Vice - Der zweite Mann (Christian Bale, Amy Adams, Steve Carell)

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    Es gibt 48 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von SamTrautman.

      Deutsche Spots:





      Der Bale mal wieder. Bin mal gespannt, wann sein Körper schlapp und das alles nicht mehr mitmacht. Aber davon ab, finde ich Vice ziemlich gelungen. Anfangs zwar ziemlich zäh und langatmig, nimmt der Film später doch gut Tempo auf und weiß mit seinem verschrobenen Stil die Machenschaften und den absoluten Irrsinn im Machtspiel Washingtons auf die Leinwand zu bringen. Je mehr von den satten 132 Minuten um sind, umso öfter fasst man sich an den Kopf, weil das alles mit der Zeit immer abstruser und bekloppter wird - und doch auch so extrem vorstellbar. Mit Christian Bale haben sie hier auf jeden Fall die ideale Besetzung gefunden, sehr schön, wie er (im stillen) über die Leinwand wütet und alles und jeden für seinen Machtaufstieg missbraucht.

      Der Stil des Films ist sicher gewöhnungsbedürftig und zuweilen etwas zu sehr auf die Nase bindend und verurteilend. Insgesamt jedoch ein guter Film, welcher einen guten Einblick in das völlig wahnsinnig gewordene Washington gibt. Und das vor der Zeit des orangenen Utans.



      7/10
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      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Hier ist aber wenig los, dafür dass das der neue McKay ist.
      Ich bin leider ein wenig enttäuscht.
      Christian Bale, Amy Adams und Steve Carell spielen brilliant. Ich habe den Film zwar auf Deutsch gesehen, aber die Leistung fiel auch hier schon positiv auf. Sam Rockwell hat nicht viel Screentime. Da kann ich die Oscarnominierung nicht nachvollziehen.
      Den Film selber fand ich leider ziemlich zäh und nüchtern erzählt. Er zog sich ziemlich, wollte aber auch sehr viel erzählen. The Big Short war da kurzweiliger.
      Hervorzuheben sind wie ich finde aber wieder die erfrischeden Ideen, mit denen McKay Metaphern sinnbildlich in Szene setzt. In Big Short gab es zum Beispiel die Szene mit Margot Robbie in der Badewanne, hier fällt mir die Speisekartenszene ein oder wie Cheney Bush im Oval Office abstruse Ideen aufschwatzt. Ohne solche Kniffe (der Fake Abspann und die Mid Credit Szene auch noch genannt) wäre der Film aber schon fast langweilig geworden.

      Etwas enttäuscht gebe ich aber dennoch

      7/10 Spritzgebäckteilchen
      Vice

      Letzten Dienstag gesehen und empfand ihn im Grunde genauso wie meine beiden Vorredner. Im Prinzip nicht schlecht und auch die bereits erwähnten Kleinigkeiten wie die Speisekarte oder den Fake Abspann mochte ich an und für sich, haben aber nicht gereicht, um über die Schwächen der Erzählung hinwegzutäuschen.
      Kino war im übrigen sehr schwach besucht. Hauptsächlich waren es ältere Semester, muss aber auch dazu sagen, dass ich bereits die 17 Uhr Vorstellung besucht hatte und wie schon gesagt, es war ein Werktag.

      Muss gestehen, dass ich mich im Vorfeld nicht groß mit dem Film auseinander gesetzt habe und ich dementsprechend gar nicht so recht wusste, was da nun auf mich zukommt. Dick Cheney schon öfters gehört, das schon, aber was für eine Funktion der nun genau in der Regierung hatte, wusste ich nicht. Medial standen da eher andere Gesichter im Vordergrund. Aber dieser Umstand passte dann wiederum zu dem Film und ganz besonders zu der Figur.
      Nichtsdestotrotz war die Geschichte und der Verlauf im Grunde höchst interessant und auch der Irrsinn der sich im weißen Haus und auch sonst in der Politik und gerade unter den Politikern abspielt, war schon faszinierend und erschreckend zugleich. Und das schlimmste daran, man kauft es dem Film auch ab. Immer wieder wurde der Zuschauer mit Situationen konfrontiert die mit gesundem Menschenverstand rein gar nichts mehr zu tun hatten, aber ich glaube sofort, dass es genauso läuft. Heute mehr denn je.
      (Generell bin ich ja eh der Ansicht, die Haupttätigkeiten der Politiker zielen in erster Linie darauf ab die eigene Position zu verbessern oder zu sichern. Die bürgerlichen Interessen scheinen da eher eine untergeordnete Rolle zu spielen.)

      Was etwas paradox war, war meiner Meinung nach die Inszenierung. Auf der einen Seite versucht man den Film immer mal wieder mit diesen kleinen Spielereien (Stichwort: Speisekarte u. Fake-Abspann) aufzulockern und die Theorie dahinter finde ich auch nicht schlecht, aber dennoch schafft man es nicht, dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Die Dialoge sind auch nicht verkehrt (nicht Oscarreif, aber in Ordnung), aber trotzdem zieht es sich auch da dann und wann gewaltig. Die Schauspieler sind sehr gut, aber konnten mich trotz ihrer Spielfreude nie ganz mitreißen oder in den Bann ziehen.
      Dazu empfand ich die ganzen Szenenwechsel und auch die nonlineare Erzählweise, die ich im Grunde auch sehr mag, etwas too much. Ich wurde regelrecht erschlagen mit Reizen und das kombiniert mit politischen Inhalten auf die nur bedingt eingegangen werden, wurde mir das zeitweise doch arg anstrengend. Ich denke es hilft schon enorm, wenn man sich in der Materie halbwegs auskennt.
      Ich hab es zwar auch schon mit meinem mageren Halbwissen verstanden, aber ich denke er wäre dann vielleicht etwas zugänglicher.

      Schauspieler hatte ich kurz angesprochen. Waren alle gut und Bale der alte Gestaltwandler liefert zwar wieder, kommt aber in meinen Augen bei weitem nicht an seine Leistung in Feinde heran, wo er mich schlichtweg umgehauen hatte.
      Amy Adams mochte ich auch, gerade wenn es um den Umgang mit ihren (erwachsenen) Töchtern ging. Sam Rockwell gibt den George W. Bush in etwa so, wie man sich ihn insgeheim auch vorstellt (vielleicht etwas zu sympathisch?) und auch Steve Carell macht seine Sache gut, aber lange nicht so gut wie in The Big Short, in dem er meiner Ansicht nach sogar Bale locker an die Wand gespielt hat.
      Also auch hier wieder, alles gut, teilweise sehr gut, aber nichts was mich jetzt weggeblasen hätte.
      Aber passt auf alle Fälle. Kein Kritikpunkt.

      Joa, insgesamt ging Vice schon klar, lässt leider eine Menge Potential liegen und auch kein Film den man im Kino gesehen haben muss. Vielleicht so ein typischer Film für einen regnerischen Sonntag Nachmittag auf der Couch.
      War alles auf einem soliden Niveau, waren jetzt keine gravierenden Fehler dabei, aber auch zu wenige Lichtpunkte. Dazu wirkte er für meine Begriffe etwas unausgewogen und auch der Humor wollte bei mir nicht so recht zünden. Das Gefühl eine waschechte Satire zu sehen kam bei mir nie auf.
      Für einmal anschauen ist der gut, aber öfters muss nicht sein.

      6,5 von 10 Punkte

      "Vice" erzählt die Geschichte des US-Politikers Dick Cheney (Christian Bale), der von einem Taugenichts mit Alkoholproblem zum Vizepräsidenten aufsteigt und über viele Jahre hinweg maßgeblich die Weltpolitik vom Weißen Haus aus beeinflusst. Angespornt wird er dabei von Ehefrau Lynne (Amy Adams), während ihm Republikaner wie Donald Rumsfeld (Steve Carell) und George W. Bush (Sam Rockwell) als Inspiration, beziehungsweise nützliche Marionetten dienen. Cheney baut als schweigsamer Mann der zweiten Reihe unaufgeregt und heimlich seine Macht weiter aus und koordiniert US-Interventionen in Afghanistan und im Irak, die bis heute dortige Krisenherde bestimmen.

      Das Kinojahr 2019 hat mich bisher relativ enttäuscht. Eine kurze Rekapitulation fällt daher ernüchternd aus: "Capernaum" – geht an die Nieren, verlässt sich aber zu sehr darauf, sich im Elend zu suhlen. "Maria Stuart, Königin von Schottland" – die meiner Meinung nach fragwürdige Aussage, dass mit Frauen in Machtpositionen alles besser wäre, in hübsch-historischem Gewand. "Glass" – die Zusammenführung von "Unbreakable" und "Split", die nicht so wirklich aufgehen mag. "Creed II" – eine ordentliche Fortsetzung, die dem Vorgänger aber nicht das Schweißtuch reichen kann. "The Favourite" – der neue Film des großartigen Yorgos Lanthimos, der bei mir aber trotzdem nicht so richtig zünden wollte. "The Mule" – ein solides Drama von und mit Clint Eastwood, das man in Form von "Gran Torino" aber schon besser gesehen hat. "Green Book" – nett und wegen der Schauspieler sehenswert, aber ein wenig zu oberflächlich und nicht nachhaltig genug. Und schließlich "Drachenzähmen leicht gemacht 3", der als Trilogie-Abschluss zwar gelungen ist, aber meiner Meinung nach nicht die gleiche Qualität wie die beiden vorherigen Teile hat.

      "Vice" ist der erste Spielfilm 2019, der sich aus meiner Sicht die Bewertung "gut" verdient hat. Im Vorfeld war das für mich aber keineswegs klar. Für Drehbuch und Regie zeigt sich Adam McKay verantwortlich, der vor ein paar Jahren mit seinem Finanzkrise-Streifen "The Big Short" auf sich aufmerksam machte. Der wurde ja von vielen sehr gefeiert. Mir persönlich hat er weniger gefallen. Denn obwohl einem da Margot Robbie aus einer Badewanne heraus krumme Bankgeschäfte erklärt, habe ich nicht wirklich mehr von der Materie verstanden. Und da ich das Gefühl hatte, dass man bei diesem Thema eigentlich mehr kapieren sollte, hat sich bei "The Big Short" irgendwann ein gewisser Frust eingestellt, der dem an und für sich innovativ gestalteten Film einige Punkte gekostet hat.

      Bei "Vice" habe ich nun das Gefühl, mehr verstanden zu haben, was angenehm ist. Adam McKays innovative Einfälle springen einem auch bei diesem Werk ins Auge. Da werden einem politische Winkelzüge in Form einer Speisekarte vorgetragen, zwei Charaktere verfallen auf einmal in einen Shakespeare-Monolog oder mitten im Film wird einem ein Abspann präsentiert. Diese filmischen Kniffe bewegen sich hier und da hart der Grenze zu einem "Schaut mal her, was für ein geiler Regisseur ich bin", aber mich haben sie eigentlich immer amüsiert und an der Stange gehalten – was hier und da auch nötig ist, denn gerade in der ersten Hälfte zieht sich die Handlung gelegentlich. Kaschiert wird das – neben der besagten filmischen Kniffe – vom großartigen Schauspiel aller Beteiligten. Natürlich muss vor allem Christian Bale genannt werden, der komplett in der Rolle des Dick Cheney aufgeht. Einerseits mag das an Maske und Fatsuit liegen, doch auf der anderen Seite wird man nicht bestreiten können, dass Bale einfach ein genialer Schauspieler ist. Neben ihm fällt vor allem Sam Rockwell auf, der wie die Faust auf Auge zum Cowboy-Präsidenten George W. Bush passt (wobei ich sagen muss, dass seine Darstellung nicht so überzogen ist, wie man das vielleicht befürchten könnte). Loben möchte ich aber fast noch mehr Steve Carell, der in der Rolle des Donald Rumsfeld kaum wiederzuerkennen ist.

      In der zweiten Hälfte des Films dreht sich die Handlung verstärkt um die Anschläge von 9/11 und die daraus resultierenden Kriege in Afghanistan und im Irak. Hier nimmt die Handlung an Fahrt auf und widmet sich Zeitabschnitten, die mich persönlich auch ziemlich interessieren. Eine wertende Haltung von Seiten der Filmschaffenden wird spätestens hier offensichtlich. Man könnte "Vice" als einen Film mit ziemlich liberaler Gesinnung einstufen, allerdings gesteht er hier und da Cheney auch positive Charakterzüge zu. Beispielsweise wird gezeigt, wie der an und für sich machthungrige Politiker auf eine Präsidentschaftskandidatur verzichtet, um seine homosexuelle Tochter zu schützen. Diese Szenen empfand ich als positiv, wobei "Vice" deswegen noch kein wirklich differenzierter Film ist. Auf eine kritische Spielfilm-Auseinandersetzung mit Demokraten wie Barack Obama sollte man sich aber eh nicht einstellen. Wer hier etwas Neues erfahren möchte, dem sei Michael Moores Doku "Fahrenheit 11/9" ans Herz gelegt.

      "Vice" erhält von mir knappe 8 von 10 Popcornguys!
      Bale ist schon der Wahnsinn, kann man nicht anders sagen. Einer der wandelbarsten Schauspieler in Hollywood, und das liegt nichtmal an seinen minütlichen Gewichtsschwankungen. Amy Adams, Steve Carell und Sam Sam Rockwell sind aber ebenfalls hervorragend, wie eigentlich der gesamte Cast. Dank seiner flotten und einfallsreichen Inszenierung größtenteils unterhaltsam, hier und da aber trotzdem recht zäh. Irgendwas fehlte dem Film im Vergleich zu "Big Short".

      7/10

      Was darf Satire? Kurt Tucholsky meint dazu nüchtern, Satire muss übertreiben und ist in ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf damit sie deutlicher wird. Mit der Wahrheit an sich ist es in Adam McKays Vice- der zweite Mann so seine Sache. Die Wahrheit ist reine Marktforschung, sie hängt von Lobbiesten sowie den Eitelkeiten von Amtsinhabern ab. So wird schonmal nachgeholfen um die gefühlte Wahrheit unters Volk zu bringen. Invasion des Iraq, Abschaffung der Erbschaftssteuer und Klimawandel, alles eine Frage der Perspektive. Adam McKay wählt das Mittel der Aufarbeitung der Pre- und Post Jahre des Dick Cheney um der Wahrheit nahe zu kommen. Ob er sich dabei auf den Pfaden des Tucholsky bewegt bleibt mehr als fraglich, denn vermutlich sind hier die Grenzen zwischen Satire und Realität fließender als es je für möglich gehalten wurde. So wird Vice immer dann am nüchternsten, lässt Cheney mit kühler monotoner Stimme für sich sprechen, wenn es am bittersten wird. Wann die Empörung der Nachwelt am lautesten hallt, bleibt der Skandal nur eine Randnotiz, eine beiläufige Geste, ein Augenblick den Cheney vielleicht nur mit einem Nicken quittiert.

      Der Angler unter den Fischen

      Gern wird in Filmen oder auch Serien mit dem Narrativ des Anglers eine bestimmte Eigenschaft verbunden, in Bryan Fullers Hannibal so auch hier in Vice. Der Unterschied von Angler zu Jäger besteht darin das der Angler nicht jagt, sondern ködert. Er weiß genau oder versucht herauszufinden was sein Gegenüber, Fisch oder Abgeordneter was in den meisten Fällen keine Rolle mehr spielt, will. Dick Cheney versteht es meisterhaft zu Angeln, im Weißen Haus angekommen findet er den perfekten Ort dafür. Ein riesiger Teich voller ahnungsloser Fische. Der im Film durch Sam Rockwell verkörperte Georg W. wird nur allzu leicht Opfer dieser Technik. Jene Folgen die sich aus diesem Bündnis bestehend aus Präsident Bush und Vize Cheney ergeben sind heute noch sichtbar, wenn sogar spürbar. So wird Vice zum Zeitzeugen so gut es die Rekonstruktion zulässt zu den Vorfällen rund um den 11. September, die Entstehung des IS und der Politik von Georg W. Bush.

      Mechanismen der Macht

      Warum Adam McKays Vice so unterhaltsam wie schockierend ist lässt sich gut an einer im wahrten Sinne des Wortes köstlichen Szene belegen. Als Dick Cheney, Georg W., ihre Anwälte im Restaurant sitzend die Speisekarte durch den Kellner kredenzt bekommen, haben wir uns bereits auf eine Metaebene begeben und bekommen ein Festmahl serviert, das nicht aus Nahrung besteht, sondern der Versinnbildlichung der Macht, die den USA innewohnt. Außerhalb dieser immer wiederkehrenden Metaebnen, die dann doch auf Tucholskys Wegen verlaufen, sehen wir stiller Beobachter anderer merkwürdigen wie cleveren Movement seitens der Regierung. Erbschaftssteuer klingt wenig Marketingwirksam? Dann nennen wir es doch Todessteuer, wer würde diese befürworten. Globale Erwärmung? Klimawandel ist nicer, denn kann man sogar leugnen.
      Ein schwarzes Herz

      Auf bissige, giftige aber auch nüchterne Weise zeigt uns McKay auf was damals im Weißen Hause getrieben wurde, Wie manipuliert, getrickst und verharmlost wurde um an ein Ziel zu gelangen. Macht. Zu kurz kommt dabei aber niemals die Person Dick Cheney. Im Grunde zeigt die letzte Einstellung vor der Schwarzblende das wesentliche worauf im Endeffekt alles was Cheney, tut, macht oder überlegt begründet ist. Sein Herz. Könnte man noch zu beginn annehmen das es ein gutes, gütiges wäre welches am rechten Fleck säße, wird diese Konstruktion das der Film über die gesamte Länge aufrechterhalten versucht, mit einem einzigen Nicken dekonstruiert. Was bleibt von Cheney ist ein zu tiefst aus Berechnung handelnder Machtmensch, der es sich nicht erlaubt auf seine Gefühle geschweige denn auf Menschen Rücksicht zu nehmen die seinen Zielen im Weg stehen. Ironisch dabei die Tatsache das jenes Instrument, welches für seinen Politischen Werdegang keine Rolle zu spielen scheint, jenes Organ ist, das ihn am meisten Probleme bereitet. Allein die im Film dargestellten Herzinfarkte.

      Christian Bale wird abermals in seiner Kariere konfrontier mit der Frage, muss man um Dick Cheney zu sein auch so aussehen? Als er für sich selbst beschloss das der Körper und der Geist zusammengehören und sich gegenseitig beeinflussen nahm er die nötigen Kilos zu. Diese Art des Method Acting überträgt sich in jeder Sekunde auf den Rezipienten. Schmerzt so manch Erkenntnis über Dick Cheney so erfüllt das Schauspiel des Bale die Herzen der Zuschauer gleichermaßen mit Freude. Die Nominierung für den Goldenen Jungen eine Selbstverständlichkeit. Sam Rockwell als Georg Bush, Steve Carell runden den Cast kongenial ab.

      Dornen der Satire

      Was am Ende Dick Cheney wahrheitsgemäß gesagt getan oder nicht getan hat bleibt ein unscharfes Bild. Adam McKay unternimmt auf manchmal dramatische sowie komödiantische Seite den Versuch dieser Unschärfe nahe zu kommen. Was wir heute alle sehr scharf vor Auge haben in die Folgen der Post Bush Regierung. Dagegen die Ernennung Barack Obamas wie einem Friedensmarsch gleichkam. Dem strahlenden Hoffnungsträger einer gebeutelten Nation. „Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel. “ So schrieb es Kurt Tucholsky bereits 1919. Satire stieß und stößt noch immer vielen Menschen übel auf. So wird es auch in den USA eine hohe Anzahl von Wählern geben, die auf der anderen Seite der Wahrheit sitzen um diese für sich zu beanspruchen. Was mit alternativen Fakten alles zu bewerkstelligen ist zeigte uns unlängst der Mann mit der roten Mütze, Donald Trump. Satire kann lustig sein aber trübt nicht darüber hinweg, dass die Wirklichkeit schlimm sein kann. Denn ohne sie gebe es darüber keine Satire. Oder frei nach Manfred Heinrich: Kein Lachen ohne Dornen

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