The Lobster (Colin Farrell, John C. Reilly)

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    Es gibt 29 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Burning.

      The Lobster (Colin Farrell, John C. Reilly)

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      In einer düsteren Zukunft hat sich das Beziehungssystem der Gesellschaft verändert: Nach den Gesetzen der Stadt müssen Singles festgenommen und ins Hotel gebracht werden. Dort sind sie dazu verpflichtet, innerhalb von 45 Tagen einen passenden Partner zu finden. Gelingt ihnen das nicht, werden sie in ein Tier ihrer Wahl verwandelt und im Wald freigelassen....

      Cast: Colin Farrell, John C. Reilly, Lea Seydoux, Rachel Weisz, Ben Whishaw

      US - Kinostart ist der 13.5.2016

      Trailer:


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „-Makaveli-“ ()

      Wucki schrieb:

      Wird keine erscheinen. In Deutschland wirds nur die bereits erschienene DVD Version geben.

      Ich habe das franz. Steelbook. amazon.fr/gp/aw/d/B01AVIUYI8/r…ID=51gMAHH37IL&ref=plSrch

      Ist ja evtl. auch was für dich. Der Film ist es allemal wert, einer der diesjährigen Highlights imho.


      Wie kommt denn das, dass heutzutage von einem Film eine DVD, aber keine Bluray erscheint?

      Danke für den Link, aber ich finde damit nicht raus, welche Sprachen da drauf sind. Gibt es also auch im Ausland keine Bluray mit einer deutschen Tonspur?
      David (Colin Farrell) wurde von seiner Frau wegen einem anderen Mann verlassen. In der Stadt dürfen sich nur registrierte Ehepaare mit einem gültigen Zertifikat aufhalten. Als Single wird David in ein Hotel gebracht, wo sich weitere Alleinstehende aufhalten. In dieser Einrichtung hat man 45 Tage Zeit, um einen Partner zu finden. Bleibt man Single, wird man in ein Tier verwandelt. David gibt an, dass er im Fall eines Misserfolgs ein Hummer werden möchte. Im Hotel gibt es strenge Regeln und strikte Abläufe. Propaganda-Vorträge wechseln sich mit vorgeschriebenen Tanzabenden. Masturbation auf den Zimmern ist verboten, wohingegen sexuelle Stimulation durch das Zimmermädchen vorgeschrieben ist. Eine besondere Bedeutung hat die Jagd auf unregistrierte Singles, die sich in den Wäldern aufhalten. Wenn ein Hotelgast einen Alleinstehenden mit Hilfe eines Betäubungspfeils fängt, kann er damit die Frist, binnen welcher er einen Partner finden muss, verlängern. David fügt sich in die Abläufe des Hotels ein und hält unter den weiblichen Gästen Ausschau nach einer möglichen Partnerin.

      Diese europäische Produktion aus dem Jahre 2015 hatte keinen deutschen Kinostart. Wegen dem skurrilen, aber interessant wirkenden Trailer, sowie den positiven Kritiken wurde ich aber doch neugierig und legte mir kürzlich die DVD zu. Ich wurde nicht enttäuscht: "The Lobster" ist einer der gestörtesten, seltsamsten und lustigsten Filme der letzten Zeit.

      Der Cast ist bis in die kleinsten Rollen wunderbar gewählt. Colin Farrell führt einen als etwas bedröppelt wirkender Protagonist gut durch die Handlung. Ihm zur Seite stehen unter anderem John C. Reilly und Ben Whishaw, zwei weiter Hotelgäste, die mit unterschiedlichen Handicaps belastet sind – der eine lispelt, der andere humpelt. Auch für Schauspielerinnen wie Rachel Weisz oder Léa Seydoux bietet der Film Charaktere mit Ecken und Kanten. Letztere hinterlässt als gefährlich-kühle Anführerin der im Wald lebenden Singles sicher nicht nur bei mir Eindruck. Überhaupt fällt auf, dass viele Figuren in "The Lobster" zunächst über einen einzigen prägnanten Charakterzug eingeführt werden: Von der herzlosen Frau, über die Biscuit-liebenden Frau, bis hin zur Frau, die ständig Nasenbluten hat. Als Zuschauer wachsen einem diese seltsamen Gestalten überraschend schnell ans Herz. Man möchte wissen, was es mit ihnen auf sich hat, wie sie zueinander stehen und ob sich zwischen ihnen Beziehungen entwickeln können.

      Auch handwerklich bietet "The Lobster" keinerlei Angriffsfläche. Die Kamerarbeit ist spannend und der Soundtrack trägt viel zur verstörenden Atmosphäre des Films bei. Im Drehbuch liegt aber die wahre Stärke des Films. Die auf den ersten Blick gestört wirkende Idee, dass Singles zur Strafe in Tiere verwandelt werden, ist bei näherer Betrachtung absolut genial. "The Lobster" entwickelt einen wunderbar schwarzen Humor, wirft zwischen den Zeilen einen satirischen Blick auf die Gesellschaft und regt zum Philosophieren über die Liebe ein. Einen einzigen Kritikpunkt kann ich im Blick auf die zweite Filmhälfte anbringen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Hotel mit all seinen Eigenheiten vorgestellt und der Film macht in seiner Handlung eine gewisse Wende. Es wird ein wenig träger und nicht mehr ganz so kreativ, doch das Ende an sich rundet "The Lobster" schön ab.

      Dass dieser Film keinen deutschen Kinostart hatte, ist in gewisser Weise ein Armutszeugnis. Auch die Tatsache, dass es hierzulande keine Bluray-, sondern lediglich eine DVD-Auswertung gab, spricht Bände. Sicherlich ist "The Lobster" kein Film für jedermann – aber bestimmt ist er eine Bereicherung für jeden, der einen unkonventionellen Film abseits des Mainstream zu schätzen weiß. Von mir gibt es starke 8 von 10 Popcornguys!
      Ich schließe mich mal @TheKillingJoke an. Abgedrehter und origineller Film, der leider abseits der Festivals ziemlich untergegangen ist. Schade drum, aber eine Überraschung ist das nicht. Dass man sich hier allerdings nicht mal für eine Veröffentlichung auf Blu-ray berappeln konnte, ist schon traurig.

      7-8/10

      Ein skurriler und ungewöhnlicher Film, der unserer oberflächlichen Gesellschaft, mit ihrem Dating-Wahn und der Angst vor dem Alleinsein den Spiegel vorzeigt. Lanthimos erzählt seine dystopische Geschichte langsam und ohne einen erkennbaren Spannungsbogen. Dennoch schafft es The Lobster von der ersten bis zur letzten Minute zu faszinieren und niemals langweilig zu werden.
      Der Film ist vollgepackt mit seltsamen, monotonen und oberflächlichen Dialogen, einem sehr skurrilen Humor und einer kühlen unnahbaren Atmosphäre. Die Welt in der The Lobster spielt, wirkt trotz ihrer Absurdität immer glaubwürdig und nachvollziehbar.

      The Lobster ist ein toller und verstörender Film, den ich nur weiterempfehlen kann. Jedoch muss gesagt werden, dass der Film nicht für jeden geeignet sein wird. Schade, dass solche tollen Filme immer wieder untergehen und kaum Beachtung finden.

      8/10
      Uuuuuh, Baby. Was für ein Film! ALLE Erwartungen übertroffen.

      Unbehagen, Humor, Intellekt, Kreativität. Strike! Der überspitzteste oder vielleicht doch eher ehrlichste Film rundum Beziehungen aller Zeiten? Was für mich jedenfalls feststeht: So geschickt hat sich seit Her niemand mehr mit der Thematik auseinandergesetzt. The Lobster präsentiert gefühlt im 30-Sekunden-Takt eine Absurdität nach der nächsten, auf die ich mich jedoch ohne auch nur annähernd mit der Wimper zu zucken einlassen konnte, da man diesen skurrilen Plot wahnsinnig konsequent und kompromisslos vorträgt. Dieses Selbstvrerständnis sorgte dafür, dass ich dieses verschrobene Alternativszenario in jeder Facette annehmen konnte. Konträr zur völlig absurden Story, ist die Inszenierung förmlich, die Musik klassisch-schrullig und die Erzählstimme in biederer Roman-Attittüde gehalten. Und die Rechnung geht mal sowas von auf.

      The Lobster erzählt von Systemen und Normen sowie naiven, ferngesteuerten Konstrukten und entlarvt dabei ungeniert wie hochtrabend den ganzen Wahnsinn wie von ganz allein. So schräg, und doch SO auf den Punkt gebracht. Figuren und deren Interaktionen - zum Großteil kühl und kalkulierend, doch wenn sich dann im Laufe die subilten, menschlichen Emotionen zeigen, berühren diese Momente tatsächlich und sind wahrhaftig. Das Werk hat es regelmäßig geschafft, meine Stimmungslage von unbehaglich in amüsiert zu kippen - und andersherum - binnen kürzesten Momentaufnahmen. Ansonsten: Toll besetzt, sowieso. Und das Ende: Zucker. Lanthimos hat da etwas sehr, sehr besonderes gebastelt. Da freue ich mich doch gleich noch mehr auf The Killing of a Sacred Deer...

      9 / 10

      Länger nicht mehr so gelacht:

      Spoiler anzeigen
      ..als Colin Farell dem Kind ans Schienbein tritt, um der gefühllosen Frau zu imponieren...






      Ich finde den auch nach wie vor super. :)

      Aber es ist echt krasse Geschmackssache. Ich habe den vor etwa einem Jahr mit einer Gruppe Leute gesehen. Wir waren so ungefähr 8, vom Alter her gut geschmischt, das ging von 18 bis 38 in etwa. Nach und nach haben Leute den Raum verlassen, weil sie mit dem Film nicht klar gekommen sind. Am Ende waren wir zu dritt. :D

      @Bavarian

      "The Killing Of A Sacred Deer" solltest du dann auch nachholen, ist ebenfalls von dem Griechen. Das ist ein ähnlich außergewöhnliches Filmerlebnis...aber weniger lustig. Fand ich zumindest. :D "Lobster" bleibt daher mein Liebling und ich finde es echt wahnsinnig schade, dass man den hier nicht auf Bluray bekommt...

      TheKillingJoke schrieb:

      Am Ende waren wir zu dritt.


      Haha. Glaub ich dir auf´s Wort. Da wäre ich mal gerne in einer Sneak Preview gesessen, allein um zu sehen, wie viele einen Abflug machen. ;)

      Ist schon massiv speziell, klar. Aber dank einiger inszenatorischer Kniffe, wirkt dieses irre Konstrukt für mich erstaunlich authentisch..

      TheKillingJoke schrieb:

      "The Killing Of A Sacred Deer" solltest du dann auch nachholen, ist ebenfalls von dem Griechen.


      Aye, aye. Fest eingeplant. Hab ich doch sogar schon in meinem Text geschrieben, dass das mein Plan ist. ;)






      "Dogtooth" ist auch auf meiner Liste...mal schauen, wie man den so bekommt. :)

      Ja, ich denke auch, dass der große Vorteil von "The Lobster" das total weirde Setting ist. Klar, so über die Hintertür kommt für mich die Gesellschaftskritik und der Blick auf Beziehungen, beziehungsweise Single-Dasein rein. Das sind dann wieder sehr reale Dinge. Aber das strange Setting mit dem Hotel und der ganzen Gesellschaft dort ist von Anfang an etabliert. Da gibt es dann erstmal keine großen Reibungen, wenn in einer seltsamen Welt seltsame Charaktere rumlaufen. Es passt gut zusammen. :) Bei "The Killing Of A Sacred Deer" hat es bei mir länger gedauert, bis ich das auf die Reihe bekommen habe. Die Welt war dort erstmal "normal", ich konnte nichts außergewöhnliches erkennen (außer die schönen Kamerabilder). Doch die Charaktere haben auch dort einen totalen Knacks. Später kommt dann dieses übersinnliche Element dazu. Das muss man auch erstmal schlucken, weil man nicht unbedingt damit rechnet und es dann von den Charakteren auch noch ohne großes Aufsehen angenommen wird...aber naja, am Ende ergibt auch der Film ein interessantes und stimmiges Bild. Aber halt ein recht krankes. :D

      Wucki schrieb:



      Da sind Dogtooth und Alpen schon noch ein bisschen spezieller. Die kannst du auch gleich noch schauen :D


      Aber freilich. Wird natürlich gemacht. Stand für mich bereits nach einer ca. halben Stunde fest, dass ich die Filmografie des Regisseurs unbedingt nachholen muss. :thumbup:

      patri-x schrieb:

      Hab den schon so lange auf meiner Watchlist und du machst es mir nicht gerade einfacher! :D


      Auf los geht´s los: Los! :D






      @Bavarian
      Witzig, den hab ich mir gestern Abend auch angeschaut. An und für sich könnte ich jetzt einfach sagen, das ich das im Prinzip genauso sehe, aber ein paar Worte will ich trotzdem noch schreiben.

      The Lobster

      Zwar hatte mir The Killing of a sacred Deer nicht ganz so gut gefallen, aber hab mir letzten Samstag trotzdem The Lobster geholt, weil ich die Geschichte einfach so herrlich bekloppt finde und ich vor Jahren mal spät nachts mein durchzappen bei Dogtooth hängen geblieben bin. Hatte zwar die ersten zwanzig Minuten verpasst, konnte mich aber trotzdem fesseln. Will sagen, der Regisseur macht mich schon neugierig und tolle Ideen hat er auf alle Fälle.

