Licorice Pizza (Paul Thomas Anderson)

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    Es gibt 43 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Primat.

      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Burning schrieb:

      Hervorragender Film, unbedingt ansehen!


      Morgen dann, wenn alles glatt läuft.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Hatte den Film gesneakt und war irgendwie unterwältigt. Teilweise wirkten einige Szenen zusammenhangslos und nen roten Faden habe ich vergeblich gesucht. Wenn es keinen gibt, dann ist das nicht schlimm, sofern der Film unterhalten kann - und da ist PTA bei mir an seine Grenzen gestoßen. Die Liebesgeschichte war ganz nett, aber Gary macht mit 15 schon viel zu viel erwachsenen Kram (auch wenn es damals ne andere Zeit war) und die Zeitsprünge waren kaum ersichtlich. Mir gingen seine Geschäftsideen auch viel zu schnell, er hat ja bei der Beschaffung verschiedenster Dinge nie Probleme. Mir fehlte irgendwie das gewisse Etwas, das mich von vorne bis hinten bei der Stange hält. Auf die Szenen mit Sean Penn und Bradley Cooper hätte man gut und gerne komplett verzichten können, zumindest bei Cooper musste ich ein paar Mal lachen - was sich im restlichen Film dann leider auch in Grenzen hielt.

      Alles in allem hat mich PTA nicht abholen können, meine beiden Kollegen (m+w) waren auch nicht so richtig überzeugt.

      6,5/10, auch wenn es wehtut, so "wenige" Punkte zu vergeben.
      Einen richtigen roten Faden konnte ich auch nicht erkennen. Am ehesten noch die Lovestory, aber es sind eher verschiedene Momentaufnahmen.

      Mir hat der Film insgesamt gut gefallen. Look, Atmosphäre, Kostüme, Musik, Darsteller... wirklich super und davon lebt der Film. Die Story hat aber so ihre Längen und mich nicht immer komplett abgeholt. Der Humor stimmt dafür aber häufig, alleine schon die "japanischen" Szenen... :uglylol:

      Lange nicht PTAs bester Film, aber das heißt bei seiner herausragenden Vita ja nichts Schlechtes.

      7,5/10

      Ich halte mich kurz:

      Der Film ist ein absolutes Vergnügen, durch und durch. Ich denke, der beste Trick, den Paul Thomas Anderson hier vollführt, ist, die beiden zentralen Figuren Gary Valentine und Alana Kane so wunderbar zugänglich zu machen und an ihnen so leichtfüßig die komplizierte Unkompliziertheit des Teenagerdaseins und junger Liebe festzumachen. Von den ersten Zeilen an, die aus beider Münder kommen, habe ich gewusst, wer diese Charaktere sind, was sie wollen und warum wir uns als Zuschauer in sie verlieben werden.

      Licorice Pizza ist ein Episodenfilm. Ich war des Öfteren mehr an eine TV-Serie erinnert, in der die Protagonisten jede Woche ein neues, wildes und verrücktes Abenteuer erleben, ohne dass die einzelnen Folgen eine große Auswirkung aufeinander haben. Was bei einer prozeduralen Serie funktionieren mag, kann bei einem Film störend wirken, wenn man einen roten Faden - einen Arc mit Beginn, Mittelteil und Ende - erwartet. Aber es funktioniert trotz dieses idiosynkratischen Aufbaus ganz hervorragend, weil man problemlos in dieser Welt versinkt und alles um sich herum vergessen kann. Und das ist über weite Strecken der hervorragenden Besetzung von Cooper Hoffman und Alana Haim zu verdanken. Was für schauspielerische Entdeckungen! Er ist der Sohn des viel zu jung verstorbenen Ausnahmedarstellers Philip Seymour Hoffman und sie ist ein Mitglied der Band Haim, in der sie zusammen mit ihren Schwestern spielt und singt, die auch wiederum kleine Rollen im Film haben. Die beiden stellen ein ungewöhnliches Leinwand-Paar dar und haben doch eine unvergleichlich gute Chemie miteinander und man ist wegen ihnen gerne bereit, auf diese zugegeben irre Reise mitzugehen. Der Film hat einen Nostalgie-Charme in sich, ja. Aber was die beiden diesem Faktor dazu geben, ist eine gewisse Magie, die Licorice Pizza auf ein anderes Level erhebt, verlassen sich doch zu viele Filme heute darauf, dass Nostalgie allein ausreichend sei, um eine wertvolle Geschichte zu erzählen.

      Was für ein herzerwärmender, toll realisierter und absolut witziger Film. Ich weiß gar nicht, wann ich zum letzten mal so oft lauthals im Kino gelacht habe wie hier. Ich fand ihn fantastisch und hatte eine tolle Zeit.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Data“ ()

      Es gibt eine Handvoll Regisseure auf die man sich immer verlassen kann und welche einen fast immer mit einem neuen Meisterstück beglücken. Einer davon ist natürlich Paul Thomas Anderson. Diesmal entführt er uns erneut in die 70er, aber nicht um perfekte Cumshot-Geschichten zu erzählen, sondern um eine Alltags-Liebesgeschichte vorzutragen. Unberührt, unspektakulär, aber saufrech erzählt. Mit vielen Höhen, Tiefen und Wendungen versehen. Die alleine wäre schon eine ziemlich gute Bewertung wert, aber besser wird es noch, wenn er tief in die (Film-)Geschichte eintaucht und mit einer Fülle von Anreicherungen daherkommt. Die erste Ölpreiskrise, politisch-verborgene Homosexualität, die stärkere Vermarktung von Wasserbetten und die Spielhöllen sorgen für ersten Aufruhr. Die Augen und Ohren werden wieder bestens versorgt. Dazu Sean Penn als ein Schauspieler, der natürlich an den legendären Schauspiel-Titanen William Holden angelehnt ist. Dieser Film spielt ja im Jahre 1973 und in diesem Jahr spielte Holden in Eastwoods dritter Regie-Arbeit "Breezy" einen "alten Bock" der mit einem Teenager zusammenkommt. Darauf bezieht sich vermutlich auch die Casting-Szene. Daran musste ich sofort bei der Bar-Szene denken. ^^ Den Bock stößt aber Bradley Cooper als Produzent und Frisör Jon Peters gehörig um (der übrigens Ende der 70iger "A Star Is Born" produziert hat, ebenfalls ein herrlicher Verweis). Der Auftritt weiß in allen Einzelheiten zu verzücken.

      Ein Film, bei dem es so Unmengen viel zu entdecken gibt. Ich freue mich jetzt schon auf die Blu-ray-Sichtung. Das Szenenbild ist mal wieder der pure Wahnsinn. Überhaupt diese absolute Hingabe an den Stoff unfassbar. Jede einzelne Einstellung scheint tagelang vorbereitet worden zu sein. Bei den Filmen von PTA fühlt man sich als Filmfan sofort geborgen und möchte auch nicht, dass sie so schnell enden. Aber das ist ja das blöde, jetzt heißt es wieder 3, 4 Jahre warten bis sein neuer Film kommt. Aber es gibt ja diesen Handvoll-Haufen von dem ich vorhin sprach. Und so folgen demnächst Joel Coen, Peter Jackson und Guillermo del Toro.

      Seine Filme werden immer anspruchsvoller und immer besser. PTA hätte mit "Der seidene Faden" (9/10) endlich seinen ersten Regie-Oscar verdient gehabt (del Toro habe ich ihn natürlich von Herzen gegönnt) und jetzt wäre es wieder hochverdient, hat er vermutlich den besten Film des Jahres (!) abgeliefert. Aber auch dieses Jahr wird er keinen bekommen.

      Ein absolutes Meisterwerk! Der Metascore von 90 ist hochverdient.

