Komme gerade aus dem Kino.
Wenn ich den Film kurz zusammenfassen wollte, wäre der Text in etwa so:
Ein bildgewaltiges Meisterwerk auf Level eines Kammerspiels. Nur, dass die Zahl an wichtigen Schauspielern hier das Kammerspiel ausmacht. Denn der Schauplatz ist die lange Front des brutalen ersten Weltkriegs.
Der Weg zweier junger Sergeants zum bevorstehenden großen Angriff verlangt Entscheidungen ab und bestraft jede Fehlentscheidung kaltblütig. Wir erleben wie Tausende Männer für wenige Meter bereitwillig in den Tod geschickt werden. Etwas, dass gestandene Männer zum Weinen bringt. Denn alle wollen nur Zuhause bei ihrer Familie sein. Jeder einzelne Soldat in der Menge an Menschen ist ein Einzelschicksal mit einer eigenen Familie, die den Verlust zu verarbeiten hat. Der Begriff 'Fleischwolf' ist der Unbarmherzigkeit des Krieges ein passendes Sinnbild. 1917 schafft es dem Zuschauer klarzumachen, dass hinter jedem jungen Mann, hinter jeder Leiche auf dem Feld, unabhängig von Coleur und Landesangehörigkeit ein eigenes Schicksal steckt, ohne den Wahnsinn der Befehlshaber zu verschleiern.
Der Film ist quasi ein One-Shot. Es gibt einen sichtbaren Cut. Die Kamera in 1917 ist gewaltig. In den engen Schützengräben und Bunkern hat man hier Kamerabewegung gehabt, dass man sich als Zuschauer ständig fragt, wie die das geschafft haben.
Die Effekte, die zu sehen sind, sind teils gespenstisch, wenn die Ruinen einer Ortschaft in das ewige Auf und Ab der Leuchtraketen getaucht wird. Praktische Effekte wie die Explosionen tauchen alles in Dreck und Nebel. Gerade eine Szene in einem Bunker sorgt hier für blasse Nasen. Ansonsten sind Special Effects recht rau gesät. Bis auf Besagtes gibt es CGI nur an zwei Stellen, die aber auch nur minimal auffallen. Dass man sich der praktischen Effektkunst verschrieben hat, sorgt für ein raues Gefühl der Situation. Gepaart mit dem One-Shot bildet man hier eine unendliche Szene, die Spannung erzeugt. Man will nicht wegsehen, da man aus jedem Hintergrund das schlimmste befürchtet.
Und passend zu den rauen Bildern werden die Szenen gewaltig vom Ton unterstützt. Die Musik kann man hier ähnlich zur Handlung perfekt in Akte unterscheiden. Der Spannung aufbauende Hintergrund Sound bis hin zum Orchester an der Front in der der Film eine hoffentlich unsterbliche Szene für die Filmgeschichte geschaffen hat.
Und dann ist da der Cast.
Es tummeln sich viele große Namen: Colin Firth, Mark Strong, Benedict Cumberbatch und Moriati Darsteller Andrew Scott. Aber diese sind wohl einfach nur überzeugte Darsteller, die diesem britischem Filmwerk beiwohnen wollten. Alle spielen allesamt jeweils nur zwei Minuten. Die Hauptdarsteller: Dean-Charles Chapman und George MacKay. Letzterer trägt den Film bis zur letzten Minute. Er spielt gut. Nur fällt es schwer mit ihm eine emotionale Beziehung aufzubauen. Es fehlt an Tiefe, da man oft nicht weiß wo seine Figur gerade im Kopf steht.
Dieses Manko und ein paar Logikfehler in der Geografie schaffen es aber kaum dem Film Abbruch zu tun. Am Ende ist ein Highlight des Jahres herausgekommen und wohl auch eines der Highlights des britischen Films. Eine Sichtung mit Bild und Ton im Kino ist hier jedem ans Herz gelegt.
Ich erwarte, dass der Film bei den Academy Awards groß abräumen wird.
