut inklusive der ersten Einstellung der Folgeszene.


      Jop. Es gab ja sehr viele (schockierende) Szenen, die hängen blieben, aber dennoch will mir in erster Linie

      Spoiler anzeigen
      die Szene bei der Beerdigung nicht mehr aus dem Kopf gehen. Solomon in Nahaufnahme beim Singen..


      Verdammt ergreifend.






      Wir haben uns dieses Wochenende für "The Wolf of Wallstreet" entschieden. Aber 12 Years a Slave möchte ich auf jeden Fall auch noch im Kino sehen. Ist ja äußerst selten das zwei so gut bewertete Filme gleichzeitig anlaufen. Wir hatten auch beim Cinestar in Erlangen nachgesehen und wie schon von Euch geschrieben waren wir sehr überrascht das der Film dort nicht läuft. Na dann ab nach Nürnberg. Selbst schuld Cinestar. Ich erinnere mich noch das ich Filme wie Sin City oder City of God im (kleinen) Manhattan Kino in Erlangen gesehen habe weil die auch im Cinestar nicht liefen. Aber dafür die Pute von Panem wahrscheinlich in 3 Säälen oder? :aargh:
      Titel: 12 Years A Slave (Originaltitel: 12 Years A Slave)
      Regie: Steve McQueen
      Musik: Hans Zimmer
      Darsteller: Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Benedict Cumberbatch

      Der schwarze Geigenspieler und Familienvater Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt 1841 als ein freier Mann in den Nordstaaten, als er das lukrative Angebot, vor einem größeren Publikum zu spielen, annimmt. Die vermeintlichen Kunden entpuppen sich jedoch als Kriminelle und verkaufen den Musiker in die Sklaverei. Unter seinem neuen Namen Platt wird er nach New Orleans verschifft, wo er vom Plantagenbesitzer William Ford (Benedict Cumberbatch) erworben wird. Dieser hat ein eher mildes Gemüt und es gelingt dem gebildeten Northup, sich die Gunst seines Masters zu verdienen. Nach einem Zwischenfall mit einem Aufseher (Paul Dano) wird der Sklave jedoch an einen anderen Besitzer weitergereicht, und zwar an den gnadenlosen Edwin Epps (Michael Fassbender). Spätestens hier erlebt Northup die Hölle auf Erden und das einzige, was ihn am Leben festhalten lässt, ist der Gedanke an die Rückkehr zu seiner Familie.

      Regisseur Steve McQueen scheint sich grob dem Thema Gefangenschaft verschrieben zu haben. In seinem ersten Kinofilm „Hunger“ ging es um einen inhaftierten IRA-Terroristen im Hungerstreik, während sich „Shame“ auf einen von seiner Sexsucht unterjochten Mann drehte. Nun widmet sich McQueen einem der dunkelsten Kapitel der amerikanischen Geschichte und stützt sich dabei auf die autobiographischen und beinahe völlig ignorierten Aufzeichnungen von Solomon Northup. Hierbei wird das Thema der Sklaverei von jeglicher falschen Romantik befreit und in seiner ganzen Härte schonungslos dargestellt.

      McQueen hat seine Wurzeln in der bildenden Kunst, was man unter anderem an seiner Liebe zu Detailaufnahmen und Bildkompositionen erkennt. Diese sind zwar im Gegensatz zu seinen früheren Werken etwas rarer, weil „12 Years A Slave“ eher klassisches Erzählkino ist, aber dennoch auffällig vorhanden. Auch minutenlange Plansequenzen mit Perspektivenwechsel und ohne erkennbaren Schnitt tragen zum optischen Reiz des Films bei. So fängt die Kamera beispielsweise während
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      einer grausamen Folterszene
      die unterschiedlichen Emotionen und Reaktionen der beteiligten Charaktere allein durch geschicktes Wenden und Drehen ein.

      Chiwetel Ejiofor in der Hauptrolle besticht vor allem durch seine ausdrucksstarke Mimik und fängt so den Zuschauer emotional ein. In einer besonders starken Szene
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      steht Northup vor den Gräbern seiner toten Leidensgenossen und stimmt mit den anderen Sklaven ein ergreifendes Lied an
      . Neben Ejiofor ist es vor allem Michael Fassbender, der in der Rolle des in sich zerrissenen Plantagenbesitzers brilliert. Edward Epps ist
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      alkoholkrank, pervertiert Zitate aus der Bibel, empfindet beim Auspeitschen seines Eigentums abartige Genugtuung und ist gleichzeitig von einer seiner Sklavinnen sexuell besessen
      . Diese ohnehin unheimliche Filmfigur wird in seiner Unberechenbarkeit von Epps Ehefrau ergänzt, die in ihrer Eifersucht den Anstoß für die wohl brutalste Szene des Films gibt.

      In weiteren Nebenrollen sind unter anderem Benedict Cumberbatch, Paul Dano und Paul Giamatti zu sehen, die allesamt gute Leistungen bringen. Allerdings bleiben diese Charaktere – wohl zu Gunsten von Northup und Epps – relativ farblos und hätten insgesamt ein wenig mehr Substanz vertragen. Stärker ausgearbeitete Randfiguren hätten meiner Ansicht nach auch das Agieren von Ejofor und Fassbender noch packender und intensiver gemacht. Ziemlich aufgesetzt wirkt der kanadische Sklavereigegner, der von Brad Pitt dargestellt wird und insgesamt einen zu flachen und idealtypischen Eindruck macht. Der Umstand, dass
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      es ausgerechnet ein moralisch korrekter Weißer ist, der die Hauptfigur unterstützt
      , ergibt sich allerdings aus dem autobiographischem Aspekt der Geschichte. Negativ zu sehen sind außerdem ein paar kleinere Längen, die sich einschleichen und der leider nur punktuell eingesetzte Soundtrack von Hans Zimmer, der prinzipiell aber gelungen ist.

      Fazit: „12 Years A Slave“ erreicht für mich leider nicht die selbe emotionale Wucht von „Schindlers Liste“, zu welchem ich einige Parallelen sehe, dennoch ist Steve McQueen ein höchst ergreifendes Werk und eine schnörkellose Darstellung der amerikanischen Sklaverei gelungen. 9 von 10 Popcornguys!

      edit by patri-x: Bitte mal auf Spoiler achten, da du detailliert auf die Handlung eingehst!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „patri-x“ ()

      Vorbei die Glorifizierung seitens Tarantino. Jetzt geht es ans Eingemachte. Steve McQueen, der bereits mit "Hunger" und "Shame" durch eine abstrakt eigenwillige Erzählung auf sich aufmerksam machte, wirft jetzt erneut mit einer wild durch gewürfelten Dramaturgie seinen bisher größten Wurf hervor. Ein dunkles Kapitel wird einem noch einmal in aller Schonungslosigkeit näher gebracht. Es wird nicht zurückgeschaltet, es wird nicht ausgeblendet, McQueen geht Facette um Facette mit dir durch. Für den größten Applaus oder auch abgrundtiefsten Hass ist Michael Fassbender zuständig. Der wird höchstwahrscheinlich den Goldjungen demnächst mit nach Hause nehmen dürfen. Er ist die böse Triebfeder hinter "12 Years a Slave". Chiwetel Ejiofor und Lupita Nyongo'o reihen sich wenn auch nicht weit dahinter mit einer ebenfalls erstaunlich realistischen Performance ein. Es ist nicht der typische Film den man sich dahinter erwartet, denn dafür hat Steve McQueen seine Arbeit viel zu sorgfältig gemacht.

      Es gibt sie noch diese einen Filme, die bis zum Ende das gehalten haben was sie einst versprochen haben. Nichts für Zartbesaitete!

      9 | 10 Peitschenhieben
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Puuh, definitiv kein Film um sich einen schönen Abend im Kino zu machen. Man ist ja inzwischen einiges gewohnt, was Gewalt in Filmen angeht, aber teilweise fiel es mir echt schwer, bei "12 Years A Slave" nicht wegzugucken. Man ist einfach emotional sehr an die Charaktere gebunden und fühlt mit ihnen mit, da kommt jede Aktion direkt nochmal viel extremer rüber.
      Joa, was soll ich ansonsten noch großartig schreiben? Hier wurde eigentlich alles gesagt. Die Geschichte überzeugt und wirkt nicht kitschig oder nach einem Oscar bettelnd, der Cast sucht seinesgleichen, einfach Wahnsinn. Allen voran natürlich Ejiofor. Was der alleine mit Mimik beim Zuschauer auslösen kann, Hut ab. Aber auch Fassbender, Dano, Nyong'o und und und spielen wirklich hervorragend. Handwerklich wurde der Film wunderschön umgesetzt und Zimmer wie immer, was aber nicht heißen soll, dass der Score schlecht ist, im Gegenteil, man fühlt sich nur hin und wieder an andere Werke von ihm erinnert, vor allem an "Inception".
      Alles in allem ist "12 Years A Slave" wohl jetzt schon einer der besten Filme dieses Jahr. Ich war anfangs wegen der Thematik sehr skeptisch, umso schöner, dass ich vom Gegenteil überzeugt wurde.

      8,5/10

      ich haette nicht gedacht, das ich emontionslos aus dem kino komme,

      liegt es daran dass mein bedarf an misshandlung oder folter gedeckt sind?
      oder daran, dass es nervenaufreibend ist - diese senitmentale auseinandersetzung und aufarbeitung von geschichte
      ist sie mehr wert als die gegenwart?

      ein netter filmchen aus sehr gutem handwerk aber ohne wirkung auf mich.
      Original von TheKillingJoke
      Bin mal gespannt, was sein nächstes Projekt wird. Solange Fassbender dabei ist, kann ja eigentlich nix schief gehen. ;)

      Die beiden sind das brillanteste Dream-Team seit langem. Fassbender geht für McQueen bis an die Grenzen (siehe "Hunger", siehe selbstverständlich auch "Shame"). Wenn Fassbender eine Gay-Sexszene spielen müsste, dann würde er sich einen dementsprechenden Porno mit McQueen ansehen und fragen was er davon gerne haben möchte. Ich hoffe er muss es nicht, aber man weiß ja nie. :D

      Ich kann nur hoffen Steve McQueen gibt sich jetzt nicht für eine Comicverfilmung her. Das wäre bitter.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Also eine Comicverfilmung von McQueen ist prinzipiell ein interessanter Gedanke. Andererseits sitzen einem bei derartigen Projekten die Geldgeber gehörig im Nacken und die Kreativität wird stark eingeschränkt. Ist aber auch verständlich, bei einer millionenschweren Produktion muss das Endprodukt auch möglichst vielen gefallen, damit die Finanzen am Ende stimmen. Bei einem kleineren Film kann man viel besser künstlerische Visionen verwirklichen und einen klaren Kurs fahren. Comicfilme sind - von ein paar Ausnahmen abgesehen - meiner Meinung nur dann wirklich gut, wenn das Franchise kurz vorher an die Wand gefahren wurde und die Geldgeber nicht viel reinstecken, beziehungsweise nicht viel erwarten. Dass Schumacher Batman cineastisch fast umgebracht hat war wohl ein maßgeblicher Grund, warum Christopher Nolan mit "Batman Begins" größtenteils seine Idee umsetzen konnte - wohl aber auch mit Abstrichen.

      Ich schätze McQueen aber aus dem Bauch heraus ähnlich wie Aronofsky ein, der ja auch aus dem Wolverine-Projekt ausgestiegen ist, weil ihm da zu viele reinreden wollten. Bin daher echt gespannt, wie er "Noah" schaukelt, da versprechen sich wohl auch viele einen 0815-Blockbuster und ich persönlich wäre enttäuscht, wenn das am Ende das Ergebnis wäre.

      Sorry für offtopic. ;)
      Original von Olly
      Wenn Fassbender eine Gay-Sexszene spielen müsste, dann würde er sich einen dementsprechenden Porno mit McQueen ansehen und fragen was er davon gerne haben möchte. Ich hoffe er muss es nicht, aber man weiß ja nie. :D

      Jetzt mal blöde gefragt: War das nicht schon in "Shame" der Fall? ^^

      Aber wie TKJ schon sagte: Bei einer Comicverfilmung werden wir McQueen bestimmt nicht sehen, der kommt ja direkt aus der Ecke der "bildenden Künstler".

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      In der Version von "Shame" die ich kenne spielt Michael Fassbender einen heterosexuellen Mann, der arg in eine Midlifecrisis gerät. Von Gaysex ist mir nichts bekannt.

      Original von TheKillingJoke
      Also eine Comicverfilmung von McQueen ist prinzipiell ein interessanter Gedanke. Andererseits sitzen einem bei derartigen Projekten die Geldgeber gehörig im Nacken und die Kreativität wird stark eingeschränkt.

      Ne, ist alles andere als ein guter Gedanke. Und die Kreativität wird wohl gegen 0 tendieren. Vl. lässt man ihm (evtl. bald Oscarpreisträger) ein paar seiner Gedanken in die Tat umsetzen. Okay, ja. Aber nur damit er sich als Regisseur auch bestätig fühlt. ^^ Ansonsten sind für mich fast alle Comicverfilmungen Rasterabtastungen. Vergeudung eines wie es scheint gewaltigen Talentes nenne ich das. Speziell in diesem Film. So toll ich zB. "The Amazing Spider-Man" auch finde, aber was hätte ein Marc Webb wohl stattdessen herbeigezaubert?!?

      Finanziell wird sich Steve McQueen wohl nicht sorgen müssen. Der dürfte ein paar nette Angebote bekommen. Vl. hat er sogar wieder selbst was in petto. Mit Fassbender, versteht sich. :)
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Original von Olly
      In der Version von "Shame" die ich kenne spielt Michael Fassbender einen heterosexuellen Mann, der arg in eine Midlifecrisis gerät. Von Gaysex ist mir nichts bekannt.

      Ich hab grad noch mal nachgeguckt, ob ich nicht doch nen Knick in der Optik hab: Doch. Ist zwar nicht besonders explizit im Vergleich zu den anderen Sexszenen im Film aber eindeutig Sex mit nem Mann während ein Dritter zuschaut. [Timecode meiner DVD-Version: 1:18:23 - 1:18:52]

      Aber im Grunde haste ja recht: Fassbender macht quasi alles für McQueen. ^^

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      "Well, I'm known for that."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „GregMcKenna“ ()

      Original von OllyFinanziell wird sich Steve McQueen wohl nicht sorgen müssen. Der dürfte ein paar nette Angebote bekommen. Vl. hat er sogar wieder selbst was in petto. Mit Fassbender, versteht sich. :)


      Ich persönlich warte ja schon länger auf eine aktuelle und dem Roman würdige Verfilmung von "Moby Dick". Die letzte wirklich gute Version war die mit Gregory Peck. Alles andere waren eher unterdurchschnittliche Fernsehverfilmungen oder seltsame Versuche, das Ganze zu modernisieren. Aber gut, ob Steve McQueen jetzt dafür der Richtige ist, kann ich nicht abschätzen. Aber einen Michael Fassbender als Mr. Starbuck hätte schon was. :)

      Und wegen "Shame": Ich hab den Film auch nicht mehr bis ins letzte Detail in Erinnerung, aber es gab eine Sequenz, in der
      Spoiler anzeigen
      Michael Fassbenders Charakter sich an allen möglichen dubiosen Orten herumgetrieben und in seiner Sucht auch nicht vor dem anderen Geschlecht halt gemacht hat.