Roma (Alfonso Cuarón)

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    Es gibt 76 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      Ich habe den Film gestern auf der eben laufenden Viennale sehen dürfen.

      Cuaron zeichnet ein intimes Gesellschaftsportrait im Mexico der siebziger Jahre. Das Dienstmädchen Cleo, basierend auf seiner echten Nanny, umsorgt die Familie mit einfachen Putztätigkeiten, bringt die Kinder zur Schule und bügelt Nachts Wäsche. In episodenhaften Abschnitten schlägt das Schicksal in ihrem wie im Leben der Zivilbevölkerung zur Zeiten von Studentenmassaker gewaltsam zu. Sie genießt den Rückhalt ihres Arbeitgebers die sie zugleich lieben wie besten Willens unterstützen. Cuaron skizziert seine Mutter als emanzipierte Kämpferin, eine Frau, die Stärke beweisen musste als es an allen Fronten brannte. Sie ist es, die Cleo versteht und ihr Sicherheit verspricht. Die Frauenbilder werden als verantwortungsbewusste Charaktere vorgestellt, in den Vordergrund gerückt und sind meistens jene, die die Initiative ergreifen, wenn sich der Mann der Verantwortung entzieht. Langsame, horizontale Schwenks fangen das hektische urbane Flair der Straßen ein, während ein erstklassiges Sounddesign wie auch Schnitt die Ohren zu Augen machen. Tierlaute, Pistolenschüsse, Wellengänge - bedacht komponierte Bilder werden durch sehr natürliche als auch räumliche Abmischung komplementiert und spielen ihre volle Wirkung bei langen Choreographien aus, die zweifellos ihren Eindruck hinterlassen. Roma ist ein Liebesbrief und Zeitdokument, ein Film, der Hintergrund in den Vordergrund stellt. Ein Mikroschicksal im Makrouniversum, ein Lauf mit der Zeit.

      8,5 / 10

      TLCsick schrieb:

      Schön geschrieben @Akuma ... meine Neugier wächst von Woche zu Woche. Wann immer dieser Thread aufkommt erhoffe ich mir neue Infos für einen möglichen Kino-Release hier im Lande. Gibt es denn wirklich nichts Neues? Finde leider rein gar nichts dazu im Netz :(
      ​​​​​​
      ​​​​​​​Hab ne Pressemail von Netflix, in der von Kino keine Rede ist. Es gibt auch nur eine einzige Pressevorführung, die im Kino gezeigt wird. Der landet hier leider nicht im Kino. Bisher kam kein Film von Netflix hier im Kino und alle Zeichen stehen dafür, dass Netflix das Ding direkt zum Streamen anbieten wird.

      TheKillingJoke schrieb:

      stehen die Chancen auf einen deutschen Kinostart vom neuen Scorsese ja vielleicht auch nicht sooo schlecht...

      Das will ich doch hoffen ^^
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Die offizielle Liste der deutschen Kinos, in denen der Film gezeigt wird.
      • Aachen: Apollo (tägl. 6. bis 12.12.2018, OmU)
      • Augsburg: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Berlin: CineStar Sony Center (6., 9. und 12.12.2018, OmeU)
      • CineStar in der Kulturbrauerei (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Bonn: Stern (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Bremen: Schauburg (7. und 9.12.2018, OmU)
      • Cinestar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Chemnitz: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Dortmund: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Düsseldorf: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU & OmeU)
      • Frankfurt/Main: CineStar Metropolis (6., 9. und 12.12.2018, OmU & OmeU)
      • Freiburg: Friedrichsbau (6. und 9.12.2018, OmU)
      • Gauting: Kino Breitwand (tägl. 6. bis 12.12.2018, OmU)
      • Görlitz: Filmpalast (6. und 9.12.2018, OmU)
      • Hamburg: Savoy (9.12.2018, OmeU)
      • Ingolstadt: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Karlsruhe: Filmpalast am ZKM (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Kassel: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Köln: Odeon (tägl. 6. bis 12.12.2018, OmU & OmeU)
      • Leipzig: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Lübeck: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Mainz: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Meißen: Filmpalast (6. und 9.12.2018, OmU)
      • München: ABC (tägl. 6. bis 12.12.2018, OmU)
      • Isabella (tägl. 6. bis 12.12.2018, OmU)
      • Theatiner (tägl. 6. bis 12.12.2018, OmU)
      • Nürnberg: Cinecitta (tägl. 6. bis 12.12.2018, OmU)
      • Rostock: CineStar Capitol (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Saarbrücken: CineStar (6., 9. und 12.12.2018, OmU)
      • Schwerin: Filmpalast (6. und 9.12.2018, OmU)
      • Zwickau: Filmpalast (6. und 9.12.2018, OmU)
      s-l500
      Alfonso Cuaróns Drama "Roma" erhält bei den New York Film Critics Circle Awards die Auszeichnungen als "bester Film, Regie und Kamera."
      • Bester Film: Roma
      • Bester Regisseur: Alfonso Cuarón für Roma
      • Bestes Drehbuch: First Reformed von Paul Schrader
      • Beste Schauspielerin: Regina Hall für Support the Girls
      • Bester Schauspieler: Ethan Hawke für First Reformed
      • Beste Nebendarstellerin: Regina King für If Beale Street Could Talk
      • Bester Nebendarsteller: Richard E. Grant für Can You Ever Forgive Me?
      • Beste Kamera: Roma von Alfonso Cuarón
      • Bester Animationsfilm: Spider-Man: Into the Spider-Verse
      • Bester Dokumentarfilm: Minding the Gap von Bing Liu
      • Bester Fremdsprachiger Film: Cold War von Pawel Pawlikowski
      • Bestes Regiedebüt: Eighth Grade von Bo Burnham
      Link(Quelle): variety.com/2018/film/awards/n…e-awards-2018-1203040532/
      s-l500
      Wow, was für ein Film. Ich muss sagen, ich bin absolut sprachlos und kann mich den unendlichen Lobeshymnen komplett anschließen. Roma hat alles, was ich mir von dem Film gewünscht habe. Ganz viel Herz, eine wirklich berührende und gleichzeitig auch bedrückende Geschichte, die Alfonso Cuarón äußerst langsam erzählt, dabei aber nie Langeweile aufkommen lässt oder in irgendwelche Klischees abdriftet. Roma ist überaus ehrlich und liebenswert. Darüberhinaus ist er auch noch wunderschön anzusehen, und das trotz - oder gerade wegen - der Tatsache, dass er er in Schwarz/Weiß daher kommt. Aber dennoch vermitteln die gezeigten Bilder eine ungeheuere Bildsprache, es gibt etliche sehr schön komponierte Szenen, Kameraeinstellungen, weite Aufnahmen oder auch vieles Alltägliches, das hier klasse in Szene gesetzt ist.

      Und von all der optischen Schönheit abgesehen, erzählt Roma auch noch eine zutiefst bewegende Geschichte, völlig aus dem Alltag entnommen und doch mit so viel Tiefe und Liebe versehen, dass es eine wahre Freude war, der Familie durch diese Zeit zu folgen. Man freut sich über jeden Glücksmoment den sie erleben, hat Spaß, wenn die Kinder spielen, und fühlt sich dann aber auch wiederum so richtig mies, wenn das Schicksal es mal nicht gut mit ihnen meint. Man leidet richtig mit und wünscht sich, dass es nach Schicksalsschlägen wieder bergauf geht, oder das Glücksphasen nie enden mögen. Wirklich bewegend von Anfang bis Ende, ich bin schlichtweg überwältigt.

      An Roma gibt es eigentlich nichts zu meckern, der Film ist quasi perfekt und ist trotz seiner langen Laufzeit von 135 Minuten wie im Flug vorbei. Cuarón hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet, der Oscar wäre mehr als verdient. Ganz, ganz große Klasse, die einem hier geboten wird. Roma habe ich nicht zum letzten Mal gesehen.



      10/10
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: <3
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      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase