Alles Geld der Welt (engl. All The Money In The World) (Ridley Scott)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 94 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Der siebte Samurai.

      All the Money in the World ist ein seltsam unterkühlter Film geworden, den ich weniger gelungen gefunden habe als ich es vorher erwartet hätte. Als Thriller fehlt dem Film die Spannung und als Drama sind sowohl Charaktere als auch Handlung zu eindimensional. Im Kern bietet All the Money in the World eine interessante Prämisse, jedoch bleibt vieles nur an der Oberfläche. Außerdem tritt der mit Abstand interessanteste und wichtigste Charakter nur am Rande auf. Ich habe den Film dadurch über weite Strecken einfach nur mit Gleichgültigkeit verfolgt. Zudem ist das Opfer dem Zuschauer vollkommen egal. Außerdem ist das Colourgrading einfach nur grauenhaft.

      All the Money in the World ist zwar dennoch ein solider Film, der jedoch viel Potenzial verschenkt und teilweise ein wenig vor sich hinplätschert.

      6,5/10
      Dank seines neuen DP Dariusz Wolski werden die Filme von Sir Ridley immer noch hübscher. Die Farben, das Szenenbild, die Kamera; die neuen Filme von Sir Ridley glänzen wie direkt aus einer Filmursuppe entsprungen. Das Drehbuch (David Scarpa) passt auch mal wieder. Denn das Wichtigste beim Film: Script, Script, Script, wie Hitchcock predigte und Scott so schön wiederholt. Sir Ridley holt auch stets die besten Schauspieler. Gut, Mark Wahlberg nehme ich mal raus. ^^ Somit ist "Alles Geld der Welt" mal wieder ein starker Film von ihm. Oder? Nein, leider nicht. Es ist ein guter Film. Aber mitreißend ist das Werk nicht. Man folgt den ganzen Minuten mit Spannung, sieht wie gesagt wunderschöne Bilder, trotzdem wartet man auf den gewissen Vorstoß mit dem es jetzt richtig abgeht. Das fehlt leider. Ein netter und guter Film. Mit einem herrlich aufspielenden Christopher Plummer.

      7 / 10 blutigen Postsendungen
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      - All the Money in the World

      Das beeindruckendste Feature an All the Money in the World ist selbstverständlich das, was hinter den Kulissen passiert ist. Der Kevin Spacey-Skandal ist hinlänglich bekannt und Ridley Scotts Weigerung, dessen Gesicht in seinem Film zu haben, nachvollziehbar. Als ich gehört hatte, dass er Spacey komplett aus dem Film entfernen und die Rolle des John Paul Getty mit Plummer neu besetzen und alle Szenen mit ihm nachdrehen möchte, war ich zunächst beeindruckt davon, wie konsequent Scott ist. Aber ich dachte immer, dass es sich dabei lediglich um ein paar Szenen handeln würde. Nie hätte ich gedacht, als wie groß sich die Rolle herausstellen würde und dass bestimmt jede dritte Szene neue gedreht oder zumindest ergänzt werden muss.

      Aber hier sind wir nun. Scott hat 22 Szenen in einer Rekordzeit von nur zehn Tagen nachgedreht und dem Film merkt man das vermeintliche Chaos hinter den Kulissen zu keiner Minute an. Das ist nun mal der Profi Ridley Scott, einer der kompetentesten Filmemacher unserer Zeit und der machen kann, was er will: Ich folge ihm selbst bis nach Ägypten und quäle mich durch Exodus, denn wenn sich einer das Günstigkeitsprinzip verdient hat, dann er.

      In All the Money in the World geht es um die Entführung von John Paul Getty III in Rom. Er ist der Enkel des Öl-Magnaten John Paul Getty, gespielt von Christopher Plummer. Für seine Freilassung verlangen die Kidnapper zunächst $17 Millionen, die der alte Getty sich weigert, bereitzustellen. Wenn er anfinge, sich Bestechungen hinzugeben, hätte er bald dreizehn weitere entführte Enkelkinder, so erzählt er der britischen Presse. Doch die Fassade des eiskalten Verhandlers beginnt zu bröckeln, denn die Entführer erhöhen den Druck und das Leben seines Enkels gerät in zunehmend immer größere Gefahr.

