The Big Short (Brad Pitt, Ryan Gosling, Christian Bale)

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    Es gibt 40 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von patri-x.

      Tu mich nur etwas schwer gerade, "The Big Short" jetzt in einem Satz mit deinen Beispielen zu nennen und sie trotz der von dir geschilderten Ähnlichkeiten im Erlebnis zu vergleichen, weil die Fragezeichen halt auf komplett verschiedener Basis enstehen. Bei Shining, 2001 und Enemy als atmosphärische Paranoia-Filme ist das natürlich der Kern (Alle 3 in meiner Top 50 btw. ^^). American Hustle plätschert gerne um sich dem Cast hinzugeben, Inherent Vice will den Zuschauer konfus zurücklassen, damit er die Szenen so verspult einatmet, wie es Phoenix tut. Usw.

      TBS dagegen ist ja gerade darauf erpicht, uns das Thema zu erklären und ist denke ich schon (auch) für uns Laien gemacht. Es gab mindestens 2-3 Mechanismen/Schritte, die ich habe ich selbst z. B. 0,0 kapiert und musste im Nachhinein noch etwas recherchieren. Und selbst danach war es mir nicht zu 100% klar, um ehrlich zu sein. Im Groben habe ich das aber schon recht gut aufschnappen können, denke ich, und war für mich wohl lehrreicher, als es Fachliteratur oder die Buchvorlage selbst je sein könnte. Der Film sprach mich schließlich nicht selten persönlich an. Und das recht kritisch. Interessant wäre aber sicherlich die Einschätzung eines (Semi-)Pro´s. Ob der hier noch etwas lernen konnte, oder ob das lediglich ein unterhaltsames Abbild der Geschehnisse war mit ein paar intimen Einblicken.

      TheKillingJoke schrieb:

      Außer natürlich, man findet Darsteller und Inszenierung dermaßen stark, dass es einem egal ist, wenn man überhaupt nicht kapiert, von was da gerade geredet wird.


      So drastisch will ich es jetzt selbst nicht ausdrücken, aber es gab definitiv ein paar Momente, in denen mit Fachbegriffen jongliert wird und ich nicht wirklich Herr der Lage war, aber die Szene so viele andere Reize beinhaltet hat, dass ich zufrieden gestellt bin in diesem Moment. Da komme ich schon mal mit klar. Aber ja - wenn man sich von der Thematik erschlagen fühlt, was hier schnell gehen kann, dann leidet da das Erlebnis natürlich.






      Also ich muss sagen das ich alles verstanden habe. Hat der Wirtschaftsanteil im Studium wohl endlich mal was gebracht ^^

      Der große Star des Films ist mMn der Cutter Hank Corwin.

      Edit/ die Szenen in denen pures name-dropping betrieben wurde natürlich nicht.
      EAT THE RICH


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wucki“ ()

      Die Mundwinkel sind ja mal ein Abturn....
      Das Glas hingegen kann sie für mich noch hundert mal auf und abstellen. :D
      Ich habe jetzt mitbekommen, dass der Film metafiktionale Elemente beinhaltet.
      Insgesamt soll die Qualität auch nicht schlecht sein. Für diese ganze Immobilienblase fehlt mir zwar das nötige Verständnis, aber dann bin ich ja mit der Aussage des Films "der Konsument ist doof und wir wissen das" genau die Zielgruppe.^^

      Hätte dem Film im Vorfeld nicht so viel Qualität zugesprochen. Da muss ich wohl doch ins Kino.
      @Bavarian

      ​Also ich wollte "The Big Short" jetzt auch nicht direkt mit "Enemy", "Shining" etc. vergleichen. Alle hinterlassen Fragezeichen, aber halt unterschiedliche, beziehungsweise tun sie das auf unterschiedliche Weise. Die Fragezeichen bei "Enemy" und "Shining" mag ich total, weil ich für mich weiß, dass das Kunst ist und es völlig okay ist, wenn man erstmal wenig Plan hat, beziehungsweise jeder für sich ruminterpretieren kann. Und dann kann man diskutieren. Die Fragezeichen bei "The Big Short" frustrieren mich, weil das Thema ja eigentlich wenig Interpretationsspielraum hat. Es ist etwas ernstes, wirtschaftliches, politisches, bei dem es wohl wichtig wäre, dass man es mehr kapiert. Es ärgert mich irgendwie, dass ich nach einem Film mit so einem Thema da sitze und genau so dumm bin wie zuvor.

      Ein wenig musste ich auch an "The Wolf Of Wall Street" denken. Beim ersten Ansehen fand ich den gar nicht mal so pralle, weil ich dachte, dass ich jetzt das Börsensystem besser verstehe oder der Film deutliche Kritik übt. Beim zweiten Mal hab ich das als Satire gesehen und mich einfach vom phänomenalen Unterhaltungswert mitreißen lassen. Während "The Big Short" hab ich das auch versucht, aber dafür ist er dann doch nicht unterhaltsam genug.

      @Yuri Orlov

      Ja gut, aber dass ich verarscht wurde, beziehungsweise verarscht werde, weiß ich ja. Der Film stellt das dar, aber dermaßen rasant, dass ich persönlich jetzt nicht im Detail verstehe, was da genau schief gegangen ist. Noch dazu macht sich der Film quasi über mich lustig und weiß ganz genau, dass ich es nicht verstehe. Das kann man jetzt mögen oder nicht, mich persönlich motiviert es jedenfalls nicht, tiefer ins Finanzwesen oder Wirtschaftssystem einsteigen zu wollen, um zu verhindern, dass ich weiter verarscht werde oder so etwas ähnliches nochmal passiert.

      Insofern weiß ich gerade nicht, wohin ich den Film stecken soll...

      Rentiert hat es sich wegen
      Spoiler anzeigen
      Margot Robbie
      , Christian Bale und auch ein bisschen wegen Steve Carell. Der Schnitt und das regelmäßige Durchbrechen der 4. Wand waren erfrischend. Aber ansonsten? Hm.

      Da hat mir "Creed" bei meinem Doppel-Kinobesuch gestern deutlich mehr zugesagt. Vielleicht bin ich ja auch einfach nur dümmer, als ich dachte, und das wurmt mich jetzt. :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TheKillingJoke“ ()

      TheKillingJoke schrieb:

      Während "The Big Short" hab ich das auch versucht, aber dafür ist er dann doch nicht unterhaltsam genug.


      Aus diesem Blickwinkel wird man sich definitiv schwer tun, jau. Allein diese ganzen Lifestyle-Eindrücke, von Britney Spears, die irgend ´nen Stuss quasselt bis hin zu dem ganzen Input an trendiger Chart-Mukke (Bale´s Musikgeschmack war hier nicht nur sinnbildlich herrlich gegensätzlich gewählt), waren ja vielmehr Mittel zum Zweck, um zu zeigen, dass die Gesellschaft schön naiv vor sich hin twittert, doch im Hintergrund die Scheiße am Dampfen ist.






      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      ich mochte den Film sehr. anfangs hatte ich auch Schwierigkeiten (und auch zwischendurch) mit den ganzen Begrifflichkeiten, aber das wird ja immer wieder ganz hübsch erklärt. oder es wird sich über das dumme Publikum lustig gemacht, aber auf eine sehr sehr charmante Art. (der Ryan darf bei mir eh alles.) er ist anders als Wolf of wallstreet und doch irgendwie ähnlich. zum Schluss auch richtig spannend. Schnitt und Dialoge haben mir außerordentlich gut gefallen. Christian Bales Charakter war super gespeilt, erheiternd und hatte einen wahnsinnig guten Musikgeschmack!
      Absolut fantastische Überraschung. Knackig, flott, unheimlich böse und herablassend. Das Wolf of Wolf Street-Feeling ist da, aber da der Fokus auf mehreren Personen liegt und das Thema um eine Spur aktueller und schneller ist, war ich die 130 Minuten gepackt. Keine Längen. Kamera und Schnitt waren erstklassig, gute Entscheidung. Denke das The Revenant bei den Oscars einige böse Überraschungen erleben könnte.
      Sicherlich kein ganz so einfaches Thema, dessen sich "The Big Short" hier annimmt, aber statt an der Komplexität zu scheitern und den Zuschauer zu Tode zu langweilen, macht er sich genau diese Komplexität zu Nutze und spielt damit gekonnt und ausgiebig rum. Generell ist der Film ziemlich locker und wie @Akuma schon sagt, flott, knackig, böse und herablassend. Schauspielerisch natürlich ein absolutes Starensemble, wobei mir Bale (natürlich auch wegen seines Musigeschmacks ;) ) und Carell am besten gefallen haben.

      Inhaltlich ist mir sicher einiges entgangen, was die genauen Vorgänge der Banken usw. angeht. Ich kenne mich mit dem Thema erstens nicht besonders aus und zweitens ist es auf Englisch dann noch mal ein wenig schwieriger. Vielleicht gucke ich den Film irgendwann mal auf Deutsch oder lese das Buch, denn interessant das alles ja schon.

      7,5/10

      TheKillingJoke schrieb:

      Ich habe mich mit meiner Schwester über den Film unterhalten und ihr meine Eindrücke, beziehungsweise Probleme geschildert. Sie hat dem Film dann eine meiner Meinung nach gut zutreffende Bezeichnung verpassst: BWL-Porno. :D


      Der Begriff passt...

      1. Weil mir der FIlm sehr gefallen hat und
      2. @patri-x im "Zuletzt gesehener Film" rumgemeckert hat

      sag ich auch mal was dazu :)

      Hab den am Wochenende gesehen und muss sagen, dass ich sehr überrascht war wie gut der doch ist.
      Auch war ich überrascht, wie "einfach" er komplexe Dinge aus der FInanzwelt erklärt hat und diese Erklärung doch inhaltlich stimmt.
      Auch die Darsteller - allem voran Carrell und Bale machen Ihre Sache hervorragend.
      Da ich lange Jahre in den "Randbranchen" dieses Gewerbes gearbeitet habe, war der Zugang natürlich leichter (Und ich würde meine Videokritik überarbeiten @patri-x - einiges darin ist fachlich falsch :uglylol: )

      Der FIlm versucht auch gar nicht erst eine Art "Wolf of Wall Street" zu sein. Wo Wolf von Anfang an klar machte, dass das Geschäft das betrieben wird illegal ist, geht es ja hier darum, dass die Geschäfte der Bank zwar recht Schwachsinnig waren ab einem gewissen Punkt eigentlich illegal. Hier trifft übrigens das gleiche zu, wie bei der aktuellen Dieselaffäre. Ist der durch den Betrug entstandene Schaden nur groß genug um Systemrelevant zu werden, haben die Schuldigen weniger zu befürchten.
      (Der Film stelllt ja auch klar, dass ein an sich für alle Beteiligten gutes Geschäft in den 70ern später zu einer Pseudogeldblase pervertiert wurde).
      Besonders der "Schlussgag" in dem Sie aufzählen, was alles gemacht wurde nach der Krise (DIe Banken werden Überwacht, Viele gehen in den Knast) um es dann zu revidieren hat mir gut gefallen und zeigt die vielleicht noch größere Ungerechtigkeit. Die Banken sind damit durchgekommen und wurden sogar noch gerettet...

      Was die Story und den Blick auf die Finanzbranche angeht ist der Film deutlich besser als "Wolf of Wall Street", wbei dieser durch die Fokussierung auf den genial spielenden Hauptdarsteller unterhaltsamer ist (und wegen der totalen Dekadenz).

      Aber 8 von 10 (und ich habe lange überlegt ob ich mehr gebe...)

      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „joerch“ ()