The Green Knight (Dev Patel)

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    Es gibt 49 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Bavarian.

      Die ersten Stimmen zum kommenden Fantasy-Film "The Green Knight": Eine gespenstische, sexy Version der Artus-Legende.


      s-l500
      Auskunft von meinem Kino dazu:
      "Der Film hat es nicht in unser Programm geschafft. Aufgrund der enormen Kapazitätseinschränkung durch die Politik, dürfen wir nur 25% im Saal belegen, wodurch Filme in mehreren Sälen laufen müssen, um genügend Platz zu bieten. Und die Filmverleiher verlangen dann, dass diese Filme mehrere Wochen laufen. Drum können wir momentan leider nur sehr wenige Filme ins Programm aufnehmen "

      Ich bin am Samstag sowieso in Stuttgart und werde dann vermutlich in die 21 Uhr Vorstellung gehen. Es ärgert mich nur, dass sie den Film nach nur einer Vorstellung im großen Saal (heute) dann plötzlich in den kleinsten verfrachten. Dabei führt die Aufregung eigentlich zu nichts, wir alle wissen wie der Hase läuft und worauf wert gelegt wird damit sich die Kinobetreiber auch finanziell "absichern" können ... da spielt ihnen ein solcher Film nicht gerade in die Karten.

      Cinemaxx hat nun auch ihr neues Programm aufgestellt und nur sechs Städte zeigen ihn. Auch so ein Punkt... ich bin von drei Cinemaxx Kinos umgeben und keiner von den dreien zählt dazu. m(
      Ich hab es mir nicht nehmen lassen und The Green Knight nun doch schon am Mittwoch auf der großen Leinwand mitgenommen. Ich konnte mich bisher nur nicht durchringen ihn zu bewerten. Auch zwei Tage später fällt es mir noch immer schwer weil es am Ende nicht ganz das wurde was ich erwartet hatte. So fällt der Film zu schwerfällig aus als dass er durchgehend Spass bereiten konnte.

      Ich wollte ihn mögen, weil er technisch nahezu alles mitbringt was man sich für ein düsteres Erwachsenenmärchen in Filmform nur wünschen kann. Lowery versteht sein Handwerk und die perfekt durchkomponierten Bilder und Plansequenzen machen The Green Knight letztlich auch zu etwas besonderem. Nur verliert er sich spätestens ab der Hälfte in zu vielen verwirrenden, umherschweifenden und langsam erzählenden Szenerien (denen auch irgendwie die Zusammengehörigkeit fehlt), dass es einem zunehmend schwer fällt sich wirklich auf den Film einzulassen. Nochmal, man will ihn stets mögen, weil es audiovisuell passt und die dichte Atmosphäre zu faszinieren vermag … aber man hätte uns Zuschauer nur etwas mehr an der Hand führen und ne gewisse Portion Leichtigkeit geben können. So bleibt The Green Knight leider schwere Arthouse-Kost, die visuell zwar begeistert, aber dem Zuschauer viel zu viel Geduld abverlangt und vielleicht sogar eine Spur zu weit von Konventionen entfernt ist.

      Irgendwann schaue ich ihn mir vielleicht nochmal an und hoffe darauf, dass ich durch meine Voreingenommenheit einen besseren Zugang zur Erzählung erleben kann.

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2: :stern2: :stern2:
      6,5 von 10 Füchsen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TLCsick“ ()

      Ich habe ihn gestern auch gesehen und knabbere noch ziemlich dran. Visuell ist er über jeden Zweifel erhaben, habe schon lang keinen Film mehr gesehen, der so gut aussah. Erzählerisch springt er ein wenig, beziehungsweise hängt alles höchstens lose zusammen, aber trotzdem hält er die Spannung aufrecht. Zumindest ich war von Anfang bis Ende dabei. Inhaltlich kann ich ihn aber noch nicht ganz einstufen.

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      Also zunächst einmal ist das ja eine Heldenreise. Mit dem Unterschied, dass der Held nicht mutiger, sondern ängstlicher und zweifelnder wird. Nebenbei dekonstruiert man Vorstellungen von Männlichkeit und Ehre, soweit so gut, es ist ein Kind seiner Zeit. Aber als er sich am Ende nicht den Schlag vom Grünen Ritter abholt, wird er für diese dekonstruierte Heldentum ja nicht belohnt. Stattdessen hat er - obwohl es vermutlich eine Vision ist - eine höchst unangenehme Regentschaft vor sich, an deren Ende wiederum die Enthaupttung steht. Nach der Vision kommt der Sinneswandel und er nimmt den Schlag an. Also ist die Moral der Geschichte einfach die, dass man zu seinen Fehler stehen und die Konsequenzen ertragen sollte "wie ein Mann"? Aber wäre das nicht wiederum nah an den klassischen Vorstellungen von Ehre und Männlichkeit dran? Und wenn dem so ist, passt das dann zum Rest des Films?


      Eventuell werde ich ihn mir nochmal anschauen. :D
      @TheKillingJoke

      Langeweile hatte ich auch keine, ich bin auch ein geduldiger Mensch und mag es wenn Filme hier und da mal abschweifen und alleine durch ihre Bilder und Atmosphäre einen in den Bann ziehen können. Das hat mir auch hier bis zum Ende gefallen und deshalb strahlt der Film auch etwas Besonderes aus. Der visuellen Kraft des Filmes würde ich auch die volle Punktzahl geben. Aber am Ende sollte mir der Film auch inhaltlich etwas gegeben haben und das tat es dann nicht ganz.

      Aber an sich stimme ich Dir auch zu, in meinen Augen geht es darum
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      den Weg zur Männlichkeit zu beschreiten, um der Erwartungshaltung der Königsfamilie gerecht zu werden bis es dann tatsächlich in eine Art Selbstfindung mündet und die Einsicht der Konsequenz, die getragen werden muss um "Mann" zu sein, erlangt ist. Männlichkeit steht permanent im Fokus. Am Ende ist es auch der "vermutlich" glücklichere Weg den er geht (wie uns die Vision gezeigt hat). Der Weg dahin ist mir als Ganzes nur zu episodenhaft und zusammenhanglos gestaltet. Was für eine Rolle spielen die Riesen? Was ist mit dem Fuchs (den ich irgendwie als eine Art Verführer betrachte, der ihm den Weg erschweren soll).
      Ich bin kein Mensch der Antworten braucht ... aber hier könnte man sich zu Tode interpretieren. Dennoch, allein die Tatsache, dass The Green Knight mir auch drei Tage später noch im Kopf bleibt und mich beschäftigt ist vielleicht doch Grund genug meine Wertung noch leicht nach oben zu korrigieren.
      @TLCsick

      Wegen Männlichkeits- und Heldenvorstellungen noch ein paar Gedanken von mir.

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      Wäre die Geschichte nicht irgendwie effektiver gewesen, wenn Gawain anfangs ein anderer Typus gewesen wäre? So wie ich das sehe, möchte der Film seine Hauptfigur ja desillusionieren und brechen. Effektiv darstellbar wäre das bei einem Charakter, der ganz offensichtlich einer klassischen Heldenvorstellung anhängt und auch freudig und optimistisch seine Reise startet. Aber in meiner Wahrnehmung war Gawain doch von Anfang an ziemlich lauchig. Er ist zwar der Neffe des Königs, hängt aber irgendwie so am Hof herum. Sein Leben besteht aus Saufen und der unentschlossenen Liebelei mit der Prostituierten (ich glaube zumindest stark, dass sie eine ist). Einen großen Traum vom Heldentum habe ich bei ihm nicht erkannt, für mich stolpert er eher zufällig in seine Reise hinein und hat auch nie einen sonderlich großen Antrieb. Insofern fällt - zumindest für mich - die vermeintlich angestrebte Charakterentwicklung gar nicht sooo sehr auf.


      Aber wie gesagt, wahrscheinlich werde ich ihn nochmal schauen und mir eventuell vorher auch ein, zwei Interpretationen oder ähnliches durchlesen. Interessant könnte auch das Ausgangsmaterial sein. Wenn ich mich richtig erinnere, stammt das aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Nun weiß ich zwar nicht, inwieweit der Film die Geschichte getreu umsetzt. Aber wenn sich schon damals einer eine Art "umgedrehte Heldenreise" ausgedacht hat, wäre das einigermaßen bemerkenswert.
      @TheKillingJoke

      Ich finde nicht, dass er zufällig in die Reise hineinstolpert.
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      Viel eher wurde er unbewusst zur Reise geleitet. Die Mutter bleibt am Weihnachtsabend zuhause, wird als Hexe bezeichnet und scheint ja mehrfach während der Reise ihres Sohnes in begleitender Form aufzutreten (die ältere Dame im Schloss mit den verbundenen Augen z.B.). Daher könnte sie durchaus diejenige gewesen sein die den grünen Ritter erst gerufen hat. Auch der König selbst gibt ein zwei Kommentare ab die darauf deuten könnten, dass diese Reise für Gawain geplant war.

      Aber sonst gebe ich Dir recht, Gawain selbst zeigt sich zu Beginn antriebslos, Lowery verdreht hier Sehgewohnheiten des männlichen Heldentums und erzählt eine Geschichte wider unserer Erwartungen.

      Die Geschichte selbst stammt aus dem 15. Jahrhundert ... aber Interpretationen zum Film habe ich bisher auch noch keine gefunden. Solltest Du mal fündig werden gib bitte Bescheid, ich würde sie ebenfalls gerne lesen :)