Midsommar (Ari Aster)

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    Es gibt 73 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Der siebte Samurai.

      Der Director's Cut von Ari Aster's "Midsommar" hat endlich eine physische Veröffentlichung erhalten, und A24 gab heute überraschend bekannt, dass er in einer 4K-UHD Collector's Edition erhältlich ist.

      "Die erste Collector's Edition von A24, Ari Asters 171-minütiger Director's Cut von Ari Aster, wird in Ihrem Bücherregal genauso knackig aussehen wie in 4K Ultra HD", verspricht A24.

      Link(Quelle): shop.a24films.com/products/mid…rs-cut-collectors-edition
      s-l500
      Ari Aster hat mit Hereditary einen der meistgefeiersten Horrorfilme der letzten Jahre gemacht, ich hab den leider noch nicht gesehen. Dies ist sein zweiter Film und ich hatte danach was zu verarbeiten. Der Film ist auf seine Art und Weise verdammt abgefahren und crazy, auf eine gewisse Art verstörend, gleichzeitig war ich von der ersten Minute bis zur letzten Minute gefangen, ich konnte quasi gar nicht wegschauen, sehr faszinierend.

      Also filmisch ist das schonmal ganz große Kunst. Einfach wunderschöne klare, scharfe Bilder, bunt. Das sieht einfach alles fantastisch aus, vor allem sobald sie in Schweden sind. Ganz am Anfang passiert einer Frau ein schreckliches Schicksal, als sie die Nachricht erfährt, schreit sie ihren Schmerz heraus und das geht einem dermaßen unter die Haut. Wahnsinn. Obwohl man aufgrund der Laufzeit noch gar keine emotionale Bindung zu der Figur aufbauen konnte.

      Ich hatte vorab gehört, das ganz lange in dem Film nichts passiert und nur im letzten Drittel dem Horrorgenre gerecht wird. Das kann ich so nicht ganz bestätigen. Dadurch das man durch den Trailer schon weiß, das da irgendwas im Busch ist, haben die schwedischen Traditionalisten und ihr Dorfchen und die Bräuche von Anfang an auf mich eine extrem unheimlich Atmosphäre. Ich hab mich permanent unwohl gefühlt.

      Dann gibt es ein paar Trips in dem Film und die Darstellung war auch faszinierend.

      Die Darstellung mancher Dinge ist auch krass explizit und es passieren krasse Dinge, besonders am Ende, aber auch schon relativ früh im Film.

      Es gab ein großes Manko in dem Film, es wird nach der ersten Nacht in der Gemeinde, ein Ritual durchgeführt und das ist ziemlich hart und verstörend. Spätestens nach diesem Ritual, kann ich es nicht ganz nachvollziehen das die Gäste nicht alle abreisen.

      Ich habe schon lange nicht mehr soviel über einen Film nachgedacht und was der Ari Aster damit alles ausdrücken will, vor allem im Horrorgenre, wow!

      8,5/10

      Spoiler:

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      Was mich am Anfang ziemlich abgefuckt hat, war das die Eltern sich ebenfalls umgebracht haben, ich hab die ganze Zeit gedacht, welche Eltern würden mit in den Tod gehen, und ihre eine Tochter allein lassen, nur weil ihr schwer kranke Tochter sich das Leben nimmt, was sie ggf. akzeptieren, aber auch das fand ich sehr komisch. Hielt ich für großen Bullshit! Als ich ein oder zwei Tage später meinen Eltern von dem Film erzählte und diese Situation schilderte, viel mir auf, das kurz gezeigt wurde, wie die Tür der Eltern abgeklebt war, VON AUßEN. Das wird nur kurz gezeigt, in keinster Weise weiter thematisiert, also hat die Tochter die Eltern ermordet und mit in den Tod genommen. WTF! Das hat den Film nochmal aufgewertet für mich. Wie gesagt ich hab es schon länger nicht mehr gehabt, das ich auch Tage später noch über einen Film intensiv nachdenke und das ist einfach wunderbar.


      Natürlich kann man auch einige Dinge kritisch sehen. Hervorsehbar ist er schon ziemlich, nicht in allen Einzelheiten und warum, aber auch ohne Trailer, kann man schon von Anfang an denken, das die Gäste des Fest, nicht nur Spass haben werden. Die Schauspieler, sind durch die Bank weg, auch nicht besonders talentiert. Aber das hat mich alles überhaupt nicht gestört.




      Serienstaffeln 2019: -33-
      Filme 2019:
      -69-

      Serienstaffeln 2020: -33-
      Filme 2020:
      -279-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Barto“ ()

      Olli86 schrieb:

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      ​Wie kamst du denn drauf das sich die Eltern selbst umgebracht haben? Das war doch von Anfang an klar, dass es die Schwester war...


      Spoiler anzeigen
      Weil in dem Emailverkehr stand, aus Sicht der Schwester, das ich gehe und unsere/meine Eltern auch. Da hatte ich dann vermutlich, bevor es für mich als Zuschauer sichtbar war, das es passiert ist, schon diesen Bullshit Gedanke im Kopf. Und das die Schwester es getan hat, wird auch nicht thematisiert, sondern sieht man nur bei dem Kameraschwenk über die Tür des Elternschlafzimmer, das sind ein paar Sekunden. Finde ich grandios, wenn solche Kleinigkeiten viel Klarheit bringen, die man halt auch leicht übersehen kann.




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      El Barto schrieb:

      Ari Aster hat mit Hereditary einen der meistgefeiersten Horrorfilme der letzten Jahre gemacht, ich hab den leider noch nicht gesehen. Dies ist sein zweiter Film und ich hatte danach was zu verarbeiten. Der Film ist auf seine Art und Weise verdammt abgefahren und crazy, auf eine gewisse Art verstörend, gleichzeitig war ich von der ersten Minute bis zur letzten Minute gefangen, ich konnte quasi gar nicht wegschauen, sehr faszinierend.


      Die Erfahrung, die du hier beschreibst, hatte ich genau so bei Hereditary. Selten hat mich ein Film nach der Sichtung noch so lange beschäftigt. Midsommar habe ich leider noch nicht gesehen ( ich werde mir aber gleich die Langfassung ansehen - welche hast du geschaut? <- Das geht nämlich aus deiner Review nicht hervor, wenn ich mich nicht täusche ), allerdings steht der Film bereits ganz oben auf meiner Watchlist.

      Robert Eggers und Ari Aster, die zurzeit meinem Empfinden nach im Horrorbereich extrem gefeiert werden haben somit bereits jeweils zwei Filme vorzuweisen, doch bislang muss ich sagen, dass Aster bei mir definitiv besser wegkommt. Eggers The VVitch und The Lighthouse sind beides visuell ganz ganz starke Filme und warten mit hervorragendem Cast auf, doch letztendlich waren mir seine beiden Filme dann doch etwas zu sperrig bzw. teils auch zu "handlungsarm". Hereditary dagegen hat mich von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht mehr losgelassen und mich aufs tiefste verstört, aber auch fasziniert. Deshalb habe ich an Midsommar ziemlich hohe Erwartungen.

      @El Barto: Danke für die ausführliche Kritik. Ich habe Hereditary schon ewig im Regal aber immer noch nicht geschaut und wusste nicht ob man sich Midsommer anschauen muss. Ich denke aber nach Deine Kritik das es was für mich sein könnte. Wird auch mal wieder Zeit das ich mehr Horrorfilme schaue. Im letzten Jahr hatte ich meinen Fokus mehr auf anderen Genres.

      Edit:
      Puh sehe grad das der Publisher bei der VÖ alles falsch gemacht hat. Den DC gabs nur im limitierten Mediabook welches sofort OOP gegangen ist. Da der DC aber über 20 Minuten länger ist, kommt die Kinofassung an sich nicht in Frage. Muss mal schauen was ich da mache.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Belphegor“ ()

      El Barto schrieb:

      Olli86 schrieb:

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      ​Wie kamst du denn drauf das sich die Eltern selbst umgebracht haben? Das war doch von Anfang an klar, dass es die Schwester war...


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      Weil in dem Emailverkehr stand, aus Sicht der Schwester, das ich gehe und unsere/meine Eltern auch. Da hatte ich dann vermutlich, bevor es für mich als Zuschauer sichtbar war, das es passiert ist, schon diesen Bullshit Gedanke im Kopf. Und das die Schwester es getan hat, wird auch nicht thematisiert, sondern sieht man nur bei dem Kameraschwenk über die Tür des Elternschlafzimmer, das sind ein paar Sekunden. Finde ich grandios, wenn solche Kleinigkeiten viel Klarheit bringen, die man halt auch leicht übersehen kann.


      Nope.

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      ​Es war die Schwester, die die Eltern getötet hat. Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie im Elternschalfzimmer alles abgeklebt wurde. Die wurden im Schlaf von ihr vergast.

      Belphegor schrieb:

      Edit:
      Puh sehe grad das der Publisher bei der VÖ alles falsch gemacht hat. Den DC gabs nur im limitierten Mediabook welches sofort OOP gegangen ist. Da der DC aber über 20 Minuten länger ist, kommt die Kinofassung an sich nicht in Frage. Muss mal schauen was ich da mache.


      Schaust Du Sachen auf deutsch oder im OT? Weil der DC ist nicht synchronisiert. Also nur zur Info.

      Ich mag beide Fassungen sehr gerne. Der Director's Cut fügt hier und da noch ein bisschen Symbolik und mehr Hintergrund hinzu, aber wirklich Wichtiges verpasst man nicht, wenn man nur die Kinofassung schaut.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      einerseits genial ... andererseits geschmacklos

      ein einziges ästhetisches glanzwerk ... mit wunderbarem sinn für atmosphäre

      sowas sieht man nicht mehr oft

      fand ihn gleich gut wie hereditary

      und die geschmacklosigkeit wir doch iwie geschmackvoll miteingebunden ... das makabre und okkulte wird uns hier als ein opfer an die götter verkauft ... und man fühlt sich zunehmend zurück in die steinzeit versetzt. wie man das findet kann ja jeder selber beurteilen ... ich fands unterhaltsam , weil mich der film mit seiner gekonnten atmosphäre um den finger gewickelt und bis ins mark erschüttert hat ... gerade weil die jungfrauen in dem film in religiösem wahn zu teufeln werden. wie kann einen sowas kalt lassen?
      also danke midsommar ... du hast mich zwar um nichts bereichert - aber mit gezeigt dass es noch möglich ist gute filme zu machen. und ehrlich gesagt was das angeht fand ich ihn ähnlich wie kubricks shining - stellen weise sogar noch besser.

      daher gibt nen halben punkt mehr

      9,5/10 Pkt

      die volle wertung gäbe es , wenn ich mich nicht so schuldig fühlen würde nach dem geniessen dieses films gg