Ärger mit Amazon Logistics

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    Es gibt 30 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von joerch.

      Data schrieb:

      Aber ist es wirklich beeinfluss- und steuerbar? Oder ist der Laden mittlerweile nicht schon so mächtig, dass meine Entscheidung, Bücher bei Thalia zu kaufen, eigentlich egal ist?


      Nein - du kannst gar nix machen.... zumindest nicht alleine...
      Und mir ist klar, dass die Menge der Leute das nicht als "schlimm" empfindet (oder es sich schönredet weils ja so schön einfach oder vermeintlich billig ist)...
      Aber einer alleine konnte auch schon andere Dinge nicht stoppen - aber es passierte dann doch irgendwann, weil viele es taten ;)
      Muss jeder für sich selbst wissen, aber ich persönlich kaufe nix bei denen. (Bin 1-2 mal schwach geworden muss ich aber sagen....)

      Data schrieb:

      Ich bin wirtschaftlich hoffnungslos unterinformiert - und zu weiten Strecken leider auch völlig desinteressiert -, daher mein ich die Frage ernst: In wieweit (und mit Blick auf das, was @Ratty geschrieben) will man Amazons Marktmacht tatsächlich noch zurückdrängen?


      Kurzrfristig eher nicht. Aber wenn Amazon in dieser Rasanz weiter macht, dann kommt nicht nur für Arbeitnehmer das dicke Ende noch...
      Es ist unabhängig von Amazon NIEMALS gut für Preise usw. gewesen, wenn eine oder wenige Firmen in einem bestimmten Segment Markthoheit haben... Langfristig kann man (und hier der Plural) was ändern, in dem man sein Konsumverhalten überdenkt..

      Ratty schrieb:

      Die Lösung ist jetzt rein theoretisch aber: Ein allgemeiner Boykott aller Händler, die ihre Ware bei Amazon reinstellen.


      Das widerrum halte ich für den falschen Weg - wenn du das meinst mit "bei Amazon von denen nix kaufen" geh ich noch mit..
      Aber ich habe 1-2 Kunden, die selber über Amazon verkaufen, schlicht und einfach, weil sie sogar bei günstigeren (!) Preisen auf Ebay nicht die notwendigen Warenmengen absetzen. Die handeln also auf ihr Unternehmen betrachtet kurzfristig erstmal sinnvoll...
      Auch wenn Amazons Abrechnungen oft willkürlich erscheinen und schwer nachvollziehbar sind (ich hab die mal durchgeschaut mit denen - das ist schon schwerstarbeit und in der Regel sind Fehler zu deinen Ungunsten drin...)
      Du würdest also hier das Unternehmen, dass eh schon angespannt da steht noch oben drauf bestrafen....
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....

      Data schrieb:


      Ich bin wirtschaftlich hoffnungslos unterinformiert - und zu weiten Strecken leider auch völlig desinteressiert -, daher mein ich die Frage ernst: In wieweit (und mit Blick auf das, was @Ratty geschrieben) will man Amazons Marktmacht tatsächlich noch zurückdrängen?


      DU, ich, ja selbst wenn ganz Deutschland amazon boykottieren würden, würde das nichts ausmachen. Amazon ist weltweit so groß das nur eine Zerschlagung wie zum Beispiel bei der Britischen East India Company oder der Standard Oil Company was bewirken würde. Im übrigen waren beide Konzerne in relation so viel größer als es heute amazon, Google, Apple sind. Das waren die größten und mächtigsten Unternehmen die es jemals auf der Erde gab... wenn man das "Privatunternehmen" Pharao im alten Ägypten zu sein mal rausnimmt. :D
      Klar kann man als einzelner nicht viel machen, aber andere Möglichkeiten gibt es nicht, als dass man woanders kauft. Vor allem wenn man möchte, dass die Steuergelder im Land bleiben. Jeder Händler, ob online oder stationär, freut sich über jedes Buch, jede Seife, jedes Spiel etc., das bei ihm gekauft wird.

      Klar ist es bequem, bei Amazon zu bestellen, man bekommt ja auch fast alles. Mit einer Bestellung noch das exotische Salz, Hundefutter, ein Buch, eine CD, eine Jacke, Shampoo, und neue Türgriffe, hurra, hurra, hast du Versandkosten gespart (mal ganz abgesehen von der Diskussion online/stationär).
      Und, das muss man Amazon auch lassen: Liefertermine werden in der Regel eingehalten, und wenn man mit Drittanbietern Probleme hat, kümmert sich Amazon und schon ist die Gutschrift da. Kundenservice können die. In dem Sinne kann ich durchaus verstehen, wenn Leute dort gerne einkaufen.

      Aber wenn man hinter die Kulissen schaut, sollte man es möglichst vermeiden.
      Wie gesagt, da ich in der Logistik arbeite, schaue ich eher auf die Mitarbeiter-Sektion und das was da abgeht, ist einer solchen riesigen Firma nicht würdig. Und Gewerkschaften lassen die ja auch keine zu. Nicht umsonst laufen diese Friede-Freude-Werbefilmchen im TV, weil man jetzt künstlich versucht, sein Unternehmen als mitarbeiterfreundlich darzustellen.
      Klar ruft jetzt jeder noch hurra, aber lass die noch weiter in andere Infrastrukturen eindringen, Amazon ist ja nicht nur als Händler unterwegs, die übernehmen noch andere Märkte im Eiltempo und dann wirst du schnell vom Kunden zum Konkurrenten.
      Sowas hatte es eigentlich zuvor noch nie gegeben, eine solche Marktüberlegenheit.
      Dass Amazon in immer mehr Felder geht, halte ich für wirtschaftlich ganz Sinnvoll. Als Händler am Ende andere Anbieter zu ersetzen und damit selbst bessere Margen zu haben ist genial.

      Die Frage ist aber, wie weit Amazon sich differenzieren kann. Für Basics, wie Haushaltsartikel, Standard Elektrogeräte wird das funktionieren. Jeder Hersteller mit differenzierter Produktpalette wird dadurch jetzt nicht ssterben. Da wir sowieso bei vielen Handelsgütern eh ein Übermaß an Herstellern haben, müssen diese sich halt ggü. Amazon und anderen differenzieren. Das ist aber ein Prozess, der auch ohne die stattfindet. Seit Jahren. Amazon beschleunigt es vielleicht nur.

      Natürlich ist es dreist von Amazon so die Marktforschung zu betreiben. Aber wer sich eben auf diese Plattform einlässt, ist selber Schuld. Heutzutage kann man auch mit seinem eigenen E-Commerce erfolgreich sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kaibear“ ()

      Kaibear schrieb:

      Dass Amazon in immer mehr Felder geht, halte ich für wirtschaftlich ganz Sinnvoll. Als Händler am Ende andere Anbieter zu ersetzen und damit selbst bessere Margen zu haben ist genial.


      Ich sehe es an meinem Arbeitgeber: Das kann man bis zu einem bestimmten Punkt machen. Auch die Abgrenzung ist strategisch wichtig.

      Allerdings sollte man nie die Markenmacht unterschätzen. Ein Bettlaken von Amazon kaufe ich ja noch, aber bei anderen Dingen wird man denen die Kompetenz nicht zusprechen wollen, da greift man dann auf bekannte Marken zurück.

      Kaibear schrieb:

      Natürlich ist es dreist von Amazon so die Marktforschung zu betreiben. Aber wer sich eben auf diese Plattform einlässt, ist selber Schuld.


      Ist man nicht. Ist schlicht und einfach a) oft eine notwendigkeit und b) seitens Amazon schlicht und einfach ein illegaler Wettbewerbsverstoß und Verstoß gegen den Datenschutz.
      Es wird ja aktiv ermittelt.

      Kaibear schrieb:

      Heutzutage kann man auch mit seinem eigenen E-Commerce erfolgreich sein.


      Schon mal ein Wirtschaftsunternehmen gegründet? So einfach ist das nicht....

      Kaibear schrieb:

      Dass Amazon in immer mehr Felder geht, halte ich für wirtschaftlich ganz Sinnvoll. Als Händler am Ende andere Anbieter zu ersetzen und damit selbst bessere Margen zu haben ist genial.


      Klar ist das für Amazon genial. Und die haben "für sich" auch viel richtig gemacht.
      Nicht genial ist es am Ende für den Verbraucher. Schon jetzt ist die Marktmacht von Amazon so riesig, dass sie vieles diktieren können.
      Dabei pfeiffen sie auf Lieferanten, Mitarbeiter, Geschäftspartner....
      Ich kenne jemanden, der als Unternehmer für Amazon Logistic fährt. Da wird (auch nach außen) dargestellt wie schön und fair das alles sein soll...
      Aber den Stundenumsatz pro Auto erreicht der eigentlich fast nie... Und dabei sollen es eh nur 25 Euro sein....
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Solange es keinen Betriebsrat, keine Gewerkschaft und keinen ordentlichen Tarifvertrag gibt, wird dieser Land für mich immer unseriös und eine Bedrohung sein. Aber das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Die Händler sind so abhängig, dass sie zum Teil auch schon bedroht werden, aus dem System verdrängt zu werden.

      Und wenn Otto als letzter großer Versandhändler wegfällt, ist sowieso alles aus.
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