Hereditary - Das Vermächtnis (Toni Collette, Gabriel Byrne)

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    Es gibt 104 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      @patri-x

      Ausgzeichnet. Dann freu ich mich wohl aufs Wochenende...obwohl, vielleicht lieber nicht wirklich zu Stoßzeiten. Ich weiß noch, wie ich in "The Witch" war (der war am ersten Wochenende auch noch gut besucht) und der Typ mit seiner Maus vor mir nach dem Film meinte: "Das war voll der schlechteste Horrorfilm ever!" :D
      A24. Das sind keine Filme für die Trump-Wähler. Gut, "Lady Bird" konnten sie vielleicht noch folgen.

      Was glaubt ihr wie die 2019 aus den Sälen flüchten, wenn A24 Robert Eggers nächsten Horrorfilm nach "The VVitch" in die Kinos bringt - "The Lighthouse", einen schwarz-weiß Fantasy-Gothic-Horror. Hirnsausen sage ich da nur! :uglylol:

      Auf den Film freue ich mich schon wie verrückt. :)
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Vermächtnis - Ein solches kann nach dem Tod eines geliebten Familienmitglieds vielfältiger Natur sein. Neben wertvollen Hinterlassenschaften gehört dazu auch das Gefühl des Verlustes und die Leere, welche den Anghörigen vermacht wird. Mit diesem Vermächtnis hat auch Annie Graham nach dem Tod ihrer Mutter zu kämpfen, während sie mit ihren Mann und zwei Kindern versucht wieder ein normales Leben zu führen. Nicht ahnend, dass das Vermächtnis weitaus mehr zu umfassen scheint....

      Die Geschichte rund um Annie und ihre Familie wird ruhig und ausgiebig erzählt und mit fortschreiten der Spieldauer bekommt man immer tiefere Einblicke und Hintergründe geboten. Gerade zu Beginn des Films ist das Thema der Trauerbewältigung dominant und man hat das Gefühl in einem waschechten Drama zu sitzen. Lediglich die tolle und minimalistische Sounduntermalung sorgt immer wieder für ein unwohliges Schaudern. Das mag anfangs zwar irritierend oder gar langatmig sein, dient aber als perfektes Vorspiel für den finalen Zug.

      Denn der Film verteilt punktuell seine schaurigen Karten und lässt den Zuschauer interessiert, aber auch mit gemächlichen Tempo am Spiel teilhaben, um im letzten Akt All-In zu gehen und Szenen zu präsentieren, welche einem definitiv nicht so schnell aus dem Gedächtnis gehen werden. Mein Pulsschlag ging gegen Ende ordentlich in die Höhe und der Wandel vom Trauer-Drama mit Mystery-Anschlag zum waschechten Horror-Streifen hat mich ordentlich mitgerissen. Dabei muss man dem Film hoch anrechnen das er dies ohne billige Jump-Scares oder unnötige Effekthascherei vollbringt, ganz stark. Das ist der Lohn für die ein oder andere Länge, die sich in den Film eingeschlichen hat und bei der man sich als Zuschauer auch manchmal fragt, was das alles soll. Am Ende weiß man es.

      Hereditary lässt den Zuschauer langsam in seine Welt eintauchen und ehe man sich versieht, lässt sie einen auch nicht mehr los....

      ​8/10
      Ich fand Hereditary als Horror-Drama grandios, der Film beschäftigt mich auch eine Woche nach Sichtung immer noch. Eine Atmosphäre die mich in den Kinositz gepresst hat, ein Schauspiel (besonders von Toni Collette und Alex Wolff), das mir Gänsehaut beschert hat sowie nervenaufreibende Spannung und Dramatik, die mir in einigen Szenen den Atem gestockt hat. Mit seiner sehr ruhigen Erzählweise schafft Ari Aster es, die Spannung subtil von Minute zu Minute zu steigern, die Kamera sorgt für eindrucksvolle Bilder und... Ja, man fühlt sich beim Sehen des Films einfach nur unwohl! Nur die letzte Minute hätte nicht sein müssen, man muss nicht immer versuchen alles aufzuklären! Aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau, ich fand den Film einfach großarig, wenn auch etwas speziell.

      9,5/10


      Hereditary

      Okay, der Kinobesuch war gestern echt anstrengend. Das meine ich zum einen so, dass der Film doch einiges von dem Zuschauer abverlangt, allerdings sehe ich das als positiven Aspekt. Und zum anderen war da aber das Publikum, das zu großen Teilen aus sage und schreibe 3 großen, pubertierenden Mädchengruppen bestand, die eindeutig etwas anderes erwartet haben und sich irgendwann nicht mehr zügeln konnten, dass Gesehene immer mal wieder zu kommentieren und ihren Unmut irgendwie zur äußern mussten. Ich nehme an die wollten so etwas wie Insidious oder Counjuring sehen und mein Verdacht verhärtet sich auch, wenn ich an die Reaktionen der Vorschau von The Nun zurückdenke, die unmittelbar davor gezeigt wurde (wobei mir dir Trailer auch überraschend gut gefallen hat).
      Daher mein Tipp: Wenn jemand den Film ansehen möchte und er findet sich in einer ähnlichen Situation wieder, am besten umdrehen, die Karten zurückgeben und den Besuch auf später verschieben. Oder die Mädels irgendwie rausscheuchen :P
      (Macht natürlich keiner, weder das Eine, noch das Andere.)

      Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich mir den Film unter widrigen Bedingungen angeschaut habe, er mich aber dennoch von Anfang bis Ende abholen konnte. Auch ich war, wie die Protagonisten die meiste Zeit extrem angespannt, habe selten geblinzelt und wollte immer wissen wie es weitergeht. Und das ist auch ein sehr positiver Aspekt, ich empfand den Film als absolut nicht vorhersehbar.
      Keine aufgesetzten Jumpscares, keine typische Handlung und das gepaart mit zwielichtige Figuren. Es war irgendwie alles möglich. Keine Richtung war vorgegeben und dazu verläuft alles so gnadenlos und auf den Punkt gebracht. Kleine Momente mit großer Wirkung, schockierende Szenen mit teilweise grotesken Bildern und die Kamera hält so gut wie immer voll drauf, ohne das man das Gefühl hatte, es diene ausschließlich dem Selbstzweck. Und der Rest erledigt das Kopfkino, das durch die Vorarbeit auch keinerlei Zweifel offen lässt.

      Die Schauspieler agieren hier teilweise echt irre. Und das kann man sogar wörtlich nehmen. Was Toni Colette hier phasenweise zeigt ist echt krass. Von trauernd, über gefasst und kühl, bis hin zu überfordert und durchgedreht ist eigentlich alles dabei. Dabei passt hier auch ihre Mimik zu dem Rest des Films wie die Faust auf´s Auge. Sie hat es geschafft, durch ihre Ausdrücke, bestimmte Szenen noch intensiver wirken zu lassen. Und auch hier wieder, ungeschönt und voll drauf.
      Gabriel Byrne spielt hier den ruhenden Pol, der versucht alles zusammen und am Laufen zu halten. Seine Figur wirkt bemüht, aber die Geschichte hinterlässt auch bei ihm Spuren.
      Alex Wolff fand ich genauso klasse. Intensive Entwicklung seines Charakters und an der Darstellung kann man auch nicht meckern. Tolle Leinwandpräsenz.
      Daneben Ann Dowd, die das auch verdammt gut macht und trotz der übertriebenen Art, extrem glaubwürdig daherkommt.
      Und krass wie creepy die kleine Milly Shapiro aussah. Da wurde sehr gut gearbeitet und sie spielt das auch gut.
      Bei den Darstellern kann ich keinen Fehler finden.

      Der Score war über weite Teile sehr bedrückend. Gerade die dröhnenden Töne, die sich wie eine Last auf das Geschehen und auf den Zuschauer legen und dabei wunderbar die Stimmungslage der Akteure und der Situation widerspiegeln. Dabei musste ich teilweise sogar an Eraserhead denken.

      Was ich ganz besonders mochte waren die Aufnahmen des Films. Diese langsamen Kamerafahrten, die auch nochmal äußerst bedrohlich wirkten. Dazu viele dunkle Ecken im Haus der Familie. Trostlose Bilder, teilweise abstruse Einrichtung. Generell sehr wenige, wirklich helle Farben.
      Man lässt sich hier mit allem sehr viel Zeit, wodurch auch eine stattliche Laufzeit zu Stande kommt, aber auch das erschien mir für das Gesamtbild fast schon zwingend notwendig und ich habe auch keinerlei Längen gespürt.

      Man muss den Film natürlich nicht mögen, er ist sehr abstrus und atypisch, zeigt Bilder, die man nicht oft zu sehen bekommt und präsentiert die sehr roh und ohne aufgesetztem Effekt. Im Kino wurde sehr viel gelacht, weil das Gezeigte für so manchen Zuschauer ganz offensichtlich eher lächerlich rüber kam. Und das kann ich auch sogar irgendwie nachvollziehen. Ich teile diese Meinung nicht, aber ich verstehe, warum manch einer so darauf reagiert. Der Film agiert meines Erachtens sehr gegen die Gewohnheit, was man sonst im Kino zu Gesicht bekommt.
      Genauso verhält es sich mit dem Verlauf. Es ist nicht alles auf den ersten Blick erkennbar, aber ich liebe es ja, wenn der Film, je länger ich über ihn nachdenke und je mehr Details mir wieder einfallen, sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügt. Die Hinweise sind alle gegeben und am Schluss klärt sich die ganze Sache auch auf, ohne Fragen offen zu lassen. Sofern ich es richtig interpretiert habe versteht sich.
      Deswegen darf man den Film eigentlich nicht sofort nach der Sichtung kopfschüttelnd aus dem Gedächtnis löschen, sondern muss ihm gestatten, sich auch noch im Kopf weiterentwickeln zu dürfen. Das ist einer der Filme, die nicht funktionieren, wenn man sich nicht die Mühe macht, darüber nachzudenken.
      Das heißt natürlich nicht zwingend, dass er einem danach plötzlich gefällt, aber ich denke, er würde dann doch bei so manchem Zuschauer um einiges besser wegkommen. Denn ich hatte gestern das Gefühl, ich war so ziemlich der Einzige in dem Saal, dem der Film zugesagt hat.
      Viele Kommentare im Sinne von "Das ergibt gar keinen Sinn", "Das ist total bescheuert" oder am Schluss "Gott sei dank ist der vorbei" waren zu hören. Das fand ich dann schon irgendwie schade, aber andererseits gefallen mir die Filme auch meist sehr gut, bei der die eine Hälfte sagt: "Meisterwerk" und die andere "Der größte Mist den ich je gesehen habe". Von daher, gut für mich.

      Hereditary empfand ich als absolut irren Film, der definitiv spaltet und nichts für jedermann ist. Mich hat er zutiefst beeindruckt und in meinen Augen auch ein Highlight in diesem Kinojahr. Ob es wirklich ein "Meisterwerk" ist, oder "einer der besten Horrorfilme der letzten 50 Jahre", wie es auf dem Poster steht, kann ich noch nicht sagen. Dazu muss die Zweitsichtung her. Meisterwerk will ich gerade nicht ausschließen, der zweiten Behauptung stehe ich dann doch eher skeptisch entgegen.
      Egal, klasse Film, bei dem fast alles gepasst hat. Nur ich glaube, es wäre mir lieber gewesen, wenn man das Ende etwas offener gestaltet hätte.
      Aber trotz diesem kleinen Kritikpunkt (sofern er überhaupt einer ist) und dem Publikum, welches es mir sehr schwer gemacht hat, gebe ich sehr starke

      9 von 10 Punkten

      Ps. ein Kollege von mir meinte ja, dass der Film so in Richtung Mother! geht. Das kann ich nicht wirklich unterschreiben. Ich würde eher sagen, dass er mich von seiner Art am ehesten an The Witch erinnert hat. Vielleicht hilf das ja bei irgendeiner Entscheidung.

      man da bin ich gestern aber recht verstört aus dem Kino gekommen.
      der Film ist echt eine Wucht und regt auch zum diskutieren an, was danach nicht ausbleibt. Ansonsten überzeugt der Film durch seine bedrückende Stimmung, welche zum Ende hin seinen Höhepunkt erreicht. Auch wenn bei mir einige Fragen offen geblieben sind, muss ich doch sagen das der Film mich durchgehend gefesselt hat. Wer hier einen reinen Horrorfilm erwartet ist denke ich falsch. Schon sehr viel Drama mit drin. Allerdings gibt es auch einige Momente wo ich echt zusammen gezuckt bin. Dabei setzt der Film nicht wirklich auf Jump Scares sondern es ist eher die musikalische Untermalung und das Setting was einen durch die Knochen fährt.
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      alleine wie am Ende die Frau in der oberen Ecke hing oder sie sich den Kopf abrasiert hat diese Geräusche... puh

      ansonsten, auch wenn es vllt sehr weit her gegriffen ist und nicht stimmt eine Idee bzw. Frage
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      war es nun ein Dämon oder einfach nur eine Sekte, die alle umgebracht hat und mit einer Art Kopfwäsche die Anhänger zu einer Art Halluzinationen geführt hat? Für mich auch fraglich der Dämon konnte ja von der Mutter in den Mann hüpfen, wo er verbrannte... wieso ist er nicht sofort in den Jungen gehüpft? Also dieser Weg ist für mich noch nicht so ganz begreiflich, da er ja erst in dem Mädchen saß, diese aber starb und erst durch die Sitzung von der Mutter der Dämon wohl wieder einen menschlichen Wirt bekam. Auch die Puppenhäuser und Figuren dürften ja eine Daseinsberechtigung haben. Da fehlt mir wohl auch etwas das logische Denken

      also da muss ich den Film wohl noch einmal gucken, damit ich da alles verstehe.
      Ansonsten klare Empfehlung, spannend bis zum Schluss!
      9/10
      Das Leben muss man leben 8)
      Ich habe Hereditary mit Vorfreude am Samstag zusammen mit @Baldur und @RickOne gesehen und musste das Erlebte erst einmal sacken lassen. Schwer zu verdauen und leider auch schwer zu bewerten ist das Stück definitiv. Ich bin prinzipiell Fan von Filmen die von jeglichen Konventionen abweichen und den Zuschauer mit unüblichen Einstellungen und Momenten überrascht oder gar schockiert. So hatte auch dieser Film einige emotionale Härten zu bieten die meine persönlichen Empfindungsgrenzen nahezu überschritten haben. Es ist daher für mich immer wieder erfreulich, dass es ein Film schafft einen überhaupt in solch eine Situation zu bringen, was letztlich von starker schauspielerischen Leistung in Verbindung mit großartiger technischen Inszenierung zeugt. Nur leider hielt der Eindruck nicht bis zum Abspann an ... so stark der Film eigentlich in all den Belangen auch ist so ernüchternd sind nämlich die letzten 5 Minuten. Dass sich der Film abseits des Mainstreams bewegt war mir im Voraus schon klar, zudem (wie oben geschrieben) habe ich eigentlich kein Problem mit unkonventionellen Eigenartigkeiten. Ich feiere auch den Interpretationsspielraum, den der Film nach dem Ende hinterlässt. Problematisch wird es aber wenn Schnitt, Kamera, Ton und Schauspiel so plötzlich vom eigentlichen ernsten Stil des Filmes abweichen, dass man als Zuschauer nicht mehr versteht was der Film eigentlich sein und bieten möchte. In den letzten Minuten wird die Kamera zu sehr darauf gehalten, so dass der Film wie eine unfreiwillige Parodie seines eigenen Genres wirkt. Man verpasste den richtigen Zeitpunkt den Film enden zu lassen. Ein 2-3 Minuten früheres Ende hätte einen weitaus größeren Impact hinterlassen und auch vollkommen ausgereicht, da die Auflösung bereits vorher angedeutet wurde. Warum man das Ende bzw. die Auflösung dann aber noch lächerlich abbilden musste ist mir auch Tage nach Sichtung des Filmes ein Rätsel.

      Wirklich schade, Hereditary fasziniert mit viel Atmosphäre, starkem Schauspieler und ist beklemmend auf höchstem Grad, nur in den letzten 5 Minuten wäre weniger definitiv mehr gewesen und daher gibt es leider statt einer, während des Filmes gefühlten 9er Wertung, nur eine etwas gedämpfte 7,5!

      7,5 von 10 Punkten
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2: :stern2:

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      ich denke auch gerade, dass diese letzten Minuten einem noch mehr Spekulationsspielraum lassen oder?
      Wenn der Film früher geendet hätte zum Beispiel bei
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      der Szene wo die Mutter herausfindet dass der Dämon einen männlichen Wirt begehrt

      wäre soweit alles klar und dann hätte man nur noch eine Szene benötigt wo
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      der Dämon besitzt ergreift von dem Jungen durch dieses Licht

      durch das Ende, was dich jetzt auch so gestört hat, kommt ja erste meine Idee Zustande und meine Interpretation :)
      Das Leben muss man leben 8)
      @loshermanos

      Genau zu diesem Zeitpunkt hätte der Film meines Erachtens enden sollen.
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      Wir erhalten die Information, dass der Dämon einen männlichen Körper begehert und diesen bekommt er dann auch am Ende nach Peters Sturz aus dem Fenster! Bis dahin war der Film auch sehr stark und für mich inhaltlich aufgelöst und abgeschlossen ... die Krönung zum König im Baumhaus hätte man sich einfach sparen können, die Szene war nicht erforderlich.

      Zu deinen Fragen, wie z.B. die Daseinsberechtigung der Puppenhäuser (fragte ich mich während der Sichtung auch), hat der Regisseur selbst mittlerweile eine Antwort geliefert:
      "Ohne freien Willen: Sind die Puppenhäuser eine Metapher?
      Die Familie ist den Geschehnissen ausgeliefert, die Ereignisse erscheinen unausweichlich. Sie sind von einer höheren Macht determiniert. Die Puppenhäuser sind in diesem Sinne eine Metapher auf die Familiensituation: Sie sind wie Puppen im Puppenhaus, manipuliert von einer stärkeren Macht und jeder Versuch, den sie unternehmen, um Kontrolle zu erlangen, ist zum Scheitern verurteilt."

      Quelle: kino.de/film/hereditary-das-ve…n-weitere-fragen-spoiler/

      TLCsick schrieb:



      Genau zu diesem Zeitpunkt hätte der Film meines Erachtens enden sollen.
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      Wir erhalten die Information, dass der Dämon einen männlichen Körper begehert und diesen bekommt er dann auch am Ende nach Peters Sturz aus dem Fenster! Bis dahin war der Film auch sehr stark und für mich inhaltlich aufgelöst und abgeschlossen ... die Krönung zum König im Baumhaus hätte man sich einfach sparen können, die Szene war nicht erforderlich.



      Exakt meine Meinnung. Ein-Zwei Minuten früher Ende als
      Spoiler anzeigen
      Peter aus dem Fenster stürzt

      und es wäre für mich perfekt gewesen!


      Also ich mochte ja das Ende. Vor allem, da ich mir die Puzzleteile erst nach dem Film zusammengesetzt habe (mach ich glaub ich immer so) und deshalb
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      die Krönung in dem Baumhaus für mich dann auch doch ein kleiner Mindfuck war. Würde ich nicht missen wollen, da es in dem Moment ein ziemlicher Kontrast zum Rest war. Zumindest in meinen Augen.
      Wäre aber besser gewesen, wenn die dabei die Schnauze gehalten hätten. Die Erklärung war war echt ein Stimmungskiller. Oben in meiner Kritik hab ich geschrieben, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das als Kritikpunkt sehen soll, da ich ich auch nicht weiß, ob ich mir das nun so zusammengereimt hätte, wenn das nicht erzählt wurde. Aber jetzt kann ich sagen, dass ist ein Kritikpunkt und selbst wenn ich nicht auf die Lösung gekommen wäre, hätte es gepasst, wäre vielleicht sogar besser, weil undurchsichtiger. Klappt ja bei Lynch ganz wunderbar.


      @loshermanos
      zu deinen Fragen kann ich dir keine korrekten Antworten liefern, aber ich schreib mal auf, wie ich die Dinge interpretiert habe. Ob das stimmt, kann ich natürlich auch nicht sagen.
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      Also ich habe das so gesehen, dass es sich schon um eine Art Sekte oder Kult handelte, die im Sinne des Königs handelten. Eigentlich hätte ich gesagt, dass das irdische, also "normale" Menschen wären ohne Kräfte oder dergleichen. Nur dann war aber die Szene auf dem Dachboden, in dem plötzlich 3 Nackte gestanden und gewunken haben und das ist zwar nicht zwingend übernatürlich, kam mir aber in dem Moment so vor. Vielleicht waren die Leute auch gemischt? Also teils übernatürlich, teils normal? Glaub ich aber nicht. Und wenn man es schafft, einen toten Körper in das Baumhaus schweben zu lassen, kriegt auch das hin. Finde es aber nicht schlecht, wenn man diesen Punkt vielleicht einfach bewusst offen ließ.

      Das mit dem Dämon auf Vater und Sohn usw. hab ich so gesehen, dass er von dem Vater keinen Besitz ergriffen hat, weil er es vermutlich auch gar nicht konnte. Ich schätze, dass es auch etwas mit der Blutlinie zu tun hat (passend mit dem Erbe/Titel) und sich der Dämon nur in Personen dieser Abstammung einnisten konnte.
      Und ich denke auch, dass Peter (der Junge) sich im Kampf um seine Seele so vehement gegen den Dämon gewehrt hat und es deswegen nicht so einfach ging. Immerhin war er ja der ungeliebte Sohn (Traum, Bild) und das hatte wohl seinen Grund. Vielleicht war es auch die Stärke (auch wenn er ja im Laufe des Films nach und nach eher wie eine lebende Leiche aussah), die den Dämon generell so an einem männlichen Körper reizte. Ist das sexistisch? :gruebel: Aber ich denk der ist auch kein besonders netter Typ, von daher gehen wohl Vorurteile und Unterdrückung als Wesenszug in Ordnung.

      Zu den Puppenhäuser wurde ja schon etwas zitiert, aber womöglich kann man noch reininterpretieren, dass es vielleicht auch den Gemütszustand der Mutter widerspiegelte. Allerdings habe ich nicht mehr alle Modelle im Kopf. Oder einfach eine Art Problembewältigung, oder ein Rückzugsort, in dem sie sich von den anderen isolierte und sich evtl. auch so etwas anfälliger für den Dämon machte.
      Und, wenn ich mir das Puppenhaus in dem Flur ins Gedächtnis rufe, bei dem mehrere Häuser übereinandergestapelt wurden, seh ich das auch als eine Art Metapher und ein Hinweis darauf, wie wichtig in dem Film das mit dem Erbe, dem Vermächtnis ist.

