Detroit (Kathryn Bigelow)

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    Es gibt 36 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Payback.

      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      War nach meinem Kinobesuch damals unschlüssig und hatte deswegen hier nichts geschrieben. So ganz weiß ich immer noch nicht, wie ich "Deroit" einordnen soll. Als Home-Invasion-Thriller mit teils arg eindimensionalen Charakteren gelungen, als Auseinandersetzung mit den Ereignissen in Detroit ein Reinfall. Stark gespielt, hübsch fotografiert. Wertung lasse ich mal weg.

      Ich glaube, Detroit will auch gar nicht die Ereignisse aufarbeiten. Zumindest nicht das große Ganze, konzentriert er sich ja auch hauptsächlich nur auf einen kleinen, abgelegenen Schauplatz.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Ging mir ähnlich. Ist schon etwas her, dass ich den gesehen habe, aber ich bin auch mit der Haltung reingegangen, die Ereignisse aus Detroit im Allgemeinen präsentiert zu bekommen. Aber der Fokus liegt ganz klar auf dem Verhör. Als Home-Invasion bezeichne ich ihn u.a. auch ;)

      Ich fand Detroit im Großen und Ganzen gut. Der Film ist intensiv und richtig gut gespielt. Habe vorher auch erwartet, dass der die Ereignisse in Detroit genauer behandelt. Aber der Film widmen sich einem ganz speziellen Fall während dieser Ereignisse und das funktioniert meiner Meinung nach recht gut.
      Jedoch ordne ich Detroit etwas schwächer als Bigelows vorherige Werke The Hurt Locker und Zero Dark Thirty ein. Detroit ist aber auf jeden Fall sehenswert und auch für unsere aktuelle Zeit ein wichtiger Film.

      7,5 von 10
      Detroit

      Also als ich das erste mal einen Trailer zu Detroit gesehen habe, war ich der festen Überzeugung, das das einer der Filme des Jahres wird und hätte auch nicht ausgeschlossen, das er Ende 2017 auf meinem persönlichen ersten Platz stehen würde (nur auf dieses Jahr bezogen). Dazu ist es aber leider nicht gekommen.

      Detroit zeigt einem ein altbekanntes Thema, welches aber nach wie vor präsent ist und wahrscheinlich auch immer sein wird, wie uns die Welt immer wieder auf´s Neue demonstriert. Natürlich haben sich mittlerweile auch Dinge geändert und vieles auch zum Guten, dennoch befürchte ich, das der Rassenhass ein fortwährendes Thema bleiben wird. Umso wichtiger ist es, das solche Filme wie Detroit nach wie vor gedreht werden und auch die Geschichte um die es darin geht, nicht in Vergessenheit gerät.
      Denn gerade wenn man an diese Epoche denkt, dann ist es wohl eher der Vietnam-Krieg, der einem in den Sinn kommt. Mit dem Rassismus in den USA, bringe ich vor allem den Tod von Martin Luther King in Verbindung und natürlich habe auch ich von den Aufständen gelesen, aber ich muss gestehen, das ich keine Ahnung hatte, das in den Straßen tatsächlich Krieg herrschte.
      Im Film wurde das gut gezeigt mit den Panzern die durch die Stadt fuhren und auch die permanente Angst vor Heckenschützen, was auch zu heftigen Konsequenzen führte.

      Die Angst und der Hass der Protagonisten kam gut rüber und so hat im Endeffekt auch eine Kleinigkeit genügt um das Fass zum überlaufen zu bringen und alle Beteiligten durchdrehen zu lassen. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist in einer Stadt oder in einem Viertel zu wohnen, in denen dauernd Randalen herrschen oder wenn man schon bedroht wird, nur weil man eine andere Hautfarbe hat. Die fadenscheinigsten Ausreden wurden genutzt um zu beleidigen, zu schlagen, zu terrorisieren und zu demütigen. Die Opfer konnten sagen was sie wollten, alles wurde gegen sie verwendet und so wie das im Film abgelaufen ist, glaube ich das leider auch das sich solche Auseinandersetzungen wirklich so zugetragen haben. Und wahrscheinlich auch heute noch so passieren.

      Bei den Schauspielern kann ich nicht groß meckern auch wenn ich sagen muss, das mir Anthony Mackie wohl am wenigsten gefallen hat. Er hatte zwar nicht die größte Rolle, aber ich denke, das er aus dieser doch mehr hätte rausholen können.
      John Boyega konnte gerade im letzten Viertel zeigen, das er durchaus was kann. Gerade bei der Szene
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      im Verhörzimmer, hat er mir richtig gut gefallen.
      Davor versuchte er ja meist zu deeskalieren und kam mir in vielen Momenten etwas zu gefasst und teilnahmslos vor. Bin überzeugt davon, das er das auch so spielen sollte, aber ich hätte dann doch lieber etwas mehr von seiner inneren Zerrissenheit gesehen, die er ja zweifellos hatte.
      Richtig gut fand ich dafür Algee Smith, der auch eine ziemlich große Rolle hatte. Ich kannte ihn vorher nicht, aber das was er in Detroit gezeigt hat, war richtig stark.
      Allerdings fand ich Will Poulter noch einen Tick besser. Er hat dieses miese A***loch saustark gespielt. Ihm prophezeie ich ohnehin eine große Filmkarriere und auch auch wenn ich ihn vor ein paar Jahren nicht wirklich gemocht habe, hat er sich ganz schön gemacht und würde ihm den Erfolg auch wirklich gönnen. Er hat natürlich auch den optischen Vorteil und kann aufgrund seines Aussehens und gerade wegen den Augenbrauen eine hassenswerte Figur perfekt verkörpern. Natürlich würde das nicht ohne Talent gehen, aber das hat er zu Genüge. Vielleicht wird er ja wirklich mal ein Dauerbösewicht der Filmindustrie, aber ich denke für einen Schauspieler, der auch schauspielern möchte, gibt es schlimmere Schicksale.
      Finde es trotzdem, oder gerade deswegen schlimm, das ich in den Kinotrailern viel häufiger einen Zac Efron, als einen Will Poulter sehen muss.

      Der Soundtrack hat mir gefallen. Bin jetzt kein riesiger Jazz oder Gospel Fan, aber hier war es immer passend und hat sich gut eingefügt.

      Aber wie erwähnt ist Detroit leider nicht der große Wurf geworden, wie ich ihn erhofft hatte. Das Problem war für mich, das er über die meiste Zeit nicht intensiv genug war. Ja, es gab diese Szenen, in denen die Opfer ihren Peinigern hilflos ausgeliefert waren und die eigentlich auch so grausam waren, das einem schlecht hätte werden müssen. Aber irgendwie kam das nicht so bei mir an, wie es wohl eigentlich sein sollte.
      In meinen Augen war der Großteil der Geschichte ein Kammerspiel mit vielen Personen auf engstem Raum. Das Problem war aber, das man sich dabei immer und immer wieder im Kreis drehte. Es wurden immer die selben Fragen gestellt, immer die gleichen Maßnahmen ergriffen und auch der Ausgang war auch fast immer gleich.
      Und damit hängt auch was zusammen, was mich ganz besonders wurmt.
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      Eigentlich ging es ja bei dieser ewig langen Verhörszene um eine vermeintliche Waffe. Warum hat von denen keiner gesagt, das Carl (der Erste, der erschossen wurde) mit einer Spielzeugpistole aus dem Fenster geschossen hat? Das wäre doch das Naheliegenste. Stattdessen sagen alle immer und immer wieder, das sie keine Ahnung von einer Waffe hätten. Und ich finde, so hätte man noch besser unterstreichen können, das die Polizisten ja eigentlich nur irgendeinen Vorwand brauchen um sie zu quälen. Denn natürlich hätten sie das nicht geglaubt.

      Ist jetzt vielleicht nicht direkt ein Filmfehler, aber wirkte auf mich leider extrem unglaubwürdig. Am Ende steht ja sogar noch auf der Leinwand, das keine genauen Daten existieren und man sich sozusagen vieles zusammen reimen musste. Also wenn man schon diese "Möglichkeit" hat, dann muss man da was besseres draus machen. Finde ich.

      Was mir auch nicht wirklich gefallen hat war die Wackelkamera. War zum Glück nur am Anfang und bei den Außenaufnahmen, aber ich mag diesen Stil schon lange nicht mehr und auch hier wirkte es mehr wie gewollt und nicht gekonnt.

      Die meiste Zeit war der Film gut, aber nicht überragend. Allerdings konnte das letzte Viertel noch mal richtig auftrumpfen und wurde dann auch langsam zu dem, was ich mir von Anfang an erhofft hatte. Auch wenn ich es schade fand, das man
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      die Geständnisse der Polizisten nicht gezeigt hat sondern nur sah, wie sie einer nach dem anderen ins Büro der Mordkommision gerufen wurden.

      Aber ansonsten fand ich den Schluss richtig stark, denn dort hatte ich am meisten das Gefühl, das die Ungerechtigkeit und die dazugehörige Hilflosigkeit am besten transportiert wurden, wovon dieser Film ja eigentlich lebte.

      Alles in allem ist die Detroit zwar ein sehr guter Film geworden, aber leider kein Meisterwerk, was ich mir insgeheim erhofft hatte. Trotzdem kann und will ich ihn aber definitiv empfehlen. Ich finde es nach wie vor wichtig das solche Filme gedreht werden und auch, das man nicht müde wird auf solche Ungerechtigkeiten hinzuweisen. Die gibt es nämlich nach wie vor zur Genüge in so vielen Bereichen und hat dazu noch so viele Gesichter.

      Ich gebe Detroit
      8 von 10 Punkten

      Ich muss sagen, es war zunächst schwierig, in den Film einzufinden. Ich hatte die erste halbe Stunde meine Probleme, aber die Einführung war ja durchaus notwendig. Aber als es dann zur zentralen Hotelszene kam, wurde mir dann doch ziemlich anders. Und dann war ich auch mehr als drin im Film, mit einem ziemlich miesen Gefühl. Man ist direkt nah dabei, die Darsteller spielen hier so unglaublich ekelhaft gut, dass man auf die Leinwand zurennen möchte und ihnen in die Fresse schlagen will. Als John Boyegas Charakter sich später übergibt, war ich selber an dem Punkt, wo ich dies auch hätte tun wollen.

      Klingt äußerst negativ, ist es aber nicht. Wenn so heikle Themen wie Rassismus und der Missbrauch von Macht so packend inszeniert (und gespielt) werden, ist dies ein Lob.

      Zum Ende war mir der Film vielleicht doch noch ein bisschen zu lang, da hätte ich mir ein schnelleres Ende gewünscht, aber ansonsten: Top. Und leider immer noch aktuell, 50 Jahre später.

      8 Punkte.
      Break through the surface and breathe.
      man wasn film.
      ​ich sitz hier und hab so viel wut im bauch. als schwarzer im westen geboren werden ist echt hart.
      ​bin rundum zufrieden mit dem film. zuerst bischen die riots - dann der fokus auf ein Detail - tolle Struktur.
      ​zuletzt dermassen aufgewirbelt haben mich nur 12 years a slave und Schindlers liste. öhm vielleicht mal wieder auf ne demo gehen gegen irgendnen scheiss der so läuft - das denk ich mir jetzt - daher aufgabe erfüllt und...

      9,5/10 Pkt.

      ​plus eine dringende Oscar empfehlung
      Solides Werk, das ich ohne Einschränkung empfehlen kann. Bin nun nicht überaus euphorisch, aber sehenswert ist Detroit allemal. Auf der einen Seite hektische Bilder und dokumentative Einflüsse, auf der anderen entschleunigte Phasen, die sich völlig auf Gefahrensituationen einlassen. Auf beiden Ebenen erzählt das Werk so einiges über das vorzufindende Milieu. Manchmal zu viel Kameragewackel und Zooms für meinen Geschmack, aber an sich gut inszeniert. Optisch wie inhaltlich mit David Simon-Vibes. So die Light-Version. Jetzt nicht auf die Schwere des Stoffes bezogen, sondern auf die Komplexität. Ein wenig holprig hab ich das Geschehen jedoch schon erlebt, da man im ersten Akt durchaus andeutet, man würde sich dem Setting umfangreicher widmen, anstatt sich dann doch mehr oder weniger "nur" auf ein Szenario einzulassen, aber das hat sich dann im Laufe auch gut eingependelt. Alles gut.






      Gestern in der späten Nacht lust bekommen ein Drama zusehen und im Blu Ray Regal Detroit gefunden.

      Brauch gar nicht viel dazu zu schreiben den oben steht alles was mann wissen muss.
      Mit der Info das sich der Film eher auf einen kleinen Bereicht der Detroiter Krawalle beschäftige bin ich sehr gut gefahren,
      auch wenn ich anfangs verwirrt war.
      Der Film fängt schon deutlich das ganze Ausmaß ein aber halt nur als Einleitung.

      Was dann kommt hat bei mir voll gesessen ,mit viel Wut im Bauch und Hass auf den Hass hätte ich jeden der Schauspieler die die miesen Jungs
      verkörpern direkt nach dem Film ähnliches an tunen wollen.
      Will Poulter spielt das aber auch mit einer großartigen Mimik die ihn einfach in die Wiege gelegt worden ist ....sehr gutes Casting hier und somit Top besetzt!

      Starker intensiver Film der sich im Prinzip genau ein Bereich aussucht der für genau das stehen soll und kann warum Krawalle wie diese ausbrechen.
      Hier sei die Zeichentrick artige Arthouse Einleitung am Anfang des Film noch mal sehr Positiv erwähnt ,gutes Beiwerk um Wissen zu erlangen.




      "Ich bin der Dude! Und so sollten Sie mich auch nennen, ist das klar! Entweder so, oder seine Dudeheit, oder Duda, oder ... oder auch El Duderino, falls Ihnen das mit den Kurznamen nicht so liegt."

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Payback“ ()