Teufelsgeiger, Der - Special

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      Teufelsgeiger, Der - Special



      UNIVERSUM FILM

      präsentiert

      David Garrett Jared Harris



      Ein Film von
      Bernard Rose
      Joely Richardson
      Christian McKay
      Veronica Ferres
      Helmut Berger
      Olivia d’Abo
      und erstmalig
      Andrea Deck


      KINOSTART: 31. Oktober 2013



      Offizielle Website:
      http://www.teufelsgeiger-film.de

      Facebook:
      www.facebook.com/davidgarrettofficial







      Besetzung

      Niccolò Paganini
      David Garrett

      Urbani
      Jared Harris

      Charlotte Watson
      Andrea Deck

      John Watson
      Christian McKay

      Ethel Langham
      Joely Richardson

      Elisabeth Wells
      Veronica Ferres

      Primrose Blackstone
      Olivia d’Abo

      Lord Burghersh
      Helmut Berger



      Stab


      Regie
      Bernard Rose

      Drehbuch
      Bernard Rose

      Produzent
      Rosilyn Heller
      Gabriela Bacher, Summerstorm Entertainment
      Danny Krausz, Dor Film
      Christian Angermayer, Film House Germany

      Koproduzent
      Veronica Ferres, Construction Film

      Executive Producer
      David Garrett
      Dominic Berger
      Craig Blake-Jones
      Markus R. Vogelbacher
      Marc Hansell
      Michael Scheel

      Kamera
      Bernard Rose

      Szenenbild
      Christoph Kanter

      Kostümbild
      Birgit Hutter

      Schnitt
      Britta Nahler

      Filmmusik
      David Garrett & Franck van der Heijden

      Casting
      John Hubbard
      Ros Hubbard

      Maske
      Oliver Ziem-Schwerdt
      Lena Lazzarotto

      Redakteur BR
      Bettina Ricklefs

      Redakteur ARTE
      Andreas Schreitmüller

      Associate Producer
      Volker Glaser
      Sascha Magsamen
      Stephan Hornung
      Alexander Schütz
      Nick Hamson
      Sarah Weatherstone
      Klemens Hallmann

      Lichtdesign
      Ron Forsythe

      Mischung
      Walter Fiklocki

      Sounddesign
      Nigel Holland

      Mischung
      Michael Kranz






      Kurzinhalt






      Der europaweit gefeierte Geigenvirtuose und notorische Frauenheld Niccolò Paganini (David Garrett) ist im Jahr 1830 auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Um seine Person ranken sich jede Menge Geheimnisse und sein Manager Urbani (Jared Harris) tut alles, um die zirkulierenden Skandalgeschichten lebendig zu halten. Schließlich hat er jedes Interesse daran, seinen berühmten Klienten bestmöglich zu vermarkten. Einzig das Londoner Publikum muss noch gewonnen werden.

      Um Paganini zu seinem ersten Auftritt nach London zu bewegen, riskieren der britische Impresario John Watson (Christian McKay) und seine Geliebte Elisabeth Wells (Veronica Ferres) ihren gesamten Besitz. Dem geschäftstüchtigen Urbani gelingt es schließlich, Paganini gegen seinen Willen
      in die englische Metropole zu bringen. Dank der enthusiastischen Berichterstattung der Journalistin Ethel Langham (Joely Richardson) scheint das Vorhaben von Erfolg gekrönt zu sein.

      Es kommt zu tumultartigen Menschenaufläufen vor seinem Hotel, sodass der Musiker und sein Manager bei Watson Unterschlupf suchen müssen. Hier findet Paganini sehr schnell Gefallen an Charlotte (Andrea Deck), der schönen Tochter seines Gastgebers. Über die Musik finden sie und Paganini zueinander. Er verliebt sich unsterblich in die junge Sängerin. Doch diese Liebe missfällt Urbani, der befürchtet, seinen Einfluss auf seinen Schützling zu verlieren und beginnt, einen teuflischen Plan zu schmieden...



      Pressenotiz





      Star-Violinist David Garrett verkörpert den legendären Geiger und Komponisten Niccolò Paganini, den man den „Teufelsgeiger“ nannte. Sein Spiel war so außergewöhnlich, dass man diabolische Kräfte hinter seinem Talent vermutete. In der mitreißenden Geschichte um Liebe, Macht, Intrigen und den Traum vom Berühmtsein gibt David Garrett sein mit Spannung erwartetes Schauspieldebüt und brilliert auch musikalisch mit seinen Interpretationen. Zusammen mit Franck van der Heijden schrieb er auch die Filmmusik.

      „Paganini war der erste Rockstar, ein exzentrisches Genie“, weiß Garrett. „Ich glaube, dass die tragische Geschichte von Paganini zeitlos ist und sie wird jeden, der Musik und das Leben liebt, inspirieren.“

      An der Seite von David Garrett vervollständigen Jared Harris („Lincoln“, „Sherlock Holmes – Spiel im Schatten“), Newcomerin Andrea Deck, Joely Richardson („Anonymus“), Christian McKay („Dame, König, As, Spion“), Veronica Ferres („Klimt“, „Rossini“) und Helmut Berger („Ludwig“, „Der Pate III“) den hochkarätigen Cast. Regie führte Bernard Rose („Anna Karenina“, „Ludwig Van B. – Meine unsterbliche Geliebte“), der auch das Drehbuch schrieb und die Kamera führte.

      DER TEUFELSGEIGER ist eine Summerstorm Entertainment Produktion in Koproduktion mit Dorfilm, Construction Film, dem Bayerischen Rundfunk und Arte in Zusammenarbeit mit Bavaria Film Partners, Bahr Productions, FilmConfect, Sky, ORF und Film House Germany. Die Produzenten sind Rosilyn Heller, Gabriela Bacher, Danny Krausz und Christian Angermayer. Hauptdarsteller David Garrett fungiert auch als Executive Producer. Veronica Ferres ist Koproduzentin. Gefördert wurde der Film von FFF Bayern, FFA und DFFF sowie FFW, ÖFI und FISA in Österreich.




      Inhalt






      Der junge Niccolò Paganini geht beim Geigenunterricht durch die harte, gerne handgreifliche Schule seines unerbittlichen Vaters, der Perfektion anstrebt, dabei die kreativen Versuche seines Sohnes jedoch gnadenlos unterdrückt.

      Jahre später, bei einem Auftritt in einem Mailänder Theater, bekommt es Niccolò Paganini (David Garrett), ein ebenso brillanter wie talentierter Violinist, wieder einmal mit einem rüpelhaften Publikum zu tun, das weniger an seinem virtuosen Geigenspiel als an Unterhaltung interessiert ist. „Mach’ den Esel!“ rufen sie. Mit Tierlauten, die er seinem Instrument entlockt, begeistert er die Menge, während im Hintergrund ein Mann im Zylinder den Künstler und sein Publikum genau beobachtet.

      Am nächsten Morgen werden Paganini und seine Begleitung vom Hotelmanager unsanft geweckt. Dieser besteht auf die Begleichung der Rechnung. Der Geiger kann nicht zahlen. Der mysteriöse Mann, der am Abend zuvor sein Konzert besucht hatte, löst Paganini aus und unterbreitet ihm ein verlockendes Angebot – einen Faustischen Pakt: Urbani (Jared Harris) verspricht dem Musiker absolute Loyalität, will ihm zu Ruhm und Reichtum verhelfen. Als Gegenleistung soll sich Paganini Urbani verpflichten – wenn auch nicht in diesem Leben.

      Teufelsgeiger und Frauenheld Niccolò Paganini erobert Europa im Sturm. Gerüchte machen die Runde, der Maestro sei vom Satan besessen, ohne dämonische Hilfe vermöge doch niemand so virtuos zu spielen.

      Während Paganini sich in Wien feiern lässt, wird in London die Opernsängerin Elisabeth Wells (Veronica Ferres), aufgrund begeisterter Zeitungsberichte, auf den Star aufmerksam. Sie überzeugt ihren Geliebten, den Impresario John Watson (Christian McKay), Paganini nach London zu holen. Elisabeth ist sich des Erfolges dieses Plans sicher. Die pikanten Gerüchte über den Musiker befeuern ihr Interesse. Watson überzeugt die Londoner Musikwelt, darunter der einflussreiche Lord Burghersh (Helmut Berger), von einem Auftritt des Ausnahmekünstlers in der Stadt und verbürgt sich finanziell für ihn.

      Das Angebot aus London kommt zur rechten Zeit. Paganini spielt und verspielt im Casino seine Gagen, bricht zahlreiche Herzen und flüchtet sich in Exzesse. Doch trotz Watsons Zusage, sein Honorar zu erhöhen, weigert sich der Musiker beharrlich, nach England zu reisen. Einziger Halt in seinem rauschhaften Leben ist sein sechsjähriger Sohn Achilles (Makhare Ninidize).

      In der Themse-Metropole verpfändet Watson derweilen Hab und Gut, um die finanziellen Forderungen Paganinis zu erfüllen. Personal wird entlassen, das Mobiliar großteils verkauft und selbst Elisabeths Schmuck geopfert. Vergeblich erwartet er den Musiker an den Docks von Dover und muss sich dem Spott der Schaulustigen aussetzen – unter ihnen die „Times“-Reporterin Ethel Langham (Joely Richardson), die das Treiben interessiert beobachtet. Sie wittert eine große Story.


      Urbani gelingt es schließlich, Paganini nach London zu locken. Eine Massenhysterie setzt ein. Doch es gibt auch erbitterte Gegner. So bereitet eine lautstarke Gruppe Demonstrantinnen, ein Tugendbund entschlossener Suffragetten, unter der Führung von Primrose Blackstone (Olivia d’Abo), dem Ankömmling einen unangenehmen Empfang. Gerüchte um das ruchlose Leben des Geigers sorgen für Aufregung.

      Weil die Tumulte vor Paganinis Hotel ein dortiges Bleiben unmöglich machen, muss Watson seinen Star und dessen Manager bei sich unterbringen. Er bittet seine junge Tochter, die schöne Charlotte (Andrea Deck), das Hausmädchen zu spielen, um die finanzielle Misere zu vertuschen. Paganini ist von der jungen Frau sofort angetan. Charlotte hingegen ist über seine Avancen empört, hält Paganini nur für einen eitlen Pfau.

      Am Abend vor dem ersten Konzert in London geraten Urbani und Paganini in einer Taverne beinahe in eine Schlägerei, aus der sich Paganini elegant „freispielt“. Ethel Langham wird Zeuge von dessen fantastischem Auftritt und Opfer seines umwerfenden Charmes. Sie schreibt eine glühende Hymne, die den Ausverkauf seines Premierenkonzerts sicherstellt.

      Am Morgen der Aufführung hört Paganini Charlotte singen und verliebt sich in ihre Stimme. Er will sich ihr zu erkennen geben und beginnt selbst, die Geige zu spielen. Nun sieht Charlotte hinter die Maske des Musikers und verliebt sich ihrerseits in ihn.

      Beim Konzert lässt Paganini auf sich warten. Im überfüllten Opernhaus schlägt die Spannung in Unruhe um. Aber Paganini bleibt verschwunden und Watson sieht sich bereits im Gefängnis, als plötzlich eine Geige im Foyer erklingt. Der Maestro betritt den Saal, bewegt sich spielend durch die Reihen auf die Bühne zu. Die Menge tobt, Frauen werden ohnmächtig und selbst der König zeigt sich in seiner Loge. Auf dem Höhepunkt des Konzerts holt Paganini Charlotte auf die Bühne und spielt ein ergreifend schönes Stück mit ihr – und für sie. Stürmischer Applaus ist die Folge.

      Draußen ist das Publikum so in Aufruhr geraten, dass Urbani Charlotte schnell in eine Kutsche setzt, angeblich um sie zu beschützen. In Wirklichkeit aber, um die Liebenden zu trennen, weil er fürchtet durch Charlotte die Kontrolle über Paganini zu verlieren. Sobald sie aus dem Weg ist, besorgt der Manager seinem Künstler eine Hotelsuite, um ihren Erfolg zu feiern. Paganini versteht nicht, warum Charlotte ihnen nicht gefolgt ist und zieht sich zurück. Urbani gelingt es, dem berauschten Geiger ein Mädchen zuzuführen, das Charlotte ähnlich sieht.

      Am nächsten Morgen erhält Charlotte einen Brief, der sie bittet ins Hotel zu kommen. Charlotte eilt zu Paganini, aber als sich die Schlafzimmertür öffnet und das Mädchen der letzten Nacht herauskommt, bricht ihr das Herz. Paganini versteht sofort, was passiert ist, und läuft ihr nach. Wütend entlässt er seinen Agenten, der das spöttisch zur Kenntnis nimmt. Paganini versucht, Charlotte von Urbanis Schuld zu überzeugen, aber sie will ihm keinen Glauben schenken.


      Vor dem Hotel erwartet sie eine wütende Menge, empört über die Gerüchte über sie und Paganini, angestachelt von einem Artikel Ethel Langhams, die in ihrer Zeitung ausführlich von einer Affäre mit der angeblich Minderjährigen berichtet hat. Die Polizei nimmt die beiden in Gewahrsam, Watson kann seine Tochter abholen, aber Paganini wird von seinen Zellengenossen verprügelt, ehe er sich dann doch von Urbani auslösen lassen muss.

      Verzweifelt versucht Paganini, Charlotte zurückzugewinnen. Urbani unternimmt nichts, um seinem Herren zu helfen...



      Über die Produktion





      Der Blickwinkel

      Regisseur und Drehbuchautor Bernard Rose und Hauptdarsteller David Garrett wollten zeigen, dass Niccolò Paganini der erste echte Rockstar der Musikgeschichte war und dessen Leben aus eben dieser Perspektive erzählen. Der Film soll nicht als Lebensabschnitte abhakendes Bio-Pic verstanden werden, sondern als sehr lebensnahes, den Fakten verpflichtetes Porträt eines großartigen Komponisten und Geigenvirtuosen, der seine Karriere selbst in die Hand nahm und einen Mythos um sich baute, dem er schließlich selbst verfiel.

      Der Liebesfilm

      Auf zweiter Ebene funktioniert DER TEUFELSGEIGER als Liebesfilm. Zunächst ist Paganini noch ein Mann ohne Halt. Ein Besessener – sei es im Geigenspiel, im Umgang mit Geld, mit seiner Gesundheit oder auch den Frauen. Er ist ein Mann, der die Frauen liebt – besser, sie benutzt, um seinen Liebes- und Lebensdurst zu stillen. Weil er sein Pendant noch nicht gefunden hat – und sich selbst auch noch nicht. Als er sich schließlich verliebt, ist es in eine junge Frau mit einer unheimlich schönen Stimme. Die Liebe zur Musik ist das verbindende Element.

      Das Drehbuch

      Paganinis Leben zu recherchieren, stellte für Bernard Rose keine wirklich große Herausforderung dar, ist das Leben des Musikers doch umfangreich dokumentiert. Das Skript stand relativ schnell, beim Drehen hat Rose seinen Schauspielern viel Improvisationsfreiraum gelassen. Von wesentlicher Hilfe war auch der Input David Garretts, der vom Leben eines tourenden Geigers weiß, dieses atemlose Leben tagtäglich lebt und so viel eigene Erfahrung beim Entwickeln des Stoffes mit einbrachte.

      Der Regisseur

      Bernard Rose ist ein vielseitiger Filmemacher. Mit MR. NICE ist ihm eine lässige Filmbiografie über das abenteuerliche Leben des legendären Cannabis-Schmugglers Howard Marks gelungen, mit CANDYMANS FLUCH ein intelligenter Gänsehaut-Schocker und mit LUDWIG VAN B. – MEINE UNSTERBLICHE GELIEBTE eine imposante Mischung aus Thriller und barockem Musikfilm. A priori sprachen für den Londoner, der bereits früh in seiner Karriere schon weg- und stilweisende Musikvideos, unter anderem für Frankie Goes to Hollywood, realisiert hat, aber zwei Dinge: Einerseits besitzt er ein hervorragendes Verständnis für alle Arten von Musik, andererseits ist er ein ausgewiesener Geschichtsfan. Er war der ideale Mann, diesen Film zu drehen, der das Gestern elegant mit dem Heute verbindet und der eine klassische, heute noch gültige Geschichte modern und zeitgemäß zu erzählen versteht.


      Der Hauptdarsteller

      David Garrett, der hier sein Debüt als Schauspieler in einem Kinofilm gibt, war für den Part des Niccolò Paganini gesetzt. Wer hätte den Geigenvirtuosen auch besser verkörpern können? Und er war es schließlich auch, der Produzent und Film House Germany-Gründer Christian Angermayer ursprünglich die Idee zu einem Film über Paganini unterbreitete. Dabei sollte ein Film entstehen, der über die Person in seiner Zeit hinausgeht. Das Allgemeingültige seiner Biografie wurde gesucht, die Schnittstellen zwischen Paganini und Garrett gefunden.

      Die Nebenrollen

      Bernard Rose fand die richtigen Schauspieler, die David Garrett perfekt unterstützen. Da ist vor allem Jared Harris, der als mephistophelischer Agent Urbani David Garrett fast den gesamten Film lang nicht von der Seite weicht. Aber nicht nur Leinwandpräsenz und Handwerk waren gefragt, sondern auch musikalisches Können. Die Darsteller der Schlüsselrollen sollten einen Bezug zur Musik haben. Christian McKay etwa, den man aus DAME KÖNIG ASS SPION kennt und der John Watson spielt, ist selbst ein hervorragender Pianist. Im Alter von 16, 17 Jahren musste er sich entscheiden, ob er Konzertpianist oder Schauspieler werden wollte. Oder Andrea Deck, die als dessen Tochter Charlotte zu sehen ist. Sie wurde von den Casting-Agenten John und Ros Hubbard entdeckt. Über 40 ausgebildete junge Sopranistinnen bzw. Schauspielerinnen – eine schwer zu findende Kombination – ließen sie vorsprechen respektive -singen, ehe sie Deck ausfindig machten.

      Veronica Ferres

      Veronica Ferres, eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen – ob als Muse des Malerfürsten KLIMT, als Nelly Kröger-Mann in DIE MANNS – EIN JAHRHUNDERTROMAN oder DAS SUPERWEIB – spielt nicht nur die Mätresse von John Watson, sie fungierte auch mit ihrer Firma Construction Film als Koproduzent. Begeistert von David Garrett und Bernard Rose, war sie sofort davon überzeugt, dass dieser Stoff ein internationales Publikum ansprechen würde. Charmant legt sie den Part der Elisabeth Wells an und glänzt als moderne Frau im historischen Ambiente.

      Die Schauplätze

      Der Hauptteil der Handlung spielt in London, hier steht Paganini am Höhepunkt seines Erfolgs. Nach London wurde jedoch nicht gereist – weder für Außen- noch Innenaufnahmen. Gedreht wurde die deutsch-österreichische Koproduktion im August und September 2012 unter anderem in und um Wien und in den Rosenhügelstudios, im Palais Pallavicini, im Schönbrunner Schlosstheater, in der Hofburg, der Nationalbibliothek, der Spanischen Hofreitschule, im Theater an der Wien, am Zentralfriedhof sowie in der Benedek-Kaserne in Bruckneudorf, wo die Taverne im heruntergekommenen Londoner East End entstand. In den Bavaria-Studios in München Geiselgasteig errichtete Szenenbildner Christoph Kanter (DAS WEISSE BAND, CACHÉ) einen Großteil der Bauten von London wie das Haus Watson und Covent Garden. In Italien boten die Parkanlage des Castello di Racconigi und die Tenuta Berroni malerische Kulissen, in Regensburg das Schloss St. Emmeram.

      Es war den Filmemachern wichtig, den Zuschauern den großen Unterschied vor Augen zu führen zwischen dem postnapoleonischen Europa, das noch vor der industriellen Revolution steht und eine gewisse Lieblichkeit besitzt, und dem brodelnden London, in dem Kohlestaub in der Luft hängt. Solche Szenen bedingen beste technische und logistische, sprich „kontrollierbare“ Voraussetzungen, die man eigentlich nur im Studio vorfindet.

      Hafen im Nebel

      Der Londoner „Fog“ ist eine Mischung aus Nebelmaschinen und computergenerierten Effekten. Gedreht wurde in den von Christoph Kanter entworfenen Sets hauptsächlich in der Halle 12 der Bavaria. Hier stand auch das Haus der Watsons. Die Hafenszene, in der Watson vergeblich auf die Ankunft Paganinis wartet, verantwortete die gefragte VFX-Firma Scanline. Real war da ausschließlich das Deck, auf dem die Schauspieler stehen.

      Zwei Arten von Licht bestimmen primär die Optik des Films. Auf dem Kontinent herrscht klares Licht, London „verschwindet“ im vom Ruß geschwängerten Nebel. Die berühmten Bilder des großen Romantikers William Turner – etwa seine Schiffe im Sonnenuntergang oder das Parlament im Nebel – dienten Bernard Rose, der auch als Chefkameramann fungierte, als Inspiration.

      Die Kostüme

      Größter Wert wurde auch auf die Authentizität der Kostüme gelegt, die Birgit Hutter (NORDWAND, GOETHE!) verantwortete. Die Wiener Kostümbildnerin hat es verstanden, korrekt in der Zeit zu sein und gleichzeitig den Bezug zu heute darzustellen. So gab es damals durchaus schon Sonnenbrillen. Wenn Paganini also mit seiner Sonnenbrille und dem Taschentuch vor dem Mund in den Londoner Nebel tritt und man dabei an Michael Jackson denkt, ist das eine Assoziation, die man ruhig haben darf. Die Kostüme der Hauptdarsteller wurden maßgeschneidert, viele weitere in ganz Europa geliehen. Eine höchst aufwändige Aufgabe, galt es doch, neben den Sprechrollen mehr als 2000 Komparsen entsprechend auszustatten.



      Statement von Bernard Rose






      „Würdest du gerne einen Film über Paganini machen?” Meine englischen Agenten Jenne Casarotto und Rachel Holroyd aßen mit mir zu Mittag, als Rachel mich mit dieser Frage überraschte. Ohne lange zu überlegen stimmte ich zu – und das obwohl ich über Paganini nichts wusste, außer dass Liszt, später Rachmaninov und dann sogar Andrew Lloyd Webber auf seine Kompositionen zurückgegriffen haben.

      Ein Treffen mit Rosilyn Heller, eine der Produzentinnen, wurde in Los Angeles anberaumt. Vor dem Lunch hatte ich mich noch ausführlicher mit Niccolò Paganini beschäftigt. Ich stellte fest, dass er der bedeutendste Musiker der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war. Berühmter als seine Zeitgenossen, Beethoven und Schubert beispielsweise. Wir kennen natürlich die berühmten Komponisten jener Tage, aber damals wie heute sind es die Künstler, die auftreten, die im Fokus des Interesses stehen. Paganini war ein Geigenvirtuose, der das Publikum in seinen Bann schlug. Er beherrschte sein Instrument so überragend, dass man allgemein zur Überzeugung gelangte, er hatte seine Seele an den Teufel verkauft, um so übermenschlich spielen zu können. Er nutzte Dutzende technischer Tricks, die heute beim Geigenspiel Standard sind – wie zum Beispiel Doppelgriffe und Pizzicati mit der linken Hand –, damals aber noch unbekannt waren. Er war der erste Musiker, der auf Tournee ging und die Menschen in ganz Europa begeisterte. Doch sein Vermögen zerrann ihm zwischen den Fingern. Er starb verarmt, fast vergessen. Kurzum: Er war der erste Rockstar der Welt. Den Faustischen Pakt, den er vielleicht oder vielleicht auch nicht geschlossen hat, treibt meiner Meinung nach noch Musiker bis zum heutigen Tag in Versuchung.

      Entsprechend lautete dann die Story, die ich Ros und ihrer Produktionskollegin Gabriela Bacher pitchte. Gabriela leitet die Produktionsfirma Summerstorm Entertainment, die wiederum in Christian Angermayers Film House Germany beheimatet ist. David Garrett, ein guter Freund Christians, schlug diesem vor, einen Film über Paganini zu machen.

      David Garrett ist nicht nur Geigenvirtuose und ein Riesenstar in Deutschland, wo er klassische Konzerte gibt, sondern auch ein Mann der mit Crossover-Rock-Acts begeistert. Zudem sieht er unverschämt gut aus. Ich sagte also: „Lass ihn mich treffen und mit ihm besprechen, was er machen möchte”. Also wurde ein Treffen mit David vereinbart. Ich war sofort davon überzeugt, dass David für dieses Projekt der richtige Mann war. Obwohl er vor Selbstvertrauen strotzt und gerne markig auftritt, ist er sehr emotional und sensibel. Und vor allem versteht er es, wie Paganini Geige zu spielen – wahrlich grandios! Wäre das nicht gegeben gewesen, hätte es meiner Meinung nach gar keinen Film gegeben.

      David versteht es, uns zu vermitteln, wie begeistert das Publikum auf Paganinis Spiel in den 1830ern wohl reagiert hat. Ich machte mit David ein paar Aufnahmen – er spielte Geige und wir unterhielten uns. Sie überzeugten uns alle. David hatte das Zeug dazu, etwas Einzigartiges zu schaffen. Er weiß vom Leben eines tourenden Geigers und brachte viel eigene Erfahrung beim Entwickeln des Stoffes mit ein – und das war beim Drehbuchschreiben überaus hilfreich.

      In den 1970ern wurde ich erstmals auf die Filme von Ken Russell aufmerksam, cineastische Fantasien wie DIE TEUFEL oder TSCHAIKOWSKI – GENIE UND WAHNSINN. Russell war ein Naturtalent und ein brillanter Filmemacher, der ein enzyklopädisches Wissen über klassische Musik besaß und einen geradezu missionarischen Eifer an den Tag legte, diese Art von Musik populär zu machen. Er wollte sie dem steifen Ambiente der Stehkragen entreißen. Er hielt nichts von dem Begriff „hohe Kunst”. Russell hasste „langweilige” Historiendramen und benutzte die Vergangenheit stets nur als Sprungbrett in die Zukunft. Er versah seine Filme immer mit Humor, Elan und Passion. All das sollte von den Emotionen zeugen, die die Komponisten, die er feierte, befeuerten. Damals wurden seine Filme gerne als manieriert und „durchgeknallt” abgetan, aus heutiger Sicht betrachtet sind sie jedoch überaus mutig und bewegend. So dachte ich also an Russell, wie ich zu überlegen begann, wie ich mich Paganini nähern sollte. Besonders weil wir uns im Film ganz zu Beginn der Romantik befinden und Paganinis Geschichte gut zum Goethes „Faust” – dem zentralen romantischen Text – passt.

      Gabriela gelang das Kunststück, ein so ungewöhnliches und ambitioniertes Projekt innerhalb kürzester Zeit finanziert zu bekommen, während wir uns mit Davids mörderischem Tourneekalender herumschlugen. Deutsche und österreichische Filmförderungen unterstützten den Film, entsprechend drehten wir auch in Bayern und Österreich. Der Film selbst spielt freilich hauptsächlich in London, aber Dank unseres brillanten Produktionsdesigners Christoph Kanter konnten wir die Themse-Metropole in den Bavaria Studios nachbauen. Seine Arbeit und die der Kostümdesignerin Birgit Hutter gaben dem Film den richtigen Look, nie kommt in DER TEUFELSGEIGER das Gefühl von Muffigkeit auf.

      Jared Harris ist einer der besten Schauspieler seiner Generation und schon seit einiger Zeit mit mir befreundet. Mit seinem Bruder James habe ich schon zweimal gearbeitet. Es war also keine schwierige Entscheidung, ihm die Rolle des Urbani anzubieten, der möglicherweise der Teufel ist. Urbani ist keine fiktive Figur, aber er war in Wirklichkeit Paganinis Diener. Jared hatte viele gute Ideen für den Part, zudem war er überaus charmant und klug. Wir einigten uns beide darauf, dass Urbani Paganini nur das gibt, was er will, obwohl er oft weiß, dass das nicht klug ist. Entsprechend lehnt er sich auch immer wieder gerne entspannt zurück und sieht lächelnd dabei zu, wenn Paganini mit dem Kopf gegen die Wand läuft. Dies ist natürlich das Konzept von Goethes „Faust”. Urbani ist Mephisto, der Mann der die dunkle Seite repräsentiert, aber er ist dabei nicht notwendigerweise böse. Ich ermutige meine Darsteller immer zu improvisieren und so war es Jared, der viele gute Dialogzeilen mit einbrachte. Meine liebste davon lautet: „Ich bin nicht der Teufel, ich diene dem Teufel und du bist mein Herr”.

      Da David selbst Geige spielt, wollte ich auch, dass der Rest des Ensembles seine musikalischen Aufgaben selbst meistert – kein geringes Unterfangen, denn die Rollen erfordern alle extrem gut Musiker. Christian McKay ist nicht nur ein vorzüglicher Darsteller, mit dem ich schon bei MR. NICE kooperiert habe, sondern auch ein Pianist, der Konzertniveau besitzt. Er tut nicht so, als würde er das Scarlatti-Stück intonieren, während der Gerichtsvollzieher seine Möbel abholen lässt – er spielt wirklich. Zudem besitzt Christian ein großes komisches Talent und hat den Part des geplagten Promoters Watson mit viel Energie und höchst sympathisch ausgefüllt. An diesem Punkt ist es wichtig zu vermerken, dass die ganze Geschichte um Watson und dessen Tochter, die sich in Paganini verliebt, höchst authentisch ist. Man kann sich über diese Liaison ausgiebig in den Londoner Zeitungen jener Zeit informieren. Charlotte Watsons Name ist tatsächlich auf einem Spielplan Paganinis zu lesen und sie hat sich später auch auf eine Tournee durch die USA begeben – nachdem der Skandal um ihre Affäre mit dem Virtuosen ihrer Karriere einen kräftigen Schub versetzt hatte.

      Für Charlottes Part brauchten wir eine junge Frau mit einer überragenden Sopranstimme, die das Gefühl von Frische und Unschuld transportiert (damit der Teufel sie korrumpieren kann). Ros und John Hubbard, unsere Casting-Chefs in London, hörten sich in England jede nur erdenkliche junge Sängerin und Schauspielerin an und präsentierten uns dann die perfekte Wahl: Andrea Deck. Ich traf mich mit Andrea, sie sang vor und wir waren uns alle gleich einig, dass sie die ideale English Rose sei. Dabei stammt sie aus Detroit, Michigan. Sie hat uns wirklich zum Narren gehalten. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass ihr eine glanzvolle Karriere bevorsteht.

      Joely Richardson und Olivia d’Abo sind beide sehr gut mit mir befreundet und es war mir eine große Ehre, als sie zusagten, in meinem Film mitzuwirken und sehr saftige Parts übernahmen. Joely spielt – ganz gegen ihren Typ besetzt – eine knallharte Londoner Journalistin und zeigt dabei ihr komödiantisches Talent, während Olivia, üblicherweise auf witzige Parts spezialisiert, eine sehr ernste Demonstrantin, eine Suffragette, verkörpert, die Paganinis Exzesse lautstark und vehement anprangert. Obendrein hatten wir noch das Privileg, Veronica Ferres engagieren zu können, die in den Part von Watsons Mätresse schlüpft. Sie überzeugt mit einer wunderbar präzisen schauspielerischen Leistung, in der sie die Tücken und Freuden im Leben einer Stiefmutter begreiflich macht.

      David Garrett und Franck van der Heijden adaptierten Paganinis Musik. Wir sind mit den Arrangements des Maestros sehr frei umgegangen – zumal auch viele wohl so gar nicht von Paganini stammen und Komponisten über die Jahrhunderte sich stets sehr frei seiner unvergesslichen Töne bedient haben. David und Franck griffen zudem immer wieder auf Schubert zurück, im Besonderen auf dessen „Erlkönig”, der als Urbanis Thema dient.

      Meine Liebe zur Improvisation bezieht sich nicht ausschließlich auf die Schauspieler. Ich liebe es, auch mit der Kamera zu „improvisieren”, ich folge den Darstellern einfach gerne, zwinge sie nicht, genaue „Markierungen” einzuhalten. Das hat dazu geführt, dass ich mein eigener Chefkameramann wurde. Diese Aufgabe auszufüllen, wäre mir jedoch nicht ohne meinen Lichtdesigner Ron Forsythe möglich. Ron leuchtete die Sets in den Bavaria Studios aus, während dem Team von Scanline die Aufgabe zufiel, die zahlreichen Green-Screen-Aufnahmen mit computergenerierten Bildern zu füllen. In diesem Zusammenhang muss auch meine erste Kameraassistentin Kirsti Abernethy genannt werden, die es stets schaffte, meine Bilder scharf zu halten, obwohl ich dazu tendiere, meine Kamera ohne Vorwarnung wild herumzuschwenken. Wir wollten London so zeigen, wie es sich zur Zeit der industriellen Revolution darbot – verschmutzt und grau. Der sogenannte „London Fog” bestand zum große Teil aus Kohlenstaub und entsprechend schwebten uns verschwommene, rauchige Bilder, darunter ebensolche spektakulären Sonnenuntergänge vor, die man aus den Gemälden des Romantikers William Turner kennt. Normalerweise schneide ich auch meine Filme selbst, aber diesmal wurde ich von Britta Nahler bestens unterstützt, die den Film schon während des Drehs zu montieren begann. Sie leistete dermaßen gute Arbeit, dass ich ihren Schnitt in der Postproduktion weitgehend unangetastet ließ.

      An dieser Produktion zu arbeiten, war mir ein pures Vergnügen, bei dem wir von Crews in Wien, München und Turin bestens unterstützt wurden. Ich hoffe, dass dem Publikum diese Version von „Faust”, gefiltert durch Paganini und unterfüttert mit einer Dosis Michael Jackson, gefallen wird.







      Über Niccolò Paganini






      Eine schlanke Gestalt betritt die Bühne, gewandet im schwarzen Frack. Langes, wehendes Haar rahmt das markante Gesicht, lebhaft funkeln die Augen, ein geheimnisvolles Lächeln umspielt den Mund. Ein Mann, ganz sich und seiner Kunst verpflichtet – Niccolò Paganini. Ein Ausfallschritt mit dem linken Fuß, eine behände Drehung des Oberkörpers. Dann klemmt er sich seine Geige unters Kinn und lässt den Bogen über die Saiten fliegen.

      Rasende Doppelgriff-Kaskaden, geisterhaft pfeifende Töne, ungehört, unerhört... Dann noch Pizzicati mit der linken Hand. So kann kein Sterblicher spielen! Der Leibhaftige selbst muss seine Finger im Spiel haben.

      Aber was war das Unglaubliche an seinem Spiel? Paganini bot den Hörern etwas, was sie bis dahin noch nicht gehört hatten, nicht kannten. Dabei waren die technischen Raffinessen und Finessen nicht wirklich neu. Doppelgriffe, springende Stricharten und die Kunst der flötenähnlich klingenden Flageoletttöne finden sich bereits in Kompositionen von Paganinis Vorgängern. Paganini reizte die spieltechnischen Möglichkeiten aber weiter aus, trieb sie ins Extreme. Er war ein Meister der Doppelgriffe, er kombinierte Flageoletttöne, zupfte die Begleitstimme mit den Fingern der linken Hand.

      Eine Spezialität von Paganini war die Scordatur, das bewusste Umstimmen der Saiten. Es erlaubte ihm, hochvirtuose Stücke in Tonarten zu spielen, die bei normaler Stimmung der Geige eher unbequem zu greifen sind. Außerdem verlieh dieses Umstimmen seiner Geige eine besondere Klangfarbe, die Paganini bevorzugte, wenn er Stücke auf nur einer einzigen Saite spielte.

      Diese Kunst beherrschte Paganini bis in die höchsten Lagen so perfekt, dass man munkelte, er habe sie im Gefängnis erlernt, wo er seine Strafe absaß, nachdem er seine Geliebte ermordet hatte. Im Laufe der Jahre seien alle Saiten bis auf eine gerissen...

      Paganini hat nur wenige Kompositionen zu Papier gebracht – wohl aus Angst, jemand könne seine Kunst nachahmen. Diese Werke enthalten Griffe, die einem Geiger einiges an Gelenkigkeit abverlangen. Augenzeugen berichten, Paganini sei in der Lage gewesen, die einzelnen Glieder seiner Finger mühelos in alle nur erdenklichen Richtungen zu verbiegen. Hatte der Teufelsgeiger eine besondere Hand? War eine Erbkrankheit das Geheimnis seiner Virtuosität?

      Fest steht, dass Paganinis Spielweise einzigartig war. Als Autodidakt hatte er sich eine ganz eigene Technik beigebracht. Vielleicht liegt hierin ein Schlüssel zu Paganinis Erfolg. Seine unkonventionelle Haltung – die Oberarme dicht am Körper, das rechte Handgelenk stark angewinkelt – erlaubten ihm bislang unbekannte Grifftechniken.

      Paganinis Geigenspiel beschränkte sich aber nicht nur auf akrobatische Kunststücke. Er verstand es, selbst mit einfachsten Melodien das Publikum zu rühren. Mal ließ er die Geige singen, dann wie den Aufschrei einer gequälten Seele klingen, um im nächsten Moment in wild aufpeitschenden Freudenjubel auszubrechen.
      Beim Publikum gipfelten seine musikalischen Exzesse nicht selten in Tränenausbrüchen oder Ohnmacht. Speziell auf die Damenwelt übte Paganinis Musik eine stark erotisierende Wirkung aus. Dass Paganini Macht über die Gefühle seiner Zuhörer hatte, machte ihn unheimlich.

      Paganini gefiel sich in der Rolle des Teufelsgeigers – schließlich lockte sie zahlreiche Schaulustige ins Konzert, was wiederum den Geldbeutel füllte. Also machte er die dämonische Aura zu seinem Markenzeichen. Er kleidete sich entsprechend, reiste stets in einer schwarzen Kutsche und spielte nachts auf dem Friedhof für die Toten. Er war ein Genie in Sachen Selbst-Marketing – ein Wegbereiter, ein Vorbild für heutige (Rock-)Stars.

      Das Geheimnis von Paganinis Erfolg war untrennbar mit seiner Musik und der eigenen Person verbunden. Als diabolischer Geiger traf Paganini den Nerv seiner Zeit, in der sich romantisches Lebensgefühl mit der Sehnsucht nach dem Teuflischen verband. So wurde der Mythos vom Teufelsgeiger zur Legende, die bis heute ihresgleichen sucht.

      Susanna Felix



      Interviews & Anmerkungen



      Interview mit David Garrett






      Was fasziniert Sie persönlich an der Figur Niccolò Paganini?

      Paganini war ein genialer Geiger, aber nicht nur das. Er ist ein Mythos. Mit ihm beginnt eine komplett neue Ära, was die Wahrnehmung eines Künstlers betrifft. Mit Paganini beginnt die Rede vom „Virtuosen“ in mystifizierender Form. Seinem Ausnahmetalent wurden Wunderkräfte und alle möglichen übernatürlichen Fähigkeiten zugeschrieben bis hin zum Pakt mit dem Teufel. Dass Virtuosität in erster Linie das Ergebnis harter Arbeit und konsequenter Disziplin ist, tritt dabei völlig in den Hintergrund. Da sehe ich schon gewisse Parallelen zur Situation heute und auch zu mir selbst.

      Gibt es weitere Parallelen zwischen Ihnen und der Figur des Paganini, mal abgesehen davon, dass Sie beide Virtuosen auf der Geige sind?

      Paganini war extrovertierter und selbstdarstellerischer, als ich es bin, aber ich kann diese Ansätze natürlich auch bei mir erkennen. Wir haben alle unterschiedliche Charaktereigenschaften in uns. Es ist immer nur die Frage, was du davon zeigst. Ich habe mich am Drehbuch orientiert, aber natürlich spielen mein Leben und meine Persönlichkeit in die Rolle mit hinein. Das ist ja auch der authentische Weg, eine Figur zu inszenieren, anders geht es gar nicht. Andererseits leistet sich mein Filmcharakter so einiges, was ich mir selbst nicht rausnehmen würde: Paganini lebt im Unterschied zu mir seine cholerischen Züge ziemlich ungehemmt aus, da nimmt er nicht viel Rücksicht. (lacht)

      Wie authentisch empfinden Sie den Film und Ihre Darstellung?

      Paganini ist eine sehr komplexe Figur. Er selbst hat – vielleicht ganz bewusst? – nichts geschrieben. Tagebucheinträge oder andere Selbstzeugnisse gibt es von ihm nicht. Dennoch ist ein Großteil seiner Biografie historisch belegt. Wir wissen genau, wo er was gespielt hat, mit wem er in Kontakt war, wie er auf sein Publikum gewirkt hat, ja sogar in welcher gesundheitlichen Verfassung er war. Insofern ist der Film so realitätsnah wie möglich, bindet aber natürlich die zahlreichen Mythen um Paganini mit ein – denn die sind ein Teil seines Lebens. Aber es ist praktisch kaum möglich, den „Menschen“ Paganini vom „Mythos“ Paganini zu unterscheiden, selbst auf Grundlage der geschichtlichen Quellen wie Zeitungsberichten oder Kommentaren von Zeitgenossen.

      Können Sie trotzdem etwas über den Menschen Niccolò Paganini sagen?

      Er war sehr charismatisch. Er war ein Lebemann. Viele Frauengeschichten wurden ihm angedichtet. Er hatte sicherlich auch Probleme mit Spielsucht, Krankheiten und Drogen, mit Drogen allerdings erst später in seinem Leben.



      Was bewundern Sie an Paganini musikalisch?

      Paganini ist jemand, an dem man wächst. Wenn man Paganini als das Ultimo an Virtuosität bezeichnet – im Sinne von perfekter Technik und absoluter Beherrschung der musikalischen Ansprüche – dann muss man seine Werke als solche betrachten, die man meistern muss, bevor man sich an Beethoven und Brahms wagt. Insofern habe ich eine sehr enge, respektvolle Beziehung zu Paganini als Interpreten, als Komponisten und eben auch als öffentliche Figur.


      Was war das Besondere, das Paganini von den anderen Musikern seiner Zeit unterschieden hat?

      Paganini war der erste Künstler, der die Geige als Solo-Instrument konzertfähig gemacht hat. Damals gab es viele Kammermusikkonzerte, aber die Geige, das Klavier oder andere Instrumente hatten noch nicht die Präsenz im Orchester. Paganini hat da revolutionär gewirkt: Plötzlich ist da jemand, der Stücke für die Geige schreibt, die einem buchstäblich den Atem stocken lassen, weil das Publikum optisch kaum nachvollziehen kann, was es hört. Seine halsbrecherischen Kompositionen plus das Tempo, indem er sie selbst präsentiert – man kann schon sagen: „performt“ – das alles hat die Geige und den Künstler zum Mittelpunkt erhoben.


      Dass Paganini die Geige und den Künstler zum Mittelpunkt gemacht hat, kam bei Kritikern nicht immer gut an…

      Mit Paganini erlebte die Geige eine musikalische Emanzipation, die natürlich viele Zeitgenossen vor den Kopf gestoßen hat, weil es die gängigen musikalischen Formate sprengte. Und da es offenbar ein menschlicher Reflex ist, das, woran man nicht gewöhnt ist, zunächst skeptisch zu beurteilen, waren viele Kritiker der damaligen Zeit sehr misstrauisch, was sein Können betraf. Und so war auch das Image des „Teufelsgeigers“ nicht mehr fern. Aber Paganini hat das nicht gestört. Er war klug genug, aus seiner schaurigen und faszinierenden Wirkung Nutzen zu ziehen. In jedem Fall hat er die Rolle des Geigen-Virtuosen auf legendäre Weise etabliert.


      Dabei hat Paganini selbst sein Image als „Teufelsgeiger“ nicht bewusst initiiert, oder?

      Nein, zunächst war diese Bezeichnung die Reaktion des Publikums und der zeitgenössischen Kritiker auf seine Auftritte. Da er etwas noch nie Dagewesenes gezeigt hat, gab es offenbar für viele nur eine „übernatürliche“ Erklärung für diese Art der Performance. Und da das 19. Jahrhundert ohnehin eine Schwäche für Schauergeschichten und Gruselromane hatte, verlangte der Zeitgeist nach einer „Hexengestalt“. Er hat mit diesem Image dann sicherlich kokettiert und ich glaube, dass es ihm sogar ein Stück weit Spaß gemacht hat. Und jeder Teenager kann den Namen Paganini auch heute noch irgendwie einordnen.


      ...weil Paganini Spaß daran hatte, den Mythos vom „Teufelsgeiger“ zu fördern…

      Ja, es ist faszinierend, wie er damit gespielt hat. Er hat beispielsweise gezielt die kürzesten Reiserouten zwischen seinen Konzerten gewählt und ist nachts in einem extremen Tempo gereist, sodass er den magischen Eindruck zusätzlich geschürt hat. Die Menschen dachten, er könne durch Zauber-Energien den Standort wechseln. Er hat da im Grunde sehr modernes „Medienmanagement“ betrieben, das finde ich schon ziemlich raffiniert!


      Warum haben Sie sich entschieden, an diesem Film mitzuwirken?

      Ich habe in der Vergangenheit viele Angebote bekommen aus Film und Fernsehen. Es war aber nie etwas dabei, mit dem ich mich identifizieren konnte. Ich bin kein ausgebildeter Schauspieler und deshalb musste es eine Geschichte sein, die ein Stück weit auch Parallelen zu meinem Leben hat. Und das war bei Paganini so. Vor drei Jahren, als ich beim Cannes Film Festival war, habe ich meinem Freund Christian Angermayer von meiner Film-Idee über Niccolò Paganini erzählt. Er war davon so begeistert, dass er vorschlug, gemeinsam mit Film House Germany das zu realisieren.


      Wie haben Sie sich in der Schauspielerei zurechtgefunden? Wie war die Arbeit mit Ihren Partnern?

      Wenn man so wie ich das Projekt gestartet und am Drehbuch mitgearbeitet hat, wenn man sich seit einem Jahr intensiv Gedanken über die verschiedenen Figuren gemacht hat, dann verbindet man die Charaktere im Film automatisch mit Personen, die einem persönlich nahestehen. Und das hilft dabei, ein Gefühl für die eigene Figur im Film zu entwickeln. Es war mir wichtig, dass ich in Charlotte und Urbani jemanden sehe, den ich kenne. Das sind alles Menschen, die in meinem Leben, in unserem Leben um uns herum sind. Wenn man das Drehbuch mitgestaltet, kann man das sogar noch pointieren und verfeinern und diese Charaktere ein Stück weit mit erschaffen.

      Wie groß war Ihr Einfluss auf das Drehbuch?

      Das Drehbuch hat mich sehr inspiriert, ich habe es ständig wieder gelesen, überarbeitet und Vorschläge gemacht. Während der ganzen Produktionsphase waren Bernard Rose und ich in sehr engem, produktivem Austausch und ich bin ihm dankbar für seine kreative Aufgeschlossenheit. Bernard hat die filmische, ich die musikalische Expertise in das Projekt eingebracht, das hat sich wunderbar ergänzt. Aber auch über die rein musikalischen Dimensionen des Films hinaus habe ich stark an der Storyline mitgearbeitet. Das war mir sehr wichtig, dass ich mich damit wohlfühle und dass das stimmig ist.

      Sehen Sie eine Verbindung zwischen Ihrer Arbeit als Musiker und der als Schauspieler?

      Ja, der musikalische und der schauspielerische Auftritt sind sich ähnlich: Du musst reagieren, gerade wenn du etwas wiederholst. Du übst vorher und versuchst dich bis ins letzte Detail vorzubereiten, aber im Endeffekt, wenn du auf der Bühne stehst und spielst, ist es immer eine einzigartige Situation, die so im „Training“ nicht vorweggenommen werden kann. Du bereitest dich also darauf vor, dann richtig reagieren zu können. Wenn ein Solo-Cello eine andere Fassung spielt, reagiere ich darauf, wenn mein Gegenüber einen Satz anders artikuliert ebenso. Man muss nur richtig zuhören und sich gut konzentrieren können, dann kann man auch spontan reagieren.


      Paganini und Sie haben nicht nur das Instrument gemeinsam, sondern auch ein starkes äußerliches Erscheinungsbild. Wie stark ähneln Sie dank Maske und Kostüm Niccolò Paganini?

      Paganini hatte ein sehr ungewöhnliches Erscheinungsbild, besonders für das Jahrhundert, in dem er lebte. Das hat er nicht dem Zufall überlassen.
      Sein „Look“ war sehr exzentrisch. Er hat nicht das getragen, was en vogue war, sondern seinen eigenen Stil geprägt, sich als Figur selbst erschaffen. Er hat sich nur Schwarz gekleidet, was natürlich die Gerüchte schürte, etwas Satanisches mit ihm zu verbinden. Er hat das Teufels-Image, das ihm anhaftete, äußerlich bestätigt, aber er muss auch von seiner ganzen Ausstrahlung her ein ungeheuer charismatischer Kollege gewesen sein. Für Maske und Kostüm haben wir uns an Skizzen oder Gemälden orientiert – da gibt es zum Glück viel. Das wurde dann soweit es ging auf mich übertragen.


      Das Verhältnis zwischen einem Künstler und seinem Manager ist immer sehr speziell und spielt auch im Film eine wichtige Rolle. Wie würden Sie die Beziehung zwischen Paganini und seinem Manager Urbani beschreiben?

      Ich glaube, die Beziehung zwischen Manager und Künstler ist nie nur freundschaftlich, das darf sie auch gar nicht sein. Auch im Skript und im Film ist es eine ausgesprochen distanzierte Beziehung, die auf Respekt und Angst basiert. Aber ich glaube, sie schätzen sich bei aller Reserviertheit sehr. Der Manager im Film – ich sehe hier auch Ähnlichkeiten zu meiner eigenen Situation – ist derjenige, der Paganini anspornt und sich Gedanken über den nächsten strategischen Schritt in der Karriere macht. Das ist sicherlich oft vorteilhaft, man möchte das auch als Künstler, denn Stagnation bedeutet das Aus. Auf der anderen Seite ist es unmöglich, unter diesen Voraussetzungen ein echtes Privatleben zu führen oder eine Normalität mit einem ausbalancierten Rhythmus zu haben. Für diese Beschneidung der eigenen Lebensqualität hasst man seinen Manager ein Stück weit. Auf der anderen Seite weiß man, dass er etwas tut, das karrieretechnisch unverzichtbar ist.


      Im Film überzeugt Manager Urbani Paganini, eine Reise nach London anzutreten, die szenisch eine entscheidende Rolle spielt...

      Ja, weil Urbani Paganini mit diesem Reisevorschlag kompromisslosen Erfolg seiner Kunst in Aussicht stellt. Mailand und Paris waren schon erobert, Wien auch, und so blieb als nächste logische Station London. Als aggressiver Manager wollte Urbani diese Stadt natürlich nicht auslassen.


      Was hofften die beiden in London zu finden?

      Aufmerksamkeit. Paganinis Manager verspricht ihm ein riesiges Publikum und enorme Aufmerksamkeit. Jeder Künstler möchte gehört werden, jeder will so viele Leute wie möglich erreichen. Wenn man etwas zu bieten hat oder zumindest eine Aussage machen möchte, will man, dass die Leute einem zuhören. Paganini willigt ein und es entsteht ein Pakt zwischen diesen beiden, der bindend ist. Urbani braucht Paganini und Paganini braucht Urbani.

      Wie war das Zusammenspiel mit Jared Harris als Urbani?

      Wir haben Respekt voreinander. Das ist wichtig. Ich bin niemand, der reinkommt und sagt: „Hey, Leute, ich kann das super!“ Ich beobachte. Ich passe auf. Ich schaue mir gerne Leute an, die wissen, was sie tun. Und zum Glück sind viele am Set, die das Handwerk Schauspiel verstehen. Daran orientiere ich mich. Ich versuche nicht, mich mit den Profis zu vergleichen, aber ich schaue und höre aufmerksam zu. So ist eine gute Kommunikation vor wie hinter der Kamera entstanden.


      Welche Rolle spielt die Musik in dem Film?

      Die Musik soll die Story verstärken und umgekehrt. Das ist die optimale Symbiose. Paganini besticht durch seine Virtuosität auf der Geige. Das kann man wunderbar durch seine Musik zeigen, und wenn man einen Film über einen Musiker dreht, muss man ihn natürlich in Aktion sehen. Dabei ist es eine sensible Gratwanderung, die Geschichte zu erzählen, ohne die Musik dominieren zu lassen. Es ist also ein Musikfilm, aber kein Musikvideo.

      Werden wir im Film Kompositionen von Paganini im Original hören oder haben Sie etwas verändert?

      Manches haben wir überarbeitet. Was mir aber wichtig war: Der Geigenpart, der auch handschriftlich von Paganini notiert wurde, ist original geblieben. Was wir verändert haben, sind die Arrangements. Paganini hat für seine Orchestrierungen nicht immer die besten Arrangements gewählt. Vielleicht, weil er Geld sparen wollte. Er war öfter mal klamm, das ist überliefert. Da ich für den Film alle Möglichkeiten hatte, dachte ich, ich setze mich da mal dran und schreibe diese Arrangements neu. Natürlich für die Instrumente aus dieser Zeit. Auf hohem Niveau. So wie Paganini es geschrieben hätte, wenn er genug Geld gehabt hätte. Das war ein unglaublicher Ansporn.



      Zum Schluss: Kein Film ohne Liebesgeschichte. Was halten Sie von Paganinis Umgang mit Frauen?

      Paganini hatte die hübschesten, reichsten und erfolgreichsten Frauen auf Deutsch gesagt, „flachgelegt“. Er war verwöhnt. Was braucht es also, damit er sich verliebt? Für mich war ganz wichtig, dass Paganini Charlotte attraktiv findet, sich aber nicht sofort verliebt, sondern erst, als er ihre Stimme hört und ihr Talent sieht – etwas, das man weder kaufen noch sich erarbeiten kann, etwas, was auch er in sich trägt. Das ist die Verbindung zwischen den beiden, in der künstlerische und erotische Energien eine unglaublich starke emotionale Kraft entwickeln. Für einen Musiker ist die Musik eine emotionale Sprache.


      Interview mit Veronica Ferres



      Welche Kenntnisse über Paganini hatten Sie vor diesem Film?

      Ich wusste nicht mehr über ihn als die meisten. Das Bild, das ich von ihm hatte, war ein wenig schrill und verrückt. Ich habe keine Biographie gelesen, kannte nur einige seiner Stücke, viel wusste ich nicht.

      Wie kam es zu dem Zusammenspiel mit David Garrett?

      David Garrett und ich kennen uns seit einigen Jahren. Ich hatte einmal das große Glück, dass David bei mir Zuhause gespielt hat, ganz privat für Freunde. Ich bin ein großer Fan und Bewunderer seiner Kunst und wir gehen sehr herzlich miteinander um. Es gibt viele Parallelen zwischen David und Paganini. David stellt auf eine ganz andere Art Klassik modern dar und bringt sie somit auch einem jungen Publikum näher. So hat es Paganini seinerzeit getan, was sicher bahnbrechend war, dadurch, dass er als Star, als Solist, als Geigenspieler der erste Rockstar seiner Zeit war.


      Was zeichnet Ihre Rolle Elisabeth Wells im Besonderen aus?

      Ich gehöre im Film nicht zu den Frauen, die Paganini vernascht oder begehrt. Ich spiele Elisabeth Wells, die Geliebte von John Watson, des Impresarios von London, der Paganini aufgrund des Drängens seiner Geliebten nach London holt. Ich spiele eine Frau, die ihren Geliebten bedingungslos liebt und sich sogar von ihm übervorteilen lässt. Sie geraten in finanzielle Nöte, er nimmt den Familienschmuck von Elisabeth und verpfändet ihn, um die Bedingungen zu erfüllen, dass Paganini von Italien nach London kommt. Aber, Watson liebt Elisabeth ebenso innig.


      Stellt es eine Herausforderung dar, auf Englisch zu drehen?

      Bei den Witzen in den Pausen war es am Anfang schwierig, aber mittlerweile kenne ich auch ein paar gute…. Ich habe einen hervorragenden Dialect-Coach, die mit mir die Rolle vorbereitet hat und mir während der Drehtage zur Seite stand. Das ist entspannend und war sehr wichtig.


      Wie gestaltete sich die Arbeit mit Regisseur Bernard Rose?

      Bernard hasst es zu proben. Das war für mich noch einmal eine Herausforderung, als nicht native English Speaker. Bernard gibt dir als Schauspieler so unglaubliche Freiheit, dass es ein Genuss ist. Ich habe so eine Freiheit noch nie erlebt. An meinem ersten Drehtag begann es gleich mit einer sehr schwierigen Szene mit viel Text und er hat einfach nur gesagt „ich lade dich dazu ein, alles zu tun mit dem du dich wohlfühlst“. Das Set war wunderschön dekoriert, mit Kerzen und Seidenwäsche – es war auch noch eine Liebesszene gleich am ersten Tag mit „meinem Mann“, den ich noch nie getroffen hatte...

      ... der Regisseur ist zugleich auch Kameramann...

      Bernard macht auch selbst Kamera, was eine ganz starke Intimität zwischen Regisseur und Schauspieler ergibt. Eine wunderschöne Nähe, weil man weiß, er schaut ganz genau hin und bekommt alles mit. Das hat mir viel Ruhe gegeben und viel Kraft. Er gibt eine grobe Richtung vor und ansonsten sagt er „hole ich einfach die besten Leute und die wissen schon, was zu tun ist“. Ich habe immer gesagt, ich kann die Rolle nicht spielen, ich kann in einer fremden Sprache nicht improvisieren, das geht einfach nicht. Aber es funktioniert wunderbar. Wie er das Geheimnis hinbekommt, das muss man Bernard fragen.


      Wie haben Sie David Garrett als Schauspiel-Debütant erlebt?

      Ich habe ihn als sehr konzentrierten Partner und Kollegen erlebt. Bernard Rose passt genau auf. Er wollte nicht, dass David mit einem Schauspiel-Coach arbeitet, sondern sagte „ich nehme dich so, wie du bist und das wird funktionieren“. Ich habe es natürlich beobachtet und es funktionierte sehr gut.

      Wie können wir uns die Sets vorstellen?

      Die Sets sind Hollywood. Das ist einfach sehr beeindruckend. Ich bin am ersten Drehtag in das Haus von Watson und Elisabeth gekommen und habe mich wohl gefühlt, so vertraut, es stimmte einfach jedes Detail. Zum Beispiel wurden die Straßen im Studio mit echten Pflastersteinen gebaut, worüber die Pferdekutschen fuhren und die Bäume dahinter waren auch echt... Es ist ein großartiger Studiobau, den ich in diesem Maße noch nicht kannte. Und ich habe jetzt über 70 Filme gedreht.


      Hat die Musik eine Starbesetzung in diesem Film inne?

      Absolut. Zuerst einmal haben wir als Superstar David Garrett. David, der nicht nur Paganini spielt, sondern auch noch die Filmmusik komponiert. Dann haben wir die Musik, die von Bernard modern erzählt wird. So wie ich Bernards bisherige Filme kenne, gibt es einen ganz bestimmten Rhythmus zwischen dem Schnitt und der Musik und dem Tempo der Dialoge und dem Takt, den die Musik vorgibt. Wie das ineinander übergeht, wie er überblendet, wie er Musikszenen und Sprachszenen vermischt, ist eine große Gabe.



      Welches Genre trifft auf DER TEUFELSGEIGER am besten zu?

      Kein Biopic. Natürlich erfährt man gewisse Dinge über Paganini. Es ist jedoch ein Film über den ersten Rockstar der Welt, der sich damals schon durch die verhängnisvolle Beziehung zu seinem Manager auf etwas eingelassen hat, was dann außer Kontrolle gerät. Der Film stellt die Fragen: Inwieweit wird die Kunst wahrgenommen? Inwieweit ist man bereit, sich anderen anzuvertrauen? Inwieweit ist man darauf angewiesen? Und, was machen Menschen mit so einem Talent? Inwieweit verkauft der Künstler, um stattzufinden, einen Teil seiner Seele? Das ist eine Frage, die sich jeder stellen kann. Jeder Künstler, jeder Angestellte: Inwieweit gehe ich Kompromisse ein, um beruflich stattzufinden? Und wie zerstörerisch können Menschen sein, die sensible, verletzbare Künstler in der Hand haben. Wann stellen sie die eigenen Interessen über die der Kunst?

      Warum wurde Ihres Erachtens Paganini „der Teufelsgeiger“ genannt?

      Vielleicht war er nur deshalb zu solch einer außergewöhnlichen Leistung fähig, weil er ein so suchender und verzweifelter Mensch war und sich selber nicht wirklich annehmen und lieben konnte.

      Sie sind beim TEUFELSGEIGER auch Koproduzentin…

      Als ich von dem Projekt DER TEUFELSGEIGER erfahren habe, war ich sofort begeistert von dem spannenden Stoff. Das Buch sowie der Regisseur Bernard Rose und natürlich David Garrett haben mich vollkommen überzeugt, Teil dieses wunderbaren und wichtigen Projektes zu werden. Ich glaube sehr an die Zukunft von internationalen Koproduktionen im Kino und bin glücklich, mit diesem Projekt einen weiteren Schritt in diese Richtung gemacht zu haben.


      Interview mit Gabriela Bacher



      Was hatte Sie an der Idee zu diesem Film begeistert?

      Das zentrale Thema hier ist eine ganz modernes, heutiges: die Lust, die Kraft, der Hunger gehört zu werden, anerkannt zu werden für deine Kunst. Die Bereitschaft dafür alles andere zu opfern, Gefahr zu laufen, dem eigenen Mythos zu erliegen.

      Zu Paganinis Zeit waren Komponisten noch auf eine Stellung bei Hof angewiesen, sollten Auftragswerke verfassen. Paganini war einer der ersten, dem es gelang, mit seiner Musik auf Konzert-Tourneen zu gehen und davon gut leben zu können. Er war populär und unterstütze seinen Ruhm durch einen aufregenden Lebensstil und zahlreiche Gerüchte, die sich um ihn rankten.

      Paganini war nun mal ein Rockstar.


      Wie entstand die Idee zu diesem Film?

      Die Idee kam von David Garrett selbst und von Christian Angermayer, dem Gründer von Film House Germany, der Mutterfirma unserer Produktionsfirma Summerstorm Entertainment. Christian ist seit Jahren mit David Garrett befreundet. David kam auf ihn zu und meinte, er habe ein großes Idol, über das er gerne einen Film machen würde. Die Idee hat uns sofort begeistert, nun galt es, die Geschichte aus dem Blickwinkel zu erzählen, der die Relevanz zu heute hervorkehrt.

      Wie hat sich die Arbeit am Drehbuch entwickelt?

      Meine Produzenten-Kollegin Rosilyn Heller hatte einige hervorragende Vorschläge für Drehbuchautoren. Einen fand ich allerdings besonders bestechend: Drehbuchautor und Regisseur Bernard Rose.

      Ich schätze an ihm seine Herangehensweise an historische Stoffe und sein großes Musikverständnis. Bernard erzählt zwar geschichtlich informiert und auf den Punkt, aber nie zu ehrfürchtig vor der Vergangenheit oder verstaubt.

      Als wir uns mit Bernard trafen, stellte sich heraus, dass auch ihn der gleiche Aspekt an Paganini interessierte – und er hatte bereits eine zündende Idee, wie er die Geschichte erzählen wollte. Besser hätten wir es uns nicht wünschen können.

      Wie kam Danny Krausz ins Spiel?

      Ich kenne Danny Krausz seit Jahren und schätze ihn als äußerst sensiblen Prozenten mit viel Erfahrung bei Historien-, Musikfilmen und internationalen Koproduktionen. Bei der Berlinale 2012 beschlossen wir, den Teufelsgeiger als deutsch-österreichische Koproduktion realisieren zu wollen. Ein halbes Jahr später standen wir am Set. Wir waren ein tolles Team.

      Auf welche Zeit fokussieren Sie sich im Film?

      Wir konzentrieren uns auf die Zeit um 1830, der Zeit Paganinis großer Konzerte in London auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Um das in die richtige Relation setzen zu können, beschäftigen wir uns zwar auch mit seiner Jugend und dem Ende seines Lebens, aber im Mittelpunkt der Geschichte steht der Faustische Pakt, den Paganini mit seinem Agenten Urbani schließt.

      Gemeinsam schaffen sie einen Mythos um seine Person, der ihn zum ersten Superstar macht und Europa im Sturm erobern lässt.

      Aber dann verliebt sich Paganini in Charlotte, – über die Musik findet er die Nähe zu dieser jungen Sängerin, was Urbani zu Recht um seinen Einfluss bangen lässt.


      Warum ist David Garrett der perfekte Niccolò Paganini?

      Ich hätte diesen Film nie ohne David Garrett machen wollen. Wer versteht mehr von den Höhen und Tiefen eines Geigen-Virtuosen? Welcher Schauspieler hätte die Virtuosität so glaubhaft vermitteln können? Wer, wenn nicht David, kann die Relevanz von Paganini für das 21. Jahrhundert portraitieren?

      Gibt es Parallelen zwischen David Garrett und Niccolò Paganini?

      Es mag eine große Ähnlichkeit geben in der Vehemenz ihres Spiels – dieser unheimliche Drive, dieses Tempo, die technische Virtuosität.

      In beiden Viten spielt ein strenger Vater eine große Rolle, eine große Autoritätsfigur, von der man sich früh lösen muss.

      Wie David, galt Paganini zu seiner Zeit als sehr populärer Künstler. Er war zum Beispiel im ersten Salle Célèbre in Madame Tussauds Wachsfiguren-Kabinett. Wie David, war es ihm wichtig, ein großes Publikum zu erreichen. Und auch zu seiner Zeit gab es Kritiker, die ihm dies vorwarfen. Ich finde es allerdings wunderbar, dass David Garrett nicht nur die Berliner Philharmonie bespielt, sondern auch das Olympiastadion.


      Wann kam der Filmemacher Bernard Rose an Bord?

      Dass David Garrett Paganini spielen möchte, hat Bernard sofort gereizt. Bernard hat eine starke Affinität zur Musik, was sich in seiner Auseinandersetzung mit Beethoven in Filmen wie IMMMORTAL BELOVED oder der THE KREUTZER SONATA zeigt oder aber auch in den frühen Musikvideos zu „Frankie goes to Hollywood“ oder „UB40“; er selbst spielt hervorragend Klavier. In der Musik haben David und Bernard ihre gemeinsame Sprache gefunden – vom Austausch während der Drehbucharbeit angefangen über die Arbeit am Set bis hin zur Filmmusik von David und Franck van der Heijden.

      Wie wichtig war Ihnen die Authentizität in DER TEUFELSGEIGER?

      Es gibt nur eine Sache, in der wir historisch nicht ganz korrekt sind: Unser Paganini ist schöner...


      Interview mit Danny Krausz



      Wie sind Sie zu dem Filmprojekt gekommen?

      Ich kenne Gabriela Bacher schon sehr lange, wir standen schon als Freelancer zur selben Zeit in Österreich am Set – wenn auch an verschiedenen.

      Seit wann haben Sie konkret für dieses Projekt dann zu arbeiten begonnen?

      Während der Berlinale 2012 hatten wir uns wegen diesem Projekt das erste Mal getroffen. Das Drehbuch war in einem fortgeschrittenen Stadium, die Finanzierung lückenhaft vorhanden. Dafür gab es einen ziemlichen Zeitdruck aufgrund diverser Verpflichtungen unserer kreativen Heads. Es musste also sofort gehandelt werden.

      Warum haben Sie als Koproduzent Ihre Mitwirkung zugesagt?

      DOR FILM ist für Musikfilme bekannt. Musik ist eines unserer affinsten Themen, die immer wieder eine große Rolle spielen. Denken Sie nur an „Comedian Harmonists“ von Josef Vilsmaier, oder „Red Violin“ von Francois Girard, wie auch die hochgehandelte Doku über Jessye Norman von André Heller. Das und dann Gabriela Bacher, Bernard Rose und natürlich David Garrett sind die Beweggründe für mich gewesen.


      Was wussten Sie über Niccolò Paganini?

      Paganinis Leben hat mit Wien einiges zu tun und er ist hier sehr populär. Als Hofmusiker geehrt, war er Teil der österreichischen Musikwelt. Und Wien ist ja immer noch eine Hochburg der Musik, nicht zuletzt verfügt diese Stadt über die größte Musikuniversität der Welt.

      Kannten Sie David Garrett vor dieser Produktion?

      Ja aber nicht persönlich. Wie kann man ihn nicht kennen? Er ist ein Meister seines Fachs und hat auch darstellerische Qualitäten bewiesen. Sein Ehrgeiz, seine Eigenwilligkeit und sein Talent weisen viele Parallelen zu Paganini auf. Dass er Vater der Verfilmungsidee ist, liegt daher sehr nahe.

      War es schwer, in Österreich Partner für diese Verfilmung zu finden?

      Es war und ist nirgends leicht, Geldmittel für Verfilmungen in dieser Größenordnung in Europa zu finden. Gabriela Bacher hat diesbezüglich den Löwenanteil zu stemmen gehabt. Für uns war es in vielfacher Hinsicht eine perfekte Koproduktion. Schnitt, Kostüm, Ausstattung, Ton, schöne kleine Rollen und erhebliche Anteile der Drehorte aus Österreich – das sollten doch alle unterstützen, nicht? – und sie haben es alle auch gemacht!

      Was war die größte Herausforderung für Sie?

      Die Versprechen meinem Team gegenüber einzuhalten. Es ist das beste Team, das wir hier zu bieten hatten, angetreten und auch mein fixer Stab hat großes geleistet. Und am besten ist, wenn das alles im Hintergrund bleiben kann und die Produktion wie am Schnürchen läuft – dafür kann ich unseren Leuten nicht genug danken und auch für die Zusammenarbeit mit den wunderbaren deutschen Kolleginnen!


      Anmerkungen von Rosilyn Heller


      Es ist wenig überraschend, dass David Garrett, unser Star – selbst seit jungen Jahren ein Geigenvirtuose –, sich als Geistesverwandter Niccolò Paganinis sieht. Schließlich war auch jener, Jahrzehnte vor ihm, ein außergewöhnlicher Violinist und Komponist.

      Was David als Künstler treibt – genauso wie seine Kollegen über die Jahrhunderte –, ist der Wunsch, überragend zu musizieren. Er, wie seine Standesgenossen, ist von seiner Kunst besessen, vom Wunsch beseelt, vom Hunger getrieben, Anerkennung für ihre harte Arbeit und Leistung zu bekommen. Umso besser, wenn sich dann der Riesenerfolg einstellt und man vom Publikum verehrt wird.

      Genau an diesem Punkt setzt der Rockstar-Status ein. David hat ihn – Paganini hatte ihn.

      Für Paganini war der Weg nach oben nicht einfach. Früh in seiner Karriere brauchte er, trotz aller Leidenschaft und allen Talents, jemanden, der ihm den Weg zu dem Publikum wies, das ihn bewunderte. Auftritt Manager, Agent, ja „Teufel“ – jene Person, die alles möglich macht. Aber zu welchem Preis?

      DER TEUFELSGEIGER verfolgt einen Künstler auf dem Weg zur Unsterblichkeit, zeigt aber auch, was dafür zu zahlen ist. Die Gesundheit wird strapaziert, Drogen konsumiert. Liebe und Vertrauen stehen auf dem Prüfstand, die Wünsche des Publikums wollen erfüllt werden und dann sind da noch all die Kompromisse und Opfer, die der Künstler selbst bringen muss.

      Für Paganini bestand das größte Opfer darin, seine einzige wahre Liebe, Charlotte Watson, zu verlieren. Und die steht im Zentrum des Liebesdreiecks von DER TEUFELSGEIGER.


      Interview mit Christoph Kanter



      Was ist die größte Herausforderung beim Erstellen des Szenenbilds eines historischen Films?

      Das Geld. Wenn da genug zur Verfügung steht, kann man alles machen. Nachdem das aber niemals vorkommt, ist jedes Szenenbild für einen historischen Film immer ein Kompromiss aus dem verfügbaren Budget, der verfügbaren Zeit etc. etc.

      Was war beim TEUFELSGEIGER das schwierigste Set?

      Na ja, eigentlich das Gesamtpaket, nachdem der Film größtenteils im London des frühen 19. Jahrhunderts spielt, aber wir aus allerlei Gründen in Wien und München gedreht haben. Weder Wien noch München haben irgendeine Ähnlichkeit mit London 1830, geschweige denn beispielsweise Häfen, die für Dover durchgehen könnten. Also muss eine Idee her, wie man das alles dreht, idealerweise innerhalb des Budget- und Zeitrahmens. Sobald man dafür ein Konzept hat, ist Land in Sicht.

      Wie genau sind Sie in der Zeit des Films geblieben – oder wurde hier und da gar „gemogelt"?

      Wenn, dann nicht absichtlich. Wir haben probiert, nicht allzu viele Fehler zu machen. Schließlich sollte das Szenenbild im Idealfall glaubwürdig erscheinen, am besten denkt der Zuschauer erst gar nicht darüber nach, ob etwas „stimmt" oder nicht, er sollte ja der Geschichte folgen.

      Wie schwierig war es, die Schauplätze zu recherchieren?

      Siehe „schwierigstes Set"...

      Haben Sie sich von Filmen, Gemälden oder Ähnlichem beeinflussen lassen? Wenn ja, wovon?

      Klar haben wir uns viele Filme angesehen, die zur fraglichen Zeit in London spielen, um herauszufinden, wie die Kollegen ähnliche Probleme gelöst haben. Außerdem natürlich Gemälde, Zeichnungen und Drucke. William Turner haben wir besonders gründlich betrachtet, um das smogverpestete London richtig darzustellen.



      Interview mit Birgit Hutter



      Wie viele Kostüme haben Sie für DER TEUFELSGEIGER entworfen und schneidern lassen, wie viele haben Sie geliehen – und wo?

      Ich habe circa 50 Kostüme entworfen und anfertigen lassen. Den Rest der Kostüme – es waren alles zusammen ungefähr 3000 – habe ich in sieben verschiedenen Kostümverleihen in Europa zusammengesucht und neu zusammengestellt. In Wien waren es das Kostümhaus Lambert Hofer, Art for Art und die wunderbare Pelzfirma Lischka, die mir den Pelzmantel für Paganini angefertigt hat. In London habe ich die Kostüme bei Sands und Cosprop ausgesucht, in Italien in Turin bei Devalle und in Spanien bei Cornejo in Madrid.

      Wie sind Sie bei der Recherche zu den Kostümen vorgegangen?

      Mit der Recherche für einen historischen Film muss man schon sehr früh anfangen. Man sollte in der Epoche sehr sattelfest sein und sicher, damit man dann beim Entwerfen und Zusammenstellen der Kostüme idealerweise eine eigene, neue und vielleicht auch moderne Handschrift entwickeln kann. Trotzdem muss dann aber der Eindruck eines historischen Films bestehen bleiben.


      Gibt es Unterschiede zwischen den Stoffen von damals und heute? War die Nähtechnik anders und hatte das Auswirkungen auf Ihre Arbeit?

      Die Stoffe, die mir heute zur Verfügung stehen, sind natürlich ganz andere. Man muss also neue Stoffe bearbeiten und patinieren, damit sie alt und gebraucht wirken. Früher wurde alles mit der Hand genäht, daher haben wir für Nahaufnahmen bei den Hauptdarstellern viele Nähte mit der Hand nähen lassen.

      Was ist Ihr Lieblingskostüm und warum?

      Mein Lieblingskostüm ist der Pelzmantel von Paganini. Er ist modern und doch hat er einen historischen Schnitt. Für David Garrett war der Mantel wie eine zweite Haut.

      Gibt es einen grundsätzlichen Unterschied, ob man historische oder zeitgenössische Filme ausstaffiert?

      Natürlich ist es ein großer Unterschied, ob man historisch arbeitet oder einen heutigen Film macht. Ich habe sogar den Eindruck, dass es schwieriger ist, Kostüme für einen heutigen Film zu entwerfen. Denn heutzutage gibt es unendlich viele Möglichkeiten und Meinungen.



      Biographien – Besetzung






      DAVID GARRETT (Niccolò Paganini / Executive Producer / Filmmusik)

      Er ist der Ausnahmegeiger unserer Tage: David Garrett, der nun auch als DER TEUFELSGEIGER im Kino sein unglaubliches Können beweist. Unter der Regie von Bernard Rose (LUDWIG VAN B. – MEINE UNSTERBLICHE GELIEBTE, ANNA KARENINA) spielt er den legendären Geigenvirtuosen Niccolò Paganini, der in den frühen 30er Jahren des 19. Jahrhunderts die Konzertsäle Europas im Sturm eroberte – und ganz nebenbei noch zahlreiche Frauenherzen brach.

      1980 wurde David Garrett in Aachen als Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Primaballerina geboren. Als Vierjähriger bekommt er seine erste Geige, im Alter von zehn Jahren absolviert er seinen ersten Auftritt mit den Hamburger Philharmonikern. Als Dreizehnjähriger erhält er als jüngster Künstler einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft und spielt Mozart-Violinkonzerte mit Claudio Abbado ein.

      Mit der Volljährigkeit entschließt sich David Garrett 1999 zu einem Studium der Musikwissenschaften und Komposition an der renommierten Juilliard School in New York – um seine musikalischen Fähigkeiten auch auf ein theoretisches Fundament zu stellen und seine Technik zu vervollkommnen. Er studiert unter Itzhak Perlman, gewinnt 2003 mit einem von ihm geschaffenen Werk – einer Fuge im Stil Johann Sebastian Bachs – den angesehenen Kompositionswettbewerb der Juilliard School und legt damit den Grundstein für seine mittlerweile legendären Arrangements.

      Seit David Garrett sein Studium beendet hat, verfolgt er ein klar definiertes Ziel: Er will junge Menschen an die Klassik heranführen und Begeisterung für die vermeintlich ernste Musik wecken. Um diesem Ziel näherzukommen, ist das Mischen von Klassik mit Pop-, Rock- und Rhythm-and-Blues-Elementen für ihn Mittel zum Zweck. David Garrett erläutert: „Mein Anspruch ist es, Crossover-Stücke auf einem mindestens ebenso hohen Niveau zu arrangieren wie klassischen Werke“.

      Diese Vision setzt „der Teufelsgeiger des 21. Jahrhunderts“ seitdem in spektakulären Bühnenshows weltweit um. Für seine Alben wurde er mehrfach mit dem Pop- bzw. Klassik-ECHO ausgezeichnet. Die umjubelten Konzerte seiner Tourneen werden von Millionen von Menschen auf allen Erdteilen besucht.

      David Garrett ist nicht nur ein brillanter Techniker, der auf Lob und Unterstützung bedeutender Geigenvirtuosen wie Isaac Stern, Yehudi Menuhin und Ida Haendel verweisen kann. Als einer der wenigen klassisch versierten Künstler mit Ambitionen in Richtung Rock, Pop und Crossover hat er einen unverstellten Blick auf Tradition und Moderne. In Kategorien zu denken, ist ihm fremd. Er verweist vielmehr gerne auf die Parallelen zwischen dem Gestern und dem Heute: „Die Paganinis, Liszts und Chopins des 19. Jahrhunderts waren in meinen Augen die ersten Rockstars der Welt“.
      Zum großen Kinoevent DER TEUFELSGEIGER erscheint zudem eine neue CD von David Garrett, der seit 2012 als Botschafter der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. tätig ist. Der Stargeiger will die Einspielung nicht als Soundtrack verstanden wissen, sondern sieht sie als ausgeklügeltes Konzept-Album, in dem alle musikalischen Fäden auf Niccolò Paganini zulaufen.

      Alben

      2013 DAVID GARRETT VERSUS PAGANINI
      2013 14
      2012 MUSIC
      2011 LEGACY
      2010 ROCK SYMPHONIES
      2009 THE FASCINATION OF DAVID GARRETT
      (nur als mp3 Download erhältlich)
      2009 DAVID GARRETT
      2009 CLASSIC ROMANCE
      2008 ENCORE
      2007 VIRTUOSO
      2006 FREE
      2002 PURE CLASSICS
      2001 TCHAICHOVSKY, CONUS: VIOLIN CONCERTOS
      1997 PAGANINI: 24 CAPRICES
      1995 BEETHOVEN “FRÜHLINGS-SONATE”
      1995 MOZART: VIOLONKONZERTE KV 218 und 271a
      SONATE FÜR VIOLINE UND KLAVIER B-Dur KV 454

      Live-DVDs

      2012 DAVID GARRETT: MUSIC – LIVE IN CONCERT
      2010 DAVID GARRETT: ROCK SYMPHONIES – OPEN AIR LIVE
      2009 DAVID GARRETT: LIVE – IN CONCERT & IN PRIVATE





      JARED HARRIS (Urbani)

      Jared Harris, ein klassisch ausgebildeter Bühnenschauspieler und ehemaliges Mitglied der renommierten Royal Shakespeare Company, ist inzwischen auch bei Fernsehen und Film äußerst gefragt.

      Zuletzt war er erneut als Werbefachmann Lane Pryce in der hochgelobten TV-Serie „Mad Men“ zu sehen, die bereits in der fünften Staffel läuft. Harris wurde hierfür erstmals mit einer Emmy-Nominierung in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ bedacht. Im Kino beeindruckte er jüngst als legendärer US-Bürgerkriegsgeneral Ulysses S. Grant in Steven Spielbergs vielfach ausgezeichnetem Präsidentenporträt LINCOLN.

      2011 spielte Harris neben Robert Downey Jr., Jude Law und Noomi Rapace in SHERLOCK HOLMES: SPIEL IM SCHATTEN den sinisteren Professor Moriarty. Darüber hinaus war er unter anderem neben Brad Pitt und Cate Blanchett in David Finchers DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON oder als Titel gebender Pop-Art-Künstler in I SHOT ANDY WARHOL zu sehen.
      1989 gab Harris in ER? WILL! SIE NICHT?, dem beeindruckenden Erstling seines Bruders Damian, sein Schauspieldebüt und glänzte seitdem in über 50 Filmen in den verschiedensten Rollen, so etwa als fadenscheiniger Taxifahrer in Todd Solondzs HAPPINESS, dessen Cast 1999 den National Board of Review Acting Ensemble Award gewann. Weitere Auftritte absolvierte er in Michael Manns DER LETZTE MOHIKANER, SYLVIA, Jim Jarmuschs DEAD MAN, IGBY, MR. DEEDS, neben Harrison Ford und Brendan Fraser in AUSNAHMESITUATION sowie in John Carpenters THE WARD.

      Im Fernsehen war er unter anderem in seinem bestens besprochenen Part als Heinrich VIII in der BBC-Produktion „The Other Boleyn Girl“ oder als John Lennon in dem TV-Drama „Two of Us“ zu bewundern.

      Harris war Ensemblemitglied der berühmtesten Theaterkompanien – sowohl in London als auch in New York. Er absolvierte sein US-Bühnendebüt beim New Yorker Shakespeare Festival als Hotspur in „Henry IV, Parts 1 & 2“. Später übernahm er im selben Haus Rollen in „Tis Pity She’s A Whore“ und „King Lear“. Außerdem stand er in der mit dem Obie Award ausgezeichneten New Group-Produktion von Mike Leighs „Ecstasy“, der New Jersey Shakespeare Company-Experimentalproduktion als „Hamlet“, der Almeida Theatre-Inszenierung von Tennessee Williams bittersüßer Kömödie „A Period of Adjustment“ und im Titelpart der Vineyard Theatre-Produktion von „More Lies About Jerzy“ auf der Bühne.

      Jared wurde in London als Sohn des irischen Schauspielers Richard Harris (HARRY POTTER, DIE STUNDE DER PATRIOTEN) geboren. Er besuchte in London die Central School of Speech and Drama und studierte Drama und Literatur an der Duke University in North Carolina. Zurzeit lebt er in Los Angeles.

      Kino (Auswahl)

      2012 LINCOLN; Regie: Stephen Spielberg
      2011 SHERLOCK HOLMES: SPIEL IM SCHATTEN; Regie: Guy Ritchie
      2010 THE WARD; Regie: John Carpenter
      2010 AUSNAHMESITUATION; Regie: Tom Vaughan
      2008 DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON; Regie: David Fincher
      2004 OCEAN’S TWELVE; Regie: Steven Soderbergh
      2004 RESIDENT EVIL: APOCALYPSE; Regie: Alexander Witt
      2002 IGBY; Regie: Burr Steers
      2002 MR. DEEDS; Regie: Steven Brill
      1998 LULU ON THE BRIDGE; Regie: Paul Auster
      1998 HAPPINESS; Regie: Todd Solonz
      1998 LOST IN SPACE; Regie: Stephen Hopkins
      1998 B. MONKEY; Regie: Michael Redford
      1996 I SHOT ANDY WARHOL; Regie: Mary Harron
      1995 DEAD MAN; Regie: Jim Jarmusch
      1995 NATURAL BORN KILLERS; Regie: Oliver Stone
      1992 DER LETZTE MOHIKANER; Regie: Michael Mann
      1992 IN EINEM FERNEN LAND; Regie: Ron Howard
      1989 ER? WILL! SIE NICHT?; Regie: Damian Harris


      JOELY RICHARDSON (Ethel Langham)

      Joely begann ihre Karriere unter der Regie von David Hare 1985 in WETHERBY und wurde für ihren Part bei den Evening Standard Awards gleich als „Beste Newcomerin” nominiert. Es folgten Auftritte auf Regionalbühnen sowie Engagements beim Old Vic sowie der Royal Shakespeare Company.

      Ihren zweiten Filmauftritt absolvierte sie in Peter Greenaways Kultfilm VERSCHWÖRUNG DER FRAUEN, 1994 kam SISTER MY SISTER in die Kinos – für ihr Rolle der Christine gewann Joely Richardson hier den Preis als beste Hauptdarstellerin auf dem Valladolid Film Festival. Den endgültigen Durchbruch in England bescherte ihr der Part in Ken Russells TV-Film „Lady Chatterly’s Lover“. In der Folge war sie in Jim Brooks GEHT’S HIER NACH HOLLYWOOD? zu sehen und mit der Disney Live-Action-Adaption von 101 DALMATINER wurde sie schließlich einem internationalen Publikum bekannt.

      Diesem Hit folgten Filme wie EVENT HORIZON – AM RANDE DES UNIVERSUMS und EIN HIMMLISCHER GARTEN, Richardson wurde für letztgenannten Film für einen Independent Spirit Award als beste Nebendarstellerin nominiert. Zur Popularität Joelys trugen in den USA besonders ihre Auftritte in Produktionen wie MAYBE BABY (neben Hugh Laurie) oder Roland Emmerichs DER PATRIOT (neben Mel Gibson) bei, zu einer fixen Größe avancierte sie jedoch als Julia McNamara in der immens erfolgreichen TV-Serie „Nip/Tuck“. Zwei höchst verdiente Golden-Globe-Nominierungen waren hierfür die logische Konsequenz.

      In den letzten Jahren war sie auf der großen Leinwand in Filmen wie MIMZY, ANONYMUS, ihrer zweiten Kooperation mit Roland Emmerich, RED LIGHTS (neben Robert De Niro) oder in David Finchers VERBLENDUNG zu sehen.

      Darüber hinaus kehrte sie zu ihren Theaterwurzeln zurück, spielte in „Side Effects“ – hierfür wurde Joely für einen Drama Desk Award nominiert –, „Lady From The Sea“ (hier landete sie auf der Evening-Standard-Auswahlliste als beste Hauptdarstellerin) und neben Ethan Hawke in „Ivanov“. Ihre Rolle im letztgenannten Stück bescherte ihr eine Outer Critic Circle-Nominierung.

      Demnächst wird man Joely Richardson im Kino in THANKS FOR SHARING an der Seite von Tim Robbins, Mark Ruffalo und Gwyneth Paltrow, neben Jared Harris in DER TEUFELSGEIGER sowie in Mark Waters’ mit Spannung erwartetem VAMPIRE ACADEMY: BLOOD SISTERS bewundern können.

      Kino (Auswahl)

      2012 THANKS FOR SHARING; Regie: Stuart Blumberg
      2012 RED LIGHTS; Regie: Rodrigo Còrtes
      2011 VERBLENDUNG; Regie: David Fincher
      2011 ANONYMUS; Regie: Roland Emmerich
      2007 MIMZY; Regie: Robert Shaye
      2004 THE FEVER; Regie: Carlo Gabriel Nero
      2003 SHOREDITCH; Regie: Malcolm Needs
      2000 DER PATRIOT; Regie: Roland Emmerich
      2000 MAYBE BABY; Regie: Ben Elton
      1998 EIN HIMMLISCHER GARTEN; Regie: Meg Richman
      1997 EVENT HORIZON – AM RANDE DES UNIVERSUMS
      Regie: Paul W.S. Anderson
      1996 101 DALMATINER; Regie: Stephen Herek
      1994 GEHT’S HIER NACH HOLLYWOOD?; Regie: James L. Brooks
      1994 SISTER MY SISTER; Regie: Nancy Meckler
      1992 WIE EIN LICHT IN DUNKLER NACHT; Regie: David Seltzer
      1992 REBECCAS TÖCHTER; Regie: Karl Francis
      1988 VERSCHWÖRUNG DER FRAUEN; Regie: Peter Greenaway
      1987 BODY CONTACT; Regie: Bernard Rose
      1985 WETHERBY; Regie: David Hare


      ANDREA DECK (Charlotte Watson)

      Andrea Deck, die ursprünglich aus den USA stammt, absolvierte ihre Ausbildung an der London Academy for Music and Dramatic Art und machte dort ihren Abschluss im Jahr 2011. Sie gab ihr Spielfilmdebüt in Tom Hoopers Musical LES MISERABLES und wird demnächst in weiteren internationalen Produktionen, wie SINGULARITY an der Seite von Josh Hartnett und in Ridley Scotts THE COUNSELOR auf der Kinoleinwand zu sehen sein.

      Kino (Auswahl)

      2013 SINGULARITY; Regie: Roland Joffé
      2013 THE COUNSELOR; Regie: Ridley Scott
      2013 LES MISERABLES; Regie: Tom Hooper




      CHRISTIAN MCKAY (John Watson)

      Christian McKay wurde 1973 in Bury, Lancashire, geboren. Er war Chorsänger in der Manchester Cathedral und studierte später Klavier an der Chetham's School of Music. Nach dem Abschluss an der University of York besuchte er, um sein Spiel zu perfektionieren, das Royal College of Music sowie das Queensland Conservatorium in Australien.

      Als Schauspieler wurde Christian an der Royal Academy of Dramatic Art unterrichtet, ehe er auf Empfehlung von Lord Richard Attenborough für die Royal Shakespeare Company verpflichtet wurde.

      Mit seiner von der Kritik gefeierten Performance des Titelhelden in Richard Linklaters ICH & ORSON WELLES feierte McKay an der Seite von Zac Efron und Claire Danes den internationalen Durchbruch. Obendrein wurde er für sein Spiel von den Film Critics' Circles von San Francisco, Utah und Austin ausgezeichnet und mit zahlreichen weiteren Nominierungen bedacht – unter anderem mit einer für den British Academy Film Award (BAFTA). Viel Lob brachte ihm zudem sein Part als Mackelvore in der John-le-Carré-Adaption DAME KÖNIG AS SPION ein.


      Zudem stand McKay in den Stücken „Antony and Cleopatra“ (Stratford-upon-Avon and London's West End), „Memory“ (Clwyd and New York), seiner Ein-Mann-Show „Rosebud“ (Fringe First and Best of Edinburgh awards - New York, Toronto, London und U.K. Tour) und „Masterclass“ auf der Bühne. Im Fernsehen war er beispielsweise im BAFTA-prämierten „Road to Coronation Street“, „Poirot“, „Borgia“ und „Legacy“ zu sehen.

      Im Kino wird man Christian McKay demnächst neben Daniel Brühl und Chris Hemsworth in Ron Howards Formel-1-Abenteuer RUSH und in DER TEUFELSGEIGER bewundern können. Mit Bernard Rose, Regisseur des letztgenannten Films, hatte er schon bei MR. NICE kooperiert.

      Kino (Auswahl)

      2013 LAST SPARKS AT SUNDOWN; Regie: James Kibbey
      2012 SPITE & MALICE: RULES OF FILMMAKING; Regie: Duncan Ward
      2012 NORTHERN SOUL; Regie: Elaine Constantine
      2012 RUSH; Regie: Ron Howard
      2011 CLOSER TO THE MOON; Regie: Nae Caranfil
      2011 DAME, KÖNIG, ASS, SPION; Regie: Tomas Alfredson
      2011 I MELT WITH YOU; Regie: Mark Pellington
      2010 ICH SEHE DEN MANN DEINER TRÄUME; Regie: Woody Allen
      2010 MR. NICE; Regie: Bernard Rose
      2008 ICH & ORSON WELLES; Regie: Richard Linklater




      VERONICA FERRES (Elisabeth Wells / Koproduzent)

      Veronica Ferres, geboren in Solingen, studierte an der LMU in München Germanistik, Psychologie und Theaterwissenschaft bevor sie sich ganz der Schauspielerei zuwandte. Den großen Durchbruch feierte sie mit der Hauptrolle in DAS SUPERWEIB, weitere große Erfolge im Kino waren ihr unter anderem mit Parts im Oscar®-nominierten SCHTONK!, in ROSSINI – ODER DIE MÖRDERISCHE FRAGE, WER MIT WEM SCHLIEF, KLIMT und UNTER BAUERN beschieden.

