No Way Out - Gegen Die Flammen [engl. Only The Brave] (Josh Brolin, Miles Teller, Jeff Bridges, Taylor Kitsch)

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    Es gibt 35 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Hockenberry.

      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Ich muss mich zuerst einmal bei @patri-x und @Burning bedanken, die hier 2 sehr gute Kritiken rezensiert haben. Ohne deren überaus positiven Meinungen, wäre ich nicht ins Kino gegangen.
      Mit "No Way Out", liefert Joseph Kosinski ein wahnsinnig gutes Drama ab, welches die wahren Geschehnisse vom Yarnell Hill Feuer zeigt. Der Film ist erstklassig besetzt: Josh Brolin, Miles Teller, Jennifer Conelly, Jeff Bridges. Für mich haben Brolin und Teller heraus gestochen. Die liefern hier eine richtig gute Leistung ab. Der Film lässt sich viel Zeit für die Charaktäre und baut damit eine emotionale Ebene zum Zuschauer auf. Fand ich richtig gut, zumal hier nichts rumplätschert oder gezogen wird. Auf die Geschichte möchte ich nicht weiter eingehen, da man darüber genug nachlesen kann. Wobei ich aber empfehle, nicht im Internet danach zu suchen und sich als Zuschauer darauf einzulassen. Sehr emotionales Ende, welches nicht in kitschige Klischees ausartet oder wo man zu lange "drauf hält". Ansonsten bleibt mir nur eins zu sagen, wer gute Dramen mag, dem kann man nur wärmstens den Kinogang empfehlen.

      9 von 10
      Geiler Film. Platte Aussage? Womöglich. Aber hey, No Way Out ist einfach ein verdammt geiler Film. Ehrliche Männer, die füreinander einstehen und fucking Flammen löschen. Reale Helden. Und nicht irgendwelche glorifizierte, heroische Figuren, denen der Pathos aus der Nase trieft. Nope. Authentische Dudes, mit denen ich mich identifizieren konnte, dazu authentisch wirkende Feuerlösch-Abläufe und ein Finale, das mich wirklich massiv bewegt hat.

      Dabei belass ich´s. :)






      No Way Out

      Gestern Abend endlich gesehen und für Gut befunden, wenn auch nicht mehr. Hatte den schon längere Zeit bei mir rumliegen, aber aus irgendeinem Grund nie das ganz große Verlangen gehabt, obwohl ich mich zeitgleich auf die Sichtung gefreut hatte. Seltsamer Widerspruch, aber so war das nun mal.

      Vorweg, der Film macht jetzt nicht wirklich was Falsch. Für mich gab es zwar ein paar kleinere Aussetzer, was vor allem das Acting in den emotionalen Szenen betraf, aber dennoch war das Schauspiel insgesamt nicht schlecht. Dazu mochte ich diverse Einstellungen und Bilder nicht wirklich, trotzdem wurde er insgesamt gut fotografiert.
      Vor allem die Szenen wenn es brannte und die Jungs ihre Arbeit verrichten mussten waren gut inszeniert und es kam mir als Laie glaubhaft und authentisch vor.
      Gleiches gilt für die Figuren, die allesamt auf ihre Weise sympathisch waren und gerade das "Wir!" Gefühl wurde sehr gut eingefangen. Da bekam man auch als Zuschauer richtig Bock drauf mit den Burschen loszuziehen um zusammen die Flammen zu bekämpfen.

      Was für mich ein Problem war, war das es einfach zu viele Charaktere waren. Aber selbstverständlich mussten alle untergebracht werden, ganz klar. Nur dadurch fehlte mir zu vielen die Bindung und ich hatte auch den Eindruck, dass man sich dadurch (gezwungenermaßen) eben nur auf die prägnantesten Charakterzüge beschränken konnte und mir trotz z.B. der Wandlung von Miles Teller´s Figur, die Entwicklung mancher Figuren fehlte, oder mir etwas zu sprunghaft behandelt wurde. Kein Wunder, schließlich wurden teilweise Monate übersprungen.
      Das man sich für diesen Weg entschied, sehe ich jetzt nicht als Fehler an, denn ich kann das absolut nachvollziehen, aber ich denke, für eine solche Geschichte mit allen Figuren, wäre womöglich eine Miniserie geschickter gewesen, um allem wirklich gerecht zu werden.
      Deswegen war ich auch etwas enttäuscht, wie emotionslos ich am Ende war. Dazu sei zu erwähnen, ich wusste erst während des Abspann´s, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelte.

      Die Schauspieler agierten alle für mich auf einem angenehmen Niveau, denn abgesehen von den bereits erwähnten, kleinen Momenten, die mir nicht gefallen haben, schienen alle ihre Rollen gut eingenommen zu haben und es wirkte auch so auf mich, als wollten sie diese spielen. Es kam mir nicht vor wie eine Auftragsarbeit.
      Josh Brolin und Miles Teller stachen durch ihre Screentime deutlich heraus und leisten gute Arbeit, aber auch hier, für mich nicht mehr als Gut.
      Jeff Bridges und Jennifer Connelly begleiteten diverse, wichtige Nebenfiguren und Letztere hatte z.B. eine Szene, die mir von der Bebilderung (wie weiter oben erwähnt) nicht gefallen hatund die ich kurz erläutern möchte:
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      Gegen Ende, es war ihre letzte Szene, ritt sie durch die Prärie, sie bleibt vor einer Anhöhe stehen, auf der Wildpferde rennen und springen, dahinter der Sonnenuntergang. Großaufnahme Connelly mit einem Lächeln im Gesicht.

      Ich vermag es nicht genau zu beschreiben wieso, aber diese Szene wirkte extrem strange auf mich und etwas sehr aufgesetzt. Es passte in meinen Augen auch nicht wirklich ins Gesamtbild. Klar, Erbsenzählerei, dass weiß ich selbst, aber es sind leider oft so Kleinigkeiten, die mich irgendwie rausbringen. Und ich meine, von solchen Momenten, in denen das Bild einfach merkwürdig auf mich wirkte, gab es 3-4, auch wenn ich sie leider nicht mehr aufzählen kann.

      Gut war der Sound und der Soundtrack, der gerade in den Szenen, bei denen es um Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl ging, sehr gute Arbeit leistete. Hat mich gefreut das Pearl Jam kurz gespielt wurde :thumbup: (hab die Band schon ewig nicht mehr gehört)

      Es klang jetzt wohl alles negativer als es gemeint war, denn No Way Out bietet auf alle Fälle sehr gute Unterhaltung und ich hatte keine Sekunde Langeweile. Es macht immer Spaß einem namhaften Ensemble beim agieren zuzusehen und der Film hat es definitiv geschafft, meine Lust zur harter Arbeit zu wecken, sich danach den Ruß von der Kleidung zu klopfen und danach mit den Jungs ein Bier trinken zu gehen.
      Wie romantisiert diese "Lebenseinstellung" nun dargestellt wurde, kann ich nicht beurteilen, aber ich bin gerne bereit, da mitzugehen. Zwar war das auch einer der Filme, in denen man das Gefühl hatte, die ganze Stadt würde sich nur auf dieses Thema konzentrieren und hat sonst keine Interessen, aber das passte schon.
      Es war eine mehr als angebrachte Würdigung, die mir aber in einem anderen Format bestimmt noch besser gefallen hätte.

      7 von 10 Punkten