SOMA

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    Es gibt 43 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von TLCsick.

      SOMA

      So, vor zwei Tagen innerhalb von 3 Sitzungen beendet und ich bin höchst zufrieden mit dem Ergebnis. Hatte ich anfangs noch Schwierigkeiten rein zu kommen und nach der ersten Session nicht das größte Verlangen weiterzumachen, hat es mich dann doch gepackt und am Schluss konnte ich den Controller gar nicht mehr weglegen. Dabei klingt es aber widersprüchlich wenn ich sage, das ich mich auch doch immer wieder dazu zwingen musste, am Spiel dran zu bleiben.

      Denn die Atmosphäre empfand ich als purer Horror, was absolut positiv gemeint ist. Ich habe es nur im Dunkeln gespielt und um mich herum war alles ruhig. So war es kein Problem mich richtig tief einsaugen zu lassen und ich war vollständig drin in dem Spiel. Während den dramatischen und gefährlichen Passagen habe ich mit Sicherheit nicht sehr oft geblinzelt.
      Das Setting war ohnehin der Hammer (unter Wasser Szenarien sind einfach Mega) und ich hatte ständig ein beengtes, klaustrophobisches Gefühl und immer im Verdacht, das gleich etwas passieren könnte. Dieses Empfinden hatte ich auch, als man nicht in einer der vielen Unterwasserstationen war und nicht durch enge, dunkle Gänge schleichen musste.

      Die Grafik fand ich gut, die Effekte, die verzehrten Bilder auch. Nur, mein Problem war, ich neige leicht zu Kopfschmerzen/Migräne und deswegen waren ein paar Momente wirklich anstrengend und da musste ich wirklich kurz die Augen schließen, weil es manchmal doch zu viel wurde.
      Das Gegnerdesign hätte besser sein können, dafür sah Umgebung spitze aus und auch den Aufbau der Welt fand ich klasse. Manchmal wiederholten sich die Location´s etwas zu oft, weil gefühlt jede Station die gleiche Einrichtung hatte (Werkstatt, Krankenstation etc.), aber das geht schon in Ordnung, da es ja auch irgendwo logisch ist und die Orte unterschieden sich ja auch von ihrem Aufbau.

      Apropos Gegnerdesign, die Auseinandersetzungen empfand ich als zweischneidiges Schwert. Einerseits brauchte es die, um die Gefahr noch deutlicher zu vermitteln und nicht zu einem Walking Simulator zu "verkommen". Was auch wirklich funktioniert hat. Aber andererseits haben die mir nicht wirklich viel Freude bereitet und damit meine ich vor allem, das die Gegner leicht zu durchschauen waren und die Konfrontationen deswegen zu einer lästigen Nebenaufgabe wurden und einzelne Passagen dadurch etwas zu sehr gestreckt wurden. Spannend waren sie dennoch.

      Ähnliches Gefühl hatte ich auch bei den "Rätseln". Die an den Computern, wenn man irgendwelche Schalter und Knöpfe so verstellen musste, damit es von der Energieleistung passt und ähnliches fand ich ganz schön und haben das Geschehen kurzzeitig aufgelockert.
      Aber es gab mir eindeutig zu viele Sammelaufgaben und Suchaktionen. Ab und an passt das schon und gelegentlich wurden die auch mit den "Schalter-Rätseln" kombiniert, aber zeitweise ging mir das schon auf die Nerven muss ich gestehen.

      Absolut großartig war dagegen die Geschichte. Richtig gut. Vermischt viel bekanntes und wird dadurch doch wieder originell. Auch der Verlauf und vor allem das Ende waren spitze.
      Und nicht zuletzt die Dialoge. Da hat man sich auch wirklich Mühe gegeben und zwei glaubhafte Hauptcharaktere geschaffen, die dadurch auch immer sympathischer wurden. Auch gut war es aber auch, wenn mal die Gegner sprachen. Vor allem
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      bei einem Roboter der im Meer patrouilliert hat und dabei an einen aggressiven Alkoholiker erinnerte, lief es mir kalt den Rücken runter.

      Nur manchmal wurde es mir etwas zu viel mit den ganzen Informationen. Man konnte so viel lesen und gefühlt an jeder zweiten Ecke gab es einen neuen Eintrag, eine neue Audiodatei oder neue Bilder. Klar, man muss sich nicht alles zu Gemüte führen wenn man nicht will, aber ich möchte auch so wenig wie möglich verpassen, auch wenn ich das Meiste nach kurzer Zeit wieder vergessen habe.

      Bleibt abschließend zu sagen, das SOMA ein absolutes Atmosphärenbrett geworden ist, ich während meiner Sessions verdammt nervös war und am Ende gleichzeitig froh und traurig war, als es vorbei war. Mit einer genialen Story, fantastisches Setting (brauchen mehr Filme/Serien/Spiele unter Wasser) und dazu noch einem tollen Score, der das Geschehen exzellent untermalt hat. Dazu kamen noch einige Denkanstöße in Richtung Existenz und den eigenen Prioritäten, wodurch es auch zu einem richtig guten Ende kam.
      Teilweise war es mir wie gesagt etwas zu zäh und die Konfrontationen haben mir auch nicht so viel Spaß gemacht.
      Länge fand ich genau richtig und es waren spitzen Passagen dabei, die das Spiel in meinen Augen zu etwas wirklich Besonderem gemacht haben und je länger ich über SOMA nachdenke, desto besser wird es für mich, was ein sehr gutes Zeichen ist.
      Nur, wie gesagt, für Migränepatienten eher ungeeignet ;)

      9 von 10 Punkten

      Wow @Hockenberry, mit dieser Wertung hatte ich von dir nicht gerechnet :) Stark, finde ich gut, dass es dir genauso viel Spaß bereitet hat wie mir.

      Ich werde mir das Spiel dieses Jahr im Safe Mode ein zweites Mal geben, ein Modus der nur dafür dient die Story zu 100% ohne Gefahren genießen und erleben zu können. Die XBox Spieler haben den Modus bereits seit Release des Spieles im vergangenen Dezember, das Update für die PS4 soll wohl Anfang 2018 folgen.

      Den Soundtrack findest du übrigens auf den Streaming Plattformen ... wunderschön bizarres Teil, wie das gesamte Spiel auch.

      Spotify
      Apple Music

      TLCsick schrieb:

      Wow @Hockenberry, mit dieser Wertung hatte ich von dir nicht gerechnet


      Ich ehrlich gesagt auch nicht. Also kurz nachdem ich das Spiel beendet hatte, hätte ich ihm vermutlich eher eine 8 gegeben. Aber es war gut, das Teil erstmal sacken zu lassen, denn die Langzeitwirkung ist nicht von schlechten Eltern.
      Spielerisch war es zwar eher mau und ein paar Passagen haben sich fast mehr wie Arbeit angefühlt, aber wenn ich an so Stellen denke wie z.B.
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      das Durchqueren des dunklen Meeresboden, während gleichzeitig dieser "Sturm" (keine Ahnung ob es dafür einen Fachbegriff gibt) wütete, oder wenn sich auf einmal eine Meeresstation vor einem aus der Dunkelheit schält, ist das schon richtig cool.
      Oder aber auch, obwohl ich die Konfrontationen nicht so berauschend fand, als man in diese Rettungskapsel wollte und das Vieh da herumgeschlichen ist, das man nicht anschauen durfte, war schon übelst gut.
      Dazu noch das Ende. Da musste ich wirklich lächeln, weil ich mir mal vor etlichen Jahren eine Geschichte ausgedacht habe, die einen vergleichbaren Abschluss hatte. Die hatte auch eine duplizierte Figur und eine von denen wurde gestraft mit einem Albtraum bzw. war in einem Horrorszenario gefangen, den sie immer und immer wieder durchleben musste, während die Andere quasi ins Paradies durfte.
      Das war auch so ein guter Moment am Schluss.
      Und noch ein paar Stellen mehr :)


      Ich glaub der Safe Mode ist echt perfekt geeignet für einen Re-Run. Gibt es den dann kostenlos? Dann wäre das mit Sicherheit noch mal eine Überlegung wert, da ebenfalls früher oder später nochmal einzutauchen.

      Mit den Indie Spielen habe ich bisher echt nur gute Erfahrungen gemacht und zur Info, sofern du es noch nicht gesehen hast, im PSN Store gibt es wohl auch noch eine Menge für unter 5 Euro, da muss ich mich bei Gelegenheit auch mal durchkämpfen und schauen ob was interessantes dabei ist. Auch wenn ich es aktuell komischerweise nicht einsehen kann. Wird vielleicht noch was bei dem Angebot geändert oder so.

      Bin auch grad mitten in Hellblade, das ist auch geil und herrlich abgefahren, wenn auch wieder auf eine ganz andere Art.

      Und danke für den Soundtrack ;)

      Ja, der Safe Mode kommt kostenlos vielleicht noch in diesem Monat für die PS4 Version:

      “Even better, this new mode won’t be locked in as a PC and Xbox One exclusive. Instead, the mode will be added for free on PlayStation 4 in an update in “about 2 months” — February 2018.„

      Es wurde auch ein Launch Trailer zum Safe Mode veröffentlich ... und wenn ich diese Bilder schon wieder sehe kann ich es kaum erwarten nach zwei Jahren wieder in diese bizarre, verstörende Welt einzutauchen. Laut ersten Meinungen soll auch der Safe Mode immer noch Angst machen, es kann einem nur nichts passieren, man bekommt nur Zeit sich endlich Alles im Detail anzuschauen/zu untersuchen.