Sicario: Day of the Soldado [Sicario 2] (Stefano Solima)

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    Es gibt 117 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GregMcKenna.

      Grenzerfahrung – Eine schmale Linie unterscheidet zwischen einem Leben im „Paradies“ und einem Leben unter Korruption, Armut und Gewalt. Diesen Blickwinkel haben viele mexikanische Flüchtlinge, die vieles auf sich nehmen, um die Grenze zur USA zu überqueren. So auch terroristische Selbstmordattentäter. Ein Vorfall von öffentlicher Wirksamkeit sorgt dafür, dass das boomende Schleusen-Geschäft der Kartelle verstärkt in den Fokus rückt. Matt Graver (Josh Brolin) schart zusammen mit Alejandro Gillick (Benecio del Toro) ein Team um sich, welches unter den Kartellen einen Krieg lostreten soll. Regeln? Keine….

      „Fight fire with fire!“ Das ist die Devise von Matt Graver und seinem kompromisslosen Ass im Ärmel, Alejandro Gillick. Genauso schonungslos ist auch SICARIO 2 geworden. Harte Shootouts, abgeklärte Dialoge und eine bedrückende Bildsprache sorgen garantiert nicht für gute Laune. Die Rollen von Josh Brolin und Benecio del Toro bekommen gegenüber dem Vorgänger eine größere Gewichtung und tragen durch ihre kompromisslose Art zum harten und dreckigen Ton des Films bei. Die musikalische Untermalung ist sehr gelungen und steigert mit seinen treibenden Melodien die Spannung immer wieder in die Höhe. Einige Spannungsmomente lassen einem regelrecht den Atem stoppen und sorgen zusammen mit den Action-Szenen für einen guten Action-Thriller.

      Warum nur gut und nicht herausragend? Dafür gibt es zwei Gründe. Die Geschichte und der Vorgänger. Zu Beginn werden vielen Themen und Richtungen angeschnitten. Schnell und immer öfter verliert der Film aber den Fokus. Während man sich beim Zusehen noch orientiert, ist man schon beim nächsten Punkt, um in der zweiten Hälfte eine Richtung eingeschlagen zu haben, mit der man anfangs nicht gerechnet hätte. Das ist tragisch, da vor allem die Wichtigkeit und Tragweite der zu Beginn etablierten Richtung darunter leidet.

      Ein weiteres Problem ist der Vorgänger. Dafür kann der Film im Grunde nichts, aber irgendwie doch. Während Teil 1 in sich abgeschlossen und rund war, fühlt sich eine Fortsetzung für die Kenner des Erstlings erstmal komisch an. Nach einiger Zeit hat man sich daran gewöhnt und der Film geht seinen eigenen Weg, versucht zwischendrin aber in die Fußstapfen von Villeneuves Erstling zu treten. Das gelingt aber nicht wirklich, spielt dieser doch in einer ganz anderen Liga. Zu keiner Sekunde wird auch nur ansatzweise die Klasse von Teil 1 erreicht. Das muss er freilich auch nicht. Daher ist SICARIO 2 lediglich nur ein guter Action-Thriller.

      ​7/10
      Während der Film lief hab ich eigentlich die ganze Zeit gewartet, dass es jetzt richtig losgeht, aber in der Hinsicht passiert nichts sondern der Film ist plötzlich zu Ende und man meint, es wäre erst 1 Stunde rum und nicht 2. Das heißt im positiven Sinne, dass der Film auf keinen Fall langweilig ist - im negativen jedoch, dass viele Fäden geknüpft werden, aber am Ende wurde kein richtiges Netz daraus sondern einer der eher belangloseren Fäden verfolgt. Mit der letzten Szene konnte ich auch nichts anfangen, habe mir für das kleine Arschloch einen blutigen Abschuss gewünscht und keinen Teil-3-Teaser oder whatever. Verstehe nicht, was sich Sheridan dabei gedacht hat, vor allem wegen passt es nicht zur sonstigen Kompromisslosigkeit.

      Insgesamt ist der Film ein düsterer, dreckiger Spiegel, der zeigt, was passieren kann, wenn Rachegelüste und Allmachtsphantasien rücksichtslos umgesetzt werden, wobei man den Focus der Handlung auch darauf hätte beschränken sollen. Im ersten Teil wäre die Tochter vermutlich einfach beseitigt worden und die Konsequenzen dafür hätten die Handlung weiter getragen. An der Stelle hat Teil 2 eine unpassende Bruchstelle, die leider auch dem Alejandro-Charakter einen Teil seiner Stärke und Ausstrahlung nimmt.

      Kein Vergleich mit Teil 1, aber immer noch über dem Durchschnitt sonstiger Einheitskinoware.
      ​​​​​​​Mr. Villeneuve bitte Teil 3 übernehmen.
      Geiz ist nicht geil! Kino dafür umso mehr...
      Islamistische Terroristen werden über Grenze zwischen den USA und Mexiko in die Vereinigten Staaten geschmuggelt. Um dem entgegen zu wirken, soll CIA-Offizier Matt Graver (Josh Brolin) einen Krieg zwischen den mexikanischen Drogenkartellen anzetteln. Graver arbeitet wieder mit Auftragskiller Alejandro Gillick (Benicio del Toro) zusammen. Seine Aufgabe: Die Tochter eines Kartellbosses (gespielt von Isabela Moner) entführen und dies wie eine Aktion mexikanischer Gangster aussehen lassen.

      "Sicario" von Denis Villeneuve war einer der besten Filme 2015. Als es einige Zeit danach hieß, es solle eine Fortsetzung geben, war meine erste Reaktion: Och nö! Villeneuve war zudem nicht für den Regieposten vorgesehen, was meine Skepsis noch größer werden ließ. Allerdings sollte mich der "Ersatz" beschwichtigen: Der italienische Regisseur Stefano Sollima wurde verpflichtet. Dieser lieferte mit "Suburra" einen starken Mafia-Film vor römischer Kulisse ab, und so wurde ich wegen "Sicario 2" doch wieder etwas optimistischer.

      Doch wie ist denn nun der Film? Nun, um es kurz zu machen: "Sicaro 2" ist ein solider und ordentlicher Thriller, der aber ein bis zwei Stufen unter dem Vorgänger anzusiedeln ist. Stärken liegen auch hier in der Bildsprache und im Soundtrack. Letzterer stammt nicht mehr vom kürzlich verstorbenen Komponisten Jóhann Jóhannsson, wird aber im ähnlichen Stil fortgeführt. Ein weiteres großes Plus sind die Darsteller. Josh Brolin ist die ultimative Kante und Benicio del Toro zählt ohnehin zu meinen liebsten Schauspielern. Auch Jungdarstellerin Isabela Moner kann in ihrer Rolle überzeugen. Positiv bewerten möchte ich auch die kernige und handgemachte Action, die eine mehr als angenehme Abwechslung zur CGI-überfrachteten 0815-Blockbuster-Action darstellt.

      Allerdings hat "Sicario 2" auch Schwächen, die sich größtenteils im direkten Vergleich mit dem ersten Teil ergeben. In Villeneuves Film herrscht permanente Spannung, Bild und Ton fördern hier ein unterschwelliges Brodeln und man hat als Zuschauer den Eindruck, eine bedrohliche Bestie würde nach und nach immer engere Kreise ziehen. Diese Dichte gibt es in "Sicario 2" nicht, sie wird eher punktuell erzeugt. Ich denke, dass hier auch Charaktere und Drehbuch entscheidende Faktoren sind. Emily Blunt spielt im ersten Teil eine FBI-Agentin, die relativ naiv und unwissend in den mexikanischen Drogenkrieg hineingezogen wird und erst am Ende weiß, was die harten Männer um sie herum wirklich planen. Taylor Sheridan scheint in seinen Drehbüchern gerne Frauen in solchen Rollen zu sehen, man denke auch an Elizabeth Olsen in "Wind River". Manch besorgter Feminist mag dieses Muster kritisieren, doch beim ersten "Sicario" ist es meiner Meinung nach Emily Blunts Rolle zu verdanken, dass man als ebenso naiver und unwissender Zuschauer so gut und intensiv in die düstere Welt des Drogenkriegs hineingesaugt wurde. In "Sicario 2" fehlt eine vergleichbare Identikationsfigur. Josh Brolin und Benicio del Toro spielen wie gesagt stark, aber es sind im Grunde "fertige" Figuren, über die man nicht sonderlich viel erfährt und die mehr oder weniger nur Teile eines komplett verkorksten Umfelds sind. Diese alles umfassende Schlechtigkeit ist natürlich auch faszinierend und "Sicario 2" funktioniert auch – aber das spannendere und mitreißendere Filmerlebnis ist einfach der erste Teil, in dem der Zuschauer auch entdecken kann, um was es eigentlich geht.

