Once Upon a Time in Hollywood (Tarantino)

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    Es gibt 658 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von joerch.

      war gestern drin und bin etwas zwiegespalten. Keine Frage diCaprio und Pitt waren wirklich super in Ihren Rollen, Margot Robbie war etwas unterfordert, da hat sie mir als Tonya weitaus mehr gefallen. Auf der anderen Seite ok sie spielt halt auch nur Sharon Tate und die hatte ja in ihrem leider viel zu kurzem Leben nie wirklich mehr zu tun gehabt als nur gut auszusehen. Unterhaltsam war er, wenn auch zu lang, die ganzen Passagen vom "Film im Film", also die Szenen wo Leos Charakter z.B. einen Schurken im Pilotfilm einer Westernserie gespielt hatte waren mir auf Dauer einfach zu lang und ich vermute das sind so Stellen die ich bei einer Heimsichtung einfach skippen würde, das Gefühl z.B. hatte ich bei vorigen Tarantino-Filmen mit ähnlicher Laufzeit wie etwa "Django Unchained" und "The Hateful Eight" nicht gehabt. Dafür entschädigt aber das Finale das selbst den von "Inglorious Basterds" in Punkto Befriedigung in den Schatten stellt.^^

      Werde die Tage evt. nochmal reingehen, dann aber im Original.

      8/10

      Aja die Szene mit Bruce Lee fand ich ehrlich gesagt witzig, und das sag ich sogar als Fan.

      Das sagt der Schauspieler übrigens dazu:


      "A day without comedy, cocaine, begging, vogue photoshoots and trying to look macho in my olive green army fatigues is a day wasted" - Zelensgay


      Quentin Tarantino dreht einen Film übers Filme drehen ... wie lange mussten wir darauf warten? Seine Ode an das alte Hollywood, seinen damaligen Macken und Eigenheiten, die lange verschollenen Darsteller, das Flair, die Sprache, all das hat Tarantino meisterlich auf die Leinwand gebannt. Angeführt von einem grandiosen Darsteller-Duo bestehend aus Leonardo DiCaprio und Brad Pitt, die beide hervorragende Leistungen abliefern, einer bezaubernden Margot Robbie (die vor allem in einer ganz simplen Szenen in einem Kinosaal mein Herz (wieder) im Sturm erobert hat) und einer ganz besonderen Atmosphäre, die den Film abrundet.

      Once Upon a Time in Hollywood bietet zwar keine Handlung im eigentlichen Sinne, dafür aber eine ganze Reihe von spaßigen Ereignissen, die Tarantino gekonnt aneinander reiht und in einem wahnwitzigen Finale gipfeln lässt, das keinen Stein auf dem anderen lässt. Sehr gut fand ich auch, wie dezent hier die eigentlichen Morde der Manson-Family eingebunden wurden.

      Wie in jedem Film vom Dialog-Meister Quentin Tarantino, sind diese auch hier wieder der Kirschbaum auf der Sahnetorte. Es macht einfach nur unendlich viel Spaß den Unterhaltungen zu lauschen, die vielen Details zu entdecken und man kommt am Ende gar nicht mehr aus dem Schmunzeln raus, da es ein Genuss für die Ohren ist. Ich freue mich schon sehr auf die Blu-ray um diese Meisterstücke auch in OV hören zu können.

      Insgesamt ist auch Once Upon a Time in Hollywood quasi wieder ein typischer Tarantino, man bekommt alles was man erwartet und das ist auch gut so. Auf zu Film Nummer Zehn!



      8/10
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: <3
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Puh sehr schwierig diesmal. Ausstattung ist Weltklasse. Di Caprio und Pitt über jeden Zweifel erhaben. Allgemein ne tolle Zeitreise ins Hollywood der 60ger. Das war schon toll. Finale war dann auch wieder absolut Tarantino Like super. Aber der Film ist auch arm an Highlights wie man es sonst vom Meister gewohnt ist. Sachen die wirklich im Kopf bleiben. Teilweise auch sehr langatmig. Bewertung fällt mir wirklich schwer diesmal deswegen lasse ich diese auch erstmal.

