The Last Of Us Part II

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    Es gibt 433 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von TLCsick.

      Kiddo schrieb:

      Danke euch... Irgendwie habe ich das Gefühl, die Achterbahn wird nicht so lustig wie patri-x es mir weismachen will :uglylol:


      Ist zumindest eines der Spiele wo man am besten vorher überhaupt keine Infos bekommt, und dann die Geschichte auf sich wirken lässt, "The last of Us 2" ist von der Geschichte her eines des Intensivsten Spiele der letzten Jahre. Und ich finde es gut wenn Spielefirmen den Mut haben Geschichten unkonventionell zu erzählen.

      Nur vom Gameplay her hatte ich ein wenig den Eindruck das der zweite Teil sich irgendwie leichter durchspielen lässt, und man irgendwie auch weniger Angst hat vor Clickern usw. Der erste Teil spielte sich noch ziemlich intensiv und hatte einige knifflige Passagen, der zweite nimmt einen gefühlt etwas an die Hand und man spielt das ganze etwas entspannter.
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      Ich setze an besten Mal alles in spoiler was die Handlung angeht.

      nach längerer Pause (erst konnte ich nicht, dann war ich eh schon raus aus dem Spiel) have ich gestern wieder weiter gemacht.
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      Ich will ehrlich sein. Mit Ellie plätscherte die Story "gemütlich vor sich hin", mit einigen Rückblenden und Kampfsequenzen. Natürlich das ganze wunderschön und gefühlvoll untermalt.
      Ich habe erwartet dass es so weiter geht, bzw zum Ende natürlich etwas heftiger wird.

      Dann kam Abby. Das ich plötzlich als meine Hass-Figur weiter machen und sogar überleben sollte, hat mich in ersten Moment schon sehr genervt, und dann sogar noch mehr als ich gemerkt habe dass es nicht nur kurz für eine Rückblende ist, sondern für länger. Ich hatte Probleme mich zu motivieren, in dieser Figur auch weiter Vorräte zu sammeln und meine Fähigkeiten auszuweiten. Ich war sogar soweit, für diesen Teil des Spiels Punktabzug zu geben.

      Ich bin immer noch Abby und ich weiß nicht wie lange das noch geht, aber mittlerweile (obwohl ich sie immer noch hasse ich mich mit ihr nicht identifiziere) muss ich zugeben, das es Story-technisch unheimlich an Spannung zunimmt Dank der neuen Informationen. Ich habe mich außerdem aus Versehen gespoilert als ich etwas über die scars und Wolves nachgelesen hatte und weiß, das sie überlebt. (Ich habe so dass Gefühl bzw die Befürchtung dass sie zum Ende eine "positive"Figur sein wird und ich weiß nicht, ob ich mich damit anfreunden könnte aber ich werde möglichst unvoreingenommen das Spiel weiter spielen und hoffe einfach auf ein befriedigendes Ende.)

      Ich Moment habe ich Yara und Lev kennengelernt und die scheinen relevant (auch wenn die mich gerade mit den zombies schmoren lassen).



      Ich bin definitiv gespannt wie es weiter geht und ich habe heute nur aufgehört weil ich absolut ausgehungert und durstig war und etwas vernünftiges zu essen brauchte :D
      Every life comes with a death sentence.
      Ich bin gerade fertig geworden. Muss aber noch mal drüber schlafen bevor ich meinen Senf von mir gebe.
      Ich wollte nur einmal erwähnen, dass ich das ganze Spiel über vergeblich auf eine besonders schlimme und krasse Szene gewartet habe, die in einer gewissen Achterbahn stattfindet, sozusagen auf den Showdown des Spiels, und zwar weil ich unten stehenden Kommentar wörtlich genommen habe, haha :D
      da war ein Aquarium, ein Riesenrad, wo bleibt die Achterbahn? :uglylol:

      patri-x schrieb:

      Viel Spaß in der Achterbahn! Bin auf dein Fazit gespannt. :D
      Every life comes with a death sentence.

