Das Turiner Pferd (Béla Tarr)

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      Das Turiner Pferd (Béla Tarr)

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      "Das Turiner Pferd"

      Original: A Torinói ló
      Jahr: 2011
      Regie: Béla Tarr
      Genre: Drama
      Land: HU, FR, CH, D
      Cast: Volker Spengler, Erika Bok



      Inhalt: Der Film zeigt das Leben eines alten Mannes und seiner Tochter auf einem kleinen Gehöft über einen Zeitraum von sechs Tagen. Die Landschaft ist karg, die Arbeit eintönig. Mit jedem Tag wird den beiden ein Stück ihrer Lebensgrundlage entzogen..






      Ich war mir wirklich nicht sicher, ob ich mit Bela Tarr und seinen Werken glücklich werde. Wird´s zu kunstvoll, zu fordernd - gar prätentiös? Muss ich mir am Ende was aus den Fingern ziehen? Oder mir einfach eingestehen, dass solch Ausnahme-Kunstfilme nichts für mich sind? Viele Gedanken, aber hey, probieren geht über studieren und so gesellten sich aus einer Laune heraus Das Turiner Pferd und Satantango zu meiner Sammlung. Und ich bin im Nachhinein verdammt nochmal froh über diese Entscheidung. Der Wind pfeift erbarmungslos, das Pferd trinkt nicht mehr und selbst die Holzwürmer schweigen. A Torinói ló ist eine zweieinhalbstündige Depression, eine Anti-Schöpfungsgeschichte - in all ihrer reduzierten Konsequenz. Schnitte? Selten. Dialoge? Rar. Farbe? Nein. Ohne es zu merken, wurde ich in diesen tristen Bildersog hineingezogen und begann die trostlosen Alltags-Routinen der beiden Figuren mitzuerleben. Traurig, charismatisch und gewichtig. Von Unterhaltung kann jedoch kaum die Rede sein. Tarr fordert heraus, beschäftigt und regt an. Existenzieller Minimalismus, der bestimmt interpretiert werden will/muss- aber wiederum auch nicht überinterpretiert werden sollte. Ein Film über wandelnde Tote - und das ganz ohne Zombies. Wer auf schnelllebige Unterhaltung aus ist, wird hier nicht glücklich. Doch wer sich einer Handlung entsagen kann, sich in Stimmungen verlieren will und zudem die nötige Geduld mitbringt, wird mir einem äußerst speziellen Seherlebnis belohnt. Bin schwer angetan.

      8 / 10

      Next Stop: Satantango. 7 Stunden und 30 Minuten. Ein wenig Bammel hab trotz meines gelungenen Tarr-Einstiegs.. :D






      Ich hab´s mir viel "schlimmer" - im Sinne von fordernder - vorgestellt. ^^ Tarr machte mir den ersten Kontakt mit seiner Filmografie wirklich erstaunlich einfach. Bin da selbst ein wenig überrascht. Heute in den nächtlichen Stunden gesehen - inklusive einem kleinen Sturm draußen. Besser konnte das Seherlebnis nicht aufgehoben sein. :)