Hobbit, Der - Smaugs Einöde - SPECIAL

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      Hobbit, Der - Smaugs Einöde - SPECIAL



      NEW LINE CINEMA und METRO-GOLDWYN-MAYER PICTURES präsentieren eine WINGNUT FILMS Produktion





      IAN McKELLEN
      MARTIN FREEMAN
      RICHARD ARMITAGE
      BENEDICT CUMBERBATCH
      EVANGELINE LILLY
      LEE PACE
      LUKE EVANS
      KEN STOTT
      JAMES NESBITT
      und ORLANDO BLOOM als Legolas


      Regie
      PETER JACKSON

      Drehbuch
      FRAN WALSH & PHILIPPA BOYENS &
      PETER JACKSON & GUILLERMO del TORO

      nach dem Roman von
      J.R.R. TOLKIEN

      Produzenten
      CAROLYNNE CUNNINGHAM
      ZANE WEINER
      FRAN WALSH
      PETER JACKSON

      Executive Producers
      ALAN HORN
      TOBY EMMERICH
      KEN KAMINS
      CAROLYN BLACKWOOD

      Kamera
      ANDREW LESNIE, ACS, ASC

      Produktionsdesign
      DAN HENNAH

      Schnitt
      JABEZ OLSSEN

      Senior Supervisor Visuelle Effekte
      JOE LETTERI

      Visuelle Effekte und Animation
      WETA DIGITAL LTD.

      Rüstungen, Waffen, Kreaturen und Special Makeup
      WETA WORKSHOP LTD.

      Co-Producers
      PHILIPPA BOYENS
      EILEEN MORAN

      Musik
      HOWARD SHORE


      Deutscher Filmstart: 12. Dezember 2013
      im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany
      a division of Warner Bros. Entertainment GmbH
      www.DerHobbitFilme.de




      INHALT





      Der Oscar®-preisgekrönte Filmemacher Peter Jackson präsentiert „Der Hobbit: Smaugs Einöde“, den zweiten Film der dreiteiligen Kinofassung des nach wie vor sehr populären Meisterwerks „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien.

      Die drei Filme spielen in Mittelerde 60 Jahre vor „Der Herr der Ringe“, den Jackson und sein Filmteam als Blockbuster-Trilogie auf die Leinwand brachten – Höhepunkt war der Oscar-preisgekrönte „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“.

      In „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ setzt Titelheld Bilbo Beutlin das Abenteuer seiner epischen Mission fort: Zusammen mit Zauberer Gandalf und 13 Zwergen unter der Führung von Thorin Eichenschild versucht er das verlorene Zwergenreich Erebor zu befreien.

      Die Gefährten haben den Beginn ihrer unerwarteten Reise überstanden – auf ihrem Weg gen Osten begegnen sie nun dem Hautwechsler Beorn und im trügerischen Düsterwald einem Schwarm gigantischer Spinnen. Sie werden von den gefährlichen Waldelben gefangen genommen, können aber entkommen, erreichen Seestadt und schließlich den Einsamen Berg selbst, wo sie sich der größten Gefahr stellen müssen – einem Monster, das alle bisherigen an Grässlichkeit übertrifft: Der Drache Smaug fordert nicht nur den ganzen Mut der Gefährten heraus, sondern stellt auch ihre
      Freundschaft auf eine harte Probe – bis sie sich schließlich fragen müssen, ob ihre Reise überhaupt noch einen Sinn ergibt.

      Ian McKellen ist wieder als Gandalf der Graue dabei, und Martin Freeman
      spielt die Rolle des Titelhelden Bilbo Beutlin. Als Thorin Eichenschild ist Richard Armitage zu sehen. Zur internationalen Besetzung zählen Benedict Cumberbatch, Evangeline Lilly, Lee Pace, Luke Evans, Stephen Fry, Ken Stott, James Nesbitt und Orlando Bloom als Legolas. Weitere Rollen übernehmen Mikael Persbrandt, Sylvester McCoy, Aidan Turner, Dean O’Gorman, Graham McTavish, Adam Brown, Peter Hambleton, John Callen, Mark Hadlow, Jed Brophy, William Kircher, Stephen Hunter, Ryan Gage, John Bell, Manu Bennett und Lawrence Makoare.

      Das Drehbuch zu „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ verfassten Fran Walsh & Philippa Boyens & Peter Jackson & Guillermo del Toro nach dem Roman von J.R.R. Tolkien. Der Film wurde von Peter Jackson zusammen mit Carolynne Cunningham, Zane Weiner und Fran Walsh produziert. Als Executive Producers sind Alan Horn, Toby Emmerich, Ken Kamins und Carolyn Blackwood beteiligt, Philippa Boyens und Eileen Moran co-produzieren.

      Zum kreativen Team gehören Kameramann Andrew Lesnie, Produktionsdesigner Dan Hennah, Cutter Jabez Olssen und Komponist Howard Shore.

      Die Kostüme gestalten Bob Buck, Ann Maskrey und Richard Taylor. Taylor verantwortet außerdem die Entwürfe und Fertigung der Waffen, Rüstungen und speziellen Fabelwesen-Masken, die wieder im preisgekrönten Weta Workshop hergestellt werden. Weta Digital unter der Leitung von Joe Letteri gestaltet die visuellen Effekte für den Film. Für Make-up und Frisuren ist Peter Swords King verantwortlich. Als Konzeptdesigner sind Alan Lee und John Howe beteiligt. Die Leitung der visuellen Effekte übernimmt Eric Saindon. David Clayton und Eric Reynolds verantworten die Animation.

      Unter Jacksons Regie wurde „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ in 3-D mit 48 Einzelbildern pro Sekunde gedreht und wird dann in ausgewählten Kinos im Format High Frame Rate 3D (HFR 3D) sowie in anderen 2-D-, 3-D-Formaten und in IMAX-Kinos gezeigt. Produziert wurde der Film in Jacksons eigenem Studio in Miramar/Wellington sowie an Schauplätzen in Neuseeland. Die Endfertigung fand bei Park Road Post Production in Wellington statt.

      New Line Cinema und Metro-Goldwyn-Mayer Pictures präsentieren eine WingNut Films Produktion: „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ ist eine Produktion von New Line Cinema und Metro-Goldwyn-Mayer Pictures (MGM) – New Line managt die Produktion. Warner Bros. Pictures übernimmt weltweit den Verleih, wobei MGM den Verleih in bestimmten Ländern sowie alle internationalen Fernsehlizenzen verwaltet.


      ÜBER DIE PRODUKTION






      MIT DEM ERZÄHLEN WÄCHST DIE GESCHICHTE



      „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise), der erste Film der „Hobbit“-Trilogie, kam Ende 2012 in die Kinos und setzte weltweit über eine Milliarde Dollar um. Er inspirierte die Fans aller Generationen und fachte einmal mehr das Interesse an dem zeitlosen Meisterwerk von J.R.R. Tolkien an, das der Trilogie als Vorlage dient.

      „Tolkiens Welt ist wirklich reichhaltig“, sagt der Oscar-preisgekrönte Filmemacher Peter Jackson. „Man kommt sich fast vor, als ob man die Seiten eines Geschichtsbuchs umblättert, in ein neues Kapitel dieser Welt eintaucht – mit neuen Figuren, Fabelwesen und Schauplätzen, die wir bisher noch nicht gesehen haben.“

      Dadurch, dass Jackson und seine Co-Autoren Fran Walsh, Philippa Boyens sowie Guillermo del Toro die Romanvorlage auf drei abendfüllende Spielfilme ausweiteten, blieb ihnen die Mühe erspart, den Inhalt des Buchs zu kürzen oder zu komprimieren. Sie benutzten außerdem Material aus den 125 Seiten langen Anhängen, die Tolkien am Ende von „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) einfügte. Mit diesen ausführlichen Kommentaren über die Landschaften und die politische Situation in Mittelerde zur Zeit der „Hobbit“-Handlung lieferte Tolkien wichtige Verbindungselemente zwischen Bilbo Beutlins Reise und dem Entscheidungskampf um Mittelerde, wie er dann in „Der Herr der Ringe“ geschildert wird.

      Vor zehn Jahren hatten die Filmemacher jene drei Bände als „Der Herr der Ringe“-Trilogie auf die Leinwand gebracht. Die „Hobbit“-Trilogie bescherte ihnen nun eine unwiderstehliche weitere Reise, auf der sie die Geheimnisse und Gefahren ausloten, die in den Anhängen und im „Hobbit“-Roman angedeutet oder explizit erzählt werden – wobei sie keine Kompromisse eingingen und immer den literarischen Stil im Auge behielten, der sich ursprünglich an junge Leser wandte.

      „Unsere schwierigste Aufgabe bei diesen Filmen besteht darin, dem Geist der Buchvorlage gerecht zu werden und uns gleichzeitig der Atmosphäre und dem Stil von ‚Der Herr der Ringe‘ anzunähern. Die Unterschiede im Ton sind uns durchaus bewusst“, berichtet Drehbuchautorin und Produzentin Fran Walsh. „‚Der Hobbit‘ ist ein viel verspielteres Buch, doch in der zweiten Hälfte des Romans kommen auch die ernsteren und düsteren Themen ins Spiel, die Tolkien später in der Buchtrilogie weiterentwickelt hat – das Wesen der Macht, der Tapferkeit, der Gier und der Opferbereitschaft. Es schien uns also ganz selbstverständlich, dass der zweite Film ein wenig dunklere Töne anschlägt.“
      Die 15 Hauptfiguren sind im ersten Film bereits vorgestellt worden. Deshalb können Jackson und seine Mitarbeiter im zweiten Film das – wie er sagt – „atemlose Tempo“ des Buchs übernehmen. „Wir führen die Handlung sofort an der Stelle weiter, wo der erste Film endete – eine Exposition haben wir praktisch nicht nötig“, sagt er. „Gleichzeitig geht es im zweiten Film darum, den Konflikt zu verschärfen und unsere Helden vor immer größere Probleme zu stellen. Dabei will ich ein wenig Thriller-Atmosphäre kreieren – der Einsatz wird höher, die Abenteuer immer intensiver. Das macht die Arbeit an diesem Film für mich so spannend: Die Story wird zwar fortgesetzt, eröffnet uns aber eine völlig neue Welt. Wir lernen neue Orte und Leute kennen, und natürlich führt das zu dem ikonenhaften Tolkien-Moment, in dem Bilbo sich dem Drachen stellt.“

      Der Titel bezieht sich auf die Verwüstungen im Zwergenreich Erebor, die vom wütenden, überwältigenden Angriff des Drachen Smaug übriggeblieben sind: eine verseuchte Zone, verbrannte Erde, Ruinenstädte und verzweifelte Bewohner. „Drachen lieben Gold, und dieser spezielle Drache namens Smaug war damals besonders gierig und gemein“, erklärt Philippa Boyens, die bewährte Tolkien-Expertin im Drehbuchteam. „Er ist aus heiterem Himmel auf die Zwerge niedergefahren und hat nicht nur das Königreich Erebor vernichtet, sondern auch die Stadt Thal, die am Fuße desEinsamen Berges lag. An diesem verheerenden Tag wurde die Erde buchstäblich kilometerweit im Umkreis zerstört – seitdem heißt die Gegend Smaugs Einöde.“


      GEFAHREN IM OSTEN: DIE STORY UND DIE FIGUREN




      Zwerge waren hier schon seit Jahren nicht mehr vorbeigekommen, doch Gandalf durchaus, und er wusste, wie sich das Böse und die Gefahren in Wilderland ausbreiteten, weil die Drachen die
      Menschen aus der Gegend vertrieben hatten …“Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien


      Als junger Zwergenprinz hat Thorin Eichenschild Smaugs verheerenden Angriff auf Erebor miterlebt – dadurch verlor er seine Familie, seinen Status und seine Heimat. Doch nach Jahrzehnten im Exil wird Thorins Leidenschaft für die Rückeroberung seines verlorenen Königreichs neu geweckt. Das Schicksal führt ihn gen Osten auf den Weg zum Einsamen Berg. Seine Reisegefährten sind zwölf Zwerge: Balin (Ken Stott), Dwalin (Graham McTavish), Fili (Dean O’Gorman), Kili (Aidan Turner), Bofur (James Nesbitt), Bombur (Stephen Hunter), Bifur (William Kircher), Oin (John Callen), Gloin (Peter Hambleton), Dori (Mark Hadlow), Nori (Jed Brophy) und Ori (Adam Brown) – hinzu kommt ein „Dieb“ in Gestalt des Hobbits Bilbo Beutlin, gespielt von Martin Freeman.

      Geführt werden die Gefährten von dem weisen und manchmal auch schelmischen Zauberer Gandalf dem Grauen, der wieder von Ian McKellen dargestellt wird. „Gandalf versucht ständig alles zu kontrollieren“, sagt der legendäre Bühnen- und Filmstar. „Kritiker würden ihn als Wichtigtuer bezeichnen. Aber er hat eine sehr väterliche Art und glaubt, Bilbo und Thorin beschützen zu müssen – vor allem Thorin braucht in der Tat Hilfe. Denn dieser Zwerg hat Probleme. Gandalf lächelt kaum, er ist sich seines eigenen Schicksals sehr genau bewusst, was manchmal fürchterliche Auswirkungen hat, weil er dadurch auch andere Leute in Gefahr bringt.“

      Im ersten Film der Trilogie versammelten sich die Reisegefährten in Beutelsend, Bilbos gemütlichem Heim in Hobbingen. Von dort machen sie sich auf in Richtung Osten, werden von Orks und Wargen angegriffen, wehren sich gegen hungrige Trolle und begegnen dem Zauberer Radagast dem Braunen, der Gandalf auf die schlimmen Veränderungen in seinem geliebten Wald hinweist, der als Düsterwald bekannt ist. Nach einem unangenehmen, aber erkenntnisreichen Aufenthalt bei den Elben in Bruchtal wagen sich Bilbo und die Zwerge ins Nebelgebirge, wo sie in eine Auseinandersetzung der Steinriesen geraten, durch Ork-Tunnel gejagt werden, wilde Attacken der Orks abwehren müssen und schließlich auf dem Rücken gewaltiger Adler entkommen. Zu Beginn des zweiten Films sind Gandalf, Bilbo, Thorin und die Gefährten völlig entsetzt und erschöpft … aber sie verlieren nicht den Mut.

      Am meisten hat sich wohl Bilbo Beutlin verändert. „Im weiteren Verlauf der Reise kann Bilbo der Welt offenbar ein wenig selbstbewusster begegnen“, sagt Martin Freeman über den Titelhelden. „Er ist zwar immer noch er selbst, er hat weiterhin Angst. Der Kampf, das Abenteuer widerstrebt seinem Charakter zutiefst. Aber diese Erlebnisse mit fremdartigen Kreaturen, die ihn umbringen oder fressen wollen – es gehört nicht viel Vorstellungsvermögen dazu, sich auszumalen, wie nachhaltig ihn das verändert. Bilbo entwickelt einen Mut, den er selbst nicht für möglich gehalten hätte – und die anderen hätten ihm das erst recht nicht zugetraut.“

      Nach seiner Begegnung mit dem ausgemergelten, abgefeimten Wesen Gollum in der Höhle unter den Ork-Tunneln ist nicht nur Bilbos Mut gestärkt – es ist ihm aus gelungen, Gollums „Schatz“ zu stehlen, den Ring, der seinen Träger unsichtbar machen kann.

      „Bilbo entwickelt eine merkwürdige Beziehung zu diesem goldenen Ring“, sagt Boyens. „Er beginnt zu spüren, dass damit irgendetwas nicht stimmt. Es fällt ihm nicht leicht, ihn überzustreifen und sich unsichtbar zu machen, und er nimmt den Ring auch so bald wie möglich wieder ab. Weil ein so großartiger Darsteller wie Martin Freeman die Rolle spielt, können wir bestens nachvollziehen, dass es sich hier nicht nur um ein magisches Kleinod handelt, mit dem er sich unsichtbar machen kann. Nicht jede Entscheidung, die er in jenen Gängen tief im Berg treffen muss, erweist sich als weise.“

      Bilbo entschließt sich, diese neue Information nicht mit Gandalf zu teilen, und McKellen beschreibt, wie Freeman gerade in diesem Moment seine Kunst als Schauspieler demonstriert: „Martin hat eine ganze Palette fein nuancierter Mittel zur Verfügung, und häufig ist er unberechenbar. Er wiederholt sich vor der Kamera nur ungern – wenn wir die Einstellungen also noch einmal spielen müssen, probiert Martin stets eine neue Variante aus, eine unterschiedliche Nuance, einen anderen Aspekt seiner Rolle. Nie weiß man genau, was als Nächstes passiert – also reagiere ich umso authentischer. Mit jeder Einstellung habe ich neue Seiten an Bilbo entdeckt.“

      Anführer der Gefährten ist der Zwergenkrieger und Thronfolger Thorin Eichenschild, der wieder von Richard Armitage verkörpert wird. Thorin ist oft sehr isoliert, obwohl er seine Neffen Fili und Kili, seinen Ratgeber Balin und die anderen treuen Zwerge an seiner Seite weiß. „Eines von Thorins entscheidenden Charaktermerkmalen ist sein Misstrauen“, sagt Armitage. „Den Racheauftrag hat er von seinem Vater geerbt – und diese Last macht ihn zu einem einsamen Wesen. Er ist stolz und arrogant, aber er leidet unter dem Wahn, dass seine Führungspersönlichkeit nicht ausreicht. Gleichzeitig ist er jedoch in der Lage, sich von anderen inspirieren zu lassen.“

      Durch die Gegenwart des anderen Führers Gandalf wird Thorins Unsicherheit nur noch verstärkt, und als Bilbo sich immer mehr zu einem treuen und tapferen Gefährten entwickelt, verlagert sich Thorins Zutrauen weg vom grauen Zauberer und hin zum Hobbit. Freeman gesteht: „Die Freundschaft zwischen Bilbo und Thorin erfordert ein hartes Stück Arbeit. Wer auch nur ein bisschen sensibel ist und sich in andere hineinversetzen kann – und das kann Bilbo – der merkt sofort, dass Thorin ziemlich unglücklich ist. Und wenn eine unglückliche Person aus der Haut fährt, wirkt das nicht besonders angenehm – man möchte dieser Person helfen. Bilbo glaubt fest daran, dass Thorin im Grunde ein aufrechter Zwerg mit gutem Charakter ist.“

      Thorins Aufgabe ist alles andere als einfach. Und jeder Schritt auf ihrem Weg scheint die Gefahren zu erhöhen. „Die Mission der Zwerge macht etliche Wesen auf die Gefährten aufmerksam – und alle führen etwas anderes im Schilde“, sagt Jackson. „Immer wieder geraten die Gefährten in Fallen.“
      Die Orks verfolgen sie weiterhin durch das Anduin-Tal – sie reiten dabei auf den riesigen, wolfsähnlichen Wargen. Bei dieser unerbittlichen Jagd bringt Gandalf die Gefährten im Haus des geheimnisvollen und gefährlichen Beorn unter, der seine Haut wechseln und sich vom Riesen in einen noch größeren Bären verwandeln kann. Der zwiespältige Beorn kann im Nu aus seiner Gleichmütigkeit in eine sehr bedrohliche Aggression wechseln. „Man muss sehr genau aufpassen, mit welchem seiner Wesenszüge man es gerade zu tun hat“, empfiehlt McKellen.

      Beorn ist durchaus kein Freund der Zwerge, doch die Orks hasst er noch mehr, denn diese haben die Hautwechsler fast ausgerottet. „In Mittelerde ist er der Letzte seiner Art – er fühlt sich niemandem zugehörig“, sagt Jackson. „Er kann enorm gefährlich sein, wenn er sich in einen Bären verwandelt, aber er hat ein sanftes Herz und liebt Tiere. Offen bleibt aber die Frage, wie sehr er sich unter Kontrolle hat, wenn er als Bär auftritt.“

      Die komplexe Rolle vertrauten die Filmemacher dem Schweden Mikael Persbrandt an. „Beorn ist eine fantastische Figur, eine wirklich einzigartige Erfindung“, sagt Boyens. „Gandalf beschreibt ihn sehr schön als Wesen, das ‚sich keinem Zauber beugt außer dem eigenen‘. Als wir überlegten, wie wir ihn zum Leben erwecken können, dachten wir an die große Mythologie der nordischen Länder, an Menschen in der Wildnis. Und sobald wir Mikael kennenlernten, war er unser Beorn.“

      Obwohl Beorn gefährlich und unberechenbar ist, entdeckt Persbrandt die Leidenschaft in ihm: „Seine menschliche Seite ist nicht ganz menschlich“, bestätigt er. „Er ist sehr aggressiv, und selbst in Menschengestalt ist er nicht so wie du und ich, sondern deutlich anders. Er hat etwas Düsteres, Trauriges und Wildes an sich, das wir nie ganz verstehen werden.“

      Persbrandt wurde aufgefordert, seinen sprachlichen Akzent in die Figur einzubringen, und er arbeitete mit dem Dialektlehrer Leith McPherson zusammen, um die Rolle subtil anzupassen. „Beorn spricht eine etwas altertümliche Sprache, in der es keine Beiläufigkeiten gibt“, berichtet McPherson. „Was er zu sagen hat, ist immer bedeutsam – er wählt seine Worte mit Bedacht.“

      Weil Beorn die Tiere schätzt, kleideten ihn die Kostümdesigner mit Stoffen ein, die keinerlei tierische Elemente enthalten – das gilt auch für seine Leinenstiefel. Dazu Kostümdesigner Bob Buck: „Wir mussten das möglichst einfach gestalten, aber weil er sehr geschickt mit seinen Händen ist, trägt er eine wunderbar aus Holz geschnitzte Gürtelschnalle, wobei die beiden ineinander greifenden Enden den Hautwechsler-Aspekt betonen: Ein Ende zeigt einen Bärenkopf, das andere einen Menschenkopf.“

      Diese Dualität wird auch durch das Make-up deutlich. Der für Haare und Masken zuständige Designer Peter Swords King und sein Team entwarfen Maskenteile, die Beorns Gesicht die tierische Form und bärenartige Zähne verleihen, aber noch als Menschen erkennbar machen. King verwendete Pferdehaare, die er in verschiedenen Tönen einfärbte, um eine Art Mohikaner-Perücke zu kreieren, die sich auf einem Rückgrat-Maskenteil über den gesamten Rücken des Schauspielers hinzieht. „Dieser Maskenteil ist sehr breit angelegt und deutet an, dass Beorn selbst in menschlicher Gestalt deutliche Merkmale eines Bären hat“, berichtet King. „Sein Nackenfell sträubt sich gewissermaßen ständig – damit weisen wir darauf hin, dass er ein gefährliches Raubtier sein kann. Er kann sich von einem Moment zum anderen verwandeln, doch selbst in Bärengestalt erkennen wir immer seine unverwechselbaren Augen.“

      Jackson arbeitete mit dem Designteam und Weta Digital zusammen, um sicherzugehen, dass Beorns Identität in beiden Gestalten immer erkennbar bleibt. Der für die visuellen Effekte verantwortliche Joe Letteri sagt dazu: „Wir haben uns große Mühe gegeben, bei der Verwandlung vom Mensch zum Tier nicht nur die körperliche Ähnlichkeit beizubehalten, sondern auch die Persönlichkeit. Er soll mythisch, animalisch aussehen, er soll erfahren und entschlossen wirken, denn er ist der Letzte der Hautwechsler.“

      Nach der Nacht in Beorns Behausung wollen die Gefährten unbedingt weiter gen Osten reisen. Doch sie werden von einem gewaltigen Hindernis aufgehalten – dem Düsterwald. Wenn man den schier unendlichen Wald umgehen wollte, würde das die Reisezeit verdoppeln. Gandalf kennt zwar die sicherste Passage durch den Wald, kann die Gefährten aber nicht persönlich begleiten, denn er muss sich in Mittelerde um andere dringende Angelegenheiten kümmern.

      „Gandalf ist immer auf der Seite von Mittelerde – er macht auf Gefahren aufmerksam und versucht die Ordnung zu bewahren“, kommentiert McKellen. „Aber er kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein – selbst wenn er es gern wollte. Interessant wird Gandalf dadurch, dass er immer den Schalk im Nacken, stets einen lockeren Spruch auf Lager hat – dabei meint er es todernst, und er weiß immer, was zu tun ist. Er wird ungeduldig, wenn die Leute seinen Vorschlägen nicht sofort Folge leisten, doch manchmal muss er sie auch sich selbst überlassen, damit sie herausfinden können, was in ihnen steckt und wie sie ihre Mission bewältigen können.“

      Wohin Gandalfs persönliche Mission den Zauberer führt, ist Teil der erweiterten „Hobbit“-Welt, die die Drehbuchautoren aus den Details zusammenstellten, wie Tolkien sie in den Anhängen zu „Der Herr der Ringe“ beschrieben hat. Dazu Jackson: „Im Buch verschwindet Gandalf mehrere Male, und es wird nicht erklärt, wohin. Doch viele Jahre später entwickelte Tolkien ein Konzept, durch das Gandalfs Abwesenheit mit ‚Der Herr der Ringe‘ in Verbindung gebracht wird. In diesem Film sind wir daher in der Lage, diese Lücke im Nachhinein aufzufüllen – eine Gelegenheit, die wir uns einfach nicht entgehen lassen konnten.“

      Gandalf glaubt, dass der geheimnisvolle Nekromant, der in der verlassenen Festung Dol Guldur aufgetaucht ist, irgendetwas mit den Veränderungen in Mittelerde zu tun hat, die Gandalf zu spüren meint. Der Zauberer Radagast der Braune (Sylvester McCoy) hat in Dol Guldur ein altes Schwert gefunden, das nicht in diese Welt gehört und Gandalfs Befürchtungen bestätigt – wie im ersten Film bereits zu sehen war. „Gandalf spürt, dass Mittelerde erneut von großem Unheil bedroht ist“, sagt Jackson. „Er war der Meinung, dass es vor vielen tausend Jahren verschwunden war, doch jetzt findet er Indizien und Zeichen, dass dem vielleicht doch nicht so ist.“

      Boyens erklärt, dass Gandalfs Mission auf ein Treffen des Weißen Rats im ersten Film zurückgeht, wo die Elbenkönigin Galadriel (Cate Blanchett) „zu ihm sagte: ‚Etwas bewegt sich im Schatten, was unseren Augen verborgen bleibt. Es wird sich nicht von selbst zeigen.‘ Diese sehr wichtige Einsicht deutet darauf hin, dass bestimmte Gräueltaten die Welt bestimmen und das Unheil sich unerkannt ausbreiten kann. Diese Wahrheit galt, als Professor Tolkien diese Bücher schrieb, und sie gilt auch heute noch.“

      Dol Guldur befindet sich an den südlichen Ausläufern des Düsterwaldes, und das Unheil hat den Wald überschwemmt und verseucht. Einst wurde er der Große Grünwald genannt – jetzt ist er verpestet, eine düstere, trügerische Falle für alle Reisende, die sich hineinwagen. Thorin und die Zwerge bekommen das unglücklicherweise am eigenen Leib zu spüren, obwohl sie ihrem Ziel schon so nahe gekommen sind. Dazu Boyens: „Man spürt sehr stark, dass der alte Forst einen eigenen Willen hat – das Böse hat ihn fest im Griff und führt jedermann ins Verderben.“

      Diese vergiftete Umgebung vernebelt den Verstand der Gefährten und macht sie unvorsichtig. „Sobald man im Düsterwald vom Weg abkommt, kann man sich heillos darin verirren und wohl kaum lange überleben“, sagt Jackson. „Was in diesem Wald lauert, ist für manchen Albtraum gut – mich hat es jedenfalls bis in die Albträume verfolgt.“

      In dem dichten Gestrüpp sind die Zwerge eine leichte Beute der riesigen Spinnen, die dort hausen. Diese schnellen, gefräßigen Monster mit großen Fresswerkzeugen und scharfen Fängen bekommen jedoch Bilbos scharfes Schwert zu spüren. „Wenn man von riesigen Spinnen angegriffen wird, kann einen das schon ziemlich ekeln“, kommentiert Freeman. „Aber in dieser Situation heißt es buchstäblich: Töten oder getötet werden, und deshalb rafft er sich auf, um seine Gefährten zu retten. Ich finde, er schlägt sich recht heldenhaft. Bei den Spinnen dreht sich ihm der Magen um, und hoffentlich werden sich auch die Zuschauer schön gruseln. Bei mir hat das auf jeden Fall geklappt!“

      Doch im Düsterwald warten noch größere Gefahren auf die Zwerge …


      „GEFÄHRLICHER UND WENIGER WEISE“ – DIE WALDELBEN





      Auf ihren Streifzügen durch den Düsterwald werden die Elben des Waldlands Zeugen eines Störfalls und schalten die Spinnen im Handumdrehen aus – aber nicht, weil sie die Zwerge besonders schätzen. Tolkien beschreibt sie als „gefährlicher und weniger weise“ als die übrigen Elben in Mittelerde: Die Waldelben unter der Herrschaft des Königs Thranduil greifen mit wilder Entschlossenheit an, sind sehr geschickt und entfesseln mit Pfeil und Bogen ein wahres Trommelfeuer. Geführt werden diese Kriegerscharen von Legolas (Orlando Bloom) und Tauriel (Evangeline Lilly).

      Diese beiden Figuren tauchen im Roman zwar nicht auf, aber die Filmemacher fanden, dass sie gut in die Erweiterung der Handlung passen, wie der Film sie bietet. Der Name Legolas bedeutet „Grünes Laub“ – er ist ein Elb aus dem Düsterwald, der Sohn des Elbenkönigs Thranduil, Hüter des Waldlands im Roman. „Als Legolas in ‚Der Herr der Ringe‘ auftaucht, erfahren wir, dass er Thranduils Sohn ist“, erklärt Jackson. „Deshalb nahmen wir die Gelegenheit war, Legolas auch in diesem Film im Waldland vorzustellen, wo wir die gesamte Familie von Thranduil kennenlernen. Elben sind unsterblich – also spielen die 60 Jahre zwischen den beiden Geschichten keinerlei Rolle, und glücklicherweise sieht Orlando so aus, als ob er in den vergangenen zehn Jahren keinen Tag gealtert wäre“, grinst der Regisseur.

      Bloom freute sich darauf, wieder zu Legolas’ Bogen zu greifen, wie er es in der Trilogie „Der Herr der Ringe“ bereits getan hat. „Es ist wunderbar, wieder dabei zu sein“, sagt der Darsteller. „Ich denke sehr gern an ‚Der Herr der Ringe‘ zurück und bin glücklich, diese Rolle wieder aufzunehmen und in diese Welt zurückzukehren. Was noch besser ist: Ich zog mein altes Kostüm an – und es passt mir immer noch!“

      Als Bloom in vollem Ornat, im Make-up und im überarbeiteten Kostüm am Set erschien, „war das wie die Begegnung mit einer meiner Lieblingsfiguren“, erinnert sich Walsh. „Es ist wirklich wunderbar, dass Orlando nach all diesen Jahren wieder den Legolas spielt. Es war schon ein sehr merkwürdiges Déjà-vu-Erlebnis, ihn in Mittelerde wieder als diese allseits beliebte Figur zu erleben.“

      Bloom fragte sich zunächst, ob Legolas überhaupt in die Geschichte passt und was er mit dem Waldland zu tun hat, wo die 13 Zwerge auftauchen, von denen einer, Gloin, der Vater seines späteren Gefährten Gimli ist. Aber Blooms Sorge war unbegründet: „Wir achten sehr darauf, den Fans des Buches gerecht zu werden – deshalb wusste ich genau, dass Peter, Fran und Philippa sich keine großen Freiheiten erlauben würden“, sagt er. „Das Schöne an der von ihnen entwickelten Geschichte ist, dass wir jetzt miterleben, wie er sich zum Legolas in ‚Der Herr der Ringe‘ entwickeln wird. Es wird auch angedeutet, woher Legolas’ Abneigung gegen die Zwerge stammt. So entsteht eine historische Dynamik dieser Figur.“

      Jackson und seine Co-Autoren wollten typische Legolas-Momente in die Handlung einbringen, wie sie die Zuschauer der früheren Trilogie zu schätzen wissen. Voraussetzung war allerdings ein rigoroses Fitnesstraining des Schauspielers, der viele Stunts zu absolvieren hatte. „Er darf sich in ein paar richtig coolen Sequenzen austoben“, sagt Bloom. „Ich finde, das gehört zu ‚Leggy‘ dazu. Er taucht auf, sagt nicht viel, zieht sein Ding durch und regelt das. Ein einfacher, sehr effektiver Plan.“

      Stunt Coordinator Glenn Boswell kommentiert: „Orlando lernte die Kampfchoreografien sehr schnell, was wichtig war, denn oft hatten wir nur eine kurze Vorbereitungszeit für seine Einstellungen. Er und Evangeline zeigen als Partner fantastische Leistungen in den Kampfszenen. Jede Figur hat einen anderen Stil – was optisch besonders ergiebig ist.“

      Evangeline Lilly als Elbenkriegerin Tauriel führt Thranduils Leibwache an und wurde als komplett neue Figur in die Story eingefügt. „Unser Motto war immer, uns genau an den Geist des Buches zu halten – aber auch dem Konzept jenes Films gerecht zu werden, den wir gern sehen möchten“, sagt Walsh. „Da muss es immer Unterschiede geben, denn Filme gehorchen anderen dramaturgischen Regeln. Einerseits ging es darum, den chronischen Mangel an weiblichen Figuren abzustellen, und das gelingt Tauriel auf besonders schöne Weise. Außerdem zeigt Evangeline eine fantastische Leistung. Sie hat Mittelerde komplett verinnerlicht und wollte gewährleisten, dass Tauriel als neue Figur ganz im Sinne des Buchs konzipiert wird.“

      Lilly tritt zwar jetzt erstmals in diesen Filmen auf, war aber schon als Kind „Hobbit“-Fan und konnte ihr Glück gar nicht fassen, als man ihr eine Rolle in der Trilogie anbot. Allerdings kam das Angebot nur zwei Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes. „Ich hatte mich darauf eingestellt, mein Privatleben als Mutter und Schriftstellerin zu führen, doch dieses Angebot konnte ich einfach nicht ablehnen“, sagt Lilly. „In meiner Jugend war ‚Der Hobbit‘ mein Lieblingsbuch – ich wollte immer schon eine Elbin sein. Deshalb ging ein Traum in Erfüllung, als ich die Rolle eines Elbs aus dem Düsterwald (Grünwald) spielen sollte. Für mich als Schauspielerin war das meine bisher schwierigste Rolle – aber ich habe mich dieser Herausforderung sehr gern gestellt.“

      Laut Lilly hat Tauriel von klein auf die Grenzen des Waldlands verteidigt – sie ist also eine ganz andere Elbin als die aus den früheren Filmen. „Die Waldelben sind tödliche Krieger – Tauriel versteht meisterhaft mit Dolchen, Pfeil und Bogen umzugehen“, berichtet sie. „Sie ist Anführerin der Waldgarde, also eine ziemlich harte Elbin und vielleicht auch nicht so überlegt wie die älteren Elben. Weil sie sehr erdverbunden ist, ist ihr eine gewisse Wärme und Tiefgründigkeit eigen, aber sie versteht auch ihr Handwerk. Und dieses Handwerk ist das Töten.“

      Wie die übrigen Elben-Darsteller in der „Hobbit“-Trilogie arbeitete Lilly mit dem Bewegungschoreograf Terry Notary, um sich den anmutigen, agilen Gang anzueignen. Außerdem absolvierte sie ein umfangreiches Martial-Arts-Training und arbeitete mit dem Stunt-Team ihre komplexen Kampfsequenzen aus. „Evangeline hat ein großes Talent für Stunts“, lobt Boswell. „Sie hatte klare Vorstellungen davon, wie Tauriel kämpft – als Vorbild dienten ihr alte chinesische Kampftechniken mit doppelten Dolchen.“

      Von der Pfeilspitze bis zu den Farben der Federn wird Tauriels Bogen von einer organischen Qualität geprägt, die das waldige Ambiente mit einbezieht. Ihre schlanke Damaszenerklinge hat die Form eines Dorns. Die persönlich für sie entwickelten Waffen entstanden in Teamarbeit etlicher Künstler, darunter der Konzeptzeichner John Howe und das Team des Weta Workshop. Weta-Chef Richard Taylor kommentiert: „Als Elben-Ninja geht sie ganz in ihrer Welt auf – das bedeutet, dass sie sich im Laubdickicht praktisch unsichtbar machen kann.“

      Auch ihr Waldland-Kostüm wird vom Umfeld beeinflusst und wirkt sehr viel maskuliner als die fließende Seide, in die sich die übrigen Elbinnen in Jacksons Mittelerde kleiden. In der Kostümabteilung entstanden speziell angefertigte Lederstiefel sowie ein Outfit aus waldfarbenem Leder, Wildleder und Seide. Ihr wilder Look beeinflusst auch ihre Haare und das Make-up: King entwarf ihre großen Ohren und eine Perücke mit üppigen roten Locken.

      Die Elben empfinden für die Zwerge keine Sympathie. Dazu Jackson: „Die Elben des Waldlands – und das gilt auch für Legolas – sind eine geheimnisvolle und auch etwas bedrohliche Truppe, von denen die Zwerge auf ihrer Mission keine Hilfe erwarten dürfen.“

      Thorin fühlt sich sehr erniedrigt, als er vor den Thron des Elbenkönigs gebracht wird, denn er kennt Thranduil von früher, wie wir aus dem Prolog des ersten Films wissen. „Als Erebor fiel, konnte Thorin nicht begreifen, warum die Elben ihre Hilfe verweigerten“, erklärt Armitage. „Thranduil schaute sich das an und ließ es geschehen – für Thorin war das unverzeihlich. Sie haben die Zwerge ihrem Schicksal überlassen, und das wird Thorin nie vergessen.“

      Lee Pace übernimmt die Rolle des erhabenen Elbenkönigs Thranduil. Er glaubt, dass das mangelnde Mitgefühl des Königs in dieser Begegnung vor langer Zeit begründet ist. „Laut meiner Theorie hat damals den Ausschlag gegeben, dass Thranduil die Säle voller Gold in Erebor gesehen hat“, meint Pace. „Er erblickte all das Gold, das die Zwerge angehäuft hatten, und dachte sich: ‚Dafür müsst ihr Zwerge brennen. Solch eine Gier bleibt nicht ungestraft.‘ Und als der Drache auftauchte, hätten die Elben durchaus eingreifen können – aber sie entschieden sich, es zu lassen.“

      Jackson und seine Mitarbeiter kannten Pace aus dem Film „The Fall“ (The Fall, 2006) und reisten extra nach New York, um ihn für diese entscheidende Rolle vorsprechen zu lassen. „Elben sind schwer zu besetzen, weil sie Eigenschaften besitzen, die man kaum definieren kann“, gesteht Jackson. „Dazu gehören Eleganz, Schönheit und Alterslosigkeit. Wir müssen mit dem Schauspieler einen mentalen Sprung vollziehen, wir müssen spüren, dass er unsterblich ist, aber in seinem langen Leben schon sehr viel erlebt hat. Diese Eigenschaften und noch viel mehr bringt Lee in diese Figur ein.“

      Im Film unterhalten sich Pace, Lilly und Bloom in der uralten Sprache der Elben. Tolkien erfand zwei Elbensprachen für Mittelerde: die gewöhnliche Konversationssprache Sindarin und das förmliche Quenyan. Wie bei Jacksons anderen Filmen mit Schauplatz Mittelerde engagierten die Filmemacher den Gelehrten David Salo, der sein Leben der Ausarbeitung der Grammatik und dem Vokabular dieser Sprache widmet. Er übersetzte die entsprechenden Passagen des Drehbuchs, wobei Dialektlehrer McPherson mit den Darstellern so lange übte, bis sie fließend Elbisch sprechen konnten. „Sie haben die Sprache wunderbar gemeistert“, kommentiert McPherson. „Evangeline spricht Französisch, hat ein ausgesprochenes Talent für Fremdsprachen und ein gutes Gehör. Orlando bringt bereits Erfahrung mit Elbisch mit – es macht immer Spaß, mit ihm zu arbeiten, weil er sich leidenschaftlich für seine Arbeit engagiert, unendlich neugierig ist und einen ansteckenden Humor hat. Und Lee gelingt es besonders gut, Thranduils Beherrschung der Sprache mit sonor durchdringender Stimmpräsenz zu demonstrieren.“

      Taylor und sein Team machten sich begeistert an die Arbeit, für die ganz neue Elbenspezies Rüstungen zu entwerfen. „Die Waldelben haben eine unglaubliche Präsenz, Kraft und Vitalität“, berichtet er. „Sie sind zwar sehr schön und kunstbegabt, aber man darf nicht vergessen, dass sie im Grunde trainierte Killer sind. Ich muss also sehr aufpassen, dass sie etwa durch zarte Blumenmuster auf den Rüstungen nicht zu apathisch oder schwach wirken.“

      Für den Elbenkönig entwickelten die Kostümdesigner und das Team im Weta Workshop eine Reihe langer, ausladender Mäntel und Roben, die seinem Status als Waldlandkönig gerecht werden. Eine von Thranduils Kronen modellierte Daniel Falconer im Weta Workshop exakt nach der Beschreibung im Buch als Krone aus Blättern, Dornen und Beeren. Das Königsschwert aus Metall ist stark und elegant und wurde aus einem einzigen Metallblock gewalzt. „Diese unsympathische Metallklinge hat etwas Puritanisches an sich – das passt zu Thranduils Sturheit und Arroganz“, meint Falconer.

      Um Thranduil zu verstehen, darf man laut Pace nie vergessen, dass die Elben keine Menschen sind. „Tolkien schrieb: ‚Er war der König der Elben auf der anderen Seite des Wilderlands“, sagt der Schauspieler. „Er ist gefährlich, aber nicht, weil er böse ist. Er ist elegant, hat aber ein hartes, kaltes Herz – wie ein Diamant. Er hat ein feines Gespür, was aber nicht bedeuten soll, dass er emotional sensibel ist. Ich bin davon überzeugt, dass sich in diesem Wald kein Blatt bewegt, ohne dass er das spürt. Seine Meinung über die Zwerge ist: ‚Einen Drachen weckt man nur, wenn man sicher ist, dass man ihn töten kann. Aber man kann ihn nicht töten. Also halte ich euch so lange in meinem Kerker fest, bis ihr das begriffen habt.‘“

      Der König nimmt den Zwergen ihre Rüstungen und Waffen ab und sperrt sie in seinen unterirdischen Verliesen ein. Doch der einfallsreiche Bilbo trickst Thranduils Entschlossenheit aus, indem er sich unbemerkt in das Reich einschleicht, um seine Freunde zu befreien: Er versteckt die Zwerge in den leeren Fässern im Weinkeller der Elben, um sie dann über eine Rutsche in den Fluss zu befördern.

      Obwohl der Hobbit den Zorn der Elben fürchten muss, hält er dennoch zu den Zwergen. „Selbst wenn man die positiven Seiten all der anderen Wesen bedenkt, denen Bilbo begegnet, bleiben die Zwerge dennoch eindeutig seine Favoriten“, sagt Freeman. „Die Elben sind zwar offensichtlich zivilisierter, sie haben mehr Kultur. Doch wie Bilbo die Zwerge erlebt, gibt dann doch den Ausschlag. Dass er beschließt, ihnen zu helfen, ist umso tapferer und interessanter, weil er es ja auch lassen könnte. Mittelerde würde ja nicht im Höllenfeuer untergehen, wenn Bilbo seine Hilfe verweigern würde.

      Doch er findet einfach, dass sie eine gemeinsame Aufgabe haben, deren Erfüllung sich lohnt. Ich glaube, dass der Abschied von der Heimat automatisch auch bedeutet, dass seine Gefährten jetzt seine Familie, seine neue Heimat sind – selbst wenn sie sich stark von Bilbo unterscheiden.“

      Thranduil sieht das ganz anders. Er spürt, dass Thorins Mission der Vorbote eines unheilvollen, gefährlichen Kampfes ist – und der geht die Elben seiner Meinung nach nichts an. „Thranduil hat vor vielen Jahren die Entscheidung getroffen, sein Volk von dem Aufstieg und Fall im Schicksal der anderen Völker außerhalb seiner Grenzen abzuschotten“, sagt Boyens. „Und sein Schiedsspruch ist Gesetz.“

      Tauriel trotzt dem Gebot ihres Königs und verfolgt die Gefährten, die flussabwärts fliehen.

      Und Legolas folgt ihr, hin- und hergerissen zwischen der Weisung seines Vaters und Tauriels Überzeugung, das Richtige zu tun. „Die Mission der Zwerge, zum Einsamen Berg zu gelangen, hat etwas Wahnhaftes“, meint Bloom. „Sie wollen eindeutig wahre Größe beweisen, aber das kann in Chaos ausarten – so sieht es zumindest Thranduil. Legolas weiß, wie waghalsig Tauriel ist – er macht sich Sorgen um sie. Er will sie schützen, obwohl er damit das Gebot des Vaters übertritt. Dieser Konflikt ist sehr komplex. Legolas ist der Sohn, der erwachsen wird und eines Tages in die Gemeinschaft der Ring-Gefährten aufgenommen wird.“

      Tauriel hat mit den Zwergen nicht wie Thranduil bereits Erfahrungen gemacht – sie bringt mehr Verständnis für sie und ihr Problem auf. „Ich glaube aber, dass sie vor allem die Ork-Invasoren aufhalten will, die im Waldland morden und brandschatzen“, kommentiert Lilly. „Dabei kann sie nicht tatenlos zusehen. Sie muss einfach etwas unternehmen.“

      Die beiden Elben-Krieger konfrontieren die Orks, die am Ufer des Waldflusses auftauchen, wo die Zwerge ihnen ausgeliefert sind. Was dann folgt, nennt Bloom „einen fantastischen Haufen abgeschlachteter Orks“.

      Der weiße Ork namens Azog der Schänder wurde angeblich vor vielen Jahren
      in der großen Schlacht der Orks und Zwerge getötet – doch jetzt schickt er seine fiese Brut und eine üble Truppe von Killer-Orks los, um Thorin Eichenschilds Gefährten bis zum letzten Zwerg auszurotten.

      „Azog hat persönliche Gründe, Thorin nicht bis zum Einsamen Berg vordringen zu lassen“, berichtet Boyens. „Gandalf fürchtet, dass die Jagd auf Thorin mit Azogs neuen Verbündeten zu tun hat – und mit der Macht, der er jetzt dient. Azog entwickelt einen psychopathischen Hass auf alle Lebewesen und Zwerge im besonderen – vor allem auf Thorin und seine Gefährten.“

      Damit Azog und Bolg die urgewaltige Bedrohung ausstrahlen, die Jackson sich wünschte, wandte er dieselbe Aufnahmetechnik an, mit der er schon Gollum zum Leben erweckt hatte. „Azog war ein schwieriges Problem, weil er in unserer Version der Geschichte einer der Hauptschurken ist – wir stellten ihn uns sehr mobil, ausdrucksstark und so fürchterlich wie nur möglich vor“, erklärt Jackson. „Wir fanden es spannend, einen digitalen Ork zu gestalten – was uns vieles erleichterte in Bezug auf seine Größe und Gestalt, denn dadurch waren wir nicht mehr an grundsätzlich menschliche Proportionen gebunden.“

      Gespielt wird der Ork-Häuptling Azog der Schänder von Schauspieler Manu Bennett. Lawrence Makoare, der bereits die Uruk-Hai-Figur Lurtz in den „Der Herr der Ringe“-Filmen dargestellt hatte, übernahm die Rolle von Azogs Sohn Bolg. Die Darsteller spielten ihre Rollen auf der Performance-
      Capture-Bühne, auf der sich Bennett schnell die Bewegungen des riesigen Orks aneignete. „Bei meinem eigenen Tempo wirkte Azog zu klein und zu menschlich“, sagt Bennett. „Ich musste die Lungenkapazität und die Körpermasse dieses üblen Monsters deutlich machen. Da darf man sich nicht wie eine Ameise bewegen – eher wie ein Dinosaurier.“

      Azog wurde bereits im ersten Film vorgestellt – sein Spross Bolg tritt jetzt in „The Hobbit: The Desolation of Smaug“ (Der Hobbit: Smaugs Einöde) ins Rampenlicht. Letteri und sein Team machten sich bei Weta Digital begeistert ans Werk und brüteten einen neuen Ork-Schurken aus. „Peter stellte sich eine Art Krieger-Freak vor“, sagt Letteri. „Er trägt so viele Kampfnarben, dass wir das Konzept auf die Spitze trieben: Seine Rüstung ist praktisch in seine Haut eingewachsen. Er muss so aussehen, als ob er kräftig einstecken kann, aber dennoch sehr beweglich ist, weil er ständig kämpft. Das waren interessante Elemente, die wir bei dieser Figur kombinieren
      mussten.“

      Azogs Heer von Killer-Orks besteht aus der nahtlos ineinander übergehenden Kombination von Schauspielern in Masken und digitalen Orks. Dazu Taylor abschließend: „Die Ork-Scouts, wie wir sie nennen, sind schnellfüßige, mit leichten Rüstungen ausgestattete Bogenschützen – also wirklich üble Burschen.“



      DIE BEWOHNER VON SEESTADT






      Halb verhungert, erschöpft und ohne Waffen sind die Zwerge wahrlich nicht in der Verfassung, ihren Angriff auf den Berg zu beginnen. Ein wenig Hoffnung schöpfen sie, als ein Fährmann aus der nahen Seestadt auftaucht, der den abgerissenen Gefährten begegnet, als er die leeren Fässer einsammelt, die auf dem Fluss aus dem Waldland herabtreiben. Dieser Bard zielt zwar mit seinem Pfeil auf die Zwerge, aber der weise Balin bringt ihn dazu, den Gefährten zu helfen.

      Luke Evans übernimmt die Rolle des Bard aus Seestadt, von dessen Anblick man sich nicht täuschen lassen sollte. „Bard war schon im Buch unvergesslich, doch in unserem Film stellt dieser einfache Fährmann ein wahres Rätsel dar“, sagt Jackson. „Er hat weitaus mehr Fähigkeiten, als dieser Job erfordert, er hat Begabungen, über die er sich ausschweigt und die erst später eine Rolle spielen. Bard war gerade bei der Besetzung eine interessante Figur, weil wir unsere Geschichte eine Zeit lang aus Sicht der Zwerge erzählen – und für sie bleibt er ein Rätsel. Wir suchten daher einen Darsteller, der dieser Rolle die nötige Nervosität gibt, und Luke Evans entsprach allen unseren Erwartungen. Er vermittelt die unterschwellige Gefahr, doch wenn es hart auf hart geht, entpuppt er sich als erstaunlicher Action-Held.“

      Bard weiß zwar nicht, was die Zwerge wirklich vorhaben, aber er misstraut ihnen von Anfang an und hat allen Grund, ihre Mission zu fürchten. „Bard hat drei Kinder, und sie leben in dieser Stadt am Existenzminimum“, sagt Evans. „Er sorgt sich um Leben und Sicherheit seiner Familie und tut alles, um sie zu schützen. Wenn sich ein Problem ohne Blutvergießen lösen lässt, dann zieht er diese Lösung vor. Aber hier hat er es mit großspurigen Zwergen zu tun, die er nicht in den Griff bekommen kann – das weiß er.“

      Evans freute sich nicht nur darüber, dass er die Rolle ergattert hatte – er durfte als Bard auch mit seinem heimischen walisischen Akzent sprechen, der als Umgangston für die Bevölkerung von Seestadt eingeführt wurde. Jackson liebt Wales und ließ sich davon beim Konzept für die Stadt Thal inspirieren, deren Einwohner damals nach Seestadt geflohen sind, als der Ort vom Feueratem des Drachen vernichtet wurde. Im Film sprechen daher alle ehemaligen Einwohner von Thal mit walisischem Akzent. „Thal ist und bleibt für mich ein Synonym für Wales – und das finde ich toll“, sagt Evans.

      „Das grausige Schicksal, das Bards Vorfahren erleiden mussten, ergibt eine sehr interessante Filmfigur und einen sehr ungewöhnlichen Helden“, ergänzt Boyens. „Er wird von seinem Instinkt bestimmt – dabei ist er durchaus nicht der Größte und Stärkste. Vielmehr ist er ein aufrechter Mann, der wahren Mut beweist und Mitgefühl für seine Mitmenschen empfindet. Er spielt mit hohem Einsatz, weil er seine Kinder beschützen muss.

      Wie der Zufall es wollte, standen uns zwei wunderbare junge Schauspielerinnen zur Verfügung: Peggy und Mary Nesbitt begleiteten ihren Vater nach Neuseeland.“

      Peggy und ihre jüngere Schwester Mary sind die Töchter von Darsteller James Nesbitt, der den Zwerg Bofur verkörpert. Ihr Bruder Bain wird von John Bell dargestellt, der während der Dreharbeiten 15 wurde und über zehn Zentimeter gewachsen ist. Für das Kostümteam war das ein Problem – die kreative Lösung bestand in Manschetten, die an sein Kostüm angestückt wurden, sobald die Ärmel zu kurz wurden. „Ich glaube, ich habe im Film Stiefel mit drei verschiedenen Größen getragen“, lacht Bell.

      Obwohl Bard seine Kinder mit seinem mageren Einkommen ernähren kann, lebt er unter Menschen, die verzweifelt auf ein besseres Schicksal hoffen. Jackson beschreibt Seestadt als „eine Art Industriestadt, in der alle Fabriken geschlossen worden sind. Man spürt, dass der Reichtum und die guten Zeiten ein für alle Mal vorbei sind, was geschmacklose Politiker wie der Bürgermeister von Seestadt auszunutzen wissen – in gewisser Weise profitieren sie vom Elend dieser Menschen. Der Assistent des Bürgermeisters, Alfrid, wird von Ryan Gage gespielt, und diese beiden haben das heruntergekommene Kaff fest in ihrer Hand.“

      Während die Bewohner von Seestadt sich kaum über Wasser halten, sitzt der skrupellose Bürgermeister in seinem opulenten, prall gefüllten Lebensmittellager – er ist das genaue Gegenteil von Bard. „Bard ist ein smarter, lebenserfahrener Mann, der sich bisher immer durchgeschlagen hat – deswegen ist er dem Bürgermeister ein Dorn im Auge“, sagt er. „Der Bürgermeister sorgt dafür, dass die Bewohner stets hungern, damit sie zu schwach sind, um den Aufstand zu wagen. Doch Bard scheint ihm ständig einen Schritt voraus zu sein. In gewisser Weise ist Bard das einsame Licht in dieser finsteren Welt.“

      Für die Rolle des Vollblutpolitikers gewannen die Filmemacher den beliebten britischen Bühnen- und Filmstar Stephen Fry. „Es wäre wohl zu unhöflich, Stephen als perfekte Besetzung für diese Rolle zu bezeichnen“, grinst Jackson. „Doch der Bürgermeister des Buchs ist sehr ironisch und sarkastisch, und das wollten wir in den Film übernehmen – da kamen wir ganz von selbst auf Stephen. Er ist ein hervorragender Schauspieler und trifft genau den versierten, wortgewandten und charmanten Ton des Bürgermeisters, aber wir spüren auch seine Bestechlichkeit, seine Habgier, die so gar nicht Stephens eigentlichem Wesen entspricht.“

      Über den Bürgermeister sagt Fry: „Er ist eine heldenhafte, recht bedeutende Führungspersönlichkeit. Er glaubt, dass das Volk ihn liebt und respektiert und dass niemand argwöhnt, wie habgierig und korrupt er in Wahrheit ist. Einst ist er sicher ein charismatischer Politiker gewesen, der seine Bürgermeisterwahl durch seine Intelligenz oder durch seine natürliche Durchtriebenheit gewonnen hat und so die Sache am Laufen hält. Alles dreht sich um die Steuern und den Versuch, Seestadt vor einem Krieg zu bewahren.“

      Der grobe, verfressene Bürgermeister hat viel von seinem Charisma eingebüßt – was für die Kostümabteilung bedeutete, dass eine Kollektion luxuriöser Kostüme künstlich verschlissen werden musste. „Man muss sich das wie edle Mosaikkirchenfenster vorstellen, auf denen wunderschöner mittelalterlicher Brokat abgebildet ist – doch jetzt ist alles verdreckt und heruntergekommen“, berichtet Kostümdesignerin Ann Maskrey. „Dadurch wirkt der Bürgermeister vulgär, schmutzig, sehr ungepflegt und irgendwie lächerlich.“

      Auch für die Maskenabteilung war es ein Festtag, das Make-up für den Bürgermeister und seine rechte Hand Alfrid zu gestalten. „Wir diskutierten mit Peter darüber, dass der Bürgermeister so abstoßend wie nur möglich wirken soll“, sagt King. „Also haben wir unser Bestes gegeben: Wir kämmen mickrige Strähnen über seine Glatze, verpassen ihm faule Zähne und ein paar Bartstoppeln. Als Alfrid hat Ryan Gage fettige Haare, unreine Haut und schwarze, schmutzige Zähne, die jeden Morgen mit einem speziellen Zahnlack übermalt werden mussten.“

      Weil der Bürgermeister ständig nach neuen Einnahmequellen sucht, gibt er seine Tendenz zum Abschotten auf, als er von dem Gerücht hört, dass sich Fremde in Bards Haus verstecken. „Der Bürgermeister ist von Leuten wie Thorin irritiert, die Missionen erfüllen und in den Kampf ziehen wollen – solche Typen machen nur Scherereien“, kommentiert Fry. „Seiner Meinung nach kann das nur den Untergang seiner Stadt bedeuten – er würde sie viel lieber unter Verschluss halten und all jene aussperren, die auf Berge steigen und Drachen aufwecken wollen. Doch in Seestadt wird von einer Prophezeiung gesprochen, nämlich dass Thorin und die anderen kommen und den früheren Reichtum zurückbringen werden, wenn aus dem Berg wieder das Hämmern der nach Gold schürfenden Zwerge zu hören sein wird.“


      DER DRACHEN IM BERG



      Obwohl sie sich feindlichen Mächten gegenüber sehen, steigen Bilbo und die Zwerge auf den Einsamen Berg und erreichen am Abend des Durinstags das verborgene Tor nach Erebor. Mithilfe der Anweisungen auf der Geheimkarte kann Thorin das Tor mit dem Schlüssel seines Vaters öffnen.
      Boyens beschreibt die „wunderschöne Einfachheit“, mit der Armitage diese Sequenz spielt: „Eigentlich ist dies ein Moment des Triumphs für Thorin – aber stattdessen ist er von stillen Gefühlen bewegt: ‚Ich bin heimgekehrt, und ich erinnere mich.‘“

      „Als sich das Tor öffnet und Thorin die abgestandene Luft des versiegelten Berges einatmet, fühlt er sich in seine Jugend im Königreich Erebor zurückversetzt“, sagt Armitage. „Das ist für Thorin ein großer Moment, und ich spürte seine Freude. Doch in dieser abgestandenen Luft riecht man den Drachen Smaug, der das Zwergenvolk dezimiert hat, den Geruch verkohlter Steine und die Erinnerungen an all jene, die dort umgekommen sind. Es ist der Gestank des Todes.“

      Der Schatz der Zwerge wird vielleicht immer noch von dem gefährlichen Wächter geschützt, der jeden tapferen Helden zu versengen droht, der verrückt genug ist, den Schatz zurückzufordern. Für dieses Himmelfahrtskommando ist Bilbo ausersehen. „In diesem Film begreifen wir endlich, warum die Zwerge einen Dieb brauchen, denn es geht darum, dass er etwas stehlen soll“, sagt Jackson. „Es handelt sich um den Arkenstein – einen mythischen Stein, den die Zwerge tief im Innern des Einsamen Berges gefunden haben. Der Arkenstein hat zwar keine eigentliche Macht, aber vor allem für Thorin hat er größte Bedeutung.“

      „Die Zwerge wissen genau, welche gefährliche Aufgabe Bilbo vollbringen muss, weil der Drache höchstwahrscheinlich noch am Leben ist“, sagt Ken Stott, der den Balin spielt. „Balin hätte Verständnis dafür, wenn Bilbo jetzt kneift, aber Bilbo lässt sich nicht abschrecken, weil er sein Versprechen gegeben hat – und dafür muss er außergewöhnlichen Mut aufbringen.“

      Bilbo wagt sich in die Kammern von Erebor vor und entdeckt, dass der Drache dort auf den Bergen aus Gold und Juwelen schläft. „Smaug unterscheidet sich von anderen Drachen nicht nur durch seine Größe – Tolkien stattet ihn mit einer besonderen Persönlichkeit aus“, sagt Jackson. „Dieser Drache kann nicht nur sprechen, er will nicht nur Menschen fressen, sondern er ist auch ein äußerst intelligenter Psychopath.“

      Benedict Cumberbatch übernimmt die ikonenhafte Rolle von Smaug dem Schrecklichen. Schon bei seinem Vorsprechen staunten die Filmemacher darüber, wie klar der Schauspieler den Drachen verkörperte. „Im Buch gibt Tolkien eine überragende Dramatisierung der Figur vor“, sagt Walsh. „Er ist ein Archetyp, eine wundervolle Figur für ein Drehbuch, und als Benedict dann auch noch mit seiner Stimme die außergewöhnlichsten Sachen anstellte, wurde deutlich: Wir hatten unseren Smaug gefunden. Er hat Smaug total verinnerlicht, wusste, wie er ihn spielen wollte und entsprach damit haargenau unserer Vorstellung von der Figur.“

      Der britische Darsteller erinnert sich lebhaft an das Monster aus der Zeit, als sein Vater dem kleinen Benedict den „Hobbit“ vorlas. „Mein Vater ist ein außergewöhnlicher Schauspieler und erweckte die besondere Welt der Hobbits und Drachen für mich zum Leben“, erinnert sich Cumberbatch.

      „Eine bessere Einführung in dieses unglaubliche Buch hätte es für mich gar nicht geben können. Als ich dann nach Hause zurückkehren durfte und meinem Vater eröffnete: ‚Ich spiele Smaug, und das verdanke ich nur dir‘, war das ein sehr befriedigender Tag im Leben eines Schauspielers. Er spielte Smaug mit einer erstaunlich rauen, knurrenden Stimme – also habe ich Vaters Darstellung praktisch nachgemacht“, grinst er.

      Freeman freute sich darüber, dass sein Freund und Partner in der berühmten BBC-Serie „Sherlock“ (Sherlock) im Film seinen Erzfeind spielen sollte. „Wir haben etwa zur gleichen Zeit in London vorgesprochen, während wir die erste Staffel von ‚Sherlock‘ drehten“, erinnert sich Freeman. „Er hat gern mitgemacht, und ich fand das einfach wunderbar. Ben ist ein wirklich guter Darsteller, genial in seiner Körperbeherrschung und auch stimmlich fantastisch.“

      Der Dialektlehrer McPherson feilte mit Cumberbatch an dessen Sprechrolle und staunte über das große Engagement des Schauspielers. „Er hat jede Szene körperlich gespielt und die verschiedenen Klangstile solange durchprobiert, bis er Smaug im jeweiligen Moment exakt getroffen hatte“, sagt McPherson. „Es war wirklich außergewöhnlich, diesen kreativen Prozess mitzuerleben. Ich weiß, dass Smaug eine Menge Furcht und Schrecken verbreitet, aber mir persönlich hat er nichts als Freude gebracht.“

      Die optische Gestaltung von Smaug übernahmen zwar die Künstler von Weta Digital, aber zuvor war die Schwerarbeit der Konzeptzeichner erforderlich, und auch die Designer vom Weta Workshop und Weta Digital brachten ihr Können in die Entwürfe ein. „Diese Figur wird von den Fans mit größter Spannung erwartet, und das ist ein zweischneidiges Schwert, denn wenn wir mit Smaug nicht überzeugen, stecken wir in großen Schwierigkeiten“, gibt Jackson zu. „Ich jedenfalls bin in die Konferenzen gegangen, ohne ein fertiges Konzept im Kopf zu haben. Für mich stand nur von Anfang an fest, dass der Drache riesig sein muss – viel größer, als man ihn sich jemals vorstellen würde. Denn neben seiner Intelligenz und Verschlagenheit soll er dem kleinen Hobbit durch seine gewaltige Größe Angst einjagen.“

      Eine Ahnung von Smaugs Größe vermittelten Jackson und sein Team schon im ersten Film – der Regisseur gab als Richtschnur vor, dass der Drachenkopf „groß wie ein Bus“ sein sollte. Dieser kurze Augenblick legt den Maßstab fest, der in „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ eine zentrale Rolle bekommt. „Viele fähige Künstler haben uns mit Smaug geholfen, und wir bestimmen zwar einige Eckdaten, wollen die Zeichner aber in ihrer künstlerischen Freiheit möglichst wenig einschränken“, berichtet Jackson. „Das gefällt mir daran, denn so kann ich mir viele unterschiedliche Entwürfe anschauen und die Figur langsam zusammensetzen.“

      Der berühmte Tolkien-Illustrator John Howe hat etliche Jahrzehnte damit verbracht, die Bewohner von Mittelerde zu zeichnen, doch bei seinen ersten Entwürfen ließ er seiner Fantasie diesmal freien Lauf. „Tolkien sagt recht wenig über den Drachen, aber er ist ein Meister der Andeutung, er verzichtet auf ausführliche Beschreibungen“, erklärt Howe. „Kurz gesagt: Wir wissen, dass Smaug groß und rötlich-golden ist, Flügel hat und Feuer speit. Es war sehr spannend, diese Vorgaben in eine lebensnahe Dynamik zu übertragen, und wenn die Körperformen feststehen, kann man die Details ausarbeiten, zum Beispiel die Form der Klauen in Großaufnahme.“

      Bei Weta Digital wurde der Drache Schicht für Schicht zusammengesetzt – von der Skelettform über seine Körperbewegungen bis zur Oberfläche seiner Haut, wobei letztere vom Oberflächen-Chef/kreativen Ausstatter Gino Acevedo den letzten Schliff erhielt – seine Abteilung war mehr als zweieinhalb Jahre mit Smaug beschäftigt. „Weil er so riesig ist, müssen wir eine Menge Haut gestalten“, stellt Acevedo fest.

      Um den digitalen Drachen in Jacksons Sinne mit ehrfurchtgebietender Körperlichkeit und Persönlichkeit zu bauen, mussten die Animatoren nicht nur die Entwürfe umsetzen, sondern auch Cumberbatchs sprachliche Leistung berücksichtigen. Um dem Drachen neben der Stimme auch die entsprechende Bewegung zu verleihen, nahm der Schauspieler seinen Dialog im vollen Mo-Cap-Trikot in einem Filmstudio auf, wobei ihm der Motion-Capture-Supervisor Dejan Momcilovic assistierte. Bei der optischen Gestaltung des Drachens wurden Cumberbatchs Bewegungen zwar nicht als Vorlage verwendet, aber sie dienten den Animatoren als Anhaltspunkt.

      „Natürlich unterscheidet sich ein Drachenkopf völlig von einem menschlichen Gesicht, aber wir übernahmen viele von Benedicts Einfällen aus seiner Darstellung und übertrugen sie auf Smaugs Persönlichkeit“, erklärt Letteri. „Außerdem benutzten wir alle Entwürfe, wobei wir darauf achten mussten, dass er sich auf der Leinwand im erforderlichen Rahmen bewegt. Deswegen mussten wir die Gestaltung in noch kleinere Details aufteilen, weil jede Einzelheit große Bedeutung gewinnt – bis hin zu der Größe der Schuppen im Augenbereich und wie sie in die Struktur der Haut und der Augenlider übergehen.“

      Jede von Smaugs Schuppen wurde digital per Hand bemalt, damit sie alle unterschiedlich aussehen und Rückschlüsse auf sein Alter und sein Vorleben zulassen. Dazu Letteri: „In den Nahaufnahmen muss man erkennen, dass sein Gesicht von Narben übersät ist – ob die nun aus Kämpfen mit anderen Drachen stammen oder von seinen zahlreichen Angriffen.“

      Als der Drache spürt, dass er nach den langen im Schlaf verbrachten Jahren nicht mehr allein ist, zeigt er sich Bilbo sofort in all seiner Pracht. „Er ist ein Raubtier“, sagt Cumberbatch. „Er hat sehr wache Sinne, und sobald ein Eindringling auftaucht, wird er hellhörig. Er spielt eine Art Spiel mit Bilbo, was schön ist, weil er sich auf die menschliche Logik einstellt, um ihn auszuhorchen und zu erfahren, wer er ist.“

      Freeman genoss jeden Moment der Begegnung mit dem gewaltigen Drachen und dem winzigen Hobbit. „Ähnlich wie die Begegnung zwischen Gollum und Bilbo ist auch die Konfrontation zwischen Smaug und Bilbo im Buch legendär“, sagt Freeman. „Der Kampf wird mit dem Verstand geführt, wobei es bei Bilbo weniger um den Verstand als um das schiere Überleben geht. Er fühlt sich durchaus nicht clever, aber tut, was er tun muss – mit haarsträubenden Konsequenzen.

      Bei diesem Katz-und-Maus-Spiel wird Bilbos Loyalität und neuer Mut vom psychopathischen Smaug einer Zerreißprobe ausgesetzt. „Egal wie clever man ist – Smaug ist cleverer“, verrät Jackson. „Man kann ihm nichts vormachen, weil er jede List sofort durchschaut. Einerseits wirkt er charmant, aber man spürt unter dem Charme die Drohgebärde. Manchmal kann er seine psychotische Wut kaum zügeln – dadurch wird er unberechenbar und fürchterlich. Daher brachte es großen Spaß, diese Figur zu schreiben, und Benedict spielt das bis zum Anschlag aus.“

      Trotz all der Berge von Gold wird Smaug bei dem Gedanken wütend, dass er auch nur ein Stück davon verlieren könnte. „Dadurch wird das Ausmaß seiner Habgier deutlich“, stellt Cumberbatch fest. „Smaug ist das ultimative Symbol für die Korruption der Macht. Er ist die schlafende Schlange auf dem Berg aus Gold. Er hat nichts davon – außer einem feuchtkalten Ruhekissen – er hat keinerlei Freude daran. Er prahlt mit seiner Macht und seinem Reichtum, doch letztlich wird er dadurch ruiniert.“

      Für Jackson ist diese schicksalshafte Begegnung ein Wendepunkt in der Story, der die Spannung für das große Finale der Trilogie nur noch erhöht. „Der Spaß beim Abstecken dieser einzigartigen Reise für unsere Helden besteht in der Frage, wer sich bewähren und dem vielfältigen Druck und den Einflüssen in den drei Filmen standhalten muss“, sagt Jackson. „Die Dynamik der Story reißt sie mit – nicht nur in Bezug auf ihre Erlebnisse, sondern auch auf den Eindruck, den sie hinterlassen. Das wahre Privileg beim Drehen der ‚Hobbit‘-Trilogie besteht darin, dass wir die Reisen dieser Figuren durch die drei Filme beeinflussen und gestalten können – mit jedem der Helden treiben wir die Handlung immer weiter vorwärts.



      HINEIN INS WILDERLAND: DIE WEISSEN FLECKEN AUF DER KARTE VON MITTELERDE WERDEN ERKUNDET



      „Ich hätte in Beutelsend bleiben sollen – das war mein erster Fehler.
      Im Auenland gibt es ein Sprichwort, das wir von klein auf lernen:
      Wage dich nie gen Osten vor!“ - Bilbo Baggins





      Die „Hobbit“-Trilogie entstand in kontinuierlichen Dreharbeiten, die 266 Tage umfassten. Später kamen Darsteller und Team noch einmal zusammen, um weitere Szenen zu filmen, die „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ ergänzen. Das Team beanspruchte eine Fläche von über drei Hektar, darunter die sechs Studiohallen der Stone Street Studios im neuseeländischen Miramar. Hinzu kommen Außenaufnahmen auf den beiden neuseeländischen Hauptinseln, die Mittelerde mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen zum Leben erwecken, wenn die Gefährten auf ihrer Reise zum Einsamen Berg vorstoßen.

      „In diesem Film erkunden wir ein neues Gebiet von Mittelerde, das wir als Filmemacher bisher nicht betreten haben“, kommentiert Jackson. „Wir lassen uns auf ein Abenteuer ein, das auf weiße Flecken der Landkarte vorstößt – wir zeigen Welten, mit denen wir in unserer Vergangenheit als Filmemacher bisher nicht zu tun hatten.“

      Nach wie vor wollen Jackson und sein Team Mittelerde mit möglichst vielen Details und größtem Realismus präsentieren – dieses Motto bestimmt jeden Aspekt des gewaltigen Unterfangens – von den ersten Entwürfen bis zur endgültigen Abmischung. Nötig ist dabei die reibungslose Zusammenarbeit aller kreativen Abteilungen, wobei die Entwürfe immer exakter werden und damit die nachfolgenden Arbeitsgänge bestimmen, die Monate, manchmal sogar Jahre dauern können.
      Wie schon bei der Trilogie „Der Herr der Ringe“ zählen zu den Arbeitsschritten die Konzeptzeichnungen der berühmten Tolkien-Illustratoren John Howe und Alan Lee, die entscheidende Impulse für die Gestaltung der vielen Figuren sowie die Richtung für den Look der Landschaften im Film vorgeben.

      „Interessanterweise beschreibt Peter seine Vision ähnlich wie Tolkien im Buch“, stellt Howe fest. „Er sagt uns nicht, wie die Dinge aussehen sollen, vielmehr drückt er aus, was er empfinden will, wenn er sie sich anschaut. Er sagt, dass er sich gruseln oder unheimlich fühlen will, oder er will verzaubert werden, oder er will sich von einer Szenerie eingeladen fühlen. Er beschreibt uns also seine Reaktion als Zuschauer und verzichtet auf ganz präzise Vorgaben. Und genau das ist so spannend, weil es bedeutet, dass wir auch unsere eigenen Gefühle mit einbringen können. Das Verfahren bringt uns allen viel Spaß.“

      Lee ergänzt: „John und ich entwickeln eine Menge Ideen, und in jedem Fall fällt Peter dann noch ein weiteres spannendes Detail ein, oder ein Ansatz, über den wir nie nachgedacht haben. Er hat nicht nur all unsere bisherigen Zeichnungen in seinem Kopf gespeichert, er weiß auch, was wir uns möglicherweise in Zukunft ausdenken könnten! Oft bezieht er sich auf Zeichnungen, an die ich mich selbst schon längst nicht mehr erinnern kann“, grinst er.

      Produktionsdesigner Dan Hennah, der mit seinem Beitrag zu „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ zusammen mit dem leitenden Ausstatter/Innenrequisiteur Simon Bright und Innenausstatter Ra Vincent eine Oscar-Nominierung verbuchte, leitete die Ausstattungsabteilung, in der die detailreichen und voll ausgestatteten Sets in rasanter Reihenfolge auf- und wieder abgebaut werden mussten.

      Hennah und sein Team verließen sich dabei auf eine umfangreiche Koalition kreativer Köpfe, mit deren Hilfe das virtuelle Modell von Mittelerde entstand: Insgesamt wurden für die gesamte Trilogie 94 Modelle erstellt – im Maßstab 1:16 oder 1:25 mit entsprechenden Multiplikatoren. Dann überwachte Hennah den Bau der lebensgroßen Sets, mit denen man jede Phase auf der Reise der Gefährten realistisch und mit größter Detailliebe gestalten konnte – von den natürlichen Oberflächen in Beorns Haus bis zu den klapprigen, holprigen Stegen und Konstruktionen in Seestadt und dem goldenen Berg tief im Innern von Erebor.

      In der Ausstattungsabteilung arbeiteten viele neuseeländische Techniker, Künstler und Handwerker, um auf allen Ebenen der Fertigung Authentizität zu gewährleisten: Bildhauer, Ingenieure, Töpfer, Modellbauer, Weber, Stuckateure, Vorhangschneider, Schmiede, Stricker, Messerschmiede, Netzmacher, Bootsbauer, Möbeltischler, Bronzegießer, ein Kerzenzieher, ein Foodstylist, ein Goldschmied und ein Kalligraf.

      In der weltberühmten, vom Mitbegründer Richard Taylor geleiteten Spezialeffekte-Firma Weta Workshop, bedeutete der zweite Teil der Trilogie die großflächige Erweiterung der Arbeit an Entwürfen und Herstellung. Bilbo und die Zwerge brauchten weiterhin die Maskenteile, die man für Teil 1 entworfen hatte, doch jetzt mussten Taylor und sein Team auch die Rüstungen, Waffen und Masken für mehrere neue Kulturen entwerfen und in Abstimmung mit Jackson, dem Designteam und Weta Digital die vielen digitalen Fabelwesen und Figuren betreuen, die den Film bevölkern. Der Workshop hat sich seit der entscheidenden Arbeit an „Der Herr der Ringe“ erheblich weiterentwickelt – heute nutzen die Künstler statt feuchtem Ton die Software z-brush, um die Modelle digital im Computer zu erstellen. Inzwischen gehören auch zehn Roboter zum Team.

      „Wir sind in Mittelerde inzwischen zehn Jahre zu Hause, aber immer wieder bemühen wir uns um neue Methoden für die Kreation unvergesslicher Figuren in dieser Welt, denn die Zuschauer sollen nie das Gefühl haben, dass sie so etwas schon einmal gesehen haben“, stellt Taylor fest. „Gleichzeitig achten wir darauf, dass alle Designelemente zusammenpassen, und darüber wacht Peter unerbittlich. Doch ich finde, dass er sich bei der ‚Hobbit‘-Trilogie große Freiheiten erlaubt hat, denn die grundsätzliche Arbeit in Bezug auf Kultur und Design einer glaubwürdigen Welt war bereits geleistet – jetzt können wir ein bisschen damit spielen, was besonders spannend ist, weil die Zügel nicht mehr so streng angezogen werden – wir dürfen mehr experimentieren.“

      Was hier entstand, beeinflusste auch nachhaltig die Arbeit des für Frisuren und Make-up zuständigen Peter Swords King, der für seinen Beitrag zu „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ eine Oscar-Nominierung erhielt. King und sein Team fertigten 752 Perücken und 263 Bärte an, die für jeden Hauptdarsteller und seine Doubles maßgeschneidert wurden. Allein für die 13 Zwerge musste Kings Team 91 Perücken erstellen.

      Die Kostümdesigner Bob Buck und Ann Maskrey machten sich begeistert an die Arbeit, das neue Volk von Seestadt einzukleiden – Buck beschreibt es als „Mischung aus Osteuropäern, Sibiriern und Tibetern mit einem fernöstlichen Einschlag.“

      Für die Bewohner von Seestadt wurden 400 Kostüme benötigt. Die Kleidung soll verdeutlichen, dass die einst blühende Stadt eine schlimme Krise erlebt: Die Kleider der geflüchteten und verarmten Bewohner sind abgetragen und verblichen. Dazu Maskrey: „Wir verwenden viel Pelz, Quilts und oft mehrere Stoffe übereinander. Als Vorbilder dienten uns alte Sepia-Fotos von russischen Arbeitern und russische Gemälde von Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.“

      Doch nicht nur die neuen Kulturen mussten eingekleidet werden, auch die Kostüme der Zwergenschar machen im Laufe des Films zahlreiche, oft drastische Veränderungen durch. „Die Zwerge werden auf vielerlei Art durch ihre Kleidung definiert, und das Verrückte ist ja, dass sie diese Kleider im Laufe des Films verlieren und schließlich Menschenkleider tragen müssen“, sagt Bob Buck. „Für dieses Volk im Exil bedeutet das nicht nur eine schlimme Erniedrigung, sondern sogar einen Identitätsverlust – deswegen setzten sie ihre Mission umso entschlossener fort, um ihre Heimat zurückzuerobern.“

      Ähnlich ging man bei den Kulturen vor, denen die Zwerge auf ihrem Weg in Richtung Erebor begegnen. „Sie reisen nach Osten – deshalb haben wir östliche Einflüsse verwendet“, erklärt Hennah. „Außerdem naht der Winter – alles wird kälter und ungemütlicher. Die Spannung steigt – überall lauern Gefahren. Dadurch wirkt die Atmosphäre frostiger – und feuchter, sobald sie Seestadt erreichen. Erebor wird von riesigen Hallen aus kaltem Marmor geprägt. Natürlich gibt es dort ein kleines warmes Zentrum, und das erhitzt sich sehr plötzlich, als der Drachen aufwacht“, grinst er.

      Das Nahen des Winters und die wachsende Bedrohung durch die dunklen Mächte prägen im zweiten Film deutlich die Optik, die Andrew Lesnie mit seinen Kamerabildern einfängt. „Diese Welt ist sehr reichhaltig an Schauwerten, an Geschichte – so ergeben sich für uns wunderbare Chancen, sie kreativ ins Bild zu setzen, vor allem, als die Helden in unbekannte Gefilde vorstoßen“, sagt Lesnie.

      Wie schon der erste Film wurde „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ in 3-D mit den neuesten Red-Epic-Digitalkameras und mit einer Bildfrequenz von 48 Einzelbildern pro Sekunde gefilmt. Die kleinen, mobilen Kameras eignen sich für Fahr-, Kran- und Handaufnahmen, wobei sie weit mehr Information speichern als traditionelle Filmkameras. Insgesamt waren 48 Red-Epic-Kameras im Einsatz, die zu 24 3-D-Kamerasystemen der 3-D-Firma 3ality kombiniert wurden – dadurch bekam Jackson grenzenlose Möglichkeiten bei der Gestaltung.

      „Besonders gern plane ich Einstellungen mit der Tiefenschärfe, die uns die 3-D-Bilder erlauben – wir können zeigen, wie sich die Objekte in Relation zueinander bewegen“, kommentiert Jackson. „Ich drehe den Film mit meiner normalen Methode, aber diese weitere Dimension ist ein besonderer Bonus. Ich möchte den Zuschauern ermöglichen, in unsere Welt einzusteigen und ein Teil von ihr zu werden.“

      Lesnie und sein Team mussten kreativ vorgehen, um jede Einstellung präzise auszuleuchten. Zu den Innovationen zählt die „Kolosseum“-Anordnung, die Lesnies Team entwickelt hat. Damit lässt sich ein Schauplatz jederzeit in eine nächtliche oder dämmrige Stimmung versetzen. Zu diesem Zweck werden Segel aus hellen Schattiermatten angefertigt, mit denen man 30 Quadratmeter komplett abdecken kann. Das Mondlicht wird simuliert, indem man aerodynamische Gerüste mit 288 1,20 m großen Kino-Fluro-Leuchten über dem Set aufhängte. Diese Leuchten sind leicht und werden per Computer programmiert – sie erlauben Lesnie, die Beleuchtung präzise und subtil zu steuern. „Beide Neuentwicklungen haben entscheidend dazu beigetragen, die labyrinthischen Sets von Seestadt optimal zu filmen“, sagt Lesnie.

      Als das Produktionsteam die Stone Street Studios verließ, um neun Wochen lang Außenaufnahmen zu drehen, kamen zwei unabhängige Teams zum Einsatz: Jacksons Hauptteam und Andy Serkis’ 2. Drehteam, die beide mit den schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen hatten und GPS einsetzten, um sich an den vielen entlegenen Drehorten zurechtzufinden.

      Jacksons Mittelerde wird durch sehr unterschiedliche und atemberaubende Panoramen erweitert, wobei sich der Höhenzug Rock and Pillar Range als Härtetest erwies – diese bildet die Kulisse für die Hügel von Thal am Fuß des Einsamen Berges. Das Team hatte bereits einen halben Tag gedreht, als sich ein Sturm zusammenbraute und einen frühen Rückzug erforderte, bevor die Helikopter Startverbot bekamen. Auf einer Höhe von 1200 Metern war dieser Schauplatz nur per Helikopter zu erreichen – also musste die „Operation Thunder“ eingeleitet werden – angespannte anderthalb Stunden, in denen zehn Helikopter im ständigen Taxi-Verkehr 120 Mitarbeiter und 15 mit Seilen unter den Hubschraubern befestigen Lastengeschirren aus dem Berggebiet ausflogen.

      Während der Dreharbeiten im Stone Street Studio arbeitete Cutter Jabez Olssen am Set neben dem Regisseur, um Jackson den Zugriff auf sämtliche Aufnahmen zu ermöglichen, die gerade gedreht wurden oder auf Servern gespeichert waren. Selbst bei den umfangreichen Außenaufnahmen war Olssen mit seiner mobilen Cutter-Ausrüstung immer mit dabei.

      Olssen und Jackson benutzten dabei ein tragbares Laptop-Mediasystem von Avid sowie ein umgebautes Wohnmobil, in dem eine normale Avid-Schnitteinheit installiert wurde. So konnten die beiden den Film weiter schneiden – egal wo gedreht wurde. Olssen erinnert sich: „Wir haben das tragbare System sogar bis ans Flussufer mitgenommen, oder mein Assistent kletterte mit mir auf den Berg und wir bauten es immer da auf, wo gerade gedreht wurde. Es ist eher ungewöhnlich, dass ein Cutter die tatsächlichen Dreharbeiten begleitet und die überwältigenden Landschaften erlebt, in denen der Film gedreht wird – für mich war das also eine großartige Erfahrung.“

      Die visuellen Effekte des Films lieferte das Team von Weta Digital unter Leitung von Joe Letteri, der mit dem ersten Film der „Hobbit“-Trilogie seine achte Oscar-Nominierung verbuchte. Die groß angelegten visuellen Effekte zu „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ umfassen riesige digitale Sets, Feuer- und Wassereffekte und zahllose digitale Figuren. Effekte-Leiter Eric Saindon war täglich bei den Dreharbeiten zugegen, um die digitalen Komponenten zu überwachen und zu planen.

      Sein Team erfasste die Sets auf die übliche Weise, indem Tausende Referenzfotos aufgenommen und Kamerainformationen registriert wurden. Mit speziellen Chromkugelgeräten wurden die Licht- und Farbinformationen präzise aufgelistet. Bei diesem Film kam der neue 3-D-Lidar-Scanner zum Einsatz – ein Gerät, mit dem man Daten von jedem Set und Außenschauplatz registriert. Der Höhepunkt kam mit dem Scannen eines Geländes, das vier Quadratkilometer umfasste – dazu waren zwei Tage nötig.

      Bei den Computer-Kulissen für real gedrehte Einstellungen bekam Weta Digital auch Unterstützung von Konzeptkünstler Alan Lee, der täglich einen Stapel von Fotos erhielt, auf denen die Figuren oder Gegenstände abgebildet waren, die vor der Greenscreen ins Bild kommen sollten – mit diesen Vorgaben fertigte er dann seine detaillierten Zeichnungen an. „Auch dies ist eine Art Baustelle: Alle Beteiligten konstruieren, spachteln und malen im Computer“, kommentiert Lee. „Ein Verfahren, das sehr viel Spaß macht.“

      Weta Digital verwendete auch eine Technik mit dem Spitznamen „Faux cap“, bei der flexible kleine Referenzkameras rund um das Set aufgebaut werden, um schnell und einfach Arbeitsgrundlagen für die Bewegungsabläufe der Figuren zu erhalten.

      Außerdem arbeiten die Filmemacher weiter an der Entwicklung der komplizierten Kameratechnik, die als „Slave mo-con“ bezeichnet wird: Dabei geht es um das Filmen von Schauspielern, die gleich groß sind, im Bild aber eine deutlich unterschiedliche Körpergröße haben sollen. „Bei der Slave-mo-con-Konstellation verwenden wir zunächst eine Kamera, wobei eine andere Kamera damit gekoppelt wird und vor der Greenscreen automatisch dieselben Bewegungen ausführt“, erklärt Jackson. „Die Bewegungen sind identisch, aber der Maßstab unterscheidet sich, damit wir zeigen können, dass Gandalf oder die Elben viel größer als die Zwerge oder der Hobbit sind. Von der Mathematik her ist das sehr kompliziert, aber der Effekt ist sehr dramatisch.“


      VOM DÜSTERWALD NACH EREBOR: IN NEUSEELAND ENTSTEHT EINE NEUE WELT



      Der Hobbit: Smaugs Einöde“ zeigt die unterschiedlichsten neuseeländischen Landschaften: Das Skigebiet Turoa dient als Hintergrund für den Zugang zum verborgenen Tor von Erebor; Paradise bietet den optisch beeindruckenden Garten von Beorn; die Canaan Downs wurden zum Anduin-Tal umfunktioniert; die Farm Glenaray lieferte die kahlen Berge; Takaro Lodge diente als südlicher Rand des Düsterwaldes; und der Pelorus River wurde zum Waldfluss erklärt. Teile der Flussfahrt in den Fässern auf dem Waldfluss wurden in der Nähe des Aratiatia-Damms am Lake Taupo gedreht.

      Martin Freeman staunt: „Jedes Set wirkt so, als ob Gott es geschaffen hätte – dabei brauchte das Team für die Ausstattung nicht mehr als drei Stunden. Das ist der Wahnsinn, der absolute Wahnsinn.“


      IN DER HÜTTE DES HAUTWECHSLERS



      Die Heimat des Hautwechslers Beorn fand man am Originalschauplatz Paradise/Glenorchy auf der neuseeländischen Südinsel. Die Außenansicht des Hauses dieses riesigen Fabelwesens wurde durch zwei Sets gestaltet, die 200 Meter voneinander entfernt gebaut wurden, um die atemberaubende Aussicht auf die Umgebung wirkungsvoll einzufangen.

      Der Look von Beorns Haus wird durch ungewöhnliche Vorgaben beeinflusst – als Anhaltspunkt diente der Hinweis im Buch auf ein norwegisches Langhaus, aber auch Beorns Eigenschaft als Hautwechsler. „Er ist Hunderte von Jahren alt und hat sich im Buschland dieses Haus gebaut – wir stellten uns also vor, dass er sich mit Schnitzereien beschäftigt“, berichtet Hennah. „Alle Balken, Türen und Fenster sind mit Ikonenbildern verziert – was dem Holz eine ganz neue Dimension verleiht.“

      Die Herstellung dieser Schnitzereien erforderte die Zusammenarbeit von örtlichen Handwerkern, die die Entwürfe auf das Holz übertrugen. John Howe: „Als wichtiges Vorbild dienten die norwegischen Stabkirchen und die Schnitzereien der Wikinger, aber auch an einigen norwegischen Motiven haben wir uns orientiert. Doch die meisten unserer Schnitzer waren Maori oder vertraut mit der Maori-Kunst, und sie haben auch ihren eigenen Stil auf wunderbare Art eingebracht. Im Endeffekt kamen uns die Schnitzereien irgendwie vertraut vor, aber sie wirken doch sehr fremdartig – passen also perfekt ins Mittelerde-Milieu.“

      Die Innenräume des Hauses entstanden im Studio in Wellington im Zwergenmaßstab, was bedeutet, dass das Set 1,8 Mal so groß war wie ein übliches Set. Damit konnte der Effekt erreicht werden, dass der drei Meter große Beorn die Zwerge turmhoch überragt.

      Beorns Tiere bestanden aus besonders großen Exemplaren: „Die Schweine waren so groß wie Kühe, die Kühe so groß wie Pferde, und die Pferde … also, das müssen die größten Pferde der Welt gewesen sein“, kommentiert McKellen.



      INS REICH DES WALDLANDKÖNIGS






      Der Düsterwald ist im Film eine komplexe Landschaft, die für den Dreh zahllose Probleme mit sich brachte. Um diese denkwürdige Buchpassage im Film angemessen in Bilder umzusetzen, musste das Set ebenso gefährlich wie verrottet wirken und für umfangreiche Action-Sequenzen wie auch für entsprechende visuelle Effekte eingerichtet werden. Der für die Vorab-Testaufnahmen (Previs) zuständige Christian Rivers entwickelte mit Jackson diese Sequenz schon lange vor Drehbeginn, um Eckdaten für die technischen Erfordernisse zu schaffen, die sich beim Bau der Sets ergeben würden.

      Der gewaltige verseuchte Wald bestand aus 32 riesigen knorrigen Bäumen, die aus Styropor geschnitzt wurden und zehn Meter hoch waren – sie ließen sich für verschiedene Szenen immer neu arrangieren.

      Die Bäume wurden dann mit einer Latex-Borke überzogen, und alle Walddetails – Pilze, Äste und das Unterholz – wurden mit leuchtenden, bunten Farben bemalt, um den halluzinatorischen Eindruck des Waldes zu verstärken, auch wenn der Eindruck im Film nicht so strahlend ist. Denn die Farben der Bilder aus dem Düsterwald wurden in der Endfertigung entsättigt, sodass Bilbo und die Zwerge besonders bleich wirken, als ob der Wald ihnen die Energie aus dem Körper saugen würde. Doch am Set wirkte das so, „als ob wir 1967 hätten auferstehen lassen“, lacht Jackson.

      Die Riesenspinnen, die die Gefährten durch die Bäume verfolgen, wurden von Weta Digital per Computer animiert. „Peter forderte, dass sich die Handlung in den Baumkronen abspielt, wobei sich die Spinnen mithilfe ihrer Netze von Ast zu Ast durch die Bäume schwingen“, berichtet Joe Letteri. „Weil sich alles durch die Luft bewegt, konnten wir mit den dreidimensionalen Effekten spielen, aber die Spinnen mussten sehr exakt choreografiert werden, wir mussten die Position ihrer Beine genau festlegen, um die Action angemessen ins Bild zu setzen.“

      Doch dann erfuhren die Schauspieler, dass sie sich ganz real in die riesigen Netze einwickeln lassen sollten, in denen sie von den Spinnen gefangen werden. „Wir wurden wie in Plastik eingewickelt, und als das passiert war, mussten wir so bleiben“, erinnert sich Dean O’Gorman, der den Fili spielt. „Das war sehr lustig, weil wir nichts sehen konnten, wir spürten nur den einen oder anderen Ellbogen oder ein Bein. Also warteten wir, und man hörte nur den Chor der stöhnenden Zwerge. Und als dann gedreht wurde, durften wir all das von uns reißen, was eine echte Wohltat war.“

      Damit die Schauspieler beim Kampf am Set ein reales Gegenüber hatten, kleidete Stunt Coordinator Glenn Boswell seine Stuntleute als „Kermits“ ein – sie hießen so, weil sie von Kopf bis Fuß grüne Trikots trugen – sie wurden später durch die Spinnen ersetzt. „Man kann keine Waffe schwingen und dann im leeren Raum zuschlagen – das wirkt einfach nicht so, als ob man einen Gegenstand getroffen hätte“, kommentiert Boswell. „Also gaben wir den Schauspielern Ziele vor, auf die sie einschlagen konnten: grüne Kissen und grüne Stöcke – auf die konnten sie einprügeln.“

      Das Waldmotiv bestimmt auch Thranduils Festung im Düsterwald – ein komplexes Höhlensystem aus Sandstein, das aus einem Berg gehauen wurde. Überall sieht man riesige Baumwurzeln, und das Wasser des Flusses, das dort hindurchströmt. „Das grundsätzliche Design erinnert an die Jugendstil-Elemente, die wir in Bruchtal verwendeten – aber diesmal ist das Ambiente viel beengter“, sagt Hennah. „Die Waldelben leben im Forst und haben sich im Berg eine Festung gebaut, die sie verteidigen können, doch den Wald haben sie mitgebracht – die Säulen sind entsprechend wie Bäume verziert. Und der Boden der Höhlen ist nicht flach – es gibt Schluchten, Gänge und mittendrin große Sandsteinbrücken.“

      Die riesigen Dimensionen erforderten, dass die Festung fast komplett im Computer entstand, wobei auch einige reale Sets gebaut wurden, darunter Thranduils imposanter Thronsaal, der Weinkeller der Elben und die Zellen, in denen die Zwerge eingesperrt sind.“

      Eine der kniffligsten Aufgaben ergab sich aus der Flucht in den Fässern – eine lange Rinne entlang und in die Stromschnellen des Flusses.„Auchunter idealen Umständen ist ein Dreh auf dem Wasser immer sehr schwierig“, sagt Jackson. „Doch unser Konzept für die Fass-Sequenz sah einen wild bewegten Fluss vor: Die Schauspieler sollten in den oben offenen Fässern gewaltige, tödliche Stromschnellen hinabtreiben. Das ließ sich nicht auf eine bestimmte Art lösen – wir unterteilten das in eine ganze Reihe von technischen Varianten.“

      Damit Jackson mit den Schauspielern in einer sicheren Umgebung im Studio arbeiten konnte, bauten die Ausstatter und die Stunt- und Spezialeffekte-Experten einen Studiofluss, den Jackson als „große Attraktion eines Themenparks“ beschreibt. Das nierenförmige Whirlpool-Set wurde so breit angelegt, dass an der engsten Stelle zwei Fässer nebeneinander hindurchpassten. Der Spezialeffekte-Coordinator Steve Ingram und sein Team installierten starke 500-PS-Wasserdüsen, die die etwa 1000 Kubikmeter Wasser in Bewegung hielten. Um die Sicherheit der Darsteller zu gewährleisten, sprangen Boswell und die Stuntleute in Tauchtanks, um den Auftrieb der Fässer zu stabilisieren, wobei sie aufblasbare Reifen und als Ballast Stahlgewichte verwendeten.
      Dann drehte das Team am Pelorus River beeindruckende Außenaufnahmen in vergleichsweise ruhigem Wasser. Der Fluss windet sich durch eine visuell dramatische enge Schlucht, die mit der Filmausrüstung praktisch nicht erreichbar ist. Die Lösung: Man baute vom Parkplatz auf der anderen Flussseite aus ein 100 Meter langes Gerüst über das Wasser. Der für den Schauplatz verantwortliche Jared Connon erinnert sich: „Wir stellten unseren zwei Tonnen schweren TechnoCrane auf einen Felsvorsprung, im Fluss wurden Düsen installiert, überall befanden sich Sicherungen für die Stunts, und die Spezial-Effekte-Leute bauten einen kleinen Wasserfall. Als die Dreharbeiten gerade abgeschlossen waren, ging ein Wolkenbruch nieder, der fast das komplette Set überschwemmte.

      Jackson wünschte sich auch Bilder, in denen die Fässer durch die schäumenden Strudel der Stromschnellen treiben – so etwas lässt sich in Neuseeland praktisch nicht realisieren. Doch da erinnerte sich der Regisseur an den Aratiatia-Damm am Lake Taupo, den er als Kind mit seinen Eltern besucht hatte. „Unterhalb des Damms ist eine Felsrinne, die sich etwa 1,6 Kilometer weit durchs Tal windet“, erklärt Jackson. „Meistens liegt die Rinne trocken, doch alle drei oder vier Stunden öffnen sich die gewaltigen Schleusentore des Damms und verwandeln den Fluss in einen fürchterlichen, aufgewühlten Strom, wie man ihn sich schöner gar nicht vorstellen kann.“

      Den Filmemachern war klar, dass man keine Menschen in Fässern durch diese Schnellen treiben lassen konnte. Aber digitale Doubles ließen sich für die rauesten Abschnitte der Fässerreise durchaus verwenden.

      Die gesamteSequenz wurde durch Testaufnahmen vorab geplant, wobei alle Elemente präzise festgelegt wurden, die jede Einstellung prägen sollten. Christian Rivers reiste mit einem speziellen Weta-Digital-Kamerateam zum Aratiatia-Damm, um dort so viel Material wie irgend möglich von den entfesselten Wassermassen zu drehen, wobei er eng mit dem Elektrizitätswerk zusammenarbeitete, das für den Damm zuständig ist. Die Kameras wurden an strategisch günstigen Positionen entlang der kilometerlangen Schlucht aufgestellt, die Fässer sorgfältig austariert – in einigen Fässer befanden sich sogar digitale GoPro- Kameras, die den Blickwinkel der Zwerge filmten, und dann wurden die Fässer in die etwa zehn Minuten andauernden Wasserfluten geworfen. „Dann schlossen sich die Tore wieder, die Fässer wurden eingesammelt, und wir konnten unsere Teepause machen“, grinst Jackson.

      Letteri geht davon aus, dass die Experten bei Weta Digital praktisch jedes Einzelbild dieser Sequenz auf die eine oder andere Art überarbeitet haben – wobei Hintergründe, digitale Darsteller oder simuliertes Wasser eingefügt werden mussten. „Für uns in der Abteilung Visuelle Effekte waren das die drei kniffligsten Aufgaben, die wir alle in einer Szene lösen mussten“, berichtet er. „Wir haben die Wasserrinne ständig geändert und neu konstruiert, während wir an der Verbesserung der Animation arbeiteten. Technisch ist die Simulation von Wasser besonders kompliziert, weil wir Tonnen von Wasser über die Katarakte strömen lassen, wobei die Fässer und die Animation auch noch im richtigen Verhältnis im Bild erscheinen sollen.“

      „Diese Mischung aus realen Aufnahmen mit den Darstellern und dem digitalen Wasser bietet den Zuschauern das unmittelbare Gefühl, selbst in den Fässern zu sitzen und durch diesen fürchterlichen Flussabschnitt zu treiben“, sagt Jackson.


      EINE MENSCHENSTADT



      Erstmals in der Trilogie tritt auch die Menschenrasse in Erscheinung – nicht in einer Königsfestung, sondern in einer verrotteten Stadt aus Holzhäusern, die ganz normale Leute auf Stelzen ins Wasser gebaut haben. „In Seestadt erleben wir eine neue Welt, eine Menschenwelt“, sagt Fran Walsh. „Dieses neue Ambiente vermittelt die Spannung und das Abenteuer beim Vorstoß in neue Gefilde.“

      Das Design übernimmt Vorgaben aus dem Buch, aber auch Motive der keltischen
      Dörfer, die von Seebewohnern in der Schweiz bevölkert wurden. „Inspirieren ließen wir uns auch von den verblüffenden Holzkonstruktionen in Russland“, sagt John Howe. „Und unter dem Holz findet man die Ruinen einer alten Stadt aus Stein.“

      Seestadt zählt zu den Lieblingssets der Darsteller und Teammitglieder. Die Stadt entstand an zwei Locations: Ein ausgedehntes Set auf dem Studiogelände umfasste über 2300 Quadratmeter – der Bau dauerte zwölf Wochen. Und in der Studiohalle K in der Stone Street baute man verschiedene
      Varianten eines mehrstöckigen Sets, das in seiner größten Ausdehnung
      fast 1200 Quadratmeter umfasste.

      Innenrequisiteur Ra Vincent sagt: „Die Architektur und die Gegenstände erfordern einen schichtweisen Ansatz. Wir bauten die Sets so groß, damit wir dort alles Mögliche unterbringen konnten – es ist ständig viel los: Boote treiben durch die Einstellungen, die Leute gehen ihren Beschäftigungen nach, sie arbeiten und fischen.“

      Jedes Seestadt-Set umfasste etwa 40 verschiedene Gebäude, die auf Rollen gesetzt wurden, damit man sie einfach verschieben konnte. Strategisch angebrachte Öffnungen erlaubten, dass jedes Gebäude an einem Kran befestigt und an einer anderen Stelle abgesetzt werden konnte. Weil in Seestadt Winter herrscht, wurde das gesamte Set mit Schnee aus Epsom-Salz überzogen.

      Wachsplatten simulierten Eisschollen auf dem Wasser unter den Häusern. Dazu der leitende Ausstatter Simon Bright: „Seestadt war kompliziert, weil wir das gesamte Set in einen Wassertank bauten und die Logistik mit einplanen mussten, die das unter Wasser stehende Set erfordert.“

      Die Kameracrew war dabei durch verschiedene Hindernisse eingeschränkt. „Das Außenset sollte nur nachts benutzt werden, aber zwangsläufig drehten wir dort auch Dämmerungs- und Tagesszenen, und das war kompliziert“, sagt Kameramann Andrew Lesnie. Aber die einzigartige Atmosphäre der Stadt begeisterte ihn: „Sie ist sehr verwinkelt, windschief und holprig, voller Abgründe, unterirdischer Bereiche und Plätze, was es für die Kameras schwer machte, aber für den Bildaufbau ergeben sich wunderbare Möglichkeiten. Wenn wir das Objektiv auf einen langen schmalen Kanal richten, spürt man vor allem in 3-D die beklemmende Enge.“

      Jackson legte Wert darauf, die Seestadt-Szenen unverwechselbar zu gestalten und so die Situation ihrer Bewohner zu vermitteln: „Wir möchten, dass das Set an sich die Lage der Stadtbewohner deutlich macht – also kündet alles von Traurigkeit und verblasstem Ruhm. Das erinnert ein wenig an das London von Charles Dickens. Aber uns schwebte eine geheimnisvolle Seestadt vor, die von Nebelschwaden durchwoben wird und fast einen Film-noir-Effekt evoziert.“


      DIE STADT IM BERG



      Die Reise der Zwerge gen Osten führt sie schließlich in ihre Heimat Erebor, in die verlorene Zwergenstadt, die in den Einsamen Berg hineingebaut wurde. „Draußen sieht man nur das Tor, aber sobald man dieses Tor passiert, befindet man sich in einer unglaublichen Welt der Kunst, des
      Reichtums, der Architektur und goldenen Lichter“, berichtet Jackson. „Das ist ihre heilige Heimat, ein unterirdisches Reich, in dem sie geschürft, gebaut und ein Vermögen an Juwelen und Gold angehäuft haben. Doch 60 Jahre nach dieser großen Zeit hat sich Smaug auf dem Zwergengold sein Nest eingerichtet.“

      Das Designteam konnte mit Erebor die Persönlichkeit und die Ästhetik der Zwerge verdeutlichen. „Das Tolle an den Zwergen: Sie sind klein und untersetzt, empfinden sich selbst aber als riesig, und ihre Architektur und Statuen machen das deutlich“, sagt Hennah.

      Die Stadt selbst erforderte umfangreiche Planungen der Architektur und der Maßstäbe, wobei die Eleganz der Zwergenkunst deutlich wird. „Manchmal sieht man einfach unbehauenen Stein, dann wieder perfekt polierte Säulen, Gänge und Throne“, fährt Hennah fort. „In jedem Loch haben die Zwerge nach Gold und Edelsteinen gegraben und ihre Markierungen hinterlassen.“

      Weil die Zwerge im Berg jahrhundertelang Edelsteine abgebaut haben, folgen die Höhlen den Adern des grünen Marmors, wodurch sie asymmetrisch und zufällig erscheinen. Dazu Alan Lee: „Zwerge halten nichts von Rundungen – alles bezieht sich auf geschliffene Edelstein- und Kristalloberflächen, gerade Linien und rechte Winkel. Ihr verlorenes Königreich soll wie das Paradies der Zwerge wirken, aber die Bögen und Baulichkeiten müssen auch groß genug sein, damit Smaug sich darin bewegen kann.“

      Der Berg aus Gold, auf dem der Drache schläft, besteht aus Matten ausgestanzter Metallstücke und Gummiabgüssen von Münzen, die von einer Schicht aus 170.000 ausgestanzten und vergoldeten Aluminiummünzen bedeckt sind. Hinzu kommen 2000 handgefertigte Pokale, eine Hand voll Halsketten, Gold-Nuggets und Kristalle. „Wir haben unser Studio bis zu einer Höhe von zwölf Metern mit Gold gefüllt“, sagt Hennah.

      Doch das reale Set stellt nur einen Bruchteil von Smaugs Höhlendomizil dar. Die gewaltigen Dimensionen und der riesige Schatz, der den Drachen bedeckt, wurde von Weta Digital gestaltet. „Wir mussten ein praktisches Computerprogramm für unsere Goldmünzen entwickeln, weil die von Smaug gesammelte Menge ungeheure Dimensionen hat“, kommentiert Eric Saindon. „Außerdem ist der Drache so groß wie zwei 747-Flugzeuge – die Menge der Münzen, die ein Objekt dieser Größe bedecken sollen, ist gewaltig. Wir haben jeweils 20 Millionen Münzen gleichzeitig bearbeitet, wenn sie alle durcheinanderfallen, sobald sich Smaug in ihnen bewegt und sie zur Seite schiebt. Eine sehr lustige Szene.“

      „Smaug liebt Gold“ sagt Jackson. „Er will es gar nicht ausgeben, aber es beherrscht ihn total. Er schwelgt in seinem Anblick. Schon jahrelang lebt er so, obwohl er weiß, dass eines Tages jemand – ob Zwerge oder sonst wer – kommen wird, um es ihm wegzunehmen. Doch als der Moment dann kommt, erscheint kein Zwerg, sondern ein kleiner Hobbit.“


      DRACHEN- UND ZWERGEN- LIEDER: MUSIK UND TON



      Howard Shore hat bereits den unvergesslichen Score zur „Der Herr der Ringe“-Trilogie geschrieben – auch den Oscar-prämierten Soundtrack zum dritten Film. Jetzt setzt er seine musikalische Exkursion durch Mittelerde in der „Hobbit“-Trilogie fort. Seine Musik begleitet die Figuren in ihren Gedanken und Gefühlen und unterstreicht jeden Aspekt ihres Abenteuers – von der fürchterlichen Odyssee durch das Waldland über die Gefahren in Seestadt bis zum Einsamen Berg. „Ich freue mich, endlich Smaug vorstellen zu können“, sagt er. „In diesem Film gibt es eine Menge neuer Themen und Leitmotive, vor allem neue Stücke für Smaug, aber auch für Seestadt, den Düsterwald und das Waldland, um nur einige zu nennen.“

      „Howard Shores Musik hat ein reiches Eigenleben, das weit über die Beziehung zu unseren Filmbildern hinausgeht – sein Klang lässt sich mit nichts sonst vergleichen“, sagt Jackson. „Er hat wirklich eine eigenständige musikalische Welt geschaffen.“

      Jackson nennt Shore „den 16. Gefährten der Zwergenschar“ – der Komponist berichtet weiter: „Zunächst arbeite ich intensiv an den Musikthemen, um mich dann von Peters Bildern inspirieren zu lassen. Doch am Anfang lasse ich mich immer vom Buch und Skript anregen. Tolkien bleibt mein ständiger Maßstab. Ich will mich auf seine Ideen einstellen, die mich tief beeindrucken – ich will sie durch meine Musik ausdrücken.“

      Shore schreibt nicht nur die musikalische Untermalung, sondern arbeitete mit Boyens und Walsh auch an den Chorgesängen, die sich auf Tolkiens Sprachen berufen und damit den Stil, die Tonlage und Atmosphäre der Lieder bestimmen. Für Boyens „sind diese Klänge typisch für Tolkien. Das ist Howards Verdienst, und damit unterstützt er sehr stark die glaubhafte Atmosphäre dieser Welt.“ Wie schon beim ersten Film wurden die Chöre von dem Londoner Choralensemble London Voices unter der Leitung von Terry Edwards aufgenommen.

