Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (Martin McDonagh; Harrelson, Rockwell)

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    Es gibt 62 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GregMcKenna.

      2 Tracks zum streamen.

      “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” Soundtrack Tracklist

      1. Mildred Goes to War (1:22)
      2. The Deer (2:06)
      3. Buckskin Stallion Blues — Performed by Townes Van Zandt (2:59)
      4. A Cough of Blood, A Dark Drive (2:37)
      5. I’ve Been Arrested (:38)
      6. Fruit Loops (1:29)
      7. His Master’s Voice — Performed by Monsters Of Folk (4:49)
      8. Billboards On Fire (2:24)
      9. Slippers (1:19)
      10. The Last Rose of Summer — Performed by Renée Fleming, Jeffrey Tate & The English Chamber Orchestra (4:51)
      11. My Dear Anne (2:35)
      12. Walk Away Renee — Performed by The Four Tops (2:44)
      13. Billboards Are Back (1:24)
      14. Collecting Samples (1:15)
      15. Sorry Welby (1:43)
      16. The Night They Drove Old Dixie Down — Performed by Joan Baez (3:23)
      17. Countermove (1:56)
      18. Can’t Give Up Hope (:30)
      19. Buckskin Stallion Blues — Performed by Amy Annelle (3:21)




      s-l500
      Neuer Spot:

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      Martin McDonagh liefert mal wieder ab. Großartiger Film, der mühelos und teilweise fast schon im Sekundentakt zwischen Drama und schwarzer Komödie hin- und herwechseln kann. Einer der lustigsten Filme seit langem, aber eben auch ein hervorragendes Drama. McDormand ist die perfekte Besetzung für die Hauptrolle und auch Rockwell muss sich nicht verstecken. Die Charaktere sind aber auch einfach verdammt gut geschrieben. Abgerundet wird das Ganze dann noch von einem hervorragenden Carter Burwell. Seine Scores sind eigentlich immer eine Bereicherung.
      Das Ende
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      kam mir im allerersten Moment etwas abrupt vor, aber mit der Einblendung des ersten Credits war ich auch schon davon überzeugt. Es passt und ergibt Sinn.


      9/10

      Heute ewig weit in ein Kino gefahren, das den Film gezeigt hat, aber es hat sich absolut gelohnt, die ganzen Vorschusslorbeeren werden dem Film mehr als gerecht, denn das war ein bockstarker Streifen von Martin McDonagh mit einer klasse Handlung und überragend aufspielenden Darstellern.

      Allen voran natürlich die geniale Frances McDormand, die ihre Rolle so dermaßen intensiv verbissen-verbittert spielte, dass desöfteren Gänsehaut angesagt war. Zweites Darsteller-Highlight war Sam Rockwell als etwas unterbelichteter, rassistischer, versoffener Kleinstadt-Redneck-Cop, der ebenfalls grandios spielte und dessen Charakter für etliche Lacher sorgte, die einem aber nicht selten sofort im Halse stecken geblieben sind, weil er aufgrund seiner verabscheuenswerten Charaktereigenschaften, cholerischen Ader und somit Unberechenbarkeit sehr zwiespältig angelegt war. Was ihn, sein Zusammenspiel mit McDormand und Woody Harrelson (auch stark wie immer), die Handlung sowie den Film an sich nur umso besser, interessanter und spannender machte.

      Und in seinem Charakter hat sich auch gut der Mix des gesamten Films wiedergespiegelt, nämlich der aus pechschwarzer Komödie und bitteren/depressiven Drama mit starkem Hang zur Groteske (hatte oftmals das Gefühl, dass das gut und gerne auch ein Film von den Coens hätte sein können), der absolut faszinierend anzuschauen war und dem man sich auch nicht entziehen konnte, weil man auch nie so wirklich abschätzen konnte, welchen Weg die Handlung einschlägen wird und was die Charakter, die sich allesamt in der Grauzone bewegten und selten sympathisch waren, als nächstes tun werden.
      Das Ende hat mich hat mich ein bisschen mit zwiespältigen Gefühlen zurück gelassen, hat mir aber dennoch gut gefallen, weil es irgendwo perfekt zu diesem rundum großartigen Film passt.

      9/10
      Auf den Film hatte ich mich aufgrund der vielen Vorschusslorbeeren sehr gefreut und entsprechend hohe Erwartungen. Tja, und diese Erwartungen wurden erfüllt und teilweise sogar übertroffen. Was ein starker Streifen mit einem grandiosen Drehbuch, das feinste Dialoge enthält. Ich kann mich nicht erinnern, je einen Film gesehen zu haben, der so gekonnt ziwschen emotionalen und witzigen Szenen hin und her wechselt. Der Film ist zu keiner Sekunde langweilig und war für mich auch nie vorhersehbar. Der gesamte Cast ist bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt. Besonders Frances McDormand und Sam Rockwell spielen, wie schon häufig erwähnt, ihre Rollen grandios. Der Film fühlt sich wie ein Coen-Film vergangener Tage an. Hat für mich das Zeug zum absoluten Klassiker.

      9/10
      Ich war auch direkt gestern Abend im Kino und kann mich meinen Vorrednern im Prinzip in allen Belangen anschließen.

      Man wusste zwar irgendwie, was einen erwartet, und wurde dennoch immer wieder überrascht. Die Story an sich ist zwar schnell erzählt, aber dennoch originell - ein durchaus selten gewordenes Charakteriskum dieser Tage. Was McDonagh dabei aus dieser Story auch noch herausholt, ist in nahezu allen Belangen überzeugend. Dies liegt insbesondere an den Charakteren, dessen Zeichnung schon immer zu seinen Stärken gezählt haben, die er hier in voller Länge ausspielt. Es gibt hier im Prinzip keine klassischen Protagonisten und Antagonisten. Mit dem alkoholsüchtigen, rassistischen Muttersöhnchen hat man plötzlich Mitleid, die Handlungen der eigentlichen "Heldin" der Geschichte stellt man schließlich in Frage - wir sehen hier (wenn auch angesichts des Genres freilich überzeichnet), Menschen, die aus dem Leben genommen werden, nicht aus dem Drehbuch-Setzbaukasten. Das Handeln der Menschen ist ambivalent. Und das macht den Film greifbar, macht ihn trotz aller Überzeichnungen irgendwie authentisch. Entscheidend trägt dazu ein glänzend aufgelegtes Ensemble bei. Fancis McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell - man kann sich gar nicht entscheiden, wer hier der beste von allen ist. Ganz stark gespielt von allen Beteiligten.

      Besonders gelungen ist auch der Ton des Films, seine Stimmung. Es ist eine hoch-emotionale, dramatische Geschichte, die aber teilweise bis ins Absurde getrieben wird und durch ihre Skurilität im Stile der Coen-Brüder immer wieder zum Lachen verführt. Ist es deswegen eine Tragikkomödie? Schwierig zu sagen. Der Film lässt sich nur ungern in eine Schublade stecken - auch das macht ihn vermutlich so gut. Die eigentliche Hauptfigur ist dabei fast schon der brilliant von Rockwell porträtierte Charakter des Polizisten Dixon. Ein ungebildeter, weißer Prolet, der von den gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit abgehängt wurdes und seine unverarbeiteten Komplexe im Dienst vornehmlich an Schwarzen auszulassen gedenkt. Es ist vermutlich kein Zufall, dass der Schauplatz der Geschichte nach Missouri gelegt wurde - einem klassischen, sog. "Flyover"-State im Mittleren Westen, in dem Hillary Clinton bei der vergangenen Präsidentschaftwahl eine der schlechtesten Ergebnisse eines demokratischen Kandidaten aller Zeiten aufzuweisen hatte.

      Einziger kleiner Kritikpunkt, den ich anzubringen hätte, liegt vielleicht am Ende bzw. an dem Zeitpunkt, der dafür gewählt wurde. Eine Szene etwa zehn Minuten vor Schluss hat für mich den besseren, eindrucksvolleren Schlussakt dargestellt. Alles, was danach kam, fühlte sich sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch nicht mehr so passend an. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

      9/10
      Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

      Wow, was für ein Film. Sehr geil. War gestern relativ spontan im Kino zu einer etwas späteren Vorstellung und hat sich absolut gelohnt. Hab lange drüber nachgedacht und bin nach wie vor sehr davon begeistert, was ich da vergangenen Abend sehen durfte.

      An und für sich ist der Film auf der einen Seite eher ruhig, aber dennoch war ich beim Schauen ziemlich geflasht. Denn einerseits haben mich die kleinen Szenen enorm in den Bann ziehen können, aber andererseits, wenn es dann rabiater zur Sache ging, dann mit Wucht. Teilweise änderten sich manche Szenen fast explosionsartig und man hat auch in vielen Momenten das Gefühl, gleich eskaliert alles, was zu einem hohen Spannungsaufbau führte, der sich über einen Großteil der Spieldauer erstreckte.

      Die tragische Geschichte verläuft wie eine Achterbahnfahrt und wird passend zum Titel aus der Sicht von drei Charakteren erzählt, die unterschiedlicher nicht sein können und von allen Akteuren sehr gut gespielt werden. Im Trailer dachte ich noch, das vielleicht das ein oder andere etwas überzogen wäre, aber im Kontext haben die absolut funktioniert und passten einfach zu der Art des Films.
      Es geht gnadenlos zur Sache. Vor Gewalt wird nicht zurückgeschreckt, es wird gedroht und mehr geflucht und beleidigt als im Fußballstadion. Hier nimmt man wahrlich kein Blatt vor den Mund. Das Gesetz wird teilweise sehr großzügig ausgelegt und Rassismus und Vorurteile werden mal mehr, mal weniger groß behandelt.
      Bei allem kommt aber der Humor auch nicht zu kurz, der mir persönlich ziemlich entgegenkam. Ich liebe diesen pechschwarzen, trockenen Humor und wenn die gelungenen Wortduelle noch mit Beleidigungen garniert werden, hat man bei mir voll ins Schwarze getroffen.

      Neben den Dialogen waren auch die Monologe richtig gut. Die Szene mit
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      dem Pfarrer
      fand ich genial. Generell sehr gut geschrieben mit einer fantastischen Charakterzeichnung.

      Wie erwähnt haben mir auch die Schauspieler und der Cast allgemein sehr gut gefallen. Ich kann über niemanden was schlechtes sagen obwohl natürlich Frances McDormand und Sam Rockwell deutlich herausstechen. Beide absolut genial, wobei mir der Verlauf von Dickson (Rockwell) noch einen Tick besser gefallen hat.
      Und bei McDormand hatte ich das Gefühl das die Rolle für sie, und nur für sie alleine so geschrieben wurde. Ich kann mir keine andere Schauspielerin vorstellen, die da so gut reingepasst hätte.
      Aber auch Woody Harrelson, Abbie Cornish, Lucas Hedges (der schon in Manchester by the Sea positiv aufgefallen ist) Peter Dinklage und auch Caleb Landry Jones fand ich allesamt gut. Wie gesagt, eigentlich kann man alle erwähnen, die mehr als drei Minuten Screentime bekamen und das kommt auch nicht häufig vor.

      Begleitet wird alles, als Sahnehäubchen quasi, von einem starken Soundtrack der mir schon von Anfang an aufgefallen war und auch immer richtig gesetzt wurde. Konnte in manchen Szenen richtig für Gänsehaut sorgen und vor allem ist mir diesbezüglich der Part aufgefallen, als
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      Dickson den Jungen erst verprügelte und ihn dann aus dem Fenster warf.


      Insgesamt ein wirklich fantastischer Film, der von heiter bis traurig ziemlich mit den Gefühlen der Zuschauer spielt, ihn mitfiebern lässt und ich bin auch etwas betrübt und mitgenommen aus dem Kino gekommen. Und das trotz der vielen vielen Momente in den ich wirklich lachen musste.
      Muss noch die Langzeitwirkung abwarten, aber ich glaube ich habe seit Wiplash keinen so guten Film mehr im Kino gesehen und es waren wirklich verdammt gute dabei gewesen.
      Der Film war für mich irgendwie eine Mischung aus Fargo und Promise Land und ich denke wenn man die Filme mochte, wird man hier genau richtig sein. Er wird der Oscar-Favoritenrolle absolut gerecht und ich bin gespannt was die Konkurrenz (insbesondere The Shape of Water) zu bieten hat.
      Absolute Empfehlung.

      9,5 von 10 Punkten

      TLCsick schrieb:

      Der große Nachteil nach so vielen 9er Wertungen ist jedoch, dass meine Erwartungen stetig steigen.


      Auf der einen Seite kann das natürlich ein Nachteil sein, aber andererseits wird der Film den Erwartungshaltungen durchaus gerecht. Bezweifele stark das du enttäuscht sein wirst. Freu dich einfach drauf einen guten oder sehr guten Film zu sehen, dann wird das schon ;)

      Komme gerade aus dem Kino und bin rundum happy. Was für ein lustiger, trauriger, komischer, tragischer, bissiger, überraschender, versöhnlicher und wunderbarer Film! Ich kenne zwar den Großteil der Konkurrenz bei den Oscars nicht, aber "Three Billboards" könnte man jede Auszeichnung gönnen.
      Komme ebenfalls aus dem Kino und hatte nicht erwartet, dass mich dieser humorvolle und gleichzeitig bittere Film so glücklich und zufrieden machen würde. Die Balance zwischen Komödie und ernstem Drama ist hier ausgezeichnet gelungen. Und so sehr Frances McDormand auch herausstechen mag ... Sam Rockwell war spätestens ab dem letzten Drittel mein Favorit des Filmes... großartig und am Ende so harmonierend mit Frances gespielt. Ja, ich freue mich zwar immer noch sehr auf die anderen Oscar Kandidaten (Shape of Water, Die Verlegerin und co) aber diesem Film gönne ich die Auszeichnungen.

      So langweilig es vielleicht aussehen mag... ich packe ebenfalls meine Höchstwertung nach Erstsichtung aus:

      9 von 10 DNA Spuren
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2:
      Mildred Hayes (Frances McDormand) lebt in der amerikanischen Kleinstadt Ebbing und hat mit einem schweren Schicksal zu kämpfen: Ihre Tochter wurde vergewaltigt und getötet. Das ist nun Monate her und die polizeilichen Ermittlungen stehen still. Mildred möchte den Fokus der Öffentlichkeit wieder darauf lenken und mietet drei große Werbetafeln außerhalb von Ebbing. Diese werden mit den provokanten Sätzen "RAPED WHILE DYING", "AND STILL NO ARRESTS?" und "HOW COME, CHIEF WILLOUGHBY?" beklebt. Mildred macht für die Ergebnislosigkeit des Falls also Sheriff Bill Willoughby (Woody Harrelson) verantwortlich, dessen Truppe eher damit beschäftigt zu sein scheint, Banalitäten nachzugehen oder Schwarze zu verprügeln. Besonders rassistisch fällt hierbei Officer Jason Dixon (Sam Rockwell) auf.

      "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" ist der neue Film von Regisseur Martin McDonagh, von dem man bereits Werke wie "Brügge sehen... und sterben?" und "7 Psychos" bestaunen durfte. Diese zeichneten sich vor allem durch skurrile Charaktere und tragikomische Elemente aus. Das bekommt man nun in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" auch – doch dieser Film ist meiner Meinung nach nochmal eine Ecke besser, was den Oscar-Hype gerechtfertigt.

      "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" ist wie ein üppiges Menü, bei dem man sich vor dem Essen fragt, wie all diese unterschiedlichen Speisen denn zusammenpassen sollen. Da gibt es Szenen, in denen ich tatsächlich laut lachen musste, was bei mir im Kino selten passiert. Doch gleich darauf passieren Dinge, die einem Schlag in die Magengrube gleich kommen. Ein solcher Mix kann schnell nach hinten losgehen. Doch Regisseur McDonagh, der sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeigt, erzählt die Geschichte mit einer wunderbaren Balance zwischen Tragik und Komik. Gepaart mit den vielen Überraschungen und einigen unkonventionellen Entscheidungen ergibt das einen sehr dichten Film, der zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

      Natürlich lebt "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" aber hauptsächlich von seinen Charakteren und den damit verbundenen Darstellern, die allesamt groß aufspielen. Anfangen möchte ich mit der Hauptfigur. Mildred (wunderbar ruppig und knorrig: Frances McDormand) kritisiert die Polizeiarbeit und den dortigen Rassismus. Da hat sie ohne Frage Recht und der aktuelle Bezug wird deutlich, wenn man sich beispielsweise die entsprechende Lage in den USA vor Augen führt. In einer solchen Ausgangssituation wäre es natürlich verlockend (und auch einfach) gewesen, aus Mildred eine strahlende, durch und durch aufgeklärte Heldin zu machen, die sich Institutionen und gesellschaflichem Konservatismus entgegen stellt und handelt. Doch diesen Weg geht der Film nicht. Stattdessen hat auch Mildred ihre Schwächen: Sie pflegt eigene Vorurteile, wird von Schuldgefühlen und Egoismus angetrieben und hat zuweilen totalitäre Anwandlungen. Ja, man könnte sogar soweit gehen und Mildred hier und da als unsympathisch bezeichnen.

      Ähnlich differenziert sieht es bei den Nebencharakteren aus. Auch hier wäre es leicht gewesen, aus Sheriff Whilloughby (stark: Woody Harrelson) einen schwachen Polizeichef zu machen, der angesichts der rassistischen Vergehen seiner Leute wegschaut. Nun, das tut er zwar auch, doch damit ist der Charakter nicht fertig. Whilloughby trägt seine eigenen Probleme mit sich herum, wird als liebevoller Vater gezeigt und sorgt sich am Ende mehr um die Einwohner Ebbings, als man anfangs denkt. Ebenso interessant gestaltet sich die Figur von Officer Dixon, welchem Sam Rockwell auf unfassbar gute Art und Weise Leben einhaucht. Der Polizist ist ein Rassist durch und durch und handelt im Film mehrmals furchtbar. Aber gleichzeitig kann man sich als Zuschauer einer gewissen Sympathie nicht entziehen – und letztendlich steckt auch hinter Dixon mehr, als eine bloße schwarz-weiß-Schablone hergeben würde.

      Jetzt könnte man natürlich damit argumentieren, dass die guten Seiten und Taten der Charaktere ihre schlechten Züge keineswegs aufheben oder vergessen machen. Das mag sein, allerdings möchte ich hier betonen, dass man all das vor dem Hintergrund McDonaghs Skurrilität sehen muss. Außerdem war mein Gefühl während dem Film ein anderes. Fast jede Figur in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" handelt egoistisch und gefährdet damit jegliche Form von Gemeinschaft. Alle Charaktere sehen sich im Recht, bis sie schließlich auf ihr einfachstes und verletztlichstes Menschsein heruntergebrochen werden. Und wenn sich die Figuren in jenen Momenten begegnen, kommt es zu einigen sehr schönen und intimen Szenen, in denen Wut durchbrochen wird und in denen Gemeinschaft zu spüren ist, wie man sie nicht erwartet hätte. Vielleicht kommen im Film nicht alle zu ihrem Recht oder bekommen das, was sie verdienen. Doch auf eine seltsame Art und Weise hinterlässt mich "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" mit einem optimistischen Gefühl – und das ist in einer Welt, wo sich Extreme zuspitzen und man anscheinend alles und jeden hassen muss, schon etwas wert.

      Für die Oscars kann man "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" die Daumen drücken. Ich verteile starke 9 von 10 Popcornguys!

      Wucki schrieb:

      Ich bin dem Film gegenüber nicht ganz so negativ eingestellt wie die Verfasserin des Reviews, aber stimme fast bei allen Punkten überein:
      letterboxd.com/oneaprilday/fil…-outside-ebbing-missouri/

      Was für ein unglaublich dämliches Drehbuch, meine Güte.


      Was fü reine unglaublich dumme Review.

      Ich frage mich persönlich ob die Gute den Film überhaupt verstanden hat?
      Und sehe mit bedauern, dass man dem geneigten Kinozuschauer anscheinend heut zu Tage wirklich alles mit dme Holzhammer presentieren muss, damit er einen Film überhaupt versteht bzw. rafft.

      Nur mal paar Beispiele

      Spoiler anzeigen


      Dixon soll am Ende ein geleuterter Mann sein?
      So ein Schwachsinn. Er ist und bleibt genauso ein dummer, rassistischer Idiot wie im ganzen Film, nur das er diesen Fall aufklären will, seinen Job zurück haben will (weil er sonst nichts hat und kann ) und seinen verstorbenen Idol Ehren will.

      In der Stadt passierte ein Mord (vor einem Jahr) und man soll die Kinder wegschließen?
      WTF? in besagter Seeszene, waren die Eltern quasi hinter dem nächsten Busch am poppen und die Mädels hätten jederzeit auf sich aufmerksam machen können.

      Willoughby hat ne junge Frau?
      Mein Gott wie unrealistisch

      Mildred Ex ist ein prügelnder Idiot und sie geht trotzdem normal mit ihm um?
      Ach her je, ja sie sollte einen Minutenlangen Monolog halten darüber, wie unfair er doch ist.
      Die Szene im Restaurant wo Sie einfach nur zu ihm sagt, das er seine neue dumme Freundin ja gut behandeln soll, hat dies alles beinhaltet, hat besagte Dame von der Review wohl ignoriert.

      Das Opfer (Die Tochter) lernt man bis auf eine kurze Flashbackszene nicht kennen?
      Oh ja, welch ein Verbrechen. Jetzt kann ich gar kein Mitgefühl für Sie aufbauen ... oh man...





      könnte ewig so weiter machen. Aber nun ja jedem seine Meinung.
      Jo mach mal. Außerdem ist Mildreds Ex nicht nur ein prügelnder Idiot, sondern jemand der sie früher geschlagen hat und kurz davor war es wieder zu tun, und sie halten kurz danach wieder Händchen, nein einfach nein. Und ein Frauenschlagender Mann hört auch nicht plötzlich auf Frauen zu schlagen, nur weil seine Ex ihm das kurz nahelegt.

      Folgende Punkte sind völlig valide:
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      - Small enough for one character to know about another character’s illness, but too big for hospital staff to know they shouldn’t put the perpetrator of violence in the same room with the victim of his violence?

      Incidentally, I guess PTSD isn’t a thing? If someone beats you to a pulp and throws you out a second story window, you’ll have no problem spending days and nights in the same room with that person, waiting on him or her. Forgiveness can be a powerful storyline, but forgiveness is pretty cheap if it ignores inflicted pain and the need for justice

      - A black woman getting unjustly thrown into prison for possession of marijuana is no big deal to her, then? Her main goal would be, as soon as she gets out, to help her white friend. (Also, she’s a successful, established business owner, but I guess it’s obvious that she’d have an immediate connection with the billboard painter? Because . . . he’s black? I mean, that’s how it works for white people. I see another white person, and I’m like, “we could totally be best friends or maybe even date! - you’re white, I’m white - it’s perfect!” If the film were at all intelligent about its commentary on race, there might be room for showing how two people of color might find solace in one another’s company in a sea of white supremacists, but this film doesn’t establish any sense at all of a black community or even of a need for black community.

      - I guess Peter Dinklage is in the cast so characters have the opportunity to use the word “midget”? What a cruel little storyline that meanders away into nothing

      - So I guess that guy that came in a threatened Frances McDormand’s character, by name, was just a bad dude from Idaho? No connection to her or the town? (Did I miss something? He’s just a random in-person troll who gets pleasure from making very specific threats to someone he doesn’t know? Convenient to have a random loudmouth rapist show up in town so McDormand and Rockwell can take a maybe-vigilante road-trip together at the end.

      - What was that random and incredibly tone-deaf “analogy” comparing Bloods and Crips to Catholic priests? Injustice, poverty, police violence, and a racial context relative to gang warfare completely ignored in order to get a zinger in about . . . priests? Priests, who aren’t otherwise in any other way a part of the story? My friend pointed out after the movie that the analogy might have worked (at a stretch) if it were a police officer coming to tell McDormand to back off. If she had pointed out that the ways in which all gang members were made complicit in the actions of other gang members was similar to the ways in which all police officers are complicit in the actions of other police officers, maybe - MAYBE - the analogy would have worked in a slightly less tone-deaf way. But even then, there is so little effort to understand the complexities of structural injustice, particularly relative to race, in this country, that I wouldn’t trust the film to do it right.


      Ansonsten hier noch ein interessanter Artikel von Pulitzer-Preisträger Wesley Morris zum Film: nyti.ms/2DfqohS
      EAT THE RICH


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Wucki“ ()