      9 / 10 arabischen Wasserbett-Nächten
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Da gibt es von einen "Affen" für einen "Affen" ein Like. Über das Vokabular sehe ich aber mal hinweg. :troll:

      Ein Label könnte mal das Debüt von PTA, "Last Exit Reno", auf Blu-ray rausbringen. Allerdings fürchte ich sind das in Zukunft die Filme, welche nur noch auf prime etc. angeboten werden. Schade, denn es gibt noch welche, die seine Filme auch noch auf andere Weise anschauen. :tongue:

      Hier wäre übrigens mal ein sog Trivia-Track später auf DVD / Blu-ray hochinteressant (den gibt es zu den ich glaube ersten 3 Tarantino-Filmen). Also sprich, dass die gezeigten Hommagen und Verweise im Untertitel kurz erklärt werden. Da gäbe es bestimmt einiges zu lesen.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Ich bin zumindest dafür diesem wunderbaren Drama einen Ehrenoscar zu geben. Sollen die anderen den wohl fixen Sieger "The Power of the Dog" feiern wie sie wollen... ^^
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Ein sehr feiner, lässig daherkommender und unterhaltsamer Film, der viel Charme und Seele beherbergt. Der 70er-Zeitgeist wird in Form von Ausstattung, Kostümen und Atmosphäre bestens transportiert, doch für mich das viel Entscheidendere: Man suhlt sich nicht nur in dieser optischen Nostalgie, sondern ist noch viel mehr daran interessiert, den Figuren Leben einzuhauchen. Und das gelingt bestens. In vermeintlich kleinen Anekdoten versteckt sich viel Komplexität.

      Eine untypische und charakternahe Romanze, inmitten wunderbarer Kulissen, charakteristischem Humor (die Szenen mit John M. Higgins fand ich ebenfalls hyper-amüsant!) und der wirren Exzentrik der Filmindustrie. Da kommen wir aber auch zu einem kleinen Manko meinerseits: Die Sprunghaftigkeit des Films verleiht dem Erlebnis zwar eine Losgelöst- und Unbeschwertheit, die sich gut fügen mag, jedoch treten manche Passagen auch ein wenig auf der Stelle. Beispielsweise erschien mir die gesamte Bradley Cooper-Passage wie ein zu überzogener Fremdkörper in einem sonst meist stimmigen Konstrukt. In dieser Phase hab ich gewisse Längen vernommen. Bis auf kleine Charakterentwicklungen der Hauptfiguren konnte ich hier nicht viel mitnehmen.

      Ein insgesamt sehr angenehmer und sehenswerter Film, dessen Typus bei mir eine Zweitsichtung fordert, in der er erfahrungsgemäß noch besser wegkommen könnte. "Der seidene Faden" spielt mMn aber mindestens noch eine Liga weiter oben, wobei das nichts heißen mag. Denn dieses PTA-Werk zähle ich zu den vielleicht zwanzig besten Filmen des letzten Jahrzehnts.






      Ich hab mich irre auf den Film gefreut - und wurde nicht enttäuscht

      am anfang dacht ich mir so ... aha .... udn jetzt ? gehts da um was ? und dann hab ich es gesehen ... eine ähnliche rangehensweise wie in fellinis Amarcord - natürlich in andrsons eigenem stil ... aber der fim ist voll an szenen, die eigentlich eine wunderbare ausgeburt eines genialen geists sind - jemand sagt momentaufnahmen die für sich sptrechen - ich würde es schon als homogenes gesamtbild sehen - skurril udn interessant ... in jeder pore. es gibt null thrill in dem film - nur ein wunderbares tanzen durch eine skurille welt.

      gebt dem film ne zweite chance - jetzt wo ihr wisst was euch erwatet , werdet ihr ihn ganz anders gucken

      anderson ist und bleibt mein aktuell liebster regisseur - hier wieder im feeling eines boogie nights.

      iwie find ichs ganz angenehm dass die uralten muster für filme nach denen sich jahrzehnte lang alle richteten langsam verschwimmen und verschwinden - und ich versuch offen dafür zu sein - was mir mal besser mal schlechter gelingt - in diesem fall hats mich auf eine ganz harmlose art umgehehauen ... die sympathsichen figuren - skurille tage irgendwo in einer besseren zeit - einfach diese abwandlung der welt durch die genialen augen von anderson

      toll

      9,2/10