      Der Film ist absolut irre. Schon lange habe ich keinen mehr so abgedrehten, skurrilen und grotesken Film mehr gesehen. Ich war schon nach wenigen Minuten sofort drin und hat mich bis zum Schluss auch nicht mehr losgelassen. Eigentlich keine Komödie, zumindest nicht in meinen Augen, musste aber öfters lachen als wie bei vielen anderen Streifen, die sich als solche bezeichnen.
      Die Inszenierung bietet für mich einen wunderbaren Mix aus Subtilität und Überzogenem. Er ist leise, aber doch aussagekräftig, er ist ruhig, aber doch mitreißend, farblos und trotzdem kraftvoll.
      Man wird von einer skurrilen Situation in die nächste geworfen und auch wenn das Ganze maßlos überzogen ist, steckt zum einen doch sehr viel Wahrheit dahinter und zum anderen passt sich alles perfekt in diese Welt ein und wirkt nie aufgesetzt.
      Von Langeweile keine Spur, auch wenn ich sagen muss, das mir die erste Hälfte doch einen Tick besser gefallen hat, womit die Zweite aber keinesfalls schlecht war. Dort gab es auch wunderbare Szenen, die ich nicht missen wollte und sich durch den Kontrast auch wieder perfekt eingefügt haben.

      Das Schauspiel insgesamt fand ich grandios. Richtig genial den Leuten zuzusehen und alleine deswegen musste ich schon häufig lachen. Diese unbeholfene Art, die fast schon roboterhaften Bewegungen, dazu noch die Gesichtsausdrücke und das Verhalten, von dem man meinen könnte, sie wären gerade erst auf die Welt gekommen und wüssten noch nicht, wie man sich richtig zeigen oder bewegen sollte.
      So wirklich kann ich da keinen hervorheben. Colin Farrell macht das gut, Rachel Weisz auch, Lea Seydoux seh ich gerne und John C. Reilly sowieso.
      Da gab es wirklich nichts zu meckern.

      Was mir allerdings am besten gefallen hat, waren die Dialoge und dazu noch die Erzählstimme aus dem Off (mag ich generell sehr gerne). Die Themen über die sich die Protagonisten unterhalten haben, der teilweise krasse Richtungswechsel, die Wortwahl usw. Super. Theoretisch hätte es für mich auch funktioniert, wenn ich einfach zwei Stunden lang einen solchen Dialog hätte zuhören können.
      Zum Glück bietet der Film aber eben auch diese herrlich bekloppte Geschichte, bei denen das Singledasein wie eine psychische Krankheit behandelt wird oder die Singles selbst, wie Menschen zweiter Klasse die nicht gerne gesehen werden und man einfach zu ignorieren versucht. Wie Verbrecher werden sie behandelt oder wie lästiges Ungeziefer.
      Dazu kommen noch ein paar hübsche kleine Nebenhandlungen und Gegebenheiten, die das Gesamtbild wunderbar abrunden.

      Würde den Film sehr gerne in meinem Freundeskreis empfehlen, nur befürchte ich, das ich hauptsächlich negative Rückmeldungen bekommen würde und sich vielleicht noch darüber lustig gemacht wird.
      Er ist wirklich sehr speziell und deswegen vielleicht nicht für jeden etwas, grenzt sich aber sehr schön von der Masse ab und ich bin mir ziemlich sicher, das ich ihn noch sehr oft sehen werde.
      Und wenn ich sage, ich kann @Bavarian in all seinen Punkten zustimmen, dann zählt das auch für die Punktevergabe.

      9 von 10 Punkten

      Meine Lieblingsstellen:
      Spoiler anzeigen
      - Auch der Tritt gegen das Schienbein, war wirklich zum brüllen
      - Das Rollenspiel von den Angestellten bei dem sie zeigten, was für Gefahren auf Singles lauern
      - Der Dialog auf der Yacht über das Gewicht der Basket- und Volleybälle
      - Die Feier im Wald mit dem Tanz zur Elektromusik die aber aufgrund der Kopfhörer der Zuschauer nicht hören konnte, bzw. nur ganz leise
      - Und wie Colin Farrell versucht hat, Lea Seydoux Eltern zu überzeugen und das erste mal mit Rachel Weisz ein Liebespaar mimte