      Das mit den Nackten habe ich auf verschiedene Weisen interpretiert.
      Zum einen, da die Frau ja am Schluss davon sprach, das der König ein Gleichgewicht erschaffen soll und so vermutlich, als Sinnbild, die "Klassengesellschaft" oder "Hierarchie" unter den Menschen weggewischt würde, wenn alle einfach nackt wären.
      Vielleicht auch als Zeichen der Befreiung, sich von den "Ketten" der Gesellschaft zu lösen.
      Oder als Zeichen der Unterwürfigkeit und dem Willen zu dienen.
      Und ich denke für den Film selbst war es sinnvoll, weil solche Bilder dann auch noch Unbehagen auslösen können. Und hat ganz offensichtlich funktioniert :P

      Aber wie gesagt, alles nur Interpretationen. Vielleicht hab ich jetzt auch ganz viel Quatsch geschrieben. :)

      ja alles gut und denke ich schlüssig zum Teil.

      Aber
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      der Dämon hat doch kurzzeitig Besitz vom Vater ergriffen oder nicht? Weil das Buch, dass die Mutter verbrennen wollte mit dem Dämon verbunden war und es hätte töten können. Als sie es ins Feuer warf, brannte plötzlich der Vater... also diese Szene ist für mich noch nicht ganz schlüssig. Diese Verbindungen, da bin ich wohl nicht ganz mitgekommen im Laufe des Film.
      Bei den Puppenhäusern dachte ich auch immer so an Marionetten, die Puppen spiegeln das Leben der Familie wieder in einer Art Stillleben

      Das Leben muss man leben 8)

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      Ach shit, ja, den einen Satz habe ich noch vergessen zu schreiben.
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      Hab mir das mit dem Vater so hingebogen, dass sich der Dämon durch die Berührung mit dem Buch quasi wie ein Pilz auf ihn gesetzt hat und ihn so irgendwie verbrannt hat. Er kam mir ja noch wie er selbst vor.
      Oder durch die Berührung wurde der "Zündstoff" auf ihm verteilt.

      So oder so ähnlich hätte ich gesagt. :)

      Ich war am Samstag im Film. Ich muss sagen ich war enttäuscht.

      Mir war klar, das er Film wohl was anderes liefret, als der Trailer einem vorgaugelt. Daher kann es nicht an meinen falschen Erwartungen gelegen haben, denn ich bin da sworit Vorurteilsfrei ran gegangen.

      Der Film besitzt eine tolle Atmosphäre. Gerade die Szene mit
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      dem Unfall und die darauf folgenden Reaktion und Aktion aller Beteiligten
      waren bärenstärk. Aber sobald der Film sich dem Ende nähert, verpufft alles so. Für mich kam auch das Ende nicht überraschend. Ich hatte die Vermutung schon als
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      Die Mutter das erste mal die Sachen der verstorbenen durchsucht hat.


      Am Ende erfindet auch der Film das Rad nicht neu, nicht mal thematisch. Leider zieht das Ende den bis dato recht guten Film herunter. Für mich vorhersehbar und recht langatmig inszeniert. 6/10
      Uuuuuh Mama. Schönes Ding. Das sind genau die Horror-Hybriden, nach denen ich giere. Zunächst wird uns eine solide Abhandlung über dysfunktionale Emotionen, erschwerte Kommunikation und die Komplexität von Trauer präsentiert, eingehüllt in einen subtilen, übernatürlichen Schleier. Zu diesem Zeitpunkt könnte man meinen, Hereditary operiert ähnlich wie A Ghost Story oder Personal Shopper (beide übrigens exzellent), die das Übernatürliche und Mysteriöse eher als Mantel tragen, um ihre Dramaturgie zu befeuern, doch dieses Werk spielt da angenehm mit den Erwartungen. In den letzten 30 Minuten gibt´s dann feinsten Okkult-Horror mit der vollen Breitseite. Starke Intensität, geniale Einstellungen, stimmige Szenenbilder. Hinzu kommen die für Genre-Verhältnisse angenehm unkonventionell gezeichneten Figuren, die zudem richtig gut besetzt sind. Selbst die letzten grotesken Szenen unterschreib ich voll. Volltreffer.

      Paimon bester Mann.
      A24 bestes Unternehmen.






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