Ich war zu Beginn der Staffel ebenfalls kritisch. Interessante Figuren waren nicht in jeder Folge zu sehen, obwohl ich sie als interessanter empfunden hab als den Protagonisten (Hallo Al!). Die Rückblenden gingen mir zunächst auf den Keks und dann wurde immer deutlicher, dass wir als Zuschauer nun bei Nucky's Entwicklung in jungen Jahren ganz nah dran sein dürfen. Jetzt nach der letzten Folge muss ich sagen, dass die Serie zu einem runden und befriedigenden Ende gefunden hat, an dem sich andere Serienenden mal orientieren könnten. Mehr im Spoiler. Btw sticht Marc Pickering als junger Nucky mal dermaßen hervor. Also Steve Buscemi konnte bei seiner Umsetzung des Enoch Thompson ja auch einfach mal ein stückweit Steve Buscemi bleiben, aber Pickering gelingt es einfach Buscemi und Nucky zu sein. Die Gestik, die Körpersprache, die Sprache, die Mimik, einfach alles nahezu perfekt so wie Buscemi als alter Nucky.
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Während der Staffel musste ich mich in fast jeder Folge ärgern. Ja, eigentlich ärgerte ich mich auch schon in der letzten Folge der 4. Staffel. Da bekommt Richard Horrow nicht das famose Ende, das man ihm eigentlich gewünscht hätte. Und so geht das weiter...van Alden wird mal eben so erschossen, Chalky, Narcisse. Es wäre irgendwie auch gut gewesen, eine Figur das ganze vielleicht auch mal überleben zu lassen. So wird der Sieg Lucky Lucianos aber natürlich noch deutlicher. Der Serie gelingt es aber auf beeindruckende Weise, das Ende für Al Capone und Nucky mit alten Geschichten zu verknüpfen. Und hier gelingt es sogar, dass der Zuschauer nun wirklich wohl kaum damit gerechnet hat. Wahrscheinlich war es in der 5. Staffel wohl kaum einem präsent, dass Al Capone eine Familie, einen behinderten Sohn hat. Wir wussten das alle. Aber ich hatte das irgendwann einfach vergessen und dann zack...in seiner vorletzten Szene darf Stephen Graham nochmal zeigen was in ihm steckt. Das ganze ist natürlich ein Rückbezug auf die Folge in der man seinen Sohn zum letzten mal gesehen hat und ihm sein Vater dazu ermuntert, ein "Kämpfer" zu sein. Ganz ähnlich war es dann bei Nucky. Tommy Darmody? Ja, wir wussten alle, dass er existiert. Auf dem Schirm hatte ihn jetzt in der 5. Staffel aber vermutlich keiner. Dieser Twist war nicht erzwungen oder aufgesetzt. Es machte einfach Sinn. Die Szenen mit Gillian gingen mir in der Staffel sehr auf den Senkel. Und dann schafft es das Ende nochmal ein ganz anderes Licht darauf zu werfen. Sowas ist großes Kino!