      Fazit: Wer Lust auf einen ordentlichen und absolut soliden Thriller mit handgemachter Action und tollen Darstellern hat, macht mit "Sicario 2" nichts verkehrt. Aber einen absolut großartigen Film sollte man wohl eher nicht erwarten. 7 von 10 Popcornguys!
      Gerade zum Jahreseinstieg das Sicario Double Feature hinter mir. Während der großartige erste Sicario nach wie vor einer der besten Filme überhaupt ist und mit seiner ganz speziellen Atmosphäre punkten kann und klasse Leistungen aller Beteiligten auf Parkett legt, fällt Day of the Soldado nun bei der Zweitsichtung doch leider ab und ich würde wohl auch nur noch 6/10 Punkten vergeben.

      Day of the Soldado ist einfach zu gewöhnlich und über einen großen Teil fast schon langweilig, wenn man mal ehrlich ist. Man merkt dem Film förmlich an, dass er versucht seinem großen Vorgänger nachzueifern ... und das an vielen Stellen leider zur Zwanghaft. Vieles wirkt zu sehr gewollt, teilweise sogar gestellt, und im Großen und Ganzen kommt hier einfach nicht diese beinharte Atmosphäre aus, die den Vorgänger so ausmacht und die obersten Sphären hebt. Hinzu kommt noch der Abgang von Roger Deakins, Day of the Soldado ist einfach nicht so faszinierend anzusehen und kommt wie jeder x-beliebige andere (wenn auch höherwertigere) Film daher. Schade.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Mhh, schwierig. Objektiv gesehen durchaus sehenswert, aber freilich steht Teil 2 massiv im Schatten seines Vorgängers. Das Sheridan-Skript versucht zwar durch andere Schwerpunkte das Wegfallen des Regie-Meisters Villeneuve zu kompensieren - das gelingt letztendlich aber nur bedingt. Von der bedrohlichen Eleganz und den brodelnden Emotionen des ersten Teils, ist man sicherlich meilenweit entfernt. Ansonsten aber doch recht stark inszeniert sowie kompromisslos vorgetragen, und das Schauspiel sitzt sowieso.

      Etwas Tiefe beschwörte man durch durch das Aufzeigen der Tatsache herauf, wie "Unbeteiligte" aufgrund Gelegenheitsstrukturen in solche Systeme hineingeraten können, doch grundsätzlich hatte Teil 1 bedeutsam mehr Substanz, obwohl Teil 2 auf einer konkreten Handlungsebene viel, viel mehr investiert. Schon bezeichnend. Ich bereue die Sichtung keinesfalls, doch wenn es einem nicht gelingt, sich zur Objektivität zu zwingen, sind die durch Teil 1 aufgebauten Erwartungen wohl eher nicht hilfreich. So wirklich heiß auf deinen dritten Teil bin ich nicht - werde aber, wenn es denn mal soweit sein sollte, gewiss dennoch reinschauen.






      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      Nach langen hin und her am gestrigen Abend endlich nachgeholt ,obwohl endlich klingt jetzt so als wenn ich
      den Film am Ende abfeiere .

      Es ist ganz einfach ,durch das lesen diverser Kritiken hier war ich vorbereitet darauf das der Film sprichwörtlich den ersten nicht das Wasser reichen kann.
      So ist es auch !
      Aber es bleib ein gute Fortsetzung die man sehen kann ...müssen ?...nein , der Erstling steht weiterhin für sich Perfekt alleine.
      Das kling jetzt vielleicht so als wenn es dennoch ein Fehler war die Fortsetzung ohne Villeneuve zu machen...jein...
      in der erst Sichtung mach er ganz klar Spaß und lässt einen auch wieder in die Atmosphärische Welt von Sicario 1
      eintauchen , man taucht nicht ganz ein und man bleib auch nicht dabei Unterwasser aber man befindet sich
      ab und an wie ein Schwarm Delphine immer wieder mal dort .
      Auch wen die Story verworrener ist und man ab und an den klaren Punk am ende des Satzes sucht so bietet die Story
      keine Kopie an ,nein man hat versucht einen anderen weg zugehen auch wenn der Erstling oft als vorbild zuerkennen ist.

      Es hat für mich ganz klar Spaß gemacht unsere Protagonisten wieder zu sehen und sie in ihren Rollen erneut zu erleben .
      Mann mach im Prinzip keinen Fehler den Film gesehen zuhaben den am Ende steht ein grundsolider harter Thriller dem es zum Verhängnis wird
      einen übermächtigen Bruder zuhaben .

      Punkte?
      Teil 1 fette 9,5/10
      Teil 2 7 /10




      "Ich bin der Dude! Und so sollten Sie mich auch nennen, ist das klar! Entweder so, oder seine Dudeheit, oder Duda, oder ... oder auch El Duderino, falls Ihnen das mit den Kurznamen nicht so liegt."

      Payback schrieb:

      Nach langen hin und her am gestrigen Abend endlich nachgeholt ,obwohl endlich klingt jetzt so als wenn ich
      den Film am Ende abfeiere .

      Es ist ganz einfach ,durch das lesen diverser Kritiken hier war ich vorbereitet darauf das der Film sprichwörtlich den ersten nicht das Wasser reichen kann.
      So ist es auch !
      Aber es bleib ein gute Fortsetzung die man sehen kann ...müssen ?...nein , der Erstling steht weiterhin für sich Perfekt alleine.
      Das kling jetzt vielleicht so als wenn es dennoch ein Fehler war die Fortsetzung ohne Villeneuve zu machen...jein...
      in der erst Sichtung mach er ganz klar Spaß und lässt einen auch wieder in die Atmosphärische Welt von Sicario 1
      eintauchen , man taucht nicht ganz ein und man bleib auch nicht dabei Unterwasser aber man befindet sich
      ab und an wie ein Schwarm Delphine immer wieder mal dort .
      Auch wen die Story verworrener ist und man ab und an den klaren Punk am ende des Satzes sucht so bietet die Story
      keine Kopie an ,nein man hat versucht einen anderen weg zugehen auch wenn der Erstling oft als vorbild zuerkennen ist.

      Es hat für mich ganz klar Spaß gemacht unsere Protagonisten wieder zu sehen und sie in ihren Rollen erneut zu erleben .
      Mann mach im Prinzip keinen Fehler den Film gesehen zuhaben den am Ende steht ein grundsolider harter Thriller dem es zum Verhängnis wird
      einen übermächtigen Bruder zuhaben .

      Punkte?
      Teil 1 fette 9,5/10
      Teil 2 7 /10


      Wobei ich denke, wenn man dem zweiten Teil noch bisschen Zeit gibt, und den noch 1-2x gesehen hat, wird der garantiert etwas "reifen". Den fand ich eigentlich auch überaus gut. Da hatte ich eher beim ersten damals viel höhere Erwartungen, durch die ganzen Kritiken usw., und war am Ende dann doch etwas "enttäuscht". Wobei das jetzt meckern auf ganz hohem Niveau ist.
      Warum "Sicario 2" laut Josh Brolin dem Original nicht gerecht wurde.

      "[Regisseur] Stefano Sillima hat den zweiten Film gedreht. Für das, was es ist, und das würde ich Stefano ins Gesicht sagen, ist es ein größerer Umfang und mehr Action, für das, was es ist, ist es wunderbar. Aber "Sicario" hat etwas ganz Besonderes an sich, es hat etwas Ruhigeres, und es hat etwas Intelligenteres, wie es sich auflöst."

      "Sicario 2" zeigt, dass es groß und die Action-Sequenzen erstaunlich waren. Ich fand es unglaublich gut gedreht, aber es fehlte die Persönlichkeit, die "Sicario" hatte. Die stärkste Szene in "Sicario" ist das Ende in der Küche, wo es nur Benicio [del Toro] und Emily [Blunt] sind und man sagt: "Wow, das ist so intensiv. Man braucht nicht unbedingt all das [große Action]."

      "Unterschiedliche Schläge, unterschiedliche Leute. Bei Stefano ist das nicht negativ. Er hat etwas getan, das ["Zero Zero Zero"] genannt wurde, und es ging in die gleiche Richtung. Es war groß, es war sehr dramatisch, aber es war nicht so, wie bei "Sicario" [und 'Soldado'], so spezifisch in seinen Verhaltensentscheidungen... Es ist eine Verhaltensauswahl im Ton, in der Kamerapositionierung, in der Wahl der Linse, wie subtil man sein kann. Das ist der Unterschied, bei 'Soldado' macht man 'wow, wow' und bei 'Sicario' lehnt man sich weiter hinein und wird geohrfeigt, aber man kann nichts dafür, und das weiß man."


      Link(Quelle): sports.yahoo.com/roger-deakins…in-discuss-220051370.html
      s-l500
      Versteh ich nicht die diskussion

      Ich find den 2. Teil sogar noch besser

      bisschen fehlt emily blunt - und der erste ist in vielen punkten sicher besser - aber der zweite ist einfach saugeil :D

      Ich steh halt einfach auf solche filme - fand schon traffic damals hammer gut

      Ich würds so ausdrücken - der erste ist der bessere Film - aber der 2te macht mehr spass

      9/10 Pkt.
      Kann mich der Meinung nicht anschließen. Der zweite Teil ist für sich betrachtet gut, aber weder macht er Spass noch kommt großartig Spannung auf. Emily Blunt als moralische Institution fehlt mir jetzt nicht unbedingt in Teil 2. Der erste Teil ist aber einfach überragend in jeder Szene, spannend und auch konsequenter. Hab den schon 5 mal geschaut und könnte es jederzeit wieder tun. Teil 2 ist nach 2 mal schauen durch.
      Geiz ist nicht geil! Kino dafür umso mehr...
      In der Tat ist "Soldado" der schwächere Teil aber gut, wer gegen Villeneuve diesentags einen Vergleich anstrebt, muss sich auf eine Niederlage gefasst machen. Dabei liegt aber vieles nicht nur an Solima sondern auch am Buch. Das bedient sich gerade zu Beginn ein paar Clancy-Klischees zu viel (der Anfang ist beinahe 1:1 aus "Im Auge Des Tigers"). In der Folge will das Sequel dann mehr mehr mehr und hat weniger Zeit für alles - was bei Villeneuve umgekehrt war. Der hat der Bedrohlichkeit von Del Toro und Brolin mehr Zeit gegeben und in der Tat gibt es jetzt keine "schwache" Projektionsfigur mehr. Blunt fehlt. Aber mehr strukturell als aus Unterhaltungsgründen. Größter Unterschied zu seinem Vorgänger dürfte hier die fehlende Kameraarbeit von Legende Roger Deakins sein. Wolski ist zwar nun auch alles andere als ein Amateur aber die intelligente Ruhe von Deakins und Villeneuve können sie hier leider nicht nachahmen. "Soldado" ist mehr auf Effekt als auf Gefühl gebaut, was irgendwie schade ist. Ist es doch als moderner Thriller eigentlich eine interessante Reihe. Waren also zwei gut angelegte Stunden, die jedoch nicht an den bockstarken Erstling heranreichen. Aber dennoch ein sauberer und drückender Thriller mit einer Tragweite, die man selten so heutzutage noch bekommt. Nehm ich also gerne an.


      7 von 10 Schlägereien auf Schulhöfen

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2:

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."