Ich seh, ich seh (Fiala, Franz)

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    Es gibt 13 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von freido.

      Ich seh, ich seh (Fiala, Franz)

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      "Ich seh, ich seh"

      Land: Österreich
      Jahr: 2014
      Genre: Horror / Drama
      Regisseur: Veronika Franz / Severin Fiala
      Drebuch: Franz / Fiala
      Cast: Susanne Wuest, Lukas Schwarz, Elias Schwarz
      Verleiher: Neue Visionen

      Inhalt:

      Ein abgeschiedenes Haus in einer Natur-Idylle. Darin die Zwillinge Lukas und Elias, die auf die Rückkehr ihrer Mutter warten. Nach einer Schönheitsoperation im Gesicht kehrt sie schließlich zurück. Ihr bandagiertes Gesicht und ihr verändertes Verhalten irritiert die Kinder soweit, dass diese in Frage stellen, ob es sich bei dieser Person überhaupt noch um ihre Mutter handelt.

      Trailer:
      (zeigt vielleicht schon zu viel..)






      Wer braucht noch Hollywood, wenn der deutschsprachige Raum aktuell derart fulminate Filme raushaut? Nach dem intensiven "Victoria" folgt nun ein bedrohliches Horror-Drama der Extraklasse von unseren österreichischen Nachbarn. Dass dieser zugegeben sehr spezielle Film exakt meinen Nerv treffen könnte, konnte ich mir schon nach Sichtung des Trailers ausmalen, doch mit dieser Erfahrung habe ich beim besten Willen nicht gerechnet. Bei all meiner Euphorie versuche ich dennoch ein wenig auf die Lobeshymnen-Bremse zu drücken, denn mit "Ich seh, ich seh" wird nur eine bestimmte Zielgruppe so richtig Freude haben, was man auch anhand der Wertungen einschlägiger Filmseiten erkennen kann, wobei manch Kritiker durchaus so hin und weg ist, wie ich es bin.

      Der Film ist langsam, teils unerträglich ruhig und gerade deswegen abnormal bedrohlich. Dieses kühle und verstörende Kammerspiel präsentiert sich minimalistisch wie subtil, und meine Güte - die Rechnung geht sowas von auf. Gerade wegen des zunächst sparsamen Inhalts, hat mich die Endphase schließlich so richtig umgehauen. Die eine Hälfte von mir wollte einfach nur die beklemmenden Situationen auf sich wirken lassen - die andere rätselte, hinterfragte und stand in einem sehr unangenehmen Zwiespalt (im postiven Sinne). Kann mich kaum an einen Film erinnern, der mir über die gesamte Laufzeit ein solch beklemmendes Gefühl vermittelt hat. Ein beschleichendes Gefühl, falsche Fährten, der Horror in der Idylle und schließlich die Eskalation. Irgendwo zwischen Psycho-Thrill, Horror und Drama. Jedes konkretere Wort zum tatsächlichen Inhalt wäre fast schon eines zu viel. Das Werk zählt für mich wohl neben "Victoria" und "Ex Machina" zu den größten Überraschungen der jüngeren Vergangenheit.

      Der Österreicher würde sagen: Leiwand.






      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      Ist übrigens auch der diesjährige Beitrag für die Academy Awards aus Österreich.

      Gesehen hab ich ihn auch schon, bin aber zu faul gewesen den Thread zu eröffnen, danke dafür Bavarian ^^

      Würde auch empfehlen dass man sich vorher keine Kritiken durchliest oder den Trailer anschaut. Hab in einigen Fällen Verweise zu anderen Filmen gesehen und mit dem Wissen könnte schon ein wenig verloren gehen.
      EAT THE RICH


      Ich wäre gerne mehr begeistert.

      Vorbildlich eingefangenes Drama auf leisen Schritten. Ich Seh, Ich Seh ist ohne Zweifel eines der qualitativ höhenwertigen Output's der österreichischen Filmgeschichte. Malerische Bilder lassen die brodelnde Gewalt erst aufkochen um im Schlussviertel zu explodieren. Ganz nebenbei schleicht sich ein Twist ein der durch eine finale Einstellung noch einmal zur Frage gezogen wird. Klingt eigentlich alles sehr gut, würde mich der Film nicht so penetrant an Haneke's Funny Games erinnern. Fiala und Franz haben sich definitiv den einen oder anderen Trick abgeschaut, schaffen es es aber nicht auch nur ansatzweise in die verstörenden Dimensionen vorzudringen. Das Schauspiel wirkte nicht immer sattelfest woraufhin die Atmosphäre etwas litt. Irgendwie merkwürdig semi-professionell. Einen Blick ist die Produktion dennoch wert.

      7,8 / 10

      Akuma schrieb:

      würde mich der Film nicht so penetrant an Haneke's Funny Games erinnern.


      War womöglich von Vorteil, dass ich das Werk (noch) nicht gesehen habe.

      Akuma schrieb:

      Das Schauspiel wirkte nicht immer sattelfest woraufhin die Atmosphäre etwas litt. Irgendwie merkwürdig semi-professionell.


      Puh - fand´ ich jetzt gar nicht mal. An wen denkst du da? Die Kids?






      Gar nicht. Die Kids waren sehr glaubwürdig. :) Der Pfarrer und die zwei vom Roten Kreuz haben mir nicht gut gefallen. Da bin ich mir sicher, gäbe es bessere Castingoptionen. Susanne Wuest kamen ein paar unglaubwürdig klingende Sätze aus dem Mund. Man war ersichtlich nach Einfachheit bemüht. Ganz abgenommen habe ich das Schauspiel nicht.
      Ach, richtig. Da war was. Hatte lediglich noch das "Dreigespann" und den Pfarrer im Sinn. Ja, gut, da geh ich mit - das war massiv unbeholfen. :D Wurde immerhin durch die beklemmende Situation, die da im Hintergrund brodelte, etwas aufgefangen. Fiel bei mir alles aber nicht derart ins Gewicht. Das Gefühl habe ich nicht oft, aber manchmal meint man, ein Film wäre für einen persönlichen gedreht worden - und das war hier der Fall. ^^






      Habe nicht damit gerechnet, aber die Blu-ray ist morgen bei den Cyber-Monday-Angeboten dabei. 20 Uhr. Da der Film eh ganz weit oben auf meiner Einkaufsliste steht, natürlich ein Pflichtkauf.

      Weiß so ziemlich gar nichts über "Ich seh, ich seh" und hoffe, dass er mich ähnlich umhauen kann, wie @Bavarian.

      Mein erster Einstieg seit langem wieder in den Deutschen bzw. Österreichischen Film und ja Ich seh, Ich seh ist ein guter Österreichischer-Beitrag der sich vor internationalen Genre-Vertretern nicht verstecken muss. Zwar bleibt die Begeisterung eines @Bavarian auch bei mir aus aber das Grundkonzept, Kamera und die gesamte Optik haben mich durchgehend äußerst ansprechen können. Auch die kühlen und sterilen Bilder wissen eine anhaltende Anspannung zu erzeugen, nur hielt sich wirklicher Grusel, den ich von einer so ungemütlichen Atmosphäre und teils bizarren Einstellungen erwartet hatte, dann doch arg in Grenzen. Zudem hat mich leider die Passage mit dem Roten Kreuz völlig aus dem Film gerissen, einerseits war sie unglaublich schlecht besetzt und zeigte sich auch noch in einem äußerst fragwürdigen Ablauf und andererseits ging sie einfach viel zu lange, was ich wirklich schade fand, da Susanne Wuest und Elias/Lukas Schwarz ein sehr starkes Dreiergespann bildeten und sie alleine mich völlig in den Bann ziehen konnten. Ich kann aktuell auch nicht abschätzen ob die Auflösung bewusst bereits so früh im Film ersichtlich sein wollte oder ob ich hier als Filmkenner einfach schnell dahinter gekommen bin.

      Nichtsdestotrotz ein wirklich sehenswerter Film mit bitter bösem Ende und der auch trotz früher Kenntnis des Twists funktioniert.

      7 von 10 Kakerlaken
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TLCsick“ ()

      Schon zu Beginn mit unglaublicher Atmosphäre. Hatte die ganze Zeit ein ungutes Gefühl in der Magengrube. Das letzte Drittel zieht dann noch mal deutlich an, sehr hart und bedrückend. Den Twist am Ende habe ich zwar kommen sehen, hat den Film aber dadurch nicht schlechter wahrgenommen. 9/10
      Auf jeden Fall ein sehenswerter Beitrag aus Österreich. Starke Atmosphäre, gut gespielt von den Kiddies und der Mutter, das war schon nicht ohne. Zugegeben, die Szene mit den Sanitätern war wirklich etwas seltsam. Ich fands mega komisch, dass die (minimale Spoiler) a) zu so einem abgelegenen Haus fahren und b) einfach reingehen und durchspazieren, wenn keiner aufmacht. Naja, nur eine Kleinigkeit, ansonsten wie gesagt ein guter Film. Beklemmend, mysteriös und mit einem überraschenden Ende, denn aus irgendeinem Grund sehe ich Twists nur in einem von 20 Fällen voraus :uglylol: Wie hier schon gesagt wurde, kein Film für jeden Geschmack, aber meinen hat er getroffen. Gerade dieses langsame und ruhige Storytelling mag ich einfach total, während andere das als sterbenslangweilig einstufen.

      Gerne mehr solcher deutschsprachigen Produktionen.

      7,5/10