Ben Hur (Remake, 2016)

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    Es gibt 118 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von SamTrautman.

      Aber jetzt mal ehrlich, was haben die sonst erwartet? Vielleicht max. ein Plus-Minus-Null-Geschäft, aber wirklich mehr? Bei nahezu jedem "normalen" Zuschauer, der im Vorfeld von einer neuen Verfilmung von Ben Hur gehört hat, wird sich bestimmt erst einmal Skepsis breit gemacht haben. "Huch, ein Remake eines Klassikers, der auch heute noch unterhält und nahezu als perfekt gilt und nebenbei auch noch einer der Award-reichsten Filme ist! Ob das mal gut geht?". Zumal ohne größeres Zugpferd und dem heutigen schweren Stand von Sandalen-Filmen.

      Also ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber mir ringt das immer ein wenig Schadenfreude ab, wenn so eine Art von Remake floppt. ^^

      Wobei ich mich allgemeine Frage, wie man auf die Idee kommen kann, dass sich die heutigen Jugendlichen für einen Film wie Ben Hur interessieren könnten? Also ob Sandalen-Filme im Moment populär wären. Klar hätte der Film besser ankommen können, aber dass das nie ein großer Blockbuster wird, hätten sie doch wissen müssen ....

      Ben Hur ist halt kein Superheld von Marvel oder D.C. ...

      Scholleck schrieb:

      Aber jetzt mal ehrlich, was haben die sonst erwartet? Vielleicht max. ein Plus-Minus-Null-Geschäft, aber wirklich mehr? Bei nahezu jedem "normalen" Zuschauer, der im Vorfeld von einer neuen Verfilmung von Ben Hur gehört hat, wird sich bestimmt erst einmal Skepsis breit gemacht haben. "Huch, ein Remake eines Klassikers, der auch heute noch unterhält und nahezu als perfekt gilt und nebenbei auch noch einer der Award-reichsten Filme ist! Ob das mal gut geht?". Zumal ohne größeres Zugpferd und dem heutigen schweren Stand von Sandalen-Filmen.

      Also ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber mir ringt das immer ein wenig Schadenfreude ab, wenn so eine Art von Remake floppt. ^^


      Bin ich zu 100% bei Dir.
      Wie kommt man jetzt auf eine Idee für hunderte Millionen ein Ben Hur Remake zu machen ? :uglylol: Brauch kein Mensch... m(
      Hab von dem Film erst vor paar Tagen erfahren, das ging ja richtig an mir vorbei :rotfl:

      aber unstreicht einfach die Ideenlosigkeit vieler Studios, macht man halt einfach ein Remake von irgendwas...

      mcclane schrieb:

      joerch schrieb:

      Olly schrieb:

      Heilige Kühe gibt es zum einen doch keine mehr. Ich meine in den 80ern wäre so ein Remake mit Nebenrollen für Sean Connery oder Harrison Ford noch undenkbar gewesen. Keinen der beiden hättest du für so eine Rolle bekommen


      naja Robin Hood mit Sean in der Nebenrolle gabs damals auch schon....
      Und wenn man die technischen Möglichkeiten hochrechnet - dann war Robin Hood schon der Ben Hur seiner Zeit....


      Du meinst den 2 Minuten Auftritt von Sean ? :uglylol: Von Nebenrolle kann mir eigentlich nicht reden ^^


      Aber die bestzahlten 2 minuten der Filmgeschichte :D
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Die Neuverfilmung von Ben Hur ist für mich wie eine schlecht gewürzte Suppe. Alle Zutaten sind vorhanden, aber die Mischung stimmt nicht. Die Effekte sind ok, aber für die heutige Zeit nichts besonderes. Die beiden Hauptdarsteller erledigen ihre Aufgabe zufriedenstellend, jedoch finde ich sie für solch ein Epos nicht charismatisch genug.

      Ohnehin finde ich es immer etwas verwegen, einen Klassiker wie den erfolgreichen Streifen mit Charlton Heston neuzuverfilmen. Die Chance ist sehr hoch hier nicht besser werden zu können und somit schnell in Vergessenheit zu geraten, was ich bei diesem Ben Hur als sehr wahrscheinlich erachte.

      Aber das ist ja das derzeitige Hollywood; über bekannte Namen Geld zu scheffeln ohne Rücksicht auf Qualität und Innovation. Ich gebe das Bild-Clint vollkommen recht ;).

      burtons schrieb:

      ist aber trotzdem kein Remake von dem Film, wenn die Quelle nicht der Film ist sondern ein Roman ist, aber gut das wissen natürlich aber auch die wenigsten.


      Dann müssen wir HDR auch langsam als remake des Trickfilms einordnen :)

      Zum Film: Er reizt mich immer noch nicht ein Stück - ich werd den dann mal im TV oder Stream gucken....
      Wenn er mich da überraschen sollte (was mich überraschen würde) kann ich den ja noch kaufen....

      Aber nach Gods of Egypt und dem Flop hier wird es evtl. etwas ruhiger werden um Verfilmungen solcher Stoffe.... (Auch wenn das eine Fantasy ist wird das ja in einen Topf geworfen)
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Ist aber irgendwie schon schade. Ich persönlich hätte Bock auf guten, historischen Filmstoff aus der Antike. Eine Neuverfilmung der Geschichte von Kleopatra würde ich mir beispielsweise gerne ansehen. Auch eine Verfilmung der Irrfahrten des Odysseus könnte unter bestimmten Umständen toll sein. Hinzu kommen Geschichte, über die es - meines Wissens nach - noch gar keine Verfilmung gibt. Beispielsweise wäre der Jüdische Krieg roundabout 70 n.Chr. sehr interessant, wie ich es in einem anderen Thread schon mal erwähnt habe.

      "Ben Hur" mag kein guter Film sein. Aber durch den Misserfolg werden oben genannte Projekte - falls sie denn überhaupt angedacht sind - erstmal auf die lange Bank geschoben. Aber wer weiß. Vielleicht wird ja in fünf Jahren oder so durch irgendeinen tollen Film eine erneute Welle der monumentalen Sandalenschinken losgetreten - bis sich Filme der Sorte halt dann irgendwann wieder anhäufen, bis keiner mehr Lust darauf hat. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TheKillingJoke“ ()

      TheKillingJoke schrieb:

      Ist aber irgendwie schon schade. Ich persönlich hätte Bock auf guten, historischen Filmstoff aus der Antike. Eine Neuverfilmung der Geschichte von Kleopatra würde ich mir beispielsweise gerne ansehen. Auch eine Verfilmung der Irrfahrten des Odysseus könnte unter bestimmten Umständen toll sein. Hinzu kommen Geschichte, über die es - meines Wissens nach - noch gar keine Verfilmung gibt. Beispielsweise wäre der Jüdische Krieg roundabou 70 n.Chr. sehr interessant, wie ich es in einem anderen Thread schon mal erwähnt habe.

      "Ben Hur" mag kein guter Film sein. Aber durch den Misserfolg werden oben genannte Projekte - falls sie denn überhaupt angedacht sind - erstmal auf die lange Bank geschoben. Aber wer weiß. Vielleicht wird ja in fünf Jahren oder so durch irgendeinen tollen Film eine erneute Welle der monumentalen Sandalenschinken losgetreten - bis sich Filme der Sorte halt dann irgendwann wieder anhäufen, bis keiner mehr Lust darauf hat. ;)


      Aber sind solche Stoffe - die ich auch gerne sehen möchte - nicht eher inzwischen Stoffe für den Serien-Bereich, die bei Netflix oder HBO besser aufgehoben? Siehe Game of Thrones beispielsweise ...

      Pepe Nietnagel schrieb:

      TheKillingJoke schrieb:

      Ist aber irgendwie schon schade. Ich persönlich hätte Bock auf guten, historischen Filmstoff aus der Antike. Eine Neuverfilmung der Geschichte von Kleopatra würde ich mir beispielsweise gerne ansehen. Auch eine Verfilmung der Irrfahrten des Odysseus könnte unter bestimmten Umständen toll sein. Hinzu kommen Geschichte, über die es - meines Wissens nach - noch gar keine Verfilmung gibt. Beispielsweise wäre der Jüdische Krieg roundabou 70 n.Chr. sehr interessant, wie ich es in einem anderen Thread schon mal erwähnt habe.

      "Ben Hur" mag kein guter Film sein. Aber durch den Misserfolg werden oben genannte Projekte - falls sie denn überhaupt angedacht sind - erstmal auf die lange Bank geschoben. Aber wer weiß. Vielleicht wird ja in fünf Jahren oder so durch irgendeinen tollen Film eine erneute Welle der monumentalen Sandalenschinken losgetreten - bis sich Filme der Sorte halt dann irgendwann wieder anhäufen, bis keiner mehr Lust darauf hat. ;)


      Aber sind solche Stoffe - die ich auch gerne sehen möchte - nicht eher inzwischen Stoffe für den Serien-Bereich, die bei Netflix oder HBO besser aufgehoben? Siehe Game of Thrones beispielsweise ...


      Das wäre natürlich noch besser. Die von mir erwähnten Stoffe sollten unter anderem natürlich durch Schauwerte (Budget) glänzen, aber auch mit Charakterentwicklung aufwarten. Zudem sind es ja Handlungen, die über lange Zeiträume, oft sogar Jahre gehen. Andererseits darf man es natürlich auch nicht unnötig in die Länge ziehen und mit Zeugs anreichern, was sich zu weit vom Quellmaterial entfernt. Also Miniserien mit 8 bis 10 Folgen zu "Kleopatra", "Odysseus" und dem "Jüdischen Krieg" bei HBO - da wäre ich dabei. :) Und wer weiß, "Game of Thrones" ist sehr populär und wird es bis zum Schluss der Serie auch bleiben. Möglicherweise tüftelt man ja jetzt schon an einer Serie, die genretechnisch in eine ähnliche Kerbe schlägt.

      Frontnase schrieb:

      Ein Remake oder eine Neuverfilmung ist immer die Neufassung eines bereits verfilmten Stoffes; genau das liegt hier vor. Und ich beziehe mich auf die bekannteste und berühmteste Verfilmung und nicht auf die zwei Stummfilmstreifen oder den Fernsehfilm und den Trickfilm ;).


      Eben. Wer bitte denkt bei Ben Hur an die Verfilmung von 1907 oder 1925...keiner bis auf @burtons vielleicht ^^ . Die mit Heston is nun mal die bekannteste und jeder bringt damit auch Ben Hur in Verbindung ;)
      Dasselbe wie bei Scarface... da gibt es auch eine Verfilmung von 1932 . Aber die meisten kennen eben nur die mit Pacino. Und so wird man auch bei der Neuverfilmung immer den Vergleich mit den Pacino Klassiker in Verbindung bringen, bzw von einem Remake eines eigentlichen Remakes sprechen ;)
      "Ben Hur" hat das Problem, dass dem Film jede eigenständige Identität fehlt. Es ist eine Verfilmung des Romans, zitiert aber zugleich in sich selbst und im Marketing ganz groß eben genau das, was jeder mit dem Heston-Streifen in Verbindung bringt: Das Wagenrennen. Auf den besonders christlich geprägten Märkten im Süden und Südwesten der USA lief der Streifen ganz gut, ebenso in Mexiko und Konsorten. Das Kernpublikum der religiösen Rechten wurde erreicht. Darüber hinaus aber konnte der Film keinen Sog entwickeln. Das liegt zum einen am Sommerblockbuster-Slot, der Paramount mit "Rogue Nation" noch Glück gebracht hat und andererseits daran, dass die Identität als Blockbuster fehlt. Zwar hat Bekmambetov immer wieder betont, dass es hier eher um Vergebung als Rache ginge aber das wurde im Marketing zu keinem Zeitpunkt betont, herausgestellt oder etabliert. Die fehlende Star-Power wird sicherlich auch ein nicht zu verachtender Faktor gewesen sein - auch wenn ich Toby Kebbell langsam mal einen Hit wünsche. Der Mann mit dem überfälligsten Durchbruch in Hollywood (oder dem unglücklichsten Händchen, was Drehbücher angeht. Je nachdem). Insgesamt wieder einer der religiösen Filme, die durch ein wenig subtiles und auch wenig neues Design in Verzahnung mit einem uninspirierten Marketing scheitern. Die Verlustrechnungen sind natürlich hart übertrieben aber MGM geht wohl trotzdem mit ner blutigen Nase vom Platz.

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      mcclane schrieb:

      Frontnase schrieb:

      Ein Remake oder eine Neuverfilmung ist immer die Neufassung eines bereits verfilmten Stoffes; genau das liegt hier vor. Und ich beziehe mich auf die bekannteste und berühmteste Verfilmung und nicht auf die zwei Stummfilmstreifen oder den Fernsehfilm und den Trickfilm ;).


      Eben. Wer bitte denkt bei Ben Hur an die Verfilmung von 1907 oder 1925...keiner bis auf @burtons vielleicht ^^ . Die mit Heston is nun mal die bekannteste und jeder bringt damit auch Ben Hur in Verbindung ;)
      Dasselbe wie bei Scarface... da gibt es auch eine Verfilmung von 1932 . Aber die meisten kennen eben nur die mit Pacino. Und so wird man auch bei der Neuverfilmung immer den Vergleich mit den Pacino Klassiker in Verbindung bringen, bzw von einem Remake eines eigentlichen Remakes sprechen ;)


      für dich ist ja auch "Predators" ein Reboot und keine Fortsetzung weil eine "3" im Titel fehlt! :rotfl:

      Ben Hur ist kein Remake vom Film mit Charlton Heston sondern eine (weitere) Literaturverfilmung basierend auf den Roman von Lew Wallace.

      Ben-Hur is a 2016 American epic historical action drama film directed by Timur Bekmambetov and written by Keith Clarke and John Ridley. It is the fifth film adaptation of the 1880 novel Ben-Hur: A Tale of the Christ by Lew Wallace following the 1907 silent film, the 1925 silent film, the Academy Award-winning 1959 film and the 2003 animated film of the same name. It has been termed a "re-adaptation", "reimagining" and "new interpretation" of the novel.

      "Bram Stokers Dracula" von Francis Ford Coppola ist schliesslich auch kein Remake von den Gurken mit Christopher Lee, sondern bezieht seine Quelle vom Roman von Bram Stoker, ähnliche Situation ist auch mit Mary Shelleys Frankenstein gegeben.

      Aber fairerweise muss man sagen bei den genannten Beispielen handelt es sich um den bestmöglich verfilmten Stoff, bei Ben Hur bleibt es beim erwähnten Klassiker mit Charlton Heston bei der besten Version und nicht bei der aktuellen Verfilmung.



      Timur Bekmambetow ( Wächter der Nacht ) verziert sein Remake des gleichnamigen Klassikers mit Charlton Heston nur mit großen Adjektiven, bleibt es aber schuldig diese mit Inhalt und vor allem Emotionen zu füllen. Das finale Duell der Brüder ( Jack Hutson, Toby Kebbell ) ist weit weniger Spannend als das Sandburgen kaputt hauen von Rosberg und Hamilton im gleichen Jahr. Und die sind noch nicht mal Stiefbrüder wie Judah Ben Hur und Messala. Wenn im Wüstensand von Jerusalem die Hälse brechen, die Pferde schnaufen und die Peitschen zischen, könnte alles gut sein in der CGI erschaffenen Arena des Pontius Pilatus. Ist es aber nicht! Es kommt kein Gefühl an. Ob es an den Gesichtern liegt, die wie Masken wirken oder an der lieblosen Vorarbeit der Figuren, wie der von Ben Hur. Dessen eigentlich interessantem Martyrium weicht einer weiteren CGI Sequenz mit ihm als Galeeren Ruderer in Fünf jähriger Gefangenschaft bei den Römern. Der Schmerz wird auch hier wieder nur sichtbar in Form von Narben auf dem Rücken, aber nie fühlbar. Was wir sehen sind immer nur die Äußerlichkeiten, die Narben, das Blut, in den Mensch hinein schauen wird uns nicht gestattet. Dabei ist die eigentliche Hölle des Leidens immer der Kampf mit den eigenen Überzeugungen. Jesus opfert sich als Symbol, kommt aber über diesen Status im Film nicht hinaus.

      Wohin mit der Symbolik
      Bekmambetow weiß sowieso nicht genau wohin er seinen Streitwagen steuern möchte. Ben Hur wird zwar im Film gegen Schluss angedeutet, dass er durch einen Sieg beim Wagenrennen einen Kampf gegen die Besatzer beginnen könne aber wofür am Ende? Die Karawane zieht weiter und die Römer sind noch immer da. Es werden böse, grausame Besatzer Römer gezeigt und Juden, die Guerilla ähnlich diese versuchen zu töten und zu vertreiben. Doch wohin das ganze uns führt beantwortet uns der Film nicht. Das Patentrezept welches uns in Form der Jesus Symbolik immer wieder eingeimpft werden soll ist die Botschaft des Friedens. Nur ist das Problem das in Ben Hur weder das friedliche Mittel noch das kämpferische zum Ziel führt. Bevor wir drüber nachdenken können wie es nun weiter geht ist der Film aus. Ben Hur bleibt der Jubel im Auswärtsblock seiner Landleute in der Arena. Eine Revolution wird dadurch aber nicht ausgelöst, das Symbol das er sein könnte, wird zu Staub wie alles andere auch in der Arena von Jerusalem.

      Verpasste Chancen

      Als Charten Heston noch den Streitwagen steuerte, waren die technischen Möglichkeiten begrenzt, heutzutage kein Problem mehr ein Wagenrennen darzustellen mit samt einer gigantischen Arena aus dem Rechner. Man muss sie nur mit Leben füllen. Umso bitterer, das das eigentliche Highlight des Films, das Wagenrennen, so ungut für den Zuschauer aussieht. Es fühlt sich weder echt an noch kommt Spannung auf. Noch schlimmer, die Kontrahenten verunglücken nahezu jedes Mal auf die selbe lahme Art und Weise. Im Fahrerfeld befinden sich Charaktere die Potenzial hätten, aber dabei bleibt es auch. Wieder schafft es Bekamambetow nicht seine Charaktere nachhaltig im Gedächtnis des Zuschauers zu verankern. Das Ben Hur Rennen fühlt sich in etwa so an wie wenn bei Mariokart nicht die bekannten Gesichter fahren würden sondern Fahrer ohne Gesicht, mit Masken, ohne wiedererkennungswert ohne Ecken ohne Kanten.

      Es wird sogar noch peinlicher, wenn Morgan Freeman aus seiner Boxengasse aus Ben Hur jeweils immer im entscheidenden Moment den ultimativen Tipp zubrüllt. Wohl einer der unnötigsten Figuren im ganzen Film. Freeman spielt seinen in letzter Zeit Paradecharakter. Kurze Laufzeit, allwissend und den zu Fleisch gewordenen Gutmenschen in einer von Hallunken nur so wimmelnden Welt. Wahrscheinlich wäre er sich nicht mal zu schade gewesen als Pferd am Streitwagen mit zu rennen nur um seine Nase in einen weiteren Blockbuster zu halten.

      Wäre Ben Hur kein Remake, wäre es einfach nur ein sehr sehr mäßig bis schlechter Streifen, der auch noch viel zu lange läuft. Doch ist Regisseur Bekmambetow angetreten um im Jahr 2016 ein Remake eines Klassikers zu drehen. Mit einem 100 Millionen Dollar Budget, einer noch nie da gewesenen Fülle an CGI Möglichkeiten, besserer Kameras und dank der neuen Medien auch mit besseren Vermarktungsmöglichkeiten über den ganzen Erdball mit nur einem Mausklick. Wenn man alleine diese Prämisse heranzieht, verlangt es einem noch mehr Respekt ab was damals im Jahr des Herrn 1959 vollbracht wurde. Fast 60 Jahre später reibt man sich die Augen was mit etwas Phantasie und Handarbeit möglich war was die Technik von heute in den falschen Händen nicht schafft. Dieses Epos zu toppen war wohl niemals die Absicht von Bekmambetow aber er hat sich nicht einmal angenähert. Ben Hur 2016 liegt etliche Wagenlängen hinter seinem Vorgänger.

      In der Psychologie gibt es einen Begriff, "Grit", der beschreibt wie sich Spitzensportler ein Ziel setzten um es dann zu erreichen. Zunächst ist es aber wichtig dieses Ziel unerreichbar hoch anzusetzen, ähnlich wie das remaken von Ben Hur, um sich dann später Stück für Stück an zu nähren um es Schluss endlich zu erreichen. Wäre der Regisseur ähnlich verfahren wie ein Spitzensportler und sich ein wenig mehr am Original orientiert hätte und sich dessen angenähert hätte, wäre er wohl nicht auf der Liste der Flops 2017 aufgetaucht. Einen solchen Klassiker der gleichermaßen ein altes wie auch ein junges Publikum anspricht vor die Mauer zu fahren zeugt von großer großer Lustlosigkeit des Regisseurs. Das Publikum sollte es ihm danken und Filme mit der Aufschrift Timur Bekmambetow in Zukunft meiden. Eine Runde Mariokart ist sicherlich die bessere Alternative als Zwei Stunden darauf zu warten bis endlich etwas Geiles passiert. Eine Wagenlänge Abstand von diesem Film bitte.

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