Koreanische Film- und Serien-News

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    Es gibt 121 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von ElMariachi90.

      Anlässlich der kommenden Oldboy-Veröffentlichung Ende dieses Monats habe ich mir überlegt ein Special zu Park Chan-wook zu machen. Da in unserer Datenbank sich keine einzige Kritik zu einem seiner Filme befindet, werde ich mich bis zum Release durch seine wichtigsten Werke durcharbeiten. Worüber ich mich bei einem Regisseur seines Kalibers sehr freue. Den Anfang macht Die Taschendiebin. Falls jemand Wünsche hat, welche Filme folgen sollen, freue ich mich sehr über Vorschläge, da ich aus zeitlichen Gründen leider nicht allen seiner Filme die angemessene Aufmerksamkeit schenken kann.

      Hier der erste Teil:

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      Capelight Pictures gab heute auf ihrer Facebookseite bekannt, dass sich die Veröffentlichung der Ultimate Edition von Oldboy um zwei Wochen verzögern wird. Media-, Steelbook und Standard-DVD werden vermutlich wie geplant am 25.08. erscheinen.
      Des Weiteren wurden Informationen zum Bonusmaterial geliefert:

      "Jetzt müsst ihr ganz stark sein: Die Ultimate Edition von Oldboy verschiebt sich um 2 Wochen, da wir Probleme mit dem Zulieferer des Digipaks der Bonus Blu-ray "Old Days" haben. Die haben uns nämlich zum vereinbarten Liefertermin informiert, dass sie noch nicht mal angefangen haben und mindestens noch 2 weitere Wochen brauchen werden... Das haben wir so übrigens auch nocht nicht erleben müssen.
      Dass sich das Warten aber lohnt, zeigen wir euch heute mit den 371 Minuten (!!) Extras der Bonus Disc - enthalten in der Ultimate Edition, im SteelBook und im Mediabook!
      Oldboy - die ultimativen Fakten Teil 3 - die Bonus Blu-ray:
      Making-of in 10 Teilen: 110’23’’
      Videotagebuch: 180’30’’
      Interviews: 41’19’’
      Featurette: 08’50’’
      Entf. Szenen: 24’52’’
      Musikvideo: 02’24’’
      Trailer / Teaser: 02’24’’
      "

      Quelle: facebook.com/capelightpictures/?ref=br_tf
      Erster deutscher Trailer zu Na Hong-jins (The Chaser) Horrorthriller:



      Alamode Film spendiert uns sogar einen Kinostart am 12. Oktober 2017. Jetzt kann ich mich endlich wieder auf einen Kinobesuch freuen.
      Morgen startet das Fantasy Filmfest in München und aus Südkorea hat es dieses Jahr wieder ein Titel in die Auswahl geschafft. Und wie schon Train to Busan im Vorjahr, wird er in der Closing Night laufen.

      The Villainess von Jung Byung-gil (Confession of Murder)

      ist ein Actionfilm mit Kim Ok-bin (Thirst - Durst, The Front Line) und Shin Ha-kyun (JSA - Joint Security Area, Save the Green Planet) in den Hauptrollen.

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      Über die Filme von Park hinaus, habe ich seit Anfang des Jahres noch einige bekannte Titel nachgeholt

      War of the Arrows (2011, Kim Han-min)

      Kim Han-mins Film ist ein gut erzähltes, schön gefilmtes und vor allem spannendes Werk geworden. Die Darsteller agieren glaubwürdig und vor allem Bösewicht Ryu Seung-ryong zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Das Setting des historischen Machwerks wird stets gut in Szene gesetzt und von einem einwandfreien Soundtrack begleitet. Leider hinterlässt das Ende mit seinen fragwürdig agierenden Figuren einen etwas faden Beigeschmack. Ansonsten ist mit War of the Arrows Kim ein wirklich mitreißender Actionfilm gelungen.


      Prisoners of War (2011, Kang Je-kyu)

      Sieben Jahre nach seinem gefeierten Kriegsfilm Brotherhood begibt sich Kang wieder zurück auf den Regiestuhl. Und das wieder für einen Kriegsfilm. Prisoners of War ist ein Highlight geworden. Konnte ich mit Brotherhood leider nicht so viel anfangen so zogen mich die Figuren in Kangs Folgewerk gleich in ihren Bann. Durch die ungewollte Reise der beiden Hauptfiguren zu den vielen verschiedenen Fronten des zweiten Weltkrieges auf der ganzen Welt, wächst Prisoners of War zu einem spannenden, schockierenden, aber vor allem in der Form noch nie gesehen Kunstwerk. Gekonnt zeichnet Regisseur Kang die Verwandlungen der vielen Figuren, die der Krieg mit sich bringt. Aber nicht nur negative charakterliche Veränderungen durchleben die Figuren. Einige wachsen über sich hinaus, ohne dabei zu heroisch zu werden. So zeichnet sich ein überaus menschliches Bild ab.
      Aber auch optisch hat der Film viel zu bieten. Die Kriegssequenzen sind aufwendig und beeindruckend inszeniert, ebenso wie die verschiedenen Settings auf der ganzen Welt. Prisoners of War ist ein wirklich starker Kriegsfilm geworden, der problemlos mit den Riesenproduktionen aus den USA mithalten kann.


      71 - Into the Fire (2010, John H. Lee)

      71 ist ein weiterer aufwendig produzierter Kriegsfilm aus Südkorea, dem eine beeindruckende wahre Geschichte zugrunde liegt. Mit Choi Seung-hyun in der Hauptrolle wurde auch ein überaus bekanntes Gesicht beziehungsweise eine überaus bekannte Stimme für den Film gewonnen. Das unter seinem Künstlernamen T.O.P bekannte Mitglied der Erfolgsband Bigbang zieht gerade durch seine ungewöhnlich tiefe Stimme im Originalton einen in seinen Bann. Aber auch schauspielerisch braucht er sich nicht zu verstecken und liefert eine gute Performance ab. Die überaus schön gefilmten Landschaftsaufnahmen wissen zu begeistern, was man von den Figuren und der Erzählstruktur leider nicht behaupten kann. Leider verliert der Film dadurch an Spannung und kann emotional nicht überzeugen. Durch die tollen Aufnahmen bleibt zumindest ein gewisser Unterhaltungswert bestehen. Das eigentliche Potential der Geschichte wird allerdings leider nicht entfaltet.


      Running Wild (2006, Kim Seong-soo)

      Ein routinierter koreanischer Thriller, der bei seinen gut zwei Stunden Laufzeit doch ein paar Längen aufweist. Einzig das konsequente Ende und der einmal mehr toll aufspielende Yu Ji-tae hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Der Rest verliert sich leider im Durchschnitt.


      Antarctic Journal - Das Phantom aus dem Eis (2005, Yim Pil-sung)

      Mit Song Kang-ho und Yu Ji-tae ist Yims Survivalhorror in den Hauptrollen herausragend besetzt. Darüber hinaus strahlt die toll gefilmte eisige Landschaft stets eine beängstigende Bedrohung aus. Leider wirken die paranormalen Sequenzen meist deplatziert und somit reißen sie einen immer wieder aus dem Geschehen, was einige Durchhänger nach sich zieht. Trotzdem bleibt am Ende ein stark in Szene gesetzter, sehr gut gespielter Horrorthriller, der auch über weite Strecken sehr spannend ist.


      Windstruck (2004, Kwak Jae-young)

      Windstruck ist ein überaus kitschiger Liebesfilm mit zwei gut aufgelegten Hauptdarstellern. Auch wenn ich mich immer mit Jun Ji-hyun schwer tue, wenn sie aufgedrehte, lustige Figuren verkörpert, so sind es doch die kleinen, ruhigen Momente, in denen ihre darstellerische Klasse voll und ganz zum Ausdruck kommt. Da mich Kitsch in der Regel nicht abstößt, hatte ich durchaus Spass an dem Film. Leider sorgten die etwas weit hergeholten Zufälle und die manchmal sehr abwegig handelnden Figuren für deutliche Brüche beim Sehvergnügen. Trotzdem konnte ich den Film über weite Strecken genießen und am Ende gab es auch noch einen liebevollen und gut platzierten Verweis auf Kwaks Erfolgsfilm My Sassy Girl.


