Jackie (Natalie Portman)

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    Es gibt 20 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Emily.

      Jackie (Natalie Portman)

      Bewertung für "Jackie" 7
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      Wie erlebte Jacqueline (Jackie) Kennedy die Tage nach dem Mord an ihrem Mann dem Präsidenten John F. Kennedy im November 1963?

      Regie: Pablo Larraín

      Cast: Natalie Portman, Peter Sarsgaard, Greta Gerwig

      US Kinostart ist der 09.12.2016

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „-Makaveli-“ ()

      Jetzt erst gesehen. Was für ein Brett von einem Trailer. Interessiert hier aber wohl keinen? :D

      Egal, denn Jackie dürfte alles andere als ein stink langweiliges Biopic werden, dafür ist Pablo Larraín ein zu guter Regisseur bzw. sind seine Film zu weit davon entfernt massentauglichen Konsens zu bieten. Der deutsche Kinostart ist am 26. Januar 2017. Einer meiner Most Wanted.
      EAT THE RICH


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      Zu Recht bis auf die Nominierung für Portman bei den Oscars weitestgehend ignoriert, wie ich finde. Relativ nüchtern wird die Geschichte der Witwe JFKs unmittelbar vor und nach dem Anschlag auf diesen erzählt. Immer wieder gibt es zwar emotionale Momente, bei denen wohl jeder mal den ein oder anderen Kloß im Hals sitzen hat, ansonsten schaut man aber über die gesamte Laufzeit Natalie Portman beim Leiden zu. Und wie sie das macht, trägt allerdings halt mal den gesamten Film. Hatte mich mit Jackie Kennedy bisher recht wenig auseinandergesetzt. Wie sich im Nachhinein allerdings für mich herausstellte, stellt sie diese unfassbar gut da. Vom Akzent über die Mimik zur Körpersprache wirklich super. Da die Geschichte mich, wie gesagt eventuell auf Grund der nüchternden Erzählung, nicht sehr gepackt hat, reichte die Darstellung von Portman für mich vollkommen aus, um den gesamten Film über bei der Stange zu halten. Hab auf Letterboxd 3 von 5 Sternen gegeben.
      Wenn ein Biopic eigentlich ein Psychogramm über Trauer und Schmerz ist. Wenn ein Film über die First Lady mehr Horror hervorbringt, als so mancher Genrefilm. Pablo Larraín hat mit diesem Film ein feministisches und ästhetisches Meisterwerk geschaffen. Seine Jackie ist selbstbestimmt, behauptend, fast schon majestätisch, ferner ist sie weit mehr als nur die trauernde Witwe. Diese Jackie Kennedy ist komplex, unnahbar und doch verletzlich. Der Film respektive Zuschauer kommt der Figur fast unangenhem nah, vereinfacht sie aber nie. Der Einblick ist nie voyeuristisch. Immer wieder bricht Larraín gekonnt den größeren historischen Kontext auf und verschiebt die Aufmerksamkeiten, sowie die Zeitebenen zwischen Attentat, TV Rundgang und Interview. Er erzählt aus dem Off, was entweder gar nicht oder erst viel später visuell gezeigt wird. Innen und Außen ergänzen sich, gleich seiner Hauptfigur perfekt.

      Neben ihren Szenen mit dem Priester, zeigt sich im Interview hinter der Fassade die große Verletzlichkeit der Figur. Kennedy wusste schon damals, dass ihr Jahrhundert das der Bilder sein würde. Sie weigerte sich in in diese Falle zu tappen und als Objekt der Begierde gefressen zu werden. Jede Trauer, jeder Tiefschlag, so schmerzlich er auch war, versteckte sie stets hinter ihrem Lächeln und ihrer fast schon flehenden Stimme. Die Szenen während der Planung der Beerdigung zeigen dann auch die ganze Stärke dieser Figur. Aus ihrer begrennzten Rolle als High Society Mitglied und First Lady schnitzt sich Kennedy die Rolle der bestimmenden und um das Erbe ihres Mannes besorgten Frau. Im Gedanke, umgeben von Mitverschwörern zu sein konstruiert Jackie Kennedy das Erbe JFK's und letztendlich auch ihr eigenes. Der Film beherbergt so unglaublich viele, ungemein kraftvolle und atmospährisch dicht inszenierte Szenen: Jackie vor dem Spiegel, die sich unter Tränen und um Fassung ringend das Blut aus dem Gesicht wischt, die Erklärung an ihre Kinder nach dem Attentat, die Szenen mit dem Priester (John Hurt), in der ihre Verletzlichkeit zu Tage kommt und allen voran der letzte Flashback nach Dallas und Portmans vor Angst und Schock gezeichnetem Gesicht, perfekt eingefangen von Kameramann Stéphane Fontaine und untermalt von Mica Levis außergwöhnlichem Score.

      Beide haben maßgeblichen Anteil am Gesamtkunstwerk Jackie. Fontaine zeigt die Vergangenheit, gefilmt auf 16mm, verwaschen und körnig, stellt Jackie stets in den Mittelpunkt und folgt ihr bis hin zu traumartigen Sequenzen durchs Weiße Haus. Levis wirklich überragender Soundtrack (wie schon bei Under The Skin), verwandelt die Gefühle seiner Protagnistin in beißende Geigentöne, schwerfällige Klänge und Klarinettenspiel. Einen derart kontemporären Soundtrack bei der Betrachtrung der Sechzigerjahre zu verwenden ist anachronistisch und mutig zugleich und erweitert dieses unkonventionelle Biopic um ein weiteres Highlight. Trotzdem, ein Film dieser Art steht und fällt mit seiner Schauspielerin. Portman bringt alles was Kamera, Drehbuch, Regie, Soundtrack etc. geschaffen haben mit ihrer Performance auf ein weiteres Level. Sie wechselt spielend leicht von lasziv gehauchten Sätzen zu Befehlen, von Trauer zu Wut und das alles in einem Maße, dass sie nie nur zu einer einfachen Kopie verkommen lässt. Es ist ein äußerst schmaler Grat, auf den Portman hier balanciert, aber sie meistert ihn mit Bravour. Es ist ihre Karriere Bestleistung. Oscar hin oder her, diese Performance wird die Jahre überdauern.

      Ein Chilene rettet die Ehre des US Biopic Kinos. Pablo Larraín, ich verbeuge mich.

      10/10
      EAT THE RICH


      Was für eine fantastische Leistung von Natalie Portman, die Trauer und Verzweiflung von Jackie Kennedy hat sie super dargestellt, dazu dieses trostlose Bild und der monotone Score - das ließ das Gesehene extrem authentisch wirken. Es wird zwar nicht groß eine Geschichte erzählt, aber die episodenhafte Darstellung der Tage nach JFKs Ermordung aus ihrer Sicht war klasse inszeniert und ließ einen mit einem Kloß im Hals zurück. Atomsphärisch dicht, bleiben vor allem die Szenen mit der blutverschmierten Jackie vor dem Spiegel, ihre Erklärung an die beiden Kinder, sowie der Trauergang komplett in Schwarz und der Gang über den matschigen Friedhof hängen. Grandios gefilmt, die bedrückende Stimmung war zum Greifen nah.

      Das Geschehene war zwar lange vor meiner Zeit, aber nicht zuletzt durch Portmans grandiose Darstellung, konnte man fast das Gefühl bekommen, als hätte man das alles damals live miterlebt. Hut ab dafür. Tolles Biopic, auch wenn es nur wenige Stunden in ihrem Leben zeigt.


      8/10
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      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Ein wirklich gutes Biopic, jep. Portman überzeugt, der alternative Klassik-Score belastet die Stimmung immens und die gnadenlos charakterzentrierte Kamera hat definitiv eine beklemmende Wirkung. Absurd, wie dieser Traurprozess mit Konventionen des Settings einhergehen muss und folglich ein unzumutbares Zusammenspiel aus Intimität, Politik und Außenwirkung entsteht. Hinzu kommt der Diskurs, wie wertvoll aber doch gleichzeitig austauschbar Symbolfiguren sind. Sehr fein und tragisch erzählt. Schön, wenn man beim Sehen eines Biopics teils sogar vergessen kann, dass es sich um ein solches handelt..