Komme gerade aus dem Kino.
Was eine Hollywood Parade. Für mich als Jungspund sicher alles etwas schwer zu greifen aber es motiviert sich mal mehr in die damaligen Begebenheiten, sowohl personell als auch kulturell, reinzulesen.
Once Upon a Time in Hollywood Ist ein dialoglastiger Film. Nur die letzten 20 Minuten münden in einer Gewaltspirale wie nur Tarantino sie bei so einer Art Film als Stilbruch nutzen darf. Die Dialoglast tut dem Film aber keineswegs Abbruch. Das soziale Geflecht in Hollywood, die Charaktere, die eben ihren typischen Tag in dieser Welt verbringen, werden glaubwürdig rübergebracht. Sei es die Polanski Gattin, die sich gerne selbst auf der Leinwand sieht, um ihren einsamen Alltag zu bestreiten oder Di Caprios abgehalfteter Schauspieler Dalton mit seinen Versagensängsten. Gerade der Aspekt ist ganz gut rübergekommen: Die Hollywood Flamme kann schnell verglühen und du kannst nichts dagegen tun.
Und bei dem Punkt war es dann doch eine Überraschung Michael Madsen in einer kleinen Nebenrolle zu sehen. Hier wage ich zu behaupten, dass Nebenrollen bei Tarantino von Begehr sind. Eine Hippy Dakota Fanning (man ist die attraktiv geworden), Kurt Russell und war das Walton Goggins als Reiter? Ja, selbst Uma Thurmans Tochter Maya Hawke ist im Film. Beim Cast muss ich sagen, dass Tarantinos Mentalität auf seine "Familie" zu setzen sympathisch ist. Und was gibt's noch zum Cast zu sagen? Brad Pitt und Di Caprio liefern. Und für Di Caprio hoffe ich auf den Oscar. Das Schauspiel war eine Bombe. Der Mann ist eine Größe. Allein aus diesem Grund sollte man Once Upon A Time in Hollywood gesehen haben.
Aber ich schweife ab - in etwa wie es der Film tut (was aber legitim ist, denn es geht um das Märchen Hollywood und das Leben der Menschen in diesem Märchen). Die Dialoglast ist kein Problem. Der Film strotzt vor skurrilen Szenen. Die Flashbacks zu den Filmdrehs Rick Daltons sind erfrischend und bringen einen Charme des alten Kinos und Fernsehens auf die Leinwand, die man heute in ihrer Überzeichnung nur noch komisch finden kann und belachen muss. Das alles gespickt mit der Szenerie LAs dieser Zeit: Leuchtreklame, Kinos an jeder Ecke und dem Vietnamkrieg, der als Bedrohung des Lebens nur jenen im Kopf hängt, die nicht in der Traumfabrik stecken.
Once Upon a Time in Hollywood bringt den Zeitgeist eines vergangenen Jahrzehnts mit allen Sinnen auf die Leinwand. Vom kriselligen Bild, alter Schriftfonts, platter Marketing Sprüchen ('She's Top of Banana - Joanna'), bis zum Soundtrack, Alkohol- und Tabakkonsum (den nur die 'Mad Men' übertrumpfen können). Aber eine Besonderheit sind die Straßen: Was dort fährt sind Pontiacs, Mustangs, Cadillacs in all ihrem Glanz. Der Fuhrpark zu diesem Film war gigantisch und der Aufwand einer jeden Straßenszene enorm. Ich will nicht wissen, wie viele schlaflose Nächte die Producer hatten, um diese Absperrungen für die gut 6 Dutzend Szenen zu bekommen. Denn jede Szene mit einer Straße hat einen authentischen Fuhrpark der Zeit.
Liebe zum Detail gab es ohnehin: Da ist die Sekunde, in der man einen Flammenwerfer aus 'The 14 Fists of McCluskey' im Schuppen sieht, der später eine ganz besondere Bedeutung erhält. Es ist mir direkt aufgefallen am Anfang des Films und für dieses Detail-Spotting wurde ich belohnt. Tarantino weiß, wie man den Zuschauer eben auszahlt.
Eine fantastische Story mit sympathischem Cast und grandiosem Schauspiel. Tarantino hat hier einen Zauber abgeliefert, der Spaß macht. Ein Spaß der drauf hoffen lässt, dass wir wirklich eine deutlich längere Netflix Fassung erhalten.
Ohnehin werde ich den Film nochmal auf Englisch schauen, denn stellenweise war es auffällig klangvoll bei Dialogen, dass ich glaubte deutschen O-Ton zu haben.
10/10
Was eine Hollywood Parade. Für mich als Jungspund sicher alles etwas schwer zu greifen aber es motiviert sich mal mehr in die damaligen Begebenheiten, sowohl personell als auch kulturell, reinzulesen.
Once Upon a Time in Hollywood Ist ein dialoglastiger Film. Nur die letzten 20 Minuten münden in einer Gewaltspirale wie nur Tarantino sie bei so einer Art Film als Stilbruch nutzen darf. Die Dialoglast tut dem Film aber keineswegs Abbruch. Das soziale Geflecht in Hollywood, die Charaktere, die eben ihren typischen Tag in dieser Welt verbringen, werden glaubwürdig rübergebracht. Sei es die Polanski Gattin, die sich gerne selbst auf der Leinwand sieht, um ihren einsamen Alltag zu bestreiten oder Di Caprios abgehalfteter Schauspieler Dalton mit seinen Versagensängsten. Gerade der Aspekt ist ganz gut rübergekommen: Die Hollywood Flamme kann schnell verglühen und du kannst nichts dagegen tun.
Und bei dem Punkt war es dann doch eine Überraschung Michael Madsen in einer kleinen Nebenrolle zu sehen. Hier wage ich zu behaupten, dass Nebenrollen bei Tarantino von Begehr sind. Eine Hippy Dakota Fanning (man ist die attraktiv geworden), Kurt Russell und war das Walton Goggins als Reiter? Ja, selbst Uma Thurmans Tochter Maya Hawke ist im Film. Beim Cast muss ich sagen, dass Tarantinos Mentalität auf seine "Familie" zu setzen sympathisch ist. Und was gibt's noch zum Cast zu sagen? Brad Pitt und Di Caprio liefern. Und für Di Caprio hoffe ich auf den Oscar. Das Schauspiel war eine Bombe. Der Mann ist eine Größe. Allein aus diesem Grund sollte man Once Upon A Time in Hollywood gesehen haben.
Aber ich schweife ab - in etwa wie es der Film tut (was aber legitim ist, denn es geht um das Märchen Hollywood und das Leben der Menschen in diesem Märchen). Die Dialoglast ist kein Problem. Der Film strotzt vor skurrilen Szenen. Die Flashbacks zu den Filmdrehs Rick Daltons sind erfrischend und bringen einen Charme des alten Kinos und Fernsehens auf die Leinwand, die man heute in ihrer Überzeichnung nur noch komisch finden kann und belachen muss. Das alles gespickt mit der Szenerie LAs dieser Zeit: Leuchtreklame, Kinos an jeder Ecke und dem Vietnamkrieg, der als Bedrohung des Lebens nur jenen im Kopf hängt, die nicht in der Traumfabrik stecken.
Once Upon a Time in Hollywood bringt den Zeitgeist eines vergangenen Jahrzehnts mit allen Sinnen auf die Leinwand. Vom kriselligen Bild, alter Schriftfonts, platter Marketing Sprüchen ('She's Top of Banana - Joanna'), bis zum Soundtrack, Alkohol- und Tabakkonsum (den nur die 'Mad Men' übertrumpfen können). Aber eine Besonderheit sind die Straßen: Was dort fährt sind Pontiacs, Mustangs, Cadillacs in all ihrem Glanz. Der Fuhrpark zu diesem Film war gigantisch und der Aufwand einer jeden Straßenszene enorm. Ich will nicht wissen, wie viele schlaflose Nächte die Producer hatten, um diese Absperrungen für die gut 6 Dutzend Szenen zu bekommen. Denn jede Szene mit einer Straße hat einen authentischen Fuhrpark der Zeit.
Liebe zum Detail gab es ohnehin: Da ist die Sekunde, in der man einen Flammenwerfer aus 'The 14 Fists of McCluskey' im Schuppen sieht, der später eine ganz besondere Bedeutung erhält. Es ist mir direkt aufgefallen am Anfang des Films und für dieses Detail-Spotting wurde ich belohnt. Tarantino weiß, wie man den Zuschauer eben auszahlt.
Eine fantastische Story mit sympathischem Cast und grandiosem Schauspiel. Tarantino hat hier einen Zauber abgeliefert, der Spaß macht. Ein Spaß der drauf hoffen lässt, dass wir wirklich eine deutlich längere Netflix Fassung erhalten.
Ohnehin werde ich den Film nochmal auf Englisch schauen, denn stellenweise war es auffällig klangvoll bei Dialogen, dass ich glaubte deutschen O-Ton zu haben.
10/10
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Kaibear“ ()