Joker (Joaquin Phoenix)

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    Es gibt 928 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Gambit.

      US-Medien und Kritiker, u.a. vanityfair stufen den "Joker"-Film als "gefährlich" ein, der möglicherweise "Empathie für den Täter vermittelt und seine Gewalttaten relativiert."



      Regisseur Todd Phillips hat sich via IGN USA zu der Anschuldigung geäußert.

      Nun haben sich Familien der Opfer von der Aurora-Schießerei in einem Brief an Warner gewandt und ihre Besorgnis ausgedrückt, sowie Maßnahmen vom Studio gefordert.

      Link(Quelle): theplaylist.net/joker-aurora-s…ims-warner-bros-20190924/
      s-l500
      Ohne "Joker" gesehen zu haben (worin ich anscheinend mit vielen, die Bedenken oder Sorgen äußern, eine Gemeinsamkeit habe), möchte ich sagen, dass ein Film nicht die Aufgabe hat, zu erziehen. Zumindest keiner, der sich an ein erwachsenes und mündiges Publikum richtet. Wenn es wirklich Leute geben sollte, die eine Bluttat begehen und diesen Film (oder einen anderen, beziehungsweise ein Videospiel) als Grund angeben, ist das für die betroffenen Opfer auf jeden Fall tragisch, aber bei derartigen Tätern ist doch zu 99% was anderes im Vorfeld passiert. Und lustigerweise scheint "Joker" ja genau die Thematik zu bearbeiten - was im Vorfeld bei einem Menschen passiert, bevor er böse Taten begeht.
      Schon lustig, über Rambo zerreisst sich kaum einer das Maul und wird in den USA vermutlich auch als Kultfigur angesehen. Jetzt nimmt man den Joker als Massstab für psychisch labile Menschen mit dem Drang zur Waffengewalt. Da kann ich noch ne Dutzend andere Filme aufzählen.
      Am Ende kommts noch soweit und Warner lenkt noch ein, schneidet den Film gravierend und stuft ihn von seiner eigentlichen R-Rating Basis ab. Allmählich versteh ich auch, warum Disney so kuscht mit solchen Filmen...

      Hoffe man bleibt von so etwas in Deutschland verschont.

      riggo schrieb:

      Naja der wesentliche unterscheid zu Rambo ist das Rambo immer wieder in diese Situation gezwungen wird, um sich selbst, oder wie neuen Teil, Leute die ihm nahe stehen zu beschützen. Das ist dann doch beim Joker anders...
      Rambo will das alles eigentlich nicht.

      Du hast den Film doch noch gar nicht gesehen. Woher weißt du, dass der spätere Joker-Charakter das im wirklich bösesten Sinne tun will? Möglicherweise will er das auch alles nicht und wird gewissermaßen dazu gezwungen.

      Vorher muss ich mir schon mal den Film anschauen.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      riggo schrieb:

      Naja der wesentliche unterscheid zu Rambo ist das Rambo immer wieder in diese Situation gezwungen wird, um sich selbst, oder wie neuen Teil, Leute die ihm nahe stehen zu beschützen. Das ist dann doch beim Joker anders...
      Rambo will das alles eigentlich nicht.


      Naja, wobei Rambo in Part 1 schon etwas stur war und sich dem polizeilichen 'Rat' widersetzt hat, weiterzuziehen.
      Da hätte er einfach in den sauren Apfel beissen müssen. So gesehen hatte er schon die Wahl, auch wenn dies diskriminierend für ihn war.

      Olly schrieb:

      riggo schrieb:

      Naja der wesentliche unterscheid zu Rambo ist das Rambo immer wieder in diese Situation gezwungen wird, um sich selbst, oder wie neuen Teil, Leute die ihm nahe stehen zu beschützen. Das ist dann doch beim Joker anders...
      Rambo will das alles eigentlich nicht.

      Du hast den Film doch noch gar nicht gesehen. Woher weißt du, dass der spätere Joker-Charakter das im wirklich bösesten Sinne tun will? Möglicherweise will er das auch alles nicht und wird gewissermaßen dazu gezwungen.

      Vorher muss ich mir schon mal den Film anschauen.


