Joker (Joaquin Phoenix)

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    Es gibt 928 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Gambit.

      Alexisonfire8 schrieb:

      -Joker- schrieb:






      Ich will Qualität und die Figuren leben nunmal nur noch von irgendwelchen Fanboys, die nicht wissen was einen guten Film auszeichnen.


      1. Da du dich ja auszukennen scheinst, was zeichnet denn einen guten Film aus?
      2. Joker Fanboy? :es:
      3. Belphe bist du es? :uglylol:


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      -Joker- schrieb:

      Alexisonfire8 schrieb:

      -Joker- schrieb:






      Ich will Qualität und die Figuren leben nunmal nur noch von irgendwelchen Fanboys, die nicht wissen was einen guten Film auszeichnen.


      1. Da du dich ja auszukennen scheinst, was zeichnet denn einen guten Film aus?
      2. Joker Fanboy? :es:
      3. Belphe bist du es? :uglylol:


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      Hab ich... Fragen 1 und 3 sind trotzdem noch offen! :es:
      Quentin Tarantino teilt seine Gedanken zu dem berüchtigten 'Joker'-Talkshow-Ende.

      Spoiler anzeigen
      "Die Subversion auf einer massiven Ebene, die tiefgreifende Sache ist folgende: Es ist nicht nur fesselnd und aufregend, das zu sehen, der Regisseur untergräbt das Publikum, weil der 'Joker' ein verdammter Irrer ist. Robert De Niro’s Talkshow-Figur ist kein Filmschurke. Er scheint ein Arschloch zu sein, aber er ist kein größeres Arschloch als David Letterman. Er hat es nicht verdient zu sterben. Und doch wollen die Zuschauer, während sie dem Joker' zusehen, dass er Robert De Niro tötet; sie wollen, dass er die Pistole nimmt, sie ihm vor die Augen hält, um ihm dann den verdammten Kopf wegzupusten. Und wenn der 'Joker' ihn nicht töten würde? Du wärst angepisst. Das ist Subversion auf einem massiven Level!" [...]

      Link(Quelle): collider.com/quentin-tarantino-joker-commentary/
      s-l500
      Hab ihn mir gestern wieder mal angesehen und was soll ich sagen, für mich neben Blade Runner 2049 der beste Film in den letzten fünf Jahren. Warner/DC muss mehr Mut auf R-Rating gehen, am besten auch im Drama-Stil...am liebsten hätte ich da ne Fortsetzung, aber ich höre da schon wieder die Proteste... ;)

      Ratty schrieb:

      ...am liebsten hätte ich da ne Fortsetzung [...]


      Die Aussicht auf ein Sequel sieht aber für uns bzw. alle Personen, welche sich eine Fortsetzung wünschen, gar nicht einmal so schlecht aus. ;) Nach den letzten Meldungen zu urteilen sind nämlich sowohl Philipps, wie auch Phoenix inzwischen einer Fortsetzung gar nicht mehr so abgeneigt, wie es noch kurz nach Veröffentlichung von Joker der Fall war ( trotzdem fehlt meines Wissens nach noch immer die offizielle Bestätigung betreffend Joker 2 ). Warner / DC hat da sicherlich nach dem immensen Erfolg an den Kinokassen einiges an Überzeugungsarbeit geleistet und es freut mich, dass man von der Haltung, Joker sei nur eine einmalige Angelegenheit, mittlerweile doch etwas abgerückt ist.

      Bemerkenswert direkt mal zu Beginn, dass der Stummfilmstyle im Design durchgehalten wurde. Das gibt dem Film dann am Ende auch die gewisse Konsequenz, die ihn zu dem Film gemacht hat, als den man ihn dann schlussendlich wahrnahm. Konsequenz und Ehrlichkeit zu sich selbst sind die zwei Disziplinen, bei denen "Joker" groß abräumt. Es gibt keine Katharsis, kein Aufhalten und wir wollen am Ende schon, dass der Joker zum Joker wird in dieser Welt. Zwar ist die allerletzte Szene so ein bisschen Studio-Nachdreh damit auch ja nicht auf der großen Note geendet wird aber sei es drum. Es ist die Konsequenz und die Ehrlichkeit, ein Amerika so abzubilden wie es gerade ist. Nicht die shiny Stark-Tower dieser Welt stehen im Fokus sondern der Müll auf den Straßen, die Graffitis in den U-Bahnen. Kein Film für Eskapismus sondern eine Lüge um die Wahrheit zu zeigen. Und dieser Lüge ist sich der Film auch stets bewusst. Mal handwerklicher: Phoenix' Lorbeeren sind komplett unangebracht. Bis ca. zum letzten Drittel verweigert er jegliches Schauspiel und knallchargt sich oberflächlich durch die niederträchtige Parodie eines Geisteskranken. Erst gegen Ende beginnt er mit sowas wie Arbeit. Aber hinten raus wird dann auch die Figur zum Rächer anstatt zum Rätsel. Es muss laut und direkt ausgesprochen werden, was Todd Philipps vorher nicht im Film unterbringen konnte. Das ist so unelegant wie faul und mieses Writing. Wiederum muss man ihm zugutehalten, dass das Writing in den drei Vierteln vorher deutlich besser ist.

      Und da verstehe ich dann durchaus, warum der Film so ankam wie er ankam: Er nimmt das Lebensgefühl aller Incels und Frustrierten exzellent auf und ist dabei so konsequent wie ehrlich. Der ungesehene Loser ist der Lebenszustand vieler Männer und so drückt der Film auch alle richtigen Tasten um sie anzusprechen. Das ist okay und das macht er gut. Die Kameraarbeit von Lawrence Sher und die Musik von Hildur Guðnadóttir tun ihr Übriges und arbeiten exzellent mit Philipps' Inszenierung zusammen.

      Kurzum: Der Film verlässt sich auf ein einziges Gefühl. Das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein. Das spielt er konsequent und ehrlich aus und vereint alle seine Kräfte darauf. Das gibt ihm einen starken Punch, dem man sich als Mann nicht entziehen kann. Das macht das Ende unausweichlich und anziehend zugleich. Es ist Befreiung und Gefahr zugleich. Und das gibt dann dem Film auch den Eindruck von Kunstfertigkeit, den er versprüht. Die Lust an Chaos und Freiheit gleichermaßen wird auf den Punkt gebracht. Das kann man sicher kontrovers diskutieren aber auch Spaß dran haben. Am Film hatte ich keinen rechten Spaß, würde die Erfahrung aber auch nicht abwerten wollen. Arthurs Worte am Ende sind unpassend und lazy writing. Das Ende in seiner Gesamtheit hat jedoch Druck. Vielleicht gerade wegen seiner Konsequenz. "Joker" ist auf eine sehr prollige und dümmliche Art ehrlich und konsequent. Er passt sehr zu Todd Phillips.


      8 von 10 Clownsnasen

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2:

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      GregMcKenna schrieb:

      Mal handwerklicher: Phoenix' Lorbeeren sind komplett unangebracht. Bis ca. zum letzten Drittel verweigert er jegliches Schauspiel und knallchargt sich oberflächlich durch die niederträchtige Parodie eines Geisteskranken.


      Mal anders gefragt: Was verstehst du unter Verweigerung des Schauspiels? Wenn jemand total am Boden ist und sich als Feind der Gesellschaft sieht, braucht es kein Overacting, aber es ist Acting, aber auch dass muss man erstmal mimen können.
      Hat Leo di Caprio auch Schauspiel verweigert, weil er in 'The Revenant' fast keinen Ton sagt und eigentlich nur keuchend durch die Gegend stapft? Komischerweise wurden beide mit zwei Oscars belohnt.
      Nicht bös gemeint, aber ich versteh deine Erklärung nicht ganz, bzw. was ist für dich Schauspiel?

      Ratty schrieb:

      Mal anders gefragt: Was verstehst du unter Verweigerung des Schauspiels?

      Darunter verstehe ich, dass er nicht schauspielert. Was Phoenix zu Beginn des Filmes abliefert ist eine Parodie. Eine Karikatur. Ein wild überzeichnetes Klischee, das sich kein bisschen nach etwas Echtem oder gar Menschlichem anfühlt. Das ist an sich okay, weil es im Kontext des Filmes Arthur etwas Ungreifbares und Unfassbares verleiht. Aber es ist auch laut und komplett drüber. Schauspiel ist, wenn ich einem Schauspieler eine Figur glaube und er sie auch mit menschlichen Nuancen auf die Leinwand bringt. Jesse Eisenberg ist das mit Mark Zuckerberg zum Beispiel sehr gut gelungen obschon auch dort wenig Raum für Sympathie blieb. Aber hier geifert, blökt und grimassiert Phoenix einfach nur willkürlich in der Gegend herum. Das ist laut, das ist drauf und auf die zwölf. Kann man sicher mögen oder toll finden - ich tu es nicht.

      Ratty schrieb:

      Nicht bös gemeint

      Nicht bös aufgefasst. Alles gut. :)

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      Primat schrieb:

      GregMcKenna schrieb:

      Aber hier geifert, blökt und grimassiert Phoenix einfach nur willkürlich in der Gegend herum.

      Klingt beinahe so, als würde er einen Joker spielen. :)

      Zu dem Zeitpunkt spielt er nicht den Joker sondern Arthur Fleck. Der Joker tritt erst im letzten Drittel des Filmes auf und ist erstaunlich ruhig dafür, dass der Joker bei dir geifern, blöken und grimassieren muss. :P

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      mcclane schrieb:

      Phoenix verweigert hier sein Schauspiel?

      Der Gag des Tages :tongue:


      Mal im Ernst: Das kannst du doch besser, als nur diese einsätzigen Gegenschläge auszuteilen, oder? Mit der Kritik an Pheonix magst du nicht d'accord sein (bin ich auch nicht), aber wenn jemand wie @GregMcKenna eine Kritik verfasst und seine Punkte in mehreren Posts darlegt, dann ist es doch sehr schwach, sich den einen Satz rauszupicken, an dem man sich anstößt, und alle weiteren Ausführungen zu ignorieren. Haben wir so verlent, im Kontext zu lesen?

      Nimm's nicht persönlich - ich texte gern hier im Forum mit dir und da gibt es Kandidaten, die diese Methode auf viel hinterhältigere Weise anwenden -, aber sowas stößt mir sauer auf.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase