Ich habe den Film gestern auf der eben laufenden Viennale sehen dürfen.
Cuaron zeichnet ein intimes Gesellschaftsportrait im Mexico der siebziger Jahre. Das Dienstmädchen Cleo, basierend auf seiner echten Nanny, umsorgt die Familie mit einfachen Putztätigkeiten, bringt die Kinder zur Schule und bügelt Nachts Wäsche. In episodenhaften Abschnitten schlägt das Schicksal in ihrem wie im Leben der Zivilbevölkerung zur Zeiten von Studentenmassaker gewaltsam zu. Sie genießt den Rückhalt ihres Arbeitgebers die sie zugleich lieben wie besten Willens unterstützen. Cuaron skizziert seine Mutter als emanzipierte Kämpferin, eine Frau, die Stärke beweisen musste als es an allen Fronten brannte. Sie ist es, die Cleo versteht und ihr Sicherheit verspricht. Die Frauenbilder werden als verantwortungsbewusste Charaktere vorgestellt, in den Vordergrund gerückt und sind meistens jene, die die Initiative ergreifen, wenn sich der Mann der Verantwortung entzieht. Langsame, horizontale Schwenks fangen das hektische urbane Flair der Straßen ein, während ein erstklassiges Sounddesign wie auch Schnitt die Ohren zu Augen machen. Tierlaute, Pistolenschüsse, Wellengänge - bedacht komponierte Bilder werden durch sehr natürliche als auch räumliche Abmischung komplementiert und spielen ihre volle Wirkung bei langen Choreographien aus, die zweifellos ihren Eindruck hinterlassen. Roma ist ein Liebesbrief und Zeitdokument, ein Film, der Hintergrund in den Vordergrund stellt. Ein Mikroschicksal im Makrouniversum, ein Lauf mit der Zeit.
8,5 / 10
Cuaron zeichnet ein intimes Gesellschaftsportrait im Mexico der siebziger Jahre. Das Dienstmädchen Cleo, basierend auf seiner echten Nanny, umsorgt die Familie mit einfachen Putztätigkeiten, bringt die Kinder zur Schule und bügelt Nachts Wäsche. In episodenhaften Abschnitten schlägt das Schicksal in ihrem wie im Leben der Zivilbevölkerung zur Zeiten von Studentenmassaker gewaltsam zu. Sie genießt den Rückhalt ihres Arbeitgebers die sie zugleich lieben wie besten Willens unterstützen. Cuaron skizziert seine Mutter als emanzipierte Kämpferin, eine Frau, die Stärke beweisen musste als es an allen Fronten brannte. Sie ist es, die Cleo versteht und ihr Sicherheit verspricht. Die Frauenbilder werden als verantwortungsbewusste Charaktere vorgestellt, in den Vordergrund gerückt und sind meistens jene, die die Initiative ergreifen, wenn sich der Mann der Verantwortung entzieht. Langsame, horizontale Schwenks fangen das hektische urbane Flair der Straßen ein, während ein erstklassiges Sounddesign wie auch Schnitt die Ohren zu Augen machen. Tierlaute, Pistolenschüsse, Wellengänge - bedacht komponierte Bilder werden durch sehr natürliche als auch räumliche Abmischung komplementiert und spielen ihre volle Wirkung bei langen Choreographien aus, die zweifellos ihren Eindruck hinterlassen. Roma ist ein Liebesbrief und Zeitdokument, ein Film, der Hintergrund in den Vordergrund stellt. Ein Mikroschicksal im Makrouniversum, ein Lauf mit der Zeit.
8,5 / 10