      Kiddo schrieb:

      Ich bin gerade fertig geworden. Muss aber noch mal drüber schlafen bevor ich meinen Senf von mir gebe.
      Ich wollte nur einmal erwähnen, dass ich das ganze Spiel über vergeblich auf eine besonders schlimme und krasse Szene gewartet habe, die in einer gewissen Achterbahn stattfindet, sozusagen auf den Showdown des Spiels, und zwar weil ich unten stehenden Kommentar wörtlich genommen habe, haha :D
      da war ein Aquarium, ein Riesenrad, wo bleibt die Achterbahn? :uglylol:

      patri-x schrieb:

      Viel Spaß in der Achterbahn! Bin auf dein Fazit gespannt. :D

      Die Achterbahn der Gefühle. Erst geht's bergauf und dann nur noch im Top Speed runter. :D
      Wie schreibe ich nun mein Fazit? Ich befürchte dass meine Formulierungen meinen Gefühlen nicht gerecht werden. Eventuell habe ich das Spiel auch nach 2 Tagen noch nicht ganz verdaut.

      Ich hatte ja schon zwischendurch geschrieben, am "Wendepunkt", wie sehr mich
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      ​ der Wechsel der Spielfigur
      mitgenommen hat. Ich hatte anfangs auch tatsächlich große Anpassungsschwierigkeiten. Der Sinn war mir schon klar:
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      alles hat 2 Seiten und es kommt immer auf den Standpunkt an. Dennoch, plötzlich buchstäblich "in Körper des Feindes"zu stecken war schlimm und ich habe direkt gewusst, das ich Abby ihre Tat nicht verzeihen werde, egal wie sehr "auf die Tränendrüse" gedrückt wird, auch die Rückblenden in das Leben einer jungen Abby und ihrem Vater konnten das nicht ändern (das ist auch in realen Leben meiner Einstellung, auch wenn jemand schlimmes durchlebt hat, rechtfertigt das noch lange nicht eine solche Reaktion). Einen Mord im Affekt kann ich noch nachvollziehen, aber solch einen geplanten Mord... Nicht wirklich. Kann sie wirklich nicht verstehen, dass Joel den Vater nur getötet hat weil er Elli Opfern wollte?


      Und hier kommen wir zum Knackpunkt der Geschichte: ich glaube nicht dass mir viele Recht geben werden (und ich selbst bin natürlich sehr unsicher wie ich im tatsächlichen Fall reagieren würde) aber ich bin seit Anfang an voll auf Joels Seite. Rechtfertigt die Rettung von Millionen die Opferung eines einzelnen Lebens? Ich meine, grundsätzlich nein. Hätte man einige Jahre gewartet und dann der Erwachsenen Ellie die Möglichkeit gegeben selber zu entscheiden, okay. Aber einem jungen Mädchen diese Entscheidung abzunehmen für die (mögliche!, Aber nicht sichere!) Rettung der Menschheit, da bin ich rein objektiv einfach dagegen. Ich persönlich glaube nicht, dass ich es verdiene zu überleben, wenn dafür jemand anderes sterben muss. (Wie gesagt, wenn ich erstmal in dieser Situation wäre würde ich vielleicht anders denken. Aber Joel hat seit dem ersten Teil gerade durch seine Entscheidung bei mir den größten Stein in Brett.)

      Somit war ich bereits im ersten Teil nicht begeistert von der Entscheidung des Arztes, Ellie umzubringen. In meinen Augen heiligt der Zweck nicht die Mittel. In der Rückblende in Teil 2 hat sich dies nur bestätigt.

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      ​insofern haben die 3 Tage aus Abbys Sicht meine Meinung über sie nicht wirklich geändert und tatsächlich ist hier ein Punkt den ich mir anderes gewünscht hätte: Ellies Part hätte ich gerne länger und detaillierter gehabt, dafür Abbys etwas weniger ausführlich.

      Nachdem ich also einige Stadien der Trauer durchgelebt hatte (Wut, leugnen, verhandeln und schließlich Akzeptanz), konnte ich anfangen die Vorteile in dieser Änderung zu sehen. Es gab der Handlung tatsächlich wesentlich mehr, als nur einen Blickpunkt. Es gab interessante neue Aspekte über die Gruppierungen und ihre Beziehungen zueinander. Das war für mich der Ausschlaggebende Punkt, warum ich schliesslich auch als Abby anfing, Spaß zu haben.

      Einige Sympathiepunkte konnte Abby schließlich sammeln, als sie anfing erbittert für Lev und seine Schwester zu kämpfen. Hier merkt man auch, dass sie beginnt sich zu verändern. Was zum Ende dann relevant wird.

      Und nach dieser ewig langen Ausführung will ich auch zum Ende kommen. Dass Ellie sich letztlich noch einmal auf den Weg macht, war genauso schmerzlich wie notwendig. Ich hätte ihr ein ruhiges Leben mit Dina gewünscht aber sie konnte wohl nicht zur Ruhe gekommen. Somit war der ganze weg zu Abby nötig um einen Schlussstrich ziehen zu können, und hat sich für mich dennoch schon fast wie eine Rettungsaktion angefühlt. Der letzte, wirklich letzte "Kampf" war dann in meinen Augen nicht mehr wirklich nötig. Ich hätte mir gewünscht, dass Ellie es gut sein lässt nachdem Abby sagt dass sie einfach nur mit Lev weg will. Nun gut, immerhin hat sie die dann verschont und ich denke das wäre auch in Joels Sinn gewesen.

      Und hier ist auch das erste Mal, wo ich tatsächlich mit Abby zumindest teilweise mitfühlen konnte. Verzeihen kann ich ihr nicht, denn sie hätte sehen müssen das Joel einzig aus Liebe gehandelt hat und nicht aus Rache oder Hass. Aber zumindest konnte ich akzeptieren und wertschätzen, das sie eine Veränderung zum positiven durchgemacht hat.


      Alles in allem haben auch die Tiefpunkte des Spiels und die Kritikpunkte die ich habe (und die jetzt schon verblasst sind) mir nicht die Freude an Spiel genommen. Es war unheimlich mitreißend, gefühlvoll, wunderschön und durchdacht. Keine Minute der 35 1/3 Stunden habe ich bereut und jede habe ich genossen, und es wird garantiert ein rerun von Teil 1 und 2 erfolgen.
      Every life comes with a death sentence.
      @Kiddo
      Wie stehst du denn dazu, dass
      Spoiler anzeigen
      Ellie beinahe selbst eine Wandlung zur Mörderin durchmacht? Ich fand es schwierig, Abby dafür zu verteufeln, aber den Rachefeldzug von Ellie zu tolerieren. Vor allem im Nachgang hatte ich mit Ellie weniger Sympathien als zu Beginn. Auge um Auge entspricht einfach nicht meinen inneren Werten.

      patri-x schrieb:

      @Kiddo
      Wie stehst du denn dazu, dass
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      Ellie beinahe selbst eine Wandlung zur Mörderin durchmacht? Ich fand es schwierig, Abby dafür zu verteufeln, aber den Rachefeldzug von Ellie zu tolerieren. Vor allem im Nachgang hatte ich mit Ellie weniger Sympathien als zu Beginn. Auge um Auge entspricht einfach nicht meinen inneren Werten.



      Spoiler anzeigen
      ​beinahe?
      das Mädel killt sich durch halb Amerika.

      Generell fand ich es super spannend wie die im Verlauf des Spiels die Sympathien von Ellie zu Abby wechseln. Ellie’s Durst nach Rache, der nicht gestillt werden kann weil sie Joel zu spät verziehen hat fand ich zwar nachvollziehbar, aber hat sie mir spätestens im Epilog dann doch ziemlich unsympathisch gemacht. Gerade auch weil sie dadurch ihre Familie erneut im Stich lässt. Wobei man ihr fast dankbar sein muss. Ohne Ellie wäre Abby wohl tot.

      patri-x schrieb:

      @Kiddo
      Wie stehst du denn dazu, dass
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      Ellie beinahe selbst eine Wandlung zur Mörderin durchmacht? Ich fand es schwierig, Abby dafür zu verteufeln, aber den Rachefeldzug von Ellie zu tolerieren. Vor allem im Nachgang hatte ich mit Ellie weniger Sympathien als zu Beginn. Auge um Auge entspricht einfach nicht meinen inneren Werten.


