Green Room (Patrick Stewart, Anton Yelchin, Imogen Poots)

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    Es gibt 37 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Gambit.

      Zugegeben, der Aufhänger des Films ist nicht besonders realistisch. Zumal auf dem Plakat des Gigs schon diverse Runen zu sehen sind, die dir eigentlich schon sagen "Da dann doch lieber pleite nach Hause fahren!"

      Davon abgesehen ist der Film, was Szene-Authenzität angeht, sehr detailverliebt.

      Natürlich konnte ich mir so einen Haunted-House-Horror mit Punks VS. Skins nicht entgehen lassen. Wenn man den Aufhänger erst einmal hinter sich gelassen hat, dann wird der Film nämlich erschreckend realistisch, was die Brutalität von Nazi-Netzwerken anbelangt. Nicht zuletzt, weil Patrick Stewart den kalt berechnenden Nazi-Anführer so stark spielt. Das geht unter die Haut! Und das nicht nur wegen der sehr heftigen Splatter-Szenen. Der ganze Film ist in seiner Heftigkeit verstörend und hat mich einige Nächte nicht schlafen lassen. Auch weil ich als Kind der ostdeutschen Provinz sowas schon recht authentisch im eigenen Leben erleben durfte. Überwiegend ohne Tote, aber mit Blut und Elend.

      Allein schon,
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      wenn die Skins, die Punks mit Macheten massakrieren wollen und es innerhalb der ersten Hälfte des Film auch bei fast allen schaffen, weil sie militärisch organisiert einen nach den anderen abschlachten
      , dann kommen bei mir schlimme Erinnerungen an die 90er Jahre hoch. Von daher weigere ich mich auch, dem Film irgendeinen Unterhaltungswert zuzusprechen, dafür ging er mir zu heftig unter die Haut.

      Vielleicht bin ich zu sehr gezeichnet von echter Nazigewalt, um den Film als wohligen Schocker zu empfinden, denn egnau so wie im Film schlachten Nazis ihre meist wehrlosen Opfer ab. Da ist absolut nichts fiktives dran und es könnte irgendwo in der Provinz genau so passieren und keiner würde es mitkriegen.

      Ich habe lange überlegt, was ich dem Film für eine Wertung geben soll. Ich persönlich würde ihn mir nur ungern ein zweites Mal ansehen, dafür hängen zu viele, eigene (schmerzhafte) Erinnerungen an der Thematik, dennoch ist er durch und durch gut gemacht. Die Schauspieler sind klasse und die Inszenierung spannend. Also bin ich im Zwiespalt zwischen dem eigenen Erleben und der Fiktion, die so ohne Zweifel stattfinden könnte.

      7/10 Boneheads


      I am the Doctor!
      Doctor Who?
      Only the Doctor!




      Ich bin jetzt nicht so angetan von "The Green Room". Der Hype auf dem FFF war hier mal wieder größer als der Film letztenendes ist.

      Die Atmosphäre ist gelungen: maskulin, dreckig und sehr aufgeladen. Gerade zu Beginn konnte ich mir gut vorstellen, wie sehr diese Spielunke nach beißendem Männerschweiß gestunken haben muss. :D Den Handlungsverlauf empfinde ich im ersten Drittel als gemächlich, was auch nicht weiter störend ist. Allerdings störe ich mich sehr daran, dass man als Zuschauer schon ein wenig für dumm verkauft wird. Dieses Geschrei nach der Polizei, die Verhandlungen mit der Gegenseite, überhaupt den Eindruck zu vermitteln, man könnte mit Kriminellen koorperieren, finde ich schon sehr naiv. Klar wäre das eine Ausnahmesituation und man würde versuchen, sich an jedem Strohhalm festzuklammern. Aber zu glauben, die "Bösen" würden die Polizei verständigen...naja. Ein Spannungsmittel war das jedenfalls nicht.

      Hier und da einige Gewaltszenen.

      Am Ende blieb der Film doch deutlich hinter meinen Erwartungen zurück, zumal ich auch hier mit den Charakteren nicht so recht warm geworden bin.

      6,5/10
      Leider ist Green Room, gemessen an meinen Erwartungen nach Blue Ruin eine kleine Enttäuschung. Wenn Blue Ruin ein Film über Gewalt war, dann ist Green Room ein Film mit Gewalt. Auch wenn die ersten 20 Minuten durchaus stimmig sind und sich das Milieu für einen harten Thriller anbietet, kann der Film am Ende doch nicht überzeugen. Es wird leider viel zu früh klar,
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      ob jemand und wer hier überleben wird. So ziehen die Morde an den einzelnen Bandmitgliedern dann auch relativ konsequenzlos vorbei.
      So ganz versteht man die Intentionen der Figuren, insbesondere auf Seite der Antagonisten dann auch nicht. Ja klar, es sind Nazis, aber müssen die sich wirklich so blöd anstellen? Ohnehin bleibt die Frage, warum sie von ihrem Anführer (Patrick Stewart leider sehr blass) auf diese Art und Weise ins Feld geschickt werden. Das alles hatte etwas von einem Videospiel, bei dem die Gegner levelartig auf die Protagonisten losgelassen werden. Durch seine Atmosphäre und relativ sympathischen Protagnositen wäre es durchaus immer noch ein solider Thriller gewesen, aber Saulnier überfrachtet seinen Film mit sinnlosem Geschwafel über Nazi Hierarchien und Aussteiger Plänen. So straight, direkt und minimalistisch wie der Film oft beschrieben wird, ist er dann eben doch nicht. Man kann Green Room dennoch ganz gut wegschauen, aber eine eigenständige Note kann er dem Genre nicht verpassen.

      5,5/10
      EAT THE RICH


      Spannender Thriller der auch Freunde dezenter Gewalt entzücken dürfte. Patrick Stewart gefällt richtig als Obernazi aber auch das junge Ensemble macht einen guten Job. Gut gemachter Film mit einigen netten Ideen und nem tollen Soundtrack. Für Freunde von Filmen wie "Don't Breathe" absolut geeignet. 9/10
      Dank konstant beklemmender Grundstimmung und der roh wie dreckig dargestellten Szene, konnte man sich von Green Room durchaus unterhalten lassen, jedoch dümpelt man in vielen Phasen ein wenig diffus umher, was mich dann eben zu einem eher anteilnahmslosen Verfolger des Geschehens gemacht hat. Einerseits eine relativ bedrohlich und hart inszenierte Belagerung mit recht geschickten Rahmenbedingungen, andererseits wirken so manche Inhalte auf eine negative Weise undurchsichtig.

      Dem Plot fehlt es bis auf der soliden Atmosphäre und der Gewalt an Gewicht, was die Figuren letztendlich nur zum Mittel zum Zweck machte - von Mitfiebern klassischer Natur keine Spur. War wohl auch nicht die Intention - rechte Unsympathen vs. linke Unsympathen, was okay ist - aber dann muss an anderen Stellen mehr kommen. Dass nun explizit Patrick Stewart so oft gelobt wird, erschließt sich mir auch nicht so wirklich. Am Ende fühlt sich der Film trotz der Schwächen immerhin überdurchschnittlich sowie kurzweilig an, was ich rein objektiv gar nicht mal so leicht rechtfertigen kann. Außer Frage steht aber, dass ich Saulniers Blue Ruin ein bis zwei Klassen stärker einstufen würde.

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      Für Turbonegros "All my Friends are dead" im Abspann hätte es vielleicht noch nen extra Punkt gegeben, aber so bleibt´s bei:


      6 / 10






      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      Ich hatte große Erwartungen. Aber die wurden leider nicht erfüllt. Grundsätzlich war die Grundidee toll, aber letztlich wurde es dann so 08/15. Die Charaktere waren mir so egal. Patrick Stewart unter seinen Möglichkeiten. Die Spannung kam nie so wirklich auf.

      Daher sage ich mal: Solide, aber kein großer Wurf.
      Da er aktuell auf Netflix ist und ich damals die Sneak nicht mitgeschaut habe, endlich nachgeholt.

      An sich ist der Film grundsolide Handwerkskunst. Die Story ist recht ungewöhnlich und lädt zur Spannung ein. Ich wusste anfangs überhaupt nicht wohin die Reise bei dem Film geht, als dann aber im Nazi-Gemäuer der Mord geschieht, merkt man wie es laufen wird. Dabei war bis zum Auftreten der Figur von Patrick Steward alles sogar sehr spannend gestaltet. Gerade der Einsatz der Nazi-Türsteher hat eine sehr unangenehme und bedrohliche Situation ausgestrahlt. Leider verläuft sich diese Stimmung zunehmend. Konnte man sie mit den ersten Versuchen der Flucht noch einigermaßen halten, war es dann mit dem schlussendlichen Coup zur Flucht verschwunden.

      Steward bleibt leider tatsächlich sehr schwach. Auch eine Imogen Poots (heißßßßßßß) und Anton Yelchin (den ich gerne sehe bzw. wohl leider gerne gesehen habe...) blieben stark hinter ihren Möglichkeiten. Aber wirklich mehr und dafür emotionale Tiefe gab das Drehbuch auch einfach nicht her.

      Ansonsten ein recht spannender Thriller.
      7/10

      Dank Netflix warf ich auch einmal einen Blick auf Green Room, da man ja auch viele positive Stimmen zu dem Werk gehört hat. Allerdings muss ich mich den eher enttäuschten Zuschauern anschließen. Für mich gab es wenig Überraschungen, keine nennenswerten darstellerischen Leistungen und auch die Spannung hielt sich in Grenzen. Die Grundidee empfand ich als durchaus gelungen, ebenso wie das Setting. Allerdings wurde nicht allzu viel daraus gemacht. Da ich für die Hauptfiguren so gut wie keine Empathie aufbringen konnte, grenzten deren Dahinscheiden leider fast schon an Irrelevanz, im schlimmsten Fall sogar an Gönnen. Schade. Trotzdem hatte der Film seine Momente, doch kommt Green Room in meinen Augen nicht über den Durchschnitt hinaus.
      Leider nur ein durchschnittlicher Film! Ich verstehe gar nicht, warum es damals so einen Hype um diesen Film gab.
      Die raue und dreckige Atmosphäre im Film ist definitiv ein Pluspunkt, aber die Handlung und Charaktere geben absolut nichts her. Selbst gewisse Spannungsmomente kann Jeremy Saulnier nur selten generieren. Die Gewalt ist gut und schonungslos inszeniert, aber ohne brauchbare Charaktere wirkt oft nur plakativ. Auch ist die Handlung besonders im ersten Drittel zu konstruiert. Damit ist Green Room Jeremy Saulniers schwächster Film.

      5/10