      Die Arbeitsteilung war ungewöhnlich: Während Shore zu Hause in Tuxedo/New York komponierte, arbeitete Jackson an der Endfertigung des Films und nahm auch an den Musikaufnahmen in Wellington teil, wobei der berühmte Orchestrator Conrad Pope das New Zealand Symphony Orchestra leitete. „Ich schätze den Klang dieser Musik ganz besonders“, sagt Pope. „Sie ist gleichzeitig den Themen verhaftet und trotzdem grandios, wobei sie ein ganz spezielles Konzept verfolgt. Alle Figuren, die wir sehen, werden auch musikalisch deutlich vorgestellt.“

      Dazu Shore: „Peter und ich sprechen eingehend über den Einsatz der Musik – was wir in jeder Szene damit erreichen und darstellen wollen. Während des Drehs bleiben wir ständig in Kontakt, feilen an jedem Aspekt der Szenen, bis wir die nötige Ausgewogenheit erreicht haben.“

      Jackson hatte das New Zealand Symphony Orchestra zuvor für eine kurze Sequenz in „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ engagiert und wollte es nun mit dem gesamten Film beauftragen. „Ich freue mich sehr, dass es sich jetzt mit dem gesamten Score bewähren kann“, sagt er. „Man hört genau, wie jeder Musiker sich mit Leidenschaft, Herzlichkeit und Freude in dieses erstaunliche Orchester einbringt.“

      Teil des Soundtracks ist der Originalsong „I See Fire“, den Ed Sheeran für den Film geschrieben hat. Der 22-jährige Grammy-Kandidat ist ein britischer Sänger und Songschreiber, dessen Talent sich als weltweites, vielfach Platin-veredeltes Phänomen etabliert hat. „Ich kenne keinen größeren Fan unserer Filme als Ed Sheeran. Zufällig ist er auch ein genialer Sänger und Songschreiber“, sagt Jackson. „Als ich Ed in London kontaktierte, stieg er schon einen Tag später ins Flugzeug, und dieser Song ist sein spontaner emotionaler Beitrag zum Film. Einfach perfekt.“

      Sheeran war begeistert über die Zusammenarbeit: „Peter ist nicht nur einer meiner Lieblingsregisseure – der ‚Hobbit‘ war auch das erste Buch, das ich als Kind gelesen habe. Für mich bedeutet es also sehr viel, die Musik für diesen Film zu produzieren.“
      Die Filmmusik wurde im 100 Jahre alten Rathaus in Wellington aufgenommen. Um aus dem historischen Gebäude ein Aufnahmestudio zu machen, brauchte Jackson die Hilfe des Abbey-Road-Tontechnikers Peter Cobbin, der seine speziellen Mikrofone mit nach Neuseeland brachte. Jackson hörte sofort die Vorzüge dieser 60 Jahre alten Ventil-Mikros: „Pete platzierte die Mikros strategisch, um nicht nur die Instrumente, sondern auch den Raumklang dieses wunderbaren Saals aufzunehmen. Es gelingt ihm, die Atmosphäre einzufangen, mit der die 100 Jahre alte Täfelung die Musik reflektiert und umschmeichelt.“

      Für Cobbin stellt die 3-D-Fassung eine interessante Variante dar: „Peter wünscht sich, dass die Musik das Kino einhüllt – wir mussten also ein wenig jonglieren, um die Musik mit dem Rest des filmischen Sounddesigns in Einklang zu bringen.“

      Auch die Tontechniker bekommen es im zweiten Film der Trilogie mit etlichen neuen Figuren und Fabelwesen zu tun, die ein besonderes Klangkonzept erfordern: die Riesenspinnen, der Hautwechsler Beorn, die Orks mit ihrer schwarzen Sprache, der Nekromant und der Drache Smaug. „Peter hat genaue Vorstellungen davon, was er in jedem Fall hören will“, erklärt

      Boyens. „Er hat ein sehr feines Gehör und wünscht sich, dass selbst die fantastischsten Wesen real und originell klingen. In manchen Fällen passt sich der Klang auch an die Darstellung des Schauspielers an.“

      Zu den Oscar-preisgekrönten Künstlern und Tontechnikern, die für den „Sound von Mittelerde“ verantwortlich sind, zählen der für die Musik zuständige Michael Semanick, der für die Dialoge verantwortliche Mike Hedges und der Soundeffekte-Experte Chris Boyes. Für die Soundeffekte verantwortlich ist Brent Burge, den Klang der Dialoge verantwortet Chris Ward. Ergänzt wird das Ton-Team von den Sounddesignern David Farmer und David Whitehead.

      Semanick illustriert die Freude an seiner Arbeit mit einer Szene zwischen Gandalf und Thorin am Anfang des Films: „Sie beugen sich zueinander hin, und die Geräusche drum herum werden leiser, während die Musik uns an den Dieb erinnert, den Thorin benötigt, damit sein Volk in seine Heimat zurückkehren kann. Dadurch wird eine Art Signal zum Aufbruch gegeben: ‚Jetzt geht’s los! Wir erleben ein neues Abenteuer!‘“

      Auch Jackson und sein Team aus Darstellern und Künstlern erleben die Fortsetzung der Story von Bilbo, Gandalf und der Zwergenschar als eine Reise – und Jackson hofft, dass die Zuschauer genauso empfinden. „Ich bin inspiriert und werde zu neuen Höchstleistungen angespornt, wenn mir Achtjährige ebenso wie 80-Jährige erzählen, wie sehr sie den ersten Film genossen haben und dass sie es gar nicht abwarten können, wie es weitergeht. Wir haben die Herausforderung angenommen, und jetzt sorgen wir dafür, dass die Spannung und das Abenteuer bis zum Schluss nicht nachlassen. Wir hatten unglaublich viel Spaß bei der Rückkehr in diese Welt, in die wir auch unser Publikum wieder mitnehmen.“



      DIE DARSTELLER






      IAN McKELLEN
      Gandalf der Graue

      McKellen stammt aus dem englischen Norden. Im Laufe von mehr als einem halben Jahrhundert auf Bühne und Leinwand hat er über 50 internationale Schauspielerpreise gewonnen. Fans verehren ihn weltweit als Magneto in den „X-Men“-Filmen und als Gandalf in den „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) und „The Hobbit“ (Der Hobbit).

      Mit seiner Rolle als Gandalf der Graue in Peter Jacksons „The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring“ (Der Herr der Ringe – Die Gefährten) gewann McKellen als Nebendarsteller den Preis der Screen Actors Guild (SAG, US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler), und er wurde für den Oscar nominiert.

      Seine erste Oscar-Nominierung erhielt er für seine grandiose Leistung als schwuler Regisseur James Whale in Bill Condons Klassiker „Gods and Monsters“ (Gods and Monsters, 1998 ).

      1995 wurde McKellen mit seiner eigenen Regiearbeit und Produktion sowie in der Titelrolle als Shakespeares „Richard III“ (Richard III.) gefeiert. Weitere Filme: Michael Manns „The Keep“ (Die unheimliche Macht), Fred Schepisis „Plenty“ (Eine demanzipierte Frau) und „Six Degrees of Separation“ (Das Leben – Ein Sechserpack), John Schlesingers „Cold Comfort Farm“ (Cold Comfort Farm), Sean Mathias’ „Bent“ (Bent) und Ron Howards „The Da Vinci Code“ (The Da Vinci Code – Sakrileg). Demnächst spielt er den 93-jährigen Sherlock Holmes in Bill Condons „A Slight Trick of the Mind“.

      Preise gewann McKellen für seine TV-Rollen von der Miniserie „The Prisoner“ (The Prisoner – Der Gefangene) bis zu seiner monumentalen Leistung in „King Lear“, von seiner Darstellung des Zars Nicholaus II. in im TV-Film „Rasputin“ (Rasputin) bis zum klassischen Gastauftritt als er selbst in der HBO-Produktion „Extras“ (Extras; auch: Statisten).

      Am Startabend des Channel 4 in England spielte McKellen einen geistig behinderten Mann in Stephen Frears’ „Walter“. Er überraschte jedermann mit seinen zehn Episoden in der längsten britischen Soap-Serie „Coronation Street“ sowie mit dem Auftritt in der britisch-amerikanischen Sitcom „Vicious“ mit Derek Jacobi.

      McKellen studierte an der Cambridge University. Seit 1961 tritt er ununterbrochen auf britischen Bühnen auf. Er war Hauptdarsteller, Produzent klassischer und moderner Stücke für die Royal Shakespeare Company und das National Theatre sowie im Londoner West End. Den Olivier Award gewann er mit seinen Darstellungen in „Macbeth“ (Macbeth, 1976–78 ), „The Alchemist“ (Der Alchimist, 1977), „Bent“ (Bent, 1979), „Wild Honey“ (Wilder Honig, 1984) und „Richard III“ (Richard III., 1990). Den Preis der Tageszeitung Evening Standard erhielt er für seine Leistungen in „Coriolanus“ (Coriolanus, 1984) und „Othello“ (Othello, 1989) sowie für seine überragenden Beiträge zum britischen Theater (2009).

      1981 gewann er mit der Rolle des Salieri in New York den Tony als Bester Darsteller in „Amadeus“ (Amadeus) sowie alle übrigen infrage kommenden Preise. Über zehn Jahre lang war er mit seinem Solo-Abend „Ian McKellen: Action Shakespeare“ auf Tournee durch vier Kontinente – zweimal trat er damit am Broadway auf. 2001 war er in New York in „Dance of Death“ (Totentanz) neben Helen Mirren zu sehen. Derzeit tritt er neben Patrick Stewart in Pinters gefeiertem „No Man’s Land“ (Niemandsland) und Becketts „Waiting for Godot“ (Warten auf Godot) am Cort Theatre auf.

      1991 wurde Sir Ian von Königin Elizabeth für seine Beiträge zum Theater zum Ritter geschlagen. Er gehört zu den Gründern der Organisation Stonewall UK, die sich für die juristische und soziale Gleichstellung der Schwulen einsetzt. 2008 ernannte ihn die Königin persönlich zum Companion of Honour für seine Verdienste als Darsteller und Kämpfer für die Gleichstellung.


      MARTIN FREEMAN
      Bilbo Beutlin

      Martin Freeman erhielt kürzlich als Nebendarsteller eine Emmy®-Nominierung für seine Leistung als Dr. Watson in der preisgekrönten BBC-Serie „Sherlock“ (Sherlock), die 2010 startete und inzwischen in der dritten Staffel läuft. Außerdem gewann Freeman den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) und wurde für diese Serie ein weiteres Mal nominiert.
      Als Tim Canterbury in Ricky Gervais’ überaus erfolgreicher BBC-Komödienserie „The Office“ (The Office) ist Freeman dem Publikum bestens bekannt. In drei Staffeln hat er mitgewirkt, wurde für den Preis der BAFTA und zwei British Comedy Awards nominiert.

      In „The Hobbit: The Desolation of Smaug“ (Der Hobbit: Smaugs Einöde) spielt Freeman wie schon in „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) den Bilbo. 2014 folgt „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück). Aktuell spielte Freeman in der Sci-Fi-Komödie „The World’s End“, den Edgar Wright und Simon Pegg geschrieben haben. Wright führt Regie. Außerdem tritt er in dem Independent-Film „Svengali“ auf und wirkt als Sprecher in dem Animationsfilm „Saving Santa“ mit.

      Freeman hat bereits in sehr unterschiedlichen Filmen mitgewirkt – bekannt ist er vor allem für seine komödiantischen Auftritte. Neben Joanna Page war er 2003 in dem Hit „Love Actually“ (Tatsächlich … Liebe) zu sehen. Es folgte Wrights und Peggs Horrorparodie „Shaun of the Dead“ (Shaun of the Dead). Mit dem Autorenduo drehte er 2007 auch den Kulthit „Hot Fuzz“ (Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis). Außerdem spielte er den Arthur Dent in Garth Jennings’ „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ (Per Anhalter durch die Galaxis), der Verfilmung des Bestsellers von Douglas Adams mit Zooey Deschanel und Sam Rockwell. Zu seinen weiteren Filmen zählen „Confetti“ (Confetti – Heirate lieber ungewöhnlich), „Nativity!“ (Der Weihnachtsmuffel) und der Aardman-Animationsfilm „The Pirates! Band of Misfits“ (Die Piraten – Ein Haufen merkwürdiger Typen).

      Als Theaterdarsteller profilierte sich Freeman zuletzt mit der erfolgreichen West-End-Inszenierung von Bruce Norris’ „Clybourne Park“ (Clybourne Park) am Royal Court Theatre. Regie führte Dominic Cooke. Weitere Bühnenrollen: Kathy Burkes „Kosher Harry“ am Royal Court Theatre und Toby Whithouses „Blue Eyes & Heels“ am Soho Theatre unter der Regie von Jonathan Lloyd.


      RICHARD ARMITAGE
      Thorin Eichenschild

      Schon seit etlichen Jahren ist Richard Armitage in Großbritannien bei Kritik und Publikum gleichermaßen beliebt, und seine weltweite Fangemeinde wächst ständig.

      Armitage war die Originalbesetzung des Thorin Eichenschild in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) und spielt diese Rolle auch in dem abschließenden Film „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück), der im Dezember 2014 anläuft. Ab August 2014 tritt er außerdem in Steven Quales Action-Thriller „Into the Storm“ auf.

      Hauptrollen in hochkarätigen Serien wie „North & South“ (Elisabeth Gaskells North & South), „Spooks“ (Spooks – Im Visier des MI5), „Robin Hood“ (Robin Hood) und „Strike Back“ (Strike Back) bescherten Armitage eine gewaltige Fangemeinde in Großbritannien.

      Sein erster US-Film war 2011 Joe Johnstons Hit „Captain America: The First Avenger“ mit Chris Evans in der Titelrolle. Armitage spielte Heinz Kruger, den Erzfeind des Superhelden. Weitere Hauptrollen übernahmen Tommy Lee Jones, Stanley Tucci und Hayley Atwell.

      Zu seinen aktuellen TV-Auftritten gehören „Macbeth“ (Macbeth), ein Teil der BBC-Miniserie „ShakespeaRe-told“ (2005) neben James McAvoy und Keeley Hawes und der ITV-Fernsehfilm „Marple: Ordeal by Innocence“. Die britischen Fernsehzuschauer kennen ihn auch aus Sendungen wie „Sparkhouse“, „Cold Feet“, „Ultimate Force“ und „Between the Sheets“.

      Armitage wuchs im englischen Leicester auf. Seine klassische Ausbildung machte er an der London Academy of Music and Dramatic Art (LAMDA). Er spielte in zahlreichen Theaterinszenierungen, unter anderem in Stücken wie „Hamlet“ (Hamlet) „The Four Alice Bakers“, „Macbeth“ (Macbeth) und „The Duchess of Malfi“ (Die Herzogin von Malfi).


      BENEDICT CUMBERBATCH
      Smaug

      Cumberbatch ist derzeit in Steve McQueens gefeierten „12 Years a Slave“ (12 Years a Slave) zu sehen, der auf einer wahren Geschichte basiert. Demnächst folgt John Wells’ hochkarätig besetzte Verfilmung des erfolgreichen Stücks „August: Osage County“. Anfang 2013 trat er als Khan in J.J. Abrams’ „Star Trek Into Darkness“ (Star Trek Into Darkness) und als Julian Assange in Bill Condons „The Fifth Estate“ (Wikileaks – Die fünfte Gewalt) auf. Zu seinen aktuellen Filmen zählen Steven Spielbergs „War Horse“ (Gefährten) und Tomas Alfredsons „Tinker Tailor Soldier Spy“ (Dame, König, As, Spion), der ihm eine Nominierung für den British Independent Film Award einbrachte.

      TV-Zuschauer kennen ihn als Sherlock Holmes in der modernisierten BBC-Serie „Sherlock“ (Sherlock). Dafür erhielt er etliche Auszeichnungen, darunter zwei Nominierungen der British Film and Television Academy (BAFTA) sowie Nominierungen für den Emmy und den Golden Globe®. Seine zweite Emmy-Nominierung folgte 2013 mit der HBO-Miniserie „Parade’s End“.

      Cumberbatch machte seine Schauspielausbildung an der Manchester University und an der London Academy of Dramatic Art (LAMDA). Anfangs übernahm er etliche Theater- und TV-Rollen. Mit seiner immens beeindruckenden Darstellung des Cambridger Kosmologen Stephen Hawking in dem gefeierten BBC-Film „Hawking“ (Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit, 2004) wurde er international bekannt und erhielt seine erste BAFTA-Nominierung. Seine zweite BAFTA-Nominierung folgte 2010 für seinen Auftritt als Bernard in der BBC-Verfilmung von „Small Island“.

      Weitere TV-Rollen spielte er in „Silent Witness“ (Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton), „MI-5“ (Spooks – In Visier des MI5), „Dunkirk“, „To the Ends of the Earth“ und „The Last Enemy“. Zu Cumberbatchs Kinofilmen gehören auch „Starter for 10“ (Starter for 10), „Amazing Grace“ (Amazing Grace), „Third Star“, „Wreckers“, „Stuart: A Life Backward“, „The Other Boleyn Girl“ (Die Schwester der Königin) und „Atonement“ (Abbitte).

      2011 kehrte Cumberbatch an das Londoner National Theatre zurück und trat (abwechselnd mit Jonny Lee Miller) als Monster und Dr. Frankenstein in Danny Boyles Inszenierung „Frankenstein“ auf – mit dieser Leistung gewann er zusammen mit Miller den Laurence Olivier Award, den Critics’ Circle Theatre Award und den Evening Standard Award als Bester Darsteller. Richard Eyres überragende West-End-Inszenierung „Hedda Gabbler“ (Hedda Gabbler) brachte Cumberbatch 2005 Nominierungen für den Olivier Award und den Ian Charleson Award ein. Er trat zwei Spielzeiten lang im Regents Park mit der New Shakespeare Co auf. Es folgte Trevor Nunns Inszenierung „Lady From the Sea“ (Die Frau vom Meer), Tennessee Williams’ „Period of Adjustment“ (Period of Adjustment), Ionescos „Rhinocerus“ (Die Nashörner), „The Arsonists“ und „The City“ am Royal Court Theatre, und 2010 übernahm er die Rolle des David Scott Fowler in Thea Sharrocks preisgekrönter Neuinszenierung von Terence Rattigans „After the Dance“ am National Theatre.


      EVANGELINE LILLY
      Tauriel

      Im Januar 2004 übernahm Lilly ihre erste Sprechrolle in einer TV-Serie – sie wurde als Kate Austen in der zum Nachdenken anregenden Serie „Lost“ (Lost) besetzt. Die Serie brachte es auf sechs erfolgreiche Staffeln und entwickelte sich zu einer der meistdiskutierten Serien der TV-Geschichte. Lilly erhielt den Golden Globe in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin in einer dramatischen Serie und teilte sich mit dem Ensemble den Preis der Screen Actors Guild (SAG, US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler).

      Auf der Leinwand war Lilly in Kathryn Bigelows Oscar-preisgekröntem Besten Film „The Hurt Locker“ (Tödliches Kommando – The Hurt Locker) als Jeremy Renners Frau Connie James zu sehen. Mit dem Ensemble wurde sie erneut für den Preis der SAG nominiert.

      Seitdem trat Lilly neben Hugh Jackman in Shawn Levys Science-Fiction-Action-Film „Real Steel“ (Real Steel – Stahlhart Gegner) auf. Hinzu kommt der Independent-Film „Afterwards“ (Ein Engel im Winter), mit John Malkovich. 2014 ist sie als Tauriel auch in Peter Jacksons „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück), dem Abschluss der Trilogie, zu sehen.

      Neben ihrer Arbeit schrieb Lilly „The Snickerwonkers“, das erste Buch in einer geplanten Reihe für jugendliche Leser.




      LEE PACE
      Thranduil

      Pace begann seine Schauspielkarriere bereits als Schüler am Alley Theatre in Houston, wurde dann an der Juilliard School aufgenommen und schloss seine Ausbildung mit dem Bachelor ab. In dieser Zeit sammelte er Erfahrungen unter anderem mit klassischen Rollen wie Romeo in „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), der Titelrolle in „King Richard II“ (König Richard II.) und Cassius in „Julius Caesar“ (Julius Cäsar).

      Auf der Bühne wirkte er in dem gefeierten Off-Broadway-Stück „The Credeaux Canvas“ unter der Regie von Michael Mayer mit. Hinzu kommen die Vineyard-Inszenierung von Janusz Glowackis „The Fourth Sister“ (Die vierte Schwester) und Off-Broadway Craig Lucas’ „Small Tragedy“, mit dem er 2004 für den Lucille Lortel Award nominiert war.

      Bekannt wurde Pace 2003 in Ron Nyswaners „Soldier’s Girl“ (Regie: Frank Pierson) als transsexuelle Frau, die sich in einen Soldaten verliebt. Der Film lief auf Showtime. Damit gewann Pace den Gotham Award für den Besten Nachwuchsschauspieler, außerdem wurde er für den Golden Globe und den Independent Spirit Award nominiert. Zu Paces zahlreichen Filmen gehören auch Robert De Niros „The Good Shepherd“ (Der gute Hirte, 2006) mit Matt Damon, Angelina Jolie, Alec Baldwin und John Turturro, Tarsem Singhs „The Fall“ (The Fall; auch: The Fall – Im Reich der Fantasie) und Douglas McGraths „Infamous“ (Kaltes Blut – Auf den Spuren von Truman Capote) mit Toby Jones, Daniel Craig, Sigourney Weaver, Gwyneth Paltrow und Sandra Bullock. Hinzu kommen Hauptrollen in „Miss Pettigrew Lives For a Day“ (Miss Pettigrews großer Tag) mit Frances McDormand und Amy Adams sowie Tom Deys „Marmaduke“ (Marmaduke).

      Aktuell trat Pace in Steven Spielbergs Oscar-Kandidat „Lincoln“ (Lincoln) neben Daniel Day-Lewis sowie als Nomad Garrett in Bill Condons „The Twilight Saga: Breaking Dawn Part – 2“ (Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht: Teil 2) auf. Den Thranduil spielte er bereits in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) und demnächst folgt der Abschluss der Trilogie, „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück).

      Seine wohl bekannteste Rolle bleibt wohl sein für den Emmy nominierter Auftritt in der TV-Serie „Pushing Daisies“ (Pushing Daisies): Ned, der Kuchenbäcker, hat die Gabe, Tote durch Berührung zum Leben zu erwecken.


      LUKE EVANS
      Bard

      Der walisische Schauspieler hat sich in Hollywood schlagartig einen guten Namen gemacht – Hauptrollen spielte er aktuell in „Immortals“ (Krieg der Götter), Paul W.S. Andersons „The Three Musketeers“ (Die drei Musketiere), James McTeigues „The Raven“ (The Raven – Prophet des Teufels) in der Hauptrolle neben John Cusack, Ryuhei Kitamuras „No One Lives“ sowie in der neuen BBC-Serie „The Great Train Robbery“. Den Bogenschützen Bard spielt er auch im Abschluss von Peter Jacksons Trilogie: „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück).

      Sein britisches Filmdebüt gab Evans als Clive Richards in Mat Whitecross’ von der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) nominierten Film „Sex & Drugs & Rock & Roll“ (Sex & Drugs & Rock & Roll, 2010) – in dem biografischen Film über den Londoner Punk-Szene-Erfinder Ian Dury von der Gruppe Ian Dury and the Blockheads. Bekannt wurde Evans mit dem Warner-Bros.-Action/Fantasy-Abenteuer „Clash of the Titans“ (Kampf der Titanen, 2010) – darin spielte er den charismatischen Gott Apoll. Dann trat Evans in Ridley Scotts „Robin Hood“ (Robin Hood) als Scherge des Sheriffs neben Russell Crowe als Robin Hood auf. 2010 spielte Evans die Hauptrolle des Andy in der romantischen Komödie „Tamara Drewe“ (Immer Drama um Tamara) des berühmten Regisseurs Stephen Frears. Der Film wurde in Cannes uraufgeführt.

      Vor seiner Filmkarriere profilierte sich Evans erfolgreich auf der Bühne und trat im Londoner West End in Stücken und Musicals wie „La Cava“, Boy Georges „Taboo“, „Avenue Q“ (Avenue Q), „Dickens Unplugged“, „A Girl Called Dusty“ und im berühmten Donmar Warehouse in „Small Change“ und „Piaf“ (Piaf) auf. Er spielte die Hauptrolle des Chris in „Miss Saigon“ (Miss Saigon) und den Roger in „Rent“ (Rent).

      Aktuell hat Evans „Dracula Untold“ abgedreht, den Universal Pictures im Herbst 2014 startet. Der Film bezieht sich auf Bram Stokers Roman „Dracula“ (Dracula) und Evans übernimmt die Hauptrolle des Vlad. Demnächst dreht Evans als Titeldarsteller für Relativity das Remake von „The Crow“.
      Evans lebt derzeit in London.


      STEPHEN FRY
      Bürgermeister von Seestadt

      Zu Frys vielseitiger Karriere gehören Erfolge als Schauspieler, Autor und Regisseur. Als Mitglied des Ensembles gewann Fry den Preis der Screen Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler) und den Critics Choice Award für Robert Altmans „Gosford Park“ (Gosford Park). Eine Nominierung für den Golden Globe verbuchte er mit seiner Darstellung des berühmten Titelhelden in der Filmbiografie „Wilde“ (Oscar Wilde). 2003 inszenierte er seinen ersten Spielfilm „Bright Young Things“ nach seinem eigenen Drehbuch – außerdem übernahm er eine Rolle als Darsteller. Weitere Filme: „Sherlock Holmes: A Game of Shadows“ (Sherlock Holmes – Spiel im Schatten), „Alice in Wonderland“ (Alice im Wunderland), „Eichmann“ (Eichmann), „V for Vendetta“ (V wie Vendetta), „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ (Per Anhalter durch die Galaxis), „The Life and Death of Peter Sellers“ (The Life and Death of Peter Sellers), „Peter’s Friends“ (Peter’s Friends – Freunde sind die besten Feinde), „I.Q.“ (I.Q. – Liebe ist relativ) und „A Fish Called Wanda“ (Ein Fisch namens Wanda).

      Der Brite Stephen Fry studierte an der Cambridge University, wo er seinen langjährigen Freund und Comedy-Partner Hugh Laurie kennenlernte. Die Revue „The Footlights“ schrieb und spielte er mit Emma Thompson, Laurie und Tony Slattery – sie wurde 1982 von der BBC aufgezeichnet. Dann folgte die Comedy-Serie „Alfresco“ für Granada Television – seine Partner waren wieder Laurie und Thompson sowie Ben Elton und Robbie Coltrane. Gemeinsam drehten Fry und Laurie auch die Serien „Blackadder“ (Blackadder), „A Bit of Fry and Laurie“ und „Jeeves and Wooster“ (Jeeves and Wooster – Herr und Meister) – Fry spielte Jeeves und Laurie Wooster.

      Zu Frys folgenden TV-Projekten zählen die Hauptrolle in der Serie „Kingdom“, die er auch als Executive Producer betreute, gelegentliche Auftritte in den Serien „Bones“ (Bones – Die Knochenjägerin) und „Absolute Power“ sowie der TV-Film „Tom Brown’s Schooldays“. Er schrieb und moderierte außerdem etliche TV-Dokumentationen, darunter „Fry’s Planet“, „Stephen Fry in America“ (Stephen Fry in Amerika) und „Stephen Fry: HIV & Me“. Außerdem moderiert er das BBC-Quiz „QI“, das ihm fünf Nominierungen der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) in der Kategorie Beste Entertainment-Darbietung einbrachte.

      Für die Bühne bearbeitete Fry 1984 das Musical „Me and My Girl“ aus den 1930er-Jahren, das dann acht Jahre lang im Londoner West End lief und als Bestes Musical mit dem Olivier Award ausgezeichnet wurde. Als die Inszenierung 1986 an den Broadway wechselte, gewann Fry den Drama Desk Award, und er wurde für den Tony nominiert. Seine erste Arbeit als Bühnenautor war das Stück „Latin!“, das 1980 auf dem Edinburgh Festival uraufgeführt wurde und den Fringe First Award gewann. Auf der Bühne war er in Alan Bennetts „Forty Years On“, Michael Frayns „Look, Look“, Simon Grays „The Common Pursuit“ (Verlorenes Glück) und „Cell Mates“ zu sehen.

      Als versierter Autor hat Fry eine große Bandbreite von Büchern veröffentlicht, darunter vier Romanbestseller und die Autobiografie „Moab is my Washpot“ (Columbus war ein Engländer). Sein neuestes Buch „The Ode Less Travelled“ (Feigen, die fusseln), eine Anleitung zum Verfassen von Lyrik, erschien 2005. Die jüngere Generation kennt ihn als Rezitator der Hörbücher zu J. K. Rowlings „Harry Potter“-Romanen.


      KEN STOTT
      Balin

      Stott zählt zu den gefeiertsten Darstellern in Großbritannien. Seine bemerkenswerte Karriere begann er im Ensemble der Royal Shakespeare Company. Er übernahm zahlreiche Bühnenhauptrollen, zum Beispiel in der Uraufführung von Yasmina Rezas Stück „Art“ (Kunst). Mit dieser Leistung wurde er als Hauptdarsteller für den Olivier Theatre Award nominiert. Er spielte in Arthur Millers „A View From the Bridge“ (Blick von der Brücke) und verbuchte eine weitere Nominierung für den Olivier Theatre Award sowie eine für den Preis der Tageszeitung Evening Standard. Hinzu kommt „God of Carnage“ (Der Gott des Gemetzels) mit Ralph Fiennes im Londoner West End und am Broadway. Aktuell spielte er die Titelrolle in „Uncle Vanya“ (Onkel Wanja) im West End.

      Stott hat viele unterschiedliche TV-Rollen gespielt, darunter die Hauptrolle in drei gefeierten Serien: „Rebus“, „The Vice“ und „Messiah“ (Messias). Zu sehen war er auch als Comedian Tony Hancock in „Hancock & Joan“ – damit gewann er den schottischen Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), und eine weitere BAFTA-Nominierung erhielt er auf britischer Ebene. Er trat in Richard Curtis’ TV-Film „The Girl in the Café“ (G8 auf Wolke Sieben) neben Bill Nighy und als Adolf Hitler in „Uncle Adolf“ (Die Nichte – Hitlers verbotene Liebe) auf. Neben der „The Hobbit“ (Der Hobbit)-Trilogie, zählen zu Stotts Kinofilmen „Toast“ (Toast) mit Helena Bonham Carter, Mike Nichols’ „Charlie Wilson’s War“ (Der Krieg des Charlie Wilson), „Casanova“ (Casanova), „King Arthur“ (King Arthur), „The Debt Collector“, „Plunkett & Macleane“ (Plunkett & Macleane – Gegen Tod und Teufel), „The Boxer“ (Der Boxer), „Fever Pitch“ (Ballfieber) und „Shallow Grave“ (Kleine Morde unter Freunden).


      JAMES NESBITT
      Bofur

      Einem größeren Publikum wurde der preisgekrönte Darsteller mit seiner Hauptrolle in der britischen romantischen Komödie-/Drama-Serie „Cold Feet“ bekannt. Mit dieser Leistung gewann Nesbitt den British Comedy Award und den britischen National Television Award. Außerdem erhielt er zwei weitere Nominierungen für den British Comedy Award. Im Fernsehen folgte die Titelrolle Tommy Murphy in „Murphy’s Law“, die Autor Colin Bateman Nesbitt auf den Leib schrieb. Ebenfalls die Titelrolle spielte er in der von der Kritik gefeierten BBC-Horror-Thriller Serie „Jekyll“ (Jekyll), mit der Nesbitt für den Golden Globe nominiert wurde.

      Mit dem Independent-Spielfilmhit „Waking Ned“ (Lang lebe Ned Devine!, 1998 ) wurde er gemeinsam mit dem Ensemble für den Preis der Screen Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler) nominiert. 2002 spielte er die Hauptrolle des Ivan Cooper in Paul Greengrass’ historischem Film „Bloody Sunday“ (Bloody Sunday), mit dem er den British Independent Film Award gewann – außerdem wurde er für den Preis der BAFTA nominiert. Aktuell spielte er den Bofur in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise). Weitere Filme: „Hear My Song“ (Hear My Song – Ein Traum wird wahr), Regisseur Michael Winterbottoms „Jude“ (Herzen in Aufruhr, 1996) und „Welcome to Sarajevo“ (Welcome to Sarajevo, 1997), Danny Boyles „Millions“ (Millions), Woody Allens „Match Point“ (Match Point), „Five Minutes of Heaven“ (Five Minutes of Heaven) mit Liam Neeson, Emilio Estevez’ „The Way“ (Dein Weg) und „Coriolanus“ (Coriolanus) von und mit Ralph Fiennes.

      Weitere britische TV-Projekte: „Ballykissangel“, „Canterbury Tales“, „The Passion“, „Midnight Man“ (Midnight Man), „The Deep“ und die Titelrolle in „Monroe“.

      Nesbitt stammt aus Nordirland. Er machte seine Schauspielausbildung an der Central School of Speech and Drama in London. Seine Laufbahn begann er auf der Bühne. Zu seinen vielen Theaterrollen zählen „Paddywack“, „Translations“ (Zwischen allen Sprachen), „As You Like It“ (Wie es euch gefällt), „Philadelphia Here I Come“, „Can’t Pay? Won’t Pay!“ (Bezahlt wird nicht!) sowie „Shoot the Crow“ (Feierabend) im Londoner West End.


      ORLANDO BLOOM
      Legolas

      Bloom spielte den Legolas bereits in Peter Jacksons Oscar-preisgekrönter „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe)-Trilogie. Für den abschließenden Film „The Lord of the Rings: The Return of the King“ (Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs) gewann er als Mitglied des Ensembles mehrere Preise, darunter den Preis der Screen Actors Guild (SAG, US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler).

      Bloom stammt aus Canterbury in der Grafschaft Kent. Er wurde am National Youth Theatre in London ausgebildet und erhielt später ein Stipendium für die British American Drama Academy. Nach Ablauf des Stipendiums gab Bloom sein Kinodebüt in „Wilde“ (Oscar Wilde) mit Stephen Fry und Jude Law in den Hauptrollen. Danach wurde Bloom an der Guildhall School of Music and Drama in London aufgenommen, wo er in vielen Bühnenproduktionen mitwirkte, darunter „Peer Gynt“ (Peer Gynt) und „Twelfth Night“ (Was ihr wollt). Nach seinem Abschluss ergatterte Bloom die Filmrolle, die den Grundstein für seine Karriere legte – in Peter Jacksons Oscar-preisgekrönter Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe). Als Legolas begeisterte er das weltweite Publikum ebenso wie die Filmemacher.

      Im Sommer 2003 spielte Bloom neben Johnny Depp und Keira Knightley in dem von Jerry Bruckheimer produzierten und von Gore Verbinski inszenierten Hit „Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl“ (Fluch der Karibik) mit. Dann spielte Bloom wieder den Will Turner in dem rekordträchtigen „Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest“ (Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2) und in „Pirates of the Caribbean: At World’s End“ (Fluch der Karibik – Am Ende der Welt), beide inszeniert von Verbinski.

      Nach seiner Mitwirkung in Ridley Scotts „Black Hawk Down“ (Black Hawk Down), übernahm Bloom eine Hauptrolle in Scotts „Kingdom of Heaven“ (Königreich der Himmel). Auf dieses Kreuzritter-Epos folgte seine erste moderne amerikanische Rolle neben Kirsten Dunst in Cameron Crowes autobiographischem „Elizabethtown“ (Elizabethtown).

      Nach diesen Blockbustern gab er sein Debüt im Londoner West End mit Anna Mackmins Neuinszenierung von David Storeys 1969 entstandenem Stück „In Celebration“ (Zur Feier des Tages). Sonia Friedmans Produktion und Blooms Darstellung kamen bei Kritik und Publikum gleichermaßen gut an.

      Weitere Filme: „Ned Kelly“ (Gesetzlos – Die Geschichte des Ned Kelly) mit Heath Ledger, Wolfgang Petersens „Troy“ (Troja) mit Brad Pitt, der auf den Cayman Islands spielende „Haven“ (Haven) mit Zoe Saldana, „New York, I Love You“ (New York, I Love You) mit Christina Ricci, Mark Ruffalos Regiedebüt „Sympathy for Delicious“ mit Laura Linney, Horton Footes „Main Street“ (Main Street) und Paul W.S. Andersons „The Three Musketeers“ (Die drei Musketiere). Zuletzt war er 2013 auf dem Cannes-Filmfestival im Abschlussfilm zu sehen: Jérôme Salles „Zulu“ mit Forest Whitaker.

      2007 gab Bloom sein Bühnendebüt im Londoner West End in der von der Kritik gefeierten Neuinszenierung von David Storeys Stück „In Celebration“ (Zur Feier des Tages, 1969), inszeniert von Anna Mackmin. 2013 debütierte er am Broadway als Romeo in Shakespeares „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), inszeniert von David Leveaux.


      MIKAEL PERSBRANDT
      Beorn

      Neben seinem Auftritt in Peter Jacksons Trilogie „The Hobbit“ (Der Hobbit) drehte Persbrandt aktuell Pernille Fischer Christensens dänischen Film „Someone You Love“, den Oscar-Gewinnerin Sisse Graum Jørgensen („Hævnen“/In einer besseren Welt) produzierte, Kristian Levrings Western „The Salvation“ mit Mads Mikkelsen und Eva Green, ebenfalls produziert von Jørgensen, sowie Kjell-Ake Anderssons schwedisches Drama „Mig äger ingen“ nach dem hochgelobten schwedischen Roman von Asa Linderborg. Zuvor spielte er Hauptrollen in Lasse Hallströms Thriller „Hypnotisören“ (Der Hypnotiseur) sowie in den schwedischen Kassenerfolgen „Hamilton: In nationens intresse“ (Agent Hamilton – Im Interesse der Nation) und „Hamilton: men inte om det gäller din dotter“ (Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission).

      2010 übernahm Persbrandt neben Ulrich Thomsen und Trine Dyrholm die Hauptrolle in Susanne Biers Oscar-preisgekröntem Spielfilm „Hævnen“ (In einer besseren Welt), mit dem er 2011 als Bester Darsteller den Europäischen Filmpreis gewann. Hinzu kommen Hauptrollen in den schwedischen Filmen „Någon annanstans i Sverige“, der ihm 2011 eine Nominierung für den schwedischen Guldbagge-Preis einbrachte, und „Stockholm Östra“ (Stockholm Ost).

      Zuvor wirkte er für IFC Films in „Maria Larssons eviga ögonblick“ (Die ewigen Augenblicke der Maria Larsson) mit, der ihm 2009 den Guldbagge-Preis einbrachte. 2006 verbuchte er für seine Leistung neben Lena Olin in Simon Stahos „Bang Bang Orangutang“. in der Kategorie Bester Darsteller Nominierungen für den Guldbagge-Preis und den dänischen Preis Bodil. Zu sehen war er auch in Stahos „Dag och natt“, der auf dem Chicago International Film Festival für die Beste Ensemble-Leistung mit dem Silbernen Hugo ausgezeichnet wurde.

      2005 erhielt Mikael Persbrandt im Rahmen der Guldbagge-Verleihung den renommierten Ingmar-Bergman-Preis. Guldbagge-Preise hatte er bereits für seine Darstellungen in Peter Possnes „Alla älskar Alice“ (2002) und Bo Norgrens „Dödlig drift“ (1999) erhalten.

      1997 spielte Persbrandt erstmals den hartgesottenen Detektiv Gunvald Larsson. Damit gelang ihm in Schweden und Deutschland der Durchbruch – er spielte die Rolle auch in zwei Fortsetzungen. Die beliebte Serie „Beck“ (Kommissar Beck) brachte es inzwischen auf 24 Kino- und TV-Folgen – sie beziehen sich auf Figuren der Autoren Sjöwall-Wahlöo. Als Sprecher wirkte Persbrandt in den internationalen Fassungen der Disney-Filme „Finding Nemo“ (Findet Nemo), „Atlantis: The Lost Empire“ (Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt), „Mulan“ (Mulan) und „Dinosaur“ (Dinosaurier) mit.

      Anfang der 1990er-Jahre war Persbrandt in der beliebten TV-Serie „Rederiet“ zu sehen. Hinzu kommen weitere Serien wie „Storstad“, „Den vite riddaren“, „Anna Holt – Polis“ und „Medicinmannen“ (Codename: Medizinmann).

      Daneben spielte er viele Theaterrollen und arbeitete in Schweden oft erfolgreich mit dem Regisseur Thorsten Flinck zusammen – zum Beispiel an „Drei Schwestern“ und „Tod eines Handlungsreisenden“ am Plaza Theatre sowie „Herr Puntila und sein Knecht Matti,“ „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ am Königlich dramatischen Theater. In diesem Theater stand er auch in „Maria Stuart“, inszeniert von Ingmar Bergman, sowie in „Don Juan“, „Die Wildente“, „Fräulein Julie“ und kürzlich „Die Möwe“ auf der Bühne.





      SYLVESTER McCOY
      Radagast

      McCoy stammt aus dem schottischen Dunoon, wo er 2010 zum Ehren-Stammesführer ernannt wurde. Seine bekannteste Rolle spielte er von 1987 bis 1989 als siebter Darsteller des Doktors in der äußerst beliebten TV Serie „Doctor Who“ (Doctor Who). 1993 war er als Doktor auch in dem karitativen Special „Dimensions in Time“ zu sehen, und 1996 nochmals in dem TV-Film „Doctor Who“ (Doctor Who) mit Paul McGann als achtem Doktor.

      Seitdem hat McCoy viele Film-, TV- und Theaterrollen gespielt, TV-Sendungen moderiert und Hörbücher aufgenommen. TV-Gastrollen übernahm er in dem Komödienpilotfilm „The Academy“ mit Ian McKellen, „Al Murray’s Multiple Personality Disorder“, „Still Game“ (für BBC Scotland), „Casualty“ (BBC) und „The Bill“ (Talkback Thames) sowie in „The Gil Mayo Mysteries“ (BBC), „Hollyoaks“ (Mersey TV), „See It Saw It“ (ITV) und der BBC-Fassung von Henry Fieldings Roman „The History of Tom Jones“. Aktuell kam eine Gastrolle in der Serie „Doctors“ (BBC) hinzu: Er spielte einen Schauspieler, der einst als Kinderstar in einer Jugendserie namens „The Amazing Lollipop Man“ aufgetreten ist – diese Rolle wurde speziell für McCoy geschrieben – mit einer Verbeugung vor seiner Leistung als Doctor Who. Derzeit ist er in John Stephensons Spielfilm „The Christmas Candle“ zu sehen. Zuvor spielte er den Zauberer Radagast der Braune bereits in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise).

      Auf der Bühne spielte McCoy neben Ian McKellen den Narr in Trevor Nunns gefeierter Inszenierung von „King Lear“ (König Lear; internationale Tournee der Royal Shakespeare Company und am New London Theatre) und den Grimes in der enthusiastisch aufgenommenen Inszenierung von Evelyn Waughs „Decline & Fall“ (Auf der schiefen Ebene) am Old Red Lion Theatre.

      Weitere Theaterauftritte: „Little Shop of Horrors“ (mit Tourneen durch Großbritannien), die Titelrolle in „The Mikado“ (Der Mikado) für die Carl Rosa Opera Company, „Me and My Girl“, „The Pocket Orchestra“ und in „Arsenic & Old Lace“ (Arsen und Spitzenhäubchen). Hinzu kommen „Pride and Prejudice“ (Stolz und Vorurteil), „Noises Off“ (Der nackte Wahnsinn, Londoner West End), „Twelfth Night“ (Was ihr wollt, Leicester Haymarket), „Antony and Cleopatra“ (Antonius und Cleopatra) und „The Taming of the Shrew“ (Der Widerspenstigen Zähmung) jeweils am Theatre Royal/Haymarket, „The Lion, the Witch and the Wardrobe“ (Royal Shakespeare Company/Stratford), „The Dead Move Fast“ (Gilded Balloon/Edinburgh), „As You Like It“ (Wie es euch gefällt, Ludlow Festival), „The Hypochondriac“ (Der eingebildete Kranke, Lyceum/Edinburgh), „Life Is a Dream“ am Lyceum Theatre/Edinburgh, am Londoner Barbican Theatre, an der Brooklyn Academy of Music und am New Yorker National Theatre, der Titelheld in „The Pied Piper“ (Der Rattenfänger von Hameln, The National Theatre) und Puck in „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum, Welsh National Opera).


      AIDAN TURNER
      Kili

      Aidan Turner spielt seine bekannteste Rolle als Mitchell, der von Gewissensbissen geplagte Vampir, in den drei Staffeln der ungewöhnlichen, preisgekrönten BBC3-Serie „Being Human“, deren weltweite Fangemeinde ständig wächst. 2010 gewann „Being Human“ als Beste dramatische Serie den Preis der Writers Guild (US-Gewerkschaft der Autoren). 2011 trat Turner neben Ruth Jones in John Schofields BBC4-Filmbiografie „Hattie“ auf. Die Hauptrolle des Malers Dante Gabriel Rossetti spielte er in dem BBC1-TV-Film „Desperate Romantics“. Weitere TV-Rollen: „The Clinic“ für RTE und „The Tudors“ (Die Tudors) für Showtime.

      Auf der Bühne war er mehrfach am Dubliner Abbey Theatre zu sehen – in „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), „A Cry From Heaven“ und „The Plough and the Stars“ (Der Pflug und die Sterne). Weitere Theaterrollen: „Cyrano de Bergerac“ (Cyrano de Bergerac), „Titus Andronicus“ (Titus Andronicus), „Drive By“, „Yokohama Delegation“, „Le Merea“ und „Crock of Gold“.
      Nach „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) trat Turner in dem Independent-Film „The Mortal Instruments: City of Bones“ (Chroniken der Unterwelt – City of Bones) auf. Außerdem wirkte er in Gerry Stembridges „Alarm“ mit.


      DEAN O’GORMAN
      Fili

      Dean O’Gorman stammt aus Neuseeland, wo er durch seine Rollen auf Leinwand, Bildschirm und Bühne bereits sehr bekannt ist. O’Gorman gab sein Kinodebüt mit „Bonjour Timothy“ (French Dreams – Liebe ist nicht einfach), der ihm Nominierungen für den New Zealand Film and Television Award sowie auf dem Filmfestival im italienischen Giffoni einbrachte. Es folgten Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) sowie „When Loves Comes“, „Snakeskin“, „Toy Love“, „Sabotage“ und „Nights in the Gardens of Spain“.

      Aktuell trat er in der beliebten Komödienserie „The Almighty Johnsons“ auf. Weitere TV-Rollen: die Serie „Serial Killers“, die ihm als Nebendarsteller eine Nominierung für den New Zealand Screen Award einbrachte, und die populäre australische Serie „McLeod’s Daughters“ (McLeods Töchter), mit dem O’Gorman als Nachwuchsdarsteller eine Nominierung für den Logie Award des australischen Blatts TV Week erhielt. Hinzu kommen die „WB-Serie „Moonlight“, „Go Girls“ und „Legend of the Seeker“ (Legend of the Seeker – Das Schwert der Wahrheit). Weitere Rollen übernahm er in den Fantasy-Kultserien „Hercules: The Legendary Journeys“ (Hercules), „Young Hercules“ (Der junge Hercules), „Xena: Warrior Princess“ (Xena die Kriegerprinzessin) und in dem neuseeländischen TV-Drama „Tangiwai“.
      Bühnenrollen spielte er in „Tape“, „The Ocean Star“, „The Rabbit“, „Ruben Guthrie“ und „Blood Wedding“.


      GRAHAM McTAVISH
      Dwalin

      Graham McTavish begann seine Laufbahn in London und trat in so unterschiedlichen Projekten wie dem Kulthit „Red Dwarf“, Brian Blesseds „King Lear“ und der Miniserie „Empire“ (Empire) auf. Gleichzeitig übernahm er Hauptrollen an renommierten britischen Theatern vom Royal Court über das National in London bis zum Royal Lyceum in Edinburgh. 2008 zog McTavish in die Vereinigten Staaten.
      Eine Woche nach seiner Ankunft in Los Angeles ergatterte McTavish eine Hauptrolle in „Rambo“ (John Rambo). Seitdem hat er pausenlos gearbeitet. Zu seinen vielseitigen Rollen im Fernsehen gehört der bösartige russische Diplomat Mikhail Novakovich in der letzten Staffel von „24“ (24).

      Eine große Fangemeinde scharte McTavish um sich, als er die Sprechrolle des Dante Alighieri in dem Animationsfilm „Dante’s Inferno“ und im gleichnamigen Videospiel übernahm. Er sprach den Loki in „Hulk Vs. Thor“ und „The Avengers: Earth’s Mightiest Heroes“ (Die Avengers – Die mächtigsten Helden der Welt). Als Sprecher war er auch in der Serie „Wolverine and the X-Men“ zu hören.

      Schnell folgten Hauptrollen in den Spielfilmen „Green Street Hooligans 2: Stand Your Ground“ (Hooligans 2: Stand Your Ground) und „The Wicker Tree“, der Fortsetzung von „The Wicker Man“ (Wicker Man – Ritual des Bösen). Dann übernahm McTavish die Rolle des Earl Jansen in „Secretariat“ (Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende) mit Diane Lane. McTavish wirkte auch neben James Caan und Giovanni Ribisi in „Middle Men“ (Middle Men) mit, außerdem in Olivier Megatons „Colombiana“ (Colombiana) mit Zoe Saldana sowie im Fernsehfilm „The Sixth Gun“. Im Frühjahr 2014 ist McTavish in der Starz Serie „Outlander“ als Dougal zu sehen, einem skrupellosen schottischen Straßenräuber des 17. Jahrhunderts.

      Als Zwerg Dwalin war er bereits in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) zu sehen.


      ADAM BROWN
      Ori

      Brown gab mit „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) sein Leinwanddebüt und übernimmt dieselbe Rolle auch im zweiten Film der Trilogie.
      Bisher hat Brown vor allem auf der Bühne gearbeitet. Er ist Mitbegründer des Comedy-Ensembles Plested and Brown, dessen Inszenierungen erfolgreich auf dem Edinburgh Festival und auf Welttournee zu sehen waren.


      PETER HAMBLETON
      Gloin

      Peter Hambleton absolvierte die New Zealand Drama School und profilierte sich als einer der vielseitigsten Schauspieler des Landes. Als Nebendarsteller in „The Last Tattoo“ (Der unsichtbare Tod) gewann er 1985 den New Zealand Film and Television Award. Auf dem Bildschirm wirkte er aktuell in „Shortland Street“, „Spies and Lies“, „Stolen“, „Paradise Café“ und „Tangiwai“ mit.

      Im Bühnenbereich sammelte er umfangreiche Erfahrungen als Darsteller und Regisseur und gewann etliche Preise. 2010 bekam er begeisterte Kritiken mit seinem Auftritt in Juliet O’Briens „The Letter Writer“ (New Zealand International Arts Festival), mit dem er den Chapman Tripp Theatre Awards gewann.

      Als künstlerischer Stipendiat am Shakespeare Globe Center in Neuseeland (2002) und als Winston-Churchill-Stipendiat (2007) in Großbritannien studierte Hambleton Shakespeare-Aufführungen. Er inszenierte „Cymbeline“ (Cymbeline), „Pericles“ (Perikles), eine nur von Männern gespielte Aufführung von „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum), Ray Henwoods „All the World’s a Stage“ und eine Freiluft-Aufführung von „All’s Well That Ends Well“ (Ende gut – alles gut). Er inszenierte auch die Theaterstücke „Marathon“, „Wait Until Dark“ (Warte, bis es dunkel ist), „The 39 Steps“ und „Shipwrecked! An Entertainment“, das 2010 für drei Chapman Tripp Theatre Awards nominiert wurde. 2014 inszenierte er am Circa Theatre das Stück „Equivocation“ des amerikanischen Autors Bill Cain.

      Zu den Highlights seiner 30 Jahre währenden Karriere gehören Bühnenauftritte in „Blood Wedding“ (Bluthochzeit), „Collapsing Creation“, „Four Flat Whites in Italy“, „Who Wants to Be 100?“, „Home Land“, „Othello“ (Othello), „The Graduate“ (Die Reifeprüfung), „Flagons and Foxtrots“, „The Bach“, „Dr Buller’s Birds“, „Democracy“, „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), „An Enemy of the People“ (Ein Volksfeind) und „Copenhagen“ (Kopenhagen), mit dem er 2002 als Schauspieler des Jahres mit dem Chapman Tripp Theatre Awards ausgezeichnet wurde.

      Als Zwerg Gloin trat er bereits in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) auf und er übernimmt dieselbe Rolle auch im dritten Film der Trilogie. Im ersten Teil war er außerdem als Höhlentroll William zu sehen.


      JOHN CALLEN
      Oin

      John Callen trat schon mit fünf Jahren in einer Londoner Schulinszenierung auf. Mit 16 kam er nach Neuseeland und sammelte Erfahrungen im Jugendtheater und in Amateurensembles, bevor er vor fast 40 Jahren Profi wurde. Seitdem profiliert er sich als Schauspieler, Regisseur und Autor auf Bühne, Leinwand, Bildschirm und im Radio.

      Zweimal wurde Callen (als Hauptdarsteller und als Nebendarsteller) von den Theaterkritikern in Wellington nominiert, als Nebendarsteller gewann er den Preis in der Kategorie Kurzfilm für „Fly“. An über 100 Theaterstücken war er als Darsteller oder Regisseur beteiligt – er beherrscht alle Genres vom absurden Theater bis zu den Klassikern, darunter die Rollen Shylock und Macbeth. Mit letzterer Rolle gewann Callen den neuseeländischen Kritikerpreis.

      Callen übernahm Rollen in einer Reihe von Filmen wie „Pictures“ (Die Bilder der Brüder Burton), „The Sinking of the Rainbow Warrior“ (Anschlag auf die ‘Rainbow Warrior’), die Reihe „Treasure Island Kids“, „Love Birds“ und in der neuseeländisch/britischen Co-Produktion „The Man Who Lost His Head“.

      Daneben war Callen oft als Sprecher tätig – in fast 150 Dokumentationen für National Geographic, Discovery, Animal Planet und andere Bedeutende Regiearbeiten waren „Shortland Street“, „Comedy Central“, die Doku-Reihe „Epitaph“, „Jackson’s Wharf“, „The Tribe“ (The Tribe – Welt ohne Erwachsene), „Karaoke High“, die Doku-Reihe „Taonga“ und kürzlich „The Kiwi Who Saved Britain“ – die Geschichte des neuseeländischen Weltkriegs-Helden Sir Keith Park.

      Als Zwerg Oin trat er bereits in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) auf und er übernimmt dieselbe Rolle auch im dritten Film der Trilogie.


      MARK HADLOW
      Dori

      Hadlow begann 1978 seine Karriere in der Entertainmentbranche, die inzwischen über 130 Stücke, Dutzende Filmrollen, TV-Serien, Werbespots und Sprechrollen im Radio umfasst. „The Hobbit: The Desolation of Smaug“ (Der Hobbit: Smaugs Einöde) ist Hadlows vierter Film mit Peter Jackson nach „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise), „Meet the Feebles“ (Meet the Feebles) und „King Kong“ (King Kong). Demnächst wirkt er in „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück) mit.

      Auf der Bühne ist er in vielen Musicals aufgetreten. Sein Favorit ist und bleibt „Little Shop of Horrors“ – er hat in vier verschiedenen Inszenierungen mitgewirkt. Er ist auch im neuseeländischen Fernsehen aufgetreten.Er verbuchte etliche Nominierungen und Preise, darunter in der Kategorie Beste Komödienleistung in einer TV-Serie mit seinem Auftritt als Harry in der Serie „Willy Nilly“. Erfolg hatte er auch als Regisseur von Bühnenstücken und Musicals.

      1993 wurde er als Bester Theaterdarsteller des Jahres ausgezeichnet und 1995 als Entertainer des Jahres. 2010 gewann er den Radio New Zealand Award als Bester Kommentarsprecher. Hadlow steht beim Radio Network unter Vertrag, das seit 15 Jahren besteht.

      Neben seiner Arbeit als Schauspieler ist Reserve-Lieutenant Hadlow als kreativer Direktor für 76. Jubiläum der Royal New Zealand Navy im Jahr 2016 voll ausgelastet.


      JED BROPHY
      Nori

      Jed Brophy war in über 60 Theaterstücken, vielen Spielfilmen und TV-Produktionen zu sehen. Hinzu kommen zahllose Kurzfilme. Als Bester Darsteller wurde er 1998 für den Kurzfilm „Group Therapy“ mit dem Drifting Cloud Film Award ausgezeichnet. 2009 gewann er in Wellington den Chapman Tripp Theatre Awards als Schauspieler des Jahres.

      1989 spielte er seine erste Filmrolle im neuseeländischen Spielfilm „Chunuk Bair“ (Hügel des Todes). Im selben Jahr wurde Brophy als Zombie Void in Peter Jacksons „Braindead“ (Braindead) besetzt. Seine folgende Karriere schien darin zu bestehen, in möglichst vielen Jackson-Filmen aufzutreten. 1993 spielte er den Pensionsgast John in „Heavenly Creatures“ (Himmlische Kreaturen). Es folgte die Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) – er spielte etliche der unter Masken verborgenen Orks. In den drei Filmen waren es insgesamt sechs Rollen, darunter Snaga und Sharku. Außerdem bildete er Pferde aus und war als Reiter in der Pferdeabteilung beschäftigt – er zählte im Film zu den schwarzen Reitern, den Nazgul. Brophy spielte auch einen Abenteurer der Schiffsbesatzung in „King Kong“ (King Kong). Seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur setzt er als Zwerg Norin in der „Hobbit“-Trilogie fort.

      2005 arbeitete er mit Andy Serkis an den Motion-Capture-Aufnahmen für das Playstation-3-Game „Heavenly Sword“ und 2011 im selben Bereich an „The Adventures of Tintin“ (Die Abenteuer von Tim und Struppi). Den Waz Morris spielte er 2009 in dem neuseeländischen Hit „Second Hand Wedding“ und ein Jahr später den James Hope in „District 9“ (District 9). Aktuell war Brophy in den Filmen „Tracker“ und „The Warrior’s Way“ (Warrior’s Way) sowie kürzlich in dem TV-Film „Tangiwai“ zu sehen. 2012 wirkte er in der preisgekrönten Hörspielreihe „The Minister of Chance“ mit, zu der es 2014 eine Kinoversion geben wird. Ab Januar tritt er auf der Bühne neben seinem Sohn Riley Brophy in dem Stück „An Unseasonable Fall of Snow“ auf.

      Brophy kam im neuseeländischen Taihape zur Welt und wuchs auf einer Schaf- und Rinderfarm im Ruanui Valley/Mataroa auf. Er studierte an der University of Otago und schloss seine Ausbildung an der New Zealand Drama School/Toi Whakaari ab.


      WILLIAM KIRCHER
      Bifur

      Kirchers Karriere begann nach dem Abschluss an der New Zealand Drama School. Er trat in den folgenden 20 Jahren im ganzen Land auf – insgesamt waren es über 100 Profi-Inszenierungen. Daneben verbuchte er auf Leinwand und Bildschirm Erfolge – mittlerweile zählt er zu den angesehensten Darstellern in Neuseeland.

      Später konzentrierte sich Kircher auf die Produktion und das Management. Als Produzent betreute er für die britische TV-Firma Cloud 9 Screen Entertainment die Entwicklung von Projekten für das neuseeländische Publikum. 1999 übergab man ihm die Leitung der kommerziellen Abteilung. Als solcher produzierte er einen preisgekrönten Kurzfilm und etliche weitere Projekte. 2003 gründete Kircher als ein Partner die Firma ScreenAdventures, um Spielfilme für ein internationales Publikum zu entwickeln, finanzieren und zu produzieren. Vor der Trilogie „The Hobbit“ (Der Hobbit) erfüllte Kircher einen 14-Monats-Vertrag als Herstellungsleiter der quotenstarken TV-Serie „The Investigator“ für Red Sky Film & Television.

      2006 kehrte Kircher mit seiner gefeierten Darstellung des Georgskreuzträgers Sergeant Stu Guthrie in Robert Sarkies’ „Out of the Blue“ (Out of the Blue – 22 Stunden Angst) vor die Kamera zurück. Darin geht es um die authentische Geschichte eines Massakers in dem kleinen Küstenort Aramoana. Bedeutende Rollen spielte er in John Godbers Erfolgsstück „Bouncers“ auf der innovativen Neuseeland-Tournee mit ausverkauften Häusern selbst in den größten Sälen, eine ausverkaufte Neuseeland-Tournee der Komödie „Ladies Night“ (Ladies Night), die TV-Filme „Gold“ und „Valley of Adventure“ (Das Tal der Abenteuer) sowie als BP in drei Staffeln der quotenstarken Polizeiserie „Shark in the Park“.


      STEPHEN HUNTER
      Bombur

      Stephen Hunter stammt aus dem neuseeländischen Wellington. Er bewährte sich im neuseeländischen Fernsehen und wechselte dann nach Australien. Nach etlichen Gastrollen in Australien und Neuseeland übernahm Hunter die Rolle des Sharpie in der zweiten Staffel der mit zwei Logie Awards ausgezeichneten Serie „Love My Way“. 2008 spielte er eine führende Gastrolle auf Channel 7 in der langjährigen australischen Arzt-serie „All Saints“.

      Doch Hunter ist in beiden Ländern vor allem als Komiker gefragt. Auftritte in „The Go Show“ auf Nickelodeon und auf ABC in „Review With Myles Barlow“ bestätigten diesen Status. Seit 2009 spricht er den liebenswerten Si in der ABC-Animationsserie „CJ the DJ“.
      Aufgrund seiner starken, durchdringenden Stimme zählt Hunter inzwischen zu den führenden Synchronsprechern im austral-asiatischen Raum.

      Als Zwerg Bombur trat er bereits in Peter Jacksons „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) auf und er übernimmt dieselbe Rolle auch im dritten Film der Trilogie.



      JOHN BELL
      Bain

      Bell spielte seine erste Kinorolle in Vic Sarins „A Shine of Rainbows“ neben Aidan Quinn und Connie Nielsen. Für seine Darstellung des Tomas wurde er auf dem Newport Beach Film Festival als Bester Darsteller ausgezeichnet, und der Film gewann weitere Preise auf dem Chicago International Children’s Film Festival und dem Heartland Film Festival. Seitdem trat er in Peter Bergs „Battleship“ (Battleship) und als Helius in „Wrath of the Titans“ (Zorn der Titanen) auf. Den Zwerg Bain spielt er demnächst auch in Peter Jacksons „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück).

      Seinen ersten TV-Auftritt absolvierte Bell neben David Tennant in der beliebten TV-Serie „Doctor Who“ (Doctor Who) – er wurde aufgrund eines landesweiten Wettbewerbs besetzt. Dann wirkte er in der BBC-Komödienserie „Life of Riley“ mit und war vor Kurzem in dem von der Kritik gefeierten TV-Film „Hattie“ zu sehen. Er gehörte zum Ensemble der BBC-Serie „Tracy Beaker Returns“ (Tracy Beaker kehrt zurück) und tritt demnächst für den History Channel in „Hatfields & McCoys“ (Hatfields & McCoys) auf – in der Miniserie spielen Kevin Costner, Bill Paxton und Tom Berenger unter der Regie von Kevin Reynolds weitere Rollen.

      Bell stammt aus dem schottischen Paisley und nahm schon als Sechsjähriger Schauspielunterricht. Inzwischen ist er 14 und besucht das Royal Conservatoire of Scotland.


      MANU BENNETT
      Azog

      Der Maori Manu Bennett kam im neuseeländischen Auckland zur Welt und zog mit seiner Familie als Kind nach Australien. Als Schüler spielte er Rugby, nahm klassischen Ballettunterricht und Klavierunterricht, bevor er im Theaterfach an der University of New South Wales studierte.
      Seine bekannteste Rolle spielte Bennett als starker Gladiator Crixus in der erfolgreichen TV-Serie „Spartacus“ (Spartacus). In der TV-Serie „Arrow“ (Arrow) wirkt er als legendäre Comic-Figur Deathstroke alias Slade Wilson mit.

      Bennett ist in zahlreichen TV-Filmen aufgetreten, bevor er neben Anthony La Paglia seine erste Spielfilmrolle in dem mehrfach preisgekrönten „Lantana“ (Lantana) übernahm. Zu seinen Kinofilmen zählen „The Marine“ (The Marine) mit Robert Patrick, Sam Raimis Produktion „30 Days of Night“ (30 Days of Night) mit Josh Hartnett, der japanische Film „Tomoko“ mit der preisgekrönten japanischen Schauspielerin Rumiko Koyangi und eine Hauptrolle neben Vinnie Jones und Stone Cold Steve Austin in „The Condemned“ (Die Todeskandidaten).

      Zu seinen TV-Auftritten zählen Hauptrollen in erfolgreichen neuseeländischen Produktionen wie „Shortland Street“, „Street Legal“, „Mataku“, „Creature of Quest“, „Going Straight“ und der Mark Anton neben seiner „Spartacus“-Partnerin Lucy Lawless in Taperts und Raimis Hitserie „Xena: Warrior Princess“ (Xena).


      LAWRENCE MAKOARE
      Bolg

      Mit seiner ehrfuchteinflößenden Größe von 1,90 Metern hat Makoare oft Bösewichte verkörpert. Sein imposanter Körper bewährte sich bereits in der Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe): Er spielte den Uruk-Hai-Anführer Lurtz in „The Fellowship of the Ring“ (Die Gefährten) und Gothmog, den Führer von Saurons neuer Ork-Rasse in „The Return of the King“ (Die Rückkehr des Königs), den die Filmemacher sich als Kreuzung aus John Wayne und dem Elefantenmensch vorstellten. Zu sehen war er außerdem als Helm-tragender Riese, Hexenkönig, der gegen Eowyn kämpfte.

      Entdeckt und gefördert wurde Makoare von Don Selwyn. Seine erste Rolle übernahm er in dem Hollywood-Spielfilm „Rapa Nui“ (Rapa Nui – Rebellion im Paradies), der auf der Osterinsel gedreht wurde. Weitere Kinorollen: „The Price of Milk“, „What Becomes of the Broken Hearted?“, „Feathers of Peace“ und eine Hauptrolle in „Crooked Earth“, in dem Temuera Morrison seinen Bruder spielte.
      2002 trat Makoare als Prinz von Marokko in Don Selwyns Meilenstein-Produktion „The Maori Merchant of Venice“ auf. Im selben Jahr reihte er sich mit „Die Another Day“ (James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag) in die Riege der Bond-Bösewichte ein.

      Fernsehrollen übernahm Makoare in den Serien „Xena: Warrior Princess“ (Xena), „Young Hercules“ (Der junge Hercules), „Greenstone“, „Mirror Mirror“ sowie für He Taonga Films in den Filmen „ITFM“ und „Oma Rapiti“. Hinzu kommen etliche Kurzfilme und Werbespots.

      Makoare gehört zum Stamm der Ngati Whatua und wuchs in Bastion Point/Auckland auf, wo er nach wie vor wohnt.




      HINTER DER KAMERA






      PETER JACKSON
      Regie, Produktion, Drehbuch

      Peter Jackson zählt zu den erfolgreichsten Filmemachern der Welt. Seine monumentale Leistung als Co-Autor, Co-Produzent und Regisseur der „The Lord of the Rings“-Trilogie (Der Herr der Ringe) – in Zusammenarbeit mit den Oscar-Preisträgerinnen und ständigen Mitarbeiterinnen Fran Walsh und Philippa Boyens – resultierte in insgesamt 30 Oscar-Nominierungen und 17 Oscars. Jackson und Walsh verbuchten ihre erste Oscar-Nominierung in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch für „Heavenly Creatures“ (Himmlische Kreaturen).

      Jackson kehrte nach Mittelerde zurück, um eine Filmtrilogie nach dem unvermindert populären Meisterwerk „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien zu schreiben, zu produzieren und zu inszenieren. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012, setzte weltweit über eine Milliarde Dollar um und wurde für drei Oscars nominiert.

      Jackson verantwortete mit seiner neuseeländischen Firma Wingnut Films auch das weltweit erfolgreiche Remake „King Kong“ (King Kong, 2005), das international über 500 Millionen Dollar umsetzte und drei Oscars gewann. Dann inszenierte Jackson den Oscar-Kandidaten „The Lovely Bones“ (In meinem Himmel) nach dem gefeierten Bestseller von Alice Sebold. Und er produzierte den sensationellen Welterfolg „District 9“ (District 9), der in der Kategorie Bester Film für den Oscar nominiert wurde.

      Jackson produzierte auch mit Steven Spielberg und Kathleen Kennedy Spielbergs „The Adventures of Tintin“ (Die Abenteuer von Tim und Struppi), der erste Film einer Trilogie, die er nach den Comic-Vorlagen von Hergé produziert. Der Film gewann unter anderem den Golden Globe als Bester Animationsfilm und den Preis der Producers Guild of America. Jackson wird den zweiten Film der Trilogie inszenieren.

      2010 wurde er aufgrund seiner Verdienste im Kinobereich zum Ritter geschlagen.



      FRAN WALSH
      Produktion, Drehbuch

      Als Autorin, Produzentin und Songschreiberin gewann Fran Walsh zusammen mit anderen für Peter Jacksons „The Lord of the Rings: The Return of the King“ (Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs) drei Oscars, zwei Preise der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) und zwei Golden Globes jeweils auch für den Besten Film. Außerdem gewann sie den Grammy für den Song „Into the West“ und erhielt den Preis der Producers Guild. Mit ihren Beiträgen als Autorin und Produzentin der ersten beiden Teile, „The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring“ (Der Herr der Ringe – Die Gefährten) und „The Lord of the Rings: The Two Towers“ (Der Herr der Ringe – Die zwei Türme), wurde sie für zahlreiche Auszeichnungen nominiert, darunter dreimal für den Oscar.
      Walsh kehrte nach Mittelerde zurück, um eine Filmtrilogie nach dem unvermindert populären Meisterwerk „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien zu schreiben und zu produzieren. Sie war auch an Songs beteiligt, die in der Trilogie zu hören sind, darunter der „Torture Song“ im ersten Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise, 2012). Sie schrieb den Song zusammen mit Philippa Boyens.

      Ihre erste Oscar-Nominierung erhielt sie in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch für „Heavenly Creatures“ (Himmlische Kreaturen), den sie zusammen mit Peter Jackson geschrieben hatte. 2005 schrieb und produzierte sie mit Jackson das Remake „King Kong“ (King Kong) und später „The Lovely Bones“ (In meinem Himmel) nach dem gleichnamigen Bestseller. Zu den gemeinsamen Drehbüchern mit Jackson gehören auch „The Frighteners“ (The Frighteners), „Meet the Feebles“ (Meet the Feebles) und „Braindead“ (Braindead).

      Walsh begann ihre Autorenlaufbahn bald nach ihrem Englisch-Studium an der Victoria University. Sie hat sich auch im Musikbereich profiliert.


      PHILIPPA BOYENS
      Drehbuch, Co-Produktion

      Mit „The Lord of the Rings: The Return of the King“ (Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs) gewann Philippa Boyens (im Team mit Peter Jackson und Fran Walsh) den Oscar und den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) für das Beste adaptierte Drehbuch. Außerdem erhielt sie eine Nominierung der Writers Guild of America WGA). Nominierungen für den Oscar, den BAFTA- und den WGA-Award verbuchte sie für den ersten Teil „The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring“ (Der Herr der Ringe – Die Gefährten), mit dem sie ihr Drehbuchdebüt gab. Außerdem gehörte Boyens zum Autorenteam des Drehbuchs zu „The Lord of the Rings: The Two Towers“ (Der Herr der Ringe – Die zwei Türme).

      Boyens kehrte nach Mittelerde zurück, um eine Filmtrilogie nach dem unvermindert populären Meisterwerk „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien zu schreiben und zu co-produzieren. Sie war auch an Songs beteiligt, die in der Trilogie zu hören sind, darunter der „Torture Song“ im ersten Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise, 2012). Sie schrieb den Song zusammen mit Fran Walsh.

      Boyens schrieb seitdem zusammen mit Jackson die Drehbücher zu seinem Remake „King Kong“ (King Kong) und zur Bestsellerverfilmung „The Lovely Bones“ (In meinem Himmel). Beide Filme hat sie auch co-produziert.

      Zuvor arbeitete Boyens als Bühnenautorin, Lehrerin, Produzentin und Redakteurin. Den Sprung zum Film schaffte sie dank ihres Postens als Leiterin der neuseeländischen Autorengewerkschaft. Im Jahr 2000 erschien Philippa Boyens auf der Variety-Liste der „10 Autoren, die man im Auge behalten sollte“.


      GUILLERMO DEL TORO
      Drehbuch

      Guillermo del Toro wurde 2006 als Regisseur, Autor und Produzent des Fantasy-Films „El laberinto del fauno“ (Pans Labyrinth) international bekannt. Unter den sechs Oscar-Nominierungen waren die Kategorien Bester nicht-englischsprachiger Film und Bestes Originaldrehbuch. Der Film gewann die Oscars für die Ausstattung, Kamera und das Make-up. Er erhielt über 40 internationale Preise und war auf 35 Kritikerlisten der besten Filme des Jahres verzeichnet.

      Weltweite Aufmerksamkeit erregte del Toro erstmals 1993 mit der mexikanisch-amerikanischen Co-Produktion „Cronos“ (Cronos), einem Comic-Thriller, den er nach seinem eigenen Drehbuch inszenierte. Der Film gewann den Mercedes Benz Award auf dem Filmfestival in Cannes sowie über 20 internationale Preise, darunter acht mexikanische Filmpreise (Ariel), zum Beispiel in den Kategorien Regie und Drehbuch sowie den Goldenen Ariel.

      Der von ihm geschriebene und inszenierte Fantasy-Thriller „El espinazo del diablo“ (The Devil’s Backbone) erscheint seitdem neben „Cronos“ immer wieder auf den Bestenlisten des Genres.
      2004 schrieb und inszenierte er den Action-Abenteuer-Science-Fiction-Thriller „Hellboy“ (Hellboy) mit Ron Perlman als Titelhelden. Vier Jahre später schrieb und inszenierte er das Hit-Sequel „Hellboy II: The Golden Army“ (Hellboy 2 – Die goldene Armee).

      Zu del Toros weiteren Filmen zählen der Fantasy-Thriller „El orfanato“ (Das Waisenhaus), der in Spanien einen neuen Rekord für einheimische Filme setzte, und der weltweite Horror-Hit „Mama“ (Mama) mit Jessica Chastain in der Hauptrolle.

      2008 produzierte del Toro mit seinen mexikanischen Kollegen Alfonso Cuarón und Alejandro González Iñárritu „Rudo y Cursi“ (Kick It – Zwei wie Feuer und Wasser) – Carlos Cuarón führte Regie. 2010 produzierten die drei „Biutiful“ (Biutiful), den Iñárritu schrieb und inszenierte. Im Animationsbereich fungierte er als Executive Producer von „Kung Fu Panda 2“ (Kung Fu Panda 2), „Puss in Boots“ (Der gestiefelte Kater) und „Rise of the Guardians“ (Die Hüter des Lichts).

      Aktuell inszenierte del Toro den Science-Fiction-Action-Blockbuster „Pacific Rim“ (Pacific Rim) mit Charlie Hunnam, Idris Elba und Rinko Kikuchi.

      Inzwischen zählt del Toro auch zu den Buchautoren. Mit Romanautor Chuck Hogan schrieb er den Horrorroman „The Strain“ (Die Saat), der im Juni 2009 im Verlag William Morrow erschien. Seitdem verfassten die beiden die Bücher „The Fall“ (Das Blut) und „The Night Eternal“ (Die Nacht). Alle drei Bücher schafften es auf Anhieb in die Top 10 in der Bestsellerliste der New York Times. Derzeit entwickelt del Toro aus den „Strain“-Romanen eine Comic-Roman-Serie für Dark Horse und eine TV-Serie für das Network FX. Del Toro produziert aktuell den Pilotfilm. Insight Editions und Harper Design veröffentlichten kürzlich „Guillermo del Toro: Cabinet of Curiosities“, ein großzügig illustriertes Buch mit Notizen und Zeichnungen aus seinen privaten Tagebüchern.


      CAROLYNNE CUNNINGHAM
      Produktion

      Carolynne Cunningham ist seit über 30 Jahren in der Entertainmentbranche tätig. Ihr erster Film mit Filmemacher Peter Jackson war „Heavenly Creatures“ (Himmlische Kreaturen) – sie war als Regieassistentin dabei. Gemeinsam arbeiteten sie dann an der großen Herausforderung der Oscar-preisgekrönten „The Lord of the Rings“-Trilogie (Der Herr der Ringe). Als Mitglied des Regieteams gewann sie für das Finale „The Return of the King“ (Die Rückkehr des Königs) den Preis der Directors Guild of America (US-Gewerkschaft der Autoren). Anschließend produzierte Cunningham mit Jackson „King Kong“ (King Kong) und „The Lovely Bones“ (In meinem Himmel), wobei sie weiterhin als Regieassistentin fungierte.

      Dann produzierte Cunningham für Regisseur Neill Blomkamp den äußerst erfolgreichen Science-Fiction-Film „District 9“ (District 9). Dieser Film brachte ihr und Peter Jackson Nominierungen für den Oscar und den Preis der Producers Guild ein.

      Cunningham kehrte nach Mittelerde zurück, um mit Peter Jackson die „Hobbit“-Trilogie zu produzieren. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.


      ZANE WEINER
      Produzent

      Bevor er mit „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) nach Mittelerde zurückkehrte, co-produzierte Weiner „One for the Money“ (Einmal ist keinmal). Mit Peter Jackson arbeitete Weiner ursprünglich als Produktionsleiter an der Blockbuster-Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe). Aktuell produzierte er mit Peter Jackson die „Hobbit“-Trilogie. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.

      Nachdem er als Executive Producer „The Big Bounce“ (Hawaii Crime Story) betreut hatte, leitete er von 2003 bis 2009 alle Dreharbeitenbelange für die Firma Shangri-La Entertainment. In dieser Funktion produzierte er Martin Scorseses „Shine a Light“ (Shine a Light) und managte die Produktion von Robert Zemeckis’ „Beowulf“ (Die Legende von Beowulf) und „The Polar Express“ (Der Polarexpress), Christopher Guests „For Your Consideration“ (Es lebe Hollywood) und Albert Brooks’ „Looking for Comedy in the Muslim World“.

      Zu seinen weiteren Filmen zählt die Co-Produktion von „The Crew“ (Second Chance – Alles wird gut) mit Richard Dreyfuss und Burt Reynolds. Er war Produktionsleiter eines Drehteams bei „Rapa Nui“ (Rapa Nui – Rebellion im Paradies), Curtis Hansons von der Kritik gefeiertem „8 Mile“ (8 Mile), „Wonder Boys“ (Die WonderBoys) und „ One for the Money“ (Einmal ist keinmal).

      Vor seiner Filmlaufbahn war Weiner Inspizient bei über 20 Broadway- und Tournee-Inszenierungen, darunter „A Chorus Line“, „Cats“ (Cats), „Dreamgirls“, „Ballroom“, „The Pirates of Penzance“ (Die Piraten von Penzance), „Chess“ sowie „Nicholas Nickleby“ mit der Royal Shakespeare Company.


      ALAN HORN
      Executive Producer

      Horn zählt seit über 40 Jahren zu den einflussreichsten und angesehensten Managern der Filmbranche. Derzeit ist er Vorsitzender der Walt Disney Studios und verantwortet Produktion, Vertrieb und Marketing der real gefilmten und animierten Filme von Disney, Pixar und Marvel sowie das Marketing und den Vertrieb der DreamWorks-Studios-Filme, die unter dem Label von Touchstone Pictures in den Verleih kommen. Außerdem betreute er bei Disney die Musik- und Theaterabteilung.

      Von 1999 bis 2011 war Horn President und Chief Operating Officer von Warner Bros. Entertainment. Er leitete die Kino- und Home-Entertainment-Aktivitäten des Studios, darunter die Warner Bros. Pictures Group,Warner Premiere, Warner Bros. Theatrical Ventures und Warner Home Video. Während seiner Tätigkeit war Warner Bros. siebenmal das weltweit umsatzstärkste Studio. Ins Kino kamen viele von der Kritik gefeierte und kassenträchtige Filme, darunter die acht Filme der „Harry Potter“-Serie, „Batman Begins“ (Batman Begins), „The Dark Knight“ (The Dark Knight), „Charlie and the Chocolate Factory“ (Charlie und die Schokoladenfabrik), „Happy Feet“ (Happy Feet), „Sherlock Holmes“ (Sherlock Holmes), „The Departed“ (Departed – Unter Feinden), „Million Dollar Baby“ (Million Dollar Baby), der zweite und der dritte „Matrix“-Film sowie die Trilogie „Ocean’s Eleven“ (Ocean’s Eleven).

      Vor Warner Bros. war Horn sehr erfolgreich als aktiv involvierter Manager im Film- und TV-Bereich. 1987 zählte er zu den Gründern von Castle Rock Entertainment (CRE) und war Vorsitzender und Chief Executive Officer der Firma, bis er zu Warner Bros. kam. Unter Horns Leitung wurde Castle Rock weltweit berühmt durch die erfolgreichste Serie der Fernsehgeschichte: „Seinfeld“. Hinzu kommen Oscar-Kandidaten in der Kategorie Bester Film: „A Few Good Men“ (Eine Frage der Ehre), „The Shawshank Redemption“ (Die Verurteilten) und „The Green Mile“ (The Green Mile) sowie weitere Hits wie „When Harry Met Sally“ (Harry und Sally) und „In the Line of Fire“ (In the Line of Fire – Die zweite Chance). 1993 wurde CRE an Turner Broadcasting System, Inc. verkauft. Und durch die Fusion von TBS und Time Warner Inc. kam Castle Rock 1996 in die „Warner Bros.“-Familie – 1998 übernahm das Studio für Castle Rock den weltweiten Film- und TV-Vertrieb. Vor Castle Rock war Horn von 1971 bis 1985 Vorsitzender und Chief Executive Officer der Firma Embassy Communications, die A. Jerrold Perenchio und dem legendären Produzenten Norman Lear gehörte.

      Seinen Master in Betriebswirtschaft machte Horn an der Harvard Business School. Zwei Jahre lang arbeitete er als Markenmanager für Procter & Gamble. Zuvor diente er fast fünf Jahre lang in der U.S. Air Force, wo er zum Captain aufstieg.

      2004 erhielt er den Pioneer of the Year Award der Will Rogers Motion Picture Pioneers Foundation. 2007 wurde er mit dem Leadership Award der Harvard Business School geehrt. 2008 würdigte man Horn mit dem Milestone Award der Producers Guild of America. Seine ehemalige Universität, das Union College in Schenectady/New York, verlieh ihm 2010 einen Ehrendoktor. Horn sitzt im Vorstand des American Film Institute. Er ist Vizevorsitzender des Natural Resources Defense Council (NRDC), gehört zum Kuratorium des Autry National Center in Los Angeles und sitzt im Vorstand der Harvard-Westlake School. Außerdem zählt er zu den Gründungsmitgliedern der Environmental Media Association.



      TOBY EMMERICH
      Executive Producer

      Emmerich ist seit 2008 President und Chief Operating Officer von New Line Cinema. 2001 wurde er President of Production und verantwortete in dieser Funktion die erfolgreichste Periode der Firmengeschichte. Kürzlich übernahm er außerdem die Verantwortung für Warner Bros. Theatre Ventures.

      Unter Emmerichs Leitung vertrieb New Line Hits wie den Oscar-preisgekrönten Blockbuster „The Lord of the Rings: The Return of the King“ (Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs), „Wedding Crashers“ (Die Hochzeits-Crasher), die umsatzstärkste Komödie von 2005, „Elf“ (Buddy – Der Weihnachtself), „The Notebook“ (Wie ein einziger Tag), „Hairspray“ (Hairspray), „Sex and the City“ (Sex and the City: Der Film), „Journey to the Center of the Earth“ (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde), „He’s Just Not That Into You“ (Er steht einfach nicht auf Dich!), „Four Christmases“ (Mein Schatz, unsere Familie und ich), „Valentine’s Day“ (Valentinstag), „Horrible Bosses“ (Kill the Boss) und „17 Again“ (17 Again – Back to High School). Zu seinen aktuellen Filmen gehören der weltweite Blockbuster „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise), erster Teil einer Trilogie, sowie die Welthits „We’re the Millers“ (Wir sind die Millers) und „The Conjuring“ (Conjuring – Die Heimsuchung). Der letzte Film der „Hobbit“-Trilogie, „The Hobbit: There and Back Again“ (Der Hobbit: Hin und zurück) läuft im Dezember 2014 an.

      Emmerich ist seit vielen Jahren für Studios tätig. Er war nicht nur President of New Line Music, sondern profilierte sich auch als Produzent und Autor mit dem „New Line“-Überraschungshit „Frequency“ (Frequency) mit Dennis Quaid und Jim Caviezel in den Hauptrollen.

      Emmerich begann 1992 in der Firma als Manager im Entwicklungs- und Musikbereich. Als President of Music verantwortete er unter anderem die Entwicklung der vergoldeten und Platin-veredelten Soundtracks zu Filmen wie „Se7en“ (Sieben), „Austin Powers: International Man of Mystery“ (Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat), „Austin Powers: The Spy Who Shagged Me“ (Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung), „The Texas Chainsaw Massacre“ (Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre), „Buddy – Der Weihnachtself“, „Friday After Next“ (Friday After Next), „Menace II Society“ (Menace II Society; auch: Die Straßenkämpfer), „Love Jones“ (Love Jones), „Freddy vs. Jason“ (Freddy vs. Jason), „Who’s the Man?“ (Die Hip-Hop-Cops), „Above the Rim“ (Above the Rim), „The Mask“ (Die Maske), „Dumb & Dumber“ (Dumm und Dümmer) und „Mortal Kombat“ (Mortal Kombat).

      Vor New Line war Emmerich bei Atlantic Records von 1987 bis 1992 für Künstler und Repertoire verantwortlich. Emmerich studierte an der Calhoun School und an der Wesleyan University, wo er 1985 in die akademische Ehren-Gemeinschaft Phi Beta Kappa aufgenommen wurde. Er wurde im Fach Englisch ausgezeichnet und studierte mit Schwerpunkt auf klassischer Literatur und Film.
      Emmerich sitzt im Vorstand der American Cinematheque.



      KEN KAMINS
      Executive Producer


      Kamins stammt aus Brooklyn/New York. Seinen College-Abschluss machte er an der School of Communication unter dem Dach der Northwestern University. Dort ist er derzeit Mitglied des nationalen Beirats.

      Gleich nach dem Studium ergatterte er einen Job als Handelsvertreter in der 16-mm-Filmabteilung bei MGM/UA. Es folgten verschiedene Funktionen bei RCA/Columbia Pictures Home Video, die schließlich zu seiner Ernennung zum Vice President, Worldwide Acquisitions, führten.

      1992 wechselte Kamins zur InterTalent Agency, wo er Peter Jackson betreute – so begann ihre bis heute währende Zusammenarbeit. Dann stieß Kamins als Executive Vice President zur Künstleragentur International Creative Management, wo er die Finanzierung der Oscar-preisgekrönten „The Lord of the Rings“-Trilogie (Der Herr der Ringe) unter Dach und Fach brachte, aber auch unabhängig produzierte Filme wie Robert Altmans „Gosford Park“ (Gosford Park), Martin Scorseses „Gangs of New York“ (Gangs of New York) und John Boormans „The General“ (Der Meisterdieb von Dublin) betreute.

      2004 gründete Kamins seine eigene Autorenagentur Key Creatives, in der die Oscar-Preisträger Jackson, Walsh, Philippa Boyens, der Drehbuchautor/Regisseur/Produzent Christopher McQuarrie sowie das Filmemacherduo Paul W.S. Anderson und Jeremy Bolt betreut werden.

      Als Executive Producer fungierte Kamins bei Neill Blomkamps Science-Fiction-Kulthit „District 9“ (District 9), Peter Jacksons „The Lovely Bones“ (In meinem Himmel) mit Saoirse Ronan, Mark Wahlberg und Rachel Weiss sowie Bryan Singers „Valkyrie“ (Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat) mit Tom Cruise – Christopher McQuarrie war als Autor und Produzent beteiligt. Mit Regisseur McQuarrie und Tom Cruise als Executive Producer arbeitete er 2012 an dem Film „Jack Reacher“ (Jack Reacher). In derselben Funktion war er aktuell an Steven Spielbergs und Peter Jacksons „The Adventures of Tintin“ (Die Abenteuer von Tim und Struppi) beteiligt.

      Aktuell fungiert Kamins als Executive Producer von Jacksons „Hobbit“-Trilogie. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.



      CAROLYN BLACKWOOD
      Executive Producer

      Blackwood ist Executive Vice President of Strategy and Operations bei New Line Cinema, wo sie die strategischen Entscheidungen der Firma mitträgt und die täglichen Geschäftsaktivitäten verantwortet, darunter auch den Geschäfts- und den juristischen Bereich. Blackwood gehört zum verantwortlichen Team, das die Produktion der Trilogie „The Hobbit“ (Der Hobbit) in Peter Jacksons Heimat Neuseeland anschob. Gemeinsam mit „New Line“-Chef Toby Emmerich überwacht sie die Produktion der gesamten Trilogie. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.

      1999 stieß Blackwood als Produktionsanwältin zu New Line Cinema, wo sie zum Senior Vice President of Business Affairs und später zum Executive Vice President of Business Affairs and Co-Productions aufstieg. Sie spezialisierte sich auf Film-Akquisition, Co-Produktionen und Co-Finanzierungen. 2005 war sie entscheidend am Joint Venture mit HBO beteiligt: Für dieses Spezial-Label namens Picturehouse überwachte sie die Geschäfts- und juristischen Belange. 2008 übernahm sie bei New Line ihre derzeitige Aufgabe.

      Vor New Line arbeitete Blackwood für die unabhängige Produktions- und Verkaufsfirma MDP Worldwide als Managerin im geschäftlichen und juristischen Bereich. Sie studierte Amerikanistik und Kunst an der Fordham University und machte später ihren Abschluss in Jura an der Pepperdine University.

      Als Executive Producer betreute sie Autorin/Regisseurin Diane Englishs Dramödie „The Women“ (The Women – Von großen und kleinen Affären).



      ANDREW LESNIE, ACS, ACS
      Kamera

      Mit Peter Jackson arbeitete Lesnie an der „The Lord of the Rings“-Trilogie (Der Herr der Ringe), „King Kong“ (King Kong) und „The Lovely Bones“ (In meinem Himmel). Den Oscar gewann er 2002 mit „The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring“ (Der Herr der Ringe – Die Gefährten). Den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) erhielt er für „The Lord of the Rings: The Return of the King“ (Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs). Außerdem wurde er von vielen Kritikerverbänden nominiert.

      Lesnie kehrte aktuell nach Mittelerde zurück, um mit Jackson an der „Hobbit“-Trilogie zu arbeiten. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.

      Lesnie verbuchte drei BAFTA-Nominierungen und drei Nominierungen der American Society of Cinematographers (Verband der US-Kameraleute). Zweimal hintereinander wurde er als australischer Kameramann des Jahres mit dem Milli Award der Australian Cinematographers Society (Gewerkschaft der australischen Kameraleute) ausgezeichnet.

      Zudem würdigte ihn das Australian Film Institute 1997 mit „Doing Time for Patsy Cline“ (Letzter Stop Nashville) als Besten Kameramann, und seine Gewerkschaft verlieh ihm den Gold Award für denselben Film. 1996 gewann er das Goldene Stativ der Gewerkschaft für „Babe“ (Ein Schweinchen namens Babe), 1995 für den in China gedrehten „Temptation of a Monk“ (Verführung hinter Klostermauern) mit Joan Chen in der Hauptrolle und 1994 für „Spider & Rose“ (Spider and Rose).

      Zu Lesnies Spielfilmen gehören „I am Legend“ (I am Legend) mit Will Smith, der unabhängig produzierte australische Film „Love’s Brother“ (Eine italienische Hochzeit) sowie „Bran Nue Dae“, „The Last Airbender“ (Die Legende von Aang) und „Rise of the Planet of the Apes“ (Planet der Affen: Prevolution). Hinzu kommen unter anderem auch „Babe: Pig in the City“ (Schweinchen Babe in der großen Stadt), „The Sugar Factory“, „Two If by Sea“ (Gestohlene Herzen), „Dark Age“, „The Delinquents“ (The Delinquents – Sie sind jung und wollen frei sein), „Boys in the Island“, „Daydream Believer“ (Daydream Believer – Pferde sind die besseren Menschen), „Unfinished Business“ und „Healing“.

      Im Fernsehbereich drehte er die drei Miniserien „The Rainbow Warrior Conspiracy“ (Rainbow Warrior – Verschwörung der Atommächte), „Melba“ (Merit Award der ACS) und „Cyclone Tracy“ (Goldenes Stativ der ACS).

      Zu seiner vielseitigen Tätigkeit gehörten Nachrichtenbeiträge, Dokumentationen, Reportagen sowie mehrere hundert Werbespots und Musikvideos. Dazu zählen so unterschiedliche Projekte wie „The Making of the Road Warrior“, „The Comeback“ (mit Arnold Schwarzenegger), „Stages“ (über Peter Brook und die Paris Theatre Company) und „Inside Pine Gap“ (über die australisch-amerikanischen Beziehungen).



      DAN HENNAH
      Produktionsdesign

      Dan Hennah ist seit 1981 in der Filmbranche tätig. Er übte verschiedene Funktionen aus, bevor er sich 1982 auf die Ausstattung im Film- und TV-Bereich konzentrierte.

      Hennahs erster Film als Ausstatter war 1982 „Nate and Hayes“ (Insel der Piraten). Mit Peter Jackson arbeitete er als Ausstatter erstmals 1995 an „The Frighteners“ (The Frighteners). Dann kam die „The Lord of the Rings“-Trilogie (Der Herr der Ringe), die Hennah von 1998 bis 2003 als leitender Ausstatter und Innenrequisiteur betreute. Mit dieser Leistung verbuchte er zahlreiche Nominierungen und Preise, darunter den Oscar für „The Lord of the Rings: The Return of the King“ (Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs). „King Kong“ (King Kong) schloss sich an – dafür erhielt Hennah eine weitere Oscar-Nominierung. Es folgte „The Water Horse: Legend of the Deep“ (Mein Freund, der Wasserdrache).

      Hennah kehrte aktuell nach Mittelerde zurück, um mit Jackson an der „Hobbit“-Trilogie zu arbeiten. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.

      In den letzten Jahren arbeitete Hennah an „Underworld: Rise of the Lycans“ (Underworld – Aufstand der Lykaner) und „The Warrior’s Way“ (The Warrior’s Way). Im Fernsehbereich arbeitete er an William Shatners „A Twist in the Tale“, „Swiss Family Robinson“ (Schiffbrüchig), „The Legend of William Tell“ (Tell – Im Kampf gegen Lord Xax) und an dem amerikanischen TV-Film „Adrift“ (Weit draußen lauert der Tod). Als zusätzlicher Designer betreute er von 1999 bis 2001 britische TV-Serien wie „99-1“.

      Hennah stammt aus dem neuseeländischen Hastings, er studierte Architektur an der Wellington Polytechnic School of Architecture.



      JABEZ OLSSEN
      Schnitt

      Seinen Bachelor in Philosophie machte Olssen mit Auszeichnung an der University of Otago in seiner neuseeländischen Heimatstadt Dunedin. Dann studierte er an der Film School in Auckland. Als Cutter begann er im Werbebereich, bevor er Schnittassistent und dann Cutter von Fernsehserien wurde. Seine Chance beim Spielfilm kam mit „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) in Wellington. Bei „The Lord of the Rings: The Two Towers“ (Der Herr der Ringe – Die zwei Türme) bediente er das Avid-Schnittgerät für Mike Horton, den Cutter des Films – fast drei Jahre lang arbeitete er eng mit Peter Jackson und Horton zusammen.

      Dann verließ er seine Heimat und betreute in der britischen Filmbranche als Cutter der visuellen Effekte und Schnittassistent Filme wie „Wimbledon“ (Wimbledon – Spiel, Satz und … Liebe) und „Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life“ (Lara Croft Tomb Raider: Die Wiege des Lebens).
      Er kehrte nach Neuseeland zurück, um an „King Kong“ (King Kong) zu arbeiten: Mit Jackson schnitt er in der Vorbereitungsphase die animierten Testaufnahmen, bevor er dann während des Drehs das Avid-Gerät für den Cutter Jamie Selkirk bediente. Sein erster Film als eigenverantwortlicher Cutter war Jacksons „The Lovely Bones“ (In meinem Himmel).

      Dann war Olssen an den Vorab-Testaufnahmen und dem zusätzlichen Schnitt bei Steven Spielbergs „The Adventures of Tintin“ (Die Abenteuer von Tim und Struppi) beteiligt.

      Olssen kehrte aktuell nach Mittelerde zurück, um mit Jackson an der „Hobbit“-Trilogie zu arbeiten. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.



      BOB BUCK
      Kostümdesign

      „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) war Bucks erster großer Film als Kostümbildner. Der Titel startete 2012 in den Kinos.

      Er wuchs im neuseeländischen Hamilton auf. Seinen Bachelor machte er in Kunst und Theater an der Ilam School of Art in Christchurch. Dann zog er nach Auckland und begann seine Laufbahn am bedeutendsten neuseeländischen Theater, dem Mercury. Als freier Mitarbeiter ist er seit 18 Jahren in der neuseeländischen Film- und TV-Branche tätig.

      Mit Regisseur Peter Jackson arbeitete Buck erstmals an der Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) – er war im Weta Workshop für die Rüstungen der Hauptfiguren zuständig. Dann koordinierte er die Kostüme der Statisten in der Kostümabteilung. Der nächste Jackson-Film war „King Kong“. Buck reiste für verschiedene Projekte durchs Land: bei „The Last Samurai“ (Last Samurai) als Coordinator der Rüstungsentwürfe, bei „River Queen“ als Designer der Hintergründe und bei „The Warrior’s Way“ als Assistent des Kostümbildners.

      Als Kostümbildner lieferte Buck die Entwürfe zum Independent-Spielfilm „Tracker“, und er war an dem Doku-Drama „Rain of the Children“ beteiligt. Mit beiden Filmen wurde er für den New Zealand Film and Television Award nominiert.

      Im Fernsehbereich betreute Buck etliche neuseeländische TV-Serien wie „Burying Brian“ und „The New Tomorrow“. Daneben entwarf er Kostüme für viele regionale und internationale Werbespots.



      ANN MASKREY
      Kostümdesign

      Ann Maskrey studierte an der Wimbledon School of Art, wo sie ihren Bachelor in Theaterdesign und Kunsthandwerk machte.

      Sie begann ihre Laufbahn am Theater. Zunächst war sie für das Zuschneiden der Kostüme am Glyndebourne Opera House zuständig, dann leitete sie die Kostümabteilung am Crucible Theatre. Sie verließ den Theaterbereich, um als freie Mitarbeiterin mit eigenem Workshop viele bekannte britische TV-Produktionen als Kostümbildnerin, Zuschneiderin oder Herstellerin zu betreuen: „French and Saunders“, „Miss Marple“ (Miss Marple), „Bleak House“, „Jane Eyre“, „Blackadder“ (Blackadder) und „Lipstick on Your Collar“ (Lippenstift am Kragen). Außerdem arbeitete sie für europäische Opern- und Ballett-Ensembles.

      Maskrey hat vorwiegend an hochkarätigen, sehr unterschiedlichen Filmen mitgewirkt. Als Chefzuschneiderin und Werkstattleiterin arbeitete sie an „The Duchess“ (Die Herzogin), „Batman Begins“ (Batman Begins), „Clash of the Titans“ (Kampf der Titanen), „The Fifth Element“ (Das fünfte Element), „John Carter“ (John Carter: Zwischen zwei Welten) und „Troy“ (Troja). Bei „Star Wars: Episode 1 – The Phantom Menace“ (Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung) und „The Borrowers“ (Ein Fall für die Borger) war sie Assistentin der Kostümabteilung. Als freie Zuschneiderin und Herstellerin fertigte sie Kostüme für „Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street“ (Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street), „Alice in Wonderland“ (Alice im Wunderland), „Die Another Day“ (Stirb an einem anderen Tag), „Restoration“ (Restoration – Zeit der Sinnlichkeit), „Dangerous Liasons“ (Gefährliche Liebschaften), „The Last of the Mohicans“ (Der letzte Mohikaner), „Elizabeth: The Golden Age“ (Elizabeth – Das goldene Königreich) und „Nine“ (Nine).

      Als zusätzliche Kostümdesignerin arbeitete sie an Terry Jones’ „The Wind in the Willows“ (Sturm in den Weiden), und „Thunderpants“ betreute sie als verantwortliche Kostümdesignerin
      Aktuell arbeitete Maskrey an der „Hobbit“-Trilogie. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.

      Im Laufe ihrer Karriere hat sie sich auf historische und Fantasy-Kostüme spezialisiert.



      RICHARD TAYLOR
      Kostümdesign/Rüstungen, Waffen, Fabelwesen und Spezial-Make-up

      Richard Taylor leitet mit seiner Frau Tania Rodger die Firma Weta Workshop, deren Co-Eigner er ist. Als Design und Effects Supervisor hat er fünf Oscars gewonnen und kann sich auf 25 Jahre Erfahrung als Filmemacher berufen. Er gehört zu den Mitbegründern der Weta-Firmen und des Stone Street Studio Komplex im neuseeländischen Wellington.

      Obwohl Taylor vor allem für seine preisgekrönten Filmprojekte wie die „The Lord of the Rings“-Trilogie (Der Herr der Ringe), „King Kong“ (King Kong), „The Chronicles of Narnia“ (Die Chroniken von Narnia), „Avatar“ (Avatar – Aufbruch nach Pandora), „District 9“ (District 9) und aktuell die „Hobbit“-Trilogie bekannt ist, bietet Weta Workshop seine Dienste weltweit allen kreativen Branchen an. Taylor leitet mit seinem Team auch einen Verlag, ein kommerzielles Unternehmen zur Herstellung von Kettenhemden, eine Gießerei für Bronzeskulpturen und mit einem chinesischen Partner eine Abteilung für hochwertige Sammlerstücke. Hinzu kommt ein Einzelhandelsgeschäft namens Weta Cave.

      Außerdem sind Taylor, Tania Rodger und Martin Baynton Co-Eigner der Kinder-Entertainment-Firma Pukeko Pictures. Sie haben eine Reihe eigener Stoffe konzipiert und entwickelt, darunter die preisgekrönte TV-Serie „Jane and the Dragon“ und die erfolgreiche Serie „The WotWots“ für Vorschulkinder. Aktuell ging Pukeko Pictures eine Co-Produktionspartnerschaft in China ein, um die Serie auch auf diesem Markt zu vertreiben.

      Hinzu kommt Taylors und Rodgers Internet-Entwicklungsfirma Stardog, mit der sie die Ideen aus der kreativen Schmiede des Weta Workshop unterstützen und weiterentwickeln. Derzeit beschäftigen sie sich vor allem mit der Entwicklung der Retro-Satire „Dr Grordbort’s“, die zur Zeit Edwards VII. angesiedelt ist.

      Taylor erhielt für seine Leistungen vier Auszeichnungen der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), zwei Preise der Visual Effects Society sowie etliche nationale und internationale Entertainment-, Industrie- und Staatspreise. 2010 wurde Taylor für seine filmischen Verdienste mit dem neuseeländischen Ritterorden geehrt. Taylor und Rodger sind auch Schirmherren des neuseeländischen Neugeborenen-Fonds Neonatal Trust.


      HOWARD SHORE
      Musik

      Shore gehört zu den angesehensten und aktivsten Filmkomponisten und Musikdirigenten der Gegenwart. Für seine überragende Arbeit an Peter Jacksons Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) wurde Shore mit drei Oscars ausgezeichnet: zweimal für den Score und einen für den Song „Into the West“. Er gewann außerdem vier Grammy Awards und drei Golden Globes.

      Shore war auch einer der Väter von „Saturday Night Live“, er war als musikalischer Leiter von 1975 bis 1980 für die Live-Sendungen verantwortlich und komponierte die Erkennungsmelodie der Show. Zeitgleich begann seine Zusammenarbeit mit David Cronenberg – inzwischen sind es 14 gemeinsame Filme, darunter „The Fly“ (Die Fliege), „Crash“ (Crash) und „Naked Lunch“ (Naked Lunch – Nackter Rausch). Shores Musiken zu Cronenbergs „A Dangerous Method“ (Eine dunkle Begierde), „Eastern Promises“ (Tödliche Versprechen – Eastern Promises) und „Dead Ringers“ (Die Unzertrennlichen) gewannen jeweils den Genie Award. „Cosmopolis“ (Cosmopolis) wurde sowohl mit dem Score als auch mit dem Song ausgezeichnet.

      Shore profiliert sich weiterhin mit einer großen Bandbreite von Projekten. Eine aktuelle Oscar-Nominierung bekam er für Martin Scorseses „Hugo“ (Hugo Cabret). Für diesen Regisseur komponierte er auch die Scores zu „The Departed“ (Departed – Unter Feinden), „The Aviator“ (Aviator), „Gangs of New York“ (Gangs of New York) und „After Hours“ (Die Zeit nach Mitternacht). Hinzu kommen so unterschiedliche Filme wie Tim Burtons „Ed Wood“ (Ed Wood), Jonathan Demmes „The Silence of the Lambs“ (Das Schweigen der Lämmer) und „Philadelphia“ (Philadelphia) sowie Chris Columbus’ „Mrs. Doubtfire“ (Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen), um nur einige zu nennen.

      Aktuell arbeitete Shore mit Regisseur Peter Jackson an der „Hobbit“-Trilogie. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012.

      Shores Musik wird weltweit in Konzerten aufgeführt. 2003 dirigierte er das New Zealand Symphony Orchestra and Chorus bei der Weltpremiere der „The Lord of the Rings“-Symphonie in Wellington. Seitdem sind die Symphonie und „The Lord of the Rings – Live to Projection“ über 285 Mal von
      den berühmtesten Orchestern der Welt gespielt worden.

      Shores Oper „Die Fliege“ wurde 2008 am Théâtre du Châtelet und an der Los Angeles Opera aufgeführt. Zu seinen aktuellen Werken zählt das Piano-Konzert „Ruin and Memory“, komponiert für Lang Lang das Cello- Konzert „Mythic Gardens“ für Sphie Shao und „Fanfare“ für die Wanamaker-
      Orgel in Philadelphia. Derzeit arbeitet Shore an seiner zweiten Oper.

      Zu Shores Auszeichnungen zählen der Career Achievement for Music Composition Award des National Board of Review (branchenunabhängige Institution zur Förderung der Filmkunst), eine Würdigung der New Yorker Abteilung der Recording Academy, der Henry Mancini Award der American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP), der Frederick Loewe Award sowie der Max-Steiner-Preis der Stadt Wien. Ehrendoktorwürden bekam er vom Berklee College of Music und der York University.

      Er ist Officier de l’ordre des Arts et des Lettres de la France und erhielt in Kanada den Performing Arts Award des Generalgouverneurs.




      JOE LETTERI
      Senior Special Effects Supervisor

      Viermal gewann Letteri für seine Pionierarbeit im Bereich Visuelle Effekte den Oscar – mit „Avatar“ (Avatar – Aufbruch nach Pandora), „The Lord of the Rings: The Two Towers“ (Der Herr der Ringe – Die zwei Türme), „The Return of the King“ (Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs) und „King Kong“ (King Kong, 2005). Den Technischen Oscar erhielt er als einer der Entwickler der unterschwelligen Verteilungstechnik, die bei der Gestaltung von Gollum zum Einsatz kam.

      Letteri kam 2001 zu Weta Digital und übernahm die Leitung der visuellen Effekte bei „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“. In den vergangenen elf Jahren hat er die Firma zu einem der weltweit führenden Studios für visuelle Effekte ausgebaut. Joe Letteri hat viele digitale Techniken erfunden und entwickelt, die inzwischen bei der Herstellung von hochwertigen fotorealistischen visuellen Effekten standardmäßig verwendet werden. Als Künstler spezialisierte er sich auf äußerst realistische Bilder, von den Dinosauriern in „Jurassic Park“ (Jurassic Park) über Gollum in „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) bis zum acht Meter großen Gorilla Kong in „King Kong“, den Na’vi in „Avatar“ sowie den Caesar in „Rise of the Planet of the Apes“ (Planet der Affen: Prevolution) und demnächst in „Dawn of the Planet of the Apes“.

      Letteri arbeitete als Senior Visual Effects Supervisor an James Camerons „Avatar“ (Avatar –Aufbruch nach Pandora). Vier Jahre lang überwachte er die Forschung und Entwicklung der Programme, die gewaltigere und komplexere Bilder als je zuvor generierten. Zu diesem Zweck wurde mit einem neuen Kamerasystem auf einer virtuellen Bühne gedreht. Außerdem musste neue Software und ein neuer Produktionsablauf namens Virtuelle Produktion entwickelt werden. Dann war er an „The Adventures of Tintin“ (Die Abenteuer von Tim und Struppi) und „Planet der Affen: Prevolution“ beteiligt. Letzterer brachte ihm eine Oscar-Nominierung ein. Seine aktuellste Oscar-Nominierung verbuchte er mit „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise), dem ersten Film der „Hobbit“-Trilogie.


      PETER SWORDS KING
      Hairdesign und Make-up

      Die Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) brachte dem renommierten Make-up- und Hairdesigner Peter King eine ganze Reihe von Auszeichnungen ein, darunter den Oscar und den Preis der British Film Academy (BAFTA), die ihn als Meister seines Fachs auswiesen. Er arbeitete auch an Peter Jacksons Folgeprojekt „King Kong“ (King Kong) und aktuell an der „Hobbit“-Trilogie. Der erste Film „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (Der Hobbit: Eine unerwartete Reise) startete 2012. King wurde sechs weitere Male für den Preis der BAFTA nominiert.

      1970 brach King die Schule ab und begann seine Karriere als Mitglied etlicher
      kleiner Theaterensembles. Zwei Jahre lang leitete er ein Kunstzentrum, um dann Maskenbildner zu werden. 1980 kam er an das Old Vic Theatre in Bristol und lernte dort den leitenden Maskenbildner Peter Owen kennen. Er folgte Owen an die Welsh National Opera, und die beiden arbeiteten fünf Jahre zusammen bevor sie ihre eigene Firma Owen King and Co. gründeten.

      Ein Höhepunkt von Kings Karriere waren seine Designs für die Originalinszenierung
      von „Phantom of the Opera“ (Das Phantom der Oper), die inzwischen überall in der Welt aufgeführt wird. Dann spezialisierte er sich auf die Filmarbeit mit Schwerpunkt Perücken und historische Masken. Zu seinen weiteren Filmen zählen „Nanny McPhee“ (Eine zauberhafte Nanny), „Nanny McPhee and the Big Bang“ (Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer), „Beyond the Sea“ (Beyond the Sea – Musik war sein Leben), Chris Weitz’ „The Golden Compass“ (Der goldene Kompass), Robert B. Weides’ „How to Lose Friends & Alienate People“ (New York für Anfänger), Francis Ford Coppolas „Youth Without Youth“ (Jugend ohne Jugend), Rob Marshalls „Nine“ (Nine) sowie „Pirates of the Carribean: On Stranger Tides“ (Pirates of the Carribean – Fremde Gezeiten). Vor Kurzem beendete er seine Arbeit an Marshalls kommender Kinoversion des Muscials „Into the Woods“.


      JOHN HOWE
      Konzeptdesign

      John Howe kennt man vor allem durch seine Beiträge zu zahlreichen Tolkien-Projekten wie Kalender, Poster, Karten, Bucheinbände und Brettspiele.

      Howe illustrierte Dutzende von Büchern vor allem aus den Bereichen Fantasy,Geschichte und Kinderbuch. Er hat „Beowulf“ (Beowulf) illustriert und bekam den Auftrag, die Bilder einer limitierten Auflage von George R.R. Martins „A Clash of Kings“ (Königsfehde) zu liefern. Vor Kurzem veröffentlichte er „Fantasy Art Workshop“ (Handbuch der Fantasy-Kunst), das er als „philosophische Gebrauchsanleitung“ zum Zeichnen und Malen bezeichnet. Es folgten die Titel „Forging Dragons“ (Drachen und Giganten) und „Fantasy Drawing Workshop“ (John Howe’s Fantasy Workshop).

      Howe hat außerdem „Lost Worlds“ geschrieben und illustriert, eine Untersuchung von zwei Dutzend untergegangener Kulturen im historischen und mythischen Bereich. Weitere Titel der Buchreihe sind in Vorbereitung.

      In den vergangenen 20 Jahren hat er seine Werke in Frankreich, Italien, Japan, Spanien und in der Schweiz ausgestellt. Zwei Dokumentationen, „John Howe, There and Back Again“ (Schweden/Schweiz, 2004) und „The Lord of the Brush“ (Kanada, 2005) porträtieren sein Leben und seine Arbeit.


      ALAN LEE
      Konzeptdesign

      Alan Lee schuf für die Jahrhundertedition „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) und die Buchausgaben „The Ring“ (Tolkiens Ring), „The Hobbit“ (Der Hobbit) und „The Children of Hurin“ (Die Kinder Húrins) 50 Aquarellillustrationen. Sechs Jahre lang arbeitete er in Neuseeland an den
      Konzeptzeichnungen für die Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“.

      Beim Film arbeitete Alan Lee erstmals als Konzeptdesigner für Ridley Scotts „Legend“ (Legende). Außerdem wirkte er bei Terry Jones’ „Erik the Viking“ (Erik, der Wikinger) mit. Einige Wochen lang gestaltete er auch Skull Island für Peter Jacksons „King Kong“ (King Kong).

      Lee beschäftigt sich seit Langem mit keltischen und nordischen Mythen. Er illustrierte Fantasy-Bücher wie „Faeries“ (Das große Buch der Geister; Neuauflage: Von Elfen, Goblins, Spukgestalten; mit Brian Froud), „The Mabinogion“, „Castles“, „The Mirrorstone“ (Der Spiegelstein), „The Moons Revenge“ (Tim, der Mond und das Ungeheuer), „Merlin Dreams“, „Black Ships Before Troy“ (Schwarze Schiffe vor Troja) und „The Wanderings of Odysseus“ (Die Rückkehr des Odysseus). Lee wurde mit einer Reihe bedeutender Preise ausgezeichnet, darunter mit der Kate Greenaway Medal für „Schwarze Schiffe vor Troja“. Sein aktuellstes Buch ist „Shapeshifters“, Geschichten aus Ovids „Metamorphosis“ in der Bearbeitung von Adrian Mitchell.





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