      Ich muss gestehen dass ich anfangs so gar kein Problem damit hatte :D
      Spoiler anzeigen
      ​ich have ja schon geschrieben dass ich Joels Motivation den Vater mehr oder weniger aus der not heraus umzubringen nachvollziehen kann, Abbys Motivation sich dafür zu rächen weniger (ihr Motiv scheint mir auch weniger um das Schicksal der Menschheit zu gehen sondern rein persönlicher Natur zu sein).
      die Szene, in der Joel umgebracht wird, war dermaßen brutal und hat mich absolut fertig gemacht. Der pure Hass, den man in dem Moment in Abbys Augen sieht, hat sich praktisch auf mich übertragen und gegen sie gestellt und ich war in den Moment 100% bei Ellie. Sie hatte ihren halbwegs aber noch nicht ganz überstanden Beef mit Joel, war einerseits noch immer wütend aber andererseits war da diese unglaublich intensive liebevolle Verbindung zwischen den beiden, und dann kommt jemand und beraubt sie jeder weiteren Möglichkeit sich komplett zu versöhnen und schlachtet ihn vor ihren Augen ab.

      An dieser Stelle war ich natürlich trotz dieser intensiven gefühlsmäßigen Situation noch immer im Video-Spiel Modus, ich musste meine Gefühle also nicht vor einem Richter oder moralisch rechtfertigen und konnte dem Rache Bedürfnis nachgehen.
      Ich rechtfertige mich mit der Motivation der einzelnen Figuren. Joel hat den Vater nicht ermordet weill er ihn ermordeten wollte. Der Vater war dabei das Mädchen zu opfern. Daher finde ich auch Abbys Rachefeldzug gegen ihn nicht wirklich nachvollziehbar, aber vor allem nicht zu rechtfertigen. Ja, ihr Papa wurde getötet, sehr tragisch und traurig. Aber eben unvermeidbar, wenn Ellie Leben sollte.

      Ich bin nicht sicher ob das halbwegs verständlich war, ich werde es später nochmal versuchen deutlicher zu machen :D

      riggo schrieb:




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      ​beinahe?
      das Mädel killt sich durch halb Amerika.

      Du hast schon Recht aber
      Spoiler anzeigen

      Das gilt für Ellie genauso wie für alle anderen. Die Gruppierungen haben sich von Anfang an gegenseitig abgeschlachtet und wenn du die anderen nicht zuerst umbringst, wirst du umgebracht.

      Schwierig fand ich tatsächlich erst die Situation im Aquarium, als Ellie nicht nur Owen umbringt, sondern auch die Schwangere (und den Hund!). Wobei das offensichtlich auch "nur" aus dem Ruder gelaufen ist und nicht geplant war.

      Every life comes with a death sentence.
      Ich glaube, über Moral brauchen wir in LoU nicht zu reden, der Spieler muss das einfach hinnehmen. Es gilt das Gesetz des Überlebens und des Stärkeren, nicht darum, wer am Ende der 'Gute' oder 'Böse' ist.
      Ist in Serien wie The Walking Dead nicht anders.
      Schon ironisch, wir reden über einen Coronavirus, aber die Menschen würden sich mit Sicherheit noch barbarischer verhalten, hätten wir es mit einer wirklich ausrottenden Art zu tun, wie es diese Pilzinfektion in LoU ist.

      Kiddo schrieb:

      patri-x schrieb:

      @Kiddo
      Wie stehst du denn dazu, dass
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      Ellie beinahe selbst eine Wandlung zur Mörderin durchmacht? Ich fand es schwierig, Abby dafür zu verteufeln, aber den Rachefeldzug von Ellie zu tolerieren. Vor allem im Nachgang hatte ich mit Ellie weniger Sympathien als zu Beginn. Auge um Auge entspricht einfach nicht meinen inneren Werten.