9/10
PS: Mobil zu posten, ist hier mit der Foren-Autokorrektur teils ein Krampf wenn man nochmal an ein Wort muss. xD
Wenn ich den Film kurz zusammenfassen wollte, wäre der Text in etwa so:
Ein bildgewaltiges Meisterwerk auf Level eines Kammerspiels. Nur, dass die Zahl an wichtigen Schauspielern hier das Kammerspiel ausmacht. Denn der Schauplatz ist die lange Front des brutalen ersten Weltkriegs.
Der Weg zweier junger Sergeants zum bevorstehenden großen Angriff verlangt Entscheidungen ab und bestraft jede Fehlentscheidung kaltblütig. Wir erleben wie Tausende Männer für wenige Meter bereitwillig in den Tod geschickt werden. Etwas, dass gestandene Männer zum Weinen bringt. Denn alle wollen nur Zuhause bei ihrer Familie sein. Jeder einzelne Soldat in der Menge an Menschen ist ein Einzelschicksal mit einer eigenen Familie, die den Verlust zu verarbeiten hat. Der Begriff 'Fleischwolf' ist der Unbarmherzigkeit des Krieges ein passendes Sinnbild. 1917 schafft es dem Zuschauer klarzumachen, dass hinter jedem jungen Mann, hinter jeder Leiche auf dem Feld, unabhängig von Coleur und Landesangehörigkeit ein eigenes Schicksal steckt, ohne den Wahnsinn der Befehlshaber zu verschleiern.
Der Film ist quasi ein One-Shot. Es gibt einen sichtbaren Cut. Die Kamera in 1917 ist gewaltig. In den engen Schützengräben und Bunkern hat man hier Kamerabewegung gehabt, dass man sich als Zuschauer ständig fragt, wie die das geschafft haben.
Die Effekte, die zu sehen sind, sind teils gespenstisch, wenn die Ruinen einer Ortschaft in das ewige Auf und Ab der Leuchtraketen getaucht wird. Praktische Effekte wie die Explosionen tauchen alles in Dreck und Nebel. Gerade eine Szene in einem Bunker sorgt hier für blasse Nasen. Ansonsten sind Special Effects recht rau gesät. Bis auf Besagtes gibt es CGI nur an zwei Stellen, die aber auch nur minimal auffallen. Dass man sich der praktischen Effektkunst verschrieben hat, sorgt für ein raues Gefühl der Situation. Gepaart mit dem One-Shot bildet man hier eine unendliche Szene, die Spannung erzeugt. Man will nicht wegsehen, da man aus jedem Hintergrund das schlimmste befürchtet.
Und passend zu den rauen Bildern werden die Szenen gewaltig vom Ton unterstützt. Die Musik kann man hier ähnlich zur Handlung perfekt in Akte unterscheiden. Der Spannung aufbauende Hintergrund Sound bis hin zum Orchester an der Front in der der Film eine hoffentlich unsterbliche Szene für die Filmgeschichte geschaffen hat.
Und dann ist da der Cast.
Es tummeln sich viele große Namen: Colin Firth, Mark Strong, Benedict Cumberbatch und Moriati Darsteller Andrew Scott. Aber diese sind wohl einfach nur überzeugte Darsteller, die diesem britischem Filmwerk beiwohnen wollten. Alle spielen allesamt jeweils nur zwei Minuten. Die Hauptdarsteller: Dean-Charles Chapman und George MacKay. Letzterer trägt den Film bis zur letzten Minute. Er spielt gut. Nur fällt es schwer mit ihm eine emotionale Beziehung aufzubauen. Es fehlt an Tiefe, da man oft nicht weiß wo seine Figur gerade im Kopf steht.
Dieses Manko und ein paar Logikfehler in der Geografie schaffen es aber kaum dem Film Abbruch zu tun. Am Ende ist ein Highlight des Jahres herausgekommen und wohl auch eines der Highlights des britischen Films. Eine Sichtung mit Bild und Ton im Kino ist hier jedem ans Herz gelegt.
Ich erwarte, dass der Film bei den Academy Awards groß abräumen wird.
9/10
PS: Mobil zu posten, ist hier mit der Foren-Autokorrektur teils ein Krampf wenn man nochmal an ein Wort muss. xD
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