      Aber natürlich ohne Frage ein guter Film. Drunter gibt es ja von Tarantino auch nicht ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Wuchter“ ()

      Wahnsinnsfilm wie erwartet. Leos nächster Goldjunge ist sicher. Insgesamt ein Ensemble das kein anderer Regisseur jemals so bekommen würde. Dies ist auch wieder so ein Film der viel zu kurz ist. Ich hätte dem ganzen treiben noch 2 weitere Stunden folgen können. Man merkt auch das Tarantino runterschneiden musste. Der Italienaufenthalt ist ja in wenigen Minuten erledigt. Und das Ende ist vollkommen anders als man denkt. DAS Highlight des Films ist natürlich die Bruce Lee Szene. Das Kino hat gegrölt. Was mir aber mittlerweile negativ aufstößt sind die ganzen Insider die man von nem Tarantinofilm erwartet und einfach nur abhakt. Der Fußfetisch, Red Apple, Samuel L. Jackson... Tarantino hat sich so viele Denkmale gesetzt, dass man schon enttäuscht wäre, wenn etwas nicht im Film drin ist und das macht es irgendwie auch kaputt.

      Ich wüsste jetzt nicht wo ich ihn im Tarantino Universum einordnen soll. Macht man ja an sich auch nicht. Aber aus dem Stand weg geb ich jetzt schon ne

      9,5 von 10 perfekte Takes

      Ich hoffe jetzt einfach mal weiter das Tarantino auf keinen Fall nach seinem nächsten Film aufhören wird. Das wäre echt ganz ganz übel, da ich noch viele weitere Jahre neue Werke von ihm sehen möchte. Sowas was er dreht wird heute nun mal von niemand anderem mehr produziert.
      Tarantino verzichtet ja gerne auf CGI. Vor allem die Kulissen, die liebevoll bis ins kleinste Detail gebaut worden sind. Sieht man hier ganz gut:

      <3 Reylo Forever <3

      Belphegor schrieb:

      DAS Highlight des Films ist natürlich die Bruce Lee Szene. Das Kino hat gegrölt. Was mir aber mittlerweile negativ aufstößt sind die ganzen Insider die man von nem Tarantinofilm erwartet und einfach nur abhakt. Der Fußfetisch, Red Apple, Samuel L. Jackson...


      Die Bruce Lee-Szene empfand ich als relativ unpassend. Erging mir in dem Moment ähnlich wie damals die Ku-Klux-Klan-Szene in Django Unchained, in der im Kino auch der Großteil "gegrölt" hat: ein Lacher für die breite Masse. Wirkt in einem Tarantino-Film irgendwie unpassend. Auf beide Szenen hätte ich sehr gut verzichten können, da ich auch beide Szenen im Kontext nicht lustig fand.

      Der Fußfetisch ging mir in OUATIH auf die Nerven. In seinen vorigen Filmen stach es nie heraus, da es meistens zur Ästhetik der Szenen beigetragen hat. Hier wirkten die Einstellungen nur der Füße wegen gewählt. Besonders schlimm bei der Autofahrt von Brad Pitt und Margaret Qualley.

      Und mit DiCaprios modernen Darbietungen werde ich nicht warm. Ich nehme ihm das alles immer nicht so recht ab. Eine gute Leistung präsentiert er aber durchgehend allemal.
      Nimm es mir echt nicht übel. Aber wenn man die Bruce Lee-Szene als unpassend im Film findet, dann ist der Film wirklich komplett an einem vorbeigerasselt. Ist ja nicht schlimm. Der Film ist nicht für jeden was. Und das ist auch gut so.

      Die Bruce Lee-Szene hat für mich perfekt das Filmthema widergespiegelt: Echt vs. Unecht.

      Bruce ist mit Sicherheit ein guter Kämpfer und Schauspieler gewesen. Aber er hat auch enorm viele Sprüche gerissen und angegeben. Kann man reichlich in alten Interviews sehen. Diese "Hollywood-Art" verkörpert Bruce ziemlich perfekt. Das Showbiz macht aus den meisten Menschen eben "phonys, wie einer der Hippies hasserfüllt bemerkt. Solche Leute sind "fake". Und selbst Kinder werden in dieser Umgebung unecht und zu Sprücheklopfern, wie die Sequenz mit dem Kinderdarsteller zeigt.

      Gegenüber Bruce steht dann eben ein "echter" Mensch wie Stuntman Cliff. Im wahrsten Sinne übernimmt er die echten und gefährlichen Szenen in Filmen. Cliff macht keine Show, keine Sprüche. Er bleibt im Hintergrund. Er ist einer der wenigen aufrichtigen Menschen in Hollywood/der Welt.

      Wenn also Cliff und Bruce aneinander prallen, dann prallt auch die Scheinwelt auf die Realität. Und für den weiteren Verlauf des Films ist die Szene ultra wichtig: Denn wer Bruce Lee den Arsch versohlt, der ist auch in der Lage
      Spoiler anzeigen
      der realen Welt den Arsch zu versohlen.​
      <3 Reylo Forever <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Krabbe“ ()

      Naja, wichtig für den weiteren Verlauf ist die Szene nicht. Da reicht die Information seines Jobs aus, damit man glauben kann, dass er auch im realen Leben Leute vermöbeln kann.

      Deine Argumentation mit der Bedeutung der Szene kann ich nachvollziehen. Jedoch ist sie in ihrer Inszenierung zu sehr auf Humor ausgelegt, um ihr dieser Bedeutung gerecht zu werden. Da hat der Regisseur für mich schlichtweg die Aussage dieser Szene demontiert, indem er sie selbst nicht ernst nimmt. Und folglich kann ich das als Zuschauer auch nicht.
      Also gerade die Bruce Lee Szene war einer der Higlites des Films. Auch weil man wirklich denken konnte der echte ist wieder auferstanden so ähnlich sieht der Schauspieler diesem. Und es war auch so absurd herlich gespielt, genau wie die ganze Szene absurd herlich war. Also nach dem Finale werde ich mich sofort an diese Szene erinnern. :thumbsup:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wuchter“ ()

      Ich hoffe für das Heimkino gibt es mal wieder einen "Trivia Track". Der bei "Pulp Fiction" war schon grandios. Und an denen erkennt man, dass Tarantino jeder Szene eine Bedeutung zukommen lässt (ob sie übermäßig brutal oder einfach nur saukomisch ist). Und bei diesem Film würde ein solcher Track mal richtig Sinn machen.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      ElMariachi90 schrieb:

      Naja, wichtig für den weiteren Verlauf ist die Szene nicht.


      Für den weiteren Verlauf ist die Szene nicht so wichtig. Klar. Der Film ist etwas wie Pulp Fiction, wo Szenen im Nichts enden oder episodisch wirken. Für die Figur Cliff ist die Szene aber wichtig.

      P.S.: Verdammt. Die Szene ist ja doch extrem wichtig.
      Spoiler anzeigen
      ​Ohne den Bruce Lee-Kampf wäre Cliff nicht gefeuert worden. Dann hätte er nicht die Zeit gehabt, die Hippie-Psychotanten aufzugabeln. Und hätte sich nicht mit der Sekte angelegt. Also ohne Bruce Lee kein Haopyend.
      Diese Zusammenhänge sind echt schwer bei Tarantino. Bei den Basterds hab ich auch erst beim dritten mal gecheckt, dass Landa der eigentliche Held des Filmes ist.

      <3 Reylo Forever <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Krabbe“ ()

      Überraschend wie kurzweilig Once Upon A Time in Hollywood trotz der üppigen Laufzeit von über 160 Minuten ausgefallen ist. Der Film vergeht wie im Flug und das obwohl es keine richtige Handlung im eigentlichen Sinne oder einen roten Faden gibt. Quentin Tarantino verweigert sich bis zum Schluss einer konventionellen Erzählung. Das dürfte ganz schön vielen Zuschauern missfallen.OUATIH lebt von einzelnen Momenten, die wie einzelne Episoden wirken. Innerhalb dieser gibt es einige unheimlich geniale Momente. Eine der besten Szenen neben dem Finale ist, als sich Rick Dalton mit dem kleinen Mädchen unterhält. Grandios reflektiert Tarantino das Leben eines Schauspielers mittleren Alters, der seine beste Zeit eigentlich hinter sich hat. Mit vielen ähnlichen Szenen zeigt der Regisseur trotz viel Humor die vielleicht menschlichsten und „realsten“ Charaktere seiner Filmographie.
      Die Tarantino typischen Dialoge sind wieder mehr als gelungen und es macht unheimlich Spaß diesen Wortwechseln zuzuhören.

      In vielen Momenten ist die Hommage an die goldene Ära Hollywoods kein klassischer Tarantino Film (das Finale umso mehr). Das zeigt sich vor allem wie Szenen aufgelöst werden, oder wie die Dialoge stattfinden unterscheidet sich in gewissermaßen im Vergleich zu seinen letzten Filmen.
      Once Upon A Time in Hollywood ist wie vom Regisseur bekannt gemächlich erzählt und lässt sich sehr viel Zeit für einzelne Szenen und der Charakterisierung der Protagonisten. OUATIH ist aber deutlich leichtfüßiger und verrückter als es noch „The Hateful Eight“ war.
      Tarantino zeigt die verrückte und exzentrische Ader Hollywoods auf großartiger Weise. Das Produktionsdesign und die Sets sehen wundervoll aus und vermitteln einen äußert authentischen Eindruck.

      Schauspielerisch stechen natürlich Leonardo DiCaprio und Brad Pitt hervor, die fast 80% der Screentime erhalten. Beide zeigen eine sehr gelungene Performance, wobei DiCaprio darstellerisch ein kleines bisschen mehr überzeugen kann. Aber dafür ist Pitt so unheimlich cool, dass die Luft um ihn herum fasst gefriert. Die wundervolle Margot Robbie hat leider nicht viel zu tun und recht wenig Screentime, holt aber das meiste aus der Rolle heraus. Aber ich könnte Margot Robbie ohnehin stundenlang stundenlang zusehen.
      Schade dass viele Schauspieler nur kleine Cameos haben, hätte z.B. Damian Lewis als Steve McQueen gerne in einer größeren Rolle gesehen.

      Quentin Tarantino liefert mit Once Upon A Time in Hollywood wieder einen hervorragenden Film ab, der dieses Mal jedoch etwas anders wirkt. Mit vielen Verrückten Szenen, tollen Dialogen, guten Schauspielern und einem fantastischen Finale bietet der Kultregisseur tolle Unterhaltung. Ich bin nach langem mal wieder mit einem Grinsen aus dem Kino gegangen. Und am Ende bleibt zudem die beruhigende Erkenntnis, dass selbst ein Brad Pitt alt wird.

      8,5/10

      Die Bruce Lee Szene fand ich ganz in Ordnung, sie hatte vor allem lustige Momente, ohne aber besonders herausragend zu sein.

      Hatte seltsamerweise noch jemand Assoziationen an Jackie Brown? Ich kann mir das nicht erklären, aber ich würde öfters an den Film erinnert.

      The_Ghost schrieb:



      Hatte seltsamerweise noch jemand Assoziationen an Jackie Brown? Ich kann mir das nicht erklären, aber ich wurde öfters an den Film erinnert.


      Ganz klar fühllt sich "Once..." dem "Jackie Brown" am nächsten! Natürlich hat der Film Merkmale, wie man sie aus fast jedem Tarantino-Film kennt: die Episodenhaftigkeit, die Dialogschwere, die Filmzitate, die komische Gewaltdarstellung. Was ihn aber einzig mit "Jackie Brown" verbindet ist, das der Film auch sehr melancholisch ist!
      <3 Reylo Forever <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Krabbe“ ()

      Quentin Tarantino, was ein Tier, was ein Film. Mehr als 7 von 10 kann ich aber natürlich nicht geben. Denn wie jeder Tarantinofilm hat auch dieser einige Längen die eine höhere Wertung natürlich verhindern. 10/10 ohne Luft nach oben ist hier völlig unmöglich.
      Besonders fallen mir dabei die Szenen ein, als
      Spoiler anzeigen
      Leonardo mit dem Mädchen geplaudert hat und Leonardo mit Timothy, bevor Leonardo seinen Text vergessen hat

      Das sind meines errachtens schlechte Szenen, die auch keine guten Dialoge aufweisen und plätschern.
      Vieles war gut unterhaltsam mit einem verrückten Ende.
      Ordentliche, quasi gute Unterhaltung.

      Die Lee-Szene war top, wobei Lee
      Spoiler anzeigen
      halt als Lappen dargestellt wurde, aber grad egal.

      Hateful 8 fand ich etwas besser, aber nur als Gesamtbetrachtung. Weil manche Stellen in Hollywood waren schon sehr gut.

      @Sharkmaster: Wenn das nicht witzig sein sollte, dann heiß ich Egon-Waldemar!

      P.S. 5 10er Bewertungen? Soviele Tarantinofans?

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „d3rd3vil“ ()

      d3rd3vil schrieb:

      Quentin Tarantino, was ein Tier, was ein Film. Mehr als 7 von 10 kann ich aber natürlich nicht geben. Denn wie jeder Tarantinofilm hat auch dieser einige Längen die eine höhere Wertung natürlich verhindern. 10/10 ohne Luft nach oben ist hier völlig unmöglich.
      Besonders fallen mir dabei die Szenen ein, als
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      Leonardo mit dem Mädchen geplaudert hat und Leonardo mit Timothy, bevor Leonardo seinen Text vergessen hat

      Das sind meines errachtens schlechte Szenen, die auch keine guten Dialoge aufweisen und plätschern.
      Vieles war gut unterhaltsam mit einem verrückten Ende.
      Ordentliche, quasi gute Unterhaltung.

      Die Lee-Szene war top, wobei Lee
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      halt als Lappen dargestellt wurde, aber grad egal.

      Hateful 8 fand ich etwas besser, aber nur als Gesamtbetrachtung. Weil manche Stellen in Hollywood waren schon sehr gut.

      @Sharkmaster: Wenn das nicht witzig sein sollte, dann heiß ich Egon-Waldemar!

      P.S. 5 10er Bewertungen? Soviele Tarantinofans?


      Gerade die Szenen, die du als schlecht bezeichnest charakterisieren die Figur auf beste Weise. Die erstgenannte ist eine grandiose Reflektion auf die Figur von Dalton und das Studiosystem in Hollywood. Das war eine großartige Szene!
      Unbedingt anschauen und ich muss jetzt auch noch den einen oder anderen streifen nachholen. Allein die Szene mit DiCaprio beim Filmdreh von dem Kriegsfilm. Ich wusste gar nicht das die Szene wirklich 1:1 aus einem Steven McQueen Film genommen wurde. Schande über mein Haupt.

      Once Upon a Time...in Hollywood

      Vorgestern im Kino gewesen, mit Vorfreude reingegangen und äußerst zufrieden wieder den Saal verlassen. Es war nicht wirklich viel los, doch das Publikum war durch die Bank weg angenehm und schienen auch alle Tarantino Sympathisanten gewesen zu sein.
      Ich selbst mag den Quentin sehr sehr gerne, leg seine Filme in regelmäßigen Zeitabständen ein und wenn einer Neuer von ihm raus bzw. in die Kinos kommt, dann ist das immer so ein richtiges Highlight des Kinojahrs. Also ganz unvoreingenommen kann ich mir seine Filme nicht anschauen.

      Umso überraschter und ernüchternder war ich während der Anfangsphase, da ich doch massive Schwierigkeiten hatte in den Film reinzukommen. Dürfte so das komplette erste Viertel gewesen sein, in dem bei mir der Funke einfach nicht so recht überspringen wollte. Ja, es war stylisch, hatte Atmosphäre und vor allem Flair. Aber ich schätze die Art und Weise wie das Gezeigte präsentiert wurde, inszenierte man wohl ohne die nötige Tiefe, sodass ich gerade in dieser Phase dem Geschehen nur äußerst distanziert folgen konnte. Auch schienen mir die Dialoge noch nicht so gestochen scharf zu sein wie man es vom Meister eigentlich gewohnt ist. Die Leichtigkeit hat gefehlt und auch wenn man mit Rückblenden, Stimmen aus dem Off und passender Musik durchaus auch gut arbeitete, erschienen mir die Bilder und die Handlungen irgendwie zu förmlich. Als wollte man die relevanten Eckdaten abarbeiten, wusste aber nicht genau, wie man es denn unterhaltsam rüber bringen sollte.

      So dauerte es bei mir tatsächlich bis zur (jetzt schon) berüchtigten Bruce Lee Szene, dass ich ein Gespür für den Film bekam und ab da hat auch für mich alles funktioniert. Ab da merkte ich die Coolnes, bekam kultverdächtige Szenen serviert und feingeschliffene Dialoge garnierten das Ganze in gewohnter Qualität. Jetzt wurde ein waschechter Tarantino daraus.
      Die Hommage an die alten Filme, an die alte Zeit funktionierte tadellos, die nostalgischen Gefühle wie wenn z.B. Sharon Tate im Kino sitzt und sich ihren eigenen Film anschaut überkamen sogar mich und ich bin erst 20 Jahre später geboren. Trotzdem fand ich es einfach nur schön solche, auf alt getrimmten Aufnahmen zu sehen, dazu der authentische Sound und auch die alten Poster und Trailer/Teaser zu fiktiven Filmen. Man kann die Glorifizierung dieser Zeit der Filmindustrie durchaus nachvollziehen, denn das hatte einfach unheimlich viel Charme. Vielleicht ist die Brille, durch die man in die Vergangenheit schaut, etwas zu rosarot, dass kann ich schlecht beurteilen, aber trotzdem zauberten mir solche Momente in regelmäßigen Abständen ein Lächeln ins Gesicht.

      Zu den denkwürdigen Momenten habe ich bereits etwas gesagt und dazu müssen natürlich auch die Akteure liefern. Und das machen sie auch, allen voran Leonardo DiCaprio, die brillante Sau!
      Für mich, und ich glaube mit der Meinung stehe ich nicht alleine da, einer der besten Akteure unserer Zeit und auch hier macht es wieder unfassbar viel Spaß ihm zuzuschauen. Von Selbstzweifel zerfressen, ständig in Angst lebend versucht er sich in Hollywood zu behaupten bzw. zu bestehen und der unbedingte Wille dazu kommt absolut glaubhaft rüber. Die Szenen mit ihm und Timothy Olyphant waren wie Schokolade für die Augen. Aber von einem Mann der Tarantino und Scorsese überzeugen kann erwartet man auch nicht´s anderes ;)
      Dazu gesellt sich ein ebenfalls sehr gut aufgelegter Brad Pitt der wohl die mit Abstand sympathischte Rolle im gesamten Film bekommen hat. Sehr cool, lässig, immer gut drauf und ein guter Freund. Dabei verkommt er aber nicht zur überflüssigen Nebenfigur, sondern bekommt genug Background spendiert, sodass man ihm auf wirklich gerne zuschaut und mit ihm mitfiebern kann.
      Der Film ist eine einzige DiCaprio/Pitt Show, in der Beide ihre Storylines haben die sich wieder zusammenfügen und die beiden tragen den Film scheinbar mit einer spielerischen Leichtigkeit.
      Schon etwas schade das Margot Robbie verhältnismäßig wenig Screentime hatte und im Grunde auch nicht viel beitragen konnte. Allerdings verstehe ich natürlich den Sinn ihrer Rolle und trägt auch dazu bei den Film schön abzurunden (Stichwort: Anfangsdialog zwischen DiCaprio und Pacino).
      Die restlichen Nebenfiguren waren nicht wirklich lange zu sehen, sodass ich sie auch nicht so recht bewerten kann. Positiv aufgefallen sind mir aber dann doch noch der bereits erwähnte Timothy Olyphant und auch Margaret Qualley (Leftovers) wusste zu gefallen.
      Dazu machten mir die Szenen zwischen DiCaprio und der kleinen Julia Butters unglaublich viel Spaß.

      Man hat wirklich gemerkt dass sich Tarantino in The Heightful 8 musikalisch krass zurückhalten musste denn hier haut er einen Song nach dem anderen im gefühlten 5-Minuten Takt raus. Songauswahl war wie gewohnt sehr gut und es freut mich auch immer, wenn ich neben bekannten Stücken auch neue zu hören bekomme, die bei seinen Filmen aber auch sofort ins Ohr gehen.
      Dazu mochte ich diesen goldenen Farbton, den man in den Szenen, die tagsüber spielten, fast immer zu sehen bekam. So wirkte alles noch etwas angenehmer, noch etwas behaglicher und die Zeit auch noch glamoröser. Ich hab mich einfach wohl gefühlt bei dem Film.

      Muss sagen, Once Upon a Time in Hollywood wird jetzt nicht mein Lieblings-Tarantino. Da bin ich mir relativ sicher, auch wenn ich nicht ausschließen möchte, dass mir die Anfangsphase (die ich trotz der Distanz nicht schlecht fand) bei der Zweitsichtung besser gefallen wird.
      Aber das ist auch absolut okay, da seine eigene Messlatte nun einmal verdammt hoch liegt und es auch nicht immer darum geht, einen Film zu machen, der besser ist als der Vorherige. Es reicht auch mal, wie hier, eine andere Art von Film zu machen, auch wenn die Handschrift natürlich durchaus klar zu erkennen ist. Wer sonst schafft es einen Film, ohne einen wirklich erkennbaren roten Faden, doch so strukturiert zu präsentieren? Welchem anderen Regisseur "verzeiht" man es so schnell eine "wichtige" Figur kurz auftreten und dann wieder verschwinden zu lassen? Aber wer sonst schafft es auch hirnrissige Szenen so niveauvoll und künstlerisch wichtig erscheinen zu lassen?
      Er hat seinen Stil, er bleibt unkonventionell und das ist auch verdammt gut so.

      8,5 von 10 Punkten

      Ps. hatte ja hier letzt gelesen, dass Tarantino einen Horrorfilm nicht ausschließen würde. Ganz ehrlich, so wie er die wenigen spannenden Szenen präsentiert hat, immer her damit :thumbup: