Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

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    Es gibt 84 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Burning.

      Hach, ein schöner kleiner Film. Zwar merklich zu groß in seinem Scope für diese Zeit und seine Erzählweise - und damit unterm Strich die Definition von "da waren die Augen größer als der Magen" aber vollgestopft mit Liebesbriefen an D&D, Fantasy, Filme und so weiter. Da hätte man mitunter noch ein wenig frecher und wilder sein dürfen, die Nerd-Brillanz von Lord&Miller erreicht man hier nicht. Aber dafür auch ein für die Augen hübsch gemachtes Filmchen, das den Herz am rechten Fleck hat. Dass ich mal aufatmen würde, weil ein Paladin ein Katzenbaby aus einem Fischmaul holt und das Ganze nicht komplettes CGI ist sondern tatsächlich mit echten Puppen ... nice. Diese Art von handwerklicher Sturheit gibt "Dungeons&Dragons" nur zweimal auf, dahingehend leider aber auch sehr dilettantisch. Weder der - Achtung, mittlerer Spoiler - Drache noch die Halblinge gelingen wirklich überzeugend (insbesondere, da *der* Cameo auch noch so lange damit spielt). Bei den Schauspieler:innen bricht sich niemand einen Ast ab. Pine spielt, was er immer spielt: Den loveable Rogue. Michelle Rodriguez spielt, was sie immer spielt: Die knurrige Kämpferin. Justice Smith overacted um sein Leben und Sophia Lillis kämpft als die Fähigste der Vier noch damit, dass ihre Figur komplett unterschrieben ist. So ist "D&D" am Ende zwar heillos unbalanciert und will alles zugleich sein zwischen Massengeschmack und Nerdfest, zwischen Liebesbrief und Massenware, zwischen großem Film und Familiendrama - aber der Film wird getragen von der Lieber seiner zwei Macher und der Sturheit, eine Fantasy-Story mal so zu erzählen als würde sie von einer Pen&Paper-Partie begangen werden. Ich hatte zwar als leidenschaftlicher Pen&Paper- bzw. D&D-Fan meinen Spaß, verstehe aber auch sehr gut, dass der Film an den Kassen nicht abgeräumt hat. Insgesamt aber würde ich mich auch über eine Fortsetzung freuen. Die muss ja nicht wieder gleich die ganz großen Sets auffahren. Denn auch in Sachen Bild und Ton reißt sich "D&D" kein Bein aus. Balfes Soundtrack ist ebenso basic-uninspiriert wie die Kameraarbeit von Barry Peterson. Dennoch und aller handwerklicher Mängel und Schatten zum Trotz: Puppet-Work und Liebe zum Detail reißen es raus. Gerade noch mal so. Insgesamt also ein unterhaltsamer Streifen für Nerds mit einem Touch Emotion und Witz, der jedoch mehr als nur einmal über seinen Fluch, Massengeschmack sein zu müssen, stolpert.


      7 von 10 Eulenbären

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      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Da es wohl nicht (mehr) allzu oft vorkommt, dass Chris Pine in einem Film wie "Hell or High Water" mitspielt, könnte er hier jetzt tatsächlich seine Nische gefunden haben, in der er glänzen kann. Dieser locker leichte Humor steht ihm doch überraschend gut, gepaart mit der coolen Gruppendynamik und den vielen spaßigen Querverweisen ans Fantasygenre. Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves hat einige gute Einfälle, die meistens auch entsprechend humorvoll umgesetzt sind. Doch leider bleibt auch diesem Titel nicht die heutige Krankheit der viel zu langen Laufzeit erspart. Warum muss er denn ausgerechnet 2:15h laufen, wenn es knackigere und wesentlich passendere 1:45h auch getan hätten? So verirrt sich Honor Among Thieves nicht nur einmal in eine erzählerische Sackgasse und reitet den ein oder anderen wirklich guten Gag beinahe zu Tode. Hinzu kommt das sehr gemischte CGI, welches meistens ganz okay aussieht, aber zuweilen auch zu sehr aus dem Geschehen reißt, wenn überdeutlich ist, dass man hier nicht in einer Burg steht, sondern vor einer grünen Wand im Studio.

      Der Titel bringt wirklich viel Potential mit, hat einige herzafte Lacher zu bieten, ja, sogar die Action ist ganz nett anzusehen - verrennt sich dann jedoch in seiner Laufzeit, seiner Fülle an Wiederholungen und dem damit zeitweise einhergehenden Leerlauf. Weniger wäre hier mal wieder mehr gewesen, bei einer potentiellen Fortsetzung hätte man hier ein gutes Fundament, auf dem für eine ausgewogenere Unterhaltung gut aufgebaut werden kann.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase