Bei Woody Allen Filmen muss man stets aufpassen, denn sie haben die gleiche Wirkung auf den menschlichen Körper wie alkoholische Produkte. In wohldosierten Portionen wissen sie außerordentlich zu gefallen, wenn der Konsum aber ein bestimmtes Level übersteigt können sie dem Menschen Schaden zufügen und seine psychische Stabilität ernsthaft gefährden. Ich mag Allens Filme, vor allem jene in denen er selbst mitspielt, sehr gerne ( ein Großteil seiner Filmographie liegt noch vor mir ), unter anderem auch deshalb weil kein anderer Schauspieler diesen von Minderwertigkeitsgefühlen, am Gefüge der Welt zerbrechenden und von erhöhter Intelligenz beherrschten Typus Mensch besser porträtieren kann als er ( William H. Macy und Rick Moranis kommen zwar nahe ran, aber übertreffen ihn nicht meiner Ansicht nach ). Doch gerade weil die Darstellung dieses immer wiederkehrenden Charakters den Woody kreiert hat teilweise so genial wie auch anstrengend ist, kann ich mir da definitiv keine zwei Filme hintereinander ( oder innerhalb zweier Wochen ) ansehen. Es ist witzig und überaus interessant so einer Figur eine begrenzte Zeit zuzuschauen, doch würde ich höchstwahrscheinlich ausrasten bzw. kaputtgehen, wenn sich so jemand in meinem Freundeskreis aufhalten würde.^^

Manhattan Murder Mystery ist einer der besseren Allen Filme und dank einer tollen Geschichte, die eine einzige Hommage an Hitchcock ist, exzellenten Schauspielern und passender Musik ist ein hoher Wiedersehensfaktor garantiert. Mir gefiel unter anderem auch sehr, wie in diesem Film zur Abwechslung einmal Allens Figur . Erfrischende Änderung des altbekannten Musters. Alan Alda und Anjelica Huston spielen gekonnt routiniert und bereichern den Cast ungemein. Zwar gibt es gegen Ende des Films ein paar kleine Sachen die mir nicht so zusagten ( ), doch das soll den guten Gesamteindruck nicht allzu sehr beeinflussen.


Ein toller Film, den jeder Fan von Woody Allen und auch Hitchcock einmal gesehen haben sollte.


8,5/10