The King (Joel Edgerton)

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    Es gibt 23 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GregMcKenna.

      The King bei Netflix:

      leider mal wieder eine herbe Enttäuschung! Ich bin in der Thematik recht tief drin, drum stören mich historische Ungenauigkeiten hier natürlich allgemein. Allerdings sind die in diesem Film teilweise so eklatant das ich mich echt richtig geärgert habe. Ich verstehe offen gestanden auch den Grund dafür nicht?! Die Story rund um den Aufstieg der Plantagenets, über den Beginn des Hunderjährigen Krieges, Henry V. (um den es eben hier geht), bis hin zu den Rosenkriegen gibt so viel her, und dennoch schafft es irgendwie keine TV Produktion daraus was anständiges zu machen.

      Alle Sender suchen nach dem GoT NAchfolger, dabei gibt diese Epoche Englands die ideale Vorlage dafür.

      Btw. zurück zu diesem Film. Der Cast war absolut Ok,aber ich fand den Film noch nicht mal gut gemacht.
      Ok die hatten 3 Trebuchets die sie aus allen Winkeln feuernd mehrfach gezeigt haben. Cool ...

      2/10

      Bei Netflix Eigenproduktionen passiert mir das zuletzt immer häufiger das ich massiv enttäuscht werde. Meiner Meinung nach bekommt Amazon das deutlich besser hin. Mal sehen wie The Witcher wird. ....
      Im Rahmen meiner Exkursion in die englische Geschichte kam nun auch The King dran. Dass dieses Werk historisch nicht sonderlich akkurat war, störte mich nicht sonderlich. Schließlich dienten den Machern auch die Shakespeare-Stücke zu Heinrich IV und V als Vorlage und weniger die tatsächliche Historie.
      Wo mit ich jedoch meine Probleme hatte, war die melancholische Stimmung, die sich durch den ganzen Film zog. Ganz besonders anstrengend war es Timothée Chalamet zuzuschauen, der die ganzen 140 Minuten mit dem selben resignierten Gesichtsausdruck herumlief. Was damit dramaturgisch und schauspielerisch versucht wurde zu bezwecken, war mir zwar klar, hat für mich aber einfach nicht funktioniert. Henrys Desinteresse übertrug sich makellos auf mich als Zuschauer, wodurch das Gesehene keinerlei Relevanz für mich hatte, geschweige denn mich emotional abgeholt hatte.
      Besonders schade daran ist, dass das Werk eigentlich tolle Dialoge hatte und auch künstlerisch ambitioniert war. Aber gerade durch den uncharismatischen Hauptdarsteller, der auch keinerlei Bedrohlichkeit oder Souveränität ausstrahlte, auch wenn er es merklich versuchte, ging das ganze Potential unter, ja die vorhandene Qualität wurde sogar untergraben. Dazu wirkten die dauergehauchten Dialoge von zahlreichen Darstellern einschläfernd.

      Ohne Höhepunkt dümpelte The King somit vor sich hin. Ein paar Szenenhighlights, ein gut aufgelegter Joel Edgerton und teils optisch nette Einfälle haben das Werk so gerade noch in den Durchschnitt gerettet.
      Eine sehr getragene, fast schon melancholische Inszenierung um Macht und Krieg, Rache und Freundschaft, Intrigen und Politik des Spätmittelalters. Zugegeben: Der Film ist nicht gerade ein Feuerwerk an Wendungen, Spannung oder Witz. Man muss sich für diese Art von Film schon etwas Zeit nehmen und darf es nicht eilig haben - da hatte ich heute bei der Sichtung etwas Glück. 140 Minuten Sitzfleisch muss man schon dafür aufbringen, Timothy Chalamet ins resignierte bis boshafte Gesicht zu sehen und sich im Stillen darüber freuen, dass Joel Edgerton für diese Rolle ein paar Kilo zulegen musste. Die Schauspieler - allen voran der exzellente und oft übersehene Sean Harris - machen ihren Job solide, das Drehbuch fordert von ihnen auch nicht allzuviele Emotionen. Generell tut dem Stück diese Kühle aber gut. Nach der ersten halben Stunde sitzt man einigermaßen fest im Sattel und das Duell nach der Schlacht um Agincourt dürfte wohl eine der pointiertesten Momente der jüngeren Filmgeschichte sein. Ich hatte selten so viel Spaß wie in dem Moment, als Henry zurücktritt und ... nun ja, Spoilies. Aber bei Gott, fühlte sich das gut an. An einer Stelle kam ein wenig stümperhaftes CGI zum Vorschein und ein andermal wirkten die Rüstungen etwas zu sehr nach hübsch beleuchteter Pappe. Aber summa summarum war das eine Inszenierung, die Shakespeare gefallen hätte. Wer Unterhaltung sucht, ist hier falsch. Aber wer ein elegisches Kleinod mit 140 Minuten exzellenter Kameraarbeit und schönem Soundtrack sucht, ist hier gut beraten.

      8 von 10 Bällen

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      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."