Nightmare Alley - Remake (Guillermo del Toro)

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    Es gibt 44 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Der siebte Samurai.

      Ich war am Sonntag spontan im Kino. Nightmare Alley hatte ich eigentlich nicht eingeplant und nur einen Trailer im Kino gesehen. Zumindest hatte der Trailer meine Neugier geweckt und als ein Bekannter fragte, ob man mal gehen will, sagte ich spontan zu.
      Nightmare Alley ist ein Film, der nicht für die breite Masse oder für die heutige Durchschnitts-Kinobesucher gemacht ist, dass muss ich ganz klar sagen. Auf den Film muss man sich einlassen können und das spreche ich dem Durchschnitt schon einmal ab, weil es da dem überwiegenden Teil schon an Konzentration fehlt.
      Del Toro hat hier einen sehr ruhigen Erzählfluss gewählt. Zu Beginn hatte ich mich ebenfalls gefragt, ob Cooper gar nicht spricht. Er ist eher der stille Beobachter, der in die Handlung rutscht. Bei seinem Erscheinen, musste ich irgendwie an Indiana Jones denken :D (Hemd, Lederjacke, Schlapphut) und irgendwie hat das auch seinen Reiz - aber das nur ma Rande :D
      Del Toro lässt sich viel Zeit um die Geschichte rund um Cooper zu erzählen. Nur ganz langsam wird die Geschichte erzählt, worum es geht. Cooper ist die Figur, die hier absolut im Mittelpunkt steht. Im ersten Drittel war für mich nicht zu erkennen, worum es eigentl. gehen wird. Ab ca. der Hälfte des Films ist dann klar, wohin die Reise geht. Sowas bekommt man in heutigen Filmzeiten nicht mehr allzu oft zu sehen, dass das filmische Erzählen sich so viel Zeit lässt. Allerdings ist das dann auch mein größter Kritikpunkt, da der Film für meinen Geschmack schlussendlich doch zu lang geraten ist. Die erste Hälfte - so toll sie auch erzählt ist - hätte man einkürzen können. Damit wäre der Film kompakter gewesen und die ganze Story wäre etwas mehr auf den Punkt gebracht gewesen. Das Schlussdrittel ist wirklich gut gemacht und bringt den Film auf einem Höhepunkt zum Schluss, was er zu vor alles aufgebaut hat. Lediglich die letzte Szene war dann doch etwas zu offensichtlich. Hier hätte ich mir doch eine andere Entscheidung des Hauptcharakters gewünscht.
      Nightmare Alley ist am Ende ein typischer del Toro Film geworden, was Optik, Details und Härtegrad angeht. Es ist kein blutiger Film, aber in den entsprechenden 2-3 Szenen, hält die Kamera voll drauf. Die Darsteller sind durch die Bank richtig gut, allen voran, Bradley Cooper. Da gibt es überhaupt keine Ausfälle und ich hatte auch das Gefühl, dass es jedem Spaß gemacht hat, nicht nur in seine Rolle zu schlüpfen, sondern auch in eine andere Zeit.

      Eine Bewertung fällt mir nicht so einfach. Alles in allem, ein guter Film, der seine Leinwand-Daseinsberechtigung hat und ich denke, dass er auf der großen Leinwand ein paar optische (Noir-)Highlights besser aufweist und hervorbringt - um in diese Welt einzutauchen - statt im Heimkino. Schauspielerisch ebenfalls top, halt für mich nur etwas zu lang geraten. Allerdings kann ich jetzt auch noch nicht sagen, ob ich mir ihn noch ein zweites mal ansehen werden.

      Ca. 6,0 / 10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „The Fiend“ ()

      Ich war am Wochenende drin und nicht sonderlich angetan. Die erste Hälfte hat mir noch sehr zugesagt. Da wird etwas aufgebaut, man erwartet bald einen Knall und dann... Szenenwechsel. Dieser Bruch hat dem Film mehr geschadet, als zu helfen. Ich hab mich dann schon gefragt, warum ich mir das alles vorher in dieser Länge ansehen musste. Und wo Hälfte 1 noch spannend und interessant war, ist Halbzeit 2 dann sehr leider sehr zäh und überraschungsarm. Das Ende hatte ich mir auch schon vorher ausgemalt. Hätte mir da wie @The Fiend einen anderen Weg gewünscht. Es ist halt auch enttäuschend, wenn man den großen Knall und das große Mysterium, das der Film aufbaut, erwartet, dann aber nichts geliefert bekommt, was auch nur annähernd in diese Richtung geht.

      Von del Toro bin ich bessere Filme gewohnt.

      5,5/10
      Blu-ray-Steelbook für Ende März gelistet!

      Ein 4K-Release auf Ultra HD Blu-ray ist hingegen nicht geplant.

      Quelle: bluray-disc.de/blu-ray-news/fi…eep_case_und_im_steelbook

      Im Kino werde ich ihn nicht mehr schaffen, aber in die GdT-Sammlung kommt der Film selbsterklärend.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Sehr schöner Film

      Optisch sehr anspruchsvoll erzählt er eine Geschichte voller Abgründe und schafft den Spagat zwischen einem gelungenen Drama und fast schon einem Märchen. Märchenhaft typisch kommen dann viele menschliche Archetypen ins Spiel - und man ist sowohl erschreckt - als auch begeistert. Der pointierte Schluss ist dann das I Tüpfelchen , welches das Gericht perfekt macht. Schön dass es noch solche Filme gibt.
      Zum Klassiker fehlt aber noch etwas.

      92%