      Unter den Fernseh-Produktionen sind besonders Ferres' Darstellungen in DIE MANNS – EIN JAHRHUNDERTROMAN, NEGER, NEGER SCHORNSTEINFEGER, DIE FRAU VOM CHECKPOINT CHARLIE, DAS WUNDER VON BERLIN, MARCO W. – 247 TAGE IM TÜRKISCHEN GEFÄNGNIS und SIE HAT ES VERDIENT hervorzuheben.

      Veronica Ferres wurde unter anderem mit dem Adolf Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. In 2013 stand sie für die internationale Produktion HECTORS REISE ODER DIE SUCHE NACH DEM GLÜCK vor der Kamera. Im Herbst startet mit DER TEUFELSGEIGER die 13. internationale Produktion mit Veronica Ferres. Am Theater spielte sie zuletzt die Buhlschaft im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen.


      Kino (Auswahl)

      2013 HECTORS REISE ODER DIE SUCHE NACH DEM GLÜCK
      Regie: Peter Chelsom
      2012 KÖNIG VON DEUTSCHLAND; Regie: David Dietl
      2012 RUBINROT; Regie: Felix Fuchssteiner
      2009 DAS LEBEN IST ZU LANG; Regie: Dani Levy
      2008 UNTER BAUERN; Regie: Ludi Boeken
      2008 DIE WILDEN HÜHNER UND DAS LEBEN; Regie: Vivian Naefe
      2007 EIN LEBEN FÜR EIN LEBEN; Regie: Paul Schrader
      2005 DIE WILDEN HÜHNER; Regie: Vivian Naefe
      2000 KLIMT; Regie: Raoul Ruiz
      1999 LATE SNOW, Regie: Helmut Dietl
      1995 ROSSINI – ODER DIE MÖRDERISCHE FRAGE, WER MIT WEM
      SCHLIEF; Regie: Helmut Dietl
      1991 DAS SUPERWEIB; Regie: Sönke Wortmann
      1991 SCHTONK!; Regie: Helmut Dietl





      Biographien – Stab



      BERNARD ROSE (Regie / Drehbuch / Kamera)

      Bernard Rose, geboren 1960 in London, begann bereits als 9-Jähriger, mit seiner Super-8-Kamera Filme zu drehen. Mit 15 Jahren gewann er einen von der BBC ausgeschriebenen Amateurwettbewerb. Rose arbeitete für Jim Henson an der letzten Staffel der „Muppet Show“ und dessen Kinofilm DER DUNKLE KRISTALL, ehe er 1982 den Master an der Londoner National Film and Television School machte. Anschließend inszenierte er für MTV Musikvideos, unter anderem für die multinationale Reggae- und Popband UB40, Roy Orbison, Frankie Goes to Hollywood und Roger Waters.

      1988 entstand mit PAPERHOUSE sein erster Spielfilm, der Durchbruch erfolgte vier Jahre später mit dem Kult-Horrorfilm CANDYMANS FLUCH. Dann wandte sich das Multitalent – Rose ist oft auch sein eigener Autor und Kameramann – seinem ersten Musikfilm zu, LUDWIG VAN B. – MEINE UNSTERBLICHE GELIEBTE, dem ANNA KARENINA mit Sophie Marceau als Titelheldin folgte. Eine Art Synthese aus Beethoven und Tolstoi realisierte Rose, der seine Filme gerne selbst schneidet, 2008 mit DIE KREUTZERSONATE. Mit dem Werk des russischen Schriftstellers hatte sich Rose schon acht Jahre zuvor bei IVANSXTC erstmals auseinandergesetzt.

      Weitere Kinoarbeiten, die der Londoner neben DER TEUFELSGEIGER inszenierte, sind CHICAGO JOE UND DAS SHOWGIRL mit Emily Lloyd und Kiefer Sutherland, das Drogenschmuggler-Biopic MR. NICE mit einem höchst überzeugenden Rhys Ifans in der Hauptrolle und die Dramödie TWO JACKS mit Sienna Miller und Danny Huston, eine modernisierte, sehr freie Adaption von Leo Tolstois Erzählung „Zwei Husaren“. Letztgenanntem Film folgte 2012 mit BOXING DAY eine weitere sehr freie Tolstoi-Adaption.

      Kino (Auswahl)

      2012 BOXING DAY
      2012 TWO JACKS
      2010 MR. NICE
      2008 DIE KREUTZERSONATE
      2000 IVANSXTC
      1997 ANNA KARENINA
      1994 LUDWIG VAN B. – MEINE UNSTERBLICHE GELIEBTE
      1992 CANDYMANS FLUCH
      1990 CHICAGO JOE UND DAS SHOWGIRL
      1988 PAPERHOUSE




      GABRIELA BACHER (Produzent)

      Gabriela Bacher, geboren in Wien, begann ihre Karriere als Regieassistentin und Dramaturgin am Theater in Wien und Berlin und wechselte dann zum Film, wo sie mit renommierten Regisseuren wie Axel Corti (EINE BLASSBLAUE FRAUENSCHRIFT, 1984), Xaver Schwarzenberger (OTTO – DER FILM, 1985) oder in den USA mit Volker Schlöndorff (DIE GESCHICHTE DER DIENERIN, 1990; BILLY WILDER SPEAKS, 1988 ) arbeitete.

      Zwischen 1992 und 1995 baute Gabriela Bacher das Westküstenbüro der Repräsentanz der Kirchgruppe in Los Angeles auf und betreute Co-Produktionen mit Partnern wie Paramount, TNT, CBS und Warner Brothers, ehe sie von 1995 bis 1998 als „Senior Vice President of Production“ bei Constantin Film in Los Angeles für internationale Co-Produktionen wie Bille Augusts FRÄULEIN SMILLAS GESPÜR FÜR SCHNEE (1997) oder Anthony Hickox‘ PRINZ EISENHERZ (1997) verantwortlich war. 1998 gründete sie in Los Angeles ihre eigene Produktionsfirma Primary Pictures. 2001/2002 war Bacher als CEO von Vivendis Studio Babelsberg Motion Pictures maßgeblich an der Umstrukturierung und Modernisierung des legendären Filmstudios beteiligt.

      Von 2009 bis 2011 leitete sie die deutschen Aktivitäten der Fox International Productions (FIP), die sich auf die Entwicklung und Produktion lokaler Kinofilme spezialisiert. Davor beriet sie die Twentieth Century Fox bei ihren deutschsprachigen Kinoakquisitions- und Verleihaktivitäten, so beispielsweise bei Maggie Perens romantischer Komödie STELLUNGSWECHSEL (2007), Marco Kreuzpaintners Otfried-Preußler-Verfilmung KRABAT (2008 ) und Frieder Wittichs Studentenkomödie 13 SEMESTER (2009).

      Nach dem erfolgreichen Kinostart von Matthias Schweighöfers romantischer Komödie WHAT A MAN (2011), die sie für Fox International Productions produzierte, wechselte Gabriela Bacher in die Geschäftsführung von Summerstorm Entertainment, wo 2012 DER TEUFELSGEIGER entstand. Gegründet von Regisseur Marco Kreuzpaintner ist die Produktionsfirma Mitglied von Christian Angermayers Filmhouse Germany. Im Herbst geht Marco Kreuzpaintners romantische Komödie COMING IN in Berlin in Produktion.

      Kino (Auswahl)

      2011 WHAT A MAN
      2009 13 SEMESTER
      2008 KRABAT
      2007 STELLUNGSWECHSEL
      2001 MY KINGDOM


      DANNY KRAUSZ (Produzent)

      Danny Krausz wurde 1958 in Wien geboren; gemeinsam mit Milan Dor hat er 1988 die DOR FILM gegründet. Seit 1995 haben Danny Krausz und Dr. Kurt Stocker gemeinsam die Geschäftsführung inne. Milan Dor ist weiterhin kreativer Partner und Gesellschafter der Firma. Die Produktion umfasst Kino-, Dokumentar- sowie TV-Filme- und Serien. 20 Festangestellte und drei Tochterunternehmen, die DOR FILM-WEST in München, die DOR FILM KÖLN und ZAP, das Zentrum für audiovisuelle Postproduktion in Wien, sorgen für internationale Ausrichtung und technische Endfertigungskapazitäten. Seit 2011 ist Danny Krausz Professor für Produktion an der Filmakademie Wien.

      Zu den aktuelle Produktionen der renommierten Firma zählen Claude Lanzmanns DER LETZTE DER UNGERECHTEN – BENJAMIN MURMELSTEIN, Bernard Roses DER TEUFELSGEIGER mit Starviolinist David Garrett im Titelpart, Peter Sehr und Marie Noëlles mutiges Königsporträt LUDWIG II , 360 – JEDE BEGEGNUNG HAT FOLGEN von Fernando Meirelles (DER EWIGE GÄRTNER) nach dem Drehbuch des Erfolgsautors Peter Morgan (DIE QUEEN) mit Anthony Hopkins, Rachel Weisz, Jude Law und Moritz Bleibtreu, die international erfolgreiche Neuinterpretation von Arthur Schnitzlers „Der Reigen“, oder der kurzweilige Kinderfilm YOKO nach der gleichnamigen Buchserie von Knister, inszeniert von Franziska Buch.

      Zu den vielen ausgezeichneten Filmen der umtriebigen DOR FILM zählt Andreas Prochaskas DIE UNABSICHTLICHE ENTFÜHRUNG DER FRAU ELFRIEDE OTT, der österreichische Filmpreise in den Kategorien „Beste Regie“, „Bestes Buch“ und „Beste Musik“ respektive Romys als „Bester Kinofilm“, für die „Beste Regie“ und das „Beste Buch“ gewann. POLL von Chris Kraus wiederum wurde mit zahlreichen Deutschen und Bayerischen Filmpreisen bedacht und auf dem Rom Film Festival für die „Beste Regie“ und die „Beste Filmmusik“ prämiert. Für Stefan Ruzowitzkys DIE SIEBTELBAUERN” gab es in Rotterdam 1998 einen Tiger Award.

      Kino (Auswahl)

      2010 DIE UNABSICHTLICHE ENTFÜHRUNG DER FRAU ELFRIEDE OTT
      Regie: Andreas Prochaska
      2009 DER KNOCHENMANN; Regie: Wolfgang Murnberger
      2009 WÜSTENBLUME; Regie: Sherry Hormann
      2008 HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH
      Regie: Stefan Ruzowitzky
      2005 WE FEED THE WORLD – ESSEN GLOBAL; Regie: Erwin Wagenhofer
      2004 SILENTIUM; Regie: Wolfgang Murnberger
      2002 POPPITZ; Regie: Harald Sicheritz
      2000 KOMM, SÜSSER TOD; Regie: Wolfgang Murnberger
      1998 DIE SIEBTELBAUERN; Regie: Stefan Ruzowitzky
      1998 HINTERHOLZ 8; Regie: Harald Sicheritz
      1994 INDIEN; Regie: Paul Harather
      1994 SCHLAFES BRUDER; Regie: Joseph Vilsmaier
      1985 MÜLLERS BÜRO; Regie: Niki List


      ROSILYN HELLER (Produzent)

      Rosilyn Heller startete ihre Karriere im Filmgeschäft bei Palomar/ABC Pictures in New York, ehe sie nach Los Angeles zog, wo sie unter Peter Guber bei Columbia Pictures im Produktionsbereich arbeitete. In den 1970ern stieg sie bei Columbia zur Vizepräsidentin auf – als erste Frau, die diesen Posten bei einem großen Hollywood-Studio bekleidete.

      Acht Jahre lang blieb sie bei Columbia Pictures – ihre Chefs waren unter anderem Peter Guber, David Begelman, Stanley Jaffe und Danny Melnick – und entwickelte bzw. überwachte zahlreiche erfolgreiche, preisgekrönte Filme wie TAXI DRIVER, JULIA, UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART, DIE AUGEN DER LAURA MARS und DAS CHINA SYNDROME.

      1977 wurde Heller als unabhängige Produzentin für Columbia tätig und firmierte als Executive Producer des prämierten Eislaufdramas EISFIEBER. Anschließend produzierte sie für Guber-Peters bei Warner Bros. WHO’S THAT GIRL mit Madonna, für Avenue/World Pictures AMERICAN HEART – DIE ZWEITE CHANCE mit Jeff Bridges und für American Playhouse Films AUSSICHTSLOS mit Martha Plimpton, Kelly Lynch und Rutger Hauer.

      Zu Rosilyn Hellers aktuellen Filmen zählt, neben DER TEUFELSGEIGER, TRADE – WILLKOMMEN IN AMERIKA, den sie gemeinsam mit ihrem Partner Roland Emmerich für Centropolis Entertainment/Lionsgate produzierte. Die Hauptrollen im vielfach ausgezeichneten Drama spielen Kevin Kline und Alicja Bachleda, die Regie verantwortete Marco Kreuzpaintner.

      Kino (Auswahl)

      2007 TRADE – WILLKOMMEN IN AMERIKA; Regie: Marco Kreuzpaintner
      1994 AUSSICHSLOS; Regie: Jennifer Warren
      1992 AMERICAN HEART – DIE ZWEITE CHANCE; Regie: Martin Bell
      1087 WHO’S THAT GIRL; Regie: James Foley
      1978 EISFIEBER; Regie: Donald Wrye


      CHRISTIAN ANGERMAYER (Produzent)

      Christian Angermayer, in Deutschland geboren, wohnhaft und tätig in London, hat sich als Unternehmer, Investor und Filmproduzent international einen Namen gemacht.

      Angermayer investiert in unterschiedlichste Unternehmungen und ist breit aufgestellt – er unterhält traditionelle Firmen, setzt auf neue Technologien und erschließt in diversen Geschäftsfeldern neue Regionen. Seine vier Standbeine sind: deutsche Firmen, internationale Finanzierungsgesellschaften, Unternehmen in aufstrebenden Märkten (mit Schwerpunkt Afrika) sowie die Medien-, Kunst- und Unterhaltungsbranche.

      Zu den erfolgreichen Gründungen Christian Angermayers gehört auch die Film House Germany AG, deren Vorsitzender und Hauptanteilseigner er ist. Die Firma ist eine der erfolgreichsten deutschen Produktionsgesellschaften und hat mit Angermayer als (ausführendem) Produzenten neben DER TEUFELSGEIGER so ungewöhnliche wie auch hoch gelobte Filme wie GOETHE!, SONG FOR MARION oder CARLOS – DER SCHAKAL realisiert.


      Kino (Auswahl)

      2013 DRECKSAU; Regie: Jon S. Baird
      2012 SONG FOR MARION; Regie: Paul Andrew Williams
      2010 GOETHE!; Regie: Philipp Stölzl
      2010 BLACK DEATH; Regie: Christopher Smith
      2010 CARLOS — DER SCHAKAL; Regie: Olivier Assayas
      2009 HILDE; Regie: Kai Wessel
      2009 EIN RUSSISCHER SOMMER; Regie: Michael Hoffman


      CHRISTOPH KANTER (Szenenbild)

      Szenenbildner Christoph Kanter, der die Sets zu DER TEUFELSGEIGER verantwortete, studierte 1973/74 an der TH Wien Architektur und besuchte im Anschluss die Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien, wo er unter anderem von den Professoren Szivatz und Wonder ausgebildet wurde.

      Nachdem Kanter seine Studien 1979 abgeschlossen hatte, war er bis 1980 Bühnenbildassistent am Württembergischen Staatstheater Stuttgart unter Schauspieldirektor H.G.Heyme. 1977 arbeitete er als „Assistant Scenic Artist“ bei Marvin Chomskys bahnbrechendem TV-Mehrteiler HOLOCAUST mit, im Jahr darauf als „Prop Painter“ bei Richard Quines DER GEFANGENE VON ZENDA. Der Einstieg ins Filmbusiness war damit geschafft.

      Seitdem hat Christoph Kanter als Szenenbildner bei weit mehr als 30 Kinofilmen mitgewirkt, häufig und gerne für Michael Haneke, für den er beispielsweise die Sets zu DAS WEISSE BAND, CACHÉ, WOLFZEIT und DIE KLAVIERSPIELERIN kreierte. Für Haneke schuf er auch die Bühnenbilder zu „Cosi fan tutte“ und „Don Giovanni“, im TV-Berich war er unter anderem für Peter Keglevic („Der Chinese“), Dieter Berner („Die Verhaftung des Johann Nepomuk Nestroy“) oder Peter Bringmann („Vater wider Willen“) tätig.

      Kino (Auswahl)

      2011 LUDWIG II; Regie Peter Sehr, Marie Noelle
      2009 HEXE LILLI: REISE NACH MANDOLAN; Regie: Harald Sicheritz
      2008 DAS WEISSE BAND; Regie: Michael Haneke
      2003 ERBSEN AUF HALB 6; Regie: Lars Büchel
      2000 DIE KLAVIERSPIELERIN; Regie: Michael Haneke
      1998 UNTERSUCHUNG AN MÄDELN; Regie: Peter Payer
      1996 DER UNFISCH; Regie: Robert Dornhelm
      1994 DIE AMEISENSTRASSE; Regie: Martin Glawogger
      1991 BENNYS VIDEO; Regie: Michael Haneke
      1986 JAMES BOND 007: DER HAUCH DES TODES
      Regie: John Glen (Sets Österreich)




      BIRGIT HUTTER (Kostümbild)

      Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium studierte die Kostümbildnerin Birgit Hutter Malerei an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien sowie an der Art Students League in New York City. Ihr Diplom erhielt sie in der Klasse für Bühnenbild und Kostüm an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Zudem absolvierte sie ein Studium der Theaterwissenschaft an der Wiener Universität. Sie arbeitete als Assistentin bei Vivienne Westwood und Marc Bohan und lehrte an der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst.
      Birgit Hutter hat als Kostümbildnerin bei Film, Fernsehen und Theater gearbeitet. Zu den Kinofilmen, für die sie bislang neben DER TEUFELSGEIGER die Kostüme entwarf, zählen unter anderem FÜR IMMER UND EWIG – GRETE UND GEORG TRAKL, GOETHE!, NORDWAND oder KLIMT.

      Zu den TV-Produktionen, an denen sie mitwirkte, gehören „Kennedys Hirn“, „Böses Erwachen“, „Das jüngste Gericht“ und „Der Mörder meines Vaters“ (alle inszeniert von Urs Egger), „Mozart – Ich hätte München Ehre gemacht", „Apollonia", und „Der Salzbaron“ von Bernd Fischerauer sowie „Kätchens Traum“, „Das weite Land“ oder „Die blassblaue Frauenhandschrift“ von Axel Corti. Hinzu kommen Opern- und Theaterproduktionen, etwa Goethes „Clavigo“, Rossinis „Moïse et Pharaon“ und Purcells „King Arthur“.

      1988 wurde Birgit Hutter mit dem Bundesfilmpreis für die Kostüme zu „Das weite Land“ geehrt, 1994 erhielt sie die Auszeichnung „Goldener Kader“ für „Der Salzbaron“, 2008 wurde sie für den Deutschen Fernsehpreis für „Das jüngste Gericht“ nominiert, 2013 für den Österreichischen Filmpreis für TABU – ES IST DIE SEELE ... EIN FREMDES AUF ERDEN.

      Kino (Auswahl)

      2011 TABU – ES IST DIE SEELE ... EIN FREMDES AUF ERDEN
      Regie: Christoph Stark
      2010 FÜR IMMER UND EWIG – GRETE UND GEORG TRAKL
      Regie: Christoph Stark
      2010 GOETHE!; Regie: Philipp Stölzl
      2008 OPERATION SCHWARZE BLUMEN; Regie: David Carreras Solé
      2007 NORDWAND; Regie: Philipp Stölzl
      2006 KLIMT; Regie: Raúl Ruiz
      1999 GRIPSHOLM; Regie: Xavier Koller
      1997 DAS SIEGEL; Regie: Xaver Schwarzenberger
      1994 BRENNENDES HERZ; Regie: Peter Patzak


      BRITTA NAHLER (Schnitt)

      Britta Nahler, 1966 in Wien geboren, besuchte dort das neusprachliche Gymnasium und lernte 14 Jahre klassisches Klavier – ideal für jemanden, der später DER TEUFELSGEIGER schneiden würde. Nach einem Studium der „Gebrauchsgrafik“ an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien, absolvierte sie 1985 ein Praktikum beim ORF, wo sie sich erstmals an einen Schneidetisch setzte. Von da an war ihr klar: „Ich will Cutterin werden!“
      Es folgten diverse Schnittassistenzen, eine Zeit des Tonschnitts und der Mischvorbereitung, zahlreiche Praktika, (Kopieranstalt, Negativschneideraum, Trickstudio) etc., um die Abläufe der Postproduktion kennenzulernen. 1987 war es dann endlich soweit, Nahler schnitt ihren ersten „richtigen“ Film, Peter Patzaks Krimi „Operation Poker“.

      Seitdem ist Britta Nahler – vielbeschäftigt – als freiberufliche Cutterin tätig und hat mit vielen namhaften Regisseuren aus dem In- und Ausland zusammengearbeitet. Ein Höhepunkt ihres kreativen Schaffens war sicherlich der Schnitt von Stefan Ruzowitzkys Drama DIE FÄLSCHER, das 2008 mit dem Oscar® als „Bester nicht englischsprachiger Film“ ausgezeichnet wurde.

      Nahler ist seit 1986 Mitglied bei „aea“ (Austrian Editing Association) und Gründungs- und Vorstandsmitglied der „Akademie des Österreichischen Films“. Sie sagt über ihre Arbeit: „Ich liebe meinen Beruf immer noch wie am ersten Tag. Jeder Film ist eine neue Herausforderung, ein neues Abenteuer. Wäre ich noch einmal 18, würde ich nichts in meinem Leben anders machen!“.

      Kino (Auswahl)

      2007 DIE FÄLSCHER; Regie: Stefan Ruzowitzky
      2006 FREUNDSCHAFT; Regie: Rupert Henning
      LAPISLAZULI – IM AUGE DES BÄREN; Regie: Wolfgang Murnberger
      2004 BASTA. ROTWEIN ODER TOTSEIN; Regie: Pepe Danquart
      VILLA HENRIETTE; Regie: Peter Payer
      2002 NOGO; Regie: Sabine Hiebler, Gerhard Erty
      2001 DIE MÄNNER IHRER MAJESTÄT; Regie: Stefan Ruzowitzky
      1999 UNTERSUCHUNG AN MÄDELN; Regie: Peter Payer
      1998 DIE SIEBTELBAUERN; Regie: Stefan Ruzowitzky
      1996 TEMPO; Regie: Stefan Ruzowitzky


      FRANCK VAN DER HEIJDEN (Musik)

      Franck van der Heijden, Arrangeur, Komponist, Gitarrist und Sänger, wurde 1967 in Geldrop-Mierlo in den Niederlanden geboren. Nach einem Musikstudium am Konservatorium in Hilversum hat er mit Dutzenden von unterschiedlichsten Musikern und Bands – wie etwa 10CC, Al Jarreau, Bryan Ferry, Cyndi Lauper, Deborah Harry, Die Prinzen, Foreigner, INXS, Joe Cocker, Michael Jackson, Nena, Status Quo, Supertramp, Toto, UB40 oder Laith al Deen – gearbeitet,

      Van der Heijden, der auch im Radio zu hören und beim Fernsehen aufgetreten ist, hat mehrfach mit David Garrett kooperiert. Gemeinsam komponierten sie beispielsweise den Soundtrack zu DER TEUFELSGEIGER.

      Alben (mit David Garrett)

      2012 MUSIC
      2011 LEGACY
      2010 ROCK SYMPHONIES
      2009 DAVID GARRETT LIVE (DVD)
      2009 CHRISTMAS CLASSICS
      2008 ENCORE
      2006 FREE



      JOHN HUBBARD & ROS HUBBARD (Casting)

      John und Ros Hubbard, die gemeinsam als Hubbard Casting firmieren, arbeiten seit über 20 Jahren im Filmgeschäft und haben schon weit über 150 Produktionen betreut. Die Agentur hat unter anderem den Thriller EIN MANN WIE TAFFIN (1988 ), Alan Parkers Musikfilm DIE COMMITMENTS (1991), Peter Jacksons Tolkien-Triloge HERR DER RINGE (2001 – 2003), Tom Hoopers Fußballfilm THE DAMNED UNITED (2009) sowie die Paul-Greengrass-Filme FLUG 93 (2006), BLOODY SUNDAY (2001) und DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG (2004) besetzt.

      Mit Peter Jackson kooperierten die Hubbards zudem bei dessen Mittelerde-Abenteuer um THE HOBBITT, dessen dritter Teil DER HOBBIT – HIN UND ZURÜCK gerade gefilmt wird. Seitdem John und Ros das Casting für DER TEUFELSGEIGER (2013) besorgten, haben sie unter anderem bei KEEPING ROSY (Regie: Steve Reeves), ROMEO AND JULIET (Regie: Carlo Carlei), LITTLE GLORY (Regie: Vioncent Lannoo) und THE NECESSARY DEATH OF CHARLIE COUNTRYMAN (Regie: Fredrik Bond) mitgewirkt.







      „Garrett vs. Paganini“ Album
      VÖ: 25.10.2013


      Die neue CD von David Garrett zum Kinofilm „Der Teufelsgeiger“ will der Star-Geiger nicht als Soundtrack verstanden wissen. Vielmehr handelt es sich um ein ausgeklügeltes Konzept-Album, in dem alle musikalischen Fäden auf den „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini zulaufen…

      David Garretts Weg zu Niccolò Paganini
      Die künstlerische Auseinandersetzung mit Niccolò Paganini beginnt bei David Garrett früh: Der Violinist ist gerade einmal fünfzehn Jahre alt, als er sich für die Deutsche Grammophon-Gesellschaft an die Gesamteinspielung sämtlicher 24 Paganini-Capricen wagt. Schon auf seinem zweiten Album für das renommierte Label, das dieses Jahr unter dem Titel „14“ veröffentlicht wurde, ist mit „La Campanella“ ein berühmtes Stück des italienischen Geigenvirtuosen zu hören – ein Werk, das ebenfalls bei der diesjährigen Klassik-Tour auf seinem Programm stand. Klar ist: Die Liebe zum Idol Paganini ist bis heute eine feste Konstante im Leben von David Garrett.

      Stargeiger trifft Teufelsgeiger – Die CD zum Film
      Im Jahr 2012 erfüllt sich ein Lebenstraum von David Garrett: In dem Kinofilm „Der Teufelsgeiger“ (Regie: Bernard Rose) spielt er die Hauptrolle. Der Film, der am 31. Oktober 2013 in die Kinos kommen wird, schildert das Leben des von zahlreichen Skandalen und dunkeln Geheimnissen umwitterten Teufelsgeigers auf der Höhe seiner Kunst. David Garrett hat nicht nur das Filmprojekt maßgeblich beeinflusst und am Drehbuch mitgewirkt, sondern auch die Orchesterbearbeitungen der Paganini- Stücke geschrieben, die in „Der Teufelsgeiger“ zu hören sein werden. Die CD, die am 25.Oktober 2013 erscheint, will David Garrett allerdings nicht als Filmmusik verstanden wissen: „Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, einfach einen Soundtrack zu machen. In erster Linie bin ich ein Geiger, dementsprechend war es mir wichtig, dass mein Instrument und seine spieltechnischen Möglichkeiten im Vordergrund stehen.“ Das eigentliche Konzept hinter „Garrett vs. Paganini“ erklärt der Stargeiger folgendermaßen: „Paganini steht im Zentrum des Albums, auch rein quantitativ. Die meisten der zu hörenden Stücke stammen von ihm selbst und sie sind auch das eigentliche Herzstück der CD, um das sich die anderen Kompositionen und Arrangements herum gruppieren. Dabei handelt es sich entweder um Komponisten, die Paganini selbst beeinflusst haben wie etwa Tartini, Vivaldi und Bach oder aber um nachfolgende Künstler wie Liszt oder Chopin, die ohne die Kunst und Pionierarbeit, die Paganini vor allem hinsichtlich der Virtuosität des Solo-Instruments geleistet hat, nicht denkbar wären.“ In diesem Sinne versteht David Garrett sein Idol als eine zentrale Inspirationsquelle für alle Musiker, die nach ihm gekommen sind. Selbst berühmte Komponisten wie Robert Schumann und Johannes Brahms – letzterer veröffentlichte unter der Opus-Nummer 35 seine „Variationen über ein Thema von Paganini“, die zu den schwierigsten Klavierwerken des 19. Jahrhunderts zählen – beziehen sich explizit auf den charismatischen Geiger und Komponisten.



      Der Paganini des 21. Jahrhunderts
      Die musikalische Linie von Niccolò Paganini zu David Garrett ist so spannend wie künstlerisch fruchtbar. Denn die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Geigern sind zu offensichtlich, um sie nicht zu bemerken: „Paganini war der erste Virtuose, der ohne Noten auf der Bühne gespielt und sich dabei ganz bewusst als Persönlichkeit inszeniert hat. Und er war der erste, der ein Instrument regelrecht zur Schau gestellt und dabei ein ganz neues Publikum für die Musik akquiriert hat.“ Vor allem, was die virtuose Behandlung des Instruments und die musikalischen Arrangements betrifft, sieht sich David Garrett in der Nachfolge von Paganini: „Mir ging es bei der neuen CD darum, die Tradition von Paganini fortzuführen, berühmte Themen aufzugreifen und diese dann so für die Geige neu zu arrangieren, wie sie vorher noch nie auf dem Instrument zu hören waren. Paganini hat der Violine völlig neue Welten erschlossen. Die großen romantischen Violinkonzerte vom Schlage eines Bruch und Brahms sind ohne ihn gar nicht vorstellbar.“ Nicht zuletzt hat sich Paganini nicht nur als Virtuose, sondern auch als gewiefter Marketing-Künstler in eigener Sache inszeniert, der die Gerüchte um seine „teuflischen“ Fähigkeiten nie zerstreut hat, sondern vielmehr geschickt für den Erfolg zu nutzen wusste: „Er hat schon zu Lebzeiten an dem ‚Mythos Paganini‘ gearbeitet. Was man heute noch über ihn weiß, speist sich zum großen Teil aus diesen Gerüchten.“

      Musikalischer Brückenschlag vom 18. bis zum 21. Jahrhundert
      Mit der Veröffentlichung der CD „Garrett vs. Paganini“ im Herbst dieses Jahres schlägt der Geiger ein weiteres spannendes Kapitel seiner außergewöhnlichen Karriere auf, das die verschiedenen Komponisten und Werke in einen die Epochen überspannenden Dialog miteinander treten lässt – mit Niccolò Paganini als „Zentralgestirn“.



      Album VÖ: 25.10.2013



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