West Side Story (Steven Spielberg)

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    Es gibt 80 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GregMcKenna.

      Weil so ein Musical am einem der schlechtesten WE in den USA um die 10 Mio. eingespielt hat, hat dieses sein Publikum nicht gefunden? Was Sie aus Zahlen von den Wochenenden rauslesen ist immer wieder "bemerkenswert".

      Disney war da etwas zu voreilig. Sie haben da die Zahlen von "Mammia Mia", "La La Land" oder "A Star is Born" vor Augen und denken, dass man mit einem Spielberg, einem angesagten Ansel Elgort und mit so einem "Schinken" (positiv ausgedrückt) locker mithalten kann. Es ging ja auch ziemlich flott mit dem Einkauf von Rechten, als Spielberg "Bock" verkündet hat. In einer Nicht-Corana-Welt hätte dieser Film das geschafft was zB "Chicago" und "Moulin Rouge!" an den Kassen geschafft hat, vielleicht etwas mehr, aber vielmehr war nie möglich. Viel mehr Menschen hätte man da nie rein bekommen. Manches ist für einen Großteil des Publikums einfach nicht geschaffen; man erkennt ja auch schon ein wenig den Unterschied an den aufgezählten Musicals. Die einen sind fetzig, wo man selbst schon die Gliedmaßen in Bewegung hat und bei den anderen ist eine Spur zu viel Anspruch dabei.

      Ja, das Original war ein wahrer Straßenfeger, aber vermutlich wird das auch noch als Grund für den Flop angeführt - weil das Original vor 60 Jahren ein Schweingeld eingespielt hat. Dann dürfte man freilich keine Remakes mehr von erfolgreichen Original-Stoffen drehen. :tongue:
      Zuletzt gesehener Film

      Frozen - Eiskalter Abgrund (USA 2010)

      8/10

      Ich denke auch nicht, dass derzeitige Einspielergebnisse wirklich repräsentativ bzw. aussagekräftig sind dafür, was vom Publikum angenommen wird und was nicht. In den USA mögen die Kinos für alle offen sein (keine Ahnung, ehrlich gesagt, wie sie es da mit 2G-, 2G+- oder 3G-Regelungen handhaben - wird wohl von Bundesstaat zu Bundesstaat auch unterschiedlich sein). Aber angesichts der Zahlen wird sich auch ein Geimpfter vielleicht zweimal überlegen, ob und wenn, bei welchem Film es denn sein muss, in's Kino zu rennen. Gerade zwei Wochen vor Weihnachten.

      Und die Ungeimpften sind eh alles Q-Anon'ler, die mit den bösen kinderfressenden Reptilienmenschen aus Hollywood nix zu tun haben wollen. :uglylol:
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Ich kenne auch viele Geimpfte, die sich nicht ins Kino trauen. Das die Leute vorsichtiger sind als die laschen Pandemie-Regeln hätte ich auch nicht gedacht...

      Äh, ja... Spielberg... ähm... guck ich. Aus der "Post Indy 4-Ära" ist das wirklich der Film der mich am meisten von ihm interessiert.
      Von mir aus kann er nur noch Musikfilme inszenieren, wenn sowas wie aus "1941" dabei rauskommt:

      KBBSNT schrieb:


      Und das ändert was an der enttäuschenden performance? Anders als in Europa, sind die Kinos in Amerika ohne Einschränkungen offen.

      Offen sind die Kinos - ja. Bei uns auch und dennoch herrscht gähnende Leere, trotzt hoher Impfquoten. Die Leute haben schlichtweg andere Prioritäten, andere Sorgen. Man verbringt mehr Zeit mit der Familie. Aktivitäten in geschlossenen Räumen sind einfach nicht so der Burner und da ist es auch egal, ob es der neuste Spiderman, eine Schnulze oder ein neuer Spielberg ist. Man macht hier lieber Ausflüge, geht wandern oder spielt einfach zu Hause mit den Kindern. Der Amerikaner investiert während der Pandmie lieber in sein Eigenheim als ins Kino zu gehen. Finde ich durchaus nachvollziehbar.

      DIe Autokinos wiederum haben einen guten Umsatz im Sommer/Herbst gemacht.
      Es ist ja nicht nur das einige Kinos zu sind, oder das viele Leute vorsichtiger sind es gibt auch viele die aktuell in unsicheren Zeiten das Geld lieber beisammen halten und ausgaben wie Kino dann eher meiden. Gleichzeitig wird die Zeitspanne zwischen Kino Release und Heimkino Vö auch immer kleiner, da warten einige dann lieber bis man die Filme kaufen kann oder auf einer Streaming Plattform findet.

      Natürlich gibt es noch die Ausnahmen wie "Spider-man" alles andere wird es aktuell schwer haben an den Kinokassen zu glänzen, früher war es zumindest noch so das die ganzen Musicals immer den Obligatorischen Oscar Push bekommen haben. Da das ganze hier wieder ein Fox Titel ist findet man ihn wohl aber auch wieder recht früh auf Disney +.
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      kruemel schrieb:

      KBBSNT schrieb:


      Und das ändert was an der enttäuschenden performance? Anders als in Europa, sind die Kinos in Amerika ohne Einschränkungen offen.

      Offen sind die Kinos - ja. Bei uns auch und dennoch herrscht gähnende Leere, trotzt hoher Impfquoten. Die Leute haben schlichtweg andere Prioritäten, andere Sorgen. Man verbringt mehr Zeit mit der Familie. .



      Nun ja, das aber auch nicht so leicht gesagt.
      Ich gebe dir Brief und siegel, dass die Leute am kommenden Wochenende in Amerika in den neuen spiderman strömen werden.

      Und auch während der Pandmie gab es dutzende Filme die bestens in Amerika in den Kinos liefen, siehe Vernom 2 etc.

      Würde eher sagen, die Leute achten genauer drauf, wofür welche Filme sie Geld ausgegeben.




      GrafSpee schrieb:

      Es ist ja nicht nur das einige Kinos zu sind, oder das viele Leute vorsichtiger sind es gibt auch viele die aktuell in unsicheren Zeiten das Geld lieber beisammen halten und ausgaben wie Kino dann eher meiden. Gleichzeitig wird die Zeitspanne zwischen Kino Release und Heimkino Vö auch immer kleiner, da warten einige dann lieber bis man die Filme kaufen kann oder auf einer Streaming Plattform findet.

      Natürlich gibt es noch die Ausnahmen wie "Spider-man" alles andere wird es aktuell schwer haben an den Kinokassen zu glänzen, früher war es zumindest noch so das die ganzen Musicals immer den Obligatorischen Oscar Push bekommen haben. Da das ganze hier wieder ein Fox Titel ist findet man ihn wohl aber auch wieder recht früh auf Disney +.




      Das kommt noch dazu.
      Wohl auch ein Grund warum Disney und Marvel sich aktuell so schwer tun an den Kassen.

      Eternals, Encanto etc. Man weiß halt, die kommen drei Monate später auf Disney plus
      @KBBSNT

      Venom 2 lief ja zum Herbst wo die Autokinos hier einen guten Umdatz gemacht haben. Die Pandmie hat weltweit einen negativen Einfluss auf die Kinoindustrie gehabt. Dafür laufen die Streamingdienste umso besser. Ich würde mir da nichts vormachen. Auch in den USA werden sich negativen Folgen noch deutlicher nach diesem Winter zeigen. Die nächste große Welle ist ja auch hier wieder im Anmarsch.
      - West Side Story

      West Side Story ist die zweite Verfilmung des beliebten Bühnenmusicals von Jerome Robbins, mit Musik und Text von Leonard Bernstein und dem erst letzten Monat verstorbenen Stephen Sondheim – einem der besten Lyriker aller Zeiten, wenn an das mal so sagen darf -, wurde es erstmals 1961 von Robert Wise für das Kino umgesetzt. Der Film ist bis heute ein andauernder Klassiker des Genres, einer der großen Meisterwerke der Kinogeschichte und gehört mit zehn Academy Awards zu den am Meisten ausgezeichnete Filmen dieses begehrten Preises. Steven Spielberg hat sich also nichts weniger vorgenommen, als den Olymp des Musicalfilms zu erklimmen, als er sich dazu entschloss, diesen Stoff neu zu aufzusetzen.

      Eigentlich ein hochmütiges Vorhaben, in dem der Zyniker in mir einen reinen Ego-Trip sehen möchte. Und wäre es nicht der Name Spielberg gewesen, hätte ich auch dankend abgelehnt. Wozu die Neuauflage, wenn das Original doch schon so perfekt war? Skepsis und Neugierdie - zwei Emotionen, mit denen ich Händchenhaltend den Kinosaal betreten habe. Es hat sich herausgestellt, dass West Side Story ein perfektes Beispiel dafür, ist warum man große Künstler einfach mal machen lassen sollte, anstatt ihnen zu sagen, wovon sie die Finger lassen sollten. Ja, die Trailer waren allesamt wunderschön anzusehen, aber eine gewisse Blockade – wahrscheinlich vor allem wegen meiner Liebe zur Wise-Version – hat mich davon abgehalten, mich so richtig auf den Film zu freuen. Wie voreilig und unverdient, denn Spielbergs West Side Story ist ein absoluter Genuss in so gut wie allen möglichen Belangen.

      Der Film – lose basierend auf dem Shakespeare-Spiel Romeo and Juliet – spielt in der Upper West Side von Manhattan in New York City und erzählt die Geschichte zweier rivalisierender Gangs: Der Jets, einer Bande weißer Jungs, die den Anspruch auf das Viertel als ihr Hoheitsgebiet erheben. Und der Sharks, die einen puerto-ricanischen ethnischen Hintergrund haben und die sich den Angriffen der Jets – teilweise gewalttätig – entgegenstellen müssen. Inmitten dieser beiden Gruppen lernen wir Tony und Maria kennen. Er ist befreundet mit Riff, dem Anführer der Jets, und hat wegen einer fast tödlichen Schlägerei über ein Jahr lang eingesessen. Sie ist die jüngere Schwester von Bernardo von den Sharks und hat sich trotz ihres jungen Alters viele Jahre um den sterbenskranken Vater gekümmert. Tony und Marias Blicke kreuzen sich erstmalig auf einer Tanzveranstaltung und ein Kuss zementiert die Liebe der beiden und damit die dramatischen Ereignisse, die darauf folgen.

      Es gibt sehr viel zu mögen an diesem Film, aber ganz großen Beifall gebührt Steven Spielberg selbst, der seine wohl flotteste und dynamischste Inszenierung seit Langem an den Tag legte. Nie ein Regisseur, der zur Trägheit neigt, dreht er hier nochmals eine Stufe höher und schafft eine Achterbahnfahrt, die einem keine Verschnaufpause gönnt, als würde ihm trotz der beachtlichen Laufzeit von 156 Minuten drohen, die Zeit ausgehen. Viel dazu trägt auch die brillante Kameraarbeit von Janusz Kamiński bei, die zuweilen den Eindruck eines kontinuierlichen Shots macht. Ist es nicht, aber gewisse Einstellungen halten so lange an, dass man das meinen könnte. Teilweise zitiert er Eindrücke von Daniel Fapp, nur um dann in inspirierte Einstellungen überzugehen, die ganz neu sind und ihre eigenen Akzente setzen. Spielberg und sein treuer Kameramann drehen beide auf ihre alten Tage nochmals richtig auf und zeigen West Side Story als grandiose Errungenschaft auf allen technischen Ebenen. Alleine die Ausleuchtung und die ständig offenbarenden Winkel während der großen Konfrontation der Jets und Sharks, ist einer der einfallreichsten Momente, die ich dieses Jahr im Kino gesehen habe.

      West Side Story ist natürlich ein Musical – ein Genre, das viele Filmschauer aus mir nicht erklärlichen Gründen oftmals umgehen. Ich bin ein bekennender Musicalliebhaber – ob auf der Bühne oder auf Film, ich bin in der Lage, aus beiden Formaten unglaublich viel für mich herauszuziehen. Und West Side Story hat einen der besten Soundtracks zu bieten, die man in dieser Sparte findet. David Newman dient als Musikdirektor des Films und die Nummern, die man schon vom 61er-Film kennt, sind weitestgehend in Takt geblieben. Der Film ist aber nicht nur für seine tolle Musik erwähnenswert, sondern vielleicht sogar mehr noch als das, für seine einzigartige Choreographie, die für diesen Film von Justin Peck neu interpretiert und einstudiert wurde. Die bereits besprochene Kamera ist dabei in voller Harmonie mit Pecks Arbeit und der Film vermag es, sich aus der Kombination dieser beiden Elemente in einer Sprache auszudrücken, die nicht nur markant ist und auffällt, sondern die dem Film auch einen Rythmus verleiht, der nachhaltig in Erinnerung besteht – es ist schwierig, das in Worte zu fassen, aber die Choreographie hat eine Bewegungssprache - einen übergangslosen Fluss von Bild zu Bild -, die wie der Klang der Stimme einer bestimmten Person ein unverkennbarer, unabtrennbarer Teil des Filmes ist.

      Die America-Nummer hat ein unglaubliches Feuer in sich. Es war ohnehin schon der Act, auf den ich mich am meisten freute und die Sequenz dann so perfektioniert auf der Leinwand zu sehen, hat mich aus dem Dauergrinsen nicht mehr rauskommen lassen. Ein toller Song – der beste Ohrwurm des ganzen Films ohnehin – und dann auch noch so unglaublich inspiriert neu in Szene gesetzt, mit einer Hingabe der Darsteller, die zum Mitjubeln anregt, sichtlich anstrengend gewesen sein muss (die Dreharbeiten dauerten wohl zehn Tage an und haben das Leben mehrerer Tanzschuhe von Ariana DeBose eingefordert, bevor die Sequenz im Kasten war) und doch zugleich so mühelos aussieht, als wäre sie improvisiert gewesen. Ich weiß nicht, ob ich jemals froh war, eine Tanzeinlage auf der großen Leinwand gesehen zu haben. Wenn nicht, dann war das jetzt die Premiere. Ein Fest für alle Sinne, die das Kino zu beanspruchen vermag.

      West Side Story ist ein Film, in dem alle Beteiligten ihre vollen 110 % geben. Der Film ist mit so viel Leidenschaft, Liebe und Hingabe gemacht, dass es schwer fällt, irgendwelche Makel zu finden, die der Rede wert wären. Er hat eine erstklassige Besetzung, angeführt von einem wahnsinnig charmanten und charismatischen Ansel Elgort und einer fantastisch hinreißenden Neuentdeckung namens Rachel Zegler, die sich problemlos in die Herzen dieses einen Zuschauers hier spielen konnten. Die beiden hatten eine tolle Chemie miteinander und nebenbei keine Probleme damit, auch in ihren individuellen Momenten zu strahlen. Was auch für das restliche (fast schon unüberschaubar große) Ensemble gilt, das über weite Strecken aus wenig bis gar nicht bekannten Namen besteht: Seien es größere Rollen, wie Bernardos Verlobte Anita (gespielt von einer wunderbaren Ariana DeBose, von der ich gerne mehr sehen möchte) oder auch die Mitglieder der beiden Banden, Spielberg kriegt sie irgendwie alle unter einen Hut. Die Officer Krupke-Nummer der Jets – das komödiantische Highlight des Film – ist ein großartiges Beispiel, wie Spielberg einer ganzen Reihe (fast) namenloser Charaktere die Gelegenheit gibt, sich in kurzer Zeit in das Gedächtnis des Publikums zu singen.

      Wenn ich einen Kritikpunkt habe, dann, dass es gegen Ende des Films eine Szene gibt, die auf eine Vergewaltigung hinausläuft, die aber kurz vor Vollziehung gestoppt werden kann. Es ist etwas, das sicherlich im Moment großer emotionaler Aufgewühltheit aller involvierter Charaktere passiert ist, aber das allein macht sie nicht notwendig. Es ist ein etwas grotesker Moment, der eine anschließende Aufarbeitung benötigt hätte, um sich rechtfertigen zu können. Aber nur als Schockmoment, wirkt er gerade in der heutigen Zeit dann doch etwas Fehl am Platz. Darüber hinaus wurde der Film kritisiert von Mitgliedern der Puerto-Ricanischen Gemeinschaft in Amerika, hässliche Stereotypen zu fördern. Das mag ein valider Punkt sein, den man als marginalisierte Gruppe sicherlich aufbringen darf. Ich habe das nicht gesehen. West Side Story repräsentiert für mich die Idee, dass die Hautfarbe, das Aussehen, ja sogar das Geschlecht (der Film hat einen cleveren Kniff mit einem transgender-Charakter zu bieten) unwesentlich ist. Die Charaktere im Film machen sich viel aus Identität und wie sie diese an bestimmte Verhaltensmerkmale oder an die Herkunft knüpfen können, nur um viel zu spät zu lernen, dass das nicht wichtig ist. Spielberg hat das Herz am rechten Fleck, auch wenn seine Version wenig Erneuerungen zu bieten hat. Aber das war auch nie die Absicht dahinter. Er hat eine Leidenschaft für den Stoff, die man dem Film zu jeder Minute, in jeder Einstellung, anmerkt. Das allein rechtfertigt schon, dass er gemacht wurde. Er hat etwas in sich, mit dem Spielberg viel verbindet. Und er weiß diese Bindung zu vermitteln. Es ist daher nicht verwunderlich, dass etwas, das mit so viel Liebe gemacht ist, auch zu einem der besten Filme des Jahres führt. Und ein solches Ergebnis rechtfertigt alle Mal, wenn das ganze Vorhaben nur dazu dient, dass ein bestimmtes Ego befriedigt werden kann.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Ich war vom Film ziemlich enttäuscht. Zum einen ging er mir viel zu lange, zum anderen hat man hier die Chance verpasst, mal den Fokus auf die andere Seite zu legen: die Sharks. Ansel Elgort hat mir mit seiner Performance nicht gefallen, die kriminelle Ader habe ich ihm zu keiner Sekunde abgekauft. Zudem war die Vergewaltigungsszene, die @Data schon angesprochen hat, übertrieben deplatziert und war weder in der Inszenierung, noch in der Lösung des Problems zufriedenstellend. Ich habe an ganz viele Ecken unheimlich viel Potenzial entdeckt, das aber leider liegen gelassen wurde. Der Film ist in meinen Augen nicht schlecht, aber er hätte um einiges besser sein können.

      6.5/10

      patri-x schrieb:

      Ich war vom Film ziemlich enttäuscht. Zum einen ging er mir viel zu lange, zum anderen hat man hier die Chance verpasst, mal den Fokus auf die andere Seite zu legen: die Sharks. Ansel Elgort hat mir mit seiner Performance nicht gefallen, die kriminelle Ader habe ich ihm zu keiner Sekunde abgekauft. Zudem war die Vergewaltigungsszene, die @Data schon angesprochen hat, übertrieben deplatziert und war weder in der Inszenierung, noch in der Lösung des Problems zufriedenstellend. Ich habe an ganz viele Ecken unheimlich viel Potenzial entdeckt, das aber leider liegen gelassen wurde. Der Film ist in meinen Augen nicht schlecht, aber er hätte um einiges besser sein können.


      Ich dachte eigentlich gerade, dass der Ausgleich zwischen beiden Seiten sehr geglückt war. Also, dass der Fokus gut verteilt war auf die Jets und auf die Sharks, um Charaktere beider Gruppen kennenzulernen und ihre Motivationen zu verstehen. Es war ja Spielbergs Intention, sich nahe an das Bühnenstück zu halten, weswegen die Verrückung des Fokuses eine neue Narrative (und womöglich neue Songs etc.) verlangt hätte. Ich behaupte mal, das war nicht im Sinne der Kreativen, weswegen der Kritikpuntk für mich aus Sicht des tatsächlichen Films nicht zündet.

      Aber du greifst damit natürlich ein Argument auf, das auch viele Mitglieder puerto-ricanischen Gemeinschaft aufgebracht hatten: Wieso schon wieder ein weißer Mann die Geschichten von Puerto-Ricanern in Amerika erzählen darf. Gute Frage - ich denke auch, dass es nicht verkehrt wäre, wenn Menschen bestimmter ethnischer Hintergründe auch ihre eigenen Geschichten erzählen dürfen.

      Das kann ein Kritikpunkt sein, der mir aber nicht weiterhilft, weil ich ja den Film bewerten muss, den ich habe - nicht den, den ich gerne hätte.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Verflucht seiest du, Data! Machst mich hier geil und ich kann den Film erst in einer Woche sehen!

      Ich bin felsenfest überzeugt, dass Steven das hinbekommt. Er kann das! Mir fallen die Tanzszene in "1941" ein. Und der Anfang von "Indy 2". Absolut gekonnt. (Gibt es eigentlich noch mehr?) Mich wundert dabei nur, dass Steven nicht schon eher ein Musical inszeniert hat.

      Primat schrieb:

      Verflucht seiest du, Data! Machst mich hier geil und ich kann den Film erst in einer Woche sehen!

      Ich bin felsenfest überzeugt, dass Steven das hinbekommt. Er kann das! Mir fallen die Tanzszene in "1941" ein. Und der Anfang von "Indy 2". Absolut gekonnt. (Gibt es eigentlich noch mehr?) Mich wundert dabei nur, dass Steven nicht schon eher ein Musical inszeniert hat.


      Ach, wie das so ist im Filmgeschäft: Alle haben immer viel vor und es scheitert dann doch an Kleinigkeiten. Spielberg spricht schon seit 20 Jahren davon, West Side Story zu verfilmen. Ihm kamen dann halt irgendewlche War Horses und Lincolns dazwischen. Der Mann hat so viel in der pipeline, es müsste eigentlich fünf von ihm geben, um das alles zu verwirklichen. Schade halt, dass er dann seine Zeit manchmal mit so etwas wie Ready Player One vergeudet. Dieses Mal wäre es ja fast an Indy 5 gescheitert. Ich bin zwischenzeitlich froh, dass es damit nix wurde. Ich glaube, mit diesem Film hier hat er wesentlich interessantere Dinge machen können.
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      Data schrieb:

      patri-x schrieb:

      Ich war vom Film ziemlich enttäuscht. Zum einen ging er mir viel zu lange, zum anderen hat man hier die Chance verpasst, mal den Fokus auf die andere Seite zu legen: die Sharks. Ansel Elgort hat mir mit seiner Performance nicht gefallen, die kriminelle Ader habe ich ihm zu keiner Sekunde abgekauft. Zudem war die Vergewaltigungsszene, die @Data schon angesprochen hat, übertrieben deplatziert und war weder in der Inszenierung, noch in der Lösung des Problems zufriedenstellend. Ich habe an ganz viele Ecken unheimlich viel Potenzial entdeckt, das aber leider liegen gelassen wurde. Der Film ist in meinen Augen nicht schlecht, aber er hätte um einiges besser sein können.


      Ich dachte eigentlich gerade, dass der Ausgleich zwischen beiden Seiten sehr geglückt war. Also, dass der Fokus gut verteilt war auf die Jets und auf die Sharks, um Charaktere beider Gruppen kennenzulernen und ihre Motivationen zu verstehen. Es war ja Spielbergs Intention, sich nahe an das Bühnenstück zu halten, weswegen die Verrückung des Fokuses eine neue Narrative (und womöglich neue Songs etc.) verlangt hätte. Ich behaupte mal, das war nicht im Sinne der Kreativen, weswegen der Kritikpuntk für mich aus Sicht des tatsächlichen Films nicht zündet.

      Aber du greifst damit natürlich ein Argument auf, das auch viele Mitglieder puerto-ricanischen Gemeinschaft aufgebracht hatten: Wieso schon wieder ein weißer Mann die Geschichten von Puerto-Ricanern in Amerika erzählen darf. Gute Frage - ich denke auch, dass es nicht verkehrt wäre, wenn Menschen bestimmter ethnischer Hintergründe auch ihre eigenen Geschichten erzählen dürfen.

      Das kann ein Kritikpunkt sein, der mir aber nicht weiterhilft, weil ich ja den Film bewerten muss, den ich habe - nicht den, den ich gerne hätte.

      Das habe ich ebenfalls, nur eben noch mit einem Satz mehr, dass ich mir eine andere Basis gewünscht hätte. Ich kann generell den Hype, der um diesen Film gemacht wird, diesmal so gar nicht nachvollziehen. Zu langatmig, teilweise zu sehr auf Hochglanz und dann noch ein Hauptdarsteller, der nicht zündet.
      Oh, sehr schön. Da ich da zufällig wieder für einen Monat 'Disney+' habe, werde ich mir den Film mal ansehen. Hört man ja sehr viel Gutes und habe auch irgendwie Lust drauf ^^
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Vielleicht findet er ja im Stream mehr Anklang. Verdient hätte er es allemal.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Musical-Remake erscheint u.a. als „Limited Collector's Edition“ auf Blu-ray!

      VÖ: 10. März 2022
      ​Und zwar erscheint „West Side Story“ wahlweise in HD auf Blu-ray und in 4K-Auflösung auf Ultra HD Blu-ray jeweils als Standard Edition im Keep Case sowie als „Limited Collector's Edition“ voraussichtlich in einem DigiPak mit Schuber inklusive 28-seitigem Booklet mit Fotos und Produktionsnotizen in einem Combopack bestehend aus Blu-ray und DVD. Details zu technischen Merkmalen und Ausstattung stehen noch aus.

      Quelle: bluray-disc.de/blu-ray-news/fi…aerz_2022_auf_bluray_disc
      Zuletzt gesehener Film

      Frozen - Eiskalter Abgrund (USA 2010)

      8/10

      Hm ja. Vorweg: Bin kein Fan von Musicals.

      Ich bin ziemlich hin- und hergerissen. Fangen wir mit den positiven Dingen an: Technisch ist West Side Story großartig. Die Kamera ist so lebendig, Spielberg probiert viel mit Winkeln und Licht aus, visuell ist das ein absoluter Genuss. Oscar-Nominierungen für Kamera, Ausstattung, Regie (?) und dergleichen absolut gerechtfertigt.

      Die beiden Nominierungen bei den Darstellerinnen kann ich hingegen nicht ganz nachvollziehen. Sie sind gut, aber oscarwürdig?

      Ich habe die erste Verfilmung ewig nicht gesehen, hatte hier nun allerdings mehr Vertiefung der Themen erwartet. Gut, wir haben einen nicht-binären Charakter, und mehr gibt die Story wohl auch nicht her, da noch deutlicher drauf einzugehen, also auf Klassismus, Rassismus und den American Dream. Es wurde jedoch deutlich genug und für mehr hätte man das Setting verändern müssen. Ist okay so.

      Allerdings: Der Film war zu lang. Ja, Musicals gehen immer nur zäh vorwärts, weil bei jedem Anlass gesungen und getanzt wird, aber mir wurde es gerade zum Ende des Mittelteils zu lang. Irgendwie wollte es hier gar nicht vorwärts gehen, denn so wirklich beigetragen zur Story haben die Geschehnisse da nicht.

      Auch kritisiere ich das viele Spanisch, das nicht untertitelt wurde. Ich hatte an der Uni Spanisch und kam überraschend gut klar, aber auch nicht immer und nicht jeder hat da einen entsprechenden Background. Wenn es einzelne Ausdrücke sind, alles gut, aber hier sind für die Story wichtige Dinge auf Spanisch gesagt worden. So war mir auch nicht ganz klar am Ende, ob
      Spoiler anzeigen
      ​Anita oder Maria die Lüge mit Marias Tod wollte, bis Maria dort aufkreuzte.


      Ja, in der Szene musste es sogar Spanisch sein, aber die Songs konnten doch auch untertitelt werden, wenn auch teilweise total falsch.

      Musical-Fans kommen hier definitiv auf ihre Kosten und sollten unbedingt einen Blick riskieren.