      Die Entführung des jungen Getty wurde damals weltweit von der Presse verfolgt und seiner Freilassung fünf Monate später folgte eine Existenz der Drogensucht, der Depression und eines frühen Todes. Scott ergreift die Tragik der Entführung beim Schopf und konzentriert sich darauf, was es mit den Menschen macht, die darin involviert sind. Er arbeitet dabei mit einer hervorragenden Besetzung, welcher der Film viel zu verdanken hat. Michelle Williams als Gettys Mutter Gail nehme ich die Trauer, die Panik, die Frustration und den Ekel, den sie ihrem ehemaligen Schwiegervater gegenüber zeigt, voll und ganz ab. Sie spielt - selten ihm Gegenüber, aber stets mit seiner Präsenz neben sich - mit Charlie Plummer als der entführte John Paul, der eine ebenfalls tragische und schmerzvolle Darstellung abgibt. Ich würde ihn beinahe als das Highlight des Films bezeichnen, denn seine Angst wirkt echt und ich war regelrecht fasziniert, wie menschlich und verletzlich er die Szenen in der Gefangenschaft spielte.

      Am alten Getty jedoch konnte ich keinen Aufhänger finden. Der Film hadert etwas damit, die Motivationen des Geldhais zu erläutern und findet keinen richtigen Griff, um ihn zu mehr werden zu lassen als das Bild, das die Öffentlichkeit von ihm hat. Was will er erreichen? Wieso ist ihm seine Härte und sein Geld wichtiger, als das Leben seines angeblich liebsten Enkels? Christopher Plummer spielt die eiskalte Fassade zur Exzellenz und der Film gibt die Antwort, warum er so lange zögerte, doch sie erklärt nicht den Antrieb dahinter.

      Ich weiß nicht, wie lange der Film mich zum Nachdenken anregen wird, aber er wirkte im Moment stäker als jetzt, ein paar Tage, nachdem ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Er ist durch und durch kompetent gemacht, vom Fachmann inszeniert, ohne, dass er dabei den besten Film seiner Karriere gemacht hat. Aber er hat mir vor allem optisch gefallen, mit einem tollen Szenenbild und dem ungeschönten Schmutz, in dem der Entführte hausen und den wideren Umständen, in denen er überleben musste. Er ist auch gut erzählt und gibt ein verständliches Bild der Ereignisse wieder, welche die Entführung von John Paul umgeben. Die schauspielerischen Leistungen sind erhaben und nahegehend. Ich mochte den Film und mag ihn noch mehr, wenn ich daran denke, mit welcher Entschlossenheit hinter den Kulissen vorgegangen wurde, um ihn mit den besten Intentionen veröffentlichen zu können, die man in diesem Umständen haben kann.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      ein ziemlich guter film

      mich hat scott noch nie enttäuscht - gute alte schule

      der film hat viele interessante elemente und figuren - das viele geld thront über der geschichte wie ein mahnmal - das fand ich sehr schön

      auch n bisschen spannend - ne dichte atmo - n schönes bild - auch n paar filmtechnische spielereien

      ja doch fand ich ziemlich gut

      leider aber nur standartkost - so ehrlich muss man sein ... aber das dafür auf höchstem niveau

      8/10
      Ach Leute. Muss denn auf allem so spitzfindig rumgehackt werden? Sammy fand den Film gut, aber halt Standardkost. Geht mir bei einer Menge Filme auch so - die sind toll im Moment, aber bleiben vielleicht nicht lange hängen, weil sie alles, was sie tun, zwar kompetent, aber nicht außergewöhnlich gut machen.

      Konnte die Kritik nachvollziehen, auch wenn ich persönlich gern immer lese, warum jemand denkt, wie er denkt.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase