Okay, eben ist der Abspann der S1-Final-Episode über meinen Bildschirm geflimmert. Was ich davon halte? Ich hab 13 Kasetten aufgenommen, mit je einer Review zu jeder Episode. Ich hoffe, es wird durchgereicht. - Ja, lustig - ich weiß.
13 Reasons Why ist für mich ziemlich schwierig im Kollektiv einzuordnen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick und auch nicht auf den Zweiten. So wirklich eigentlich gar nicht, aber dennoch war ich am Ende froh, dran geblieben zu sein, denn die letzten vier Episoden waren durchaus gelungen. Letztendlich konnte mich die Finalepisode sogar zwischenzeitlich zu Tränen rühren. Doch auf dem Weg dahin war ich nicht nur einmal am Hadern. Über weite Strecken erscheint mir die Serie schon sehr teeniehaft, von den Figuren und Klischees her, über die Plotentwicklungen, bis hin zu den Dialogen. Da waren schon viele banale und inhaltlich aufgeblasene Phasen dabei, die es mir schwer gemacht haben, die Serie wirklich zu mögen. Nicht weit entfernt vom Niveau vieler anderer Teenie-Serien - lediglich aufgrund der Thematik etwas seriöser wirkend.
Ja - die Erzähltdramaturgie war etwas unglücklich. Gerade derjenige, der am akvisten auf das Geschehen einwirkt, schafft´s nicht, sich einfach mal alles anzuhören - aber okay, darauf konnte ich mich schon einlassen - bin ja nicht so. Ärgerlich war aber dann z. B. der Bruch in der Erzählung mit Folge 9, in welcher dem Zuschauer Infos vorenthalten werden, die der Protagonist schon kennt. Da offenbarte man dann durchaus, dass man unbedingt durch Informationsmangel für Spannung sorgen will. Ebenso hätte die Off-Stimme (Kasetten/Hannah) etwas mehr Finessen in ihren Worten vertragen. Auch darüber hinaus ging man mit seinen Stilmitteln etwas unbeholfen um - da denke ich z.B. an die inflationär eingesetzten Kopfkino-Sequenzen in Folge 7, die mir wiederum Kopfschmerzen verpassten.
Doch mit Folge 9 oder 10 legte man endlich kontinuerlich zu, die Stimmung und die Intensität wurden dann doch dem ernsten Thema gerecht und ich fühlte mich plötzlich ziemlich involviert. Ein gewisses Mitfiebern kann ich nicht abstreiten. Das waren Momente, in denen man die Coming-of-Age-Thematik geschickt mit melancholischen Thrill verbunden hat. Gerade die Hauptfiguren Clay und Hannah sind mir im Laufe dann doch ans Herz gewachsen. Grundsätzlich darf man auch ein paar positive Worte über die Inszenierung verlieren. Freilich weit weg von sonderlich ambtioniert und charakeristisch, aber solide und passend. Ich kann sogar nachvollziehen, wenn man die Serie irgendwann abbricht - so wie es @Burning tat - denn gerade Folge 3 und 4 waren imho auch wirklich schwach, aber ja - nichtsdestotrotz bin ich froh, dran geblieben zu sein. Hätte ich in dem Ausmaß nicht erwartet - zugegeben. Was eine zweite Staffel angeht: Da bin ich auch skeptisch. Das ist aus dramaturgisch offensichtlichen Gründen freilich kein gutes Omen. Die Worte von @RP_McMurphy klingen in meinen Ohren dahingehend ziemlich gut. Mal sehen.
Bezüglich der Bewertung kann ich die vielen Schwächen, gerade in Hälfte 1, nicht vergessen, aber durch die positive Entwicklung würde ich die Show immerhin doch als überdurchschnittlich einordnen. Als etwas seichtere Ergänzung zu dem Feuerwerk, das ein gewisser David Lynch gerade parallel auf Showtime abfeuert, war es für mich persönlich sowieso ganz angenehm..
6 / 10
13 Reasons Why ist für mich ziemlich schwierig im Kollektiv einzuordnen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick und auch nicht auf den Zweiten. So wirklich eigentlich gar nicht, aber dennoch war ich am Ende froh, dran geblieben zu sein, denn die letzten vier Episoden waren durchaus gelungen. Letztendlich konnte mich die Finalepisode sogar zwischenzeitlich zu Tränen rühren. Doch auf dem Weg dahin war ich nicht nur einmal am Hadern. Über weite Strecken erscheint mir die Serie schon sehr teeniehaft, von den Figuren und Klischees her, über die Plotentwicklungen, bis hin zu den Dialogen. Da waren schon viele banale und inhaltlich aufgeblasene Phasen dabei, die es mir schwer gemacht haben, die Serie wirklich zu mögen. Nicht weit entfernt vom Niveau vieler anderer Teenie-Serien - lediglich aufgrund der Thematik etwas seriöser wirkend.
Ja - die Erzähltdramaturgie war etwas unglücklich. Gerade derjenige, der am akvisten auf das Geschehen einwirkt, schafft´s nicht, sich einfach mal alles anzuhören - aber okay, darauf konnte ich mich schon einlassen - bin ja nicht so. Ärgerlich war aber dann z. B. der Bruch in der Erzählung mit Folge 9, in welcher dem Zuschauer Infos vorenthalten werden, die der Protagonist schon kennt. Da offenbarte man dann durchaus, dass man unbedingt durch Informationsmangel für Spannung sorgen will. Ebenso hätte die Off-Stimme (Kasetten/Hannah) etwas mehr Finessen in ihren Worten vertragen. Auch darüber hinaus ging man mit seinen Stilmitteln etwas unbeholfen um - da denke ich z.B. an die inflationär eingesetzten Kopfkino-Sequenzen in Folge 7, die mir wiederum Kopfschmerzen verpassten.
Doch mit Folge 9 oder 10 legte man endlich kontinuerlich zu, die Stimmung und die Intensität wurden dann doch dem ernsten Thema gerecht und ich fühlte mich plötzlich ziemlich involviert. Ein gewisses Mitfiebern kann ich nicht abstreiten. Das waren Momente, in denen man die Coming-of-Age-Thematik geschickt mit melancholischen Thrill verbunden hat. Gerade die Hauptfiguren Clay und Hannah sind mir im Laufe dann doch ans Herz gewachsen. Grundsätzlich darf man auch ein paar positive Worte über die Inszenierung verlieren. Freilich weit weg von sonderlich ambtioniert und charakeristisch, aber solide und passend. Ich kann sogar nachvollziehen, wenn man die Serie irgendwann abbricht - so wie es @Burning tat - denn gerade Folge 3 und 4 waren imho auch wirklich schwach, aber ja - nichtsdestotrotz bin ich froh, dran geblieben zu sein. Hätte ich in dem Ausmaß nicht erwartet - zugegeben. Was eine zweite Staffel angeht: Da bin ich auch skeptisch. Das ist aus dramaturgisch offensichtlichen Gründen freilich kein gutes Omen. Die Worte von @RP_McMurphy klingen in meinen Ohren dahingehend ziemlich gut. Mal sehen.
Bezüglich der Bewertung kann ich die vielen Schwächen, gerade in Hälfte 1, nicht vergessen, aber durch die positive Entwicklung würde ich die Show immerhin doch als überdurchschnittlich einordnen. Als etwas seichtere Ergänzung zu dem Feuerwerk, das ein gewisser David Lynch gerade parallel auf Showtime abfeuert, war es für mich persönlich sowieso ganz angenehm..
6 / 10