Spoiler beziehen sich auf alle 3 Staffeln.
Vorweg: Ich kenne das Buch. Und viele Stärken, die hier insbesondere bei der ersten Staffel angesprochen wurden, sind eigentlich Stärken des Buchs. Die Feinheiten, die Kleinigkeiten etc. Dies bedeutet aber auch, dass die erste Staffel das Buch sehr gut eingefangen hat, auch wenn es hier und da ein paar Unterschiede gibt. Diese Unterschiede fand ich aber gar nicht schlimm, so ist es z.B. durchaus vorteilhaft in der Serie, wenn der eigentliche Name von Offred bekannt ist. Im Buch kann man das aufgrund der Ich-Perspektive gut umgehen, in der Serie hätte es - vor allem in den Rückblicken - manch hölzernen Dialog gegeben.
Auch die Tatsache, dass
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Manche Änderung der Handlungsabfolge war auch okay, das ergab dramaturgisch schon Sinn.
Nun zu den schlechteren Dingen: Vereinzelt gab es mir zu viele Filler-Szenen. Dass die Vergangenheit beleuchtet wird, ist okay und auch im Buch präsent
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, aber ich muss nicht sehen, wie June mit ihrer Familie Kuchen backt. Das war mir alles zuviel, zumal es recht deutlich war, dass ihr gerade Hannah sehr wichtig ist. Es war mir zuviel Hannah hier, Hannah da. Und da wären wir gleich beim nächsten Punkt:
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Das finde ich äußerst ermüdend und wenn das jetzt noch viele Staffeln so weitergeht, dann werde ich vielleicht nicht mehr weiterschauen. Gerade die dritte Staffel wollte irgendwie nicht vorwärts gehen, da muss doch mehr Dynamik rein. Zumal mich Offred irgendwann nur noch aufgeregt hat,
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Wie dem auch sei, es wurde dann doch etwas zäh, was schon in der zweiten Staffel begonnen hat, allerdings werde ich wohl dennoch bei der Staffel 4 weiterschauen, denn ich warte nur drauf, dass da mal endlich wieder was passiert. Die Serie darf nicht den Fehler machen, jede Staffel ähnlich anzulegen mit ein paar ausgetauschten Komponenten, es bleibt ja dann doch mehr oder weniger das gleiche Szenario. Hier muss mehr Schwung rein, aber offenbar fehlt da noch der Mut. Mich graut es etwas, als ich gelesen habe, dass 10 Staffeln geplant sind.
Die Darsteller finde ich alles gut besetzt und überzeugend. Zur Inszenierung muss man nicht viel sagen, die ist top.
Fazit: Gute Serie, die Vorlage wurde sehr gut umgesetzt, aber wenn man sich nicht traut, mal langsam etwas neue Wege zu gehen, wird es dann doch allmählich anstrengend und langweilig.
Vorweg: Ich kenne das Buch. Und viele Stärken, die hier insbesondere bei der ersten Staffel angesprochen wurden, sind eigentlich Stärken des Buchs. Die Feinheiten, die Kleinigkeiten etc. Dies bedeutet aber auch, dass die erste Staffel das Buch sehr gut eingefangen hat, auch wenn es hier und da ein paar Unterschiede gibt. Diese Unterschiede fand ich aber gar nicht schlimm, so ist es z.B. durchaus vorteilhaft in der Serie, wenn der eigentliche Name von Offred bekannt ist. Im Buch kann man das aufgrund der Ich-Perspektive gut umgehen, in der Serie hätte es - vor allem in den Rückblicken - manch hölzernen Dialog gegeben.
Auch die Tatsache, dass
das Reden unter den Mägden grundsätzlich möglich ist, vereinfacht das Szenario um einiges. Im Buch ist nochmal alles etwas strenger.
Dass Offred nicht so mega-suizidal wie im Buch ist, finde ich vollkommen in Ordnung, ihr Charakter wurde dennoch ganz gut getroffen. Die Aufmäpfigkeit ist zeitgemäßer und für den weiteren Handlungsverlauf durchaus vorteilhaft.
Dass Offred nicht so mega-suizidal wie im Buch ist, finde ich vollkommen in Ordnung, ihr Charakter wurde dennoch ganz gut getroffen. Die Aufmäpfigkeit ist zeitgemäßer und für den weiteren Handlungsverlauf durchaus vorteilhaft.
Manche Änderung der Handlungsabfolge war auch okay, das ergab dramaturgisch schon Sinn.
Nun zu den schlechteren Dingen: Vereinzelt gab es mir zu viele Filler-Szenen. Dass die Vergangenheit beleuchtet wird, ist okay und auch im Buch präsent
(wobei es hier ja eher darum geht, dass ihre Erinnerung an Luke und ihr Kind ihr hauptsächlich Kraft gibt, durchzuhalten)
Sollte ich doch nochmal an der Uni als Lehrende landen, würde ich diese Serie zeigen, um zu veranschaulichen, was das retardierende Moment ist. Oh, ich fliehe - ach ne, Mist, meine Tochter. Oh, ich fliehe jetzt aber wirklich - ach ne, doch nicht.
vor allem, nachem so viele ihr Leben riskiert haben - "ach, doch nicht." Wobei es echt krass ist, was die da so alles macht und was da so durchgeht bei ihr. Gut, es wird ja mehr oder weniger erklärt, wieso sie keiner anschwärzt, aber irgendwann reicht es vielleicht dann doch mal. Wie dem auch sei, ich kann Elizabeth Moss erstmal nicht mehr sehen, weil die mich in ihrer Rolle zuletzt zu sehr aufgeregt hat.
Hey, zeigt doch mal mehr von Nick, wie Nick vielleicht nun doch bereit ist, in dem System mitzuspielen, weil er davon profitiert. Ich denke, darauf wird es hinauslaufen, dass es noch einen schönen Konflikt zwischen Nick und Offred geben wird.
Hey, zeigt doch mal mehr von Nick, wie Nick vielleicht nun doch bereit ist, in dem System mitzuspielen, weil er davon profitiert. Ich denke, darauf wird es hinauslaufen, dass es noch einen schönen Konflikt zwischen Nick und Offred geben wird.
Wie dem auch sei, es wurde dann doch etwas zäh, was schon in der zweiten Staffel begonnen hat, allerdings werde ich wohl dennoch bei der Staffel 4 weiterschauen, denn ich warte nur drauf, dass da mal endlich wieder was passiert. Die Serie darf nicht den Fehler machen, jede Staffel ähnlich anzulegen mit ein paar ausgetauschten Komponenten, es bleibt ja dann doch mehr oder weniger das gleiche Szenario. Hier muss mehr Schwung rein, aber offenbar fehlt da noch der Mut. Mich graut es etwas, als ich gelesen habe, dass 10 Staffeln geplant sind.
Die Darsteller finde ich alles gut besetzt und überzeugend. Zur Inszenierung muss man nicht viel sagen, die ist top.
Fazit: Gute Serie, die Vorlage wurde sehr gut umgesetzt, aber wenn man sich nicht traut, mal langsam etwas neue Wege zu gehen, wird es dann doch allmählich anstrengend und langweilig.