      Silmido (2003, Kang Woo-suk)

      Obwohl Silmido eine durchaus interessante und erschreckende, wahre Geschichte erzählt, wollte der Film bei mir nicht so richtig funktionieren. Die Darsteller liefern allesamt eine ordentliche Leistung ab, die Inszenierung ist okay und die Settings auch. Allerdings bleiben die Figuren in großen Zügen blass und uninteressant, wodurch das Geschehen einen nicht zum Mitfiebern anregt. So bleibt am Ende ein Film, der durchaus nicht schlecht ist, dem aber der nachhaltige Eindruck abhanden kommt.


      Untold Scandal (2003, Lee Je-yong)

      Lees Historiendrama kann mit schönen Locations, guten Darstellern und einem dienlichen Soundtrack punkten. Die Geschichte ist interessant und durchweg gekonnt erzählt, allerdings muss Untold Scandal ohne jegliche Highlights auskommen. Alles an dem Film ist gut, leider nur nicht mehr. So bleibt am Ende ein intrigantes Drama, das während des Schauens zu fesseln weiß, allerdings nicht unbedingt darüber hinaus.


      Musa - Der Krieger (2001, Kim Song-su)

      Musa war für mich in allen Belangen leider nur ein durchschnittlicher Film. Viel mehr fällt mir dazu auch leider nicht ein.


      My Sassy Girl (2001, Kwak Jae-young)

      Mit My Sassy Girl lieferte Regisseur Kwak wohl eine der beliebtesten und bekanntesten romantischen Komödien aus Korea ab, die auch ein amerikanisches Remake nach sich zog. Leider fehlte mir der Zugang. Vor allem tat ich mich mit Jun Ji-hyun und ihrer Figur schwer, da sie für mich unsympathisch war. Der Humor war zu oft zu aufgedreht und so gingen einige schöne Momente leider unter. Doch konnten die wunderschönen letzten 30 bis 40 Minuten mich dann doch überzeugen. Gerade, dass zum Ende hin ein deutlich ernsterer Ton angeschlagen wurde, tat dem Werk sehr gut. Leider entschädigt die Schlussphase nur bedingt die etwas anstrengenden ersten zwei Drittel.


      Das Haus am Meer – Il Mare (2000, Lee Hyun-seung)

      Auch Il Mare bekam eine amerikanische Interpretation. Und in diesem Fall auch zurecht, da es Regisseur Lee gelang eine wundervolle, berührende Geschichte mit zwei starken Darstellern zu erzählen. Jun Ji-hyun überzeugt hier in einer ernsten Rollen auf ganzer Linie, genau wie ihr männlicher Kollege Lee Jung-jae. Zusammen geben sie ein tolles Paar ab und führen einen sensibel durch dieses romantische Werk. Der Regisseur verliert sich nicht in unnötigen Bildkompositionen und lässt den Fokus ganz auf seinen sympathischen Darstellern. Ein wunderschöner, romantischer Film für einen verregneten Sonntag.


      Shiri (1999, Kang Je-kyu)

      Wenngleich Shiri Ende der 90er erschien, spürt man dem Film dieses Jahrzehnt deutlich an. Auch wenn der Thriller eine solide Story mit guten Darstellern erzählt, ist der Film nicht besonders gut gealtert. Ein Bestreben den Hollywood-Produktionen gerecht zu werden und den Stil dieser Zeit zu treffen, merkt man dem Werk stetig an, wodurch Kangs Film heutzutage einiges an Wirkung einbüßt. Leider.
      The Villainess kommt am 05. Januar 2018 in einem streng limitierten Mediabook.

      Drei Wochen später (26. Januar) erscheint die Standard Version.

      Erster offizieller Trailer und limitierter amerikanischer Kinostart zum Berlinale Gewinner (Silberner Bär für Kim Min-hee) On the Beach at Night Alone von Hong Sang-soo.


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ElMariachi90“ ()

      Nach The Wailing findet mit The Mimic von Jung Huh (Hide and Seek - Kein Entkommen) der nächste koreanische Horrorfilm seinen Weg nach Deutschland. Ab 26. Januar 2018 auf Blu-ray und DVD.

      The Throne / Sado (2015, Lee Joon-ik)

      Der Regisseur vom gefeierten Werk The King and the Clown konnte für seinen historischen Film Song Kang-ho (JSA - Joint Security Area) und Yoo Ah-in (Veteran) gewinnen, die eine unglaubliche Leistung zeigen. Beide Darsteller bewiesen bereits in der Vergangenheit des öfteren, dass sie sich schauspielerisch auf extrem hohem Niveau bewegen. Trotzdem ist ihre Leistung in Lees Werk erwähnenswert bemerkenswert. Beide durchlaufen eine Tortur. Wo Yoo seinen Schmerz und seine Trauer mit seinem ganzen Körper und seiner Seele ausleben kann, zeigt Song eine minimalistische, aber nicht minder intensive Darbietung. Beide Extreme fahren einem durch Mark und Bein und lassen einen erschütternd zurück. Dazu kommt die berührende und erschreckende Beziehung eines Herrschers zu seinem Sohn, die in gekonnt inszenierten Rückblenden über Jahrzehnte erzählt wird. Visuell stark, ohne zu pompös zu sein, erzählt Lee seine Geschichte durchdringend fokussiert auf seine beiden Protagonisten. Der gelungene Soundtrack unterstützt das Geschehen noch zusätzlich. Ganz starker Film.


      Ode to my Father
      (2014, JK Youn)

      Der eher für plumpe Komödien bekannte Youn (Sex is Zero) überrascht mit einem sehr berührenden und toll erzählten Werk über die koreanische Nachkriegszeit und seine Auswirkungen. Auch wenn ab und an zu stark auf die Tränendrüse gedrückt wird, wird man von starken Darstellern durch eine bewegende und bestürzende Geschichte geführt, die einen außergewöhnlichen Blick auf die damalige Epoche und ihren Problematik gewährt und das aus der Sicht des kleinen Mannes. Es wird ein erstaunliches Bild von einer Nation gezeichnet, die mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Ein berechtigt vielfach ausgezeichneter Film, dessen einzige Schwächen, die etwas zu ausgeweiteten traurigen Sequenzen und die unterirdischen europäischen Schauspieler sind. Ansonsten ist Youn sein Meisterwerk gelungen. Ein wichtiger und überaus gelungener Film.


      My Girlfriend is an Agent
      (2009, Terra Shin)

      Die Actionkomödie bedient sich an den gängigen Klischees eben genau dieser und kann nur wenig neue Akzente setzen. So bekommt man eine nette, aber belanglose Komödie geliefert, die sympathische Darsteller in einer abgedroschenen Geschichte zeigt. Shin kann dabei leider keine Szenen zeichnen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So bleibt am Ende ein nettes Abenteuer für einen verregneten, gemütlichen Nachmittag, der über den Durchschnitt nicht hinwegkommt.


      Sword in the Moon
      (2003, Kim Ui-seok)

      Das Martial Arts-Werk habe ich früher sehr geschätzt. Nach viel vergangener Zeit widmete ich mich mal wieder dem Film von Kim Ui-seok. Allerdings kann ich dem Film nicht mehr ganz so viel abgewinnen wie früher. Gerade mit Hauptdarsteller Jo Jae-hyeon (Möbius) tue ich mich mittlerweile sehr schwer. Seine dauerhaft, oft oberflächlich finstere Mine ist von Minute zu Minute anstrengender zu ertragen. Allerdings hinterlässt die restliche Besetzung einen guten Eindruck, ebenso wie die Geschichte der beiden Freunde, die durch einen Putsch auf unterschiedliche Seiten rutschen. Einige Szenen können durchaus berühren, auch wenn es ab und zu ein wenig zu viel des Guten ist. Trotzdem bleibt am Ende ein ordentlich inszenierter Film über Freundschaft, auch wenn die letzte durchschlagende Note abhanden kommt.


      Green Fish (1997, Lee Chang-dong)

      Der viel gelobte Regisseur Lee Chang-dong (Sunshine) konnte mich mit seinem Gangster-Drama leider recht wenig überzeugen. Zu schwerfällig die Inszenierung, zu langatmig der Verlauf der Geschichte, zu unauffällig das Darstellerensemble, zu emotional unterkühlt die Konflikte, wodurch der Zugang zum Geschehen unglaublich schwer fällt. Was folgt, sind schon fast langweilige knapp zwei Stunden. Inhaltlich wie inszenatorisch verweilt vom vollendeten Werk kaum etwas auf Dauer. Schade.

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      ElMariachi90 schrieb:

      Green Fish (1997, Lee Chang-dong)

      Der viel gelobte Regisseur Lee Chang-dong (Sunshine) konnte mich mit seinem Gangster-Drama leider recht wenig überzeugen. Zu schwerfällig die Inszenierung, zu langatmig der Verlauf der Geschichte, zu unauffällig das Darstellerensemble, zu emotional unterkühlt die Konflikte, wodurch der Zugang zum Geschehen unglaublich schwer fällt. Was folgt, sind schon fast langweilige knapp zwei Stunden. Inhaltlich wie inszenatorisch verweilt vom vollendeten Werk kaum etwas auf Dauer. Schade.



      Ich fand Green Fish auch eher schwach. Du solltest Peppermint Candy und Oasis eine Chance geben. Vor allem Oasis ist für mich persönlich sein bester Film.

      Ich habe es auch endlich mal geschafft The Wailing zu sehen und wow, was für ein Geniestreich! Hong-jin Na hat mal wieder bewiesen, dass er zur Creme-de-la-Creme der aktuellen koreanischen Filmszene gehört. The Chaser und The Yellow Sea waren schon megaspannende, kleine Meisterwerke, was er aber mit The Wailing geschaffen hat ist teils schon mind blowing. Als Zuschauer wird man nur so zwischen den Genres hin und her katapultiert. Was zunächst als klassisches Polizikrimi startet entwickelt sich später zu einer Mischung aus Thriller, Mystery, Zombie und Exorzistenfilm. Dazu gibt es eine grosse Portion Blut.
      Was mir am meisten gefallen hat ist, dass Hong-jin viel koreanische Kultur und Geschichte mit reinfliessen lassen hat. So wird man als Zuschauer ganz nebenbei auch mit Schamanismus vs. Christentum und der japanischen Kolonialzeit konfrontiert.

      Auf dem ersten Blick denkt man, das klingt alles nach einem überlaufen Potpourri an Genres und Einflüssen, Hong-jin macht daraus jedoch einen Genre-Geniestreich und verwebt alles zu einem einzigen stimmigen Film.
      Ich hätte nicht gedacht, dass man nach Filmen wie The Chaser und The Yellow Sea noch eins draufsetzen kann.

      Allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob der Film für Leute zugänglich ist, die nicht so an asiatischen Filmen gewohnt sind. The Wailing geht mutig und erstklassig an diesen Genre-Mix heran (und schafft den Sprung in meinen Augen sogar noch besser als Save the green planet), könnte jedoch für einige Leute etwas befremdlich wirken.

      Soljah schrieb:


      Ich fand Green Fish auch eher schwach. Du solltest Peppermint Candy und Oasis eine Chance geben. Vor allem Oasis ist für mich persönlich sein bester Film.

      Ich habe es auch endlich mal geschafft The Wailing zu sehen


      Ich werde Werken von ihm bestimmt noch Chancen geben. Ein Film lässt glücklicherweise ja nicht immer auf die ganze Filmografie schließen.

      Ja, The Wailing habe ich aus zeitlichen Gründen leider nicht geschafft im Kino zu schauen. Aber im Februar kommt bereits die Heimkinoauswertung. Ich freue mich schon sehr darauf - vor allem nach deinem Feedback über den Film.


      Es gibt Neuigkeiten vom Regisseur von Train to Busan:



      Und Vincent Cassel zieht es erstmals in die koreanische Filmwelt.

      Der koreanische Schauspieler Gang Dong-won (The Priests) feiert in Simon Wests kommenden Naturkatastrophenfilm Tsunami LA sein amerikanisches Debüt.

      Hab jetzt keinen Thread für den Film gefunden, ich hoffe es ist okay, wenn ich die Kritik hier rein schreibe.

      The Wailing

      So, mein Kinojahr konnte ich gestern mit dem Film abschließen und bin sehr zufrieden mit dem was ich gesehen habe. Mein erster koreanischer Film den ich auf der großen Leinwand sehen durfte und dazu noch im Original mit deutschem Untertitel. War zwar etwas spät (22:15 Uhr) und deshalb etwas anstrengend auf die Dauer, aber trotzdem war das eine schöne Erfahrung und ich bin sehr froh, das es Kino´s gibt, die diesen Service anbieten. Kann ich nur empfehlen.

      Jetzt zum Film selber.
      Trotz der ordentlichen Laufzeit von 2,5 Stunden verging die Zeit über weite Strecken ziemlich schnell, was vor allem daran lag, das es sehr viele Szenen gab, die nur von kurzer Dauer waren und man sehr schnell von einer Kulisse in die andere gewechselt ist. Es gab eigentlich immer wieder was neues und dadurch kam es kaum zu Leerlauf.
      Zwei Szenen hätte man noch etwas kürzen können, dann hätte sich die ganze Geschichte vielleicht noch etwas runder angefühlt, aber sei es drum.

      Allerdings muss ich sagen, das die Kulissen selbst, eher langweilig waren. Spielte meistens in einem kleinen Provinznest und sah alles sehr ähnlich aus. Es gab zwar auch zwei, drei schöne Landschaftsaufnahmen, aber trotzdem war das Setting wahrlich kein Pluspunkt in meinen Augen.
      Was aber sehr gut aussah, waren die Tatorte. Dort wurde auch nicht mit Blut gegeizt und die Tatsache, das dort etwas schreckliches und bestialisches passiert sein musste, kam sehr gut rüber. Bei diesen Szenen fand ich auch die Kameraarbeit am Besten. Ansonsten fiel sie mir nicht wirklich auf, war eben gewohnte Kost, aber hier hatte man sich doch merklich Mühe gegeben, da ein paar schöne Perspektiven dabei waren.

      Score hatte mir gefallen. In meiner Wahrnehmung sehr Schlagzeuglastig, was vor allem bei den dramatischen Szenen sehr gut rüber kam. Es gab auch ruhigere Momente, dort setzte man dann eher auf Streicher und die leisen Töne, was auch in Ordnung war, aber die Stücke wirkten austauschbar. Zumindest soweit ich das mitbekommen habe, war ja auch mit lesen beschäftigt.

      The Wailing stellt insgesamt einen sehr interessanten Mix dar aus Horror, Krimi und auch etwas Klamauk. Obwohl es ja keine Komödie ist musste ich an zwei Stellen dann doch auch mal lachen und auch wenn der Hauptdarsteller wie ein typischer Tollpatsch rüber kam, hat das doch irgendwie gepasst. Auf der einen Seite ein extrem schusseliger, auch sympathischer Kerl, dem man aber auch seine Wut und seine Angst ohne Zweifel abnimmt.
      Schön fand ich auch den ganzen Verlauf des Films. Es wird einem nicht alles auf dem Silbertablett serviert und man muss schon die ganze Zeit am Ball bleiben. Es werden Zweifel gesät, man fängt selber an zu grübeln und was mir am besten gefallen hat, war das man auch als Zuschauer nicht wusste, welche Entscheidungen die Figuren zu treffen sollten, damit sie die Geschichte zu einem bestmöglichen Ende bringen.
      Es gab also keine von diesen horrortypischen Szenen, bei denen eine Figur z.B. in den dunklen Keller geht obwohl ja jeder weiß, das dort der Killer lauert. Fand ich sehr gut und sollte deswegen auch nicht unerwähnt bleiben.

      Schauspieler kann ich schwer einschätzen. Generell bei den fernöstlichen Produktionen. Den Hauptdarsteller fand ich schon am Besten, aber er hatte auch diese Momente, bei denen er krass überspielt. Es waren nur wenige, aber die haben gereicht um mich aus den Szenen raus zu bringen.
      Das kleine Mädchen fand ich auch gut, ebenso den Japaner aus dem Wald und den jungen Diakon.
      Aber wie gesagt, es fällt mir bei diesen Filmen immer schwer zu beurteilen, da die Art des Schauspiels ja irgendwie typisch ist und deswegen auch passt. Auf seine ganz eigene Weise zwar, aber funktioniert trotzdem für mich obwohl es auch gleichzeitig befremdlich wirkt.
      Ist schwer zu beschreiben, aber bis auf eine Ausnahme empfand ich die schauspielerische Leistung durchweg als mindestens solide.

      Solide fand ich auch den Großteils des Films. Man konnte ihn gut anschauen, er unterhielt einen, war aber jetzt auch nichts außergewöhnliches und vermutlich hätte ich dem Film eine 6 oder 6,5 gegeben, wenn dann nicht dieses Ende gekommen wäre, was in meinen Augen absolut großartig und das Highlight des ganzen Teils darstellte.
      Richtig stark inszeniert mit einer tollen Location, perfekt sitzenden Schnitten und einem klasse Spannungsaufbau der sich bis zum Schluss halten konnte. Und die wie schon erwähnte Ratlosigkeit beim Zuschauer in Bezug auf das richtige Verhalten der Figuren wurde hier auf die Spitze getrieben. Das war schon verdammt geil und ich hatte fast den Eindruck, der Film wurde nur gemacht um dieses Ende zu zeigen, da man über die gesamte Laufzeit doch den ein oder anderen Schnitzer begangen hatte und hier und da etwas schlampig arbeitete, aber hier wirklich alle Register zog.
      Wobei ich auch gleich sagen muss, das das jetzt kein Ende war, das man so auf unter keinen Umständen erwartet hätte, ich rede jetzt hauptsächlich von der Inszenierung.

      Und was ich auch noch erwähnen muss ist die Darstellung
      Spoiler anzeigen
      des Teufels. Da wurde mir schon sehr unbehaglich und auch wenn man ihn nicht in voller Pracht bestaunen konnte, bekam ich schon etwas Angst bei dem Anblick. Endlich mal wieder kein charmanter Teufel im Anzug der sich am besten noch verliebte, sondern eine richtig fiese und bösartige Kreatur, die nichts anderes im Sinn hat als Leid zuzufügen. Hatte auf der einen Seite etwas sehr klassisches, aber wirkte auch gleichzeitig sehr erfrischend. Toll. Daumen hoch dafür.


      Insgesamt ist The Wailing ein sehr unterhaltsamer Film geworden, der sehr kurzweilig ist, zum Mitdenken anregt und wirklich sehr spannende Momente bieten konnte.
      Man hat zwar auch ein paar Böcke geschossen, da ich auch ein paar Fehler im Plot bemerkt hatte die vermutlich eingestreut wurden um den Zuschauer zu verwirren oder auf die falsche Fährte zu locken, aber sich trotzdem unrund anfühlten. Das kann man sich vielleicht auch noch etwas selbst zurechtbiegen wenn man möchte (oder ich hab vielleicht einfach etwas übersehen, war wie gesagt schon spät), aber dazu fehlte es mir dann doch etwas an Kontext.
      Die Dialoge waren auch nicht so berauschend und über das Setting habe ich schon gesprochen.
      Nichtsdestotrotz ein sehr guter Film und ein gebührender Abschluss für 2017.

      7,5 von 10 Punkten

      Am Freitag erscheint das Mediabook zu The Villainess. Hierzu haben wir uns mal ein paar koreanische Filme ohne Jugendfreigabe angeschaut.



      @Hockenberry Genau dafür ist der Thread gedacht. Sich auszutauschen über koreanische Filme. Vor allem, wenn es zu den jeweiligen Titeln keine eigenen Threads gibt.

      Es freut mich sehr, dass The Wailling hier bisher so positiven Anklang gefunden hat. Da ich ihn im Kino verpasst habe, freue ich mich mittlerweile umso mehr auf die Heimkino-Auswertung. Vor allem der von euch erwähnte Genre-Mix macht mich sehr neugierig.