      Ich muss gestehen dass ich anfangs so gar kein Problem damit hatte :D
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      ​ich have ja schon geschrieben dass ich Joels Motivation den Vater mehr oder weniger aus der not heraus umzubringen nachvollziehen kann, Abbys Motivation sich dafür zu rächen weniger (ihr Motiv scheint mir auch weniger um das Schicksal der Menschheit zu gehen sondern rein persönlicher Natur zu sein).
      die Szene, in der Joel umgebracht wird, war dermaßen brutal und hat mich absolut fertig gemacht. Der pure Hass, den man in dem Moment in Abbys Augen sieht, hat sich praktisch auf mich übertragen und gegen sie gestellt und ich war in den Moment 100% bei Ellie. Sie hatte ihren halbwegs aber noch nicht ganz überstanden Beef mit Joel, war einerseits noch immer wütend aber andererseits war da diese unglaublich intensive liebevolle Verbindung zwischen den beiden, und dann kommt jemand und beraubt sie jeder weiteren Möglichkeit sich komplett zu versöhnen und schlachtet ihn vor ihren Augen ab.

      An dieser Stelle war ich natürlich trotz dieser intensiven gefühlsmäßigen Situation noch immer im Video-Spiel Modus, ich musste meine Gefühle also nicht vor einem Richter oder moralisch rechtfertigen und konnte dem Rache Bedürfnis nachgehen.
      Ich rechtfertige mich mit der Motivation der einzelnen Figuren. Joel hat den Vater nicht ermordet weill er ihn ermordeten wollte. Der Vater war dabei das Mädchen zu opfern. Daher finde ich auch Abbys Rachefeldzug gegen ihn nicht wirklich nachvollziehbar, aber vor allem nicht zu rechtfertigen. Ja, ihr Papa wurde getötet, sehr tragisch und traurig. Aber eben unvermeidbar, wenn Ellie Leben sollte.

      Ich bin nicht sicher ob das halbwegs verständlich war, ich werde es später nochmal versuchen deutlicher zu machen :D

      riggo schrieb:




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      ​beinahe?
      das Mädel killt sich durch halb Amerika.

      Du hast schon Recht aber
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      Das gilt für Ellie genauso wie für alle anderen. Die Gruppierungen haben sich von Anfang an gegenseitig abgeschlachtet und wenn du die anderen nicht zuerst umbringst, wirst du umgebracht.

      Schwierig fand ich tatsächlich erst die Situation im Aquarium, als Ellie nicht nur Owen umbringt, sondern auch die Schwangere (und den Hund!). Wobei das offensichtlich auch "nur" aus dem Ruder gelaufen ist und nicht geplant war.


      Wenn man es herunterbricht, dann
      Spoiler anzeigen
      sind am Ende des Tages beide rachsüchtige Mörder, die einen Blutweg durchlaufen, nur um ihr Bedürfnis nach Vergeltung zu befriedigen. Deshalb war es schwierig für mich, für eine der beiden Partei zu ergreifen. Beide hatten ihre Gründe (mal vom Ausmaß abgesehen) und dadurch war der Endkampf die reinste Hölle.

      patri-x schrieb:


      Wenn man es herunterbricht, dann
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      sind am Ende des Tages beide rachsüchtige Mörder, die einen Blutweg durchlaufen, nur um ihr Bedürfnis nach Vergeltung zu befriedigen. Deshalb war es schwierig für mich, für eine der beiden Partei zu ergreifen. Beide hatten ihre Gründe (mal vom Ausmaß abgesehen) und dadurch war der Endkampf die reinste Hölle.


      Ich hatte ja schon geschrieben, der Endkampf hat mir nicht so zugesagt.
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      Ellies Rachefeldzug geht weiter und sie opfert ihr Leben mit Dina dafür, was sicher auch mit Tommys Besuch zusammen hing. Gut, man kann argumentieren dass sie einfach nicht abschließen konnte. Das Spiel hätte sich auch unfertig angefühlt mmn.

      Ich fand es allerdings too much, dass sie Abby vom Pfahl schneidet, aber die dann noch zum kämpfen auffordert. Sie hätte es gut sein lassen sollen.

      Immerhin, Ellie hat schließlich auf den Rache-Mord verzichtet und Abby gehen lassen.

      Abby hingegen hat dies nicht mit Joel getan.
      Every life comes with a death sentence.


      "The Last of Us Part II"
      ohne den Soundtrack von Gustavo Santaolalla einfach unvorstellbar! Ein wahrhaftiges und nach wie vor ungeschlagenes Sounderlebnis.
      s-l500
      Gestern habe ich ebenfalls die Fortsetzung zu einem der besten Videospielen der Geschichte fertig gespielt und dass ich zeitlich so spät dran war, finde ich gar nicht schlimm. Ich habe im Vorfeld so manch Behauptung in reddit-Threads etc. gelesen, die mich regelrecht demotivierten, das Spiel überhaupt spielen zu wollen. Wiederum beteuerten Personen, deren Meinung ich schätze, wie großartig es sein soll. Andere sagten jedoch das Gegenteil. Mit etwas Abstand zu diesen kontroversen/polarisierenden Diskussionen, konnte ich das Spiel nun relativ befreit angehen und einige Erwartungen abwerfen.

      Meine Gefühle, mal ganz grob heruntergebrochen:

      Nach dem ersten Drittel des Games: Teil 2 steht absolut im Schatten von Teil 1. Die Magie fehlt. Fragwürdige Skript-Entscheidungen. Und nicht mehr als eine Nachwirkung/Reflexion von Teil 1.

      Nach dem zweiten Drittel: Ein Starkes Spiel. Es hat mich im Bann. Doch die entscheidenden Prozente fehlen. Die gewisse Magie.

      Nach dem Abspann: TLOU2 ist grandios und ein absolutes Highlight der Gaming-Geschichte.

      Nochmal, meine Gefühle auf einen entscheidenden Storybaustein bezogen.

      Meine erste Reaktion auf...

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      Joels Tod: Wie random, lieblos und abwertend kann man sich von einer Figur trennen, mit der man so viel durchgemacht hat? Auf die man so lange gewartet hat? Die Art und Weise. Von irgendjemanden. In den Folgestunden verhandelt Ellie kaum darüber. Diese Beliebigkeit kotzt mich an. So einen unterkühlten und beiläufigen Tod kannst du vielleicht bei The Sopranos oder The Wire bringen, doch nicht hier!


      Meine "zweite" Reaktion darauf (irgendwann nach 20 Spielstunden):
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      Alles richtig gemacht. Joels und Ellies Beziehung war fertig erzählt. Die Dramaturgie war am Zenit. Der Tod ist legitim. In einer kalten Welt, in der man nicht weiß, ob Zombie oder Mensch das schlimmere Übel ist, kann es jeden treffen. Und das bereitet Teil 2 (schmerzhaft) auf. Das zeigen auch die vielen anderen Tode von Figuren. Der Tod Joels eröffnet für Ellie und die Story neue dramaturgische Möglichkeiten und im Laufe wird der Kritikpunkt von mir, Ellie würde im Anschluss kaum darüber verhandeln, nachdenken und sprechen, relativiert. In Form von Dialogen, Tagebucheinträgen und Flash-Backs (!) wird der Tod und die paradoxe Beziehung zwischen den beiden im weiteren Verlauf bestens aufgearbeitet. Ellies anfängliche Perplexität ist verständlich, genauso wie ihre Hassliebe zu Joel. Das erklärt, dass es nicht direkt eine zehnminütige Cutscene gab, die Ellie heulend und verzweifelnd zeigt. So abgedroschen funktioniert TLOU2 nicht und das ist genau richtig so.


      TLOU2 ist kühler als Teil 1 und damit muss der Spieler sich abfinden. Diese tröstliche Beziehung, die inmitten der Zombie-Apokalypse in Teil 1 erzählt wird,
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      bricht in dieser Form weg.
      Sicher, es gibt auch hier zwischendurch menschliche und schöne Momente, doch die Fortsetzung ist insgesamt noch rauer, schonungsloser und beklemmender.

      The Last Of Us 2 ist ein grandioser Indipendent-Film und zeitgleich das inszenatorisch und spielmechanisch vielleicht beste Spiel aller Zeiten. Klingt nach einem massiven Werk und das ist es auch. Dennoch bleibt Teil 1 für mich die Story, die mich mehr gepackt hat. Sie hat für mich mehr Größe und in keinem Moment erreicht Teil 2 die emotionale Intensität, die ich beim Finale vom Vorgänger gespürt habe. Das muss Teil 2 aber nicht abwerten, denn das ist eine gigantische Messlatte. Eine der besten Videospielgeschichten aller Zeiten fortzusetzen ist eine Herkules-Aufgabe und Teil 2 hat es wohl so gut gemacht wie es nur ging.

      Die "Rache an der Rache"-Story ist im Kern nun nicht übertrieben komplex, doch was das Spiel daraus macht eben schon:
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      Der Wechsel der spielbaren Figur war ein intelligenter Kniff. So ungewohnt es anfänglich war, so falsch es sich auch angefühlt haben mag, es war eine starke Entscheidung. Dieser Perspektivenwechsel zu Abby gibt dem Geschehen Tiefe
      und unterstreicht das Story-Ziel des Spiels perfekt: Nämlich das Konzept der Rache zu dekonstruieren.

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      Am Ende hatte ich weder Lust und Kraft als Abby Ellie zu töten - mein Gott, was hat es sich falsch angefühlt, einen Ziegelstein auf Ellies Falle zu werfen, sodass sie selbst womöglich daran stirbt - noch wollte ich als Ellie Abby im Finale töten. Als mir das Quick-Time-Event befahl, Viereck zu hämmern, um Abby das Messer in den Bauch zu stechen, habe ich es einfach nicht gemacht. Ich konnte und wollte nicht.


      Dass ich mich gegen Game-Mechanismen wende, die theoretisch zum "Erfolg" führen, weil ich emotional mit mir selbst hadere, unterstreicht, dass die Rechnung hier absolut aufgefangen ist. Das waren irritierende, komplexe und intensive Emotionen und dafür schätze ich Teil 2 extrem.

      Um meine Finger zu schonen und den MI-Speicher nicht zu überlasten, breche ich nun mal einige positive Aspekte auf Spiegelstriche herunter:
      - Die Mimiken und Gestiken der Figuren sehen bombastisch aus - selten so etwas authentisches gesehen.
      - Die Inszenierung ist absolut brachial und einnehmend. Ob nun die ruhigen Cutscenes, Psycho-Horror in dunklen, engen Räumen, majestätische Küsten oder bombastische Fluchtsequenzen. Einfach großartig. Wow.
      - Spielerisch war es eine stets gelungene Abwechslung: In den großzügigen Kampf-Arealen kann man sich spielmechanisch bestens austoben. Bezogen auf die eigenen Fähigkeiten, aber auch auf das, was die vielfältigen Umgebungen hergeben. Die verschiedenen Gegnertypen spendieren noch mehr Vielfalt. Hier ein bauchhohes Gewässer in dem man sneaken kann, da Spürhunde, die man weglocken muss, dort Spalten in der Wand, um zuschlagen und schnell wieder flüchten zu können uvm. - top.
      - Generell waren die Level-Designs und Settings großartig. Die verlassenen Museen, die Spielhalle oder das Theater. Ich scheiß auf die ganzen Open World-Spiele, die zwar groß sind, aber in denen alles gleich aussieht und sich wiederholt. Ein kreatives, engagiertes und detailliertes Spiel, das schlauchartig ist, bietet so viel mehr Größe und Abwechslung.
      - Das Storytelling war sehr ambitioniert und reif. Man macht es dem Spieler zudem nicht leicht, fordert ihn, und das ist gut so. Nuancierte Emotionen gilt es hier zu verarbeiten. Die Zeitsprünge verleihen Tiefe und der Spieler wird in die widersprüchlichen Emotionen der Figuren hineingesaugt. Auch das Environmental Storytelling war solide.
      - Den Schwierigkeitsgrad "Schwer" empfand ich als sehr gut ausbalanciert. Es wird einem nichts geschenkt, man muss insbesondere beim Stealthen geduldig sein, doch mit etwas Taktik und Analyse kommt man zum Erfolg. Hier und da ist das Stealthen wohl etwas schwierig, wenn man nicht gerade der geduldigste Mensch der Welt sein will - da will das Game wohl auch die Action triggern (oder zumindest zur Flucht zwingen) - doch das ist vollkommen okay, da es wiederum genug Materialien für diese Spielweise zu finden gibt. Öfters habe ich einen Kontrollpunkt jedoch freiwillig wiederholt. Einfach nur deswegen, weil man in den jeweiligen Situationen realisiert, wie man die Dinge ressourcenschonender lösen hätte können. Und genau so soll es in dem Genre ja auch sein. Mit dieser Herangehensweise war es mit Muni etc. nicht ein einziges Mal knapp.
      - Die K.I. der Begleiter war gelungen. Man hatte das Gefühl, Unterstützung zu haben. Lediglich am "unauffälligen Schleichen" scheiterte es ab und an, doch im Vergleich mit Teil 1 sah das schon viel besser aus.

      Ein paar wenige Sachen, die mir nicht so gefallen haben: Es gab bei Ellie wie auch Passagen, in denen ich dachte: Ouh, ne, nicht schon wieder ein riesiges Areal mit dreißig Scars/Zombies/Wolfs etc. erledigen. Trotz all der spielerischen Abwechslung und den fantastischen Umgebungen erschien mir das stellenweise etwas zu umfangreich. Aber so habe ich es nur wenige Male empfunden. Ich kann zudem verstehen, dass manche mit dem ausufernden Suchen von Materialen etwas Probleme haben. Auch ich fand es manchmal etwas viel, aber irgendwie fühlte es sich im Falle von TLOU(2) nie so wirklich falsch an. Bei anderen Spielen hätte ich wahrscheinlich von Beschäftigungsarbeit berichtet, doch hier, im Verbund mit all den Stärken und der Atmosphäre, fühlt es sich einfach nur authentisch und wertschätzend für jede Sache an, die man findet und in den schwereren Modi auch benötigt. 1 oder 2x war mir jedoch nicht klar, dass ich nun einen Schritt gehe, der mich zum nächsten Kontrollpunkt bringt, ohne Rückkehrmöglichkeit, sodass ich einige Materialien liegen lassen musste. Aber vielleicht hätte man das optisch erkennen können.

      TLOU2 war eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle. Von anfänglicher Entrüstung bis hin zur Begeisterung. Das komplette Paket. Ein mutiges, emotional forderndes und stimmungsgeladenes Game, das sich so nach Film anfühlt, wie kaum ein anderes zuvor. Klar, ein Uncharted 4 z. B. war auch ohne Ende cineastisch, aber die hier dargestellten Emotionen und die unglaublich natürlich wirkenden Dialoge spielen in einer ganz anderen Liga. Neben ein paar Mini-Mankos ist das Einzige, was das Spiel für mich "unperfekt" macht, die Tatsache, dass es der Nachfolger von TLOU1 ist und dieses mich mit seiner Figurendynamik und diesem unvergesslichen Herzschlag-Finale noch mehr umgehauen hat. Aber dennoch: Irre Erfahrung. Ganz groß.

      EDIT: Würde gerne noch in Spoilern auflisten, welche Momente mich besonders gekickt haben, doch ich habe die maximale Länge eines Beitrags überschritten. ^^






      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Scholleck“ ()

      Schöner Text zu einem durch und durch fantastischen Spiel. Freut micht, dass dir TLOU2 ebenso sehr zugesagt hat wie mir damals. Das Game hat echt einige Momente, an die ich auch heute noch gerne zurückdenke, sowohl schöne, als auch schmerzhafte. 'Naughty Dog' hat hier den ein oder anderen Kniff eingebaut, der das Spiel als Gesamtwerk auf die nächste Stufe hebt, die zuvor und danach kein Spiel mehr erreicht hat. Komplex in seiner Einfachheit und dabei so überaus fesselnd und demontierend. Bin immer noch begeistert und freue mich schon, wenn ich das irgendwann nochmal spielen werde.

      Bavarian schrieb:

      EDIT: Würde gerne noch in Spoilern auflisten, welche Momente mich besonders gekickt haben, doch ich habe die maximale Länge eines Beitrags überschritten.

      Schreibe einfach einen zweiten Post ^^
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase