Glass Onion: A Knives Out Mystery (Knives Out 2)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 52 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Data.

      Gelang dem ersten "Knives Out" noch ein Achtungserfolg, vor allem dank seiner smarten Inszenierung und dem wirklich tollen Cast, der grandios miteinander harmonierte und das Murder Mystery so auf ein äußerst unterhaltsames Level hob, gelingt all dies dem Nachfolger nun leider so gut wie gar nicht mehr. Daniel Craig ist zwar nach wie vor super in der Rolle des Benoit Blanc - auch wenn er im Vergleich zum Vorgänger etwas zu sehr aufdreht - doch der Rest des Casts wirkt wie eine Karikatur. Hier gibt es niemanden, den man als echte Figur bezeichnen könnte, Sympathien sind gleich gar nicht vorhanden und so fiebert man bei dem angeblichen Krimiplot auch kaum mit. Vor allem braucht dieser auch elendig lange um überhaupt mal in Fahrt zu kommen. Die ersten 60 Minuten werden fast ausschließlich auf die sogenannten Figuren verschwendet, was ja an sich nicht schlimm wäre, wenn es denn wirklich Figuren wären, die Interesse wecken statt Abscheu. Jeder einzelne wirkt so komplett überdreht, was auch zur Handlung und vor allem zum Ende hervorragend passt, hier ist einfach alles viel zu sehr drüber.

      Es gibt auch keine richtigie Struktur, Blanc hat irgendwann irgendwelch Einfälle und diese gelten dann als gesetzt, ohne dass es eine sinnvolle Erklärung oder gar einen Weg zu dieser Lösung geben würde. So verkommt Glass Onion leider über weite Strecken zu einem Langeweiler, der mit kaum interessanten Dingen aufwarten kann und bei dem ausgerechnet das eigentlich zentrale Thema des Murder Mysterys kaum vorhanden ist und wenn, dann zu einer irritierenden Shitshow verkommt, die keinerlei Sinn ergibt.

      Es ist wirklich schade, was Rian Johnson nach dem hervorragenden Vorgänger aus Glass Onion gemacht hat. Alles wirkt unnötig größer, überdrehter, abgehobener und skurriler. Das hätte alles gar nicht sein müssen. Der oftmals nicht passende Humor ist all over the place und anders als im gut nuancierten "Knives Out" passt nur äußerst selten etwas zusammen. Zwischendurch gibt es zwar immer mal gute und auch durchaus spaßige Szenen, diese halten sich aber in Grenzen und können leider nicht über die vielen Schwächen von Glass Onion hinwegtäuschen.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Oh nein, das klingt ja gar nicht gut. Habe bisher jegliche Trailer vermeiden können und hatte Vorfreude, weil ich mich auf meine positiven Gefühle gegenüber dem ersten Teil verlassen habe.

      Werde mir irgendwann selbst noch ein Bild machen. Aber gut, wäre ja nicht das erste Mal, dass Rian Johnson ein Sequel gegen die Wand fährt. :whistling:
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
      Schade, dass der bei mir nicht im Kino läuft. Ryan Johnson scheint bis auf eine Sache ( ^^ ) ja echt alles zu gelingen.

      Wenn man sich die ganzen Kritiken zu Gemüte führt, dann müsste es wohl auch einige Award-Nominierungen geben. Als Bester Film bei den Oscars wird er wohl nominiert werden, gerade wenn ich mir die Meinungen über die einst noch genannten Top-Favoriten durchlese.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Data schrieb:

      atte Vorfreude, weil ich mich auf meine positiven Gefühle gegenüber dem ersten Teil verlassen habe.

      Geht mir genauso. Hatte glaube ich nur den ersten Teaser gesehen, danach nichts mehr, und vor allem wegen meiner positiven Einstellung zum wirklich guten Vorgägner mich auf auf den FIlm gefreut. Aber irgendwie war der Kinobesuch dann eine ordentliche Enttäuschung. Ich hoffe, dass Johnson sich bei Teil 3 wieder auf die Stärken des Originals besinnt und vor allem besser castet und schreibt.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Auch ich bin überrascht, dass Johnson, der sonst immer überzeugt hat ( sei es mit Brick, Looper oder dem, wie ich finde, besten Teil der Star Wars Sequel Trilogie ), gerade bei diesem Thema nun erstmals geschwächelt haben soll. Dabei bot der erste Knives Out doch so eine tolle Grundlage, auf der man für zukünftige Filme aufbauen hätte können ( jetzt nicht in Bezug auf die Fortführung der Story aus Teil 1, da ja jeder Teil in sich abgeschlossen sein soll, wie Johnson einmal aussagte, sonern, wie ich meine, in Bezug auf den etablierten Charakter von Blanc, der allgemeinen Figurenzeichnung des restlichen Casts, der gut ausbalancierten Handlung usw. ). Das von all diesen Punkten anscheinend nur der erste - Craigs Darstellung von Benoit Blanc - überzeugen kann, verwundert dann doch ziemlich. Damit hätte ich nicht gerechnet. :/

      Natürlich werde ich mir den Film auch selber anschauen, um mir eine Meinung zu bilden, aber die Kritik von Burning hat die eigene Erwartungshaltung schon einmal etwas gedämpft.

      Snow schrieb:

      Auch ich bin überrascht, dass Johnson, der sonst immer überzeugt hat ( sei es mit Brick, Looper oder dem, wie ich finde, besten Teil der Star Wars Sequel Trilogie ),

      *highfive*

      Ich hab den Film leider noch nicht gesehen (wird aber nachgeholt), bemerke in den Reviews von meinem Umfeld aber eine interessante Sache. Die pack ich mal in Spoiler, auch wenn sie nichts mit der Handlung sondern eher etwas mit dem Genre zu tun hat:

      Spoiler anzeigen
      Es mochten besonders diejenigen aus meinem Umfeld den zweiten Teil, die schon den ersten nicht als Whodunit oder Thriller sahen - sondern eher als Komödie über den Klassenkrieg. Wer in meinem Umfeld einen Whodunit erwartete, wurde eher enttäuscht bzw. neigte dazu, das Sequel kritisch zu sehen.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Jap, ist eine Klassenkampf-Krimikomödie geworden, die auch Teil 1 in einem anderen Licht scheinen lässt. Während Teil 1 ein gewitzter Crime-Thriller war und der Humor meist in den Details steckte, wird Teil 2 da weniger subtil und sehr viel klarer. Aber nicht im guten Sinne. Gewitztheit wird gegen Albernheit eingetauscht. Eine ausgeklügelte Struktur wird gegen ein überlanges Erklärvideo eingetauscht. Und so weiter und so fort. Während Teil 1 elegant mit Johnsons Handschrift versehen wurde, fühlt sich Teil 2 eher so an, als würden Probleme mit Geld anstatt Ideen bekämpft werden. Auf der Haben-Seite stehen hingegen Noah Segan als scenestealer, die grandiosen Cameos und Videospiel-Insider. Insgesamt also alles etwas behäbig (zumal der zweite Teil des zweiten Aktes sehr enttäuscht und den Film als Gesamtes runterzieht) mit einem schwächeren Ermittler als im ersten Teil. Schade. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Und anders als im ersten Teil gab es diesmal auch wirklich keine Figur, für die ich echte Sympathie empfinden konnte.


      4 von 10 goldene Titten

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Schade, dass die Fortsetzung den Weg ins Lächerliche einschlägt (oder wie es andere nennen: "Fun").
      Knives Out (2019) war ein klasse Detektivfilm mit "Herz, Biss und gut nuanciertem Humor".
      Glass Onion (2022) ist pure Comedy mit völlig überzeichneten Charakteren, der Film nimmt sich zu keiner Sekunde ansatzweiße ernst.

      Das größte Rätsel dieses Sequels ist daher:
      Wollte es Netflix so für sein jüngeres "wann'a have Fun" Publikum, ...oder hatte man Angst davor, sich mit dem tadellosen Original messen zu müssen und ging deswegen einen gänzlich anderen Weg, den in die quietschbunte Vollunterhaltung?

      Fazit: Eine unterhaltsame Enttäuschung auf Abwegen.

      5,5 / 10

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:
      Favourite Movies:
      01. Alien
      02. Herr der Ringe
      03. Aliens - Die Rückkehr
      04. The Abyss
      05. Titanic
      06. Birdman
      07. Sin City
      08. Der schmale Grat
      09. Die Verurteilten
      10. Inception
      Favourite Series:
      01. Game of Thrones
      02. Babylon 5
      03. Breaking Bad
      04. Queen's Gambit
      05. Battlestar Galactica
      06. House of the Dragon
      07. Severence
      08. The Haunting of Hillhouse
      09. The Expanse
      10. Twin Peaks
      Most Wanted:
      01. Dune 2
      02. Furiosa
      03. A Quiet Place 3
      04. Beyond the Spider-Verse
      05. Joker 2
      06. MI8
      07. The Batman 2
      08. Planet of the Apes 4
      09. Deadpool 3
      10. Ballerina
      Wenn Johnson mit "offenem Humor" arbeitet geht das irgendwie in die Hose...
      Ich hab mir den Film angeschaut und mich auch drauf gefreut gehabt...
      Aber irgendwie konnte mich schon die Optik kaum abholen, dazu kamen klischeehafte Charactere, zu alberner Humor über weite Strecken, der - recht simple - Plot wurde kaputterklärt mit möglichst "innovativen" Rückblenden usw....
      Schade - Cast und Grundidee hätten da mehr draus machen können.
      So kam dabei ein für das einmalige Anschauen doch noch recht unterhaltsamer - aber auch ein schnell vergessener Film dabei raus....
      Ich würde eine Note im MIttelfeld abgeben... Was bei mir meist die schlechtest mögliche Bewertung ist - entweder mach es so gut, dass du gute Noten kriegst oder scheitere so richtig, dass man sich dran erinnert... Alles andere ist belanglos....
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Glass Onion war jetzt tatsächlich auch nicht so wirklich mein Fall, obwohl ich das Experiment von Rian Johnson im Grundgedanken zu schätzen weiß. Im Prinzip versucht er hier ja nix anderes, als etwas zu liefern, was so ein bisschen ist wie das, was der Zuschauer aus dem ersten Film kennt und das gleichzeitig mit dessen Erwartungshaltung spielt, indem er das Format biegt und wendet, um ihn vielleicht auf dem kalten Fuß zu erwischen. Knives Out war noch sichtlich inspiriert von Agatha Christie und ein klassisches who dunnit, das in einem relativ intimen Kreis einer kleinen Gruppe an Charakteren auf einem alten viktorianischen Anwesen platziert war und es ging vor allem um Geld und Intrigen und hatte gute Twists, basierend auf einem intelligent gestalteten Drehbuch, zu bieten. Glass Onion hat all das auch – aber krümmt und wendet sich in seiner Struktur dabei so sehr, dass er irgendwo auf dem Weg zum Ziel vergessen hat, was eigentlich seine Aufgabe war. Das Sequel spielt sich dieses Mal so ein bisschen in der Welt der Tech ab, nimmt die Kultur um Medienprominenz, Erfolg und Reichtum auf’s Korn und hat eine größere Verschwörung in der Hinterhand, was alles ein wenig darauf ausgelegt ist, eine Persiflage des Krimi zu sein, als diesen im Herzen zu tragen. Es war, auf irgendeine Weise, die ich wohl nicht ganz genau definieren kann, ein Film, der unberechenbar sein wollte, war sich dann aber so unsicher in seiner eigenen Cleverness, dass er das immer wieder betonen muss, um das Gefühl zu haben, dass er damit wegkommen kann. Zu smart für sein eigenes Wohl.

      @Burning hat es ja schon erwähnt, aber es ist fair, das nochmals zu unterstreichen, dass der Film geschlagene 60 Minuten benötigt, bis der Prolog erledigt ist und der Plot endlich beginnt. 60 Minuten, in denen wir die oberflächlichsten Abzugbilder an Karikaturen kennenlernen, die man sich als Charaktere ausdenken kann und von denen wir in diesem Zeitraum nur den Hauch einer Ahnung bekommen, wie und warum diese Gruppe miteinander befreundet ist und wie ihre Verhältnisse zueinander sind. Es gibt eine Menge ominöser Andeutungen, dass irgendwas in der Vergangenheit der Clique zu einem Bruch geführt hat. Aber was dahinter steckt, darüber wird im besten Falle ein vielsagender Blick verloren. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob ich nur zu dumm bin, den Konflikt zu begreifen, aber tatsächlich hält das Drehbuch einfach bewusst wichtige Informationen zurück, die relevant wären, so dass man beizeiten zumindest ein Gefühl dafür bekommt, wer diese Charaktere sind und was ihren Konflikt antreibt und das ausschließlich deswegen, weil der Plot das für die Art, wie er die verschiedenen Auflösungen und Twists am Ende präsentieren will, so braucht. Das ist natürlich einerseits verständlich – Krimis aus dem Genre who dunnit geben von Natur aus nur die notwendigsten Details preis, weil das Ratespiel nur so funktioniert -, aber hier kam es mir zuweilen nicht nur manipulativ vor (bestimmte Szenen sind so geschnitten, dass man ohne eine weitere Sekunde an Information gar nie auf die Lösung kommen kann), sondern auch dem storytelling nicht dienlich, weil es uns erst dann erlaubt ist, die Charaktere kennen zu lernen, wenn es die Struktur des Aufbaus erlaubt. Ich denke, das ist ein Feature, aber eben auch ein Nachtteil der Geschichte, der selbsteingebaut und -verschuldet ist.

      Der Film war nicht ganz ohne seinen Spaßfaktor. Daniel Craig fühlt sich sichtlich wohl in seiner Rolle als Meisterdetektiv Benoic Blanc (ich habe mich sehr amüsiert während der Szene, als er Edward Nortons Ratespiel vorzeitig aufklärte), trägt aber auch sichtlich dicker auf, als noch im ersten Film (ist der Dialekt auch breiter und mehr wie eine Parodie geworden? Passen würde es ja zum Ton) und ich habe mehr als einmal gedacht, dass Johnson hier schon viel richtig macht, wenn er ihn in eher kleineren Dosierungen benutzt, weil er da effektiver funktioniert.

      Rian Johnson versuchte hier einmal mehr eine Fortsetzung zu schaffen, die gegen alle Erwartungen arbeitet, die man als Zuschauer womöglich so hat. Das funktioniert hier etwas besser als bei seinem anderen namenhaften Sequel, weil Anthologien von Natur aus mit abgeschlossenen Geschichten arbeiten und daher freier darin sind, mit Formaten zu experimentieren. Geglückt ist es dennoch leider nur bedingt, denn Glass Onion wirkt zu clever für sein eigenes Wohl und untergräbt seinen eigenen Wert unter strukturellem Ballast, der sich am Ende des Tages als nicht auszahlt. Auch der Schuss Satire gegen alles, was mit Kapitalismus, Politik und Medien zu tun hat, wirkt halbgar und wenig essentiell in einem Plotgefüge, das so viel Wert auf Details und Auswirkungen legt, so dass ich nicht sagen kann, dass das genug ist. Ich will Innovation ja grundsätzlich belohnen, kann hier aber nicht mehr machen, außer das anzuerkennen, denn das Ergebnis hat mich dann leider etwas kalt gelassen.
      "I think there should be visuals on a show, some sense of mystery to it, connections that don't add up. I think there should be dreams and music and dead air and stuff that goes nowhere. There should be, God forgive me, a little bit of poetry." - David Chase
    • Teilen

    • Deine Bewertung für "Glass Onion". 10
      1.  
        1/10 (0) 0%
      2.  
        2/10 (0) 0%
      3.  
        3/10 (0) 0%
      4.  
        4/10 (0) 0%
      5.  
        5/10 (2) 20%
      6.  
        6/10 (3) 30%
      7.  
        7/10 (3) 30%
      8.  
        8/10 (2) 20%
      9.  
        9/10 (0) 0%
      10.  
        10/10 (0) 0%