      Ähm naja wird er nicht. Näher darf ich nicht drauf eingehen. Und wäre der Diskussion auch nicht dienlich.
      Aber der unterschied zu Rambo ist deswegen schon ein großer unterscheiden, da er ein an PTSD leidendere Kriegsveteran ist. Auch im ersten Teil ist er ein in die Ecke gedrängtes Tier, das von mir aus, ein wenig starrköpfig ist.
      Filme sollten keine Moralapostel sein und auch nicht den Erzieher spielen. Wer durch so einen Film zu einer Gewalttat oder ähnlichem gebracht wird, bei dem ist es schon lange zu spät. Da fehlte nur noch ein allerletzter Auslöser und/oder die Frage nach dem "Wie", nicht nach dem "Ob". Auslöser und Inspiration findet so eine Person früher oder später sowieso irgendwo.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „freido“ ()

      freido schrieb:

      Filme sollten keine Moralapostel sein und auch nicht den Erzieher spielen. Wer durch so einen Film zu einer Gewalttat oder ähnlichem gebracht wird, bei dem ist es schon lange zu spät. Da fehlte nur noch ein allerletzter Auslöser und/oder die Frage nach dem "Wie", nicht nach dem "Ob". Auslöser und inspiration findet so eine Person früher oder später sowieso irgendwo.


      das wusste schon SCREAM vor 23 Jahre


      ich finde es immer affig wie bestimmte Gruppen und Personen versuchen, Filmen die schuld an Taten von verkorksten Menschen zu geben, nur im von eigentlichen Problemen abzulenken.

      Gerade Amerika wo man in fast jedem Supermarkt zwischen Erbsensuppe und Hackfleisch ne Knarre kaufen kann und die aktuell einen Präsidenten haben, der sich scheinbar alles erlauben kann, sollte da mal schön die Klappe halten.

      KBBSNT schrieb:


      Gerade Amerika wo man in fast jedem Supermarkt zwischen Erbsensuppe und Hackfleisch ne Knarre kaufen kann und die aktuell einen Präsidenten haben, der sich scheinbar alles erlauben kann, sollte da mal schön die Klappe halten.


      Die Waffe zwischen Erbsensuppe und Hackfleisch ist natürlich ein Problem. Sie macht es halt ziemlich einfach, effektiv Amok zu laufen. Wobei sie alleine nicht das Problem darstellt. Ich denke, die Häufung an derartigen Mordserien in den USA hat vielerlei Gründe. Vermutlich auch nicht zuletzt gesellschaftliche Spannungen, der Keil zwischen Arm und Reich und mangelnde Bildung. Also grob gesagt: In einem Land voller gesunder Menschen kann die Waffe auch zwischen Erbsensuppe und Hackfleisch hängen, es würde nicht groß was passieren. Andererseits: Welches Land voller gesunder Menschen hängt Waffen zwischen Erbsensuppe und Hackfleisch? :P

      Es sind komplexe Themen - und für den Film wünsche ich mir, dass er die Thematik auch möglichst komplex aufgreift.

      freido schrieb:

      Filme sollten keine Moralapostel sein und auch nicht den Erzieher spielen. Wer durch so einen Film zu einer Gewalttat oder ähnlichem gebracht wird, bei dem ist es schon lange zu spät. Da fehlte nur noch ein allerletzter Auslöser und/oder die Frage nach dem "Wie", nicht nach dem "Ob". Auslöser und Inspiration findet so eine Person früher oder später sowieso irgendwo.

      Das ist richtig - aber der Joker ist für die guten alten Incels, White Supremacists und durch den Aurora-Shooter eine Galionsfigur der Leute geworden, die gerne von sich behaupten, die "unterdrückten Wahrheitssager" zu sein. Ein Film kann dann nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er einfach nur ein Film ist und die Leute ihre Schlussfolgerungen ziehen und darauf aufbauend ihre Taten begehen (wie man zB "Fight Club" oder "Matrix" nicht dafür zur Rechenschaft ziehen kann, dass ihre Begrifflichkeiten heute bei Rassisten Anwendung finden). Anders liegt die Sache, wenn der Film sich ganz bewusst bereits existierender Tropes bedient um entsprechende moralische Implikationen zu ziehen (wie etwa "Birth Of A Nation" oder "Triumph des Willens" das taten). Das Argument "Es ist nur ein Film" zieht auch nur bedingt - denn selbst wenn es ein Film ist, sind die durch ihn hervorgerufenen Gefühle echt.

      Filme spielen in jeder Form Erzieher. Die Frage ist nur, wozu sie erziehen. ^^

      Disclaimer: Ich hab übrigens kein Problem mit der Veröffentlichung von "Joker". Im Gegenteil. Aber wenn man ihn schon rausbringt, sollte man auch über ihn diskutieren. Und was er macht. Und wie er es macht.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „GregMcKenna“ ()

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