Greta (Grace Moretz, Huppert)

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    Es gibt 6 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Hockenberry.

      Greta (Grace Moretz, Huppert)

      Erster Trailer zu Neil Jordans Psycho-Thriller "Greta" mit Chloë Grace Moretz und Isabelle Huppert. Der Film von Focus Features wird am 1. März 2019 in den US-Kinos zu sehen sein.


      "In GRETA brilliert Isabelle Huppert als einsame, mysteriöse Witwe, die sich mit einer naiven jungen Frau (Chloë Grace Moretz) anfreundet und bald gefährlich obsessive Züge offenbart." [Quelle]
      Bilder
      • GRETA_Teaser-One-Sheet.jpg

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      s-l500

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      Greta

      Letzten Mittwoch in der Sneak gesehen. Muss ja sagen, dass ich mich gefreut hatte, als sich herausstellte, dass ich diesen Film zu sehen bekomme, da ich dem zwar nicht unbedingt entgegen fieberte, aber doch interessiert im Hinterkopf behielt, was vor allem aber an der Besetzung lag und auch die Aufmachung des Poster´s mir irgendwie suggerierte, dass er mir gefallen könnte. Trailer hatte ich mir keine angesehen.

      Der Film legt meiner Meinung nach einen extrem überhasteten Anfang hin. Man wird gefühlt in Sekundenschnelle von einer Szene in die andere geworfen, in denen die Figuren auch teilweise nur 1-2 Sätze sagen, die im Grunde keinerlei Bedeutung haben. Gut, die Figur von Chloe Grace Moretz wird etwas beleuchtet, wobei man ihr einen ziemlich eindimensionalen Charakter verleiht, der so gut wie keine Ecken und Kanten zu haben schien. Sie ist das nette Mädel von nebenan, dass hilfsbereit, sehr freundlich und naiv ist. So dauert es auch nicht lange, bis die zwei Hauptdarstellerinnen sich finden und innerhalb von kürzester Zeit scheint alles andere unwichtig zu werden, was ebenfalls sehr schnell abgehandelt und mit Dialogen zum Augenverdrehen garniert wird.

      Die Hintergründe der beiden Figuren sind brutal klischeeüberladen, die Pseudo-Beweggründe nur Mittel zum Zweck und auch die restlichen, wenigen Nebenfiguren reine Abziehbildchen ohne sympathische Wesenszüge. Dazu verhalten sich sämtliche Protagonisten so dämlich und entgegen jeden gesunden Menschenverstand´s, dass es extrem konstruiert wirkt und zumindest bei mir tötet so etwas jegliches Mitgefühl, dass ich für die Figuren empfinden könnte.
      Und aufgrund des konstruierten Aufbau´s, wurde der Film überaus vorhersehbar und weist im Grunde überhaupt keine Kniffs auf, die ihn auch nur ansatzweise von anderen Streifen abheben würde. So vieles hat man schon woanders so viel besser gesehen, auch wenn ich zugeben möchte, dass die dramatischen Passagen gar nicht so schlecht in Szene gesetzt wurden. Es wurde zeitweise tatsächlich spannend, was vor allem an dem guten Score lag. Leider wurde das dann aber kurz darauf von einem dämlichen Moment (meist ein erzwungener Twist (innerhalb der Szene, nicht in der Story)) wieder zerstört und bremste mich als Zuschauer komplett aus.

      Bei den Darstellern kann man sich mit ruhigem Gewissen auf die Chloe Grace Moretz und Isabelle Huppert beschränken. Zwar gibt es noch eine Nebendarstellerin mit etwas größerer Screentime, aber in meinen Augen trotzdem nicht der Rede wert.
      Von der Eindimensionalität sprach ich bereits und so war es auch nicht verwunderlich, das Moretz zum Großteil des Films mit dem ein und dem selben Gesichtsausdruck durch´s Bild lief, der vermutlich Mitleid bzw. Mitgefühl auslösen sollte, es aber nur in den seltesten Fällen wirklich funktionierte.
      Isabelle Huppert gefiel mir in Elle ziemlich gut und auch hier waren ihre ruhigen, fast schon lauernden Momente wirklich solide, aber zum späteren Zeitpunkt schoss sie dann auch öfters über´s Ziel hinaus, wobei ich das am ehesten ihrer Figurenzeichnung ankreiden möchte, die so gar nicht zu ihr passen wollte.
      Nicht´s desto trotz empfand ich die schauspielerische Leistung beider Darstellerinnen als insgesamt ganz okay. Wohl eher zur falschen Zeit im falschen Film.

      Insgesamt ist Greta für mich ein eher schwacher Film geworden und ich könnte noch nicht einmal behaupten, dass man aus dem Potenzial nicht´s gemacht hat, weil ich einfach kein Potential erkenne. Natürlich hätte er mit gut geschriebenen Figuren trotzdem rocken können und mit einem guten und geschicktem Aufbau der Story, aber insgesamt sehe ich hier keinerlei Daseinsberechtigung für diesen Film.
      Keine gute Geschichte, vor allem nichts eigenständiges, die Schnitte waren viel zu überhastet, die Dialoge teilweise echt übel und die wenigen Lichtblicke wurden ziemlich schnell wieder zerstört.
      Dennoch kann ich Greta einen gewissen Unterhaltungswert nicht abstreiten. Es war nicht so das ich mich jetzt groß gelangweilt hätte und irgendwie wollte ich doch wissen wie es weitergeht, auch wenn ich, ohne Mist, so ziemlich jeden Schritt voraussehen konnte. Die wenigen guten Momente will ich auch nicht unter den Tisch kehren und das Finale hätte um ein Haar sogar richtig gut werden können, wenn man sich hier nicht wieder selbst ein Bein stellt.
      Trotz der ganzen Kritik gebe ich dem Film noch gnädige

      5 von 10 Punkte