Also, jetzt schreibe ich mal ein bisschen mehr zum Thema "Deutscher Film". Alles natürlich aus der Sicht eines Konsumenten, aber hier in dem Thread soll es ja ohnehin um den Dialog Filmschaffender-Filmkonsument gehen. Von daher wird das schon passen.
Erstmal danke für den Filmtipp "Jugend ohne Gott". Von der Story her liest sich das wie etwas, was mich interessieren könnte! Ich habe das Gefühl, dass der im Sinne guter Science-Fiction momentane und tatsächliche Phänomene aufgreift, überspitzt und damit ein Statement setzt...oder zumindest zum Nachdenken anregt. Die Frage ist dann natürlich, wie die Story verpackt wird. Und ich glaube, dass das mit ein Problem des Deutschen Films ist, wenn ich das an der Stelle mal so pauschalisieren darf.
Hin und wieder bin ich bei meinen Eltern zu Besuch. Die schauen noch sehr regelmäßig Fernsehen und damit natürlich auch die Spielfilme. Wenn man mal da ist, guckt man halt mit. Ich kann jetzt leider kein einziges Beispiel bei Namen nennen, aber Fernsehfilme haben im Kern sehr oft einen interessanten Ansatzpunkt. Aber wenn es um ein Drama geht, scheint es eine deutsche Tendenz zu sein, den Film äußerst deprimierend zu gestalten. Ich erkenne selten etwas in der Kameraführung, im Schauspiel oder in der musikalischen Untermalung, was dem Drama dann doch einen gewissen Hoffnungsschimmer oder etwas Inspirierendes verleiht. Ganz anders ist da zum Beispiel Inarritu. Der zelebriert in seinen Dramen das Tragische, verleiht dem Ganzen aber gleichzeitig eine wunderbare, innere Schönheit. Man schaut da gerne zu, wenn Menschen leiden und kämpfen, und ich glaube, dass das nicht nur an den (ausgezeichneten) Schauspielern liegt. Denn die dürfte es in Deutschland auch geben.
An und für sich glaube ich auch, dass der Deutsche Film ein schlechtes Image hat, zumindest bei Filmkennern. Die Massen kriegt das Deutsche Kino ja, aber eben nur durch Komödien mit Schweighöfer und Schweiger. Also mal ganz grob gesagt. Jemand, der im Jahr nur vier oder fünf mal ins Kino geht, nimmt den Keinohrhasen gerne mal mit. Jemand, der Kino an sich einen größeren Platz in seiner Freizeit einräumt, wird aber durch genau diese Filme vom Deutschen Film abgeschreckt. So empfinde ich das und von daher ist das meine These.
Andererseits beobachte ich gerade die letzten zwei, drei Jahre, dass sich regelmäßig immer ein deutscher Film in meine abschließende Jahres-Top-10 schleicht. Das sind dann Filme wie "Victoria" oder "Der Nachtmahr". Selbst "Toni Erdmann", der mich jetzt nicht rundum glücklich gemacht hat, muss ich Respekt zollen, weil er sich "anders" angefühlt hat. Frisch und neu. Positiv ist es meiner Meinung nach auch, wenn man sagen kann: "Für einen deutschen Film war das echt nicht schlecht!" Wobei da natürlich wieder stark das allgemeine Image-Problem mitschwenkt. Aber sei's drum, es gibt gute deutsche Filme. Womöglich mehr, als man überhaupt weiß. Das Gute ist im Verborgenen - und wenn ich im Jahr ein oder zwei gute deutsche Filme mitbekomme, ist das für mich als Konsument schon mal ziemlich gut. Als Filmschaffender ist die Angelegenheit natürlich viel frustrierender, da fragt man sich, warum Filme dieser Art nicht breiter angenommen werden.
Wie man das ändern könnte, weiß ich nicht. Mir fällt dazu nur ein, dass es sich bei den amerikanischen Produktionen ja zumindest ähnlich verhält. Qualitätsfilme haben auch da nicht den großen Zulauf, sondern halt die Massenfilme. Ob man jetzt in Deutschland einen Film machen kann, der qualitativ gut ist, Filmfreunde anspricht und gleichzeitig gut an den Kassen läuft...tja, da hab ich keine Ahnung. Mir fällt nur auf, dass ich die allerwenigsten Filme, die global gut einspielen, als die besten Filme des Jahres bezeichnen würde. Von daher weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie erstrebenswert es ist, etwas vergleichbares in Deutschland zu machen.
Erstmal danke für den Filmtipp "Jugend ohne Gott". Von der Story her liest sich das wie etwas, was mich interessieren könnte! Ich habe das Gefühl, dass der im Sinne guter Science-Fiction momentane und tatsächliche Phänomene aufgreift, überspitzt und damit ein Statement setzt...oder zumindest zum Nachdenken anregt. Die Frage ist dann natürlich, wie die Story verpackt wird. Und ich glaube, dass das mit ein Problem des Deutschen Films ist, wenn ich das an der Stelle mal so pauschalisieren darf.
Hin und wieder bin ich bei meinen Eltern zu Besuch. Die schauen noch sehr regelmäßig Fernsehen und damit natürlich auch die Spielfilme. Wenn man mal da ist, guckt man halt mit. Ich kann jetzt leider kein einziges Beispiel bei Namen nennen, aber Fernsehfilme haben im Kern sehr oft einen interessanten Ansatzpunkt. Aber wenn es um ein Drama geht, scheint es eine deutsche Tendenz zu sein, den Film äußerst deprimierend zu gestalten. Ich erkenne selten etwas in der Kameraführung, im Schauspiel oder in der musikalischen Untermalung, was dem Drama dann doch einen gewissen Hoffnungsschimmer oder etwas Inspirierendes verleiht. Ganz anders ist da zum Beispiel Inarritu. Der zelebriert in seinen Dramen das Tragische, verleiht dem Ganzen aber gleichzeitig eine wunderbare, innere Schönheit. Man schaut da gerne zu, wenn Menschen leiden und kämpfen, und ich glaube, dass das nicht nur an den (ausgezeichneten) Schauspielern liegt. Denn die dürfte es in Deutschland auch geben.
An und für sich glaube ich auch, dass der Deutsche Film ein schlechtes Image hat, zumindest bei Filmkennern. Die Massen kriegt das Deutsche Kino ja, aber eben nur durch Komödien mit Schweighöfer und Schweiger. Also mal ganz grob gesagt. Jemand, der im Jahr nur vier oder fünf mal ins Kino geht, nimmt den Keinohrhasen gerne mal mit. Jemand, der Kino an sich einen größeren Platz in seiner Freizeit einräumt, wird aber durch genau diese Filme vom Deutschen Film abgeschreckt. So empfinde ich das und von daher ist das meine These.
Andererseits beobachte ich gerade die letzten zwei, drei Jahre, dass sich regelmäßig immer ein deutscher Film in meine abschließende Jahres-Top-10 schleicht. Das sind dann Filme wie "Victoria" oder "Der Nachtmahr". Selbst "Toni Erdmann", der mich jetzt nicht rundum glücklich gemacht hat, muss ich Respekt zollen, weil er sich "anders" angefühlt hat. Frisch und neu. Positiv ist es meiner Meinung nach auch, wenn man sagen kann: "Für einen deutschen Film war das echt nicht schlecht!" Wobei da natürlich wieder stark das allgemeine Image-Problem mitschwenkt. Aber sei's drum, es gibt gute deutsche Filme. Womöglich mehr, als man überhaupt weiß. Das Gute ist im Verborgenen - und wenn ich im Jahr ein oder zwei gute deutsche Filme mitbekomme, ist das für mich als Konsument schon mal ziemlich gut. Als Filmschaffender ist die Angelegenheit natürlich viel frustrierender, da fragt man sich, warum Filme dieser Art nicht breiter angenommen werden.
Wie man das ändern könnte, weiß ich nicht. Mir fällt dazu nur ein, dass es sich bei den amerikanischen Produktionen ja zumindest ähnlich verhält. Qualitätsfilme haben auch da nicht den großen Zulauf, sondern halt die Massenfilme. Ob man jetzt in Deutschland einen Film machen kann, der qualitativ gut ist, Filmfreunde anspricht und gleichzeitig gut an den Kassen läuft...tja, da hab ich keine Ahnung. Mir fällt nur auf, dass ich die allerwenigsten Filme, die global gut einspielen, als die besten Filme des Jahres bezeichnen würde. Von daher weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie erstrebenswert es ist, etwas vergleichbares in Deutschland zu machen.