Roma (Alfonso Cuarón)

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    Es gibt 76 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      patri-x schrieb:

      TheKillingJoke schrieb:

      Okay...dann werde ich am Sonntag wohl doch eine etwas längere Fahrt auf mich nehmen und diesen Film im Kino unterstützen. :)
      ​​​​​​
      ​​​​​​​Läuft der da noch? Gibt's ja seit heute auf Netflix...


      Also laut Homepage des Kinos läuft er heute, morgen, am Sonntag und dann nochmal am Dienstag.
      Habe auch gerade noch einmal verzweifelt die kleineren Kinos in meiner Umgebung nach dem Film abgesucht und Tatsache, eines unmittelbar in meiner Nähe zeigt ihn morgen, Sonntag und noch am Mittwoch jeweils um 20:15 Uhr! Jetzt, da Roma offiziell draußen ist kann ich mir vorstellen, dass einige kommunale Kinos ihn vereinzelt ins Programm nehmen werden. Schaut euch einfach mal in eurer Umgebung um. Unser Wochenende ist zumindest gerettet, sparen uns daher die Netflix Sichtung (welche vermutlich sowieso am Sonntag angestanden hätte) und schauen ihn uns am Sonntag auf einer Leinwand!
      Mir macht heute das Wetter einen Strich durch die Rechnung. :( Es schneit recht viel, später gibt's Nieselregen und Straßenglätte. Wäre unvernünftig, unter den Bedingungen eine knappe Stunde für einen Film zu fahren, den ich auch auf Netflix haben kann. Ist zwar schade, ich hätte "Roma" wie gesagt gerne im Kino unterstützt, aber jetzt mach ich es mir halt hier bequem...
      Lange Zeit habe ich mich auf den Film gefreut, fand das Projekt von Anfang an interessant. Als dann auch noch die überschwänglichen Kritiken eintrudelten und die Preise regneten, konnte ich es kaum noch erwarten. Vielleicht lag es auch an ebenjener Erwartungshaltung, aber mich hat ROMA leider nicht abholen können. Ja, er ist visuell sehr ansprechend und zeichnet ein glaubwürdiges gesellschaftliches Portrait der Zeit, aber ich muss leider gestehen, dass ich die Handlung eher uninteressant und den Film daher recht schwergängig und, ja, langweilig fand. Auch der Plot hat seine Momente, keine Frage, aber insgesamt wollte einfach keine "Spannung" aufkommen. Und damit meine ich jetzt freilich nicht "thrill" im herkömmlichen Sinne des Wortes - mir ist schon bewusst, dass der Film das nicht sein möchte. Aber ich musste einfach mehrfach auf die Uhr schauen, um zu sehen, wie lange der Film noch geht. Ich trau' mich ja fast gar nicht, das zu sagen, angesichts dessen, dass man den Film offensichtlich lieben muss. Ich halte mich eigentlich auch alles andere als für einen "Kulturbanausen" und Actionfilme sind auch überhaupt nicht mein Genre, im Gegenteil, aber leider habe ich nicht wie erhofft den Zugang zu ROMA gefunden - und finde das auch wirklich schade. Ich wollte sehr, dass ich den auch so abfeiern kann wie die meisten anderen. Vielleicht war ich auch nicht in der richtigen Stimmung dafür, keine Ahnung. Mal sehen, was irgendwann vielleicht eine Zweitsichtung sagt. Irgendwann...

      6,5/10
      Muss mich leider @Daleron anschließen. Für mich hat "Roma" auch nicht wirklich funktioniert. Vielleicht lag's an der Stimmung, vielleicht geb ich dem Film irgendwann nochmal eine zweite Chance...aber heute wurde das mit uns beiden nichts.

      "Widows", "A Star Is Born", "Roma" - kam unterm Strich ja alles gut an, bei mir aber nicht. Vielleicht werde ich langsam zu grumpy. :D
      Auch bei mir hat sich keine allzu große Begeisterung breit gemacht. Allerdings habe ich das auch nicht erwartet. Weder hat mich die Art der Inszenierung von Cuarón bei seinen vorangegangenen Werken begeistern können, noch hat mich die Thematik gereizt und schon gar nicht das Stilmittel der Bilder in schwarz/weiß. Letzteres verstehe ich sowieso so gut wie nie, da für mich das in den seltensten Fällen zur Qualität des Films beiträgt. Meistens ist genau das Gegenteil der Fall - wie auch bei Roma. In Farbe wäre mir der emotionale Zugang bestimmt besser geglückt. So wurde ich durch die kalten „Farben“ stets etwas auf Distanz gehalten.
      Darüber hinaus empfand ich die Kameraführung oft sehr anstrengend.
      Allerdings ist die Geschichte eine wunderschön menschliche, bei der man gerne mitfühlt. Die Figuren sind gut gezeichnet und die Dialoge oft sehr schön geschrieben. Generell konnte mich das Drehbuch überzeugen.
      Darstellerisch war das Ganze okay.

      Alles in allem ist Roma kein schlechter Film. Gerade dramaturgisch hat er große Stärken. Leider konnte mich die Inszenierung nicht wirklich überzeugen. Dennoch lohnt sich ein Blick.
      Ein sehr feiner, entschleunigter und souverän eingefangener Film, der hochgradig ästhetische Bilder mit vielen angenehmen sowie hässlichen Emotionen füllt. Tragisch und im nächsten Moment Trost spendend - widesprüchlich wie das Leben selbst. Cuaron liefert zwei oder drei massiv einprägsame Momente ab, verhandelt aber vieles darüber hinaus in Nuancen und im Stillen. Authentische Milieueinblicke treffen auf schwere Schicksale, eine gebeutelte Gesellschaft und emotionale Tiefschläge. Inhaltlich zwar an manchen Stellen etwas distanziert, z. B. was die Debatten um Statusverlust und Radikalisierungsprozsse angeht, doch die Atmosphäre fängt vieles auf. Wenn auch stilistisch und inhaltlich anders, irgendwo doch vergleichbar mit dem noch jungen Ausnahmefilm The Florida Project, der ebenso mit Laien operiert und über Authentizität kommt. Vielmehr ein Gefühl anstatt des typisch durchstrukturierten Storyrahmens. Von der vollen Punktzahl oder ähnlichem würde ich wohl auch eher absehen, massiv sehenswert ist Roma in meinen Augen jedoch zweifellos.

      Von meiner Seite aus darf sich auf Netflix und Co. gerne ein Markt für derartige Hochglanz-Arthaus-Sachen entwickeln. :)






      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      In wunderschönen und ästhetischen Bildern zeigt uns Kino Virtuose Alfonso Cuaron eine intime zugleich aber seltsam distanzierte Geschichte über eine Familie, die in den 1970er Jahren in Mexiko City lebt.
      Cuaron ist nicht bemüht Roma mit einem narrativen Höhepunkt oder einer wirklichen Handlung auszustatten. Roma ist viel mehr wie eine Erinnerung an einen Ort, eine Zeit und eine Familie. Der Film weckt zuweilen Assoziationen an The Tree of Life von Malick. Cuaron hält den Zuschauer wie Beobachter eines Fotoalbums, Familienvideos oder Nachbarn auf Abstand. Er lässt sogar die Kamera nur in den seltensten Fällen nah an seine Protagonisten ran. Trotzdem schafft er es immer wieder bestimmte Gefühle zu transportieren und Empathie mit den Charakteren zu wecken.
      Roma zeigt wie das Leben trotz der Schicksalsschläge und äußeren Katastrophen stetig weitergeht als auch schönes bietet. Der Film zeigt das Leben von wenigen Menschen als eigenen immerwährenden Mikrokosmos um Familie, Freunde und Beziehungen, auch wenn Drumherum das Chaos alles zu zerstören droht.
      Cuarons entschleunigte Erzählung und außergewöhnliche Inszenierung machen Roma zu Recht, zu einem besonderen Filmerlebnis. Roma ist ein Film, der wie der Höhepunkt einer Ansammlung aus Schmerz und Enttäuschungen, auf der Gegenseite aber gleichzeitig auch ein sehnsüchtiges sowie trostspendendes Porträt von Liebe, Verständnis und Hoffnung daherkommt. Cuaron zeigt dem Zuschauer, dass selbst in den schlechtesten Momenten auch Schönheit vorkommen kann.
      Roma ist ein wundervoller Film, der durch sein unkonventionelles Narrativ, den Bildern, der Atmosphäre und den Schauspieler überzeugen kann. Zudem besitzt Roma einige der prägendsten Momente des Filmjahres. Definitiv sehenswert!

      8,5/10
      Heute Abend bin ich praktisch eingeschneit. Ich habe mir einen Tee heiß gemacht und für später ein Bier kalt gestellt. Vom Gemütszustand her war ich recht entspannt. Unter diesen Rahmenbedingungen habe ich "Roma" nochmal - und vor allem: komplett - angesehen. Es hat sich wirklich gelohnt!

      Toller Film! Dieses mal möchte ich das ein bisschen anders machen als sonst und packe einfach mal die tiefsten Eindrücke in Spoiler:

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      Cuarón versteht es wirklich, mit der Kamera umzugehen, beziehungsweise mit der Kamera umgehen zu lassen. Egal, ob es jetzt eher statische Bilder oder Kameraschwenks sind - alles wirkt durchdacht, künstlerisch und spannend. Obwohl ja an und für sich nicht "viel" passiert. Aber bereits in der ersten Hälfte (für die ich beim ersten Gucken wohl einfach zu wenig innere Ruhe hatte) gibt es viele bedeutungsvolle und starke Szenen. Ich denke zum Beispiel daran, als das Kindermädchen mit dem jüngsten Kind auf der Dachterrasse liegt und "tot" spielt. Oder der Vater sich mit seinem zu großen Auto durch das zu enge Tor pressen will. Oder im Kino, als das schwangere Kindermädchen von ihrem Liebhaber sitzen gelassen wird.

      Überhaupt, die ganze Schwangerschafts-Thematik. Ich bin bei so was wohl echt empfindlich, denn als es ins Krankenhaus geht und die ganze Tortur mit einer Totgeburt endet, hatte ich am Ende schon Pipi in den Augen. Cuarón schafft es, mindestens die gleiche Spannung, die es bei "Gravity" im All gab, in einem kleinen mexikanischen OP-Saal spürbar zu machen. Großen Respekt!

      Und dann natürlich das Ende am Strand. Mir hat ja gefallen, dass im ganzen Film diese Distanz zwischen den "Ständen" spürbar war. Klar, das Kindermädchen hat sich großartig um die Kinder gekümmert, die Mutter schätzte sie, sie selber liebt wohl auch ihre Arbeitgeber. Aber selbst in den gemeinsamen Szenen (zum Beispiel beim Fernsehabend oder dieser großen Verwandtschaftsparty) sieht man als Zuschauer quasi diese unsichtbaren Wände zwischen den Klassen. Und das wird jetzt auch nicht hollywoodmäßig aufgelöst. Es geht von der Mutter auch keine Lust auf gesellschaftlichen Umschwung aus. Es sind einfach normale Leute, die sich authentisch in ihrer Zeit verhalten. Umso schöner und befriedigender natürlich das Ende, wo diese Distanz dann doch aufbricht, sie sich alle umarmen und doch eine Familie sind. Zwar keine im klassischen Sinne - aber doch eine Familie.


      Wegen der Oscars hoffe ich, dass "Roma" am Start ist. Müsste durch den Kino-Start ja technisch möglich sein. Ich frage mich nur, ob das nun als ausländischer Film zählt oder ob er doch in der Kategorie "Bester Film" mitmischen kann. Mal sehen. Gönnen würde ich ihm beides und im Grunde stehen die Chancen ja nicht schleicht, weil "Roma" (trotz seiner wirklich sehr dezenten Art) gut zur "Oscar-Agenda" passt:

      Spoiler anzeigen
      Ein Film von einem mexikanischen Regisseur, in dem es um zwei Frauen geht, die von ihren Männern sitzen gelassen werden, aber Kraft und Zusammenhalt entwickeln und eine Familie ohne Mann an der "Spitze" bilden.


      Ich gebe starke 8 von 10 Punkten. :)
      huch war das n schöner film.

      ich glaube was dieser film vorallem schafft , ist ganz normale dinge zu nehmen , und daraus eine schöne geschichte zu zaubern. all das dramatische an dem film , sind ganz normale alltägliche sachen. und gerade wenn du denkst , jetzt eskaliert es , bleibt es realistisch.
      also mich hat der film weggeblasen.
      er ist wie ein zarter kuss - verstört einen nur ganz leicht - um im selbem atemzug so viel schönheit zu zeigen - und zwar jene schönheit , die wir nicht mühsam erlangen müssen - sondern für die wir uns nur zu öffnen brauchen.
      einziger kleiner negativer punkt ... es liegt in der natur eines solchen filmes dass er auch bischen fad sein kann - das liegt nur an einem selbst.

      da her nur 9,3/10 Pkt.
      Details zur deutschen VÖ!

      Die Blu-ray wird im einfachen Keep Case mit 12-seitigem Booklet herausgebracht. Das Bonusmaterial umfasst ein Making-of, Bilder vom Set, die Featurettes "Die Postproduktion" und "Roma bringt uns zusammen: Die Kino-Tour durch Mexiko" sowie Trailer.

      Quelle: bluray-disc.de/blu-ray-news/fi…msetzung_von_roma_bekannt

      Wahrscheinlich auch mit spanischem Dolby Atmos-Sound ("The Criterion Collection"). Natürlich werden deutsche Untertitel angeboten. ^^
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"