Spuk in Bly Manor (engl. The Haunting of Bly Manor) [Netflix]

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    Es gibt 42 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von TLCsick.

      Erster Teaser-Trailer online.



      s-l500
      Habe jetzt die ersten drei Episoden gesehen. Zwar nicht auf dem Niveau von Hill House, aber mir gefällt es bisher ganz gut. Man sollte nur nicht den Stil der ersten Staffel erwarten. Geht eher Richtung klassischer Gothic Horror, inklusive Romantik bzw. Love Story. Weniger auf Schock und Spannung ausgelegt, mehr Grusel und Emotionen.

      Bin jetzt durch und finde die Staffel sehr gut. Insgesamt vermutlich sogar runder als S1. Wie gesagt, es ist weniger purer Horror, mehr atmosphärische Schauergeschichte. Ein oder zwei Jump Scares gibt es, aber das war es auch. In der Serie wird es mit dem Satz "It's not a ghost story, it's a love story" selbst auf den Punkt gebracht. Wenn man sich darauf einstellt und dem offen gegenüber steht, kann man sich gut in Bly Manor verlieren. Die Story ist auch nicht kitschig oder halbgar und ohne Konsequenzen. Sie ist tragisch, gerne auch mal gruselig, setzt aber halt auch viel auf Emotionen.

      Mich hat Bly Manor überzeugt. Schönes Ding.

      8/10

      Mir hat die Staffel auch sehr gut gefallen. Wie @freido schon geschrieben hat, weniger Horror als bei Hill House (was für mich als kleinen Angsthasen aber ganz angenehm war).
      Ich habe alle Folgen in 2 Tagen durchgeschaut und fand es weder langatmig noch langweilig, wie ich in anderen Kritiken gelesen habe.

      Ich gebe auch 8/10 und es dürfen gerne noch weitere Staffeln in den nächsten Jahren kommen.

      Ich hab mir jetzt mal beide Serien angeschaut...

      also zunächst mal ist mir aufgefallen, dass die Serien weniger wie Horror und mehr wie Detektivgeschichten aufgebaut sind...es wird immer am Anfang ein großes "Mysterium" präsentiert, dass dann nach und nach aufgelöst wird.

      Ich muss auch sagen, dass sich beide Serien sehr hinziehen...in beiden Fällen findet ein Großteil der Handlung noch nicht mal im besagten Haus statt, in beiden Fällen wird viel im Rückblick erzählt wo man eigentlich schon weiß, wie es so ungefähr ausgehen wird.

      Insgesamt hat Hill House viel bessere Gruselmomente als Bly Manor, und auch bessere Effekte. Z.B. sieht das Verschwinden der Gesichter in den Fotos im Vorspann um einiges gruseliger aus als dann die tatsächlichen Geister. Wobei ich das Theme "Vergessen" sehr spannend fand. Allerdings muss ich auch sagen dass Bly House als Mystery nicht so wirklich funktioniert. Z.B die Ganze Geschichte die

      Spoiler anzeigen
      erklärt was das Monster im See eigentlich ist. Also zum einen kann die Erzählerin das alles gar nicht wissen, zum anderen ist man auch einem eine Stunde lang in einer völlig anderen Geschichte die abgesehen von einige Grabsteinen keinerlei Build-Up hat. Ich fand die Erklärung für die Geister ja schon bei Hill House ein wenig hingerotzt, aber hier war das noch viel extremer. Ganz ehrlich, man hätte das Monster im See vielleicht weglassen und sich auf die Geschichte mit den Geistern, die Kinder übernehmen fokussieren sollen. Nebenbei habe ich die "Offenbarung" dass die Haushälterin schon die ganze Zeit über tot ist vorausgesehen, fand es aber etwas enttäuschend dass die Skript nicht konsequenter mit den Hinweisen gewesen ist. Wenn sie zum Beispiel die ganze Zeit hindurch nichts gegessen hätte, statt erst ständig Getränke abzulehnen bzw nur in der Hand zu halten aber dann auf einmal am Tisch zu sitze, das wäre ziemlich clever gewesen.


      Was die Serien ganz gut hinkriegen sind die Charaktere. Das ist glaube ich letztlich was so gut funktioniert, nicht der Horror an sich.

      swanpride schrieb:


      Was die Serien ganz gut hinkriegen sind die Charaktere. Das ist glaube ich letztlich was so gut funktioniert, nicht der Horror an sich.


      Na aber genau das macht sowohl Hill House als auch Bly Manor meiner Meinung nach so gut und so erfrischend.

      Niemand braucht den x-ten Aufguss der klassischen Spukhaus-Erzählung. Hill House und Bly Manor sind keine Horrorserien. Sie sind Familiendrama mit Mystery-Touch. Und das ist gut so.

      Dein ganzes Review wirkt auf mich, als hättest du die eine klassische Horrorserie erwartet. Das ist auch ok, steht ja auch Spuk im Titel, aber wenn man das nur aus der Perspektive betrachtet, kann man natürlich auch enttäuscht sein. Denn nein, es sind eben keine klassischen Horrorserien. Deswegen kann man sie eigentlich auch nicht wie eine klassische Horrorserie bewerten.

      Mir hat jedenfalls auch die zweite Staffel wieder hervorragend gefallen. Es war spannend und bewegend - und das glücklicherweise auch wieder weitgehend mit Verzicht auf klassische Horrorelemente wie Jump Scares. Die Schlussszene war mir etwas zu cheesy, und hier und da muss man ein paar Logiklöcher in Kauf nehmen (hier mag man Elemente des klassischen Horrorgenres erkennen höhö). Aber sonst fand ichs wieder super, auch wenn mir im direkten Vergleich denke ich die erste Staffel noch einen Tick besser gefallen hat.
      Nein, da missverstehst du mich....mir geht es mehr darum, dass wenn man eine Serie wie ein Rätsel aufbaut, dass ganze auch hinterher gut zusammenpassen muss. Hill House hat mit dem Red Room sehr geschickt mit offenen Karten gespielt und doch eine Überraschung geliefert. Bly Manor ist mehr wie eine von diesem furchtbaren Detektivgeschichten bei denen innerhalb der letzten 20 Seiten auf einmal ein Infodump passiert der dann für die Auflösung entscheidend ist.

      Und auch wenn der Fokus ein anderer ist, wenn Gruselelemente eingebaut werden, dann sollten sie auch funktionieren, und das tun sie in Bly Manor nur teilweise. Die "Figur um Spiegel" z.B. nutzt sich sehr schnell ab.

      Ich glaube jedenfalls nicht, dass Bly Manor dieselben Diskussionen und Analysen nach sich ziehen wird wie Hill House (man muss dazu sagen, dass ich erst Bly Manor und dann Hill House geschaut habe)

      Ich würde mich durchaus aber über eine weitere Serie freuen. Frag mich nur, welches klassisches Horrorbuch als nächstes ausgewählt wird....
      Ich kann mich den positiven Stimmen diesmal leider nicht anschließen. Hat mir "The Haunting of Hill House" noch sehr gut gefallen, ging "Bly Manor" meiner Meinung nach ziemlich schnell die Luft aus. Die Geschichte ist im Grunde interessant, hätte aber gerne um zwei oder drei Episoden gekürzt werden können, da sie einfach nicht so viel Stoff für 9 Episoden hergibt. Es gab ein paar wirklich gute Episoden, unter anderem die um Hannah zentrierte, oder auch die letzten beiden. Doch dazwischen dümpelte es für mich immer zwischen interessant und eher nicht so interessant hin und her.

      Richtig schlimm fand ich jedoch die Optik. Visuell fand ich insbesondere die Szenen im Inneren des Schlosses sehr künstlich. Irgendwie überbelichtet, irgendwie alles komplett verwaschen und einfach hässlich. Das hat mich wesentlich öfter aus dem Geschehen gerissen, als die Handlung, die in kompakterer Form wirklich gut hätte sein können. Diesen Look gab es bei "Hill House" meiner Erinnerung nach noch nicht, oder wenn, dann war er zumindest nicht so aufdringlich.

      Wie dem auch sei, bei einer weiteren "The Haunting of..." Serie wäre ich jedoch wieder am Start, in der Hoffnung, dass es wieder mehr an die Qualität von "Hill House" reicht und auch wieder besser aussieht.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Ich hab nun nach 3 Folgen abgebrochen .. die Optik gefällt mir gar nicht, die Charaktere interessieren mich überhaupt nicht, regelrecht langweilig und zieht sich wie ein Kaugummi .. so gut können die restlichen 6 Folgen gar nicht sein .. hier werde ich abbrechen.

      Schade, die erste Staffel hat mir so gut gefallen.

      Ich glaube Teil des Problems mit Bly House ist auch, dass es nicht auf einer story beruht, sondern gleich mehrere mixt. Das kann funktionieren, aber hier führt das dazu, dass die Serie ein wenig konfus rüberkommt.

      Wobei ich nichts dagegen hätte, wenn er sich mal an Poe versucht, da er so eine Vorliebe für die Klassiker hat. Oder der Geist von Canterbury, aber diesmal mal in ernsthaft und gruselig.

      Dr. Loomis schrieb:

      Hab "Bly Manor" abgebrochen: Ist irgendwie nicht mein Fall. Zwar ist sie jetzt nicht wirklich schlecht, aber die 1. Staffel fand ich besser u. auch gruseliger.


      Ich denke nicht, dass der ständige Vergleich zu Hill House gut ist für die Zuschauer der zweiten Staffel. Da entsteht eine falsche Erwartungshaltung, der Bly Manor nicht gerecht werden kann, denn diese hat völlig beabsichtigt einen fundamental anderen Grundton und verfolgt thematisch auch andere Ideen. Daher ist es in meinen Augen auch durch und durch angebracht, dass sie sich tonal von Hill House abhebt. Sie erinnert mich ehrlich gesagt sogar ein bisschen mehr an den Film The Haunting, als es Hill House getan hat (hab die Bücher von Henry James aber nie gelesen) und ich mag die Idee eines traumatisierten Charakters, welcher in einem vermeintlich verspukten Haus zu sich zurückfindet. Ich bin beeindruckt von der Besetzung und nach der letzten Folge, die ich gesehen habe - 2x04 The Way It Came - auch endgültig investiert in die Schicksale der Charaktere.

      Bin etwas überrascht, wie negativ die neue Staffel hier aufgenommen wird. Ich hab soweit den völlig entgegengesetzten Eindruck gewonnen.

      Übrigens zeigt die zweite Staffel hervorragend auf, warum Spuk in diesem Falle einfach keine passende Übersetzung für Haunting ist. Ich weiß, man will das thematisch so beibehalten für den Effekt des Wiedererkennens, aber haunting bezieht sich hier halt mehr auf das emotional haunting unserer Protagonistin und weniger auf den Spuk im Anwesen. Vielleicht entsteht auch deswegen eine falsche Erwartung bei den meisten Zuschauern.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Naja, allerdings habe ich Bly Manor zuerst geschaut und dann Hill House. Alle Probleme die ich mit Bly House habe, haben nichts mit Hill House zu tun, die hatte ich schon nach dem ersten schauen (wobei Hill House natürlich praktisch ist um zu erklären, warum da die Metapher von Geistern und emotionalen Zustand funktioniert, aber in Bly Manor nicht so richtig).

      Data schrieb:


      Übrigens zeigt die zweite Staffel hervorragend auf, warum Spuk in diesem Falle einfach keine passende Übersetzung für Haunting ist. Ich weiß, man will das thematisch so beibehalten für den Effekt des Wiedererkennens, aber haunting bezieht sich hier halt mehr auf das emotional haunting unserer Protagonistin und weniger auf den Spuk im Anwesen. Vielleicht entsteht auch deswegen eine falsche Erwartung bei den meisten Zuschauern.


      Beim klassischen Schauerroman (gothic novel) geht es auch stärker um die psychologische Komponente. Ums Durchdrehen etc. Frankensteins Monster ist nicht das Monster, sondern ist Frankenstein das Monster, das im Mittelpunkt steht. Das Böse ist meist im Menschen.
      Ich habe The Turn of the Screw auch noch nicht gelesen, das Dingen steht aber schon seit einiger Zeit auf meiner Leseliste (ist wohl mal was für nächsten Spooktober), aber rein von der Erschaffungszeit her werden wir es hier sicherlich eher mit einem klassischen Schauerroman zu tun haben.

      Ich muss wohl doch mal in die Serien reinschauen. Ich kann mir Horror ja nur noch wenig anfangen, aber klassischer Horror reizt mich immer wieder (auch literarisch).

      Emily schrieb:

      Beim klassischen Schauerroman (gothic novel) geht es auch stärker um die psychologische Komponente. Ums Durchdrehen etc. Frankensteins Monster ist nicht das Monster, sondern ist Frankenstein das Monster, das im Mittelpunkt steht. Das Böse ist meist im Menschen.


      Genau darum gehts. Gut auf den Punkt gebracht.

      Emily schrieb:

      Ich muss wohl doch mal in die Serien reinschauen. Ich kann mir Horror ja nur noch wenig anfangen, aber klassischer Horror reizt mich immer wieder (auch literarisch).


      Wenn dir der klassische Schauerroman zusagt, dann ist meine Einschätzung, dass dir Bly Manor gefallen könnte, denn sie ist halt tatsächlich mehr ein psychologisches Drama mit gelegentlichen Schauermomenten und kein waschechter Grusler.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
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