Kong: Skull Island (2017)

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    Es gibt 748 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Gambit.

      Slow Motion - The Movie

      Ziemlich belangloser Monsterstreifen, der ähnlich träge und spaßlos daher kommt wie 2014 "Godzilla". Es gab zwar die ein oder andere colle Sequenz, vor allem zu Beginn mit den Hubschraubern, oder auch der Kampf gegen die riesige Spinne. Aber ansonsten bietet Kong: Skull Island eine gefühlt endlose Aneinanderreihung gruselig aussehender CGI-Effektgewitter-Szenen, begleitet von einem nervigen Cast, der allerdings mit John Goodman, Samuel L. Jackson und vor allem Brie Larson super besetzt war - die aus den hirnrissigen Dialogen allerdings auch nichts mehr rausholen konnten.

      Ne, das war leider so überhaupt nichts, da schaue ich lieber nochmal die 2005er Version von Peter Jackson.



      4,5/10
      :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Uh, also ich fand den "für einen Blockbuster" wirklich überraschend angenehm. Derbe Slow-Mo´s, starke Bilder, intensiv inszenierte Kampfchoergrafien mit rockigem Soundtrack und Apelle an die zerstörische Natur des Menschens. Sicher, keine große Kunst, aber durchaus spaßig. Hab jedenfalls bedeutsam weniger erwartet. Zugegeben: Habe bisher keinen einzigen Kong-Film gesehen und dahingehend auch keinerlei Erwartungen. Speziell Reilly machte mir Spaß und der politische Zeitgeist gab Skull Island noch ein wenig Profil. Schwer in Ordnung.

      Habe über´s Wochenende mit Freunden ein kleines, privates Film-Festival zelebriert und Kong war der achte und letzte Film des zweitätigen Marathons. Von daher kam ihm wohl auch ein wenig entgegen, dass ich nach so viel Eindrücken genau so etwas gebraucht habe. ;)






      Für die österreichische Free TV-Premiere musste ein wenig was geschnitten werden!

      Vergleich zwischen der gekürzten ORF 1- Abendausstrahlung vom 28.06.2020 (20:15 Uhr) und der ungekürzten FSK 12- Blu-ray.

      ​Bei insgesamt 12 Schnitten (+ Schwarzbild/Abspann/Logos) fehlen 41,24 Sekunden.

      Kein Sushi für uns Ösis um 20:15 Uhr. :tongue:
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      - Kong: Skull Island

      Bill Randa ist Leiter der Regierungsorganisation Monarch und will eine neu entdeckte und daher unerforschte Insel namens Skull Island auf urzeitliche Kreaturen erforschen. Er bekommt von seinem Senator eine Vietnam-Einheit zur Seite gestellt und gemeinsam machen sie sich auf den Weg in's Unbekannte, wo sie auf bestialische Viecher und einen riesigen Gorilla, der von den Einheimischen Kong genannt und als Gott verehrt wird. Und wie es nicht anders kommen darf, haben die Menschen nichts anderes im Sinn, als das majestätische Biest zu töten, gleichgültig, wie wichtig es für das Ökosystem auf diesem letzten, unangetasteten Fleck Erde sein mag.

      Der Plot zu Kong: Skull Island ist leider viel zu routiniert und ist wie Kost aus der Kantine, die umso langweiliger schmeckt, je mehr man sich an das Gericht erinnert, das man kurz zuvor in der Form des 2014er Godzilla probieren durfte. Es ist schwierig, die beiden Filme nicht miteinander zu vergleichen - besonders, wenn man sie direkt nacheinander gesehen hat -, ist der eine doch ein visuelles Kunstwerk mit einem starken moralischen Rückrat und einer Liebe für seinen Hauptcharakter, der seinen menschlichen Counterparts nicht gleichkommt. Und der andere ist Kong: Skull Island. Ich versuche daher, die Gegenüberstellungen auf ein Minimum zu reduzieren, denn ich würde dem Letzteren ansonsten keinen Gefallen tun.

      Das größte Problem für mich, war - denke ich - wie einfallslos der Film mancherorts wirkt. Wir alle kennen die Geschichte von King Kong in und auswendig: Affe ist alleine auf Insel. Affe lernt weiße Frau kennen und lieben. Menschen wollen Affe töten. Was Skull Island von seinen Vorgängern unterscheidet, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass eine Fortsetzung in Form des Mash-Ups mit Godzilla bereits da geplant war: Der Affe wird nicht nach New York entführt, wo er vom ESB in seinen Tod fällt, sondern er bleibt auf der Insel, um sein Habitat zu schützen, wie er es seit jeher getan hat.

      Es steht daher relativ wenig auf dem Spiel in diesem Film und das macht den Ausgang vorhersehbar. Die Frage ist nun, was man mit den zwei Stunden Laufzeit macht, die man hat, um den Hintergrund für die obligatorische Fortsetzung zu gestalten. Die Antwort ist: Nicht viel. Unsere Eroberer bestehen aus einer Reihe Schießbudenfiguren, die keinem anderen Zweck dienen, als auf möglichst kreative Weise von unsäglichen Monstern getötet zu werden. Das ist anversich nichts Neues, haben doch schon die alten Kong-Filme urzeitliche Kreaturen gezeigt, die als reine Todesfallen dienlich waren. Der Unterschied ist, dass sich Skull Island vergleichsweise sehr zynisch und mitleidlos anfühlt, wie er seine Charaktere ableben lässt, ohne Pathos, beinahe schon menschenverachtend. Diese Auffassung wird noch verstärkt von dem Gedanken, dass keiner der Charaktere in diesem Film tiefer blicken lässt als die Oberfläche preis gibt. Von John C. Reilleys Hank mal abgesehen, hat nicht ein einziger des restlichen Ensembles auch nur den Ansatz eines Sympathisanten, in dessen oder deren Hintergrundgeschichte man involviert ist oder den/die man überleben sehen möchte. Das macht es schwierig für mich als Zuschauer, mich emotional zu investieren.

      Kong selbst ist gut animiert und gibt den besten Charakter des Films wieder. Man sieht ihm seinen Hintergrund an - nicht nur anhand der Narben, die er am Körper trägt, sondern auch am Gesicht, das Wut und Einsamkeit vermittelt. Allzu oft aber setzt ihn Regisseur Jordan Vogt-Roberts als Schreckgespenst ein, das von Ort zu Ort quasi ohne sicht- oder hörbares Transportmittel reisen kann. Das ist allgemein in meinen Augen das größte Problem mit der CGI, die eingesetzt wurde: Hat Godzilla noch einen so wunderschönen Sinn für Größe und die Effekte der Schwerkraft vermittelt, die mit der Unnatürlichkeit der Enormität dieser Kreaturen einhergeht, so ist Kong halt riesig, ohne dass sich das auf seine Agilität auswirkt. Der Film wartet mit vielen tollen Kreaturendesigns auf, die aber irgendwie leer wirken, weil sie nur als Tötungsmaschinen dienen. Das Schlimmste aber sind wohl die Skullcrawlers, die wie Dämonen direkt aus der Hölle aussehen und die in diese Umgebung nicht reinpassen wollen, weil sie gestaltet sind als möglichst angsteinflößend und widerwärtig, denn als organisches Teil dieses Ökosystems.

      Es mag banal wirken, aber die beste Szene des Films war für ich die, als Hank mit seiner Familie wiedervereint wurde und er endlich seinen lang ersehnten Hotdog essen und sein Bier trinken konnte, während er sich ein Baseballspiel im Fernsehen anschaute. Hätte der Film für seine restlichen Charaktere ähnlich viel Wärme aufbringen können, dann wäre vielleicht mehr draus geworden, als nur ein Ballerfilm, der scheinbar keine andere Motivation hat, als die Zahl der Kills nach oben zu treiben. Und das ist schade, denn hinter der hochkarätigen Besetzung, der Kreativität bei der Gestaltung der Kreaturen und der Verbindung zu seinem direkten Vorgängerfilm (die nochmals deutlicher gemacht wird mit der Szene, die nach den Credits spielt) hätte so viel mehr drin gesteckt. Es ist ein guter Spaß für zwei Stunden, wenn man sich darauf einlässt und ist wegen seinem Mut zum Trash durchaus für ein paar Lacher gut. Aber für mehr als ein Schulterzucken hat's bei mir dann am Ende doch nicht gereicht.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      @Data

      Ich hab den Film im Rahmen meiner momentanen "3D-Sucht" jetzt erstmals in 3D gesehen und das verstärkt deine grundsätzliche Analyse von Kong. Aber ich halte das tatsächlich für keinen großen Fehler, weil dieser Kong ja nicht die Neuauflage des Kong-Klassikers, sondern in das Hollywood-Toho-Universum passen soll. Somit ist der "belanglose" Mensch hier ja vom Grunde Programm.
      Recht gebe ich dir mit den Problemen, die der Film offensichtlich hat mit der Auswirkung der Masse von Kong auf Agilität und Auswirkungen auf seine Umwelt hat. Das ist recht offensichtlich, jedoch in meinen Augen nicht so störend (auch wenn man über einiges hinwegsehen muss - auch z.B. das ein kleiner Flugsaurier einen Menschen, der größer und schwerer ist als er selber wegtragen kann - genau so falsch wie schon in JP3...).
      WEnn man bereit ist Kong als (meinetwegen auch trashige) Hollywood-Variante eines TOHO-Films zu nehmen, macht der für mich aber doch großen Spaß, auch wenn das Männchen in meinem Hinterkopf ab und zu mal sagt "Warum macht die Person das?", "Warum halten die mit dem Hubschrauber nicht einfach Abstand?" usw...

      Data schrieb:

      Der Film wartet mit vielen tollen Kreaturendesigns auf, die aber irgendwie leer wirken, weil sie nur als Tötungsmaschinen dienen. Das Schlimmste aber sind wohl die Skullcrawlers, die wie Dämonen direkt aus der Hölle aussehen und die in diese Umgebung nicht reinpassen wollen, weil sie gestaltet sind als möglichst angsteinflößend und widerwärtig, denn als organisches Teil dieses Ökosystems.


      Bei allen "fachlichen" Mängeln, die der Film ja durchaus hat, sehe ich das nicht ein Stück als Problem.
      Eigentlich ist das sogar genau richtig!
      Denn das ist ja eines der Hauptthemen des Filmes, dass es Kongs Aufgabe ist, diese Viecher unter der Erde zu halten, wo sie hingehören, weil sie sonst das Ökosystem in das sie nicht gehören zerstören würden...
      Also das sehe ich so, als wenn du bei einem Alien-Invasionsfilm den Machern vorwirfst, dass die Aliens anders aussehen als alle Lebensformen auf der Erde....
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....