The Northman reiht sich auf der Robert Eggers-Liste zwar auf dem dritten und somit letzten Platz ein, das bedeutet jedoch in keinster Weise, dass der Film schlecht ist oder enttäuscht hat. Für Eggers eigentlich untypisch, erzählt The Northman seine Geschichte sehr direkt und geradlinig, ohne allzu viele Abzweigungen zu nehmen oder zwischen den Zeilen zu viele Details zu verstecken. Das gibt es zwar natürlich auch alles, jedoch weit nicht so kryptisch wie in "The Witch" oder gar "The Lighthouse". Die nordische Mythologie wird gelungen eingebunden, gerade hier lässt sich dann doch wiederum recht viel entnehmen, was einem nicht direkt auf dem Silbertablett serviert wird. Auch die simple, von Rache getriebene Geschichte kann überzeugen und fesselt mit einem langsamen, aber dennoch stetig spannenden Aufbau. Inszeniert vor wunderschönen Kulissen, eingefangen in atemberaubend schönen Bildern, nimmt The Northman seinen Lauf und die langsam erzählten 137 Minuten gehen sehr schnell vorüber. Die Motivation der Hauptfigur ist stets klar umrissen, so dass man dieser leicht folgen und seinen Spaß haben kann. The Northman weiß ganz genau wo er hin will und wie er an dieses Ziel kommt, schafft es dabei aber noch interessante und lebendige Figuren in das nordische Thema zu integrieren, so dass am Ende ein rauer, recht brutaler Wikinger-Rachefilm entsteht, der vor allem optisch seinesgleichen sucht. Robert Eggers' erster Ausflug in die Welt des Mainstreamfilms war vielleicht ganz so mainstreaming wie von vielen erhofft, aber dennoch eine gelungene Reise, die er auf diesem Niveau auch gerne öfter tätigen darf. Nach wie vor einer der interessantesten Regisseure unserer Zeit.
Mein Filmtagebuch
„I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
- David Chase
„I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
- David Chase